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Nun ist auch das deutsche Rote Kreuz von dem großen braunen Moloch verschluckt worden. Hitler   hat es zum»Glied der Bewe­gung«, zum Träger des Hoheitszeichens er­nannt und hat es damit seines Sinnes be­raubt. Das Rote Kreuz galt bisher als inter­nationale Hilfsvereinigung, die allen Kranken und Verwundeten ohne Ansehen der Natio­nalität des Glaubens, der Rasse und des Standes ihre Obsorge angededhen Heß. Dafür Ist die Fahne, die das Samarlterzeichen trägt. im Kriegsfall unverletzUch, aUe Plätze, über denen sie weht, stehen unter völkerrecht­lichem Schutz. Nun da das deutsche Rote Kreuz eine Unter­abteilung der nationalsozialistischen Partei geworden ist erscheint es aus mehr als einem Grunde zweifelhaft, ob jene Bedingungen weiterhin erfüllt sind, die den internationa­len Schutz und die internationale Unter­stützung rechtfertigen. Käme es zum Kriege, so würden z. B. in den Armeen, die gegen Deutschland   stünden, auch Juden kämpfen. Glaubt irgendjemand im Ernst, daß sie als Gefangene Im nationalsozialistischen Partei­lazarett auch nur die notdürftigste Pflege fänden? Aber nicht nur den Juden, auch den »vemegerten« Franzosen geschähe wahrschein­lich mehr Schaden als Heil. Damit ist der Vertrag einseitig geworden; auf das deutsche Rote Kreuz darf ebensowenig geschossen werden wie auf die gleichnamigen Vereini­gungen der anderen Staaten, aber der unbe­stechliche, von Rassenfragen nicht berührte Dienst am Verwundeten wird auf deutscher Seite in eine parteiliche, durch tödlichen Rassenhaß entwertete Cliquenangelegenhelt verkehrt. Welcher Grund bestünde für die Nationalsozialisten, jenes»eiserne Gesetz von der Ungleichheit der Menschen«, das sie in ihren Versammlungen predigen, gerade im Kriegsfaüe abzuschwören 7 Sogar im eigenen Haus scheinen sich Widersprüche geregt zu haben. Die alten Mit­
glieder des Roten Kreuzes können wohl doch Ihre eigentliche Aufgabe nicht so rasch ver­gessen, denn ihr neuer Präsident, SA  -Ober­ gruppenführer   Herzog Karl Eduard von Co­ burg  , hat es für nötig befunden, allen Wider­spenstigen eine deutliche Warnung zu er­teilen. Er sagte bei einer Besichtigungsfahrt in Pommern  : »Das Rote Kreuz gehört zu einem star­ken Schwert und zu einer starken Wehr. In unserem Roten Kreuz steckt manchmal zuviel Vereinsgeist und zu wenig Solda­tisches.« Der»Vereinsgeist« das ist der Geist des barmherzigen Samariters. Wir zweifeln nicht daran, daß es dem totalen Staat gelingen wird, ihn auszurotten.
