Die Frau als Mörderin

nalsozialistische Meuchelmörder aufmachten, nalsozialistischen Lagers

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die

Berlin   wesens.

den Befehl erhalten, Offiziere und Angehö rige der Wehrmacht   zu grüßen. Genau wie die Burschen stehen sie stramm und erheben den Arm, wenn ein Soldat vorbeigeht. Aber

Als sich in der vergangenen Woche natio-| Feindselig stehen sich innerhalb des natio- Wir sagten oben, es komme der Frau, die die Burschen haben die Möglichkeit, später Geschlechter sich zurückgesetzt und verachtet fühlt, auf einmal vom Jungvolk gegrüßt zu werden, sie, um auf tschechoslowakischem Hoheitsgebiet gegenüber, der Mann erklärt die Frau für den Beweis an, daß ihre Leistungsfähigkeit die Mädchen, sollen ewig beiseite stehen. Mit­einen schutzlosen Menschen auf schändliche minder wertvoll, minder begabt, die Frau be- von der des Mannes in keiner Weise unter-, machen wollen sie, zu soldatischen Ehren auf Art zu töten, nahmen sie eine Frau mit sich. hauptet, ihre Leistungsfähigkeit sei von der schieden sei. Auch die Frauen freier Länder, steigen, genau so mit Gewehr und Bajonett Sie diente ihnen nicht nur als unverdächtige des Mannes in keiner Weise unterschieden in denen Kameradschaft zwischen den Ge- umgehen wie die Männer, ihre Gleichwertig. Begleiterin, die etwa eine Vergnügungsfahrt und rächt sich für den ihr angetanen Schimpf, schlechtern gilt, wetteifern mit dem Manne kelt mit dem Manne auf dem Gebiet erwei glaubhafter machen sollte- sie nahm an dem indem sie ihrerseits alles Unheil der Welt und die Frauen der deutschen Republik sen, das heute am meisten gilt. das gleiche. Dieser Wetteifer spielt In dieser Atmosphäre lebt die Mörderin Verbrechen handelnd teil, lockte das Opfer auf die männliche Vorherrschaft zurückführt. taten darüber können die sich auf den Gebieten ab, die im Mittel- von Záhoří, in dieser Atmosphäre hat sie die in die Falle und sah zu, wie der Gutgläu- Kampf ist angesagt bige, von tödlichen Kugeln getroffen, blutend schönsten Phrasen von> germanischem Weib- punkt des Blickfeldes liegen, die Beachtung Anregung zu ihrer grauenhaften, feigen und zusammenbrach. Sie wußte, daß der Ueber- tum<,> heldischer Mutterschaft und» hoher und Würdigung finden: in den Sphären der hinterhältigen Tat empfangen und hat nicht fallene kein Mörder, kein Schänder, kein Frauenwürde< nicht hinwegtäuschen. Wissenschaft, der Kunst, der widerstehen können, ein schiefes, verzerrtes, des Wohlfahrts- von Grund auf verlogenes Heldenideal zu Schinder war, sie wußte, daß er nur mit Zwei Zitate mögen das eben Gesagte be- Staatsführung, In der gleichen Atmosphäre Im Dritten Reiche aber gelten verwirklichen. geistigen Waffen gegen die nationalsoziali- kräftigen. Das erste ist einer in tausend deutsche stische Tyrannei und Barbarei gekämpft erscheinenden nationalen Frauenzeitschrift Lorbeeren, die dort errungen wurden, blut- wachsen aber auch viele hatte und daß dies sein einziges» Vergehen<(> Die deutsche Kämpferin<<) entnommen und wenig. Im Dritten Reiche gilt in Wahrheit Mädchen auf, viele tausend Mütter von mor nur eines: die Faust. Wer im Gewalt- gen. war. Sie half ihn dennoch kalten Blutes lautet: » Unaufhaltsam vorwärts in die Region kampf gegen die» Roten Hunde gefallen ist des Verstandes drängt das Halbwesen und sei's auch ein Zuhälter, ein Spitzel, fiel nicht als erstes, aber als einzelnes Opfer Mann. Technik, mathematische Formel und wird zum Nationalhelden ge- brauner Blutgier. Wenn nicht bald eine Um­die nackte Abstraktion des Gedankens er­wer in den Konzentrationslagern kehr folgt, wird es nicht bei solchen Einzel­fullen ihn ganz. Seine scheinbaren Erfolge stempelt, und der vermeintliche Fortschritt berau- am brutalsten zuschlagen, wer auf dem Exer- opfern bleiben, werden auf dem Schlachtfeld schen ihn so, daß er wähnt,» der Mensch: zierplatz am strammsten marschieren, wer tiefe Ströme jungen. guten Blutes fließen, zu sein. Der Zusammenhang mit seinem am am blutrünstigsten drohen, sichersten wird die Menschheit auf ihrem Wege um göttlichen Urbeginn ist ihm durchschnitten. schießen, am kaltblütigsten morden kann, Jahrhunderte zurückgeworfen werden. Und die Seele zog sich zurück aus den Bezirken Alles wird ihm zum Re- der ist ein» Kerl<, alle andern sogenannte Frauen, die Leben schenken sollten, werden seines Wirkens. Gehilfinnen des Todes chenexempel. Alles organisiert er. Er Bücherwürmer, blaẞblütige Intellektuelle, Ge­organisiert die Organisation, und in der hirnfatzken sind nicht wert, daß man sie sein. Eisatmosphäre der Ueberorganisation frie­seine letzten Gefühlskräfte ein. anspuckt.

