tenten übev die ihm persönlich widerfahrende Behandlung betreffe, so sei mit dieser das ReichSkanzler-Amt gleichfalls noch nicht de- faßt gewesen. Eine Verletzung reichsgesetzlicher Bestimmungen liege nicht vor und werde von dem Beschwerdeführer auch nicht be- hauptet. DaS ReichSkanzler-Amt habe indessen dem Kgl. Prcußi- scheu Herrn Justizminister von dem Eingange der Petition Kennt- niß gegeben und von diesem mehrere aus die Angelegenheit bezüg- sei liche'Schriftstücke mitgetheilt erhalten. Auf Grund derselben in thaffächlicher Beziehung zu bemerken: Herr Most hat eine neunzehnmonatliche Gefängnißstrase, zu welcher er wegen öffentlicher Beleidigung und Vergehens gegen die öffentliche Ordnung rechtskräftig verurtheilt war, am 13. Septem ber v. I. in der Stadtvoigtei Hierselbst angetreten. Am 13. Ob tober v. I. wurde er, wie bei den zu längeren Freiheitsstrafen Verurtheilten üblich, in daS Strafzefängniß bei Berlin   am Plötzensee übergeführt und dort alsbald nach der Ankunft dem Ober-Jnspektor vorgeführt, um einer Beschäftigung und Abtheilung im Gefängniß zugewiesen zu werden. Er verlangte hierbei, ihm 1. unter gänzlicher Entbindung von mechanischen Beschäfti gungen die ungehinderte Fortsetzung seiner gewohnten lite r arischen und publizistischen Thätigkcit, 2. innerhalb der zulässigen Grenzen Selbstbeköstigung, 3. unbeschränkt die Lektüre der seine politische d. h. die sozial' demokratische Richtung vertretenden Zeitungen und Zeib schristen, 4. daS Tragen seiner eigenen Kleider und 5. Einzelhaft zu bewilligen. Während dieser Verhandlungen kam der Direktor der Anstalt zufällig hinzu. Ihm gegenüber begründete der Petent seine An träge damit, daß er zu Unrecht verurtheilt, sowie daß er ein po- litischer Gefangener und als solcher zur Selbstbeköstigung und freien Wahl seiner Beschäftigung berechtigt sei. Auf das Unzu treffende dieser Unterstellungen hingewiesen, bemerkte er im Lause des weiteren Gespräches, es treffe ihn also hier die gleiche Strafe, wie einen Dieb und sonstigen schlechten Kerl, worauf der Direktor erwiderte: Ich kenne nur eine Gesängnißstrafe, übrigens ist Ihre Handlungsweise unter Umständen gefährlicher für die Jnter essen der Gesellschaft als die That eines Diebes oder Kör- peroerletzerS. Den oben zuletzt erwähnten Wünschen deS Petenten Tragen eigener Kleider und Einzelhaft wurde demnächst vom Direktor entsprochen, die übrigen aber ablehnend befchiedeu. In gleicher Weise entschied auch die im Beschwerdewege angerufene AufsichtS Kommission für daS Strafzefängniß bei Berlin   am 17. Oktober v. I. dahin: zn 1. daß die Beschäftigung des Beschwerdeführers mit einer dem urspünglich von ihm selbst erwählten LcbenSberufe ent- sprechenden Arbeit nicht gemißbilligt und eine Abweichung von der Regel deS tz 37 der Dienst- uud Hausordnung sogar in seinem eigenen Interesse nicht gestattet werden könne, weil nach dem Gutachten deS AnstaltSarzteS eine leichte mechanische Beschäftigung seinem leiblichen und geistigen Wohlbefinden ungleich förderlicher sein werve, als eine ausschließlich wissenschaftliche und publizistische Thätigkeit; zu 2. daß auch der Antrag, ihm auf Grund deS Z 29 der Dienst und Hausordnung die Vergünstigung zu gewähren, sich au« der Anstaltsküche eine für ihn besonders zubereitete bessere Kost beziehen zu dürfen, abgesehen davon, daß