Unterhaltungsstoff fürGebildete". DieSpenersche fangen nach Lohnerhöhung von ihrem beiläufig ausgezeichnet orga' Zeitung", in der Herr Karl Braun jetzt feine Späße ablagert, bringt für ihre, den gebildeten Klassen angehörigen Leser inter  - essante und pikante Nachrichten, wie das im Einladungsschreiben besonders betont wurde. Hier ein Beispiel:Es scheint, als wenn sich schon bei Lebzeiten des Fürsten   Bismarck der Mythus   seiner Person bemächtigte. Weil der Fürst ein paar Wochen außer Stande war, sich zu rasiren oder rasiren zu lassen, wurde ihm ein großer weißer Bart angedichtet, und nicht einmal mit diesemBarte des Alten vom Berge" hatte man genug, man dichtete dem Kanzler auch eine Penücke an, und die Welt(!) erschöpfte sich in Der- muthungen darüber, welche Farbe und Gestalt diese Perrücke habe, ob es eine Allonge- oder Stutz-Perrücke oder was sonst sein und welchen Einfluß sie auf die Haltung und die Erscheinung des Kanzlers haben werde. ES thut uns leid, das Publikum inter  - essanter Gesprächsstoffe berauben zu müssen; es existirt weder die Perrücke noch der weiße Bart." In diesem Tone salbädert und wedelt der geistreiche Autor weiter, bis er zu dem Kalauer ge- langt:WaS soll auch der Kanzler mit einer solchenfalschen Behauptung"? Das istGesprächsstoff für unsere Gebildeten"! DaS Lächerliche liegt aber in derfalschen Behauptung", denn es ist stadtbekannt, daß vor etwa zehn Jahren Bismarck   vor dem Berliner   Stadtgericht verklagt wurde, weil er sich mit einem Perrückenmacher über den Preis einer ihm noch nach Petersburg  hingelieferten Perrücke einigen wollte! Herr Karl Braun schlägt sich also mit seinem Kalauer selbst ins Gesicht; doch da? stört den Mann nicht, der infalschen Behauptungen" schon Größeres ge- leistet hat, wie die von ihm unterzeichneten Gründungsschwindel- Reklamen der Wöhlertschen Aktiengesellschaft beweisen. Unsere dänischen Parteigenossen haben, wie wir in ver schiedenen Blättern lesen, eS den Maßregeln der Polizei gegew über durchgesetzt, die beabsichtigte Bolksversammlung am Gedenk' tage der Grundgesetzgebnng abzuhalten. Dieselbe hat am 4. Mai Nachmittags auf dem Norderfelde stattgefunden. Ein Schmied, RamenS Petersen, leitete die auS etwa 5000 Personen bestehende Versammlung und ertheilte zuerst dem Tischler Winther das Wort, der die DiScussion mit der Frage eröffnete: Wie die Arbeiter sich gegenüber der Thätigkeii des Reichstages und des Ministeriums im letzten Jahre zu stellen hätten. Die diesbezügliche Resolution lautete: Die Versammlung spricht ihre Mißbilligung darüber auS, daß sowohl die beiden Abtheilungen des Reichstages wie daS Ministerium es unterlassen haben, während der letzten Session für die Interessen der Arbeiter zu wirken. Daß während der letzten Session nichts für die Arbeiter gethan, sei vor Allem die Schuld der Majorität und des reaktionären Ministeriums. Die nächste Resolution betraf die Frage, wie ein günstiges Strikeresultat erzielt werden könne, und eS ward von dem Schuhmacher Hördam die Debatte hierüber eingeleitet. Es wurde beschlossen, daß berechtigte Strikes mit aller Kraft von allen Arbeitern, gleichviel, welchem Fache sie angehörten, unterstützt werden müßten, da der Sieg eines einzelnen Faches ein Sieg für Alle sei. Der Redner stellte für die nächste Zeit drei StrikeS in Aussicht, nämlich seitens der Maurer, der Zimmerleute und der Schuhmacher. Diese