Erscheint in Aipng Muiwo ch, Freitag, Sonnkog. Bestellungen nehmen an alle Postanstalten u. Buchhand- langen des In- u.Auslandes. Filial- Expeditionen für die Vereinigten Staaten: F. A. Sorge, »oi 101 Hoboken  , N. J.  Peter Haß, 8. W. Corner Third and oates str, Philadelphia  . Abonnementspreis für ganz Deutschland  IM. KOPf. pro Quartal. Monats- Abonnement» werden bei allen deutschen  Postanstalten auf den Lten u. 3ten Monat und auf den Sten Monat besonders an- genommen; im Kgr. Sachsen u. Hrzgrh. Sachs.-Altenburg auch auf den Iten Monat des Quartals ä 64 Pf. Organ der Sozialistische« Arbeiterpartei Deutschlaads. Znser ate. die Abhaltung von Partei-, Vereins- und Volisveriammlungen, sowie die Filial- Expeditionen und sonstige Partei-Bngelegenheiten betreffend, werde« mit 10 Pf., Privat- und BergnügungS- Anzeigen mit 25 Pf. die dreigespaltene Petit-Zeile berechnet. Ur. 95. Ireitag, 20. August. 1875. Nationalökouomie. Zweiter Entgegnungsartikel der»Deutschen All- gemeinen Zeitung". Die Arbeiter als Creditgeber des Fabrikanten. Leipzig  , 20. Juli. Wo immer der Arbeiter in seinem Berhältnifse zum Arbeitgeber, zum Fabrikanten zc. ungerechterweise benachtheiligt, wohl gar in seiner Gesundheit oder seinem Leben durch Lieblosigkeit, Eigennutz oder Leichtsinn deS letztern gesährdet erscheint, da hat die Presse aller Parteien gleichmäßig die Pflicht, ihm zu Hülfe zu kommen und entweder die Gesetzgebung auzurufeu, daß sie einschreite, oder durch die Macht der öffentlichen Meinung direkt auf solche inhumane und ungerechte Arbeitgeber zu wirken. So oft die sozialistische Presse Beschwerden dieser Art, natürlich beglaubigte und begründete, uns entgegenbringt, werden wir gern ihr beipflichten und ihre Forderungen auf Abhülfe nach Kräften unterstützen, wie wir das, um nur Ein Beispiel anzuführen, in Sachen der Haftpflicht des Unternehmers bei nicht vom Arbeiter selbst verschuldeten Unglücksfällen allezeit nachdrücklich gethan haben. Dagegen halten wir uns ebenso für verpflichtet, unbegründete, auf falscher, oberflächlicher Betrachtung oder auf sichtlicher Entfiel- luug der wirtlichen Verhältnisse fußende Beschwerden und Klagen der sozialistischen   Presse in ihrer Nichtigkeit aufzuzeigen, und eS kann uns dabei nick: irremachen, wenn diese Presse, wie sie wahr baumwollene Handschuhe. Da liefert ein Arbeiter daS Gewebe, ein anderer(oder eine Arbeiterin) näht dasselbe zusammen und macht Handschuhe daraus, dann werden diese verpackt, etikettirt zc. genug, dasArbeitSproduct" muß durch eine Menge von Händen gehen, ehe es zu einerWaare", d. h. zu einem verkäuf- lichen Gegenstande wird. Und wenn nun das ArbeitSproduct wirklich fertig ist, so daß eS verkauft werden könnte, so ist damit noch gar nicht gesagt, daß cS auch alsbald verkauft wird; ehe das geschieht und ehe daS Geld für die verkaufte Waare in die Tasche deS Fabrikanten fließt, können Monate, Vierteljahre, bisweilen Jahre vergehen. Ja eS ist überhaupt nicht sicher, ob und wann der Fabrikant eine solche Waare verkauft. ES kann sein, daß sie ihm ganz aus Lager bleibt, oder daß er sie nur mit großem Verluste verkaufen kann, oder daß er an dem dafür bedungenen Preise einbüßt, weil der Käufer bankrott wird:c. Alle diese Risicos, baaren Einbußen, Verluste an Zinsen trägt einzig und allein der Arbeitgeber, der Fabrikant. Der Arbeiter hat seinen Lohn vorweg und kümmert sich nicht darum, braucht sich auch nicht darum zu kümmern, ob der Arbeit- geber die