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Politische Uebersicht.

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Berlin , den 31. Mai. In der Diätenfrage beharrt die Konservative Kor respondenz" auf dem ablehnenden Standpunkt, den die fonservative Partei hinsichtlich des Reichstags bisher stets inne­gehalten hat. Sie sagt:

eines Strafantrags gegen Vetterli Abstand, während er wegen der erwähnten Majestätsbeleidigung zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt wurde.

Ausland. Schweiz . Anarchistengericht.

Ueber den Nachfolger Galliffets werden folgende Einzelheiten bekannt:

General André ist 62 Jahre alt und gehört der Artillerie an. Er wurde 1867 Hauptmann, 1893 Brigadegeneral; erst vor einent Jahre wurde er Divisionskommandeur und befehligte die 10. Division in Paris . Den Zorn der Nationalisten hat er sich vorigen Herbst zugezogen, als er ihre Hezblätter in den Kasernen verbot." Die Nationalisten- Presse beglückwünschte die Dreyfusards"

Der Mililarismus bleibt

Es fann wohl zugegeben werden, daß die Gewährung von Tagegeldern hie und da auch nicht secialdemokratischen Ab- Bern, 30. Mai. ( Eig. Ber.) Der gestern und vorgestern vor hämisch zu der Genugihuung, jezt einen der Ihrigen im Kriegs­geordneten gute fommen würde; allein den Haupt der Strafabteilung des Bundesgerichts in Laufamme stattgefundene ministerium figen zu haben. Freilich, fügte fie hinzu, würden die vorteil würde die radikale Linke haben und der Absentismus" Anarchist enprozeß endete mit der Freisprechung der drei Dreyfusards an André wahrscheinlich noch dieselbe Enttäuschung er im Reichstage würde dadurch auch nicht gehoben werden. Wir Angeklagten Frigerio, Bertoni und Held, alle drei leben, wie an Chanoine und Galliffet , denn französische Generale" befürchten von der Einführung von baren Entschädigungen für Schweizer , die vor dem Gericht aus ihrer anarchistischen Ge- blieben immer französische Generale". Ausübung des Reichstagsmandats eine Verschärfung der Wahl- fimmung fein Hehr machten, im Gegenteil, den Anarchismus allerdings stets eine Gefahr für eine bürgerliche Republik . kämpfe; die Verkürzung der Wahlvorbereitungen, wie sie in längeren Reden verherrlichten. Angeklagt waren fie Asien . von einigen Seiten vorgeschlagen wird, würde das gar wegen der Herstellung und Verbreitung eines in italieni - Ministerkrisis in Japan. - Japans Stellung zur Korea­nicht hindern, dadurch würden höchstens diejenigen Parteien, scher Sprache gedruckten Sprache gedruckten anarchistisch jocialistischen Frage. Yokohama , 31. Mai. ( Meldung des Rentersdien die alle Wahlarbeiten bis zur letzten Minute verschieben, a lenders, durch den sie zur Revolution und zum Sturze der betroffen und hoffentlich(?) zu intensiver und beständiger Arbeit Monarchie in Italien aufgefordert haben sollten. Der Bundes- Bureaus.") Infolge der Forderung der Liberalen, daß ihnen Size veranlagt werden; die stets schlagfertige und zum Kampf anwalt Kronauer verlangte die Verurteilung aller drei An Ministerium zurücktreten. Die Lage in Korea wird als sehr ernst im Kabinett eingeräumt werden, wird wahrscheinlich das gesamte organisierte Socialdemokratie würde davon kaum etwas zu fürchten geklagten, da die Schweiz die Propaganda der That haben." nicht dulden aus, daß und Aebi Bern, gingen davon aus, Die Köln , Boltsztg." hält die Abkürzung der Agitations briefönne. Die beiden Verteidiger, Advokat Moos- angesehen. Die Preise verlangt, daß Japan ſeinen Einfluß in Korea periode zwar nicht für bedenklich, glaubt aber auch nicht, daß das Anarchistengesetz von 1894, auf Grund dessen die Anklage der gewünschte Erfolg einer Verminderung der Erregung in erfolgte, sich nur auf die Angriffe gegen die Sicherheit in der Schweiz

der Wahlzeit eintreten würde. Da man vorher vernuite, welche Vorlagen zu einer Auflösung führen können, Gewißheit aber dar über nicht bestehe, so wäre die Folge, daß in jeder Session das Land, vielleicht sogar wiederholt, aufgeregt würde mit einer Agitation für mögliche Neuwahlen.