Letzteren würden schon morgen striken, da die Meister sich geweigert hätten, auf Grundlage des von den Gesellen vorgeschlagenen PreiScou- rantS zu verhandeln. Er hoffe, daß alle Arbeiter den Schuh- machern helfen würden. Die dritte Resolutisn betraf die crimi- nelle Rechtspflege, namentlich im Verhältniß zu den Arbeitern und deren Führern; beschlossen wurde: radrkale Reformen hinsichtlich der Gesetzgebung, der Deutung und Anwendung der Gefetze durch- zuführen. Schließlich wurde eine vierte Resolution und zwar gleich den übrigen einstimmig gefaßt, welche die Durchführung des allgemeinen Wahlrechts betraf. Die Versammlung schloß ohne Störung mit Hochrufen auf die gefangenen Parteigenossen. Anderen Tags stellten 700 Schuhmacher die Arbeit ein. Aus Kopenhagen   wird derFrankfurter Zeitung  " unterm 10. d. geschrieben: Bor   einigen Tagen haben die Schuhmachergesellen die Arbeit niedergelegt, um einen höheren Lohn zu erzwingen. Em Theil der Gesellen hat inzwischen die Arbeit wieder auf- genommen, nachdem deren Meister die geforderte Lohnerhöhung dewilligt. Vorgestern und gestern zogen die strikenden Gesellen in größeren Massen durch die Straßen, ohne daß jedoch Unordnungen vorfielen. Gestern Vormittag reisten einige Delegirte nach RoeS- kilde, um unter den dortigen Gesellen einen Sttike zu organisiren. Der gestrigeSozialisten" bringt eine Mittheilung, wonach daS Blatt mit dem gestrigen Tage aufgehört hat, zu existiren. An dessen Stelle wird ein neues sozialdemokratisches Organ unter dem NamenSozial-Demokratcn" erscheinen. Der Klassenkampf in England. Die Aussperrung der Landarbeiter dauert fort; und obgleich schon ein paar Hundert der ausgesperrten Gewerkschaftsmitglieder ausgewandert, und mindestens Tausend in andere Bezirke gezogen sind, so hat die Zahl der aus der Gewerkschaftskasse zu unterstützenden Mit- glieder auch in der letzten Woche sich wieder vermehrt. Wir er- wähnten neulich des albernen Gerüchts, die Landlords(Grund- Herren) seien geneigt, die Partei der Arbeiter gegen die Farmer zu ergreifen. Wie man in den Landlord-Kreisen denkt, das erhellt auS einem Briefe des Herzogs von Rutland  , welches recht gut von einem Hommerschen Krautjunker geschrieben sein könnte. Der Herzog, welchem es auf dem, von seinen Vorfahren den Vorfahren der Arbeiter gestohlenen Land sehr gut gefällt, hat die llnver- schämtheit, den Landarbeitern zu sagen, sie sollten sich nicht von den Rathschlägen der Führer der Union   bethören lassen, da die- selben Fremde unter ihnen seien, und fährt folgendermaßen fort: Das Verhältniß zwischen dem Farmer und dem Arbeiter kann nur entweder ein rein kaufmännisches oder ein considentielleS(ver- trauliches) sein; bisher galten die Grundsätze des letzteren Systems, und der Farmer behandelte den Arbeiter als einen Menschen, für dessen Familie Sorge zu tragen ihm oblag, nach kaufmännischen Regeln würde das ganze Verhältniß blos in der Frage von Lohn und Arbeit bestehen; er, der Herzog glaube, daß die Arbeiter entschieden besser unter dem alten Systeme fahren." Unterconfidentiell" versteht der edle Herr Herzog  , daß die Arbeiter sich von den Landlords und deren Gutspächtern in eine Existenz herabdrängen lassen, die der herzloseste Herr für seinen Hund zu schlecht halten würde, und betreffs deren man daS Nähere in Marx'SKapital" nachlesen möge. Der Riesen- strike in Durham   dauert