44 Dos Mumm DeuisMäkd zeää! 44 Obwohl sich da«»I>ritte Reiche In der höchsten überhaupt möglichen Lautstärke der Welt zu verkündein sucht, durch Führerreden, durch die Presse, durchs Radio, also durch Lärm, durch Lärm, durch Lärm, Ist Deutach­land, das wahre, das vergewaltigte, daa der duldenden Massen, mit einem Knebel Im Mund, unheimlich stumm. Es spricht auch nicht zu oberflächlichen Besuchern wie briti­schen Frontkämpfern und französischen Aus­tausch-Studenten, die sich einwickeln lassen und mit dem Lob des friedliebenden Hltleris- mus auf den Lippen heimkehren; sie haben nichts zu hören bekommen als die tausendmal abgeschnurrte offizielle Grammophonplatte. Um wenigstens halbwegs die Stimme des stummen Deutschland zu vernehmen, muß sich schon jemand aufmachen, der einmal Bescheid weiß, und dem sich zum zweiten die Herzen öffnen. Das trifft auf einen seit Jahr und Tag In der Schweiz eingebürgerten Schriftsteller zu, der sich aus guten Gründen unter dem undurchsichtigen Buchstaben W. verbirgt. Eine dreiwöchige Reise»durch die Menschen des deutschen Westens und Südens in sechs Großstädten und einem Kurort« sollte ihm auf Fragen Antwort geben, die jeden Deutschen im tiefsten bewegen; nach der Festigkeit und Dauer des Regimes, nach der Möglichkeit innerer Wandlungen, nach den flu- die Machthaber bedrohlichsten Ge­fahrenpunkten. Ursprünglich lag es W. fem, seine Eindrücke für die Oeffentlichkeit zu sammeln, aber was er erfuhr, schien ihm so wichtig, daß erst Zeitungsartikel und dann ein Buch daraus wurde,»Das stumme Deutschland redet!« Gespräche mit Deutschen «, Verlag»Die Liga«, Zürich . Auf langen Strecken besteht die Schrift aus Schlußfolgerungen und Betrachtungen des Verfassers, für die die Gespräche den Ausgangspunkt bilden. Er entpuppt sich darin als ein keineswegs sozialistisch gesinnter Mann von anständig demokratischer Denkart, der zum Kampf aufruft für»das Recht jedes Menschen auf einen Lebensraum, in dem sein Geist und seine Seele sich nach innerem Ge­setz entfalten können« und für»das Recht jedes Volksteils mit eigener geschichtlicher Entwicklung, seine staatliche Gemeinschaft nach deren Voraussetzungen frei zu gestal­ten«, femer für»die Erkenntnis, daß die völ­kische Zwangsvorstellung verengt, weil sie breite Ströme der Ueberlieferung versanden läßt, von denen verbindende Arme zu andern Nationen führen«; er ficht für»die ewige Wahrheit, daß daa Leben sich nicht befehlen läßt, ohne zu veröden und zu verkümmern«, und betont»die Selbstverständlichkeit, daß ein verschüchtertes Volk nie glücklich sein kann und seelisch entartet, auch wenn man es nach einem rassischen Zuchtbuch züchtet«. Vieles von dem, was W. aus eigenem zu sagen hat, ist so gut formuliert wie diese Sätze. Wie trefflich etwa zeichnet er den ewigen teutschen Untertanen mit der Fest­stellung, wenn in der norddeutschen Provinz der Name Adolf Hitler ausgesprochen werde, höre man trotz stark verblassenden Zaubers »immer noch die Dankbarkeit eines so lange obdachlos gewesenen Gehorsams« heraus, und wie leibt und lebt der Münchener Stammtisch, der die Keimzelle der ganzen Hltlerei war, in dem einen Satz: »In allen Emigrantenzeitungen zusam­men hat man bestimmt nicht so viel Greuel über sämtliche deutsche Konzentrationsla­ger lesen können, wie man sie an einem einzigen Abend an einem Münchener Bier­tisch über daa einzige Lager