Waare verkauft, ob er daran verliert, ob er sie jähre- lang auf Lager behält und die Zinsen einbüßt»c. Dieser ganze Thatbestand ist so einfach und klar, daß wirklich viel Sophisterei dazu gehört, um ihn dcrgestallt, wie hier geschieht, zu verwirren. Nicht der Arbeiter ist es, der dem Arbeitgeber seine Arbeit»vorschießt", sondern umgekehrt empfängt er vom Arbeit scheinlich thun wird, uns deshalb einer Ungerechtigkeit, wohl gar gebix Pen Lohn für seine Arbeit(und wenn auch erst nach einiger Feindseligkeit gegen die Arbeiter bezichtigt. Wir wissen unS von!---- einer solchen ebenso wie von einer einseitigen Parteinahme für die Arbeitgeber vollkommen frei; aber wir sehen auch keinen Grund ab, gegen die letztern ungerecht zu sein, und glauben den Arbeitern selbst zu nützen, wenn wir sie auf Trugschlüsse aufmersam machen, durch welche die sozialistische« Agitatoren sie irreführen, statt sie zu belehren. Dies letztere nun ist der Fall mit einem Artikel imVolks- staat", auf den wir schon neulich anspielten. Der Artitel enthält so grobe Unrichtigkeilen, daß man sich wirklich wundern muß, wie derselbe hat geschrieben und veröffentlichr werden können. Jeden- falls wird hier auf die Oberflächlichkeit und Unwissenheit der Leser Zeit) immer viel früher, als diese Arbeit dem Arbeitgeber Ertrag gewährt; er erhält ihn alsovorgeschossen". Ja er empfängt ihn auch dann, wenn die Arbeit gar keinen Ertrag gewährt; er hat seinen Lohn sicher in der Tasche, wenn der Arbeitgeber noch daraus ausgehen muß, diesen und die andern Auslagen, die er für die Waare gemacht hat, wieder hereinzubekommen, und oft nicht weiß, ob er sie hereinbekommt. Würde der Arbeiter diese» Risico mit dem Arbeitgeber theilen wollen? Oder würde er auch nur mit der Entschädigung für seine Arbeit, mit seinem Arbeitslohne, so lange warten wollen, bis der Fabrikant die Waare abgesetzt und den Kaufpreis dafür einkasssrt hätte? Gewiß nicht! Nun, dann kann auch nicht behauptet werden, daß der Arbeiter dem Fabri- deSVolkSstaat  " in einer Weise spekulirt, die wenig schmeichelhaft Kanten seine Arbeitvorschießt" und daß letzterer dadurch einen für sie ist und nicht eben eine besondere Achtung für dieselben ausi ungerechte» Gewinn zieht, der Arbeiter aber eine unbillige Ei« feiten der Redaction bekundet. Der fragliche Artikel, in den Nrn. 76 und 77 enthalten und überschriebenDie Waare"..Arbeitskraft"", bringt erst, wie ge- wohnlich, eine ermüdend lange theoretische AuSeinanoersetzung über da» Wesen der Arbeitskraft alsWaare", über den Arbeitslohn ,c.; dann fährt er fort: Man darf mit vollem Rechte.behaupten, der Arbeiter liefere während der Arbeit seine Waare, die Arbeitskraft, stückweise in büße erleidet. Daß der Arbeiter, der gar kein Geld in der Hand hat und wird. Auf seinen Protest bemerkt derVorsitzende",wir wissen daher bis zum Lohntage seine Bedürfnisse auf Borg nehmen muß, übel daran ist, weil er alles theuerer bekommt, wollen wir nicht bestreiten. Aber auch dagegen gibt es AbHülse. Der Arbeiter suche von seinem Lohne   sich allmählich etwas zn ersparen, damit er nöthigenfallS sich selbst aus seinen künftigen Lohn etwas vor- schießen könne! Und sodanu benutze man daS so«irksam« und lauter kleinen Theilen an den Käufer ab; dieser kommt also all-! nzohlthätize Mittel der Consumvereme, in denen durch vereinte mählich in den Besitz der eingetauschten Waare und zahlt den Kraft es möglich wird, alle Lebensbedürfnisse billiger zu kaufen Preis für