Keine Amnestie

für Gereke!

Die blutige Methode

Liechtenstein .

Deutsche Mörderarbeit im Ausland

Er muß 22 Jahre sitzen. Gerade zwei Jahre sind es her, daß der Landrat a. D. Dr. Gereke als Reichskom­Georg Jesuttis am linken Ufer der Jura| raten könnte und vereinbarte mit seinen missar für Arbeitsbeschaffung in die Hit- Am 5. April 1933 überfielen in Va- im Dorfe Opstainiai, Kreis Pagegiai , ge- Gruppenmitgliedern die Beseitigung Loops. Am 14. Mai 1934 ging Johann lerregierung eintrat. Gereke war aber kein duz deutsche Nationalsoziali- funden. Im Februar 1934 verhaftete die Sicher- Wallat zu Ernst Wallat und gab ihm den Pg., sondern ein Deutschnationaler und sten aus Baden, die per Auto nach wurde, als der treudeutsche Ueberfall der Liechtenstein kamen, die Brüder Fritz heitspolizei Walter Prieẞ und Georg Je- Befehl, in der folgenden Nacht Loops zu Nazis auf ihre deutschnationalen Koali- und Alfred Rotter , Berliner Thea- suttis. Während des Verhörs gestand Je- erschießen. In derselben Nacht um 10 Uhr tionsgenossen einsetzte, das erste Opfer. terdirektoren, die seit längerer Zeit wegen suttis, nach Berlin gereist und dort mit 45 Min. ging Ernst Wallat zu dem Hause Eines Tages wurde er wegen angeblicher verschiedener Betrugsaffären aus Deutsch - den NSDAP - Organen verhandelt zu haben. Loops und da er wußte, in welchem Zim­Korruption verhaftet, und ein gehorsames land flüchtig sind, und versuchten sie zu Am 12. Februar ging Prieß zu dem de ut- mer Loops schläft, stellte er sich ans Fen­Gericht in Berlin verurteilte ihn zu verschleppen. Der Hotelier in Vaduz , Ru- schen Vizekonsul Dr. Strack und ster und schoß direkt auf den Jahren Gefängnis. Gereke war bei der dolf Schädler, bei dem die Rotter sagte, daß es wegen der von Jesuttis wäh- schlafenden Loops. Loops wurde Reichspräsidentenwahl Wahlmacher Hin- wohnten, stand mit den Menschenräubern rend der Konfrontierung gemachten Aus- an der Hand verwundet. Seit der Saarabstimmung nennt die denburgs gegen Hitler gewesen: dafür im Bunde; er lud seine Gäste zu einer sage, gezwungen gewesen sei, alles zu ge­mußte er bestraft werden. Von den Wahl- Autotour ein, um sie der nationalsoziali- stehen und zu erzählen. In seiner Aufre- deutsche Presse das fonds waren noch 480.000 Mark übrig ge- stischen Ueberfallstruppe in die Hände zu gung habe Dr. Strack ausgerufen:» Und Ostsaar<. Saargebiet: blieben, und Gereke hatte sie zum Zweck spielen. Bei dem Kampf, der sich ent- der Mann lebt noch?<< Als einen gefährlichen Zeugen in dem weiterer politischer Verwendung zurück- spann, stürzte der eine der beiden Brüder In Hostenbach im Saargebiet wurde behalten. Daraus drehte man ihm den mit seiner Frau auf der Flucht über einen Verfahren gegen Neumann( den Führer einem polizeilichen Mordkommando Strick, obwohl das Landgericht zugeben Felsabhang; beide fanden den Tod. der Nazis) mußten die NSDAP - Agenten am 21. Januar der Holzhändler Meyer mußte, daß Gereke weder in diesem noch Oesterreich . Jesuttis beseitigen. Für diese Beseitigung von einem vor den Augen seiner Frau und seines wurde von Moser( Tilsit) eine größere in einem zweiten ihm vorgeworfenen Fall zum Zweck der persönlichen Bereicherung zen bei Kufstein in einem Hotelzimmer Dr. kam einer der Entführer, Wannagat, zu Gendarmen unter Führung des Polizei­Am 5. April 1933 wurde in Durchhol- Geldbelohnung ausgesetzt. Am 23. März Sohnes erschossen. Um 19 Uhr abends am 21. Januar erschienen Polizeibeamte und gehandelt hatte. Georg Bell , der frühere Mitarbeiter der verabredeten Stelle in einem Auto. kommissars Tilk in seinem Hause Inzwischen ist im Dritten Reich eine soge- Röhms von einem Mordkommando der SA Nach einiger Zeit erschienen Horn, Jesut­

