Phrasen

statt Ausfuhr

Was die braunen Wirtschaftscharlatane

anrichten.

Gegen die Konjunkturhochstapelei

keine Wechsel

mit

ihren

von

Die deutsche Rundfunkausstellung in Frage gestellt Auf dieses Angebot hat die deutsche Bernhard Köhler, Leiter der Kommis- Die gewaltsame Aufblähung der deutschen| blem wird noch verschärft dadurch, daß bei sion für Wirtschaftspolitik der NSDAP , Radioindustrie durch die Propaganda- der im Dritten Reich ständig sinkenden Kon- Rundfunkindustrie ebenso sauer reagiert wie ist nach der» Frankfurter Zeitung << bedürfnisse des Doktor Göbbels , die be- sumkraft der Massen die Aufnahmefähigkeit auf alle anderen mehr oder weniger freund­denn sie weiß aus einer der entschiedensten Vertreter natio- reits soweit geführt hat, daß die deut- für diesen> Luxus des kleinen Mannes< mit lichen Ermahnungen, 1 nalsozialistischer Wirtschaftstheorie, also schen Großbanken immer der rapider Geschwindigkeit geringer Erfahrungen eigenen Arbei­einer von den ganz Scharfen. Eine auf deutschen Radiofirmen mehr diskontieren, hat wird. tern und Angestellten genau genug, mit wel­einer Messekundgebung in Leipzig gehal- jetzt ernsthafte Widerstände gegen die Wei- An den amtlichen Stellen der deutschen cher Begeisterung diese die Erfüllung ihrer tene Rede Köhlers ist in der Form einer terführung des Hochstaplerkurses> Konjunk- Propagandamaschine hat man vor diesen Ab- nationalen> Opferpflichten« in Form entschiedenen Kampfansage gegen die tur um jeden Preis« geweckt. Wegen der sichten einen gehörigen Schreck bekommen.» freiwilligen Lohn- und Gehalts­ganze Welt außerhalb Deutschlands eine olympischen Spiele, die im Sommer die Zeit Mit handfesten Drohungen gegen die Sabo- a bzügen betrachten. solche gegen Schacht. Er eifert ge- und das Geld der Berliner und schaulustigen teures wagt man nicht mehr wie früher vor- so, daß die Errichtung einer staatlichen Auf­gen den Internationalismus, der auf die Besucher der Reichshauptstadt in Anspruch zugehen, da man trotz der aufgebauschten fang- und Stützungsstelle für bisher unver­Zerstörung der Völker gerichtet war. Als nehmen, sollte die Große Rundfunkaustellung Reklame mit den ständig noch steigenden käufliche Radioapparate aus Steuermitteln Beispiel seiner verhängnisvollen Folgen um zehn Tage bis Anfang September ver- Rundfunk- Hörerziffern die Größe der Pleite ihren Absatz seit dem Herbst 1935 auch nicht führt er an, das deutsche Volk habe vor schoben werden. Namhafte Firmen der deut- in der Rundfunkindustrie sehr wohl kennt wesentlich gehoben hat. der nationalsozialistischen Machtergreifung schen Radioindustrie, die noch heute auf und Schacht wohl keine weiteren Staats­seine stärkere Teilnahme am Welthandel ihren Lagern von unrentablen Volksempfän- kredite zur Stützung der aufgeblähten Unter­aus seiner Substanz bezahlt und Raubbau gern festsitzen und die Pleite nur mühsam nehmungen herausrücken wird. an der Wirtschaftskraft des Volkes ge­trieben.

verschleiern können, haben die Gelegenheit Man versucht deswegen ein anderes Stüt­

Man die

vorigen Saison

Und sie weiß eben­

und

Die gegenüber den Unterbilanzen Produktionseinschränkungen der Radioindu­scrie hilflose Naziherrschaft kann sich in

Typenvielzahl beschimpfen lassen, der ge­rade bei den teuren Typen vom Propaganda­ministerium bewußt gefördert worden ist, in­dem man die Fabriken dazu zwang, zu jeder neuen Rundfunkausstellung mit neuen> un­erreichten< Typen herauszukommen.