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>> umlegen<

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> killen< » erledigen, wie es in der hitlerdeutschen Edelsprache heißt. Die Frau ist heute mit ihren Komplicen in Sicherheit. Sie ist in Sicherheit, denn das Dritte Reich wird sie nicht ausliefern, sie hat vermutlich einen ansehnlichen Blutlohn erhal­ten, denn die braunen Mordanstifter haben sich Aufträge dieser Art von je etwas ko­sten lassen. Wie mag der jungen Mörderin zumute sein? Taucht manchmal in der Nacht der blutige, zerschossene Schädel des Opfers vor ihr auf? Beginnt sie heut schon an der Größe ihrer vermeintlichen Sendung zu zwei­feln oder fühlt sie sich als Heldin, ist sie stoiz auf die felge Tat?

Wahrscheinlich ist sie stolz. Eines Tages,

ren

ein Lump

In Záhoří wurde ein Mensch ermordet, er

wie in Záhoří

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... Männliche Machtgier und Besitzgier er- Und hier liegt ein Stück nationalsoziali Laßt Briefe sprechen!

sticken alles friedlich glückhafte und auf­bauende völkische Leben.<

Das andere Zitat entstammt einem gleich­

wenn das braune Deutschland   aus seinem geschalteten Münchner   Witzblatt, dem» Sim­Rausch vollends erwacht ist, wird vielleicht Flizissimus<<, und heißt:

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> Lieber Simplizissimus!

stischer Frauentragik begründet. Auch sie, wollen einen die hitlergläubigen Frauen, Platz neben dem Manne erringen. Und sie

Kara.

Aus dem Pariser   Brief des>> Stürmer<: > Frankreich   wird von einer Handvoll Ju­

nehmen den Kampf da auf, wo Ehre und den regiert... In den Ministerien huschen Rohm winken; sie versuchen es dem Manne jüngere Juden von einem Zimmer zum an­deren. Aus den Fauteuils dieser Zimmer Ein Medizin- an Gewaitanbetung und Gewaltausübung gleichzutun. Wir zitieren die» Denkschrift quellen die Leiber der älteren fetteren judi­

professor einer badischen Universität hat

seine Medizinstudierenden weiblichen Ge­schlechts in zwei Kategorien eingeteilt, die einen mit der Bezeichnung G. A., die an­dern mit A. G. Ein Kollege fragt ihn nach der Bedeutung der geheimnisvollen Zeichen und erhält den Bescheid: G. A. sind ge­schlechtslose Arbeitstiere; A. G. arbeitslose Geschlechtstiere.<<

schen Beamten der Republik  ...<

deutscher   Frauen an Adolf Hitler  <: >> Da wir Deutsche   unser Herkommen von der nordischen Rasse ableiten, ist es rungsversuchen! notwendig, eine klare Vorstellung zu be­kommen von der Geschlechtergeltung unter unseren frühnordischen Vorfahren und dar- Armer Leser! aus die Nutzanwendung auf unsere Lebens­

