feit und überholt? Tmriw noch war In seinem tiefsten Wesen der Glaube an die Entwicklung der menschlichen Vernunft und an die Erhaltung der humanen Ge­sinnung zurückgeblieben. Die Geschichte hat den Geschichtsschreiber widerlegt Eine blutige Saat ist aufgegangen, aus dem Haß kam die Gewalt, aus der Fanfare die Vernichtung. Die Juden, die Treitsch- ke anpredigte, doch endlich Deutsche   zu werden, sind heute Freiwild für eine Meu­te, die ihnen das Recht versagt, auf deut­schem Boden zu existieren. Aber das ist gewiß: Von Treitschke, dem sprachgewal­tigen Historiker, zu Streicher, dem stam­melnden Pornographen, führt eine Linie, die dem deutschen Geiste und der deut­schen Geltung, der deutschen Ehre und der deutschen Würde unverlöschbare Schande macht Andreas Howald. Daluejge und Helldorf  Der Polizeigeneral Daluege  , der dem Im­perativ in seinem Namen treu gehorcht nur daß er nicht bloß d a, sondern U b e r a 1 1 lügt, hat kürzlich in einem Vortrag über »Judentum und Kriminalität« geäußert:»Ein Haupttätigkeitsfeld der jüdischen Kriminali­tät ist das Falschspiel und das verbotene Glücksspiel überhaupt, wobei die Grenze zwi­schen falschem und ehrüchem Spiel bekannt­lich nie feststeht.« Seine Ignoranz Daluege ahne nicht, daß es eine Germania des T a c 1 1 u s gibt und könne daher nicht wis­sen, daß dort, in Abschnitt 21, zu lesen ist: »Das Würfelspiel treiben die Germanen, worüber man sich wundern möchte, nüch­tern, ganz wie ein ernsthaftes Geschäft, so daß sie, wenn sie nichts mehr haben. auf den äußersten und letzten Wurf ihre Freiheit und Person sogar setzen.« Wie wird Ihnen, Herr General? Sie haben sich zweier Todsünden schuldig gemacht. Da die Germanen den Genuß des Hasardierens höher sogar als die Freiheit bewertet haben, hat das Spielen im Dritten Reich   selbstver­ständlich als Tugend und nicht, wie Sie sa­gen, als Laster zu gelten. Aber noch viel schlimmer ist, daß Sie ein Gebiet, auf dem sich die heldischen Vorfahren mit Leiden­schaft betätigt haben, als jüdische Domäne bezeichnen. Wird Ihnen denn nicht klar, wie sehr Sie den Helden damit schmeicheln! Hüten Sie sich vor einem zweiten 30. Juni, Herr General. Jeder, der über die Verhältnisee der Of­fiziere, der Großgrundbesitzer, der höheren und mittleren Beamten namentlich In Prwinzstädten unterrichtet ist und daher weiß, daß das Hasardspiel dort zahlreiche gute Freunde hat ihre Be­rufstätigkeit gibt wenig Anregung, und sie sind meist nicht imstande, den Mangel aus eigenem auszugleichen wird über den neuen Sachverständigen für Kriminalistik gelächelt haben. Sein Untergebener, der Berliner   Poli­zeipräsident Graf Helldorf  , hat aber wahrscheinlich bei der Lektüre des Ergusses seines Vorgesetzten eine Salve der ihm sehr geläufigen, meist dem Gebiete des Stoffwech- Umta und päia im HoHMHkoluHtsfofet Julia: O Romeo! Warum denn Romeo  ? Verleugne Deinen Vater, Deinen Namen! Shakespeare  , Romeo und Julia II. 1. Der einfache Tatbestand der Liebeartra- gödie von Shakespeare   läßt sich in eine Zei­tungsnotiz zusammenpressen. Erst der dich­terische Genius hat das einmalige und in sei­nen Personen für die Welt»gleichgültige« Einzelschlcksal zum Drama der Liebe erho­ben, das nach Jahrhunderten noch die Her­zen bewegt. Eine fünfzeillge