Verein abgezweigt; dieselben sympathifirten mit den Heren Bräu erund Genossen in Hamburg und gründeten auch ein Lokalblatt,welches eS sich zur Ausgabe machte, der Bereinigung der deutschenSozialdemokraten entgegenzuwirken. Auch nach der Vereinigunghielt das Blatt seinen Separatstandpunkt a la Bräuer inr.e. Nachdem aber vor Kurzem der Herr Stürz plötzlich aus eine keineswegsrühmliche Weise aus Offenbach verschwand, trat ein Umschwungdort ein; die„Neue Offenbacher Tageszeitung" wurde von unfernParteigenossen erworben und zeichnet sich jetzt durch eine gute Hal-tung in allen prinzipiellen Fragen und auch in den Organisations-fragen auS. Wir können dieselbe deshalb unfern Parteigenossenim Maingau und in der Pfalz empfehlen.J»«ere Partei-Augelegeuheiten.An die Parteigenossen!Laut Congreßbeschluß sollten die„Sozial-Politischen Blätter"zum ersten October dieses Jahres eingehen»ud au Stelle derselbensollte eine größere illustrirte Wochenschrift:„Die neue Welt" zuLeipzig, im Verlage der dortigen Genossenschaftsbuchdruckerei er-scheinen. Technische Schwierigkeiten aber verhindern das Erscheinen»Der neuen Welt" vor dem 1. Januar 1876; Probcnummernwerden Mitte December dieses Jahres ausgegeben. Die„So-zial-Politifchen Blätter" erscheinen in Folge der gebotenen Abände-rung weiter bis zum 1. Januar 1376.Hamburg, den 23. August 187S.Der Vorstandder sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands.I. A.:Hasenclever. Geib.Zu Agenten des Borstandes wurden ferner ernannt fürBochum: G. A. König; Einbeck: O. Sohlieker, H. Grube;Eppendorf-Winterhude: W. Wulf, C. Töpfer; Frankenberg: F.Aohlcder, F. Rösch; Gablenz: G. Bahnert; Glücksstadt: A. Doutinö; Lübeck: F. Steffen; Lüneborg: A. Meier, Böttcher; Oberlungwitz: F. Bogel, E. Puschmann; Stettin: N. Schulz, I. Dnnst;Vlotho: C. Scharenberg, H. Bräuer; Wildenfels: H. W. Puschmann, F. Fraukhänel.Wir bitten, bei neuen Anmeldungen die genauen Adressenbeider Agenten(beim Sekretariat) anzugeben.Hamburg, 23. August 187S.Mit sozialdemokratischem GrußI. A.:C. Derossi. I. Auer.Gewerksgenossenschaftliches.Gewerksgenosseuschast der Manufaktur-, Fabrik-«ud Haud-arbeiter beiderlei Geschlechts.(Sitz Weimar).ßrimmitschu«. Hierdurch werden alle Vertrauensmänner er-sucht, die Fragebogen, welche ihnen von der Verwaltung zugesandtworden sind, bis zum 4. September ausgefüllt und beantwortetzurückzusenden, desgleichen werden alle Delegirten ersucht, sich zurGeneralversammlung wegen deS reichhaltige« Materials, welchesZur Verhandlung kommen soll, auf einen Tag länger vorzubereitenals in der Einladung angegeben ist, damit die Generalversamm-l»ng nicht geschlossen wird, ohne all-S genau geprüft und berathenz« haben.In NowaweS ist als Vertrauensmann gewählt: Wilhelm Her-furty, Ack-rstraße 12. In Chemnitz ist neugewählt als Ber-traueusmann Julius Weudler, BernSdorferwez 699R.Für die Verwaltung: C. Pos er.MetallarbeitergewerkSgenossenschaft.Araunschweig. Genossen! In Folge eines Wechsels meinesArbeitgebers bin ich ferner uicht in der Lage, das feit 10 Monatenbekleidete Amt als GestäftSführer behalten zu können, da es mirin meiner jetzigen Werkstatt nicht erlaubt ist, Zeit zu versäumen.Außerdem ist meine augenblickliche Beschäftigung eine sehr an-strengende, so daß e« mir auf die Dauer unmöglich sein würde,nach beendigtem