Dachau zu hören bekommt. Ins Schwarze trifft nicht minder die Be­obachtung, daß Hitler für die französische Außenpolitik ein unbezahlbarer Helfer sei, weil er Deutschland in einem Maße isoliere wie noch nie in der Geschichte. Auch die Dar­legung W.s, daß der Ausgang der sogenann­ten Arbeitsscblacht über den Bestand des »Dritten Reichs« entscheiden werde, hat Hand und Fuß wie die Bilanz, die er zieht: »Steigende Preise, sinkende Erzeugung von Verbrauchsgütern, sinkender Arbeits­ertrag, sinkende Lebenshaltung das ist das Ergebnis der Arbeitsschlacht, der i künstlichen Konjunktur, für die Umsatz- 1 Wirtschaft. Riesengewinne an einzelnen Stellen der Rüstungsindustrie besagen für das Ganze des Verbrauchs so gut wie nichts«. Am meisten regen dennoch die Gespräche selber an, obwohl auch sie nichts verblüffend Neues bringen, sondern lediglich Bekanntes bestätigen und unterstreichen. Leider gelang es W. durch den Zufall seiner persönlichen Beziehungen nur, Vertreter gewisser Ober­schichten zum Reden zu bringen, einen höhe­ren Reichswehroffizier, einen Industriellen, einen Redakteur, einen Pfarrer der Bekennt­niskirche, einen Professor der Medizin und andere akademisch gehobene Existenzen. Von den breiten Massen, ohne deren Zustim­mung über kurz oder lang jedes Regime zu­sammenbrechen muß, von Arbeitern, Bauern und anderen kleinen Leuten erfuhr er un­mittelbar nichts; er bekennt nur mit der Einschränkung, daß er sich irren könne, sei­nen Eindruck,»daß die Arbeiter noch am ru­higsten zuwarten, was daa Dritte Reich ihnen bringt«. Immerhin, auch die andern ballen nur die Paust im Sack, soweit sie nicht regimetreu ihr Sprüchlein herplappem; was sie dann von sich geben, sind»fertiggegossene Zeilen einer Setzmaschine«. Aber die noch denken können und wollen, zeigen sich über die moralische und materielle Verheerung Deutschlands durch die braune Barbarei entsetzt. Der Pfarrer entrüstet sich, daß der vom»Füh­rer« eingesetzte Reichsbischof und die Seinen den Kampf gegen die Bekenntniskirche mit den gemeinsten Mitteln führen,»mit Lüge, Betrug, Ehrabschneidung, Tücke und schließ­lich mit roher Gewalt«, spricht von einem »Aufruhr der Gewissen, wie Deutschland ihn seit der Reformation nicht mehr erlebt hat«, und wagt die Voraussage:»Dieses Jahrhun­dert wird entweder ein christliches werden, eine Renaissance mit umgekehrtem Vorzei­chen, oder 2000 Jahre menschlicher Kultur versinken in Blut und Boden «. Der Land­gerichtsdirektor, so vorsichtig er sich gibt, tut den bedeutungsvollen Aus­spruch:»Die Gerichtsverhandlungen, die stattfinden, zeigen ihnen nicht, wie tief die geschriebenen Gesetze im Kurs stehen, son­dern diejenigen, die nicht stattfinden. Was da alles geschieht, wonach kein Hahn kräht! Es ist Ja Recht, wenn es nach Ansicht der Partei Deutschland nützt. Das gilt für Straf- wie Zivilsachen«. Der Mediziner äußert sich sehr besorgt über»die Wendung zum Irrationalen in der jungen, von der Partei be­einflußten Akademikerschaft«:»Da erblüht ein Dilettantismus und eine gewollte Igno­ranz, daß einem wirklich um die deutsene Zukunft bange werden kann«. Der Han­delsredakteur endlich überzeugt W., daß die ganze Wirtschaftspolitik Schachts allein von dem Gedanken der Ernährung und Rohstoffversorgung Deutschlands im Kriegsfall geleitet werde: »Schacht ist die Rüstungs wirtschaf t, Sie führt schneller, als Hitler