Zeitungsnotiz aus dem Alltag hat den Dichter Gottfried Keller   zu einer seiner schönsten Novellen angeregt. Er lieh sich den Titel von dem großen Englän­der und nannte sie»Romeo und Julia auf dem Dorfe  «. In beiden Dichtungen ist es die Verfein­dung der Väter, die die jungen Liebenden in den selbstgewählten Tod treibt. In unseren Tagen schreibt die Zeit andere Liebestragödien. In Deutschland   wenigstens. Es ist nicht mehr Feindschaft zwischen den Elternhäusern nötig, um Liebe als Tragödie enden zu lassen. In diesem Deutschland  , in dem ein Julius Streicher   bestimmt, was Sitte ist, genügt der Unterschied der»Rasse«. Und eine derart»sträfliche« Liebe führt nicht unmittelbar in den Tod, sondern zunächst an den Pranger und dann ins Konzentrations­lager. Wenn aber der Tod ihr ein Ende setzt, so gibt dieser nicht den wehmutvollen Trost des gemeinsamen freiwilligen Sterbens, des »Vereint-seins bis ins Grab«; dann ist es ein einsamer und qualvoller Tod im Bunker des Konzentrationslagers. Der jüdische Romeo stirbt an Stahlruten, an ein Paar Hosen­trägem am Zellenfenster, an einem Schuß in den Rücken»auf der Flucht«. Der»jüdische Romeo« Blasphemie daran ist nur sein Schicksal. Kann nicht die Herzensneigung eines jungen Mädchens in Nürnberg  , in Breslau  , in Dresden   zu einem jungen Juden ein ebenso poesievoller Liebes­frühling sein wie die liebe Julias zu Romeo? Es käme nur auf den Dichter an, eine solche liebe unr' erblich zu verklären.»Anregungen« bietet der deutsche   Alltag in solcher Fülle, daß die Dichter schweigend verstummen die einen, weil sie als»deutsche Dichter« das Grauen verberrlichea und ihren Revolver ent­sichern, wenn sie das Wort Kultur hören: die andern, well das Grauen zu groß, zu nahe, die Tragödien ru wirklich, zu zahlreich und in ihrer Alltäglichkeit zu kraß sind. Das Weltgewissen vermag sie nicht zu fas­sen. Entsetzt lassen die Leser die Zeitung ihren Händen entsinken, in der eine Notiz be­richtet, daß nationalsozialistische Zeitungs­händler auf dem Berliner   Kurfürstendamm  Fotografien aushängten, auf denen folgende Straßenszene aus Hamburg   zu sehen war: Eine 28- bis 30jährige blonde Dame von sym­pathischen Aeußom. deren dezente Kleidung auf eine Tochter aus gutbürgerlichem Hause schließen läßt, wird von einer SA-Gruppe durch die Straßen von Hamburg   geführt. Sic trägt ein großes Schild umgehängt. Es ent­hält den Text:»Ich bin vom Ort das größte Schwein und laß mich nur mit Juden ein.« Neben der jungen Dame geht ein Jude, dessen Antlitz nicht minder als das der Dame die entsetzliche seelische Qual zum Ausdruck bringt. Auch er trägt ein Schild umgehängt. Der Spruch darauf lautet:»Als Juden junge nehm ich immer arische Mädchen mit aufs Zimmer.« "�Mitunter aber öffnet sich hinter der blo­ßen Tatsachenmitteilung des Einzelfalles noch erschreckender der Abgrund, in dem im Drit­ten Reiche alles, was Menschlichkeit heißt, versinkt und untergeht. Es ist eine amtliche Bekanntmachimg, in der in sächsischen Blättern in der zweiten Julihälfte dieses Jahres mitgeteilt wurde, daß seit Ende des Jahres 1934 In Sachsen   auf Anordnung des Ministeriums des Innern vier­zehn Mädchen wegen»rasseschänderischer Beziehungen mit Juden in Schutzhaft genom­men« worden sind. Als fünfzehnter