fort und hat sich noch keine Aussicht auf em gütliche« Abkommen eröffnet. Die Arbeiter wollen, von den Lohndifferenzen abgesehen, bloß 5 Tage die Woche arbeiten, anstatt 11 Tage in 2 Wochen, worauf die Grubenbesitzer bestehen. In Hull   haben 2000 Maschinenbauer die Arbeit eingestellt, weil ihnen von ihren Prinzipalen eine Lohnerhöhung von 15 Prozent abgeschlagen wurde. Wie eS heißt, ist da» Ver- nisirten Gewerkoereine sanctionirt, in welchem Fall keine Aussicht auf eine baldige Beilegung des Strikes vorhanden wäre. Auf unsere kürzliche Notiz, daß in Sachsen   drei Blätter existirten, welche mit dem Reptilienfond und dem preußischen Preß- bureau in Verbindung stehen, erhalten wir nachstehende Zuschrift: Der geehrten Redacttou desVolksstaat" beehn sich der Unterzeichnete mitzutheilen, daß hier in Stuttgart   nur zwei sächsische Blätter als vom Bexliner Preßbureaü vinculirt be- kannt sind, aber schon seit Jahr und Tag bekannt sind: die Deutsche allgemeine Zeitung" und daSLeipziger Tageblatt  ". Stuttgart  , 15. Mai 74. Der Fortschrittsverein. Hellmuth." Wir bringen dies hauptsächlich deshalb' zuin Abdruck, um den Herren Biedermann und Consorten zu zeigen, was der Stuttgarter Fortschrittsverein, jedenfalls eine Organisation der neugebildeten Fortschrittspartei in Schwaben  , die von Jenen mitfrenetischem" Jubel begrüßt wurde, von ihnen denkt. Im Uebrigen müssen wir dem Stuttgarter Fortschrittsverein überlassen, seine Mittheilung zu vertteten, da wir bezüglich desLeipziger Tageblatts" uns be­reits genügend ausgesprochen, die politische Thätigkeit des Herrn Biedermann und deren Motive aber schon mehr als hinreichend charakteristrt haben. Der Stuttgarter Brief mag Herrn Bieder- mann beweisen, daß in Süddeutfchland die biSmärckische Preß- wirthsthaft doch nicht den Anklang findet, auf den sanguinische Reichsfreunde" bisher so sicher gerechnet haben. Der Schwabe im Allgemeinen verdaut wohl seine heimischen Leberknödel, verspürt aber nach den Surrogaten der Firma Aegidi und Co. keinen be­sonderen Appetit. Reptilien-Häutung. DieDresdner Presse", welche bisher bedingungslos in das BiSmärckische Horn blies und von Herrn Biedermann oftmals in nationalliberaler Seeleneinheit die Hand gedrückt erhielt, wird jetzt von Biedermann scharf und schroff alsreichsfeindlich" bekämpft, weil sie sich den Tendenzen der Fortschrittspartei" angepaßt hat. Die Tendenz hat gewechselt, aber nicht die Redaktion. Die frühernationalliberalen" Re- dasteure sind alsFortschrittler" gleich in ihren Stellen geblieben. Dr. Döhn und Neumann hetßen diese Braven, welche dem Auslande die höchste Bewunderung für deutscheGestnnunzS- gefchmeidigkeit" abzwingen. Die Sozialisten und das Reich. Ii. Wer wie unsereins von der Pique auf in den Reihen der Sozialdemokratie gedient hat, der braucht kein Professor oder Doktor zu sein, um zu wissen, daß der Begriff der Inter- Nationalität zur Vorbedingung den der Nationalität hat und wenn der Herr Anii-ReichSkritikuS sich erlaubt hat, meinen Worten,die Sozialisten seien nicht Gegner des Reiches als etnes nationalen, staatlichen Ganzen", die Absicht zu unterschieben, die Abschwächung des gegnerischen Hasses zu bewirken und ihnen schließlich gar andeutet, als könne damit gesagt sein, das deutsche   Kaiserreich sei das Idol der Sozialisten, so ist dies Kunststück zwar sehr gelehrt, doch immer nur eia Kunststück