essen des Arbeiters werden dann ganz andere als die heutigenwerden.Wollen wir der allmählig sich steigernden Concurrenz noch langemüßig zusehen, bis sie uns überfluthet und vom Boden weg-geschwemmt, oder wollen wir Hand anS Werk legen unddie Gründung von Productiv-Genossenschaften mitdem Antheil der Arbeiter am Reingewinn ins Augefassen?(Obgleich wir mit de» in dem Vortrage deS Herrn Ruoffniedergelegten Anschauungen in vieler Hinsicht nicht einverstandensind, da sie unS nicht weit genug gehen, so hielten wir die Ver-öffentlichung deS Artikels schon um deSwille« für geboten, weil inihm ein wohlthuender Gegensatz zu Tage tritt gegenüber de« wüstenGeschrei eines großen Th-ils der KteinhandwerkSmeister«ach staat-licher Einschränkung der Rechte der Arbeiter. D. R.)Politische Uebersicht.— Der Schwindel und Betrug en groa wurde, wiewir unter Anderem bei Gelegenheit der Verhandlungen gegen denMillionendieb Ofenheim bemerkt haben, auch in Norddeutschlandin den letzten Jahren äußerst schwungvoll betrieben. Daß wirRecht hatten, dafür kommen jetzt ganz unerwartete Beweise. EinArtikel der rumänischen„Resorma* stellt für Berlin einen Prozeßä la Ofenheim in Aussicht. DaS Blatt schreibt:„Nach uns auS sicherer Quelle zugegangener Nachricht ist vonRumänien auS gegen den aus folgenden Personen bestehendenAusstchtSrath der Rumänischen Eisenbahu-Actien-Gesellschaft, alS:1. Geheimen Commerzienrath v. Hansemann, 2. Ge-Heimen Commerzienrath von Zikeichröder, 3. GeheimenOber-Finanzrath a.D. Scheele, 4. Geh. Regierungsratha.D. Dr. Reinhardt. S. Oberbürgermeister a. D. Miqnäl,6. Bankier Salomonson, 7., 8., 9. die Justizräthe Wie-uer, Reim und Krüger, 1t>. Rechtsanwalt Wölfel» eineKlage wegen BctrugS, Untreue und Verdunkelung der Vermögens-läge der Gesellschaft an die Königlich Preußische Staatsanwalt-schaft eingereicht worden. Wenn diese Herren für Schuldig be-funden werden, was bei der Ehrenhaftigkeit und Unbestechlichkeitder Preußischen Staatsanwaltschaft und be« Preußischen Richter-stände? nicht zu bezwesseln ist(!!), dann müssen dieselben nach denKtz 263 und 266 des Strafgesetzbuches für das deutsche Reich undnach tz 249 de« deutscben Handelsgesetzbuches mit längerer Gefäng-nißstrafe, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte resp. des Adels bestraft werden. Es würde hier der eigenthümlichc Fall eintreten,daß die beiden erstgenannten Herren, welche für das Verdienst,das sie sich um die rumänische Eisenbahn-Angelegenheit erworbenhaben sollen, geadelt sein sollen, ihren Adel für dieselbe Angelegen-heit wieder verlieren würden." Wir wollen nun einmal sehen, obin Preußen daS Recht oder Geldmaß obenan steht. Wir werdendann die Ueberzeugung erlangen, ob auch den Berliner Geschworenen daS Rechtsbewußtsein abhanden gekommen ist; ob sie ebenso,wie ihre Wiener College» den Betrug vn gros für erlaubt erklärenwerden.Die„Deutsche Eisenbahn-Zeitung", der wir vorstehende Notizenentnehmen, veröffentlicht einen ihr in dieser Richtung zugegangene»Brief. In demselben heißt eS u. A., daß die Ofenheim'fchenBetrügereien winzige sind im Vergleich zu denen, welchesich