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Oeffentliche Meinung Weitere Instruktionen des Propaganda­Ministeriums an die deutsche Presse in der letzten Januar- Woche.

Das Saargebiet- heuteill

Man schreibt uns aus Saarbrücken :| mark in sehr großen Beträgen in Frank-| in Frankreich immer stärker bemerkbar. Wer Der Taumel ist vorüber, der in den Wo- reich zu kaufen, wo sie um etwa zwanzig ein französisches Visum besitzt, fährt noch chen vor der Abstimmung große Menschen- Punkte billiger zu haben ist als im Saar - schnell vor dem 16. Februar über die Grenze

kleinen Geschäfte werden

» Verboten ist die Veröffentlichung von Meldungen, daß Reichswehr neuer­dings aus technischen Gründen auch massen durch die Straßen jagte. Saarbrücken gebiet. Damit hat Herr Röchling schon vor und kauft im Lande des> Erbfeindes<<, was grüne Uniformen wie Landes- gewinnt das Aussehen einer etwas langwei- Monaten begonnen. Jetzt sieht man in den es nur zu kaufen gibt. Neben Textilien wer­polizei trägt. Verboten sind Nach- Ligen, preußisch ausgerichteten Provinzstadt. Straßen Forbachs, der kleinen französischen den in besonders starkem Maße Bettfedern Zwar hängen noch die Girlanden an den Grenzstadt, öfters elegante Limousinen aus aufgekauft. Die richten über Räumung alter Mann Häusern, die Lampions warten für die Tage dem Saargebiet. Ihre Besitzer und Insassen nach Oelen und Fetten, Kaffee und Zucker schaftsunterkünfte in Küstrin . Es wird bei dieser Gelegenheit daran erinnert, der offiziellen Rückgliederung auf neue Er- sind bei allen Bankstellen als Markaufkäufer abgegrast. Eine Firma in Marseille , die in daß nach wie vor über die Errichtung neuer militärischer Anlagen- Kasernen fegt über den Siegesschmuck hinweg. Frö- freilich nicht. stelnd gehen die Saarländer ihres Weges. Sie Französische Sterbehemden Großbezieher in der vergangenen Woche ihre

usw.

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nicht berichtet werden darf.<<

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leuchtung, aber ein rauher und kalter Wind bekannt. Mit» Heil Hitler« grüßen sie hier normalen Zeiten 300 bis 400 Kilo Pflanzenfett wöchentlich nach dem Saargebiet lieferte, mußte auf Grund stürmischer Bitten ihrer

beginnen in leicht katzenjämmerlicher Stim­mung die Resultate ihres Gefühlsrausches

Käufersturm

Zu welchen Grotesken diese Zustände füh­

bruar findet keinerlei Warenverkehr statt, am 18. Februar beginnt offiziell die deutsche und die französische Zollverwaltung ihre Tätigkeit.

