noch nicht zu Ende. Der Terror war entfesselt und wütete hemmungslos. Es begann die Aera der Konzentrationslager, der Morde und der mehr oder weniger geheimnisvollen Selbstmorde. Einer der ersten, der von der eigenen Hand fiel, war der Vorsitzende der deutschnationalen Reichstagsfraktion, Oberfohren.
Das Manifest von
Ein» Christlich- sozialer Volks
partei...
... den furchtbaren Massen- Volksbund ja auch deutlich gleichzeitig an die mord des 30. Juni...<< evangelische Bevölkerung, die Hitler und sei>>... die vollkommene Entrech- nem Tun entscheidenden Widerstand entgetung der Arbeiter und Ange- gensetzen will. Wieder ist es Imbusch, der stellten...< alte Gewerkschaftler selbst, der diesen letz>>... die Verseuchung der christusgläu- ten Charakter der Bewegung, wie folgt, in bigen Jugend mit den heidnischen Lehren seiner Taufrede schildert: der Alfred Rosenberg und Bergmann in den Arbeits- und Führerbildungslagern, in den Zirkeln der HJ und des BDM , in allen öffentlichen Schulbibliotheken.<<
Er hat wenige Tage vor seinem blutigen bund< wurde am 30. November im überfülldes katholischen GemeinEnde einem Sozialdemokraten mitgeteilt, ten Vereinssaal daẞ niemand sonst als die Nationalsozia- schaftshauses Konkordia in Saarbrücken ins listen die Urheber der Brandstiftung im Leben gerufen. Mit einem» Aufruf an das katholische und evangelische Reichstag seien. Saarvolk hat die neue Organisation ihren Wahrlich, das Beweismaterial ist er> Hier( an der Saar vor dreißig Jahren, drückend. Der Reichstagsbrand und seine ersten Schritt in die politische Wirksamkeit wohin sich damals der Redner um einer Ausnützung zum Staatsstreich und Verfas- getan. Mehr als siebzig Geistliche des Geschriftstellerischen Arbeit für einige Zeit sungsbruch, zur Vernichtung des deut- bietes sind Mitunterzeichner. En symptomabegeben hatte. D. R. ) fand ich ein unterschen Rechtsstaates, der deutschen Kultur tischer kleiner Vorgang: Unter denen, die die drücktes Volk. Hier herrschten die Hilger, und Gesittung, ist und bleibt für alle Zei- Hand zum Schwur auf dieses Manifest gegen die Stumm, die Röchling und Konsorten. ten das grauenhafteste Verbrechen, dessen die Hitlervergewaltigung erhoben, befand sich Freiheit« in Saarbrücken , die in der Begrüauch der letzte Vorsitzende und Treuhänder Bung, die sie dem Ereignis widmet, auch fest- Es gab keine Freiheit für die Arbeiter, für sich Menschen schuldig gemacht haben. die arbeitenden Volksmassen, keine persönWelt und Weltgeschichte werden über die der aufgelösten saarländischen Zentrum s- stellt, daß die jetzt geschaffene Organisation von Hitlergegnern bürgerlicher Denkart das liche Freiheit, kein Recht der freien MeiSchuldigen ihr unerbittliches Urteil sprenungsäußerung, Man hat allen Grund anzunehmen, daß die Hauptgewicht auf ihre christlichsokeine Koalitionsfreiheit. chen. diesen ziale Tendenz legt. SO >> Sie geht< umfangreichen Vorbereitungen für Der Arbeiter hatte nicht einmal das Recht, » also über den Behalten, eine Zeitung zu die er Versuch, den Bann der hitlerdeutschen Gleich- schreibt unser Blatt haben wollte.<< P schaltung und Diktaturmonotonie zu durch- reich des Saarkatholizismus hinaus und darUnd Imbusch fährt dann fort:» Heute ist brechen, schon seit geraumer Zeit getroffen um nahmen auch protestantische Vertrauwaren. Schon gleich zu Beginn seiner poli- ensleute an der denkwürdigen Gründungsver- im Saargebiet ein ähnlicher Zustand. Auch Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie! tischen Tätigkeit kann der Volksbund mit sammlung teil.<< heute fühlt man sich mit Recht unterdrückt, Es mag gewiß so sein, daß für viele Ka- heute ist keine Freiheit, auch heute fürchtet Am 1. Dezember, als man in allen Zeitun- bestimmten organisatorischen Leistungen aufgen der Welt die Nachrichten von der Ein- warten. Nach Angaben seiner Gründer haben tholiken religiöse Bedenken bestehen, sich an man, seine Meinung zu sagen!