ahnt und ihm lieb ist, in die Sackgasse, aus der es nur zwei Auswege gibt: bedingungslose Unter­werfung unter die Weltmeinung oder Krieg«. Psychologisch aber das Treffendste und Richtigste über die hysterische Kraftstoffelei der»Erneuerer« Deutschlands ist die Bemer­kung in einem der Gespräche;»Eis sind nie die Starken, die am lautesten nach Kraft schreien. Solche Angst vor dem Verfall, dem Untergang des Volkes, so wenig Blick für das Wirken der regenerativen Kräfte da muß am eigenen Körper etwas versagen, in der eigenen Seele etwas mulmig sein!« Der Me­diziner ist's, der solches feststellt, und so ist's in der Ordnung: bei den Gewalthabern des »Dritten Reichs « hat der Arzt das letzte Wort. K. M. Der Sieger an der Saar Herr Röchling war im Streit um die Angliederung der Saar der lauteste Rufer. In der Person dieses Trustmagnaten und kapitalmächtigsten Mannes der Saar war schon vor dem Anschluß an Hitlerdeutsch land jene»Volksgemeinschaft« verkörpert, die erst nach dem Anschluß so recht ver­wirklicht werden sollte. Um der Bevö- kerung im Allgemeinen und den Arbei tern im Besonderen einen Vorgeschmack der Segnungen zuteil werden zu lassen, die ihrer im Dritten Reich harren, hat man die Saar an der Arbeitsbeschaffung durch besonders reichliche Vergebung von Aufträgen beteiligt. Aus dem Geschäfts bericht der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke A. G. in Völklingen (Saar ) für 1934, also für das»letzte Trennungs­jahr des Saarlandes«, ist zu ersehen, daß die Beteiligung der Saar an Hitlers Ar­beitsbeschaffung zugleich eine reichlich be­messene Reichssubvention für Röchling gewesen ist. Zum ersten Male seit 1929 wird bei Röch­ ling eine Dividende verteilt Sie betrug in den vergangenen vier Jah­ren 0, 1934 6 Prozent. Die Dividende ist also nur ein Bruchteil des Reingewinnes und der Reingewinn nur ein Bruchteil des wirklichen Ueberschusses. Zur Ausschüt­tung einer Dividende von 6 Prozent auf das Aktienkapital von 10 Millionen waren 600.000 Frs. erforderlich. Der Reinge­winn beträgt aber fast 5 Millionen Frs. Mehr als 4 Millionen Frs. sind vorgetra­gen, d. h. der Reserve zugeführt worden. 1931 belief sich der Reingewinn auf 290.000, 1933 auf 1,2 Millionen Frs., er hatte sich, also in den letzten drei Jahren fast verzwanzigfacht, im letzten Jahre vervierfacht. Es hätte aber nicht nur eine weit höhere Dividende verteilt, son­dern auch ein höherer Reingewinn in der Bilanz gezeigt werden können, wenn nicht ein erheblicher Teil des wirklichen Ueber­schusses für Abschreibungen verwendet worden wäre, die mit 23 Millionen das Dreifache dessen ausmachen, was in früheren guten Jahren üblich war. Erstaunlich ist aber nicht so sehr die Zunahme des Gewinnes selbst als das Zurückbleiben der Zunahme des Umsatzes hinter der Steigerung des Ueberschusses. Während der B e t ri e b s üb e r- schuß um 31 Prozent gewach­sen war, hatte der Umsatz nur um 13 Prozent zugenommen. Im Geschäftsbericht wird Klage darüber ge­führt, daß der Absatz nach Frankreich rückläufig war und die französischen Preise sehr zu wünschen übrig ließen. Der Ausfall französischer Aufträge ist also noch mehr als durch die Bestellungen des Reiches durch die fetten Gewinne über­kompensiert worden, die Hitler Herrn Röchling als Dank für seine heldenhaften Bemühungen um die Angliederung hat zu­kommen lassen. Nicht ganz so erfreulich wie