der AufsicktSrath der rumänischen Eisenbahugesell-schaft hat zu Schulden kommen lassen. Wir sprechen das nächsteMal weiter über die Sachet— Den Rückgang des Nationalliberalismus will die„Deutsche Allgemeine Zeitung" durchaus nicht eingestehen; siegrämelt über die„sonderbare Logik" deS„Volksstaat", der auSder Lauenburger Wahl den beginnenden Verfall ihrer Partei her-vorleuchten sieht und giebt sich alle erdenkliche Mühe, ihr Unbehagen,daS gestern oder vorgestern in einer Bemerkung über daS Verfahrender Gerichte gegen die„Frankfurter Zeitung" sehr deutlich zu Tagetrat, unter der Maske einer nur zu offenbar erkünstelten Heiterkeitzu verbergen. In unserem alten— wie die„Deutsche AllgemeineZeitung" gesteht—„erfreulichen Wohlwollen" für alleS National-servile— oder, um mit der„Deutschen Eisenbahn-Zeitung" zureden, Nationalkannibalische— macheu wir unsere liberale Busen-freundin auf ein neueS Merkmal deS Rückganges ihrer Partei auf-merksam. In Hannover hat nämlich seit der letzten Reichstags-Wahl der Liberalismus ca. 1000 Stimmen verloren, während wirzwischen ö und 600 gewonnen haben. Die„Deutsche Allgemeine"wird sich also schon an die Thalsache gewöhnen müssen, daß im-wer weitere Kreise de« Volkes die Reichsherrlichkeit als das er-kennen, was sie ist— nämlich als eilet Blendwerk! ArmerNationalliberalismus I So jung noch und so feist und dennoch dieSchwindsucht haben— welch' betrübsameS Schicksal!— Offenherzige Briesstieberei in Oesterreich. Daßdem„Volksstaat" in Oesterreich der Postverschleiß entzogen worden,ist eine alte Geschichte; daß die österreichischen StaatSretter aberauch in das Innere der verschlossenen Briefe zu dringen verstehenund zu dringen daS Recht haben, in welchen einzelne Exemplareunseres BlalteS an ihre Abonnenten befördert werden, ist neu.Die betreffenden Postbehördeu eröffnen augenscheinlich ganz ungenirtjedes Schreiben, in dem sie den„Volksstaat" vermuthen; findensie ihn wirtlich vor, so schicken sie ihn sofort an daS PostamtLeipzig„diemsthöflich zur weiteren Verfügung" zurück. Ein Brief-geheimniß existirt also in Oesterreich nicht; jeder Staatsbürgerwird vielmehr behandelt und m seinen Verbindungen kontrolirtwie ein Staatsgefangener.— Bei dieser Gelegenheit sei nocheine« t. k. österreichischen Dienstschreibens Erwähnung gethan, da«unS zur Einsichtnahme amtlich übermittelt worden ist. Dasselbezeichnet sich durch feine Naivetät in erheiternder Weise vor anderen,meist erschrecklich langweiligen, amtlichen Aktenstücken auS und be-weist gleichfalls daS Pech, welches unsere Expedition in ihren Be-firedungen, den„Volksstaat" in Oesterreich an den Mann zu brin-ge>', verfolgt. Es lauret:Die beiliegenden 3 auS Leipzig an den Gewerkvereiu der Holz-arberter in Graz eingelangten Briefe müßten vom hiesigen Post-amte dem k. k. Landes- als UntersnchungSgericht in Graz vorgelegtWerve«, weil der damalige Obmann dieses Vereins in gerichtlicherUntersuchung stand. Das k. k. Landes- als Untersuchungsgerichthat nun laut Note v. 17. d. M. 2. 