Die Kölnische Volkszeitung" übersicht dabei, daß nach einer ent­sprechenden Aenderung des Wahlgefeßes die Regierung leicht ein andres Verhalten als bisher einschlagen fönnte, wenn sie durch plöß­liche Auflösung und schuteffe Neuwahl die Wählerschaft überrimpeln will. Die Sache ist keineswegs jo harmlos. Die Socialdemokratie würde allerdings vielleicht am wenigsten von einer solchen Maßnahme zu befürchten haben, wie die Stons. Storrefp." micint; sie würde aber gleichwohl keinesfalls den für die gesamte politische Entwicklung eines Bolts wichtigen Grundsatz einer gründlichen Wahlvorbereitung für den Eintausch von Diäten verschachern.-

und nur auf die anarchiſtiſche et und sie auf die Theorie beziehe. Auf eine befiere Zukunft zu hoffen und sie anzustreben, sei nicht verbrecherisch. Wenn die Gedanken der Angeklagten der Regierung nicht gefallen, so ist dies noch kein Grund, sie zu bestrafen. Aebi angegriffen werde, daß ferner eine italienische Zeitung die schweize wies darauf hin, daß in Italien selbst die Regierung heftig rische Regierung beschimpfte, ohne daß sie darum verfolgt wurde. Beide Verteidiger beantragten die Freisprechung der Angeklagten, welchen Anträgen sich auch diese anschlossen.

Das Bundesgericht sprach dann auch in der That alle drei An­geklagte frei, sprach jeden Verteidiger eine Entschädigung von 200 Fr. zu und legte die Prozeßkosten der Eidgenossenschaft auf. Dagegen erhielten die Freigesprochenen feinerlei Entschädigung.

der jede

Das ist nim der Ausgang der feiner Zeit mit ungemein viel Geräusch eingeleiteten Affaire und das Ergebnis des zum ersten mal angewandten Anarchistengeseyes. Der Freispruch des Bundes gerichts ist zugleich eine Verurteilung der seit Jahren geübten nracl engherzigen Proris, freimütige Aeußerung eines Ausländers sofort mit der Ausweisung bestraft wird. Es wäre sehr zu wünschen, daß er in dieser Richtung eine Besserung bewirken möchte. Sicher ist, daß die vielen, seit anderthalb Jahr­Bundesgericht besser weggekommen sein würden. zehnten ans politischen Gründen ausgewiesenen Ausländer vor dem Bundesgericht besser weggekommen sein würden.

Belgien .

aufrechterhalte. Ein japanischer Kreuzer hat Befehl erhalten, nach Tientsin zu gehen.

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Partei- Nachrichten.

Vertreten waren

Christiania , 28. Mai 1900. Der vom 24.- 27. Mai hier ab­Bierzehnter Parteitag der norwegischen Arbeiterpartei. 51 Vereine und Organisationen durch 94 Delegierte. gehaltene diesjährige Parteitag der norwegischen Socialdemokratie erfreute sich einer zahlreichen Beteiligung. nehmen wir folgende Taten: Neu beigetreten find der Partei im Dem gedruck vorliegenden Jahresbericht des Vorstands ent letzten Jahre 10 Vereine, so daß der Partei jezt 114 Vereine 18 Vereine find politische, während die übrigen gewertschaftliche angehören, mit zufammen ca. 11 OGO zahlenden Mitgliedern. Etwa Organisationen find.

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Am 1. April dieses Jahres trat die neugegründete Attiendruckerei zur Herstellung des Socialdemokraten" in Thätigkeit. Die­selbe wurde mit einem Aktienkapital von 48 000 Stronen begründet, welches später auf 60 000 kronen erhöht wurde. Das verlaufene Jahr stand unter dem Zeichen der Lohn­reduktionen. Sufolge dessen hatten wir ziemlich viel Kämpfe, um das früher Erfämpfte, festzuhalten, was bis jetzt bei den gut organi­sierten Berufen auch gelungen ist.

Protestbewegungen und Versammlungen wurden abgehalten gegen folgende Gejegesvorschläge, welche dem Storthings vorlagen: erstens das sogenannte Zuchthausgefch( ähnlich dem deutschen), zweitens das sogenannte Landstreichergesez und drittens gegen das Einwanderungsgesez.