eS der Küche an Vorrichtungen zur Bereitung besserer Kost fehle, schon deshalb für unmotivirt erachtet werden müsse, weil nach dem Gutachten deS AnstaltSarzteS die nach der BeköstigungSordnuug zulässige leichtereMittel- kost" der Konstitution und dem Ernährungsbedürfnisse des Antragstellers vollständig entspreche; zu 3. daß eS endlich mit dem Straf- und Befferungszwecke der wider ihn erkannten neunzehnmonatlichen Gesängnißstrafe völlig unvereinbar sein würde, ihm während der Strashafl die Lektüre gerade derjenigen Zeitungen und Zeitschriften zugänglich zu macken, deren politische Richtung ihn schon wiederholt in Konflikt mit dem Strafgesetze gebracht habe, daß ihm-jedoch, um auch in dieser Beziehung seinem Be- dürfnisse möglichste Berücksichtigung zu Thcil werden zu lassen, die unbeschränkte Benutzung der AnstaltS-Bibliothek und die Wahl zwischen derNorddeutschen Allgemeinen", derNational"- und derVossischen Zeitung" sreigr stellt werde.(Schluß folgt.) sich etwa hieran Gemeindeboten, Polizeidiener rc. rc. oder sonst Stadtarbeitern kräftig unterstützt wo.."> ist. Die"j. Einarbeite Persönlichkeiten, die zu Amtszwecken verwandt werden, betheiligen, die Eisenarbeiter und Ander h-.cn auch verschiedene Bewegunze DaS Landrathsamt. unter sich gehabt, vorzüglich um schon früher errungene günstige! An den Bürgermeister B. in Z." Arbeitsbedingungen festzuhalten, aber mit verschiedenem Erfolge. Ob der Bürgermeister den Landrath auf(die Unziemlichkeit Unter den besser bezahlten mechanischen Arbeitern und Handwerken Politische Ucbersicht. Ein musterhafter Fiuanzminister. Während der letzten Bankgesetzdebatte im Reichstag sagt Herr Camphausen: ES ist ein Jrrthum, wenn man glaubt, eine Erhöhung des NotencontingenteS würde über die Schwierigkeiten der heutigen Hanvelsverhältniffe hinweghelfen. Dagegen giebt es nur ein gesundes RettungS-Mittel, nämlich, daß Deutschland  wohlfeiler produziren lernt, daß man sparsamer, fleißi ger, wirthschaftlicher wird.(Lebhafte Zustimmung.) Dazu gehört vor Allem eine andere Regulirung der Arbeits- löhne, man wird die Ansorderungen an die Arbeiter stelgern, aber die Löhne nicht erhöhen, sondern theil- weise herabsetzen müssen(!!!)" Also mehr Arbeit, längere Arbeitszeit und weniger Lohn. Herr Camphausen hat wohl an den ll'/2 Millionen erwachsenen und selbstftändigen Proletariern nicht genug, die er neulich im preußi- schen Abgeordnetenhaus aufmarschiren ließ? Beamtenwillkür. DerGermania  " wird vom Rhein  geschrieben: Z., den 30. Dezember 1874. Die Abonnentenzahl der Z-.cr Zeitung und KrciSblatteS betrug in der Gemeinde N. im 4. Quartal 1373 40 Stück, im 4. Quar- tal 1374 nur 10 Stück, während in derselben Gemeinde die erst seit dem 1. Januar c. hier erscheinende staatsfeindliche.... Zei- tung im 4. Quartal 204 Abonnenten zählt. Ueber diese Er- scheinung, wie eS möglich war, daß das letzte Blatt das erste hat fast verdrängen können, veranlasse ich Sie, mir bis zum 10 Januar eingehend zu berichten. Insbesondere ist dabei Ihr Verhalten, sowie daS der sonstigen Gemeindebeamten, auch der Polizeidiener und Lehrer, zu dem Gegenstände zu berühren. Gleichzeitig ist mir eine namentliche Nachweisung aller SchankwirthschastSbesitzer, ganz gleich, ob für Bier, Wein oder Branntwein, einzureichen, aus welcher bei genauer Angabe der Wohnung