Sind die Germanen Juden? Der Reichsarbeitsführer Hierl hat dieser Tage an die scheidenden Arbeitsdienstmänner über den Deutsch landsender eine Ansprache gerichtet, worin der Satz vorkommt;»Laßt Euch nie wieder von der jüchschen Auffas­sung vergiften, daß die Arbeit ein notwendiges Uebel sei!« Die Aufdeckung dieser neuen- dischen Schändlichkeit ist geeignet, einen schwarzen Verdacht hervorzurufen. Tacitus  , der doch(unbekannterweise) bei den Nazi seiner Verherrlichung der Germanen wegen in hohem Ansehen steht, sagt nämlich in seiner Germania  (1415); »Von ihres Häuptlings Freigebigkeit verlangen die Germanen Ihr Streitroß(An­merkung: heute finden die Häuptlinge das Nehmen seliger als das Geben); statt des Soldes gelten als natürlich Schmausereien und wenn auch einfache, doch reichliche Be­wirtung. Mittel zu solchem Aufwand bieten nur Kriege und Raub, und nicht so leicht möchte man die Germanen dazu Uberreden, das Land zu pflügen oder den Ertrag des Jahres abzuwarten, als den Feind heraus­zufordern und sich Wunden zu verdienen. Ja, es scheint ihnen sogar faul und träge,
sich mit Schweiß das zu erwerben, was man doch mit Blut gewinnen kann. So oft sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie viel Zelt mit Jagen, mehr aber noch im Müßiggang   dahin, dem Schlafen und Essen ergeben, die Tapfer­sten gerade und Kriegslustig­sten ganz unbeschäftigt. Die Sorge für das Haus, für die Pena­ten und die Felder überlassen sie den Frauen, den Greisen und überhaupt den Schwächsten in der Familie; sie selbst leben in den Tag hinein, in sonderbarem Widerspruch Ihrer Natur, da dieselben Menschen so sehr die Trägheit lieben und die Ruhe hassen.« Sollte sich etwa, danach Hierl die Ab­neigung gegen die Arbelt eine jüdische Eigen­tümlichkeit Ist, an den alten Germanen ge­rächt haben, daß weder ein Streicher noch ein Anstreicher da war, die sie durch weise Gesetze vor der Vermischung mit den Juden bewahrten, sollten sie schon damals einen kräftigen Einschlag jüdischen Blutes gehabt haben? Zum Glück ist diese Besorgnis unbe­gründet. Die Juden können einmal ausnahms­weise an einem Uebel, nämlich der Scheu der Germanen vor friedlicher körperlicher Be­tätigung. nicht die Schuld tragen, denn sie folgten dem mosallschen Gesetz, das ihnen vorschrieb, sechs Tage In der Woche zu ar­beiten. Auch lesen wir in Psalm 104(23): »So geht dann der Mensch an seine Arbeit und an sein Ackerwerk, bis an den Abend,« ferner in den Sprüchen Salomonis 6(6): »Gehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise an und lerne«, so wie ebenda 23(20- 21);»Sei nicht unter den Säufern und Schlem­mern, denn die Säufer und Schlemmer ver­armen und ein Säufer muß zerrissene Kleider tragen.« Wenn Herr Hierl der Kontrolle halber diese Stellen nachschlägt, wird er unter den Vor­schriften Moses  ' auch eine finden, die lautet: »Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten!« Wir empfehlen ihm, sie zu beachten.
glücklich lächelnd.»Ach, wie freue ich mich! Wie freue Ich mich!« Und plötzlich röchelt sie. Leise sagt sie:»Wie schade!« Und stirbt... Gereift als Künstlerin, als Mensch, als Gattin und Mutter, eine Frühvollendete. Auf acht Jahre ihres kurzen Lebens ist ihr künsüeriaches Werk zusammengedrängt. Es bestand unbekannt, unerkannt. Ihr Gatte, Otto Modersohn  , den sie künstlerisch über­ragte, schrieb In sein vor ihr verschlossenes Tagebuch:»Sie ist eine echte Künstlerin, wie es wenige gibt in der Welt, sie sagt etwas ganz Seltenes. Keiner kennt sie, keiner schätzt sie. Das wird einmal anders werden.« Es wurde anders nach ihrem Tode. Sie wurde berühmt Ihre Bilder wurden um Summen verkauft, von denen eine einzige sie glücklich gemacht hätte nicht als Geld, aber als Anerkennung Ihrer künstlerischen Leistung. Der millionenschwere Bremer Groß- Industrielle Roselius zählte nach ihrem Tode zu den Entdeckern ihres künstlerischen Wer­
