Katholizismus gleich Landesverrat!

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Der hitlerdeutsche ,, Kulturkampf" vor seinem letzten entscheidenden Stadium

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Bi­

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in

Nebenkläger:» Haben Sie telephonisch| schen Funktion entfließende Amtshandlung einem Regierungsbeamten gegenüber er- eines deutschen katholischen Bischofs Gegen­klärt, wenn Ihr Hirtenbrief zum Versand stand dieser gut inszenierten Gerichts-> Ent­

nach Amerika   nicht freigegeben werde, hüllung geworden ist, der

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sondern daß die würden Sie an Ihre Freunde in Nord­Konstruktion des» Landesverrates<< heute amerika   und Rom   berichten?< bei dem Bischof von Speyer  , morgen bei dem Zeuge:» Nein!< Nach Benennung des betreffenden Be- Fürstbischof von Breslau   gerade so aus­amten als Zeugen gab der Bischof das sehen muß und daß die staatsanwaltschaft­telephonische Gespräch und die Tatsache liche vorläufige Amtsfeststellung natürlich zu, daß er des öfteren Schreiben an seine Freunde in Amerika   schicke. Im besonde- nun die oder jene forensische Folge haben ren gab er zu, daß er gezwungen gewesen muß. Katholizismus als Landes­wäre, ihnen mitzuteilen, warum er dieses verrat schlechthin das ist es, Mal die Hirtenbriefe nicht schicken könne. was die Szene von Frankenthal Nebenkläger:» Haben Sie an Mundelein vorbereiten soll! geschrieben?<

Zeuge:» Nein!<

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Ein neues Blatt im Diffamierungskampf vollendeten Landesverräters zu des Dritten Reiches   gegen die katholische versetzen. Die fünf- und sechsspaltige Kirche und damit, in letzter Instanz, auch Aufmachung, die in überall ganz gleich­gegen die eine deutsche   Volkshälfte ist um- lautendem Text dieses lebende Bild gewendet: die Regimekräfte haben in einem Nazi- Presse dann erfuhr, läßt über die von ersten Fall dem sicherlich noch weitere oben angeordnete Zweckausrichtung des folgen werden, die Abstempelung Tuns gar keinen Zweifel zu: hier ist der An­alles entscheidend Katholischen   fang gemacht, der Versuchsballon aufgelas­als vollendeten Landesverrat sen, um auf dieser neuen, so außerordentlich und gründlichste ergiebigeren< vollzogen. Die allerletzte und gründlichste Linie im» Kulturkampf< Konsequenz der neuen Linie wäre also, daß fortzufahren, ihn durch die zu erwartenden schließlich der oder jener deutsche  Beuteergebnisse zu krönen und im Siege zu schof oder gar Kardinal vor Görings Richt­vollenden! Wann auf den Fall des Speyerer  nicht schlechter als block und Handbeil Bischofs nun der größere und noch zug­Untermensch< > marxistischer irgendein Kardinals Faulhaber kräftigere etwa des An und für sich wäre der» Kulturkampf<< es so weit Nebenkläger:» Haben Sie einen Brief gezerrt werden könnte. Ob Kölner   Erzbischofs folgen mag, oder des dem der Nazis damit genau an allerdings kommt, ist gewiß eine andere Frage; die nach Rom   geschrieben, der Stahlhelm braucht nunmehr höchstens noch eine Frage vernebelten sei in Saarbrücken   verboten und im Wald entscheidenden und nicht mehr theoretische Perspektive auf dieses Drama ihn ein der Zeit, höchstens auch der Opportunität von Saarbrücken   sei SA   zusammengezogen Haltepunkt angelangt, von wo aus ist auf jeden Fall nunmehr eröffnet. worden, weil der Stahlhelm putschen Größerer als wie Hitler   freilich auch mit im Reichspropagandaministerium zu sein. >> Wie ich es auffasse< dieses unsterb­wollte?< ungleich größerer Ehrlichkeit und Sauber­liche Michaelis- Cliché hat nirgendwo mehr Die klassische Berichtstelle gleich­Zeuge:» Das kann ich nicht sagen.<< keit der eigenen kämpferischen Gesinnung Geltung als im Landesverratsprozeß, erst lautenden Nazi- Bericht sagt über das We­Der Staatsanwalt unterstreicht, daß immer geführt hat: Noch klingt in allen recht, wenn das Dritte Reich ihn führt. sentliche des neuen ungeheuerlichen der Gauleiter, da er diese, den Tatbestand das Bis­des Landesverrates erfüllenden Vorfälle katholischen Ohren Deutschlands > Landesverrat« und» Volksverrate resultie- griffsmittels, auch gerade im den Bischof nicht erwähnt hat, außer- marcksche Schmähwort vom>> Reichs­ren für die Rechtsprechung des Dritten alle Konsequenzen für die weitere Entwick­ordentlich rücksichtsvoll behandelt habe.. feind«, auch wenn es mehr als ein halbes Reiches allein schon aus Beurteilungen im lung, mit Kaltblütigkeit so Jahrhundert her ist, daß es fiel. Eine Schick­Gaubüro, aus Saft- und Kraftstellen brauner aus. Hier ist sie wörtlich: Kein Wort ist zu viel gesagt: diesen salsfrage der Deutschen   in ihrer nationalen Leitartikel, aus Gutachten der Geheimen >> Unter atemloser Spannung richtete Ne- Landesverrat haben natürlich alle deut- Entwicklung, explosiv und schmerzhaft für Staatspolizei. Eine Justiz, die es nur mit benkläger Gauleiter Bürckel   die nächste schen Bischöfe begangen. Sie begehen ihn die eine Hälfte, ist damit angetastet. Hier staatlichen Nutzeffekt und nicht mehr Frage an den Bischof:» Haben Sie einer immer wieder aufs neue, wenn sie nach Rom   gibt es Wunden, die zu keiner Zeit ganz ver­mit allgemein- gültigen Rechtsnormen zu tun auswärtigen Macht< Briefe über zu Besprechungen über die Lage im deut- harscht waren. Und höchste deutsche  hat, braucht sich da nicht mehr zu zieren deutsche innenpolitische Dinge geschrie­Nicht das ist Staatskunst war es immer, sie nicht aufs und zu genieren. ben?<< Der Bischof Dr. Sebastian verwei- schen Kirchenkampf fahren. entscheidend, daß eine aus seiner hierarchi- neue bluten zu lassen... F. E. Roth. gert die Aussage.