-

» Die

Memelland die

nannte Amnestie erlassen worden, und Ge- erschossen. Das Mordkommando war in tis, Boll, Lepa, Prieß. Jesuttis wurde in und wollten Paul Meyer verhaften. Meyer reke hat vor dem Reichsgericht diese einem Auto der nationalsozialistischen Par- das Auto hineingetragen. Er schrie und war im Jahre 1923 rheinländischer Sepa­Amnestie für sich in Anspruch genommen. teileitung erschienen. Im Auftrage Himm- verlangte, daß man ihn freilasse. Unter- ratistenführer, der in St. Goar zur Separa­Das Reichsgericht aber wies ihn ab mit lers damals Münchner Polizeipräsi- wegs stieg Prieß aus; Jesuttis, der über tistenzeit auch ein staatliches Amt aus­der Begründung, keines der Vergehen des dent fuhr ein Polizeiauto mit Hilfspoli- Vilkiškiai- Stadt nach dem Dorf Opstainiai übte. Man wollte sich nunmehr offenbar Angeklagten sei amnestiewürdig, denn der zei zur Bedeckung des Mordautos mit. gebracht wurde, war schon tot. Das Auto an ihm rächen. Eine große Men­schenmenge war, teilweise bewaffnet, blieb hinter dem Kirchhof stehen, wo be­Angeklagte habe sich mit den durch die Litauen . strafbaren Handlungen erlangten Mitteln Zur Zeit wird in Litauen der soge- reits Lange und Gittschalk warteten. Dann vor seinem Haus versammelt, um im gege­den Weg zur Erreichung seiner politischen nannte Memelland prozeß geführt.| kam ein kleiner Wagen an, Jesuttis Leiche benen Augenblick über den Verhafteten Ziele ebnen wollen. Ein derartig eigen- Ueber die Tatbestände, die dem Prozeß wurde aus dem Auto nach dem Wagen herzufallen. Aus diesem Grunde weigerte nütziges politisches Geltungsbe- zugrunde liegen, heißt es in der Anklage- geschafft. Die Leiche wurde bis zu der sich Meyer, dem Polizeibeamten zu folgen Landwirtschaft Broschell gefahren, wo sie und flüchtete in den Keller. Er dürfnis<< rechtfertige die Anwendung schrift: der Amnestie ebensowenig, wie wenn ein stische Volksgemeinschaft- das ist der etwas weiter gerudert und Sovog- Organisation(> Soziali- in einem kleinen Boot hingelegt wurde, trug einen nicht geladenen Revolver bei das ist der etwas weiter gerudert und dann in die sich. Seine Frau und sein Sohn stellten sich vor den Polizeibeamten. Sie wurden Politiker gelegentlich einer politischen getarnte Name der Naziorganisation in Jura geworfen. Aktion aus Eigennutz handelt. Memelland ) forderte die Gruppenführer 2. Der Sohn eines Landwirtes, Wil - brutal zurückgestoßen. Der Kommissar Daß die Nazis Hunderte von Millionen auf, die litauischen Organisationen im Me- helm Loops, besuchte im Winter 1933 behauptete, er sei angegriffen worden, zog gestohlen haben, um ihr» politisches Gel- melgebiet zu unterdrücken und die Perso- des öfteren den Gruppenführer Johann seinen Revolver und tungsbedürfnis<< und nicht nur dieses, son- nen zu beseitigen, welche die Soyog- Partei Wallat. Im Februar 1933 erzählte Wal - Schüsse auf Meyer ab, der tot dern auch ihre gemeinsten Triebe zu be- kompromittieren oder ihrer Tätigkeit scha- lat Loops, daß im Memel - Gebiet es bald zusammenbrach. friedigen, davon weiß das Reichsgericht den können. Zu diesem Zwecke bildeten einen Aufstand geben werde und daß er, In der Nacht zum 31. August 1933 nichts. Das Reichsgericht hat auch nichts sich einige Terroristengruppen. Ihre Auf- zur Vorbereitung dieses Aufstandes In­davon bemerkt, daß der Prozeß gegen Ge- gaben sind aus dem geheimen Bericht des struktionen von den šiluté- Sovog- Führern wurde Professor Theodor Lessing reke nur ein Racheakt an einem politi- Gruppenführers Willy Lemke zu er- Paul Brokoph und Kurt Grau erhalten in seiner Wohnung in Marienbad erschos­sen. Der Täter, ein Chauffeur Eckert schen Gegner war. Aber desto besser hat sehen: ,, Wer von den Mitgliedern in leicht- habe. Im März 1934 nahm die Grenzpolizei aus Marienbad , war von deutschen Stellen es bemerkt, daß die Freilassung des Opfers sinniger Weise Spitzeln und Großlitauern den Wünschen der Machthaber wider- Material liefert, wird zum Tode verur- den Sovog- Mitgliedern im Dorfe Grabu - beauftragt und bezahlt worden. Er flüch sprach, und zur Ausführung der ihm erteil- teilt".< piai die Waffen ab. Loops war bei der tete nach der Tat nach Deutschland und