Tagewerk pünktlich meine Pflichten gegen die Ge-werkschaft zu erfüllen. Es wird daher Genosse L. Söhler(perAdresse Restauration Schellbach, alte Änochenhauerstr.) welcher anMeiner Stelle gewählt wurde, mit dem 1. September die Leitungder Geschäfte übernehmen, und ersuche ich, alle für den Ausschußbestimmten Correspondenzcn bis auf Weiteres au obige Avrcsse zurichten. Mit Gruß und HandschlagC. Schubert.Reue Abrechnungsformulare, sowie Abrechnung der Hauptkaffekommt jetzt zur Versendung; statistische Fragebogen erst MitteSeptember._ Der Obige.Gewerkschaft der Schuhmacher.ßöl» a. ND., 26. August. Von verschiedeueu Seiten wirdlebhafte Freude ausgedrückt über den kommenden Schuhmachertagin Mainz. Collegen, betheiligt Euch an demselben, denn nur durchZusammenwirken mehrerer Mitgliedschaften kann etwas Gutes ge-schaffen werden. ES muß am Rhein ein Grund geschaffen werden,welcher nicht mehr zu zerstören ist. Also auf Collegen!Dem Bevollmächtigten B-rthold in Coblenz zur Nachricht, daßich die Adresse verloren habe. Ich komme am 11. SeptemberNachmittag in Coblenz an, und fahre Abends 11 Uhr wieder abnach Mainz, allwo Sie mir Ihr Mandat übergeben können, umdie Coblenzer auf Ihren Wunsch vertreten zu können. Dienstagkomme ich zurück, an welchem Tage Sie-ine Versammlung ein-berufen könne» mit der Tagesordnung:»Zweck und Nutzen derGewerkschaft." Auf alle Fälle bitte ich um Ihre Adresse.Mit Brudergruß Jos. Steiner.Allgemeiner deutscher Schneidervereiu.Altona. Allen Schneidern Deutschlands zur Nachricht, daß wiram 24. August Hierselbst eine außerordentliche Generalversammlunghalten mit der Tagesordnung:„Auflösung deS LokalvereinS undAuschließung an den Allgemeinen deutschen Schneidelverein", wasauch nach kurzer Debatte angenommen wurde. Wir sind somitvom 1. September an Mitglieder des Allgemeinen deutschenEchueidervereinS. Wir ersuchen nun sämmtliche College», die nochnichts von sich haben hören lassen, unserm Beispiel zu folgen, dennn«r dann kann der verein segensreich wirken.Mit Gruß und HandschlagH. Steeubock, Schriftführer.sitionSliste. Unter 1383 abgegebenen Stimmen fielen ca. 850 unserm Programm geforderten Normalarbeitstag durch die Sta-für die Opposition und nur ca. 540 für die Nationalliberalen.Von den neugewählten 24 Mann sind ca. 9 Sozialisten, 6 Re-publikaner, 4 mehr oder weniger gemäßigte Demokraten und 5 wirk-liche Rationalliberale, welche als Leute von ehrlichem und gerechtemSinn in die OppositionSlistc mit eingestellt wurden.„Sparsamkeit und Gerechtigkeit in der städtischen Verwaltung"hieß die Devise der Opposition, die den bisherigen liberalen„Machern" der Stadtverordnetenwahleu diesmal und hoffentlichfür immer das Handwerk gelegt hat. Die Kanonen, die zumBiktoriaschießen liberalerseits wieder parat gehalten worden seinsollen, mußten schweigen; Illumination ist auch unterblieben, essei denn, daß der Eine oder Andere vom bisherige«„Gemeinde-wohl" sich beim Schmerzenstrunk etwas übernommen hätte„Rückgang des Nationalliberalismus", das klingt auch nichtübel. WaS haben wohl die Vettern und Brüder im Reich dazuzu sagen?Neichenvach. Die heißen Augusttage haben unsere nationalliberalen„Nachrichten" in einen traurigen Zustand versetzt; sieschreiben anläßlich deS SedanfesteS:„Immer näher rückt der Tag,an welchem wir zum fünften Male den