diesem Falle kaum an die Gestapo wenden, der deswegen an amtlicher Stelle geführten zungsmanöver in Aussicht zu stellen. wie sie es regelmäßig tut, wenn es sich nicht Es ist zwar richtig, daß schon vor Aus­Vorbesprechungen dazu benützt, um anzu- will vom Propagandaministerium aus um» sabotierende« Unternehmer, sondern nur bruch des Dritten Reiches unter den In­deuten, daß sie in diesem Jahr an der Masse der Konsumenten mehr un­um Arbeiter handelt, sondern sie, muß die landspreisen ausgeführt wurde, aber ein Rundfunkausstellung desinter- ter Druck setzen, um das, was ihnen Flucht an die Oeffentlichkeit antreten. In dreister Schwindel, daß es nur vorher der essiert seien und es vorziehen würden, an Butter und Fleisch fehlt, durch Angebot einer Artikelserie des>> Völkischen Beobach­Fall war. Im Gegenteil: der Zwang zur nicht auszustellen. Das ist nicht nur von billigen Rundfunkapparaten der vorigen ters« wird die Rundfunkindustrie im Wirt­Dumpingausfuhr war niemals so unaus­1 Die Verschiebung der schaftsteil beschworen, sich nicht gegen das weichlich wie im Dritten Reich , das sich geschehen, um die mit der Ausstellung direkt Saison zu ersetzen. in der peinlichen Lage eines Bankrotteurs verbundenen Propagandakosten einzuschrän- Rundfunkausstellung und die im Sommer» nationale Interesse« zu vergehen. Daneben befindet, der kein Bargeld hat und seine ken, sondern um zu vermeiden, daß man wie stattfindende Olympiade sollen dazu dienen, muß sie sich noch wegen des» Unfugs der Waren verkaufen muß, um auch nur sein bisher üblich, Reklame, Konstrukteurkräfte, die Ausverkaufsware< der Produktion und Verkaufsapparat auf die mit verstärkter» Gemeinschaftswerbung< der Leben zu fristen. Es muß also, eben weil traditionellen> neuen Typen< wochen- und Industrie an den Mann zu bringen. Es soll es muß, teuer kaufen und billig verkaufen. auf möglichst jedem Deutschen klar gemacht Köhlers Schwindel wird vom Märzbe- monatelang einstellen muß, um dann den richt der Deutschen Bank wider- den Lagerbeständen der bereits> unmodern werden, daß er verpflichtet ist, sich legt, in dem es heißt, die Rohstoffeinfuhr gewordenen Typen vom Vorjahr sitzenzu- Olympiaderummel, falls er ihm nicht per­1935 habe nicht ausgereicht, um den ge- bleiben. Gerade das Problem der> moralischen sönlich beiwohnen kann, am eigenen Laut­steigerten Bedarf zu decken ,. so daß Entwertung der alten Ware ist bei dem sprecher anzuhören und im Geiste mitan­Deutschland gezwungen war, seine Vor- Modernitätsfimmel, der in der Radioindustrie zuhören, was Hitler und seine Paladine über räte anzugreifen. Für Baumwolle müsse es von den amtlichen Stellen noch besonders ge- die> völkerverbindendee Kraft des geschwell­Preise bezahlen, die 40 Prozent über dem fördert worden ist, besonders akut. Das Pro- ten Bizeps von sich geben. Weltmarktpreise liegen. Der Verzicht Köh­lers auf dem Weltmarkt ist also nicht ganz freiwillig, sondern die Folge davon, daß der Weltmarkt eher auf Deutschland ver­zichten kann als dieses auf ihn, sonst brauchte es die Beanspruchung des Welt­marktes nicht so teuer zu erkaufen. Deutschland sei, Machtergreifung auf die angebliche sozialde- gehend ab, während der mit ihren Kreaturen meint Herr Köhler, die alten mokratische Miẞwirtschaft in den Kranken - aufgeblähte Verwaltungsapparat > nicht gesonnen, Monopole anzuerkennen, Was aus dem Leben des deutschen Volkes deren Anerkennung den Arbeitsertrag der kassen geschimpft! Sie schufen den Typ des oder sogar höhere Verwaltungskosten ver­an Kultur herausgewachsen ist., pflegtu die deutschen Volksgenossen von den Beschlüs- fettgewordenen Krankenkassenbonzen«, um schlingt. ihre zügellose Demagogie erfolgreich an die Nach dem Statistischen Jahrbuch fürs Nazis als undeutsch zu bezeichnen. Der Massen heranbringen zu können. Als sie dann Deutsche Reich betrugen bei den reichsgesetz- Reichsverband deutscher Turn- und Sport­im März 1933 am Ziele waren, war das erste lichen Krankenkassen je Mitglied im Jahre lehrer< soll nun in deutschen Städten acht­was sie taten die Unterbringung von tausen- 1929 die den braunen Bonzenanwärtern in den Kran­

Die braunen Blutegel

Die Aussaugung der Krankenkassen

Mit welchem Erfolg die Flucht an die Oeffentlichkeit angetreten wird, bleibt abzu­warten.

Fr. Schlosser.

Wangen und die hungrigen Augen seiner Trei­ber, wenn er mit halali zum fröhlichen Jagen reitet.