kes und Wertes: er wurde einer der eifrig­sten Sammler ihrer Bilder. Zum Gedächtnis der Künstlerin ließ er in Bremen   ein eigenes Paula-Modersohn-Becker-Haus errichten, ein I Museum ihrer Kunst. Und dann wurde er einer der ersten und spendabelsten Geldgeber der nationalsozialistischen Partei. Das ist nicht ohne politisch pikante Ironie auch und nicht zuletzt von seinem Gelde sind die Leute fett geworden, auf deren Befehl er jetzt, willig oder nicht, die Bilder der von Ihm so hoch geschätzten Künstlerin verban­nen muß, weil die braunen Bilderstürmer i das Werk der Paula Modersohn-Bocker nicht ! gelten lassen. Aber diese Frau, stark und bedeutend als Künstlerin, prachtvoll als Mensch, ergrei­fend in ihrem Mutterschicksal, wird deutsche Kunst repräsentieren, wenn der blutige Spuk des Dritten Reiches   ein vergangenes Schrek- kenskapitel der deutschen   Geschichte gewor­den sein wird. Das künstlerische Werk der
deutsch  , daß es selbst die nationalsorialisä- schen Bilderstürmer aus ihren Briefen be­greifen müßten, wenn sie es schon nicht vor ihren Bildern fühlen. Klingt es ihnen nicht wie ein Bekenntnis, wenn sie in einem Briefe der Künstlerin aus Paris   lesen:»Bisher fühlte ich nur unsere Fehler deutsch  , aber jetzt spüre ich mit aller Macht alle«, was wir haben und das macht mich stolz.« Freilich die verschlossenen, schwerblü­tigen Menschen ihrer Worpsweder   Heimat hat sie weder verniedlicht noch heroisiert. Die bat sie gemalt, wie sie sie sah: herb, karg, dumpf, schwer, einfältig und wahr, einzig ihrem künstlerischen Empfinden fol­gend. Die Kunstbanausen des Dritten Rei­ ches   verfemen die herbe Sprache ihrer Bil­der als»undeutsebe«, vielleicht als revolutionär darum werden ihre Bilder jetzt verbannt. In ihrem Streben nach Vollendung war Paula Modersohn-Becker   unerbittlich auch gegen sich selbst. Das selbstgebotene»Ich muß!« war so stark, daß sie, die so tief empfand, wie eng Verstand und Gefühl in ihrem Wesen verschwistert waren, nach schweren inneren Kämpfen sich von ihrem Gatten trennte, als ihr künstlerisches Gewis­sen sie Ihren eigenen Weg zu gehen zwang. Sich zu vollenden da« war ihr Streben, getragen von einem stolzen und zugleich demütigen Glauben an die eigene Sendung. Gleich stark war Ihr freudiger Drang zum Leben. Ihre Briefe strömen über von glückseliger Lebensbejahung. Und unmittel­bar daneben steht dunkel und tragisch ihr Weisen um einen frühen Tod. Als glückliche Braut schreibt sie in ihr Tagebuch:»Ich weiß, ich werde nicht sehr lange leben. Aber ist denn das traurig? Ist ein Fest schöner, weil es länger ist?« Sie denkt an Bilder »mit dem Tod darauf« und auf dem gleichen Blatt steht der Satz:»Mit mir wird es auch wohl nicht mehr lange dauern.« Als junge Gattin, im ersten Jahre ihrer Ehe, schreibt sie nieder, wie sie sich ihr Grab wünscht. Und es ist ergreifend, wie sich in ihren Auf­zeichnungen Lebensfreude. Todesahnung und Sehnsucht nach Mutterschaft berühren:»Und dann fängt es menschlich an mir zu tagen. Ich werde Weib. Das Kind beginnt das Le­ben zu erkennen, den Endzweck des Weibes, und harret seiner Erfüllung. Und es wird schön werden, wundervoll« liest ein von der Bestimmung des Weibes schwätzender Göbbels nicht beschämt dieses Tagebuchblatt einer Frau, deren künstlerische Hinterlassen­schaft im Bereiche seiner Macht der Schmä­hung und Verbannung verfällt? »Und es wird schön werden, wunder­voll...