hervorgeht, was für welche Boten die Colportage der.... Zeitung besorgen, ob seines Erlasses hingewiesen hat, davon sagt dieGermania  " nichts. Wundern sollte es uns nicht, wenn der Bürgermeister allergehor- samst zu Kreuze gekrochen ist. Und wundern sollte es unS ferner nicht, wenn daS'Landrathsamt 1. nach allgemeinen Instruk­tionen gehandelt hätte. Aus dem Nationalzuchthaus. Wieanständig" man politische Gefangene in Deutschland   behandelt, vafür liefert nach- stehende Zeitungsnotiz einen charakteristischen Beleg. Der Land- tagSabgeordnete Pfarrer Mahr aus Ebermannstadt   in Baiern  , reichte ein Gesuch ein, seine achtmonatliche Gesängnißstrafe in der Badstraße in München   verbüßen zu dürfen. Dasselbe ist jedoch erfolglos geblieben und ist er für daS Zellengefängniß zu Nürn- berg bestimmt. Dort bekommt er ZüchtlingSkleidung(!) mit Kappe, Larve, Nummer, Strohsack und Gefängniß, und wird einem Handwerke(!) zugetheilt! DaS geht ja noch über Plötzensee. Gottseidank! Tesscndorf lebt noch. In derVolks- zeitung" vom 27. d. lesen wir:Der Staatsanwalt Tessendorf hat gegen den Redakteur derGermania  ", Paul Kostolek, Anklage in 17 Fällen erhoben." Hoffentlich wird man nach dieser staatS- retterischen Eiferprobe ein menschlich Rühren empfinden und unser unbezahlbares Ehrenmitglied auf seinem Posten belassen. Wie die Bourgeoisie mit Menschenleben spielt- zeigt nachstehende Correspondenz desNeuen Sozialdemokrat": Hamburg  , 11. Jan. Es stand vom 11. bis 15. Dezember v. I. an der Slip deS Werstinhabers Herrn Wieghorst, kleiner GraS- brook, die deutsche BriggDonna Estanislade", um nachgesehen und wieder seetüchtig gemacht zu werden. ES hat dies aber nicht in dem Maße stattgesunden, wie es bei dem Schiffe höchst noth- wendig war. Da oben genannter Werjlinhaber auch zugleich Ar- beitgeber ist, so gab er den Befehl, kein Werg auS den Näthen herauszunehmen, obgleich er keine direkte Verfügung über genann- teS Schiff hatte, noch über diejenigen Menschenleben, welche damit zur See gehen sollten." daS Werg schon zum jedoch wäre ein bemerkeaswerther Stillstand in Stcikebewegunzsn eiagelreten. Viele von diesen vervankren dies ihren festen und gesunden Organisationen, ein Beweis dafür, daß gute und ver- nünftig geleitete Gewerkoereine nicht zu StcikeS führen. Der Be- richt geht hierauf ausführlich in die Beschwerde der Arbeiter gegen eine Anzahl von Gesetzen ein, erörtert die Wege, auf welchen man zur Abschaffung derselben durch das Parlameal gelangen müsse und� erwähnt schließlich die Aufstellung von folgenden Arbeiter-Can didaten zum Parlament: 1) Macvonalv; 2) Odzer; 3) Motters head; 4) Broadhurst; 5) Howcll; 6) Burt; 7) Kane; 3) Walton; 9) Potter; 10) Crerner; 11) Halliday; 12) Pickard. Bon diesen gelang eS zwei durchzubringen: Alexander Macooaald für Stafford und Thomas Burt   für Morpeth  . DaS Comitö meint, wenn der Congreß wirklich wünsche, eine größere Zahl Arbeiterklassen- Vertreter im Unterhause zu sehen, so liege das Vermögen hierzu in den Händen der Arbeiter in den Wahlflecken, wenn sie nur einig sein uud die von ihnen besessene Macht zur Wahl von tüch- tigen Arbeitern in Ausübung bringen wollten. In der zweiten Sitzung am 29. Januar wurde n. A. ein Schreiben von Joseph Arch   verlesen, welcher Namens der land wirthschaftlichen Arbeiter den Gewerksvereinen den