Centrum und Konservativen. Die Centrumspresse drohte fürzlich im Heinze- Jammer mit einem flerifal- fonservativen Kartell. Das läßt uns fühl, da das Centrum nur selbst den Schaden haben würde, wenn es sich immer weiter nach rechts schlägt. Die Bündnis freude ist auch bereits wieder im Schwinden. Die Kölnische Volks­zeitung" sprach türzlich zwar noch davon, daß ihre Partei dem Liberalismus gern einen Denkzettel für den Widerstand gegen das Heinze- Gesez verabreichen werde, aber sie fündigte doch zugleich allcan, daß die Freude an der Bestrafung der bösen Reichstagslinken nicht so weit reiche, daß darum des Centrum seine Politit der freien Hand" aufgeben wolle. Wer da Der Militarismus ist dem belgischen Volt, das seine alt­Die vom legten Parteitage befahlossene Zusammenarbeit mit glaubt, sagte das Centrumsblatt, daß das Centrum bei einer Ent germanische Freiheit liebt, in den Tod verhaft; und die Regierung den demokratischen Parteien bei der kommenden Storthingswahl täuschung oder einer Streitigkeit mit der einen Seite des Reichstags hat es deshalb, nech verschiedenen erfolglosen Bersuchen aufgeben wurde in Angriff genommen und einigte man sich auf folgendes mit der missen. das preußisch- deutsche Heeressystem einzuführen. Nun möchte Wahlprogramm: Arme werfen, sich derselben gewissermaßen mit Haut und Haaren dem geraden Wege sich nicht erreichen läßt. Und so ist man fie aber auf Umivegen erreichen, was auf 1. Eignes norvegisches Ministerium des Aeußerit. verschreiben werde, der traut der Partei zu viel Gefühls: darauf verfallen. die Bürgerwehr, die im ganzen Lande 2. Arbeit für Schiedsgerichte und Neutralität. politik und zu wenig, Selbstbewußtsein zu." Die Konj. Korrcjp." besteht, militaristisch zu organisieren und mit dem richtigen mili­3. Eine das ganze Volt umfassende Alters- und Jnvaliditäts. bemerkt zu dieser Anfündigung aus Centrumsreihen: versicherung. Für die Konservativen ist es jedenfalls lehrreich, daß die tärischen Geist zu erfüllen. Offiziere des stehenden Heers haben 4. Erleichterungen von Staatswegen zur Erwerbung von Grund Centrumspresse auf diese Weise wieder einmal flargeſtelt, daß es llebungen vorzunehmen. Das hat schon zu vielen Aeußerungen der und Boden für Arbeiter. nur taktische Erwägungen sind, die die ausschlaggebende" unzufriedenheit geführt; und am Mittwoch fam es in Antwerpen Bartei veranlassen, hic und da an die Seite der zu einem ernstlichen Krawall. Als einige Offiziere die Mannschaft und in gesundheitsgefährlichen Betrieben. mit Paradeschritt und ähnlichem Unsinn plagten, cutstand lautes Murren,

sich sofort der andern Seite rückhaltlos in die

Rechten zu treten."

wähler erschreckt auffährt.-

neuesten Auspräche führte er aus:

werden fanit.

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5. Einführung des Achtstundentags für alle staatlichen Arbeiter