teilt ein junger Mann, der mit einer Jüdin verkehrte, das Schicksal der Mädchen. Aber nicht nur das wird mitgeteilt, son­dern»damit jedermann diese pflicht- und ehrvergessenen Zeitgenossen kennenlernt und sie meidet«, werden Namen und Wohnort die­ser fünfzehn Verfemten veröffentlicht mit der ausdrücklichen Drohung, daß in allen derartigen Fällen die Namen»künftig rück­sichtslos mit voller Anschrift in der Presse bekanntgegeben werden« sollen. Dann folgt sels entnommenen Kraftausdrücke losgelas­sen. Das Glückspiel, die einzige Tätigkeit, der er intensiv und ausdauernd obliegt, soll jü­disch sein! Und welcher Unsinn, die Rassen­gegensätze im Spielsaal einzubürgern! Sein Grundsatz ist:»Am grünen Tisch sind alle Menschen gleich. Da gibt es nicht Juden und Christen, sondern nur Spielratten. Das Geld, das man Juden abnimmt, ist auch kein Blei.« Diesem Axiom ist der Graf stets treu geblie­ben. Mit den unangenehmsten, ungebildetsten, kulturlosesten Ostjuden hat er sich zum Jeu hingesetzt. Einmal verhalf ihm seine Vor­urteilslosigkeit zu einem heiteren Erlebnis. An einem schönen Morgen verließ er nach durchspi elter Nacht zusammen mit einem sei­ner nichtarischen Kumpane den Klub, in des­sen Räumen beide ihrer Leidenschaft gefröhnt hatten. Auf der Straße sagte plötzlich der Begleiter des Grafen:»Me drückt schon.« Helldorf   glaubte, daß der andere den Wunsch nach Erledigung eines größeren Geschäftes habe und fragte;»Wollen Sie noch einmal zurückgehen?«»Wie heißt zurückgehen?« rief der Spielfreund des Grafen.»Me drückt schon die B. Z.« Diese sein Milieu kennzeich­nende Geschichte hat der Graf seinen Freun­den selbst erzählt. die liste der fünfzehn unglücklichen Opfer. In Jedem Falle wird der Familienname des Mädchens mit allen Vornamen, Beruf, Wohn­ort angegeben und auch Namen, Beruf und Wohnort des Juden, zu dem das Mädchen Be­ziehungen unterhalten hat. Was sind das für Mädchen? Eine Schnei­derin, drei Verkäuferinnen, Je eine Hausgehil­fin, Friseuse, Krankenschwester, Kontoristin. Kassierin, zwei als Haustöchter bezeichnete und drei Mädchen ohne Berufsangabe samt und sonders Mädchen»aus dem Volke«, dessen wohltätiger»Führer« zu sein Adolf Hitler  sich rühmt. Der liste folgt der lakonische Vermerk; »Die jüdischen Partner dieser»Verbindungen« wurden ebenfalls in Schutzhaft genommen, um Im Konzentrationslager Sachsenburg   zu lernen, wie sie sich als Gäste In Deutschland  aufzuführen haben. Soweit es Ausländer wa­ren, erfolgt ihre Reichsverweisung«. »Romeo und Julia  « dieser Zeit nennen als ihre Heimat Dresden  , Leipzig  , Chemnitz   deutsche   Städte. Ihr Vaterland ist das Dritte Reich. Das Grab ihrer Liebe ist das Kon­zentrationslager. Und wann ersteht der an­klagende Dichter, dem es gegeben ist, zu sa­gen, was sie litten? Ist diese schmachvolle Anprangerung jun­ger Mädchen, Ihre Einkerkerung um ihrer Liebe willen barbarischer als das finsterste Mittelalter, so liest sich die amtliche Begrün­dung wie ein Ausbruch»rassischen« Irrsinne. Die amtliche Stelle schreibt;»Länger als fünfzehn Jahre führt nun die NSDAP   den Kampf gegen das Judentum. In Hunderttau­senden von Versammlungen, in Reden, Bü­chern und in jeder nur erdenklichen Form der Aufklärungsarbeit Ist versucht worden, dem deutschen   Volk