Dezente Begleitmusik zu Hitlers Annähe­

form des 20. Jahrhunderts zu ziehen... Von kraftvoller, gestählter Körperkraft waren die Frauen; die Uebung im Waffengebrauch

I war eine Selbstverständlichkeit; sie betei­

Aus einer literarischen Besprechung der Frankfurter Zeitung  <:

Er reißt das Auge, und nicht nur das

ligten sich am Waffenkampf, wo die Lage Auge, des Lesers herum und lenkt es nach es erheischte; sie forderten nicht nur Blut- vorn...< rache, sondern übten sie gegebenenfalls auch selber aus.<

Wir zitieren weiter Else Frobenius  :> Die Frau im Dritten Reich<:

Wir erinnern uns, daß kürzlich Diebold aus der Berufsliste der Journalisten gestrichen worden ist. Jetzt regiert auch im literarischen Teil der> Frankfurter Zeitung   die braune Kulturschande!

auch für sie die Ernüchterung kommen, wird vielleicht auch sie der große, unstillbare Ekel packen, wird sie vielleicht fürchten, daß sich an ihren eigenen Kindern rächen könnte, was sie einer andern Mutter angetan hat. Aber beute schwelgt sie wohl noch im Bewußtsein ihres eingebildeten Heldentums. Denn viele Frauen in Deutschland   viele, bei weitem nicht alle und hoffentlich nur der kleinere Sind je in den Anfängen der Frauenbewe­Teil haben den nationalsozialistischen Be- ung, die wirklich nicht über Mangel an Ver­griff des> Heldentums<, der ihnen in un- köhnung und Widerstand klagen durfte, düm­zähligen Versammlungen eingeimpft, in den mere, unwürdigere und gehässigere Kalauer Hakenkreuzzeitungen viel hundertmal erläu- gegen die Frau erdacht worden? tert wurde, kritiklos hingenommen, haben Dies sind zwei Beispiele, wir könnten derer ihn in ihre Gedankenwelt eingefügt. hunderte anführen, könnten zum Beispiel Es ist den Nationalsozialisten zwar trotz ganze Strecken des Buches» Schuf die Frau aller Propaganda nicht gelungen, die Erinne- die deutsch  : Kultur? nachdrucken, das den » Neben den heldischen Mann, den der Kulturhistoriker Berthold rung an schon erringene Rechte Königsberger aus völkische Staat zu kühnem Handeln und weiblichen Hirnen zu tilgen, es ist ihnen nicht Haendcke zum Verfasser hat und immer wie­Wagen erziehen will, gehört als rassische Ergänzung die heldische Frau. Ihr Urbild gelungen, die Frau auf den Kochtopf zu be- der in deutschen   Zeitungen warm empfohlen lebt schon seit Jahrtausenden in den Völ­schränken und ihr jeden anderen Willen, das wird. Alles Schlechte, das je in der Welt kern germanischer Rasse. Die Walküren Aufgeschlossensein   für große Menschheits- geschah, wurde wenn man diesem Buche schwingen Schwert und Speer und sind die fragen zu verbieten. Aber eines haben sie glauben darf Genossinnen der Helden in Walhall  . Sie nur von Frauen, heraufbe­sind wie die Asinnen, die Adelsfrauen> Für uns ist Deutschland   so unerschlossen erreicht: was in den Tagen der Republik   ein schworen. Ja, selbst zum Dreißigjährigen kampfbereit, treu, der Sippe unlösbar ver- wie das innerste Afrika  ... Bei den Kindern freudiges Wetteifern der Geschlechter war, Krieg» gab die Eitelkeit einer englisch- deut­pflichtet. Diese Frauen scheuen sich nicht, müssen wir anfangen, sie ganz zu uns her ist wieder zum verbissenen Kampf geworden. schen Prinzessin, die Königin von Böhmen den Tod des Vaters, des Gatten blutig zu rächen.<< überzuziehen... Diese Jugend, ob sie schon Die Kinderkrankheiten der jun- werden wollte, den Anstoß<<. Weiter ist zu gen Frauenemanzipation, die schon lesen:» Der Mann verkehrt mit dem Geiste >> Heldisch sein! e Waffen tragen marschiert oder nicht, ist eine einzige Ver­vor vielen Jahrzehnten von den besten Ver- der Welten die Frau nie; denn Religion dürfen, neben dem Manne beste- schwörung... Kämpfer müssen ma davon ger sein und immer hungrig.< fechterinnen weiblicher Gleichberechtigung und Kunst fließen aus den gleichen Quel- hen im blutigen Kampf bekämpft wurden und die man inzwischen len<. So geht es fort, viele Seiten lang. Aber träumen heute vieltausend Frauen und Mäd­glaubte, längst überwunden sind in wir wollen uns mit den kurzen Hinweis be- chen im nationalsozialistischen Lager. Die Mädchen der Hitlerjugend haben vom Führer Deutschland   wieder aufgetaucht. gnügen.

