Nr. 209 BEILAGE

Neuer Vorwärts

13. Juni 1937

Was dec amtlichen Statistik verboten ist

Der deutsche Lebenshaltungsindex unter Zensur Abhandlung aus den Vierteljahrsheften

Im III. Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reiches 1936 wollte das Statisti­ sche Reichsamt eine Abhandlung» Zur Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs­kosten« veröffentlichen. Die Abhandlung lag bereits in den Korrekturabzügen vor, als die Zensur eingriff und das Erscheinen unter­sagte. Diese Abhandlung befindet sich unseren Händen.

in

Der Inhalt dieser verbotenen Abhandlung ist keineswegs sensationell. Sie bemüht sich, den amtlichen Index gegen die verschiedenen von Verbraucherseite geäußerten Zweifel an seiner Zuverlässigkeit zu verteidigen. Es werden keine Zahlen mitgeteilt, die nicht ohnehin bekannt wären.

getragen, die dem einzelnen teils mittel­bar, teils unmittelbar wieder zugute ge­kommen sind. Vor allem ist hierdurch die Lebenshaltung der minderbemittelten Be­völkerung auf manchen Gebieten gehoben worden. Daneben sind große Gemeinschafts­aufgaben durchgeführt oder in Angriff ge­nommen worden, die auf lange Sicht die Lebenshaltung des ganzen Volkes heben sollen, ohne daß gleichzeitig die Steuern und Abgaben erhöht worden sind.

Hier wird das Kunststück fertig gebracht, die Abgaben- und Spendenplage in Deutsch­ land in eine Art unsichtbare Einkommens­erhöhung umzuwandeln. Dabei ist die Ab­

gaben- und Spendenwirtschaft eine besondere unsoziale Form der Besteuerung, die auf die Leistungsfähigkeit der Belasteten keine und die Die Ursache des Rücksicht nimmt

Verbots ist offenbar in der Art der Argumen­tation zu suchen, die indirekt bestimmte Dinge zugibt oder versteckt auf sie hinweist, die

obwohl gleichfalls nicht unbekannt doch noch nirgends amtlich zugegeben wor­den sind. Das zeigt sich erst bei einer ge­naueren Analyse der Abhandlung und bei der Gegenüberstellung mit einem Artikel über dasselbe Thema in dem Wochenbericht Nr. 18( vom 5. Mai 1937) des Instituts für Kon­junkturforschung:>> Die Entwicklung der Einzelhandelspreise und der Lebenshaltungs­

kosten.<

Der verbotene Aufsatz der Vierteljahrs­hefte begann mit einer Vorbemerkung, in der es hieß:

der

>> Seit dem Frühjahr 1933 haben sich mit Wirtschaftskrise der Ueberwindung die Preise für eine Anzahl von Lebensbe­dürfnissen erhöht. Gleichzeitig haben sich auch die Einkommensverhältnisse zum größten Teil gebessert. Doch war die Erhöhung der Ein kommen sehr viel weniger einheitlich als die

breiten Mas­

sen weit härter trifft als die wohlhabenden Schichten. Die Absicht, die das Statistische Reichsamt mit seinem Argument verfolgt, ist offensichtlich: Jene Momente, die den stärk­sten Anlaß zur Kritik des amtlichen Lebens­haltungsindex bieten, sollen von vornherein aus der Diskussion ausgeschieden werden.

beschlagnahmte

Offen ist dagegen der Aufsatz in der Angabe der Ursachen für die seit 1933 eingetretenen Preiserhöhungen. Er führt als Ursachen an:

>> 1. Die gewollte Beseitigung des krisen­haften Preistiefstandes auf einzelnen Ge­bieten der Wirtschaft, vor allem in der Landwirtschaft, um die Betriebe wieder arbeitsfähig zu machen,

2. den zur Beseitigung der Arbeitslosig­keit gewollten Uebergang zur verstärkten Erzeugung heimischer Erzeugnisse, die zu­nächst zum Teil noch teurer sind als die Einfuhrwaren,