wunderbaren Sieg feiern.Frei ans dem Bewußtsein deS Volkes heraus ist der 2. Septemberzum nationalen Dankfest gewählt worden. Seine Festfreude warund wird frei sein von aller Ruhmsucht nnd Eroberungslust; nochnie hat ein Volk nach hundert Siegen sich vo« Chauvinismus sofern gehalten als das deutsche. Und dennoch giebt es leider vieleDeutsche, die sich an dem Tage feindselig beiseitestellcn. Sozialistenund Ultramontane wetteifern in dem Haffe gegen den deutschenNationalstaat, die Einen, weil sie mit den sittlichen Idee« desEigenthnmS, der Ehe und Familie auch die nationale Gliederung der Menschen verwerfen, die Andern, weil sich daS deutscheOberhaupt und die Volksmehrheit ihnen nicht unterwerfen will. Beideunterstützen sich im Kampfe gegen daS Reich, wie in der Verdätytizung der besitzenden Klassen. Beide untergraben den gesetzlichenSinn, arbeiten an der Zerstörung der heutigen GesellschaftS- undRechtsformen, und rechnen auf die Vortheile, die der Sieg demandern bringen wird." Kommt dann noch eine Aufforderung andie Mittelstände, mit Energie zu kämpfen, damit die Einheit desReich« befestigt wird und die Freiheit erhalten bleibt, sowie endlichein Lamento über die Lauheit der besitzenden Stände, die immerdächten, Bismarck wird es schon machen. Wir werden in dernächsten Versammlung den gegen und verfertigten Lügenbrei auflösen und zeigen, wer die Sittlichkeit mit Füße» tritt, auch wollenwir dort einen Fond sammeln zn einer Heilanstalt für Nationalliberale, welche innerhalb der 5 glorreichen dcutschkaiserlich-reichSherrlichen Jahre ihren verstand verloren haben.— Unterzeichneterwird am 4. September eine Reise nach dem oberu Voigtlaudunternehmen, um Vorbereitungen zu treffe» zu einer großen Agi-tation, welche in einigen Woche» beginnen soll. Ich werde am4. September Treuen, den 5. Lengefetd, 6. Querbach, 7. Falken-stein u. s. s. besuchen, am Tage Schriften verkaufen, am Abendmit den Parteigenossen verkehren. Noch bitte ich um Adressen inden Orten Schöneck, Adorf, Markueukirchen w., deSgl. von Orten,wo Versammlungen gewünscht werden, um schriftliche Mittheilung.Rob. Müller.Nordhause«, 17. August. Bericht. Seit langer schwererZeit ist es jetzt möglich gewesen, den guten Boden, der hier vor-handen ist, neu bearbeiten zu können. Parteigenosse Bock au«Gotha hielt Sonnabend den 14. d. M. einen Vortrag über dasVereins- und Versammlungsrecht und über da« Programm dersozialistischen Arbeiterpartei Deutschland«. In nahezu zweistün-diger Rede, die häufig von stürmischem Applaus unterbrochen wurde,setzte derselbe den zahlreich Versammelten a»Seinauder, daß bei derHandhabung de« jetzigen Versammlungsgesetzes in vielen Staateniistck zu rechtfertigen gesucht, und dabei angeführt, daß dieselbe,obschon uoch in der Kindheit befindlich, mehr Lichtüberdas Studium der menschlichen Natur verbreitet habe,wie Buckle sagt, als alle übrigen Wissenschaften zusam-mengenommeu. Sic bilde gleichsam das Anklagematerial gegenunsere heutigen Zustände und sei daS wuchtigste Kampfmittel,welche» un« unsere Gegner in die Häudc geliefert hätten. DieWeber in der englischen Fabrikstadt Manchester hätten im drittenviertel de» vorigen Jahrhundert« noch ein durchschnittliches Altervon 34 Jahren erreicht, und im Jahre 1362 sei das durchschnitt-liche Alter dieser Leute nur 19V» Jahr