klarzumachen, welches Un­heil der lüsterne. Internationale und nur auf Völkervemichtung und Aussaugung bedachte Jude heraufbeschworen hat. Im Bunde mit einem verabscheuungswürdigen Asphaltlitera- tentum war er drauf und dran, die hohen sittlichen und moralischen Qualitäten der germanischen Rasse zu untergraben. Bewußt arbeitete er darauf hin, durch geechlechtllche Vermischung mit arischen Frauen Bastarde übelster Sorte zu erzeugen und so das deut­ sche   Volk rassisch zu verseuchen«. Dann wirft sich dieser irrsinnige Rassen- büttel zum Rächer auf:»Die Arterhaltung ist eine der vornehmsten Aufgaben des neuen Staates, und diese Notwendigkeit einzusehen und sich ihr unterzuordnen, ist unbedingte Pflicht jedes einzelnen... Wenn aber deut­ sche   Mädchen sich so weit vergessen, daß sie »Liebesverhältnisse« mit Juden eingeben, ja sogar zum Geschlechtsverkehr mit ihnen sich herablassen, so muß solches ehrloses und pflichtvergessenes Verhalten mitleidslos be­straft werden, um damit zugleich abachrek- kend auch auf diejenigen einzuwirken, die das Gebot der Stunde immer noch nicht verstan­den zu haben scheinen«. Und damit ja niemand zweifle, daß man �eues W inierm är dien Berlin erschien nach längerer Zeit Als Kreuzung von Puff und Kaserne. Mich traf am Leipziger   Platze jäh Der Lichtstrahl einer Laterne. Mich blitzte Im Vorbedgehn wer an. Ich staunt';»Mit wem hab ich die Ehre?« »Ich heiße«, sprach er,»Diogenes  , Und suche zur Zeit Charaktere.« Neugierig forscht' Ich:»Nun, welchen Erfolg Vermochten bislang Sie zu buchen?« »Genau so kann ich den märkischen Sand Nach Diamanten durchsuchen! Die heutigen Deutschen   finden nichts Verruchter und abgeschmackter, AI  * wenn sich gegen den LUgenwall Aufbäumt ein gerader Charakter. Zivilcourage bringt sie In Wut, Sie greifen zu Folter und Morde. Jedoch in schleimiger Servilität Schlagen sie alle Rekorde.« »So gpünen die knorrigen Elchen nicht mehr?« »Sind nur noch morsche und hole. Dafür erhöbt sich der Gummibaum Zum nationalen Symbole.« »Der Dichter, Denker Bekennermut?« »Erstirbt in loyalen Ergüssen. Die Geistesgrößen haben gelernt, Die Nilpferdpeitscbe zu küssen. Vom Ausland führt eine kleine Schar Mit Todesmut den Guerilla. Manch altes Mammut verlor den Mut Und rettete seine Villa. Der Größte hat vergessen total. Wofür einst kämpfte und focht' er. Ein Riesenstrauß ward Antisemit Mit jüdischer Schwiegertochter.« »Wie ist das möglich?«, so fragte ich, Zutiefst im Innern erschüttert. »Des Pudels Kern: In der Republik  Hat man zu fett sie gefüttert! Man wollte nicht mehr, daß das Genie Wie einst verreckt' in der Gosse, Und züchtet' das krasse Gegenprodukt: Gemästete Geisteskolosse. Die Kampflust, das geistige Ringen ertrank In allgemeiner Verfettung. Ihr einziges Ziel, als die Freiheit versank, War der Besitztümer Rettung. Nicht jeder, dessen Name bekannt, Eignet sich zum Bekenner. Charakter und Kunst stehen hierzuland Auf sehr verschiedenem Nenner.