< Es wurde wundervoll. Und es war das Ende. In der Zeit der Trennung von ihrem Gatten findet Paula Modersohn-Becker  die ersehnte künstlerische Vollendung. Die Wiedervereinigung schenkt ihr die ersehnte Mutterschaft Im sechsten Jahre ihrer Ehe. Und die Mutterschaft bringt Ihr den Tod. Sie gibt einem Kinde das Leben neun­zehn Tage darauf, am 21, November 1907, stirbt sie, einunddreißig Jahre alt. Sie saß, soeben erst aufgestanden, im Stuhle bei Kerzenlicht, der Gatte stand an ihrer Seite. »Es ist beinahe wie Weihnachten  «, sagt äe
Um die Teuerung; Wer Ist der unglücklichste Mann in Deutsch­ land  ? Darte: denn er hat kein Schwein! * Warum ist die Butter so knapp geworden? Die meisten Nazibonzen haben davon so viel auf dem Kopfe. Wer ist an der Schweineknappheit schuld? Die emigrierten Juden: durch ihre Auawan­derung hat der Prozentsatz der Schweine- fledsch-Esser In Deutschland   zugenommen. * Hier die Gründe des ESermangels; Unter dem Einfluß der bevölkerungspoliti­schen Propaganda der Nazis bestehen die Hennen darauf, ihre Eier auszubrüten. Warum hat das Kalbfleisch aufgeschlagen? Unter den Rindern besteht ein Usus, wonach nur die aller größten Kälber ihre Metz­ger selber wählen. Bei den Menschen ist das anders. * Vor einiger Zeit hat ein Naziblatt der»geilen, südländischen Zitrone« de® Laufpaß er­teilt. Jetzt fehlen auch die Tomaten. Sicher, weil sie treulos sind! Mucki.
Der mißverstandene Volkssender Herr Reichewirtschafts(Bktator Schacht kam hundemüde aus dem Amt und warf sich in einem seiner Wohnzimmer krachend auf die Couch. Konferenzen, nichts als Konfe­
renzen. Aerger, nichts als Aerger. Die Eng­länder wollen nichts mehr pumpen, die Ame­rikaner wollen nichts mehr pumpen, niemand will mehr pumpen. Nur die deutschen Spar­kassen pumpen noch, weil sie müssen und weil die leidtragenden Sparer nicht gefragt werden. Aber erstens ist es zu wenig und zweitens ist es nebbich Reichsmark. Die deutsche Verschuldung ist In Wahrheit... Hjalmar holte ein Notizbuch aus der Tasche. Zum Teufel! Er warf das Ding in die Ecke und schaltete den neuen Volksempfänger ein, den er gekauft hatte, um den Volksgenossen ein leuchtendes Beispiel zu geben. Tanzmusik hören, am besten Jazz, ausspannen, vergessen! Der Lautsprecher räusperte sich umständ- sich und begann dann also zu dröhnen: »In einer Zeit guter Wirtschaf Lskonjunk- tur war es einfach und bequem, zu pumpen und anschreiben zu lassen.« Hjalmar fuhr in die Höhe und versetzte dem Volksempfänger einen Puff. Der rülpste be­leidigt und fuhr dann unbeirrt fort: »Oftmals hatte man nicht gleich die vollständige Summe zur Hand, die Rech­nung blieb also offen. Dann war sie so an­gewachsen, daß die Bezahlung Schwierig­kelten machte, man ließ daher einen Rest auf Schuldkonto....« Gottverfluchter Blödsinn, miserabler! Herr Schacht schraubte aufgeregt am Wellen­sucher herum. Aber wie das so bei Volks­empfängern zu gehen pflegt der Apparat war stärker als er. Eine halbe Minute lang grunzte er wie ein Schwein(»Der Auftrieb von Schweinen auf dem deutschen Viehmarkt hat erheblich abgenommen,« repetierte Hjal-