Tschechoslowakei .

gab drei

ten Aufträge hat es stets die feinsten juri- 1. Am 23. März 1934 verschwand spur- Abtransportierung der gefundenen Waffen ist seither dort» unauffindbar<. Eckert stischen Argumente auf dem Lager. So los der Gerichtsbeamte, älterer Wachtmei- behilflich. Wallat befürchtete, daß Loops stieg mit einer Leiter zum Fenster des bleibt Hitler die Verlegenheit erspart, ster, Georg Jesuttis. Am 15. April der Grenzpolizei die Tätigkeit der Sovog Ermordeten, und gab einen wohlgezielten noch einen ehemaligen Minister ins Kon- desselben Jahres wurde die Leiche des und ihr Gespräch über den Aufstand ver- Schuß auf Lessing ab, der sofort tot war. zentrationslager sperren oder ermorden lassen zu müssen. Gereke bleibt im Ge­fängnis des Dritten Reiches - wegen» poli­tischen Geltungstriebs<<.

Fememord in der Tschechoslowakei

Nationalsozialisten, und Ruhe, der Freiheit

Gestapo machen wird. Es ist Herr Karl Vetter, weiland Redakteur bei Mosse und entschiedener Republikaner, im glorreichen

er

Ein bürokratisches Idyll In der Nacht zum 24. Januar wurde in die Wahrheit über die Hitlerdiktatur in März 1933 gleichgeschaltet, trotzdem aber einem kleinen Hotel in der Nähe von Prag Deutschland verbreiten wollte, ist für immer bei Mosse durch die Postenjäger des Ley Der Reichsfinanzminister Schwerin- ein deutscher Emigrant, der Ingenieur geschlossen. Während Hitler seine Friedens- hinausgeschmissen. Karl Vetter hat sich Krosigk hat Rücktrittsabsichten. Kann Rudolf Formis aus Stuttgart , durch drei reden hält, während der deutsche Rundfunk seinerzeit bei der Gleichschaltung dadurch öffentlich behauptete, er die Last der Wechselschuld nicht mehr Reichsdeutsche ermordet. Die Mörder sind das Dritte Reich als das Land der Ordnung legitimiert, daß ertragen, graut ihm vor den Folgen seines drei deutsche und des Friedens jetzt bräche bei ihm doch eben wieder> das lapidaren Satzes:> Es wird gepumpt?< die nach der Tat wieder nach Deutsch - preist, arbeiten im Stillen seine Mordkom- alte Frontschwein< durch. So zu lesen im >> Berliner Tageblatte in einem Leitartikel des Will er gegen Hitler , gegen Schacht, gegen land zurückkehrten. Der Ermordete war bis kurz nach der Das Dritte Reich fühlte sich durch einen Vetter im April 1933. Jetzt arbeitet das das ganze System demonstrieren? Machtergreifung Hitlers der technische Mann bedroht, der nichts anderes unternahm, alte Frontschwein« für die Propaganda­Leiter des süddeutschen Senders Mühl- als auf den Aetherwellen die Wahrheit nach abteilung des Reichswehrministeriums. Der acker. Er galt als ein hervorragender Fach- Deutschland zu tragen. So mächtig fühlt sich Mann hat eine Nase. mo mann auf seinem Gebiet. Da Formis Mit- das tausendjährige Reich, so stark ist der

mandos.

Nichts von dem. Der Präsident des Reichsrechnungshofes erreicht die Alters­grenze. Dieser Posten ist glänzend be­zahlt. Es ist ein ruhiger Posten, dem glied der Nationalsozialistischen Führer und Reichskanzlers, daß sie diese Mißlungene Fledderei Scheinwerferlicht der Oeffentlichkeit ent- Arbeiterpartei war, genoß er dort zu- eine Stimme der Wahrheit nicht er­Am 1. Februar verschwindet> Der Deut zogen. Man kann an dieser Stelle dieses nächst großes Ansehen, und die Nazis be- tragen konnten. Der Emigrant Formis ist tot, System, vielleicht auch noch das nächste dienten sich gern der Hilfe dieses für sie aber sein schreckliches Ende wird wie alle sche, das Organ der Deutschen Arbeits­ front . Der Ley wollte mit dem> Deutschen < und übernächste, überdauern. Reichs- überaus wertvollen Mannes. Bald nach Hit- anderen Blutopfer der Diktatur weiter zeugen