aufrichtigsten Dank für die den ersteren erwiesene Theilnahme aussprach. Die Herren Broadhurst und Potter auS London   sprachen sich ebenfalls in scharfer Weise über die Gesetze gegen die Arbeiter aus und er- mahnten diese, niemals einem Candidaten für das Unterhaus ihre Stimmen zu geben, welcher sich nicht in bindender Weise ver- pflichtete, für die Aushebung derselben zu stimmen. Beide Redner beklagten eS, daß die conservative Partei wieder zur Regierung gelaugt sei, und stellten die königliche Commission bloß als ein Mittel dar, um die Arbeiter und das Land zu hintergehen. Nun folgten die auch von unS schon erwähnten Angriffe deS Abgeord- neten Cremer(schon oben unter den Parlaments-Candidaten ge- nannt), der sich zum Worte gemeldet hatte. Cremer erklärte näm- lich, eS seien leider in ihrer eigenen Mitte, in ihrem Lager selbst Verräther an der Sache der Arbeiter, Leute, die von deren Fein- den gekauft worden und zu den Gegnern der Arbeiter übergegan- Nun kann aber nachgewiesen werden, daß! gen seien. Er wies mit deutlichen Worten auf die Herren Mac- größten Theile zu einer weichen und Burt hin, von denen der Erstere Mitglied der zerfetzt war, also für das Schiff nicht mehr die nöthige Festigkeit besaß, und von Werg-HerauSuehmea schon gar nicht mehr die Rede sein konnte. AuS oben Angeführtem kommt aber jeder Sach verständiger zu dem Schluß, daß diese weiche Masse, oder besser gesagt Schmutz, erst entfernt werden muß, um neues Werg ordentlich in die Näthe hinein zu bringen. Durch den Befehl des Arbeitgebers fand sich aber mancher Arbeiter veranlaßt, Alles so zu belassen, wie eS war, weil eS auch nicht möglich war, Alles ordentlich zu machen. Diejenigen freilich, welchen das Leben ihrer Nebenmeuschen höher steht, als daS Privatinteresse eines Arbeit- geberS, haben den Befehl nicht befolgt und AlleS gewissenhaft be- Handell; diese bekamen freilich keinen Lorbeerkranz, sondern so 'chnell wie möglich ihre Entlassung! ES treten folgende Um- tände noch hinzu: eS ist der alte Zink herabgenommen, aber kein neuer wieder herangekommen, und zum Andern soll der genannte Wcrftinhaber die Arbeit in Akkord übernommen gehabt haben. Es wird nicht verfehlt werden, ähnliche Fälle zu veröffentlichen. I. H. Brandt, Schiffbauertazelöhner." Bourgeoishumanität gegen Hunde und Katzen. In einem älteren englischen ZcitungSblatt(auS vorigem Herbst) ällt uns folgende Notiz in die Augen: Vor den Assisen von Lewes   stand gestern MrS. Chantrell, welche von dem Thierfchutzverein angeklagt war, weil sie eine An- ahl von Hunden uud Katzen, die sie befaß, dadurch gequält hatte, daß sie ihnen nicht genügende Nahrung gegeben. Die Beschuldigung wurde bewiesen und die Anklage zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt". Bravo! In d.r Hauptstadt Englands stirbt durschnittlich jeden Tag ein Mensch Hungers(äentli dz- starvation Tod durch Hunger und Entbehrung, lautet der KunstauSdruck). kräht aber kein Hahn darnach. Ja wären eS Hunde oder Katzen! Aber Menschen! Pah! Ueber die Aussperrung in SüdwaleS   schreibt man unterm 23. d.: Die Lage in den Kohlendistrikten in Süd- WaleS   wird eine ehr bedenkliche. In einer Versammlung der Eigenthümer sämmb sicher Kohlengruben, welche gestern in Cardisi stattfand, wurde nämlich der Beschluß gefaßt, vom 1. Februar an alle Arbeiter von der Arbeit