mars Gehirn gänzlich unaufgefordert), dann bekam der Lautsprecher wieder Luft; »Es gab keine Möglichkeit mehr, Dar­lehen zu erhalten, die Kreditunterlage fehlte.« Der Empfänger hatte sich hörbar erholt. »Die Einstellung von Arbeitskräften wurde In ihrer aufsteigenden Entwicklung gehemmt, weil das Betriebskapital aufge­zehrt war.« »Aufhören!« brüllte Hjalmar,»Aufhören! Ruhe! Schluß! Raus!« Er glaubte in begin­nender Sinnesvenvirrung einen Volksver­sammlungsredner aus der Judenrepublik vor sich zu haben. »Die Abkehr vom Pump ist eine große Erziehungsmaßnahme. Voraussetzimg für den Erfolg dieser Aktion gegen den Pump ist aber der feste Vorsatz jedes, ausnahms­los jedes einzelnen Volksgenossen...« Das war zu viel. Ein eleganter Herrenschuh, beste Qualität, flog dem Lautsprecher mitten ins Maul. Holz splitterte, eine benachbarte Bronzebüste des Führers gab hohle Laute von sich, der Volksempfänger schluckste noch einmal ärgerlich auf und dann wurde es still im Zimmer. Doktor Schacht riß seinen Stehkragen auf, tastete sich mit wankenden Schritten zum Bücherüsch und griff nach dem Wochen­programm für den deutschen Rundfunk. Donnerstag Donnerstag richtig! Hier! »Der Präsident der Handwerkskammer  , Parteigenoase Magunia, spricht im Reichs­sender Königsberg zum Feldzug der Kom­mission für Wirtschaftspolitik und de« Reichsstandes des deutschen Handwerks ge­gen die Pumpwirtschaft.«
Paula Modersohn-Becker   wird diese Feme  - richter überdauern und stolz aus der Ver­bannung hervorgehen, stolz wie die Schöp­ferin selber war. Und das ist es wohl, w#* man ihr nicht verzeiht: den Stolz eines gro­ßen und freien Menschen, zu dem sie sich bekannte:»loh bin nicht an Unterordnung gewöhnt... Mein Stolz Ist mein Bestes. Nun kann ich aber nicht Demütigungen er­tragen. Dann werde ich ganz lebensmüde. Mein Stolz ist meine Seele.« Das aber ist eine Sprache, die die Kerker­meister des Dritten Reiches   nicht zu ertragen vermögen. Und wie sie Bücher verbrennen, um den Geist zu töten, so fesseln ade auch die Kunst, Da aber Paula Modersohn-Becker  schon vor achtundzwanzig Jahren gestorben ist, sie ihr darum nicht das Malen verbieten können, wie sie es Max Liebermann   in seinem letzten Lebensjahre verboten haben, so sper­ren sie doch ihre Bilder ins Verließ. Manfred.
Wie denn das galt gar nicht ihm, dem Schacht? Das galt nur den kleinen deutschen Käufern? Noch etwas verstört, machte der Wirtschaftsdiktator dem mitgenommenen Volksempfänger eine schüchterne Verbeu­gung.»In diesem Falle bin ich ganz Ihrer Meinung, mein Herr!« murmelte er verbind­lich. Dann griff er In die Westentasche, wo er Beruhigungstabletten für alle Lebenslagen und aller Stärkegradc in Vorrat hielt. Hugin. Wieder hundert Tote Am Eingang der»Woche des Buches« liegen hundert Federn, die von der Liste derer gestrichen wurden, die In Hitlerdeutschland fchreiben oder aufgeführt werden dürfen. Die mästen der Entmündigten sind harmlose, un­politische Leute, wie Karlchen Ettlinger, W eltkriegsberichterstatter Rosner, En«nb<.»h von Gas tonier, Martha von Zobeltitz, die Tochter des konservativen Romanciers. Na­mentlich unter den Frauen hat der Zensor gewütet. Die Mehrzahl der hundert Gestriche­nen sind»arisch«. Nach welchem Prinzip ist hier ausgelesen worden? fragen ausländi­sche Blätter. Prinzip? Um die Futterkrippe gehta. Die Zeitungen sterben, die»neue Lite­ratur« hängt unverkauft in den Schaufen­stern, die braunen Schmieranten drängeln. Platz da für uns! Also wirft man Ihnen die Leichen von hundert Erschlagenen hin, die schreiben konnten und für eine Welle hat die Bestie wieder Ruh. Die Woche der braunen Schwarte. Zu Ehren der Buchwoche wurden Preis­verteilungen arrangiert.»Nationalsosla- listische Werke müssen bei dieaett