60S0 diese drei Briese ge-öffnet und da der Inhalt zur Voruntersuchung nicht be-nöthigt wurde(!), dieselben über Beschluß der Rathskammerim offenen Zustande zur weiteren Verfügung anher übermittelt.Sämmtliche drei Briefe enthalten Exemplare der periodischen Zeit-schrift„Der Volksstaat", welcher laut Erlasses des k. k. Handels-mu>,steriumS v. 3. Dez. 1869 1. 23589 daS Postdebit für denUmfang der im ReichSrathe vertretenen Königreiche und Länderentzogen worden ist. Gemäß der vom k. k. Handelsministeriumunterm 25. Februar 1873 2. 4068 über die Behandlung derverbotenen Zeitschriften erlassenen Normen werden die mehrer-wähnten drei Briese der löblichen kaiserl. Oberpostdirektion zurgefälligen weiteren Verfügung diensthöflich übersendet.Graz, 23. Juli 1875. Für den k. k. Oberpostdirektor:Fischer.Künftighin werden wir natürlich auS purer Gefälligkeit gegendie liebenswürdigen k. k. Untersuchun isgerichte nur solche Briefean unsere Freunde in Oestreich senden,„deren Inhalt zur Unter-suchung benöthigt" wird— etwas Attentäterliches, Hoch- overLandeSverrätherliches und was dergleichen mehr ist! Man mußder wirklich göttlichen Justizia unserer— mit Verlaub zu sagen— Kulturstaaten ihr segensreiches Wirken in der That etwa« we-uiger sauer machen.— Zur Fortführung des„Kulturkampfes" gegen die„Frkf. Ztg." schreibt diese:„Frankfurt, 5. Aug. Heute hat sich unser College, HerrDr. L. Holthof, gegen den ein VerhastSbefehl wegen Zeugnißver-Weigerung erlassen ist, freiwillig ins Gefängniß auf dem Klapper-selbe begeben. Es befinden sich nunmehr fünf Redacteure der„Frankfurter Zeitung" in Hast. Herr Hörth verbüßt seine sechsMonate in Ziegenhain; die Herren Curti, Dr. Holthof, Sewighund Dr. Stern sind im hiesigen UnterfuchungSgefäugniß unter-gebracht.— Ueber den in Blut erstickten Strike der Arbeiter amGotthard-Tunnel hat die kapitalistische Presse mit frecher Stirnein die Welt hinauSgelogcn, die Arbeiter hätten die Maschine undden Tunnel in die Luft gesprengt. Der„Frankfurter Zeitung"vornehmlich gebührt daS Verdienst, die Wahrheit au den Tag zubringen. Sie läßt sich unterm 1. August aus der Schweizschreiben:„Die Nachrichten über die Göschener Katastrophe lauten zwarnoch unklar genug, doch steht jetzt wohl so viel fest, daß weder dieMaschine noch der Tunnel selbst von den Arbeitern in die Lustgesprengt worden ist, wie von sensationSlustigen Correspondenienbehauptet wurde. Die Berichte, welcke über die Ursachen deSConfliktS bisher verbreitet wurden, flössen fast durchweg aus offi-zieller Quelle, und klares Licht wird darüber erst die Untersuchungbringen, welche daS eidgenössische Handelsdepartement angeordnethat. Zu der Forderung auf Lohnerhöhung und Ventilation ge-sellte sich noch, wie mit aller Bestimmtheit von unterrichteter Seiteversichert wird, auch die Forderung, das verhaßte„Trucksystem"zu beseitigen, das der Unternehmer Favre eingeführt halte und da?die Arbeiter dazu verurtheilte, ihre Lebensmittel ans seinen Depotszu beziehen. Herr Favre läßt dies als aus der Lust gegriffen inAbrede stellen. Auch Verkürzung der Arbeitszeit forderte' man,und diese Forderung dürfte bei der mühevolle«, die Gesundheitim höchsten Grade gefährdenden Arbeit um so