auszuschließen, da sich die im Ausstände befind lichen Arbeiter geweigert halten, auf die PreiSerniedrizung einzu gehen. ES werden daher vom 1. Februar an sämmtliche Kohlen- gruben stille stehen, falls nicht vor dieser Zeit noch ein moäus viveuäi(Abkommen) zwischen Arbeitgebern und Arbeitern gesun den wird. Der Beschluß der Associaton derHerren", ihre jetzt in Arbeit befindlichen Arbeiter auszuschließen, weil andere Ar- beiter sich weigern, die Arbeit wieder aufzunehmen, steht ungemein einer Conspiracy(Verschwörung) gleich, und wenn ein solcher Be- 'chluß von der andeien Seite gefaßt worden wäre, so hätte man tcherlich das betreffende Gesetz in Anwendung gebracht." Natürlich. Wozu sind denn die Gesetze im Klassenstaate? Wozu anders, als die Herrschast der Kapitalisten zu erhalten und zu befestigen? Und Herrschaft der Kapitalisten heißt Knechtschaft der Arbeiter. DaS Recht deS Herrn ist aber nicht daS Recht des Knechts.(Die Aussperrung ist inzwischen erfolgt.) Der siebente JahreSkongreß englischer Gewerk- vereine wurde, wie schon erwähnt, am 13. Januar in Liver- Pool eröffnet. Nach dem«Crimmitschauer   Bürger- und Bauern- reund", der seinen Bericht demBeehive" entlehnt hat, und den wir im Auszuge wiedergeben, waren gegen 200 Delegirte erschienen, die ungefähr 100 Gewerkoereine und GewerkS- Verbindungen(mit gegen 700,000 Arbeitern) vertreten. Zum Vorsitzenden wurde JamcS Fitzpatrick, Sekretär der Schiffsbauer-Union zu Liverpool, zum Vicevorsitzendeuü Donald Mac Cullum ans Edinburg ge- wählt. Der wichtigste Gegenstand der ersten Sitzung war der von George Howell verlesene Bericht des parlamentarischen Comitös ür das Jahr 1874. Derselbe nennt zunächst daS eben abge- chlossene Jahr ein in verschiedenen Beziehungen für die TradeS- UnionS creignißreichcS. Besonders hervorzuheben sei die Bewegung unter den Landarbeitern, die freilich nicht solche Erfolge gehabt, wie sie daS Comits wohl gewünscht hätte, die aber lange an- dauernd, zähe und tiefgehend gewesen und von den besser bezahlten königlichen Commission geworden sei, während der Letztere den Schritt seines Collegen gutheiße. Ein sehr bedeutender Tumult erhob sich in Folge vieser Rede. Lloyd Jones, Mitarbeiter am Beehive" verschaffte sich endlich Gehör und erklärte auf daS Entschiedenste, man könne wohl Männern, wie Macdonald und Burt, einen Jrrthum iu ihren Ansichten vorwerfen, aber eS sei höchst ungeziemend, sie eines so schändlichen Verbrechens, wie deS VerratheS an der eigenen Sache, anzuklagen. Broadhurst beantragte die Wahl eines ComitöZ, welches chie Anklagen gegen jene beiden Herren untersuchen sollte. Od ger beklagte die Sprache Cremer's, da da« ganze Land und alle Arbeiter heute die Anklagen lesen würden, und, wenn nicht eine vollständige Rechtfertigung entweder seitens Cremer's oder seitens der Beschuldigten stattfände, leicht der Sache der Ar- beiter sowohl, wie auch andrerseits den Angeklagten großer Nach- theil zugefügt werden könnte. Die Arbeiter und das Land müßte» wissen, ob wirklich ein Verrath stattgefunden habe, und da die Sache einmal vor den Congreß gekommen sei, so werde eS am besten sein, dieselbe so eingehend wie möglich zu untersuchen, eS werde sich dann herausstellen, von welchen Gründen die ange- schuldigten Männer geleitet wurden, als sie die Stellea in der Commission annahmen. Die