fadenscheiniger Art. Atso nicht weil ich be­fürchte, von einem Parteigenossen werde die Auffassung desVolks- boten"- Artikels getheilt, sondern weil ich gewohnt bin, weder auf meine Kosten, noch auf unsren Parteiuamen hin in anderweitigen Interessen disponiren zu lassen, erkläre ich dem Herrn Verfasser, was ich mit jener Aeußerung gemeint habe: Wenn man unter einem Professor meistens einen sehr ge- lehrten und tüchtigen Mann versteht, so wird doch Niemand be-' haupten wollen, daß der Frack, welchen Professoren meistens tragen, ihre Gelehrsamkeit, ihr ganzes inneres Wesen bedeute. Man unterscheidet hiernach zunächst inneres Wesen und äußere Er- scheiuung. Denken wir uns nun aber den Herrn Professor selbst als Träger einer inneren Wesenheit, die wn Reich nennen wollen, denken wir uns sodann seinen Frack als Darsteller jener äußeren Erscheinung, die man an einem Reiche nationales oder staatliches Ganzes, also Staatsfonn nennen kann, und untersuchen wir darauf, in welchen Beziehungen Professor und Frack, Reich' und Staatsform zu einander stehen, so finden wir, daß ver Frack, daS Kleidungsstück des Herrn Professor ist, wie die Nationalstaat liche Hülle daS Reich umkleidet. Nun wird mir der Herr Pro-> fessor einhalten, daß eS verschiedene Sorten von Reichen giebt, wie eS auch verschiedene Sorten von Professoren und Fräcken giebt und daß ichvom Reiche", als einem feststehenden Begriffe ge- sprachen habe, welcher doch den Beifall keines Sozialisten oder Radikalen haben könne, vom deutschen Kaiserreiche, daS doch min- bestens ebenso antisozialistisch sei, als ein partikularistisch- anti- nationaler Professor. Richtig. Wer nun aber, wie ich auS- drücklich hervorhob, die sozialen, religiösen und politischen Fragen als untrennbar behandelt, wer als Sozialist diese Praxis kennt, der weiß genau, daß meine Erklärung weder eine Feigheit zum Grunde haben konnte, wie sie der Nichtsozialist imBolksboten" unerhörter Weise anzudeuten wagt, noch eine Dummheit, wie er sie mir unterschieben möchte. Entgegen den Theorien eines Ba- kunin, die den internationalen Sozialisten von verschiedenen Seiten beigemessen werden sollten, entgegen der Lehre vom großenStaats- nichts", deren uns die deutschen Reichsherolde so oft beschuldigten, habe ich einfach erklärt, daß auch der Sozialismus den Gedanken der ReichScinheit als eines nationalen und staatlichen Ganzen und zwar(für Internationale ist dies selbstverständlich) als nothwen- diges Glied einer internationalen StaatSgemetuschaft gedacht, für natürlich geboten erachtet. Will der Herr Kritiker, weil das Letztere von mir nicht ausdrücklich hervorgehoben wurde, auf seiner Auslegung beharren, so mag er weiter beweisen, daß im Reichstage und bei Gelegenheit der Militärgesetzdebatten Anlaß vorhanden war» mit irgend einem praktischeren Erfolg über Inter- nattonalität zu reden. Ihm liegt indeß ein anderer Grund vor. Er ist weniger inter  - als anttnational und zwar aus Gründen, die wir hier nicht erörtern wollen. Wir haben also nur noch darauf hinzuweisen, daß der ganze Gedankengang meiner Rede unzweideutig daS erkennen läßt, was der Kritiker imVolksboten" absichtlich zu verschweigen sucht und was ihn vielleicht gar selber mit Verdruß erfüllt, daß die Sozialisten durch Theilnahme am kleinlichen Parteihader der verschiedenen politischen und religiösen Parteien ihre Kraft und Zeit nicht verschwenden