Die Sozialdemokratie

des Saargebietes Zwei Mitglieder der Sozialdemokratischen

Lieferungsmenge auf 13.000 Kilo erhöhen. " Ueber Verhaftung des bisherigen rechnerisch durchzudenken: was bringt das ren, dafür ein kleines Exempel, gleichfalls Dabei verlangte sie vorherige bare Bezah­Ministerialdirektors Nicolai vom» Heim ins Reich< ein? aus Forbach . Hier existiert ein gut einge- lung. Die Kaufwut erfaßt in immer stär­Reichsministerium des Innern und sei­führtes Beerdigungs- Institut, das viele Kun- kerem Maße auch Vieh und Pferde. In der nes Dieners wegen Vergehen ge­den im Saargebiet besitzt. Die Frauen und Forbacher Gegend wurden zum Beispiel in gen§ 175, St. -G. B. Nur amtliche Der Erfolg dieser Ueberlegungen ist ein die Töchter der Inhaber sind nebst Personal den letzten Tagen Dutzende von Pferden Meldung veröffentlichen, falls solche er- wilder Käufersturm. Man kauft Oele seit Wochen Tag und Nacht damit beschäf- durch Saarländer erworben. folgt. Die Zeitungen werden dringend und Fette, Zucker und Kaffee, Zigaretten und tigt, Ster behemden aus gutem Nessel Die Dispositionen der französischen Zoll­gebeten, bei Nachrichten über derartige Liköre, Kleiderstoffe, Unterwäsche und Näh- auf Grund von Massenbestellungen aus dem behörden sind jetzt endgültig festgelegt. Am Verhaftungen größte Zurückhaltung zu garn. Schon ziehen die Preise mächtig an, Saargebiet zu nähen. Nesselstoff gab es an 16. Februar, abends, wird die französisch­üben. Veröffentlichung nie ohne Rück- denen im Reich angeglichen, und die rasen- der Saargrenze im Reich, in Zweibrücken , nur saarländische Grenze geschlossen, am 17. Fe­frage beim PM." den Hausfrauen teutonischen Geblütes bestür- noch halbmeterweise. Da wollten sich die men vor allem die jüdischen Ge- saarländischen Beerdigungsinstitute schnell In Saarbrücken und in noch in Frankreich eindecken, ehe der Grenz­> Anläßlich der Meldung über verhin- schäftslokale. Viele dertes Auftreten des geflüchteten jüdi- anderen Städten des Saargebietes mußten in und Zollvorhang eisern herabfällt. schen Hetzers Ernst Tollers in Irland , diesen Tagen die jüdischen Kaufhäuser ernst- Saarländer werden also noch für lange Zeit sind vielfach in deutschen Zeitungen haft eine stundenlange Schließung ihrer Lo- hindurch die letzte Fahrt im neugewonnenen Hinweise auf besonders gute Beziehun- kale in Erwägung ziehen, in solchem Tempo Dritten Reich in französischen Sterbehemden gen zwischen Deutschland und Irland werden ihnen die Warenlager geräumt. Sie antreten. Möge es ihnen vor dem Richter­erfolgt. Das ist im Grunde richtig, doch beginnen sich auf die Geschäftsaufgabe vor- stuhle Wotans verziehen werden! wünscht die Reichsleitung bei der Be- zubereiten, soweit sie sich nicht bereits vor An den Zeitungskiosken Saar - Partei des Saargebietes, der eine Beamter der sonderheit der deutsch - iri- der Abstimmung zu diesem Schritt entschlos- brückens drängt sich das Volk. Hungrige Regierungskommission und der andere Leh­schen Beziehungen keinerlei auf- sen. Schon schwebt der Judenboykott Augen lesen knallige Titel und beschauen rer, haben in einer öffentlichen Erklärung fällige Erörterungen." über allen Häuptern! Was im April 1933 im bunte Bilder. Bisher von der Regierungskom- die Partei als aufgelöst bezeichnet; sie haben Reiche geschah, will natürlich jetzt das Saar- mission verbotene braune Literatur kommt ferner alle Funktionäre und Mitglieder aufge­erleben. Die nun in mächtigen Wogen angeschwommen. fordert,» im Lande zu bleiben und durch Diszi­Erwünscht sind immer wieder aus- gebiet mit doppelter Verve führliche Schilderungen der Wehr- Handwerks- und Kleinhandels- Organisationen siehe da da ist auch Streichers» Stür- plin und Würde, sowie durch neutrales und bereits Boykott- Anträge an machtstärken der Nachbarn haben den mer<! Man erfreut sich an den Schmutz- und loyales Verhalten sich die Achtung zu erwer­Deutschlands, dazu Vergleiche mit un- Reichskommissar Bürckel gerichtet. Die gu- Hetzartikeln, umrankt von anziehenden Bil- ben, auf die auch der Besiegte Anspruch hat.<< ahnen es und nehmen die dern. Fremde Soldaten gehen vorüber, eng- Die Erklärung schließt:» Der Kampf ist für ziffernmäßigen Unterlegenheit. ten Saarländer Material in jeglicher Art hierzu beim letzte Gelegenheit wahr, billig beim Juden zu lische Offiziere, mit der Reitpeitsche wippend, uns beendet.<< Wehrministerium abverlangen." kaufen, ehe sie die SA von der Ladentüre langobardisch- hünenhafte Italiener. Ihre Ge- Dieses» für uns« kann nur für die beiden sichter sind ganz unbeteiligt. Sie denken an Verfasser der Erklärung gelten, für die der Flucht vor der Mark die nahe Abreise. Am 16. Februar fahren Kampf schon seit einiger Zeit zu Ende ist, Dabei spielt die Flucht vor der Mark die Holländer in ihre Heimat zurück, am 18. weil sie als Beamte gemäß einer Verordnung eine große Rolle. Gemäß einer Verordnung folgen die Schweden , zwischen dem 20. und der Regierungskommission keine politische der Um- 27. räumen Engländer und Italiener ihre Ka- Tätigkeit mehr ausüben durften. Die beiden Soll, auch nicht in Form von Dementis der Regierungskommission muß Die Saarepisode der Völkerbunds- beamteten Sozialdemokraten haben sich zu tausch der Franken in Reichsmark ab 18. sernen. Februar erfolgen. Damit tritt natürlich die truppen ist dann vorbei... ihrer Erklärung bewegen lassen, weil sie deutsche Devisengesetzgebung in Kraft. Wie In der Nacht vom 28. zum 1. März hofften, dadurch einige tausend Saarländer haus der Deutschen Arbeits­> Die Vorfälle im Berliner Zentral- helfen sich da die patriotischen Saarländer ? sollen SS und SA einrücken. Das, vor dem Elend der Emigration zu bewahren Sie legen sich hochwertige Waren, die bis zu was von ihnen längst getarnt im Saargebiet und die» Deutsche Front<< iront am 24. Januar, bei dem es zu diesem Termin der deutschen Steuergesetz- vorhanden war, putzt Uniform und Montur. zügen gegen die Sozialdemokraten abzuhal­Ausschreitungen gegen einen Abtei- gebung nicht unterliegen, in den Keller. Noch einmal gibt es dann etwas Taumel und ten. Ob sich diese Erwartung erfüllen wird,