der Rück­blick auf das vergangene Jahr ist der Ausblick in das zukünftige. Im Geschäfts­bericht wird gesagt, mit der Rückgliede­rung habe der große bisherige Absatz nach Frankreich sein Ende gefunden, trotzdem blicke die Gesellschaft voll Zu­versicht in die Zukunft, denn sie wisse, daß die Regierung sich die Beschäftigung der zurückgegliederten Industrien auf der bisherigen Grundlage zur ganz besonderen Aufgabe gestellt habe. Wie sieht es damit aus? Ende Mai war die Zahl der Arbeits­losen höher als in den letzten Monaten vor der Abstimmung und die Preise der Lebens­mittel gewaltig gestlegen. Die Arbeiter sind also die Betrogenen, während Herr Röch­ ling seinen Lohn dahin hat. G. a. F. Worüber reden die Hausfrauen? Man kann nicht leugnen, daß das deut­ sche Volk von Hitler zur Verschwiegenheit erzogen worden ist, aber ganz hat er ihm das Reden noch nicht abgewöhnen können. Was zur Zeit Stoff zur Unterhaltung gibt, kann man aus der»Frankfurter Zeitung « vom 26. Juli erfahren. Darin heißt es, neben der Er­höhung der Plelschpreise, die nach der amtlichen Statistik gegenüber dem Stand des Vorjahres um 9 bis 10 Prozent angezogen haben, seien es»vor allem die hohen Obst- und GemUsepreise, die gegen­wärtig das Tagesgespräch unserer Hausfrauen büden«. In einer Tabelle mit den Marktpreisen der Berliner Großmarkt hallen für Gemüse und Obst fehlen Preise für deutsche Aepfel, Eimen und Pflaumen gänzlich, well daa Angebot darin noch völlig fehlt. Für so gewöhnliche Früchte wie Jo­hannisbeeren und Stachelbeeren werden»fast phantastische Preise« erzielt, von ausländi­schem Obst oder Zitronen gar nicht zu reden. Johannisbeeren kosteten am 23. Juli 1034 je Ztr. 8 bis 13 Mark, am 23. Juli 1935 20 bis 25 Mark. Für Erbsen, Bohnen usw. mußte die Hausfrau bis vor kurzem Preise anlegen, die sie in früheren Jahren nicht gewohnt war. Für Frühkartoffeln die noch Anfang Juli 18 bis 20 Pfennig kosteten, muß jetzt das Doppelte bezahlt werden. Zum Teil ist das auf einen Umstand zurückzuführen, für den daa Dritte Reich nicht verantwortlich gemacht werden kann, auf die Maikälte, der eine Hitzewelle folgte. Aber in national we­niger erwachten Zeiten wurde die Mißgunst des Wetters durch Einfuhr ausgeglichen. Das wird jetzt nicht nur durch überhohe Einfuhr­zölle, sondern vor allem durch die feste Be­grenzung der Einfuhrmengen im Kontingent- verfahren verhindert. Nach der Darstellung der»Frankfurter Zeitung « wird die künst­liche Verknappimg der Zufuhr vom Auslaad von den ausländischen Importeuren dadurch ausgenutzt, daß sich Exportorganlsationen büden, die»sich seihst zum Nutznießer des durch die Einfuhrverknappung herausgebilde­ten höheren deutschen Preisstandes machten«. Bei Frühkartoffeln z. B. liegt der Preis, der in Deutschland angelegt werden muß, um 50 bis 100 Prozent über dem Preis, der jen­seits der Grenze bezahlt wird. Das Gleiche gilt für Zitronen und Zwiebeln. Die Ueberpreise der ausländischen Nahrungsmit­tellieferanten sind eine Art Versicherung ge­gen die ihnen von Schacht drohende Nicht­bezahlung ihrer Lieferungen. So werden die Hausfrauen die schuldlosen Opfer von Schachts Deviaenprellerei. Das Tollste aber ist, daß die Ungunst der Witterung auch noch durch Darr4s Dekretwirt­schaft unterstützt worden ist. Die für die Marktregelung auf dem Gebiete des Garten­baues zuständige Hauptvereinigung sieht »ihre