Einfuhrrohstoffe.<<

Eine verbotene

Nun sind in den letzten Jahren die Preise die Veränderung der Lebenshaltungskosten für den freien Ausgabenteil erheblich stär- gemessen werden? Darüber heißt es: ker gestiegen, als die für den festen Teil der Ausgaben. Die Preisveränderung von Mitte 1933 bis 1936 beträgt nach Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs­

kosten

für den laufenden Bedarf( Wirt­schaftsgeld)

die festen Ausgaben Anschaffungen

sonstigen Bedarf

9% 0% 11% 0%

> Weniger eindeutig ist die Frage zu be­einen Vergleich auch antworten, ob für der eine gleichartige Zusammensetzung des Verbrauchs z. B. der Nahrungsmittel not­wendig ist oder ob nicht besser die zu den beiden Zeitpunkten tatsächlich gemachten Ausgaben für die Ernährung miteinander verglichen werden müssen. Es liegt auf der Hand, daß bei dem letzten Verfahren zwei Dinge leicht miteinander vermischt werden können, nämlich einmal die reine Preisveränderung für Waren gleicher Art und Güte und zum anderen die Verände­rungen in der Bedarfsdeckung selbst. Diese können auf Verschiebungen in der Auswahl der verbrauchten Waren, sowie auch in der Erhöhung und Verminderung der ver­Veränderun­brauchten Mengen beruhen.

Im Durchschnitt sind die Ausgaben, die gewöhnlich nicht aus dem Wirtschaftsgeld bestritten werden, um 3.4% gestiegen. Die Ausgabensteigerung für den laufenden Bedarf ist also fast dreimal so hoch wie die für die übrigen Ausgabenteile.

Im Haushalt wird aber die Steigerung der laufenden Ausgaben um so härter emp­funden, als diese Ausgaben im allgemei­nen nicht ohne weiteres eingeschränkt wer­den können. In den meisten Fällen hat daher in den letzten Jahren der Anteil des Wirtschaftsgeldes an den Gesamtausgaben zugenommen. Soweit die Löhne gleich ge­blieben sind, mußten dementsprechend die Ausgaben für Anschaffungen eingeschränkt werden. Solche Umstellungen machen sich in der ganzen Haushaltsführung natürlich stark bemerkbar, stärker als eine nüchter­ne Zahl, die eine Verschiebung um einige Hundertteile anzeigen kann, überhaupt

ausdrücken kann.

Der Eindruck, daß das Ergebnis der In­dexberechnung mit den tatsächlichen Ver­hältnissen im Widerspruch stehe, entsteht häufig auch dadurch, daß die Steigerung der Ausgaben für den laufenden Haushalts­bedarf mit der Steigerung für die gesamte Lebenshaltung verwechselt wird.

In diesem Abschnitt über das Urteil des

-

Damit verschiebt

Der Teil, der für die

3. die Erhöhung der unserem Einfluß Verbrauchers wird geflissentlich unter­nicht unterliegenden Weltmarktpreise für schlagen, daß das Nettoeinkommen im Gegensatz zum Bruttoeinkommen infolge Demgegenüber beschränkt sich das Insti- der hohen Belastung durch Spenden und Ab­für Konjunkturforschung in seinem Wo- züge heute in den meisten Fällen niedriger chenbericht Nr. 18 auf folgende Feststellungen: ist als vor dem Umsturz. >> Für die Preisbewegung seit dem Früh- sich das ganze Bild. jahr 1933 ist eine Aufspaltung des Preisge­füges in zwei große Gruppen kennzeich- verschiedenen Zwangsspenden und-Abgaben nend: die eine Gruppe umfaßt alle Wa- mehr ausgegeben wird, muß an den beweg­ren, deren Rohstoffe zu einem wesentlichen lichen Posten der Lebenshaltungskosten, das Teil eingeführt werden müssen, oder deren sind Anschaffungen und Wirtschaftsgeld, ein­Erzeugung noch nicht in ausreichendem Umfang im Inland erfolgt; zur zweiten Gruppe gehören dagegen alle anderen Wa­ren, die in ausreichendem Umfange aus in­ländischen Rohstoffen gewonnen werden. Die Preise der ersten Warengruppe sind seit 1933 stärker gestiegen, während die der zweiten zum Teil weiter zurück gegangen, zum Teil nur wenig gestiegen sind.<< Das Institut für Konjunkturforschung

Gerade bei diesen Posten

sich

gespart werden. sind aber die Preissteigerungen besonders groß, wie der Verfassesr des beschlagnahm­ten Artikels selbst ausführt, so daß notwendigerweise eine weitere Verschiebung ergibt: statt der besseren müssen schlecht­tere Qualitäten gekauft werden.