« Mucki. Ein besserer Herr! Von Max Baldauf. Dieser Tage erhielt ich eine Nachricht, die scheinbar belanglos anmutet. So nebenbei stand auf den Band gekritzelt, daß Fritz Renk ausgewandert ist. Irgendwohin nach Brasilien  . Belanglos, wie gesagt, und doch gäbe ich allerhand darum, wenn ich mehr von seinen letzten Jahren wüßte. Denn er ist eine personifizierte braune Studie im Klei­nen. Als junge Gesellen lernten wir uns im Metallarbeiterverband kennen. Schon damals genügte ihm sein Beruf nicht. Er konnte et­was zeichnen, Ansichtspoetkarten nachmalen. Eine Weile wollte er Kunstmaler werden, aber das Talent rächte nur zum Dilettieren. Dann kam die Musik dran. Klavier. Er gab sogar Stunden; die Schüler blieben bald aus, denn sein Können hätte nicht einmal fürs Kaffeehaus gereicht. Zwischendrein schlosser­te er wieder. Auf der Straße in der Bluse zu gehen, dünkte ihm ein Greuel. Auf dem We­ge zur Werkstatt trug er einen Stehkragen unter der Bluse. Das war bei uns damals ungewöhnlich; die Kollegen lachten ihn aus. Daß ich in der Bluse in unseren Branchen­versammlungen erschien, führte zwischen ihm und mir zu Streitereien, die mit der Leb­haftigkeit Neunzehnjähriger ausgetragen wurden. Aus einem Stenographiekurs schied er aus, weil dort junge Arbeiter In Blusen umher saßen. Als er einmal bei einem armen Bekannten zu Gaste wellte und in der Badekammer kampleren mußte, stellte er seine Schuhe zum Putzen vor die Tür, denn er fühlte sich als besseren Herrn geboren. Er war mittelgroß, dunkelhaarig, von etwas blassem ungesundem Teint. Sein Vater, ein alter Handelsmann, trug im Gebirge bil­lige Waren von Haus zu Haus. Eines Tages war der Alte verschwunden, die alte Mutter blieb allein. In dieser Zelt wurde Fritz Renk gestellungspflichtig und erfuhr erstmalig aus den Papieren. HaR der Verschwundene nicht sein Vater war und die Mutter nur seine Ziehmutter. Aufgeregt erschien er in meinem Mansarden-Logis. Er hatte seinen Vater aus­findig gemacht: ein Architekt Ich merkte, wie sich Fritz einige Zentimeter hob. Alles in ihm jubilierte. Flüsterte ihm eine Inn  «« Stimme nicht seit Je, daß er unmöglich von gewöhnlicher Herkunft sein könne?! Jetzt hing er die Bluse endgültig an den Nagel, brachte mit diskreter Hilfe des lllegitlraen Vaters einige Gelder zusammen, machte ein Zigarrengeschäft auf. Das war 1914. Während des Krieges verlor er sich im Dunkel des großen Gewürges. Zwei Jahre lag er mit draußen im Schützengraben. Spä­ter nahm er das Geschäft wieder auf. Bin paar Jahre ging»; nebenbei handelte er mit Antiquitäten. Inflation. Pleite. Eines Tages ich saß in einer Redak­tion tauchte er neben meinem Schreib­tisch auf: gelblicher denn Je, flackslg, schlecht genährt. Ob wir nicht einen Poeten für ihn hätten?! Oder Irgendeine Stelle in» Buchhandel, wenn's auch ein Judenbetrieb sei... Ich horchte auf. Wir gingen zu­sammen essen. Unterwegs enthüllte er mir sein neues politisches Glaubensbekenntnis. An allem waren die Juden schuld. Daß er nicht in die Höhe gekommen, daß es dem Volk schlecht ging die Juden! Je drastischer ich ihm seinen Unsinn nachwies, desto hart­näckiger wiederholte er das Immergleiche Lied.  »Du mußt die Weisen von Zion lesen, da sind alle Jüdischen Pläne aufgedeckt. All« Niedertracht der jüdischen Weltmacht ist dort enthüllt, mein Lieber...« Ich macht« ihm klar, daß die ganze Schwarte als Fälschung erwiesen sei, er blieb bei seinem Wahnwitz. »Führende Männer haben aus den Weisen von Zion zitiert, in völkischen Zeitungen steht's« Wie könnte sowas gedruckt wer­den, wenn's nicht wahr ist!« Jawohl, Ich und