mehr berechtigt er-scheinen, als sie den Fortschritt der Arbeit selbst nicht hemmte.Die Wärme und der Dampf sollen sich im Tunnel in der letztenZeit auch in unerträglicher Weise gesteigert haben. Die Löhnewaren schlecht, und wenn man heute auf die Ersparnisse weist,welche die Italiener nach Hau» senden, so verschweigt man, daßsie erbärmlicher leben als der deutsche Lohnarbeiter und sich mitPolenta(ein Brei auS Maisgrütze, auch geriebenen oder gedörrtenKartoffeln mit Milch) begnügen, wo dieser eine bessere Nahrungverlangt. Das„Vaterland" bezeichnet nach den Erhebungen BernerIngenieure die Löhne als„quantitativ und qualitativ" so schlecht,daß sich daS Handelsdepartement damit beschästigen würde."— Ueber den Aufstand in der Herzegowina liegen Nach-richten vor, denen zufolge derselbe ganz gewaltig an Ausdehnunggewinnt. Den Insurgenten, die den Türken in fortgesetzten Kam-pfen schon drei Geschütze abgenommen habe« sollen, haben sichweitere Ortschaften angeschlossen und die Zahl der Bewaffnetenwird bereits auf 8000 geschätzt. Sie sollen schon daran denken,Trebinje, eine größere Stadt und starke Festung an der österreichi-scheu und montenegrinischen Grenze zu belagern. Ein soeben an-gelangtes Telegramm aus Konstantinopel berichtet von Erfolgender türkischen Truppen bei Ljubuschia und Newesinje; aus derFassung desselben jedoch, daß die Insurgenten zerstreut und mehrereAnführer derselben getödtet worden seien, während die Truppen nichtgelitten hätten, geht hervor, daß diese Nachricht sehr unzuoer-lässig ist._ i— AuS Sangerhausen wird uns geschrieben:Gestern, den 4. August, Mittag gegen 12 Uhr wurde Partei-genösse Wilhelm Gnnkel von seiner Arbeit weg verhastet. Erwird beschuldigt des Vergehens der Majestäts- und Bismarck.Beleidigung, welche er in einem öffentlichen Lokal in der Nachtvom 1. bis 2. ds. MtS. begangen haben soll. Ferner wurdenvorige Woche die Parteigenossen Julius Fuchs und OttoDeistung, ersterer z. Z. in Apolda, je mit 9 Rm. ev. 3 TagenGefängniß von Polizeiwegen bestraft. ES wird ihnen zur Lastgelegt, durch tumultuarischeS und exzessives Benehmen deS Nachts(Singen eines harmlosen LeedchenS) sie öffentliche Ruhe gestört zuhaben. Für gewöhnlich kommen Ruhestörer mit einer Geldbußevon 3 Mark weg.— Man schreibt uns aus Oesterreich: Die Parteigenossenwerden angesichts der vielfachen HauSdurchsuckungen hiermit dringendgebeten, ihren Papieren, Briefen:c. größere Vorsicht zuzuwenden.ES mangelt dem Grazer Staatsanwalt augenscheinlich an Materialfür seinen HochverrathSprozeß, so daß die unbeoeutendsten Papiere,die aufgefunden werden, zum Gegenstand langwieriger Verhöreund Nachforschungen genommen werben. Hierdurch wird aberdie Untersuchungshast der Beschuldigten ins Unend-liche verlängert. Im Interesse der Jnhaftirten wird daher umVorsicht gebeten.ITO. Die in Oesterreich Verbreitung genießenden Parteiblätterwerden um Notiznahme ersucht.— Der vor einiger Zeit in Agram unterdrückte„Arbeiter-freund" erscheint seitdem 8. August unter dem neuen Tiiel:„NeuerArbeitersreuud." DaS Blatt ist in kroatischer und deutscher Sprachegeschrieben und vertritt den radikalen Standpunkt in der Arbeiter-beweguug.