Erhöhung der Preise.( Unterstrei- tut chungen von uns. Red.) So ist vor allem das Einkommen der großen Zahl der vor drei Jahren Arbeitslosen und der Ertrag der vielen gewerblichen und landwirt­schaftlichen Betriebe, die damals am Bo­den lagen, gestiegen. Auch das Einkom­men von Arbeitern und Angestellten, die nicht von der Arbeitslosigkeit betroffen worden waren, hat sich vielfach durch Uebergang in besser bezahlte Stellungen, durch Erhöhung der Arbeitszeit, durch Vermehrung der Akkord­arbeit, durch Gewährung von Zuschüs­sen verschiedenster Art und durch Gewäh­rung von bezahltem Urlaub gehoben. Bei den im allgemeinen unveränderten Lohn­und Gehaltstarifen waren diese Aufbesse­rungen für die Lebenshaltung meist nicht so ausschlaggebend wie der Uebergang von unterschlägt also, gewitzigt durch der Arbeitslosen- und Wohlfahrtsunterstüt- fahrung des Kollegen von den Vierteljahrs- schlechterung der Qualitäten bei gleichblei­zung zum Einkommen aus eigener Arbeit.<< heften, jene Preissteigerungsursachen, die in In diesem Teil der Vorbemerkung ist in- der Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches daß Verbesserungen liegen. direkt ausgesprochen, des Einkommens bei den Lohn- und Gehalts­erreicht worden empfängern ausschließlich

-

die Er­

In der beschlagnahmten Abhandlung wird aber auch angedeutet, daß durch Ver­

ein

-

benden Preisen eine indirekte Preissteigerung eingetreten ist.( Sie war vor allem in den letzten Monaten seit dem Erlaß der Preis­Nach den obigen Vorbemerkungen setzt stop- Verordnung sehr stark.) Außerdem sich der beschlagnahmte Artikel mit dem kommt aber noch hinzu und darauf geht Urteil des Verbrauchers über die Preisent- die Abhandlung bezeichnenderweise nicht wicklung auseinander: daß ein wesentlicher Faktor der >> Zunächst beachtet der Verbraucher die Preissteigerung sich aus dem Schleichhandel Preiserhöhungen viel stärker, als etwa ergibt, der nach wie vor blüht. Von der Exi­gleichzeitig auftretende Preisermäßigun­und seinen gen. sei daß der Er übersieht fast immer, größte Teil der Preise in den letzten Jah- Ueberpreisen nimmt aber die amtliche Index­ren unverändert geblieben ist, daß sich die berechnung nach wie vor keine Notiz, sondern Preisermäßigung einzelner Waren in den richtet sich noch immer ausschließlich nach Gesamtkosten der Lebenshaltungskosten den amtlichen Marktpreisen.

sind durch erhöhte Leistungen, sei es in der Form des Aufstiegs in besser bezahlte Stel­lungen was ja normalerweise und so weit es sich nicht um die neugeschaffene Bonzo­kratie handelt ebenfalls vermehrte Anstren­gung und erhöhten Aufwand bedeutet

es in der Form der Arbeitszeitverlängerung oder der Einführung von Akkordarbeit oder schließlich in der Form des Uebergangs vom Unterstützungsbezug zur Lohnarbeit. In der Tat dürfte das Arbeitseinkommen im ganzen gestiegen sein, obgleich die Löhne gesunken sind. Der scheinbare Widerspruch klärt sich dadurch auf, daß zwar die Akkord- und Stun­denverdienste in der Regel niedriger sind als vor dem Umsturz, daß aber mehr und länger gearbeitet werden muß, und zwar so viel mehr, daß das Lohneinkommen höher ist als 1932.( Eine Ausnahme machen natürlich die Fälle von Kurzarbeit, die allerdings in der letzten Zeit infolge des Rohstoffmangels ständig zunehmen.)

vor allem an

Jede erhöhte Arbeitsleistung führt auch zu einer größeren oder geringeren qualitativen oder quantitativen Umstellung im Verbrauch, Nahrungsmitteln und Kleidung. Diese Feststellung ist wichtig für die wei­tere Analyse der Untersuchung der Viertel­jahrshefte. Bemerkenswert ist, daß in dem Aufsatz des>> Wochenberichts< jeder Hinweis auf die Veränderungen in den Einkommens­verhältnissen fehlt.