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finanzminister im System Schacht Hit- lers Machtantritt fiel er bei den Nazis in gegen das Verbrechertum, das heute das Erbe der Gewerkschaftspresse und der ler das hat auf alle Fälle etwas Hals- Ungnade und wurde ins Konzentra- das deutsche Volk in Fesseln geschlagen hat. brecherisches an sich. Als guter Hausva- tionslager gebracht. Von dort gelang es

ter strebt der Herr Reichsfinanzminister ihm zu entfliehen, aber die Entwicklung der Der Kriegsfreiwilligeb

nach der Besoldung und der Sicherheit. Hitlerdiktatur brachte ihn in einen immer schärferen Gegensatz zu den Nazis. Vor etwa einem halben Jahr kam Formis als Emigrant

Mögen immerhin Deutschlands Finan­

sozialdemokratischen Parteipresse antreten. Nach seinem Bericht gehören der DAF 17 Millionen Menschen an. Unter dieser Masse wollte er fleddern. Diese Absicht ist von 1914-1918 kläglich mißlungen. Trotz allem Ter ror konnte die Auflage des> Deutschen nicht Die Zeitschrift» Der Kriegsfreiwillige von zen ruiniert werden, mag das Volk ausge- nach Prag und nahm die Verbindung mit 1914-1918 ist vom Propagandaministerium über 150.000 getrieben werden, wobei es sich quetscht werden wie eine Zitrone, mögen Dr. Otto Srasser, dem Führer der verboten worden, als sie kräftig in die noch um die gedruckte, nicht die verkaufte um ihn herum Schüsse krachen, Opfer fal-» Schwarzen Front < auf. Nach dem Mord Einbildung der nationalsozialistischen Orga- Auflage handelt. Die Fledderei ist miẞlungen in der deutschen Arbeiterschaft findet die len, Kollegen verschwinden der Herr stellte sich heraus, daß Formis von diesem nisation hineingestoßen hat. Der Verbot war soziale Heuchelei der Ley und Konsorten kel Major Förtsch, Reichsfinanzminister hält unverrückbar Haus aus mit einem Kurzwellensender sehr auffällig, weil seine Augen auf die Möglichkeiten gerich- eine lebhafte antihitlerische Propa- Pressereferent des Reichswehrministeriums, tet, die sich ihm noch bieten, nachdem er ganda entfaltet hatte. es auf der bürokratischen Leiter so weit gebracht hat.

nen Widerhall.

soll

Nun wird der Ley selbst gefleddert. Der gerade in dieser Zeitschrift einige wohlge­Die Namen der Täter stehen fest, zielte Aufsätze veröffentlicht hatte. An das Angriffe will die Abonnenten des> Deut­ schen < für sich einfangen. Seine eigene Auf­da sie sich seit dem 10. Januar in der Tsche- Verbot sind gewisse Kombinationen geknüpft choslowakei aufgehalten hatten. Es sind der worden. Diese Kombinationen sind nun ebenso lage( gedruckt, nicht verkauft) beträgt jetzt rund 53.000. Eine Beilage des> Angriff< Ist es nicht ein bürokratisches Idyll Die Kräfte, die 22jährige Gert Schubert, geboren in Ber - hinfällig wie das Verbot. der DAF zur Verfügung gestellt werden. dieser Mann, der an seine bürgerliche lin, der 23jährige Hans Müller, geboren in diese Zeitschrift gestützt hatten, sind zum Die Gleichschaltung der Zeitungen ist voll Sicherheit, an seine vielen Kinder, an die Kiel , und die 25jährige Edith Kersbach, Gegenangriff übergegangen. Die Zeitschrift aber nicht die Gleichschaltung Segnungen des bürokratischen Systems für geboren in Berlin . Die Täter kamen mit einem» Der Kriegsfreiwillige von 1914-1918< wird gelungen seine getreuen Knechte denkt und darüber Auto mit der deutschen Nummer IP 48.259 dem nächst erscheinen, der Leser, Im Druckereigewerbe geht die ganz vergiẞt, daß er sich einem System über die Grenze. zwar mit offizieller Unter- Pleite um. Die Zahl der Beschäftigten ist um verkauft hat und einer Reichsregierung Heute befinden sich die Mörder im Drit- stützung aus dem Propaganda- 22 Prozent gegen 1930 zurückgegangen. Der Mangel an Geist und Freiheit setzt die furchtbare Verantwortung ten Reich wieder in sicherer Hut. Die Feme fonds der Reichswehr . Auch nicht nur für Geld, sondern für hat ihren Auftrag erfüllt. Der gefährliche Mann ist schon gefunden, der sie im Karee sich in materiellem Mangel um Schwarzsender schweigt. Der Mund, der der Reichswehr und wohl behütet vor der auf anderen Gebieten.

angehört, trägt

-

vergossenes Blut!

und

wieder

der

hier wie