— Die Verfolgungen, mit denen man unsre Gesinnungsgenossenin Oestreich heimsucht, sind in einen wahren Kreuzzug ausgeartet.So lesen wir in der„Gleichheit" vom 7. August folgende Er-baulichkeiten:„Genosse Ferdinand Pastor in Neutitscheiu wurdeam 11. Juli unter Gendarmeriebezleitung nach Brünn eSkortirt.Hausdurchsuchungen fanden bei vier Arbeitern in WaraSdin statt.Verhöre in Trieft, Brüsau, Wr.-Neustadt und Graz, ansetzte««Orte, wie man unS mittheilt, mindestens fünfzig(!). Ja Salzburgwurde sine Versammlung mit der TageZordnuag: Der Referenteu-entwurf einer neuen Gewerbeordnung, über den schon in hundertVersammlungen gesprochen wurde, verboten. Der Brünner Strikedurfte in einer Grazer Versammlung nicht auf die Tagesordnunggesetzt werden, in Wien war eZ erlaubt. Es lebe die Gleichheit vordem Gesetz!"Die Feinde der Sozialbcmokcati: kennen die Weltgeschichtenicht, sie würden sonst von dem fruchtlosen Beginnen Abstandnehmen, eine Jvee zu unterdrücken, die sich die Wohlfahrt de«Menschengeschlechts zum Ziele gesteckt hat.— Und wen» Ihr«itPulver und Blei gegen uns zu Felde zieht, wir werden siezen.Hoch die Sozialdemokratie!J»«tre Partei-Augelegenheite«.Zu Agenten des Vorstandes wurden ferner ernannt fürCalbe a. s.: L. Schönian, Gcüncberg; Elberfeld: F. Harm;Görlitz: H. Keller, I. Raschle; Gotha: C. Giesecke, O. Giesecke:Henningstedt: I. Weißkopf, I. Grolh; Lauenburz: I. Jancke;Leipzig: P. KcebS; Mainz: P. I. Klug, Kailbach; M-ldorf;Fr. Holm; O-deran: F. Weißbrodt, G. Franz; Oggersheim:I. Queva, R. M-tzger; Oldendorf: A. Allewelt, H. Hemsath;Pößneck: R. Hochstein, H. Harraß; Uelzen, R. Schneeweiß, F.Goltermann; Verden: M. Günther, F. Körner; Wöhrden: I.Rathmann, R. Heuer.Wir bitten, bei neuen Anmeldungen die geuane» Adressenbeider Agenten anzugeben.Hamburg, 7. August 1875.Mit sozialdemokratischem Gruß3 Ä'A. Geib, C. Derossi, große Rosenstraße 36, II.Gewerksgenossenschaftliches.Gewerkschaft der Holzarbeiter.KamSurg. Die GewerkSgenossen von Hamburg, Altonaund Harburg werden hiermit eingeladen, sich am Sonantaz den8. August, Nachmittag« präcife 3 Uhr behufsConstituirung des Ausschussesbei Burmester, großer Neumarkt, zahlreich einzufinden.__ Bruno Moje.Allgemeiner Tfchler-(Schreiner-) Verein.Merlin, 5. Aug. Der Strike in Osnabrück dauert hartnäckigfort, Zuzug ist streng fern zu halten. Gleichzeitig sind Gelduater-stützungen noch dringend nöthig. Dieselben sind zu senden anOrthwein in Osnabrück, Kamp 50 bei Pille. Die in den Ber-liner W-rkstellen gesammelten Gelder sind im BereiuSbureau,Alcxanderstr. 31 abzuliefern.W. Kchmitz, Vorsitzender.Verein der Sattler und BerufSgeuosse«.Merlin. Am 20. d. M. constituirte sich die durch Beschlußder Generalversammlung hierher verlegte und von der Mitglied-schaff gewählte Kommission der Militärarbeiter und siad die be-treffenden Personen schon bekannt gemacht. Der Zweck dieser Com-misston ist: Eine enge Verbindung der Militärarbeiter Deutschland«herbeizuführen, da gerade in dieser Branche, wo die Großproduc-tion am schärfsten ausgeprägt ist, die Preise von