Interessant an der Vorbemerkung verbotenen Abhandlung ist weiter der fol­gende Satz, der unmittelbar an den oben zitierten Abschnitt anschließt:

stenz

dieses

Schleichhandels

gen in der Art, Qualität und Menge der ver­brauchten Waren können zwar durch Ver­änderungen der Preise hervorgerufen wer­den, doch spiegelt sich in ihnen meist nicht die Veränderung der Le­benshaltungskosten, sondern

die Veränderung der Lebenshal­tung selbst.

Die Frage aber, wie sich die Lebenshal­tung eines Volkes oder einer Bevölkerungs­schicht verändert, ist mit der Statistik allein nicht zu beantworten. Die Lebens­haltung als Ausdruck der Produktivität

der nationalen Arbeit ist eine so verschie­denartig zusammengesetzte Größe, daß sie nicht in Zahlen, geschweige denn in einer einzigen Zahl ausgedrückt werden könnte. Auch durch den Vergleich der Einkom­mens- und Preisentwicklung, also die Dar­stellung der Kaufkraftentwicklung des Nominaleinkommens, kann die Frage der Entwicklung der Lebenshaltung nicht be­antwortet werden. Dies um so weniger, je mehr der Bedarf des einzelnen durch Ge­meinschaftsleistungen befriedigt wird. Ge­rade in dieser Richtung hat Deutschland in den letzten Jahren aber mit dem Ziel auf Hebung des Lebensstandards einen großen Schritt vorwärts getan.

Wenn sich im Zuge dieser Entwicklung der Verbrauch umschichtet, wenn an Stelle individueller Bedarfsdeckung eine stärkere » organisierte« Bedarfsbefriedigung tritt, so sind die Veränderungen der» Kosten« die­ses Verbrauchs nicht mehr zu messen. Ein­mal fehlt es für neuartige Leistungen( z. B. den Betrieben in der Freizeitgestaltung, in der Wohlfahrtspflege) an Vergleichs­möglichkeiten zu früheren Zeiten, und außerdem sind die Preise oder Kosten die­ser Gemeinschaftsleistungen im einzelnen überhaupt nicht zu ermitteln. Da aber diese Leistungen ebenso wie die des Staates heute einen erheblichen Teil der Lebens­haltung der Bevölkerung ausmachen, hätte es gar keinen Sinn, die Kosten der ge­samten Lebenshaltung, mit anderen Wor­ten die Kosten des Lebens überhaupt, mes­sen zu wollen.

Meßbar ist vielmehr nur ein Teil der Lebenshaltungskosten, nämlich derjenige, der aus dem Nettolohn des Arbeitnehmers bestritten werden muß. Das mögen heute etwa vier Fünftel der Gesamtlebenshaltung sein. Die Indexziffer der Lebenshaltungs­kosten gibt also nur die Veränderungen der Kosten des Lebensbedarfes wieder, soweit der Bedarf individuell gedeckt wird.

Diese Kosten können nur an den Prei­sen von Waren und Leistungen, die der Verbraucher im allgemeinen zu kaufen pflegt, unter Berücksichtigung der Wich­tigkeit, die die einzelnen Waren für den Verbrauch haben, gemessen werden....< Mit diesen Ausführungen ist die eigent­Kon- liche Frage nicht beantwortet worden. Ver­dem Anteil, der auf die Ausgaben junkturforschung werden alle in dem be- gleicht man die Lebenshaltungskosten unter für eine bestimmte Ware entfällt, schlagnahmten Aufsatz aufgeführten Ge- Zugrundelegung gleicher Qualitäten, so muß meist eine übertriebene Vorstellung, so sichtspunkte übergangen bis auf die Frage man Qualitätsverminderungen einkalkulieren. daß er geneigt ist, vereinzelte Preis­der Qualitätsverschlechterung. Darüber Je größer die zeitliche Entfernung zwischen zwei Vergleichsterminen wird, um so größer