dieselbe erst nach erfolgter Ablieferung, da Lohnvor- Uebrigens würden gewiß auch die Arbeitgeber in besondern schüsse ja zu den Ausnahmefällen gehören. Der Arbeiter schießt Fällen(öfter» als jetzt wohl geschieht) dem Arbeiter durch Lohn dagegen den Gebrauchswerth seiner Arbeitskraft dem Kapitalisten Vorschüsse unter die Arme greifen, wenn nicht mit diesen Vov vor; sobald er eine Stunde gearbeitet hat, der Arbeitgeber schüffen bisweilen grober Mißbrauch zum Nachtheile der Arbeit in den Besitz eines TheileS der gekauften Waare gekommen während der Arbeiter noch keinen Lohn, also auch noch nicht den Preis seiner Waare erhalten hat. Je weiter die beim Ar- beitScontract stipulirten Lohntermine auseinanderliegen, desto größer ist der Credit, welchen der Arbeiter dem Arbeitgeber ge- währt, unter den thatsächlich bestehende» Verhältnissen gewähren muß; denn der Arbeiter, der nichts besitzt al« seine Arbeitskraft, muß sich zumeist neben dem Preise auch die Zahlungsbedingungen beim Verkaufe seiner Waare vorschreiben lassen. So wesentlich die» Moment im ersten Augenblicke erscheint, so schwerwiegende Folgen hat eS doch für die Arbeitgeber und für die Arbeiter. Wäre der Arbeitgeber verpflichtet, an jedem Abend den Lohn auszuzahlen, so würde er die Zinsen für die einzelnen Tage verlieren, während welcher er den Credit der Arbeiter genießt. Wenn nun auch bei einem Lohnsatze von 1 Thlr. pro Tag und 6 Proz. Zinsen dreS pro Woche und Arbeiter nur etwas über 1 Pf. ausmacht, so wiederholt sich der Profit doch 52 mal im Jahre, so daß am Arbeiter ö'/s Gr. ZinS verdient wird. Bei sechs Arbeitern macht da» im Jahre geber getrieben worden wäre, indem manche Arbeiter nach erhal tenem Vorschüsse ihr Berhältniß zu dem bisherigen Arbeitgeber lösten, ohne den Vorschuß zurückzuzahlen. Wenn die sozialistischen   Agitatoren die Arbeiter aus alle» die» aufmerksam machten und ihnen im Hinblick darauf guten Rath ertheilten, so wäre dies für die Arbeiter sicherlich nützlicher, als daß man ihnen von einer angeblichen Ungerechtigkeit vorpredigt, wo keine zu finden ist, und damit Erbitterung zwischen ihnen und den Arbeitgebern säet, statt auf eine gerechte Ausgleichung der beiderseitigen Interessen hinzuarbeiten. Zur'KuapPschastskaffen-Frage. i. Am 12. Juli tagte in Zwickau   eine allgemeine Bergarbeiter Versammlung, deren Tagesordnung lautete: Berathuug der Statuten für den projectirten allgemeinen Knappschaftsverband im Zwickaoer JnspectionSbezirke." Sie war einberufen von einem Comits(refp. dessen Vorsitzende» über 1 Thlr.; die Millionen Arbeiter bringen also im Laufe>KircheiS), daS sich vor ungefähr Vh Jahren aus Knappschaft» che» ÄahreS den Kapitalisten Millionen Thaler an Zinsen ein ältesten der dem Zwickauer   JnspectionSbezirke zugehörenden 9 Knapp durch den Gebranch, die Arbeitskraft auf Credit zu verkaufen. Die Arbeiter dagegen erleiden durch dies Creditiren des Lohnes meistens weit größere Verluste, als die Arbeitgeber am ZinS gewinnen. Der Arbeiter muß täglich leben, also auch seine Lebensbedürfnisse täglich einkaufen; sobald er nicht in der Lage ist, baar bezahlen zu können, fällt er dem Wucher der Klein- krämer in die Hände, welche ihm ihre schlechte Waare bei ge� riugem Maße und Gewichte, aber hohem Preise, auf Borg bis zum Löhnungstage geben und dabei kolossale Verdienste ein- sacken." Der Artikelschreiber de»VolkSstaat  " vergißt hier ganz oder verschweigt absichtlich» daß dieArbeitskraft" des Fabrikarbeiter» nicht