wollen. Ich sagte doch auch unter Anderm:Wir sind Gegner deS Reicks insofern das Reich bestimmte Einrichtungen repräsentirt, unter denen wir uns gedrückt fühlen, unter denen wir leiden." Wollen Sie noch ein besseres Deutsch, Herr Kritikus  ? Oder be- greifen Sie, daß ich zunächst auf die antisozialen Einrichtungen m deS Reiches hinweise, deren Beseitigung jedem Sozialisten al! nnerläßltche Vorbedingung jeder Regung zum Besseren bekannt ist? Wenn ich auf die Einrichtungen zeigte, um anzudeuten, daß wit Sozialisten uns daran in erster Linie stoßen, so habe ich damil dargethan,.daß wir nicht an der natürlichen nationalen Außenseit! des Reiches, sondern an seiner antisozialen inneren Beschaffenheil zunächst anzugreifen haben. Nun wäre es aber doch offeubat lächerlich, wollte Jemand, der an dem Herrn Professor Etwiü auszusetzen hat, zunächst seinen Frack tadeln, ebenso unbillig wa« eS aber auch, wallte man um eine« unliebsamen Professoren willei alle Professoren oder das Professorenthum überhaupt verdamme»- So geht es uns mit dem Nationalismus und dem Reich. D« Erstere ist der Frack, das Zweite der Professor. Wir können de» Nationalismus, als Frack gedacht, nicht bekämpfen, weil wir Feinde des Kleides oder der Nation sind, sondern wir können nur Systenu bekämpfen, welche die Kleider, die Form, den Nationalismus all höchsten und einzigen Selbstzweck darstellen. Ist der Profeffm- als das Reich gedacht, ein solches System, das nur in seine»! Frack seine Bedeutung, in seiner Form und für diese Alles getha» wissen will, so sind wir Gegner des Professors, wie wir Gegn« des Reiches sind. Kurz gesagt, Herr Professor, ich habe erklärt daß die Sozialisten nicht Gegner des Reiches sind, weil es ei» Reich und weil es ein nationales Ganze« sei, sondern weil es t» seiner dermaligen Beschaffenheit den Zweck seines Daseins nich erfüllen kann. Dies konnte jeder Sozialist zwischen meinen Worten heraus lesen, während der antinationale Partikularist auf andere De»' tung verfällt. Wenn ich indeß auch weiß, was heutzutage unter dem Titelnational",Reich",Staat  ",Gesellschaft",Inter- nationaliät":c. gesündigt wird, so kann mich dies doch nicht ab- halten, diese konkreten Begriffe stets im sozialistischen   Sinne ans- zufassen. Sagen auch die Berfertiger des neuesten deutsche» Nationalfracks:DaS was unser Frack denkt, ist daS Reich," s» bleibt doch dem Sozialismus unbenommen, nachzuweisen oder a»- zudeuten, daß das Reich vom Volke im Wesen und Ausdru? anders gedacht und verlangt wird, aber doch als Reich, doch all nationales Ganzes! Und ein Sozialist, der also vom Reich einem nationalen staatlichen Ganzen spricht, hat damit möglicher- weise dem politischen Doktrinarismus Stoff zum Deuteln geböte» aber darum so wenig sein internationales Programm ausgegeben als ein reichsfeindlicher Partikularist sein partikularistisches aus- giebt, wenn er auS diplomatischen Gründen in Sozialismus u»t Antinationalismus macht. Man kann also nicht nur national sein, ohne seine sozialistn scheu und internationalen Prinzipien zu verleugnen, sondern to>' müssen vorweg als Nation, als Volk im engen Rahmen eintretet um da sozial freier der Jnternationalität der Völker und Reicht die Wege zu ebnen. DieS ist mein Dafürhalten, und auf weiter» Erörterungen in dieser Angelegenheit einzugehen, wäre hier gege» standSlos. I. Motteler. Zunere Partei-, BerwattuagS-»«d