daher nur in einem Bruchteil auswirken können. Ferner macht er sich von

wird der

Im Wochenbericht des Instituts für

>> Unter den vielen Einwänden gegen das werden aber auch die Veränderungen in der Bild der Preisbewegung, wie es die Index- Lebenshaltung selbst. Ein Index, der dazu ziffern der Lebenshaltungskosten darstellen, dienen soll, den wirklichen Wert der ge­nimmt der der» unsichtbaren« Preiser­

höhungen eine besondere Stellung ein. Man zahlten Löhne ermitteln zu helfen, muß die versteht darunter alle die Veränderungen Kosten des Lebens ermitteln und diese zu ver­in den Preisen, die statistisch nicht erfaßt schiedenen Terminen in Vergleich setzen. Und werden können... die aber trotzdem eine

erhöhungen stark zu verallgemeinern. Schließlich ist der Verbraucher fast durch- heißt es dort: wegs nicht in der Lage zu beurteilen, um wieviel der Preis einer Ware etwa wäh­rend der letzten drei Jahre wirklich ge­stiegen ist, weil er keine Aufzeichnungen über die früher gezahlten Preise besitzt. Der Standpunkt des Verbrauchers das Urteil meist weitgehend durch Die Hausfrau be­Hausfrau bestimmt. urteilt die Kaufkraft des Einkommens zu­der Kaufkraft des Wirt­nächst nach schaftsgeldes. Dieses macht jedoch nur des Nettoeinkommens( d. i. einen Teil Bruttoeinkommen abzüglich Steuern und Beiträge zur Sozialversicherung), das der Indexberechnung zugrunde gelegt wird, aus... Man kann ungefähr schätzen, daß die der Hausfrau zur Verfügung stehenden Mittel beim einfachen Haushalt 50 bis 60 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Insgesamt verteilen sich die Ausgaben wie folgt:

der

1. Fester Ausgabenteil( Miete, Heizung Beleuchtung, Zeitung, Fahrgeld)

25%

2. Freier Ausgabenteil

a) für den laufenden Bedarf( Wirt­schaftsgeld

55% 14%

> Schließlich haben alle Schichten der Bevölkerung durch Beiträge zu den Orga­nisationen und durch Spenden zur Durch­führung von Gemeinschaftsleistungen bei­

b) für Anschaffungen( Hausrat, Kleidung u. ä.)

c) für Sonstiges( Unterhaltung u. a., Kulturausgaben),

die

große Rolle für den Verbraucher spielen: gerade das ist der Punkt, an dem vor allem so z. B. Qualitätsverschlechterungen, Weg- die Kritik an der Reichsindexziffer für fall von Rabatten, Verminderung in der Lebenshaltungskosten einsetzt: daß sie nicht Anzahl der Sorten einer Warenart, Aende- mehr die heutigen Kosten des Lebens richtig rung der Kaufbedingungen. widerspiegelt.

Daß hier der wunde Punkt Zum Teil handelt es sich bei diesen Ver­änderungen um eine notwendige Beseiti- der deutschen Lebenshaltungsstatistik liegt, gung von» Krisenresten<: so z. B. Wegfall kommt in dem beschlagnahmten Artikel in­Einschränkungen gewisser Rabatte, des direkt, vor allem in der Unklarheit der Ar­Kundenkredits, Abschaffung der» Anreis­ser«, also der Schleuderware. gumentation zum Ausdruck. Diese Kri­Wir glauben, senreste... mußten nicht nur im Inter - daß darin auch der Grund zum Verbot des esse des Einzelhandels, sondern auch der Artikels liegt; die Diktatur will Verbraucher beseitigt werden...<

nicht, daß derartige Fragen in Ob Krisenerscheinungen oder nicht, jeden- Deutschland diskutiert werden. falls handelt es sich bei der Beseitigung der Dieser Vorgang beweist, was man von der Rabatte u. ä. um Verteuerungen, die für den amtlichen deutschen Statistik zu halten hat. Verbraucher z. T. recht fühlbar sind. Sie darf die Wahrheit nicht einmal andeuten, sondern hat nur mitzuteilen, was dem Pro­pagandaministerium paßt,

Schließlich wird in dem beschlagnahmten 6% Artikel noch die Frage aufgeworfen: Kann