Bei der Maifeier ist in diesem Jahr trotz des sehr schlechten Die Heinzefreunde beginnen bereits, ihre Jutimitäten zu Todern. und als die Offizierchen sich beigehen ließen, mit gezogenem Degen die Wetters ein erfreulicher Fortgang zu fonstatieren, indem überall Den Konservativen, die gar mit Centrumshilfe ihr gesamtes Mannschaft zu bedrohen, wurden sie im Interesse des öffentlichen Friedens eine regere Beteiligung vorhanden war. Auch die Demonstrationen Reaktionsprogramm durchführen möchten, ist das recht schmerzlich, entwaffnet und sehr ihnen nachdrücklich bedeutet, daß in einem aber das Centrum hütet sich denn doch, sich so völlig den Konser freien und gesitteten Land diefer militaristische Unfug nicht geduldet am 17. Mai( Tag, an welchen die norwegische Verfaſſung von der Eidvolksversammlung 1814 beschlossen wurde) für vativen zu verschreiben, daß selbst der geistig ärmste Centrums- Vielleicht fühlt sich der militärische Eiser des Königs mun etwas Beteiligung. Auch die Frauen demonstrierten am 17. Mai in einem allgemeines gleiches und geheimes Stimmrecht hatten sehr große ab. In seinem und des Landes Interesse ist es zu wünschen. Größere imposanten 8uge für das Stimmrecht der Frauen, Prinz Ludwig von Bayern fährt fort, in öffentlichen Reden die Ansprüche der bayrischen Dynastic geltend zu machen. In seiner in der gesamten bürgerlichen Bresse das gewaltige Wachstum ganze Land durchreifte und etwa 40 Vorträge hielt. Im großen Als markantestes Ergebnis der belgischen Wahlen wird Agitationstouren hat Genosse Berntsen unternommen, der fast das der Socialdemokratie bezeichnet, während Der einzelne Angehörige einer Dynastie, er lebt auch nicht man dem und ganzen ist im letzten Jahre eine bedeutend lebhaftere Agitation länger als audre Menschen, und wenn es ihm nicht vergönnt war, Liberalismus das Prognostikon ftellt, zwischen Klerikalismus und entwidelt und wird diese auch ihre Früchte tragen. Die Berichte des Vorstands werden nach längerer Debatte ges auf dem Thron zu sein und auf diesem eine hervorragende Rolle Socialismus bald völlig zerrieben zu werden. Die liberale Stimmen­zu spielen, wird er gerade so vergessen wie andre Menschen. Die zahl erscheine, betonen die Berliner Neuesten Nachrichten", unjo nehmigt. Ueber unire Forderung der Alters- und Invaliditäts­Dynastie aber lebt fort, wenn sie etwas tangt, und wenn das unbedeutender, als es sich bei ihr fast ausschließlich um Drei- versicherung sprach Genosse Hazeland in zweistündiger Rede, und Bolt, deni jie vorsteht, etwas taugt. Und in Bayern , glaube ich. it immen wähler handle. Von diesem Blatte ebenso wie von wurde nach einer lebhaften Diskussion eine entsprechende Resolution kasi man mit gutem Gewissen sagen, die Dynaſtie taugt etwas gesien offs, Zeitung wird auch besonders darauf hin- angenommen, und das Volk taugt auch etwas." daß die Socialisten auch auf dem Lande einen be- Eine größere Diskussion rief noch das Referat über die Frauen­lufre preußisch- nationale Presse, der diese Prinzenreden natürlich deutenden Zuwachs zu verzeichnen hätten. Die Berliner Neuesten frage hervor. Die Wahlen hatten folgendes Resultat: fehr unangenehm sind, hält es für das Vorteilhafteste, sich außer- Nachrichten" schreiben: Chefredacteur: A. Buen. Vorstand: Chr. H. Knudsen, Advokat ordentlich dumm zu stellen und zu beteuern, man wisse absolut erschreckender Schnelligkeit, nicht nur in den Städten, sondern in Oskar Pedersen, Tru Larsen, C. Jeppesen. Das Anwachsen der socialistischen Partei vollzieht sich mit A. Hazeland, Advokat L. Meyer, M. Nielsen, Olav Ström, nicht, was der Prinz gemeint habe. deren Umgebung auch auf dem flachen Lande. In den wallinischen Der gute Verlauf des Parteitags birgt dafür, daß die Social Landesteilen zumal, wo der französische Einfluß maßgebend ist, be- demokratie Norwegens bei den bevorstehenden Storthingswahlen die herrscht der Socialismus bereits das ganze öffentliche Leben. Lüttich , Feuerprobe bestehen wird. Ist es doch die erste Storthingswahl Charleroi und Mons stellen doppelt so viele socialistische Abgeordnete nach dem neuen Wahlgefeg, welches uns zwar nicht das geheime, wie bürgerliche." aber doch das allgemeine Wahlrecht gebracht hat.- England.