dem

im

An­Hinblick auf

ziemlich alles

usw.<

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Sa denken die Katholiken Amerikas  

mag man sich Hitlers   flüchtig als eines Emporkömmlings erinnern,

» Die Nazi- Taktik gegen die Kirche in Deutschland   ist teuflisch. Hitler und seine Mit­arbeiter, die ihr äußerstes tun, um das Chri­stentum zu unterminieren, verdienen die Ver­des es versuchte, gegen die menschliche Natur urteilung nicht nur aller Katholiken, sondern anzukämpfen<<.

aller Christen. Rechtdenkende Menschen kön­Bischof Joseph F. Busch: nen die Zerstörung der menschlichen Rechte >> Die Herren Hitler  , Göring  , Rosenberg und Freiheiten nur beklagen. Das Nazi- Re­und Genossen scheinen alles mögliche zu tun, gime, gekennzeichnet durch Ungerechtigkeit, um den guten Ruf, dessen sich das deutsche   Heuchelei, Terrorismus und Tyrannei, ist Volk auf fast jedem Gebiete menschlicher Be­ähnlich behandelt, wie einst die Jünger tätigung erfreuen konnte, zu zerstören. Zuerst

Erzbischof John Gregory Murray spricht von» satanischen Maßnahmen«. Die Katholiken Deutschlands   würden heute

Die dritte Folge der neuesten Version im deutschen  » Kulturkampf< aber ist: durch Landesverratsprozesse kommt endlich die katholische Kirche  in Deutschland   den Nazis als Gan­zes und in ihrem eigentlichen We­sen vor die Klinge! Schließlich richte­ten sich alle Kloster- oder Devisenprozesse, selbst wenn sie, wie im Meißener Falle, gegen Die katholische Wochenzeitung» The lediglich ihrer Nichtigkeit wegen. In einem hat die amerikanischen   Bi- anderen Jahrhundert das Bischofsamt oder doch seine Funktionäre Wanderer« Hefen, immer nur gegen Einzelangehörige schöfe aufgefordert, aus Anlaß des Kon­des Klerus, so sehr man sich auch bemühte, flikts um den Kardinal Mundelein   ihr Ur­das>> System< selbst mit hineinzuziehen. teil über die Kirchenpolitik des Dritten Hier prallten auch die entsprechenden Ver- Reiches abzugeben. Zwölf Bischöfe haben suche des Regimes am inneren seelischen dieser Aufforderung entsprochen. Widerstand der katholischen   Bevölkerung zum größten Teil ab, die es durchaus ent­gegen den Intentionen und Insinuationen der braunen Staatsanwälte ablehnte, den oder jenen wirklich oder auch nur angeblich miẞ­ratenen Klosterbruder mit dem> Felsen Bischof Aloysius J. Münch: Petric zu identifizieren. Die jetzt sicht­bar gemachte> Landesverrats<-» Der ganze gute Wille gegenüber Deutsch­Justifizierung aber zielt unmit- land, der nach dem Kriege mit so großen telbar auf die tragenden Pfeiler Opfern wieder aufgebaut wurde, wird durch der kirchlichen Idee und der machttrunkene Männer wieder zerstört. kirchlichen Organisation! Wir bewundern den Mut, den die deutschen  Entscheidung und zur Aburteilung steht bei Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien in Deutscher   im Dritten ihnen, ob noch ein der glänzenden Verteidigung der Religion zei­wenn auch nur Reich eine Souveränität, gen. Wir alle sind inspiriert von ihrem Mär­geistlicher und moralischer Natur, neben der tyrergeist. Aber wenn die Tyrannei, die jetzt der staatlichen jenseits der Grenzen und die Katholiken in Deutschland   unterdrückt, Berge anerkennen darf oder nicht. Jetzt den Weg aller Tyrannei gegangen sein wird, dann wird auch das katholische Leben in deutschen   Landen mit neuer Kraft