gewesen. Die Fabrikantenerreichen ein durchschnittliches Alter von 64 Jahren. UeberlangeArbeitszeit«ud karge Nahrung fei die Ursache der kurzen Lebens-dauer bei den Arbeitern.Auch wie« ich auf die ungeheure Sterblichkeit der Arbeiter-linder in den ersten Lebensjahren hin. Bon 100,000 Kindernder Reichen in England sterben durchschnittlich 9000 Kinder untereinem Jahre, von den weniger reichen Leuten 10,000, von nochärmeren Leuten 15,000, 18,000, 21,000, 23,000. In der großenFabrikstadt Manchester sterben von 100,000 Kindern, die auf dieWelt kommen, 26,125 unter einem Jahre. Uud die amtlicheUntersuchung habe ergeben, daß die hohen Sterblichkeitsratenmeisten» durch die außerhäusliche Beschäftigung herbeigeführtwürden. Man könne zwar entgegen halten, die« seien englisch-Ziffern, mit denen wir nichts zu thun hätten, die also für un»nicht maßgebend seien; doch der Einwand sei hinfällig.ES sei allerdings richtig, daß die Industrie und auch dieStatistik in England von älterem Datum sei, aber wir gingenmit Riesenschritten dem nämlichen Ziele entgegen. Dies zeige sicham deutlichsten bei der MilitärauShebung in den Jndustriebezirken.So seien im Jahre 1860 in Preußen von 100 Lenten, die sichgestellt hätten, über 48, 1361 Uber 45, und 1862 über 43 dauerndfür dienstuntauglich befunden worden. DieS seien die Durchschnitts-ziffern. Der Herr Rector und Seelsorger aus Bayenthal tratals Opponent gegen mich auf und sagte unter Anderm, cS sei sehrVieles richtig, was ich in meinem Vortrage gesagt habe, man dürfekeine Jnteressenpolitik treiben, und er sei weit entfernt davon,alles dasjenige zu acceptircn, was die Ultramontancn anerkannthätten. Aber mit der Statistik könne man gerade soviel beweisenal» wenn man sage, diese weiße Wand ist schwarz. Ja Breslauhätten z. B. die Protestanten eine Statistik aufgestellt, wonach diemeisten außerehelichen Geburten bei den katholischen Mädchen vor-kämen, und nun wolle man der katholischen Moral etwas an-hängen. ES habe sich aber herausgestellt, daß die Liberalen diekatholischen Mädchen geschwängert hatten, um den Ultramontane, ietwa« anzuhangen. Auch kommt daS Einkommen bei der Kinder-sterblichkeit nicht in Betracht, denn dem Herrn Kremer von der„Germania"(auf den wir in einer der nächsten Nummern zurück-kommen werden), welcher ein Gehalt von 1200 Thlr. habe, seienauch zwei kleine Kinder gestorben. Sie sehen also, rief der HerrRector, daß mit der Statistik nichts zu beweisen ist. Dann sprachder Herr Rector gegen die consesstonSloscn StaatSschulen sowiegegen den obligatorischen Schulunterricht, vertheidiztc aber dochdabei die allgemeine BildungSpflicht. Al« ich nun meine Zahlenund die consefsionSlosen StaatSschulen noch einmal vertheidizt undangeführt hatte, daß die preußische Regierung doch sehr gut wissenmüsse, wie viele Leute sich zur Aushebung gestellt, und wie vielediensttaugliche Mannschaften dabei gewesen, da erklärte der HerrRector meine Zahlen für richtig, und er werde sich für dienächste Versammlung, welche v»n nn« in Bayenthal abgehalten«erde, statistisches Material gegen die confefsionSlosen Schulensammeln. Also zuerst sagt der Herr Rector, mit der Statistikkann man nicht« beweisen, dann erklärt er die von mir angeführtenv W 1 � VI)-V� vv|»y—»»»•••»»»»—»» � v»»»,»» V V V»V V V»» IV D( 7 c V*»von freiem Austausch der Meinungen, noch weniger von Ausübung �Zahlen für richtig, und zuletzt stellt der Herr Volksbildner uns inW*>i« r �• v» t** a v � vi j v» i+/»>4« fii'iv'.