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Löbtau und Konig. Man muß an die Entrüstungsartikel der reaktionären, besonders auch der antisemitischen Preise denken, die anläßlich der an sich belanglosen Prügelei in Löbtau geschrieben wurden, man muß sich an die furchtbaren Strafen erinnern, die damals über die Arbeiter verhängt wurden, um die schöne Ge­mütlichkeit, zu würdigen, mit der dieselbe Presse die Konizer Aus­schreitungen auffaßt. In Konik sammelten sich die Massen, um Eine Probe auf die Zerstörungskraft der modernften Aus der Frauenbewegung. eine Berhaftung des Schlächtermeisters Hoffmann zu verhindern. Marinegeschüße wurde am Sonnabend vor Seljea Bill an Die Staatsbürger Zeitung" entrüstet sich nun darüber, daß der englischen Küste vorgenommen. Ein ausrangiertes Panzerschiff, Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklaffe. die Sympathiekundgebungen für den chrenwerten Mitbürger die Belleisle", die 1878 erbaut worden war, war zum Zielobjekt Dienstag, den 5. Juni, am dritten Pfingstfeiertag, unternimmt der Schächtermeister Hoffmann" zu einer militärischen Bewachung für die Geschütze des Majestic" ausersehen worden. 9½½ Minuten Verein einen Ausflug nach Pankow . Treffpunkt daselbst bis 5 Uhr der friedlich einherwandernden Bürger" geführt haben, die lang ipien die Schlünde des Majestic" ihren Eisenhagel gegen den in Nölls Gesellschaftshaus, Strenz- und Spandauerstraßen- Ede. Um weiter nichts wollten als ihren allbeliebten mit zwölfaölligen Panzerung bekleideten, dem Untergang ge- recht zahlreiche Beteiligung der Mitglieder und Gäste bittet Mitbürger vor der Polizeigewalt schüßen". In der weihten Eisentolog, der in völlig friegsmäßigen Zustand versezt und That: weiter nichts!" Wir werden uns diesen Say merken, für mit 130 Puppen, die die Bemamnung vorstellen sollten, besetzt den Fall, daß es einmal in Lohntämpfen des Proletariats zu einem worden war. Zusammenstoß mit der Polizei kommen sollte.

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Und das Resultat?

Frankreich .