den

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Die mageren Kämpfer Aus dem Buch» Kampf von Heinrich Jad Jabnede

Hauser:

Was soll der fette Hermann Göring   dazu sagen, daß man ihm so schnöde die Kämpfer­qualifikation abspricht.

blo? In München   war er öfters auf Urlaub. Immer| los und war sich über Gesell im klaren: total bruch dadurch, daß der eine immer noch ganz Bernhard Köhler  , noch war Erich Mühsam   sein bester Freund. unzurechnungsfähig. Er wurde freigespro- links stand, der andere ganz nach rechts ge der Freund Als er einmal wieder ins Feld zog, händigte chen. Eine Welle blieb er noch in München   gangen war. Nach Hitlers Machtergreifung

Der Leiter der Kommission für Wirt­schaftspolitik<<, Bernhard Köhler  , dürfte viel­leicht unsterblich werden. Dazu gehört- der Fall Monte coculi und seine Sentenz:» Zum Krieg­

führen braucht man Geld, Geld, Gelde beweist

es

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Köhler mit seinem klassischen

Ausspruch ihm. über die Brechung der Zinsknechtschaft ge- Nach dem Krieg geriet Köhler abermals

zu

er Mühsam sein Testament zur Aufbewah- und Bernhard Köhler   trat mit ihm in Be- kam Mühsam wieder unter die Räder; dies­rung ein und vertraute ihm seine wertvolle ziehungen. Bei seinen Unterhaltungen im mal furchtbarer als je. Er ist den inferna­Bibliothek mit einem ganzen Stoß von Pri- Café und Wein- Restaurant faßte er Feuer lischsten Peinigungen in den Konzentrations vatschriften an. Als Mühsam Bedenken für die Schwundgeld- Theorie, und von hier lagern ausgesetzt gewesen und dort ermordet äußerte, bat und beschwor ihn Köhler förm- aus fand er seinen Weg zum Beruf. National- worden. In höchster Not schrieb er an seine lich, dieses Eigentum aufzubewahren; er ökonom wollte er werden. Ohne gründliches Frau, sie möchte doch Bernhard Köhler   mit mitunter nur die Prägung einer banalen könne es nur einem Menschen überlassen, zu Studium geht das gewöhnlich nicht, aber seiner Angelegenheit befassen. Er erinnerte Redensart. Diese Redensart hat Bernhard dem er so absolutes Vertrauen habe, wie zu Köhler hatte Glück. Nach Silvio Gesells Ab- an dessen ehemalige Teilnahme für ihn in reise wandte er sich ganz nach rechts. Dem Nieder- Schönenfeld, er erinnerte an das Ver Einfluß Mühsams war er sowieso entzogen, trauen, das Köhler ihm einst vor seiner Ab­fünfzehn reise ins Feld geschenkt hatte. Es ist alles in die Schwierigkeiten der Berufsentschei- da Mühsam vom Volksgericht dung. Offizier konnte er nicht bleiben, wollte Jahren Festung verurteilt war. geschehen, um den» Leiter der Kommission es auch unter den neuen Verhältnissen nicht. machen. Es kam Dietrich Eckhardt und für Wirtschaftspolitik<< mobil zu Etwas mußte er doch werden. Nun war da­gründete den>> Völkischen Beobachter<<. Es Köhler antwortete nicht, er ging auf keine mals im Café>> Stefanie< und im Wein- Restau- kam Gottfried Feder   mit seiner» Bre- Vermittlungen von gemeinsamen Freunden rant> Simplizissimus<, den bevorzugten Auf­chung der Zinsknechtschaft<. Köhler fabri- ein. Möglich, daß ihm die Sache leid tat. enthaltsstätten Köhlers, viel von der zierte seltsame Kombinationen von Schwund- Mühsam und später Silvio Gesell   hat er Schwundgeld- Theorie die Rede. geld- und Zinsknechtschafts- Theorie zusam­der Sensationsstoff jener Tage. In ihrer men und begann in nationalsozialistischen war Vor dem Krieg kannte man ihn in Mün  - ersten primitiven Form die Theo­Versammlungen darüber zu reden, in völki­chen, als trinkfrohen Bohemien. Was er war, rie Gesell Silvio  ent­schen Blättern darüber zu schreiben. Er eigentlich wußte man nie, was er konnte, wickelt worden, und Bernhard Köhler   hatte wurde offizieller Finanzsachverständiger der wußte er selber nicht. Richtiger Typus der sie direkt von Gesell kennen gelernt. Für Partei und später auf hohem Posten Wirt­Ratlosigkeit; außerdem ein Mensch, der nach Silvio hatte Bernhard viel übrig, wohl nicht schaftstheoretiker des Deutschen Reiches. Art damaliger Bohemiens mit allem durch zuletzt deshalb, weil es jenem etwas aben­Zynismus fertig wurde. teuerlich ergangen war. bon