in dem Sinne eineWaare" ist, daß sie sofort von dem Arbeitgeber, dem Fabrikanten, auf den Markt gebracht und in Geld umgesetzt werden könnte. Dazu bedarf es meist noch wei- terer Manipulationen und mitwirkender Hände ein Beweis, beiläufig gesagt, daß dasArbeitSproduct" nicht bloS das Resultat der Arbeit eineS Einzelnen ist, also auch nicht blo« ein Einzelner aus den ganzenErtrag" desselben Anspruch hat. Rehmen   wir z. B. einen in Sachsen   vielgearbeiteten Artikel: schastSkassen zusammengesetzt hat. DaS Comitö nennt sich Vertretung der Knappschastskassen, obgleich die Mitglieder desselben nicht von den Arbeitern, sondern von den BergwerkSbefltzern ge» wählt worden sind. Der geistige Leiter de» Comitös ist Herr Dinter, beiläufig bemerkt, nicht Bergmann   und früher, ebenso wie der Herr Kircheis, Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiter- Partei. Das Comits erstrebt die Verschmelzung sämmtlicher zum Zwickaucr JnspectionS- Bezirk gehörenden Knappschastskassen und hat zu diesem Behuse der schon erwähnte Hr. Dinter Sta- tuten entworfen resp. eine von der Regierung gemachte Statuten- vorläge so umgeändert, daß sie wie da» Comiiö sagt, zum Nutzen der Arbeiter sein soll. Wir werden später sehen, wie sich die Sache verhält. Herr Kirch ei» eröffnete die Versammlung und übernahm den Vorsitz, trotzdem von verschiedenen Seiten dagegen protestirt und verlangt wurde, daß ein Vorsitzender gewählt werde, da man zu Herrn Kircheis und dem Comitö kein Vertrauen habe, was schon der schwache Besuch der Versammlung zeige.(Es waren von den dem Zwickaucr Bezirk augehörigen circa 10,000 Bergleuten, nur etwa 70 Mann anwesend.) Der Vorsitzende erklärte nun. daß Herr Dinter, obwohl nicht Bergarbeiter, von dem Comitö herangezogen worden sei zu den schriftlichen Arbeiten, und daß dieser die von ihm(Dinter) ver- faßten Statuten zur Verlesung bringen werde. Zuvor wird noch ein Beschluß der Kgl. KreiSdirection vom 6. Juni 1874 und ein solcher vom Kgl. GerichtSamt vom 17. Juni v. I. verlesen, durch den die KnappschaftSverwaltunae» aufgefordert werden, Schritte zu einer Vereinigung sämmtlicher Knappschastskassen zu thun. Nachdem der Vorsitzende erklärt, daß beim Verlesen der Sta- tuten keine Opposition gemacht werden dürfe, trägt Hr. Dinter die von ihm verfaßten Statuten vor und lautet Per% 1 dem Sinne nach etwa: Zum Beitritt als Mitglied des vereinigten Knappschafts  - Verbandes ist Jeder verpflichtet, welcher in den Kohlenwerken innerhalb des Zwickaucr JnspectionS- Bezirkes arbeitet, gleichviel ob er in der Grube oder als Tagarbeiter beschäftigt ist. Voraus- gesetzt ist, daß er zur Aufnahme nach den allgemeinen Be- dingungen deS§ 2 qualifizirt ist. Den Offizianten und Beamten bleibt der Eintritt freigestellt." Daß der Verband sich nicht über ganz Sachsen   erstrecke, wird von Herrn Dinter dadurch motivirt, daß in diesem Falle die Ver- waltung und Controlirung der Kasse ungeheuer erschwert werde! Die von Manchem gewünschte Vereinigung aller sächsischen' Berg- arbeiter könne dadurch bewirkt werden, daß die verschiedenen Kassen unter sich in Verbindung treten, so daß ein hier austretendes Mitglied von einer andern Kasse mit denselben Rechten anfgeuom- men würde. Die von dem bar. Bergarbeiter gezahlten Beiträge würden restituirt und der in Frage kommenden Kasse überwiesen. Die Aufnahme-der Tagarbeiter entspricht den allgemeinen Bedürf- nissen. Daß die Beamten und Offizianten nicht verpflichtet sein