bloße Beschuldigung dürften sie nicht aus sich sitzen lassen, uud er unterstütze daher den Antrag zur Ein- setzung eines UntersuchungScomitöS, welches noch diesem Congreß Bericht zu erstatten verpflichtet sein solle. Macdonald ergriff darauf das Wort. Er wie« darauf hin, daß er sein ganzes Leben hindurch sich der Sache der Arbeiter ge- widmet habe, und er bedauerte tief, daß auf einem Congreß der- selben, derartige Anklagen gegen ein Mitglied erhoben worden seien. Er wolle auseinandersetzen, wie eS gekommen sei, daß er die Stelle in der Commission angenommen habe. Kurze Zeit nach seiner Ankunft in London   hätten ihm Bart und HugheS mit- gelheilt, daß die Regierung beschlossen habe, eine Commission eia- zusetzen, und daß einer der Arbeitercandioaten nebst HugheS in derselben einen Sitz erhalten sollte. Zu gleicher Zeit erklärte der Minister Croß, daß die Commission gebildet werden würde, ob diese Herren die Stellen annehmen oder nicht. Er glaube nun, es wäre der größte Fehler während seines ganzen Lebens gewesen, wenn er nicht den Sitz in der Commission angenommen hätte, um dort an Ort und Stelle zu hören, was denn die Gegner der Ar­beiter vorzubringen hätten, und um deren Angaben sofort Wider- spruch und den Beweis der Unrichtigkeit entgegensetzen zu können. Burt und Hughes seien derselben Ansicht gewesen. Er könne an diesem Platze noch keine Mittheiluogen über die Commission machen, allein soviel könne erjagen, daß die Regierung, deren An- Hanger er nicht sei, dieselbe zu größerer Erle aufgefordert habe. Wenn die Commission ihr Werk glücklich zu Ende führt, so sei an dem einen Jahre, das verloren worden sei, nicht viel gelegen, im Ver- gleiche zu dem Resultate; wenn dieselbe aber resultatlos bleibe, dann würden sie wenigstens das reichhaltigste Material in dieser Frage zur Verfügung haben. WaS den Antrag auf Einsetzung emeS ComiteS betreffe, so stimme er demselben vollständig-jci; er werde seine Unschuld beweisen, und er werbe dann der k. Com- misston zu sagen im Stande sein, der Congreß der Arbeiter werde sich nicht eher beruhigen, bis alle gegen sie, die Arbeiter, gerichteten Gesetze beseitigt worden seien. Er beklagte tief, daß eS deu Am schein gewinnen konnte, als hätten sie Uneinigkeit in ihrer eigenen Mitte; sie hätten Feinde genug außerhalb de« CongreffeS; in Eng land und Amerika   bildeten die Arbeitgeber Vereinigungen gegen die Arbeiter, politische Vereine würden gegen die Arbeiter gebildet und sie hätten genug zu thun, sich ihrer Feinde zu erwehren. Sein Streben gehe dahin, die Arbeiter den Arbeitgebern und den Ersten im Lande gleichzustellen, danach habe er immer gestrebt und werde sein ganzes Leben lang darauf hinwirken. Burt vertheidigte sich mit ähnlichen Gründen, wie Macdonald, und erklärte, sein Gewissen entlaste ihn ganz von irgend einer Be- schuldigung, die gegen ihn erhoben worden sei. Beide Reden wurden sehr beifällig aufgenommen. Es wurde (mit 57 gegen 43) beschlossen, ein Comitö zur Untersuchung der Anklagen einzusetzen. In der Sitzung am 20., die sehr zahlreich besucht war, kam das Gesetz, nach welchem Verabredungen von Arbeitern zur Ar- beitSeinstelluug unter gewissen Umständen als criminell strafbar erklärt werden können(Lmw of conspiracy) zur Besprechung. Mehrere Redner machten mit Nachdruck auf daS Ungesetzliche dieser