leistet:> Mensch bezahle deine Schulden und mache keine Schul­den; damit ist das Problem der Zinsknechtschaft ganz von allein gelöst.<< Die Nachwelt dürfte nur dieser eine Satz an der Person des Herrn Köhler interessieren. Für die Gegenwart ist er sozu­sagen noch als Mensch und Karrierenmacher interessant.

von

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SCI

1919

war

schließlich doch zu verdanken, daß er über­haupt zur Beschäftigung mit geistigen An­

gelegenheiten heranreifte. Möglich auch, daß

Köhler nichts machen konnte. Gerade damals hat das preußische Innenministerium streng ste Verbote an nationalsozialistische Funktio­näre erlassen, sich für die Konzentrations­Erich Mühsam gegenüber verhielt er sich häftlinge zu verwenden. Das braune Regime

zunächst durchaus anständig. Er besuchte haßt Humanität selbst in der harmlosen Form ihn in Offiziersuniform oder als SA- Mann mehrmals auf der Festung Nieder- Schönen- Wahrscheinlich hat sich Köhler in seiner der Freundschaft mit politischen Gegnern. alten zynischen Art damit abgefunden. Er

feld.

neue

In der Münchner Räterepublik   war Silvio Sein bester Freund zwischen 1910 und 1914 ist Erich Mühsam   gewesen. Die Lust Gesell   als Finanzsachverständiger tätig ge­am politischen Gespräch hat er im Umgang wesen, also wurde ihm hinterher mit Mühsam bekommen; von ihm lernte er der Hochverratsprozeß gemacht. Die Richter Es blieb im Gespräch beim Du und Du. wird sich eine Sentenz zurückgelegt auch einigermaßen die Kunst, sich literarisch des» Volksgerichts< nahmen den Angeklagten in Wort und Schrift auszudrücken. Der Krieg nicht recht ernst. Als er am Schluß der Be- Mühsam kam es während der Strafzeit zu- haben, konform seiner Empfehlung zur Bre war wohl das erste Ereignis, das Bernhard weisaufnahme noch pathetisch versicherte: gute, daß auch solche Herrschaften< zu sei- chung der Zinsknechtschaft:> Kommt nicht Köhler ernst nahm. Er trat als Freiwilliger» Nach einigen Jahren werden Sie, meine Her- ner Bekanntschaft zählten. Nach sechsjähri- erst ins Konzentrationslager, dann braucht Mühsam be- ihr euch nicht über schlechte Behandlung zu

in ein Münchener   Regiment ein und diente ren, für ein Mittagessen mehr als 1000 Mark ger Strafverbüßung wurde sich als tapferer Soldat zum Offizier herauf. zahlen<, brüllte das Richterkollegium lachend gnadigt. Die Freundschaft erlitt keinen Ab- beklagen.<