besondere Aufgabe in einer Beschränkung der Anbaufläche, Insbesondere für Gemüse«, worüber die»Frankfurter Zeltung«»etwas überrascht« ist. Herrn Darr<5 ist es nicht um die Versor­gung der Bevölkerung zu tun, sondern um die Hochhaltung der Preise, und auch daa nicht um der Bauern, sondern um der Erhal­tung des gigantenhaften bürokratischen Ap­parates des Reichsnährstandes willen. Wie geht man der Obst- und Gemüseteue­rung zu Leibe? Dadurch, daß z. B. der Gau­leiter des Gaues Saar-Pfalz , Bürckel , eine Bekanntmachung erläßt, worin er den Händ­lern die Verbringung nach Dachau als»ge­eignete Schutzmaßnahme für die schaffende Bevölkerung gegen die besagte Art von Aus­nutzung« androht. Das Verfahren hat den Vorteil, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Die Kleinhändler werden ge­zwungen, ihre Verdienstspanne zu verkleinern, und der gerechte Zorn der Massen von dem schuldigen Naziregime abgelenkt. G. a. F. Kinderraub Man hat davon gehört, daß in vereinzel­ten Fällen kommunistischen Vätern das Recht auf Erziehung ihrer Kin­der abgesprochen worden ist. Die juristische Begründung für diese Verwaltungswillkür ist recht dürftig. Das fühlen wohl auch natio­nalsozialistische Juristen. Im»Zentral­blatt für Jugendrecht und Ju- gen'd Wohlfahrt« wird deshalb der Vor­schlag gemacht, ein nationalsoziaUstischca Familienrecht zu schaffen, das von dem Grundsatze ausgehen soll:»Das Recht der Eltern an der Aufzucht der Kinder wird zu einer in unbeschränkter Verantwortung über­nommenen Pflicht im Auftrage des Staates und unter Aufsicht des Staates.« Der Verfasser, ein Professor Webler, schlägt vor, zunächst den§ 1666, Satz 1, BGB, wie folgt abzuändern:»Wird das gei­stige oder leibliche Wohl des Kindes durch ein Verhalten des Vaters gefährdet, so hat daa Vormundschaftsgericht dem Vater gegen­über die zur Abwendung der Gefahr erfor­derlichen Maßnähmen zu treffen.« Professor Webler kommt zu dieser sehr weitgehenden Formulierung, weil er wünscht, daß die staatlichen Eingriffe in das elterliche Erziehungsrecht von allen hemmenden Klau­seln, vor allem der Voraussetzung des Verschuldens eines oder bei­der Elternteile befreit werden soll. Würde die Anregung durchdringen und was ist in diesem Deutschland unmög­lich? so könnte Jeder Gegner des Systems dadurch bestraft werden, daß man seine Fa­milie auflöst und die Kinder In ein Wai­senhaus oder in die Fürsorgeerzie­hung steckt. Man wende nicht ein, schon aus finanziellen Rücksichten könne eine solche Maßnahme nur vereinzelt durchgeführt werden. Dieser Staat läßt Schutzhäftlinge als Opfer der Konzentrationslager zwingen, für ihren Aufenthalt in diesen Folterstätten Pen­sionspreis zu zahlen, als befänden sie sich in einem Sanatorium. Er wird sich auch nicht scheuen, von einigermaßen noch verdienen­den Eltern Erziehungskosten für Kinder ein­zutreiben, die man in irgend welche Anstal­ten gesteckt hat, um sie den weltanschau­lichen Einflüssen ihrer Familie zu entziehen. Und welches herrliche Erpressungs­mittel, und welche Aussichten für neuar­tige Quälereien eröffnen sich, wenn man jeden Tag nach Belleben in Familien aufrechter Gegner de« Systems einbrechen kann! Der Geist des Systems »Immer ist der Deutsche menschlich< Wir alle wissen, welche Schuld der Jude Ra­thenau auf sich geladen hat. Und trotzdem fiel er nur durch die Kugel«.(Aus der»Frän­kischen Tageszeitung«).