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" Gerüchte, daß zum ersten April fünfzehnprozentiger Abbau

verzeichnen.

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vertreiben kann.

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von Rachefeld­

französischen Rausch mit dröhnendem Stiefelschritt. Am wenn erst die Regierungskommission und die rungen gekommen ist, dürfen keinesfalls Champagner und Cognac edelster Sorten in 10. März kommt der Führer<. Das> befreite< Völkerbundstruppen abgezogen sein werden, als eine Meuterei" bezeichnet werden, mächtigen Quanten beschafft und harren auf Saarland wird ihm ins Auge schauen, hun- muß nach allen Erfahrungen im> dritten< möglichst nur untergeordnete lokale Be- günstigere Stunden, wo sie im Zeichen des derttausend Arme und mehr werden sich ihm Reich sehr bezweifelt werden. Kennzeichnend deutung betonen. neuen Gemeinnutzes größere Gewinne beim entgegenrecken, die Freudentränen vieler Na- ist, daß die» Deutsche Front« zwar die Er­rollen, aber dann naht der klärung der Einstellung des Kampfes entge­Weiterverkauf erzielen können. Die Banken zinnen werden > Nachrichten über angebliche Pläne, in den französischen Grenzstädten müssen braune Alltag, nüchtern und kalt, ein Würg- gengenommen, selbst aber nicht die geringste Gewerkschaften wieder aus der Arbeits- Ueberstunden einlegen, um die ihnen engel für die Wirtschaft und für die Freiheit, schriftliche Zusicherung gegeben hat. Nur front herauszunehmen und sie ihr als aus dem Saargebiet zufließenden Franken- die die Mehrheit der Saarländer selber preis- ein untergeordneter Funktionär der> Deut­besondere neue Gewer R- beträge anzunehmen und zu verwalten. Hier gegeben hat. schen Front« hat die Verhandlungen geführt. Schaftsfront anzugliedern, sind werden gewaltige Summen vor dem Zugriff Vor der Schließung nicht zu veröffentlichen.< Die eigentlichen Führer sind unsichtbar ge­blieben. der Zollgrenze Die Sozialdemokratie des Saargebietes hat. Die Hamsterpsychose, von der das ganze niemanden beauftragt, Verhandlungen mit der Sie denkt

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des Herrn Schacht versteckt. Die Folge da­von ist eine große Geldknappheit Zeitungen werden dringend im Saargebiet, die Herrn Bürckel zu ersucht, künftig Nachrichten über Ge- ernstlicher Mahnung an Geschäftsleute und Saargebiet aus Furcht vor der Teuerung nach» Deutschen Fronte zu führen. Schenke, die der Führer bewähr an die Bevölkerung veranlaßt hat. Gleichzel- der Rückgliederung und gleichzeitig vor dem nicht daran, den Kampf gegen das ten Parteigenossen oder hervorragen- tig ist auch eine Tendenz vorhanden, Reichs- Einzug der Mark ergriffen wurde, macht sich> dritte Reiche einzustellen.

den Volksgenossen für besondere Ver­

dienste gelegentlich macht, möglichst zu unterlassen. Derartige Nachrichten, auch| wenn sie gut gemeint sind, liefern nur der ausländischen Hetzpresse Material.<