Wie haben die Nationalsozialisten vor ihrer bauen die Leistungen für die Mitglieder weit- Kultur", in der Retorte

sen vaterlandsloser Börsianer abhängig machen würde«. Dazu ist zu sagen, daß erst die vom Hitlerregime proklamierte deutsche > Nahrungsfreiheit<< die Abhängig­keit Deutschlands vom Ausland bewirkt hat. Erst Hitler hat es zu Wege gebracht, kenkassen, auch wenn sie nicht die geringste

Leistungen

-

88,86 RM.

hergestellt

tägige Lehrgänge zur Einführung in die praktische Volkstanzarbeit einrichten und so beitragen, deutsche Kulture zu erzeugen. » Der Lehrstoff wird Pressemeldungen zu­folge die deutschen Bauern- und Hand­

werkertänze umfassen. Das wird als> echte deutsche Volkskultur bezeichnet. Bauern­und Handwerkertänze sind gewiß sehr schön, Die leichte Senkung der aber sie auf die ganz andersartigen Daseins­zu ver- formen der Städte aufzuzwängen, um 80 echte deutsche Volkskulture zu produzieren, das kann nur kranken Romantikern ein Be­dürfnis sein.

Verwaltungskosten. 6,21 RM Befähigung für die Arbeit mitbrachten. Nach den Bericht über die reichsgesetzli­daß das deutsche Volk das, was es vom Eine ungeheuerliche Miẞwirtschaft, die es chen Krankenkassen für das Jahr 1935 betra­Weltmarkt braucht,» nur unter Preisgabe seiner Gesundheit und seiner Würde« be- unter der von der Sozialdemokratie erkämpf- gen die Leistungen in diesem Jahre je Mit­kommen kann. Deshalb verschmäht Köh- ten Selbstverwaltung nie gegeben hatte, griff glied nur noch 60,36 RM, während die Ver­ler alle Künste, die bezwecken, den ver- in den Krankenkassen um sich. Da unter dem waltungskosten mit 6,20 RM ihre alte Höhe lorenen Anschluß an den Weltmarkt wie- braunen Terrorregime ihr Ende nicht abzu- beibehalten haben. derzugewinnen. Das einzige Heil für das sehen ist, droht sie den Bestand der schon Verwaltungskosten, die nach 1929 1933 betrugen sie 6,11 RM Dritte Reich ist der Befehl des Führers: hart mitgenommenen Krankenkassen zu er- zeichnen war schüttern. Die Ausgaben übersteigen in den je Mitglied ist durch eine Erhöhung wieder > Wenn der Führer verlangt, daß die Auto­letzten Jahren regelmäßig die Einnahmen; ausgeglichen worden. mobilindustrie 3 bis 4 Millionen Volkswagen nicht, weil die sozialen Leistungen an die Mit­schaffe, so ist dies eine wahrhafte Wirt­glieder gestiegen sind, sondern weil die schaftslenkung und eine Kaufkraftsteigerung, Verwaltungskosten heute unter die alles im Schatten lassen wird, was jemals den Gesamtausgaben einen viel durch manipulierte Währungen oder durch höheren Anteil haben als früher. Preis- und Lohnexperimente erreicht werden könnte.<

-

Während also die Leistungen 1935 im Vergleich zu 1929 je Mitglied um 32 Pro­zent gesenkt worden sind, wurden die Ver­waltungskosten nicht verringert!

Der Leistungsabbau würde noch stärker wenn nicht 1935 in­

Auswanderung aus Leipzig

Die Besserung der Weltkonjunktur ist auch Im Jahre 1932, dem für Deutschland in Erscheinung treten, schlimmsten Krisenjahre, versuchten die folge der erheblichen Sterblichkeitszunahme dem Pelzmarkt zugutegekommen. In den Allerdings hat der Leiter des Opel - Krankenkassen bei nicht geringeren Leistun- die Summe der ausgezahlten Sterbegelder letzten 6 Monaten waren die Weltmarktpreise konzerns, der fast die Hälfte aller gen aber niedrigeren Beiträgen als 1935, die von 1934 auf 1935 gestiegen wäre, wobei das um 10-35 Prozent gestiegen. Aber am Auf­noch vor gar deutschen Autos herstellt, seinen Führer Einnahmen über die Ausgaben zu halten. im einzelnen Falle ausgezahlte Sterbegeld schwung dieser Branche, die nicht langer Zeit der schwersten Krise aus­verleugnend, vor kurzem erklärt, daß er 1935 dagegen sind die Ausgaben keine Erhöhung erfahren hat.. eine Absatzsteigerung gegenüber um 60 Millionen Reichsmark Obwohl die Leistungen so stark herabge- gesetzt war, nimmt Deutschland keinen An­

setzt worden sind, gehen die Krankenkassen teil. Wie» Daily Telegraph < am 25. Februar schon wieder Diese Entwicklung, die das in Jahrzehn- doch zu Beitragserhöhungen auf Grund von Informationen eines Vorstands­über. Infolge der Beseitigung der Selbstver- mitgliedes des Verbandes Londoner Pelz­waltung sind die Mitglieder vorläufig daran warenhändler mitteilt, haben 75 Prozent gehindert, der braunen Korruptionswirtschaft der Rauchwarenfirmen Leipzig , ein Ende zu bereiten.