-s /4i»v# V\ti» M(«»v» 0� i• T**(\ 4 K••£» iv» Ka**».»l«* C«.IYa 1 xCorrespondenzen.Krimmitschau, den 28. August.(Wahlsieg der Stadt-derordneten-Opposition.) Gestern glänzender Sieg der Oppo-der scheinbar garantirtcn staatsbürgerlichen Rechte, die Rede seinkönne. In einige» kleineren Staaten, in denen augenblicklich nochein solches Recht existire, werde dasselbe nun auch durch das pro-jektirte neue ReichSoereinSgesetz bedroht, Pflicht eines jeden Meu-scheu, der BolkSfreiheit und Bürgerwohl zu erringen strebe, sei e«deshalb, mit lautem Protest solche nationalliberal-»ltrarcaktionärenVolksbeglückungen von sich zu weisen. Zum andern Punkt derTagesordnung übergehend entwickelt, Bock in klarer gediegenerWeise einige Punkte deS Programms, unterdessen sich die anwe-senden Gegner in nicht gerade stiller Weise entfernten, da sie wohleinsehen mochten, daß dem redefertigen Referenten wohl sehr schwerbeizukommen wäre. Bei der Debatte ließen denn auch diese Herrennatürlich ihre Weisheit nicht hören. Hollnagel detaillirte daSProgramm bezüglich der VolkSerzichung und versicherte den Bersam-melten, daß er trotz der harten Kämpfe, die er bisher zu ertragenhatte, fest zur Fahne des Sozialismus stehen würde. Wenn Bockdaraus seinerseits ans die Einrichtung der freien Volksschule unddie Wirkung einer solchen Institution aus daS Gesellschaftslebennoch spezieller einging, so konnte dies der Versammlung das leb-hafteste Interesse abgewinnen, und können wir dem Redner nurunfern Dank zollen. Neue Parteigenossen wurden gewonnen, undendete die Versammlung mit einem Hoch auf den aus langer Haftentlassenen Parteigenossen Grottkau.Mit brüderlichem Gruß Koschmieder, Agent.Koö«rg. Am 30. April d. I. kamen 4 Beamte des herzog-lichen Kreisgerichts von dem Dorfe Oberlauter nacb einer gericht-lichen Aufnahme zurück nach Coburg und sahen dabei, daß hinterder Kaserne ein Tambour von dem Bataillonstambour derb miß-handelt wurde; der hiesige Staatsanwalt machte deshalb demBataillonS-Commando davon Anzeige und beantragte Bestrafungde« MissethäterS. Die Vernehmung erfolgte sofort, aber der Tam-bour sagte auS, eS sei ihm derartiges nicht geschehen, er sei uichtmißhandelt worden. Die Auasagen der Beamten deS herzogliche»KreiSgerichtS waren jedoch maßgebend, und in Folge dessen wurdeder Bataillonstambour bestraft. Warum der Tambour log, trotzdem er der leidende Theil war, daß wird sich ein Jeder, der dieMoltke'sche Bild»ngSanstalt nicht für ein Musterinstitut hält, selbersagen können. Julius Heymaun.Köln. Die Bekanntmachung hinsichtlich deS Arbeiter-LesevereinSin Nr. 92 des„BolkSstaat" habe ich dahin zu ergänzen, daß dieregelmäßigen Sitzungen d-s besagten Vereins bei Herrn Stein-büchel, Stolgerberbach Nr. 34 abgehalten werden, wa« ich an-zugeben vergessen hatte.H. Bruch, Vorsitzender.Köln. Die„Kölnische BolkSzeitung" vom 5. August, erste«Blatt, bringt einen Bericht über eine am 1. A»gust von unsererPartei in Bayenthal abgehaltenen Volksversammlung. In demBerichte heißt eS»nter anderm:„Dann hatte Herr Schumacherso viel mit der Statistik zu beweisen gesacht; an einigen Beispielenzeigte nun aber der Rektor, wag man alles