< Nur also unter weitesten sozialen, wenn kerkerung des Jenenser Philosophieprofessors sich an den einzelnen Saarorten schon Hun- der Saar in die sozialistisch- kommunistische bereit gefunden, dem Freiheitsfront einzugliedern; und es ist wieder gewiß auch nicht unter sozialistischen GeLeisegang und von der Entlassung des derte von Menschen Barth Bonner Theologen Karl lesen Bund beizutreten und ihm die Vertretung die» Freiheit«<, die zwar diese Bedenken für sichtspunkten, kann erfaßt und verstanden aber auch werden, was sich am 30. November an der konnte, hielt der Rektor der Universität Ber- ihrer politischen Interessen anzuvertrauen.» irrtümlich« mit Recht erklärt, daß dieses konfessionelle| Saar ist geschichtlich vollzog, Es eine lin eine vom Deutschlandsender verbreitete Ueberall seien die» Kerntruppen« schon vor- darauf verweist, Schmerz< der handen was keineswegs Wunder nimmt, Moment sicher bei der Gründung des Bundes Hoffnung, die auch uns, uns deutsche Rede, in der er dem» tiefen gesamten deutschen Hochschulwelt Ausdruck weil ja das Zentrum im Saargebiet immer mit Pate gestanden hat. So richtig das sein und internationale Sozialisten, über alle Weltverlieh. Dieser Schmerz galt aber nicht der ein Musterbild straffer Organisation in den mag, so wesentlich bleibt aber auch, daß doch anschauungstrennungen hinaus in stärkstem zutiefst die neue Bewegung nicht aus kon- Maße angeht! völligen Vernichtung jeder Lehr-, Lern- und früheren Jahren gezeigt hatte. Denkfreiheit in Deutschland , sondern er galt Die Organisation hat auch bereits ihre fessionellen Gewissensnöten, sondern eben
-
Ihr Leiter Hofmann, früher Chef- Aufgabenstellung heraus
H. E.
⚫ der Tatsache, daß die Insignien der Prager eigene Presse: die>> Neue Saarpost« in Saar - aus der sozialen Problematik und Hier spricht die Saar Unter diesem Titel ist soeben eine Repor Universität aus dem Besitz der Deutschen in brücken. den der Tschechen übergegangen waren. Die- redakteur des jetzt gleichgeschalteten ehe- erwachsen ist, die gerade an der Saar , tage über das Saargebiet von Theodor Balk sen Vorgang nannte Se. Magnifizenz wörtlich maligen Zentrumshauptblattes, der» Landes- wo Röchlings Schlote rauchen, niemand über- erschienen,( Ring- Verlag, Zürich , 176 Seiten, » einen Rechtsbruch ohnegleichen«<, zeitung, führt den Kampf gegen das Hitler - sehen kann und wo man so oder so optieren Preis 1.20 schw. Franken.) Es gilt wesentlich( das Mani- Es fesselt nicht nur durch gute Beobachwomit eindeutig gesagt ist, daß gleich regime schon seit Jahr und Tag mit tapferer mu ẞ! dem tung, gründliche Kenntnisse und lebendige schlimme Brüche des Rechts sonst und nir- Klinge. Aber standen bisher Hofmann und fest besagt das ganz ausdrücklich) sondern es unterrichtet auch gends vorgekommen sind, insbesondere nicht sein Kreis ziemlich allein, so hat er jetzt die Kampf gegen die Entrechtung Schilderung, der Arbeiter und Angestellte n< ausgezeichnet über die jetzige Atmosphäre im in Deutschland . Durch diesen» Rechtsbruch neue Organisation hinter sich. Um die Saar geht es, aber nicht um durch das Dritte Reich! Das ist ein Saargebiet, besonders deutlich wird der Terohnegleichen< wurde sie allein! Wie wäre es sonst auch ver- Motiv, das durchaus jenseits der religiösen ror, der von der Deutschen Front ausgeübt ( wörtlich) ständlich, daß neben dem früheren Reichs- Trennungen liegt. Darum wendet sich der wird. tagsabgeordneten des Zentrums und Revierleiter des christlichen Gewerkvereins an der Saar , Fritz Kuhnen, der frühere katho
das
deutsche
Volk
» entehrt, beraubt, beschimpft<< und nochmals( wörtlich)> beraubt, erniedrigt, entehrt<<. Aber auch die Tschechen haben sich selber> entehrt<<, well sie( wörtlich) >> nehmen, was ihnen nicht gehört<<. Gegen diese Missetat legten die deutschen Hochschulen durch den Mund des Berliner Rektors» Verwahrung ein vor der ganzen geistigen Welt<.