sollten, der Kasse beizutreten, habe seinen Grund darin, daß diese, da besser situirt, sich größere Vortheile in Unfall- und Renten- Versicherungsbanken schaffen könnten. Bei der hieraus sich entspinnenden Debatte fordern mehrere Redner einen sich über ganz Sachsen   erstreckenden Verband. Dem erwidert Herr Kircheis, daß dies nicht nöthig fei und will den § 2 verlesen lassen. Vorher bittet ein anwesender Bergmann  , der vor einigen Wochen gemaßregelt worden ist, umS Wort, daS ihm aber nicht ertheilt schon, mit welchen Elementen wir eS zu thun haben." Der§ 2 kam nun zur Verlesung, obgleich über die Annahme de» 1. nicht abgestimmt wurde. Auf Vorpalten erklärt Hr. Kirch- eis, daß das Comitö eigentlich gar nicht nöthig habe, Versamm- lungen abzuhalten, eS wolle nur auch die Ansichten der Arbeiter über die Statuten hören.(Wie gnädig!) tz 2 lautet: Qualifizirt zur Mitgliedschaft sind 1) Diejenigen in§ 1 genannten Personen, welche das 16. Lebensjahr zurückgelegt und das 36. noch nicht erfüllt haben. 2) Die mit einer zur Arbeit untauglich machenden Krankheit oder der Anlage dazu nicht behaftet sind, und überhaupt de« Knappfchaftsärztea vollständige körperliche Tüchtigkeit nachzuweisen vermögen. 3) Diejenigen, welche sich nicht wiederholt ein entehrende» Verbrechen zu Schulden haben kommen lassen." Motive: Nach den gesetzlichen Bestimmungen dürfen Personen unter IS Jahren nicht zu Grubenarbeiten verwendet werden; e» erscheint daher geboten, derartige jugendliche Arbeiter erst nach dem 16. Jahre in die Kassen aufzunehmen. Personen, die schon bei Aufnahme in den Verband körperlich gebrechlich sind, würden dem Verbände nur schaden, sie sind deshalb von der Aufnahme ausgeschlossen. Die» bezieht sich aber nur auf neu Aufzuneh- wende, während diejenigen, welche schon jjetzt einer Knappschafts  - lasse angehören, durch diese Bestimmungen nicht berührt werden. Daß Personen aufgenommen werden können, die sich ein wieder- holteS Verbrechen nicht zu Schulden kommen lassen, ist deshalb billig, weil sich annehmen läßt, daß sich die betr. Personen ge- bessert haben. Ein Bergmann   erklärt sich hieraus, daß er eS sehr ungerecht finde, daß die Arbeiter erst vom 16. Jahre dem Verbände bei- treten dürften, da ja allgemein bekannt sei, daß sehr viele junge Leute von 14 und 15 Jahren bei denBergwerkenbe- schästigt seien, bei denen doch ebenso gut Unglücksfälle vor- kommen könnten wie bei älteren. Ein Anderer macht wieder- holt, wen« auch vergeblich, daraus aufmerksam, die heutige Ver- 'ammlung sei nicht kompetent, da nur etwa W/v der den Knapp- chastSverbänden angehörenden Arbeiter anwesend sei. Herr Dinter erwidert auf den Vorwurf deS ersten Redners, daß man sich an das Gesetz halten müsse, welches verbiete, junge Leute unter 16 Jahren in der Grube zu beschäftigen. Doch könne man event. derartige junge Personen, welche über Tage(nicht in der Grube) beschäftigt würden, ja mit einschließen. ES wird hierauf der Antrag eingebracht,daß junge Leute von 14 resp. IS Jahren, wenn sie im Bergwerk beschäftigt sind(wenn auch nur über Tage) iu den Verband aufgenommen werden sollen, andernfalls aber den betr. die Arbeit versagt sei." Der Antrag wird angenommen. Herr Dinter verliest nun den§ 3: Die Anmeldung zur Ausnahme als Mitglied hat bei dem KnappschaftSkaffendircctor bei Strafe von 15 Neugroschen im Unterlassungsfälle, und nach Befinden Erhöhung, persönlich zu erfolgen. Beizubringen ist:») der Geburtsschein, b) ein knapp-