Der Vorstand. Die Lage der Plätterinnen wird von den Unternehmern der Wäscherei und Plätterei selbst als eine sehr ungünstige bezeichnet. Wie uns berichtet wird, versammelten sich am 29. Mai die Wäschereis Ferner trauert das Blatt darüber, daß christlich- deutsche Soldaten Die Belleisle" wurde völlig durchlöchert und in Brand und Plättereibefizer im Feenpalast und beschlossen eine Preiss zum Schuß der Juden aufgewendet werden gegenüber christlich gesetzt. Von den 130 Mann" Bejagung blieb teine einzige erhöhung für sämtliche Artikel. Begründet wurde das Vorgehen der deutschen friedlichen Bürgern voller Grimm und Haß gegen die unzerfegt, ein Effekt, der namentlich von den Lyddit- Besizer damit, daß sämtliche Rohmaterialien gestiegen find Juden". Man fah", so erklärt die Staatsbürger- Zeitung", es den granaten hervorgebracht worden war. Die Erfinder der modernen und es ihnen bei dem niedrigen Lohn, für den die Plätterinnen braven Soldaten an, daß ihr Herz nicht dort war, wo sie schüßten Wordwerkzeuge konnten mit dem Erfolg zufrieden sein. Dafür, daß arbeiten müffen, sehr schwer wird, tüchtige Arbeitskräfte zu finden. und wo sie standen, sondern bei denen, gegen die sie eventuell mit die Granaten noch einmal statt an Gliederpuppen an dampfendem Von einzelnen Rednern wurde zugegeben, daß die Arbeiterinnen ihrer Waffe vorgehen sollten." Menschenfleisch ihre Wirkung versuchen können, wird die Welt macht der Wäschereien und Blättereien unter den denkbar ungünstigsten Auch dieses Sages wird man sich erinnern, wenn es sich einmal politik schon sorgen. Bedingungen 16 bis 18 Stunden, ja an den letzten Tagen wieder um Zuchthausvorlagen und den angeblichen Terrorismus des der Woche noch länger schanzen müssen. Einige Reduer um Befreiung ringenden Proletariats handelt. Würden Sympathie­Einen Achtungserfolg in der Kammer wiesen auf den bestehenden Verband der in der Wäsche fundgebungen" nach dem Konizer Vorbild jich bei einem Ausstand hat abermals das Ministerium Walded- Rousseau errungen. Arbeiterinnen den Eintritt in die Organisation, um dann durch die branche beschäftigten Personen hin und empfahlen ihren creignen, die ganze Scharfmacherpreise, die antisemitische voran, Die Gegner des gegenwärtigen Kabinetts versuchten die unter felbe bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen erkämpfen zu können. wäre einig darüber, daß die Staatsgewalt mit gepanzerter Faust gegen die Aufrührer und Umstürzler vorgehen und vor allem die sonderbaren Umständen erfolgte Demisfion Galliffets dazu zu be­Unterdeß mögen sie den guten Rat befolgen und sich ihrer Heger und Agitatoren paden müsse, die an den Ausschreitungen die nügen, das Ministerium zu stürzen. In der Kammmersizung vom Organisation anschließen. Wie wir hören, soll am Dienstag Schuld trügen.- 31. Mai interpellierte der reaktionäre Abgeordnete Grand- den 12. Juni, abends 8 Uhr, bei Steller, Koppenstr. 29, eine Vers maison die Regierung über die Ursache der Demiffion Galliffets. fammlung stattfinden, welche fich mit der Lage der Alt- Blätterinnen Es ist Pflicht jeder Arbeiterin Waldeck- Rousseau erklärte, die Gründe der Demission seien bereits und Wäscherinnen beschäftigen wird. amtlich bekannt gegeben; er habe denselben nichts hinzuzufügen. aus der Branche, in der Versammlung zu erscheinen. Wenn die Preiserhöhung damit begründet wird, daß für die Er erklärte weiter, es sei jetzt an der Zeit, daß die Kammer ernst niedrigen Löhne nur schwer tüchtige Arbeiterinnen zu bekommen lich an die Arbeit gehe und die parlamentarische Agitation find, so soll das doch wohl heißen, daß man eben deswegen die ein Ende nehme. Der Abgeordnete Arenberg, ein persön- Löhne erhöhen wolle und dazu der Preiserhöhung bedürfe. Die licher Freund Galliffets, bemerkte, Galliffet jei nicht frant; Blätterinnen werden also wohl demnächst ohne Weiteres mehr Lohn Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. er wünsche der Regierung eine gleich gute Gesundheit. bekommen. Aus dem Bezirksgefängnis zu Straßburg i. E., wo er gegen Der Interpellant antwortete hierauf, Galliffet habe die Re­wärtig wegen zahlreicher Unterschlagungen und Urkundenfälschungen gierung mit seinem Portefeuille geohrfeigt. Diese Be­eine achtjährige Zuchthausstrafe verbüßt, richtete der 30 jährige merkung zog ihm einen Ordnungsruf zu. Die Kammer schritt nun Zimmermann Konrad Betterli aus Kaltenbach( Schweiz ) in Februar d. J. einen Brief an die Straßburger Staatsanwaltschaft, zur Abstimmung über den Antrag der Regierung, die Interpellation in dem er sich in start beleidigenden Ausbrücken über das seiner auf einen Monat zu vertagen. Dieser Antrag wurde mit 313 gegen Zeit zu seiner Aburteilung berufene Richterpersonal und den Vertreter 171 Stimmen angenommen. Der Finanzminister brachte alsdann der Anklagebehörde sowie über die Person des Kaisers aussprach. das Budget für 1900 ein. Dasselbe sieht die Einnahmen mit Mit Rücksicht auf die Persönlichkeit des vielfach vorbestraften Ver- 3 547 000 000 Fr. vor. brechers nahmen die beleidigten Gerichtsbeamten von der Stellung

Herr Max Lorenz hat nun auch im Regierungsblatt, der Nordd. Allg. 3tg.", Unterschlupf gefunden. Er schreibt hier über Göhres wissenschaftlichen Socialismus, neben dem er noch unlängst für die national- socialen Auffassungen gekämpft. Also wird die Regierung dank Herrn Lorenz fünftig in der Lage fein, den Socialismus wissenschaftlich zu vernichten.

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Sociales.

Das Salzkartell. Die von uns schon vor einigen Tagen ges preissteigerung findet auch in der bürgerlichen Presse scharfe Ver meldete, durch das Salzlartell herbeigeführte außerordentliche Salz urteilung. Die Berliner Zeitung " zieht in den allerfräftigsten Ausdrüden über die Maßregel her, wobei sie auf die Thatsache auf merksam macht, daß auch die staatlichen Salinen dem Rartell angehören und sich natürlich an der Preistreiberei mit