ob ruft
-
als einer der beiden wesentlichen Organisatoren zu gelten hat? Imbusch, alter christlicher Gewerkschaftler aus dem Westen, ist seit einem Jahr Emigrant an der Saar . Nun und gerade das gibt der SaarbrükDie geistige Welt wird sich fragen, man die Selbstverhöhnung noch höhertreiben kener Gründung ihre hoffentlich bleibende kann. Man kann es! Verstieg sich doch der Bedeutung weit über das begrenzte Kampfgebiet an der Saar hinaus der alte ZenRektor zu dem folgenden Satz: > Wenn wir Deutschen nur etwas halb- trumskämpfer ganz allgemein zum wie würde das Kampfe gegen Hitlers System wegs Aehnliches täten auf. Sein Ruf ist durchaus nicht für saarWort ländische Ohren allein bestimmt! Und er wird auch bestimmt nicht allein von den Saarländern mit heller Begeisterung gehört werden! In der Konkordia- Gründungsversammlung führte Imbusch u. a. aus:
--
>> Barbaren<<
in der Welt wieder uns!<
aufflammen
auch
gegen
im für
Furtwänglee teitt aucück
-
-
Im Verlauf der Hindemith- Hetze ist Furtwängler , der weltbekannte Dirigent der Staatsoper und Vizepräsident der Reichs musikkammer , von allen Aemtern natürlich auf Druck von oben zurückgetreten. Man hatte den hervorragenden Dirigenten, der den Ruf deutscher Musikkunst in alle Erdteile getragen hat, bis zuletzt zu halten versucht. Nachdem er gegen die Profanierung der Kunst im Fall Hindemith öffentlich in einem Artikel Stellung genommen hatte, war sein Sturz durch die braunen Halbgötter unvermeidlich geworden.
Freunde
» Ich habe in den vergangenen Monaten An dem Krawall, den die NS- Kulturge- Charlottenburger Oper zu kontrollieren hat. manchmal gesagt, der Nationalsozialismus meinde gegen den Komponisten Hinde- Merkt ihr was? Stürzt Furtwängler als Unist wie eine Grippe, wie eine geistige mith entfesselt hat, ist eines charakteri- würdiger, so erweist es sich, um wie viel Krankheit, wie eine Seuche, er überfällt stisch: seine Gegner bestreiten sein Können deutscher das Charlottenburger Haus betreut den Menschen wie eine Grippe; man muß und seine Bedeutung nicht, im Gegenteil, sie wurde. Göbbels möchte seinem abwarten, bis der Gesundungsprozeß geben seine musikalischen Qualitäten zu, nur Göring wieder mal eins verwinken, darum der kommt. Es wäre falsch, zu früh einzugrei-> undeutsches Verhalten< wird ihm zum Vor- Eifer seines Blattes und der ihm unterstellfen. Aber jetzt ist es Zeit! Jetzt ist es so wurf gemacht. Er hat früher mit Juden mu- ten NS- Kulturgemeinde, aus dem Falle Hin hohe Zeit, daß mit aller Kraft eingegriffen siziert, er hat sich mit ihnen auch nach dem demith eine Affäre Furtwängler zu drehen. 5. März in der Schweiz getroffen, er gehört Nicht die Kunst entscheidet, sondern die Po
werden muß!<<
-
Die geistige Welt wird aus der Rede des Berliner Rektors mit Erschütterung entnehmen, daß in Deutschland Gelehrsamkeit und Kretinismus zwei Dinge sind, die einander nicht ausschließen. Die geistige Welt weiß, daß der Deutsche in der Tschechoslowakei ein freier Bürger, in Deutschland aber ein rechtloser Sklave ist. Die geistige Welt weiß, daß deutscher Geist, deutsche Wissenschaft und deutsche Kunst in Prag und anderwärts im Ausland Schutz und Zuflucht reichsfinden vor dem Vandalismus ihrer Es ist auch weiter sehr bezeichnend, daß zu den Modernen der Musikwelt und ist mit- stenjägerei der Mittelmäßigen und die pathodeutschen Verfolger. Die geistige Welt diese seine Saarbrückener Grün- hin Kulturbolschewist.» Weg mit ihm«, logische Eifersucht zweier Oberbonzen. weiß auch, daß der Prager Streit um tote Imbusch Wo das Publikum steht, zeigt sich bei Gegenstände nichts ist im Vergleich zu den dungsrede nicht damit begann, daß er etwa schreien Göbbels > Angriff« und die braunen jedem Auftreten Furtwänglers. Er wird seit gräßlichen Verbrechen, die in Deutschland die