den College»selbst heruntergedrückt werden, weil dieselben nicht wissen, wa» fürPreise an andern Orten gezahlt«erden, waS aber dann nichtmehr vorkommen kann, wenn sämmtliche Militärarbeiter Deutsch-landS einig unter sich sind.College«! Wir fordern Euch daher alle auf— ob VereinS-mitglieder oder nicht— in jeder Fabrik, in jedem Orte zusammen-zutreten und Personen auS Eurer Mitte zu wählen, die eineZusammenstellung der gezahlten Accordlöhne für jede einzelneArbeit mit Beifügung der Angabe, in wieweit dieselbe hergerichtet,zu macheu und dieses der Commission zu übersenden. Wenndieses geschehen, soll von der Commission ein Uebereinkommen mitAllen getroffen werden, um einen Tarif auszuarbeiten, welchenwir dann durchzusetzen alleS aufbieten müssen.Jedes Einzelneu Pflicht ist eS aber, sobald ein nener Artikelaustritt, sofort die BertraueaSperson zu unterrichten, welche dannsofort die Commission genau informircn muß, um eS möglich zumachen, noch ehe der Artikel allgemein verfertigt wird, den dafürzu zahlenden Lehn festzusetzen, unter dem dann auf keinen Fallgearbeitet werden darf. Aus diese Art muß eS unS möglich werden,die Löhne so zu regeln, daß sich unsere Lage in etwas bessert.Auch können wir vielleicht hierdurch die College«, die sich vonunserem Verein fern halten, wenn sie sehen, daß wir ernstlich be-müht sind, etwas zu erziele», zu unS herüberzieheu. Thue nunein Jeder feine Schuldigkeit, damit die Commission nicht nur demNamen nach existirt, sondern auch thätig eingreifen kann, womöglichschon bei der nächsten guten GeschästSperiode, die doch nun baldkommen muß. Bringt uns auch Euer volles Vertrauen entgegen,daS zu rechrfertigen wir un« bemühe« werden.Alle Briefe in dieser Angelegenheit sind an Uuterzeichneten zusenden.Mit collegialischem GrußL. Friebel,bei Schulz, Lindenstraße 24, Hof 1 Treppe.KR. Alle arbeiterfreundlicheu Blätter werden ersucht, dieses inihr Blatt aufzunehmen.Merlin. Kassenbericht der Ceutralkasse pro' Monat Juli.Einnahme: Bon der Mitgliedschaft Dresden Mrk. 20,55; vonder Mitgliedschaft Barmen 1,10; von der Mitgliedschaft München10; Summa 22,65. Ausgabe: Abonnement des„BolkSstaat"0,75; zweite Rate an den Stenographen 30,00; nachträglich vomStenographen gefordert für entstandene Mehrarbeit und vom Bor-stand bewilligt 5,00; für Schreib-Utenstlien 2,15; für Eqdallaze0,90; zur Auszahlung der Reiseunterstützung nach Cöla 15,00; fürReinschrift des Protokolls 9,00; Porto für versandte Briefs undPakete 5,40; Gehalt de« Vorsitzenden 10,00; Gehalt deS KafstrerS15.00; Summa 93,20. Bilanz: Einnahme 22,65. Ausgabe 93,20.Ist Defizit 70,55. Bestand pro Juni 277,07. Bleibt BestandMrk. 206,52.Mit Gruß Th. Weber, Kaffirer, Simeonstr. 6.Merlin. Sonnabend den 31. Juli fand die Neuwahl de«ersten Lorsitzenden statt, und wurde hierzu W. WirthS, Alexan-drinenstr. 116, gewählt. An Stelle WirthS wurde in die Coutrol-Commission gewählt: Lemin, alte JakobSftr. 26.Ich ersuche nun die BertrauenSmäuner, die Urabstimmungbinnen kürzester Zeit vorzunehmen und daS Resultat in 14 Tagendem Unterzeichneten einzusenden. Von den Mitgliedschaften, welche