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Denunzianten- Nester

kommen. Viele dutzende Jahre wur- feehäusern die Pflicht haben, auf die Ge­den an Gefängnisstrafen über spräche der Gäste zu achten und der Polizei Von dem gewaltigen Spitzelapparat und Personen verhängt, deren einzige sofort Mitteilung zu machen, wenn in poli­dem feinmaschigen Denunziantennetz, die Schuld darin besteht, daß sie ihren Angehö- tischen Gesprächen etwa abfällige Bemerkun­ganz Deutschland überziehen, hat man im rigen im Auslande über ihre wirkliche Lage gen über die Regierung gemacht werden. das der Führer für den deutschen den oberflächlichen Blicken, fangen aber mit Das besondere Interesse, Ausland keine Ahnung. Sie verbergen sich geschrieben haben. Auch die Wohnparteien in allen Film durch häufigen Besuch von Film- unheimlicher Sicherheit täglich ihre bekla- wachungsstellen gilt, Was von den sogenannten Devisen- Ueber- Häusern unterstehen ebenfalls einer ununter­trifft auch auf die brochenen strengen Ueberwachung den Grenzen zu der nationalsozialistischen Ausland böswillig entstellt worden und a bench, na ten Gefängnis gegeben, deren Aufgabe nicht darin besteht, regelmäßig alle vierzehn Tage einen Bericht sen. Es wird deshalb angeordnet, daß verurteilt worden ist, well er in einem Brief nach zollpflichtigem Gut zu fahnden, son- über die Mieter an ihre vorgesetzte Stelle ein­künftig über derartige Besuche des Füh- an Verwandte im Auslande angeblich

sen Tagen berichtet, daß in Köln ein Arbei- Den Zollämtern sind besondere Beamte bel: Block warte. Diese Blockwarte müssen

un- dern danach, ob in den für das Ausland be- senden. In dem Bericht ist besonders zu ver­nicht doch irgend merken, ob sich die Mieter an den Parteiver­

rers nur dann berichtet werden dart, wahre Schilderungen über die Zustände im stimmten Sendungen wenn amtliche Meldungen hierüber aus- Dritten Reich gegeben habe. Aus der Urteils- etwas verpackt ist, was dem» Ansehen« des sammlungen beteiligen, wer von den Mietern

gegeben werden.<

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> Bei der Berichterstattung über die Beziehungen zwischen Japan und Deutschland sollen sich die deut­ Schen Zeitungen eng an die Informatio­nen des PM halten.<

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> Die Schriftleitungen werden noch­mals dringend ersucht, in allen Kom­mentaren zur Londoner Konte­renz größte Zurückhaltung zu beobach­ten, bis Weisungen für die zweckmäßige Behandlung der Einzelfragen ergehen.<

> Für die Betrachtung zum 30. Januar wird geeignetes Material vom PM zur Verfügung gehalten.<

begründung geht hervor, daß

Dritten Reiches Abbruch tun könnte.

Diese Spitzel in den Zollämtern haben schon manchem Nazi- Staatsanwalt Ma­terial für Anklagen geliefert.

politisch verdächtig ist, was für Besuche der Mieter empfängt und ob er auffällige Brief­sendungen erhält.

der Brief von der Devisen- Ueberwa­chungsstelle geöffnet und an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden Es handelt sich also um ein feinorga­war. In einem geordneten Staatswesen Die Ausländer dürfen sich demnach nicht nisiertes Spitzelsystem, dem sich kümmern sich die Devisen- Ueberwachungs- wundern, wenn in den Briefen aus Deutsch - heute die Bewohner des nationalsozialistischen stellen nur darum, ob ins Ausland gehende land sehr oft keine oder nur spärliche Anga- Deutschland nur unter größter Vorsicht ent­Briefe Devisen oder Wertpapiere enthalten. ben über die deutsche Wirklichkeit enthalten ziehen können.

trotz der schweren

In Deutschland aber sind die Devisen- sind. Jede in Deutschland befindliche Per- Wenn sich trotz dieser massenhaften De­Ueberwachungsbehörden zuerst Denunzian- son riskiert, von der Devisen- Ueberwachungs- nunzianten- Nester und ten- Nester, die den schriftlichen Inhalt zu stelle oder auch vom Zollamt der faschisti - Strafen, die über ihre Opfer verhängt wer­kontrollieren und, wenn er den Diktatoren schen Justiz ausgeliefert zu werden. den, dennoch unzählige tausende Männer und

nicht gefällt, an die Polizei, bezw. Staats- Neben diesen amtlichen Denunzianten- Frauen finden, die den illegalen Kampf gegen

anwaltschaft zu leiten haben.

Nestern spinnen im Reiche noch eine große die faschistische Diktatur nicht scheuen, so Der neue Kölner Fall ist durchaus kein Ein-| Anzahl partelamtlicher Denunziantenstellen ist der unerschrockene Einsatz der persön­zelfall. In den zwei Jahren, die das Dritte ihre Fäden. So sel darauf verwiesen, daß die lichen Freiheit, der Gesundheit und des Le­Reich jetzt besteht, sind schon einige hun- nationalsozialistischen Betriebs- bens dieser Männer und Frauen nur um so derte Fälle gleicher Art zur Aburteilung ge- zellen in den Restaurants und Kaf- höher zu bewerten.