mit der Statistik be-weisen könne. Dieselbe sei gar noch nicht so weit, daß sich durchsie allein etwas beweisen lasse."Ich hatte nämlich in der betreffenden Versammlung den inAussicht, daß er uns in der nächste» Versammlung ebenfalls mitdiesem wuchtigen Kampfmittel ans den Leib rücke« werde. ZumSchluß sprach noch Herr Wytzka. Der Herr Rector hatte nämlichin seinem Vortrage gesagt, wie die Arbeiter beim Bauer 15 Sgr.pro Woche verdient, hätten dieselben sich sehr gut gestanden. DieZufriedenheit sei die Hauptsache. Herr Wytzka hatte dann dieZufriedenheit, die Bedürfnißlosigkeit, und auch daS Katzebuckelnmancher Arbeiter unter großem Beifall deS Näheren auseinandergesetzt.I. A,: Schumacher.MühlHeim a. Nhein, 15. August. ES hat sich hier seiteiniger Zeit ein Fachverein der Schreiner nnd Zimmergesellen ge-bildet und ist die Zahl der Mitglieder in zwei Sitzungen auf 33gestiegen. Der Verein wurde gegründet mit Hülfe einiger CölnerGenossen in Folge ungerechter Maßnahmen Seiten« einzelnerMeister, und wird derselbe seinen Standpunkt für die Rechte derGesellen zu behaupten suchen und etwaige nothwendige Verän-derungeu zu geeigneter Zeit in Angriff nehmen. Der Inhalt derStatuten ist aus der Basis des in Cöln bestehenden Fachvereiu«der Tischler abgefaßt. Fremde Gesellen, welche zureisen und irgendwoan einem andern Orte Mitglied eines ähnlichen Verein« waren,werden ohne Einschreibegeld aufgenommen.ES wurden in der Generalversammlung am 10. August fol-gende Mitglieder in den Lorstand gewählt: H. Euler, 1. Vorsitzender, Freiheitstraße 63; H. Klein, 2. Vorsitzender; G-uS,1. Schriftführer; Mödder, 2. Schriftführer; I. Fischer, 1. Kas-strer; Krick, 2. Kasstrer. Außerdem wurden 4 Revisoren gewählt.Kamvnrg, 10. August.(Situationsbericht.) So sehr vieleVersammlungen hier auch stattfinden, so wenig vernimmt man da-von in der Parteipresse, wenn nicht etwa aus Annoncen im„Neuen Sozialdemokrat" und„BolkSstaat" auf das lebhafte Par-teigetriebe in Hamburg geschlossen werden könnte. Und wie eshier ist, so ist es in Altona und einem großen Theile SchleS-wig- Holsteins, daS mit Recht bezüglich der ArbeiterbewegungDeutschlands nur mit Sachsen verglichen«erden kann. Erstneuerdings wieder sind Schritte geschehen, um die Agitation undOrganisation in Schleswig Holstein mehr zu beleben, und je näherder Herbst und Winter herankommt, desto lebhafter muß da«Tempo dieser Schritte werden, da— wie bekannt— die ländliche Bevölkerung in den nordalbingischen Herzogthümern vorwiegt.Um in die Agitation etwa« Abwechselung zu bringen, fanden inverflossener Woche sowohl hier wie in Holstein große VolkSver-sammlungen statt, in welchen der Parteigenosse Liebknecht refe-rirte. Die erste dieser Versammlungen tagte am 31. Juli zuAltona. Liebknecht sprach daselbst über daS neue Parteiprogrammund über die Nothwendigkeit der zu Gotha vollzogenen Vereinigung,indem er zugleich den Fortschritt, der durch diese Vereinigung in-nerhalb der Arbeiterbewegung Deutschlands erfolgt ist, beleuchtete.Am 1. und 3. August hielt Liebknecht zu Hamburg zwei Vorträge über den sozialen Inhalt der ersten französischen Revolution.In dem ersten Vortrage gab Redner einen summarischen Ueber-blick über die französischen Zustände im vorigen Jahrhundert undden Verlauf der Ereignisse bis zum Sturm auf die Tuilerien amr