nationalen und die praktischen Gründe Dilettantenvereine,» Platz für Würdigere< ihren aufzählte, welche die Saarländer am 13. Ja- und nun folgen die Namen einer Reihe neuer Beginn des Streites so stürmisch gefeiert wie tagtäglich von den Regierenden an unterworfenen Volksgenossen verübt werden. nuar bewegen sollten, gegen Hitler und damit strebsamer Leute, die an die Krippe wollen. noch nie; das Publikum huldigt dem Manne, Der Berliner Rektor hat u. a. ein wirkliches Deutschland ihr Votum Es ist das im hitlerdeutschen» Kunstleben« der die Freiheit der Kunst vertritt und demonBefehlston und unter tosendem Beifalls- abzugeben, sondern daß er gleich im Eingang übliche ekelhafte Bild. Da sich nach Have- striert so in seiner Weise gegen die Despotie getrampel den Satz geprägt:» Die deutsche die politische Freiheit allgemein mann auch Furtwängler für den bedroh- des Dritten Reiches . ten Komponisten eingesetzt hat und seinen Auch beträchtliche Teile der deutschen Universität ist deutsch und bleibt deutsch !« und kategorisch forderte: >>... die Freiheit, selbst bestimmen, sich Feinden mit einem entschiedenen Artikel in Musiker haben diese Vermischung von Kunst, Daß dies stimmt, möchten auch wir annehund Rassenmumpitz die Zeitung wählen können, die man haben der» DAZ< sogar politisches Denun- Postenjägerei, Politik men, denn die Tschechoslowakei ist ein demosich der satt bis oben hin. Die Reichskulturkammer will; man will sich selbst ein Urteil ma- ziantentum vorwirft, richtet kratischer Rechtsstaat, der seine Minderheichen, will die Entwicklung selbst beein- Stoß nunmehr auch gegen ihn. Der» Angriff« ließ jüngst ein Preisausschreiben für neue ten leben läßt. Aber gerade die Gesinnungslegt dem Staatsrat der Reichsmusikkammer Musik zu Shakespeares Sommernachtsgenossen der deutschen Nazis, die tschechiAber man lese auch das offizielle Grün- zur Last, daß er nur Hindemith und Auslän- traum los, denn Mendelssohn ist Jude, seine schen Faschisten, haben die Aufhebung sämtlicher deutschen Hochschulen in ihrem Pro- dungsmanifest des neuen Christlichsozialen der fördere, und daß in deutschen Konzert- geniale Komposition muß weg. Gegen diese gramm. In dem Augenblick also, in dem die Volksbundes, um zu erkennen, daß seine Ziel- sälen» für lebende deutsche Künstler so gut Barbarei haben prominente Vertreter der MuGrundsätze des Dritten Reiches in der Tsche- setzung weit über Saar und 13. Januar hin- wie gar kein Platz< sei. Also auch weg mit sikerschaft einen Protest an die braune Kamchoslowakei zur Geltung kämen, würde die ausreicht! Jeder seiner Sätze wirkt wie ein Furtwängler, gesinnungstüchtige Streber wol- mer gerichtet, der besagt:» Wir spielen zum Sommernachtstraum die Mendelssohnsche deutsche Universität in Prag nur noch eine Keulenhieb gegen das ganze System Hitlers : len auf die Weide. >> Der Nationalsozialismus hat seit fast Das ist die eine Seite der Hetze, über Musik oder gar keine!< Es wird also kaum historische Erinnerung sein. Wird vom Dritzwei Jahren in unserem deutschen Vater- die andere können Göring und Göbbels etwas anderes übrig bleiben, als auch den ten Reich weiter die nationalistische Leidenland ein System der brutalen Ge- am besten Auskunft geben. Furtwängler ist Sommernachtstraum abzusetzen. Der Protest schaft allüberall geschürt, dann kann walt aufgerichtet.<< Dirigent der Berliner Staatsoper, die wieder- aber bleibt ein Zeichen dafür, daß Tag bald kommen, an dem die Deutschen im >> Mit schmerzlichem Bedauern erlebten um dem preußischen Ministerium untersteht, Teilen der deutschen Musiker der KunstideaAusland dafür blutig zu zahlen haben werwir die Eingriffe in das kirchliche Leben..<< während das Propaganda- Ministerium den! die lismus noch nicht zertreten werden konnte.
der
flussen...<
breiten