1935 nicht mehr für wahrschein- höher als die Einnahmen! lich halte, und in Fachkreisen glaubt man sogar, daß 1936 der Absatz um min­destens ein Zehntel hinter 1935 zurück­bleiben werde. Auf einem anderen Felde, dem der Führer gleichfalls befohlen hatte, beispiellos zu blühen, sind auch nicht alle Blütenträume gereift. Aller Propaganda zum Trotz ist der Absatz von Radioappa­raten, der in den letzten fünf Monaten 1934 1,225.000 betragen hatte, 1935 auf 810.000, also um ein Drittel zurückgegangen, und zwar entfällt der Hauptanteil des Rück­ganges auf den Volks empfänger. böses Omen für das Volks auto! G. A. Frey.

ten sorgfältiger Wirtschaft aufgesparte Ver­mögen der Krankenkassen angreift, ist eine Folge des braunen Sumpfes, der sich heute in der Verwaltung breitmachen kann. Die Nazis

Hungernde werden

Ein

geplündert

Die ostpreußischen Zeitungen beschäftigen sich gegenwärtig mit dem Haushaltsplan des Kreises Labiau in Ostpreußen . In den Kommentaren heißt es:

> Die Aufstellung des Kreishaushalts­planes für 1936 gestaltete sich außer­ordentlich schwierig. Der Grund in den Schwierigkeiten ist vor allem darin zu suchen, daß der Kreis Labiau eine sehr

schwache Steuerbasis besitzt. Er- 1 freulicherweise sind die Aus­gaben für Wohlfahrtserwerbs­lose weiter im Sinken begriffen.

Der ordentliche Haushalt für 1936 schließt mit einem Fehlbetrage von rund 311.000 RM ab. Die Gründe hierfür

sind aus Leipzig verschwunden. Das Färben und Zurichten von Pelzen, bis dahin ein fast unerreichtes Monopol Leipzigs , geschieht jetzt zum größten Teil in England. Ein halbes

einst das Zentrum des Pelzhan­dels der Welt, verlassen und sind nach London übersiedelt. Das hat ses steht im Eigentum des Staates), haupt- mit seiner Judenaustreibung Hitler getan! sächlich die großen Forsten auf Grund ih- Fast alle Vertretungen englischer Firmen rer steuerlichen Einschätzung sehr we­nig zu den Kreisabgaben heran­gezogen werden können. Dieser Kreis Labiau ist also ein Elends­liegen in Nen ungünstigen Bodenverhältnis- gebiet, wie es schlimmer nicht gedacht Dutzend Färbe und Zurichtefir­sen des Kreises mit dem Großen Moos- werden kann, die Menschen im Moosbruch men mit 100 Personen haben Leipzig den bruch, die nur eine geringe Boden­Rücken gekehrt und sich in England nieder­ernte ermöglichen, an seiner tiefen Boden- hungern. Und was ist's mit den Staats­lage, die häufig Ueberschwemmungen zur besitzungen? Warum werden sie nicht gelassen. Wenn diese Firmen, meint> Daily Folge hat demzufolge zur Linderung der Not herangezogen? Weil Telegraph«, imstande wären, die gesamte Zu­schlechten Wirtschaftslage des richte- und Färbearbeit für den englischen im großen Umfange im Kreis vorhandenen der Staat andere Sorgen hat. und eben jenem Elendsgebiet Labiau wurden, wie Markt auszuführen, würde England die bis­Kleinbesitzes. Ebenso tragen die wir bereits in der vorigen Nummer meldeten, her an das Ausland dafür geleisteten Zahlun­Wirtschaftsver mehrere Waldreviere zum Leibgehege gen ersparen. Herr Schacht wird England um des Reichsjägermeisters Göring die auf Kosten Deutschlands ersparten Devi­bestimmt. Das Schmarotzertum der brau- sen beneiden, aber er wird sich wohl schon Dritten nen Banditen macht selbst vor den Aermsten damit abgefunden haben, daß im Nicht zu unterstützen ist auch die Tat- der Armen nicht halt. Hoffentlich stören den Reich Gemeinnutz vor Eigennutz oder deut­sache, daß die großen Besitzungen des Staates( fast die Hälfte des Krei- Herrn Reichsjägermeister nicht die hohlen licher ausdrückt, Radau vor Realität geht.

und an der

landwirtschaftlichen Zwerg­

schlechten

hältnisse der Moosbruch bevöl­

kerung der Fischer und früheren Holz­flößer dazu bei, daß der Kreis Labiau wirt­schaftlich nicht gesundet ist.

In