Orgavisatio» Aagelegeaheite«. An die Parteigenossen! Wir zeigen Euch hiermit an, daß als neuer Ort in die Partei organisation eingereiht wurde: Biberach  , Vertrauensmann Joh. Friedr. Hang. Für Meerane   wurde Franz Sachse als BerttauenSmanu vor geschlagen und bestätigt. Gelder für die Gemaßregelten und Jnhaftirten such baldigst zu senden an den Paneikasfirer: H. Benneke, Hai»' bürg, kleiner Schäferkamp 36. Hamburg  , 17. Mai 1374. Der Ausschuß I. A.: A. Geib, RödiugSmartt 12. Gewertsgenossenschaftliches» Metallarbeitergcwerkschaft. ßhemnitz, 10. Mai. Metallarbeiter Deutschlands  ! JmS" vernehmlicher erschallt Eure Stimme zur Beseitigung einer Lebe» läge, in die Ihr durch die unersättliche Habgier Einzel»»- hinabgestoßen seid. Alles Elend, welches die kapitalistische Prod«> tionsweise mit sich bringt, eS lastet einzig und allein auf Euch, dem Arbeiter. Durch die Ueberproduktion tausendweise aus Straße geworfen, seid Ihr gezwungen, Eure eigenen Genossen verdrängen, um Euch Brod zu verschaffen. Die Conkurrenz,»> Ihr Euch untereinander macht, sie ist es, die Euch den Gegn» überliefert, und vergnügt reiben sich diese die Hände, wenn arbeitende Volk sich massenhaft zur Arbeit drängt. Viele von E» welche vor Kurzem noch in dem Wahne lebten, als bezünjW' Arbeiter nicht nothwendig zu haben, sich den bestehenden Arbeit»» organisationen anzuschließen, ja hochmüthig auf ihre LeidenSgesähtt» herabblickten, sie wurden von ihrem Wahne geheilt, sie empfand».» daß das Kapital und die Habsucht keine Freundschaft kennt,!» wurden gleichfalls, nachdem sie ausgedient, erbarmungslos auf Straße geworfen, um erst anzuerkennen, daß die Harmoniel� zwischen Kapital und Arbeit eitel Wahn, und die Kluft zwis» beiden unauSfüllbar fei. Nunmehr tritt aber die Frage an Euch heran, habt Ihr& der Vergangenheit gelernt? oder seid Ihr blind taumelnd>»>' geschritten, daS Prädikat-Mensch, welches Ihr tragt, nicht beachs»»', und heute noch die Peiffche leckend, die Euch schlägt! Fragt nur, ob jene Fabrikanten wirklich Bettler geworden sind bei*»' jetzigen flauen Geschäftsgange? Und welche Antwort erhieltet 3? von ihnen beim flottesten Geschäftsbetriebe, wenn Ihr diesel�, um kürzere Arbeitszeit oder um Erhöhung Eures kärglichen angingt: ja, dann können wir nicht bestehen, macht Ueberstun»» Arbeit ist da. Ihr thatet es, nicht beachtend, daß Ihr Euch» durch Eure eigne Grube grabt. Welche Ironie! Beim gut»' Geschäftsgang konnte dem Arbeiter keine Lohnerhöhung bewiU't werden, ohne daß die armen Fabrikanten verhungerten, jetzt,£ eS wenig zu thun gibt, läßt man mitunter dreiviertel und Tage arbeiten, und sieht man wohl de nbedauernSwerthen kanten eine Roth an? gewiß nicht, aber der Arbeiter muß was er zu jener Zeit zu viel arbeitete, schwer büßen. Er gU-L sich Nächte ab, und jetzt kann er zum Dank aus der Landst» Villen betrachten, welche durch seinen Fleiß e liegen und die standen, er selbst aber hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Ist nun wohl zu hoffen, daß die Verhältnisse bessere ohne daß Ihr selbst Hand an'S Werk legt? Wartet Ihr vieü». auf die Ausarbeitung der neuen Gewerbegesetzvorlage, welch» armen mißhandelten Fabrikanten vor dem Uebermuthe der g verprassenden rohen Arbeitermasse schützen soll, undj welch» mittelalterlichen Bestimmungen hervorsucht, mit Polizei- und Fav vis», gewürzt mit allenfallsigeu Bettelstempeln in daS Arbet