Zur

Christi in Neros Rom.

erblühen.<

eine Bedrohung der Zivilisation<< Bischof Henry P. Rohlmann: mussten wir Deutschstämmigen in der ganzen>> Die Zeit ist gekommen für starke Pro­Welt die Politik entschuldigen und teste von Amerika  , wenn die anständigen In­jetzt schämen wir uns dieser Politik stinkte der Menschlichkeit vergewaltigt wer­Volk tyrannisiert, das den von einigen Menschen, maskiert als ver­die gegenwärtig ein das sich einst mit Recht ihrer intellektuellen, antwortliche Regierung, die vorgeben, wirtschaftlichen und politischen Unabhängig- deutsche   Volk zu repräsentieren. Als das Nazi­keit, um nicht zu sagen Supremat, rühmen Regime die zartesten und heiligsten mensch­konnte. Gott   sei ihren Seelen gnädig<<. lichen Verbindungen, seinen feierlichen Ver­trag mit der Kirche brach, hatte seine Ver­kommenheit den

Bischof Alexander J. Mc. Gavick: » Diese unmenschliche und teuflische Ver­folgung lässt sich nur mit den Vorgängern in Russland  , Spanien   und Mexiko   verglei­

chen«.

Tiefstand erreicht«<. Bischof Jules B. Jeaumard: Es gab eine Zeit, in der die ganze Kultur­welt in Bewunderung aufschaute zu den gros­Leistungen deutscher   Wissenschaftler schwer zu verstehen, warum eine Nation sich und Gelehrten. Heute dagegen ist sie

Bischof Francis M. Kelly:

» Für einen amerikanischen   Geist ist es sen

derartig

zielt der neue Stoẞ direkt auf die Hierarchie, ihren Sinn und ihr Gefüge! Auf die Einrich­tung als Sache und auf ihre entscheidenden entsetzt ob der Possen und Scheußlich­Repräsentanten als Personen. Zwischen dem verächtlichen Maßnahmen keiten fanatischer Führer Bischof Joseph P. Lynch zitiert zu­Papst in Rom   und dem gläubigen katholi­Die Geschichte beweist, daß während sie tiefes Mitleid und Sympathie für nicht anders stimmend den Schriftsteller W. A. White: beugen sollte. schen Volk in Deutschland  > In vergangenen Zeiten sind andere Ty- derartige Maßnahmen absolut nutzlos sind. das deutsche   Volk im allgemein empfindet, wie in allen anderen Ländern mit katholi­steht der Bischof. rannen vergebens gegen den Felsen angerannt, Ihre Anwendung durch Hitler   wird keine Aus- das zusehen muß, wie sein Land vor den gan­scher Bevölkerung zen zivilisierten Ländern der Welt lächerlich Seines Amtes ist es, die über Volks- und auf welchem Jesus   seine Kirche gründete. nahme bilden<. gemacht wird.

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Landesgrenzen hinausreichende Weite

einem Strafkammer

Und so die Protestanten:

> Sie isolieren Deutschland   vom Reste der

daß Sie die Achtung der zivilisierten Welt verspielt haben

können

Gott weiß, ich wünschte, daß mein Bericht

der Dieser Tyrannen erinnert sich die Geschichte Bischof John J. Lawler: kirchlichen Idee zu verkörpern und ihr prak­tisch zu dienen. Das aber gerade ist der In­halt der nunmehr sich zum ersten Male vor­und bereitstellenden> Landesverrats<-Justiz des nationalsozialistischen Staates gegen die katholische Kirche   und ihre Spitzenträger! Der langjährige Generalsekretär der Das erstaunliche Vorspiel zum Drama, gleichgültig, ob diese moderne Schicksals- deutschen   Kirchen Amerikas  , Charles S. Menschheit, während Sie durch Verfolgung tragödie wirklich bis zum letzten Akt durch- Macfarland, hat an Hitler   einen offenen und Verbannung anderen Völkern viele von und daß Sie die von Ihnen adoptierte Nation gespielt werden soll, hat auf jeden Fall da- Brief gerichtet. Er erinnert ihn daran, daß Deutschlands   feinsten Geistern zuführen. Ihre an einen Abgrund führen, denn Sie mit jetzt begonnen, daß vor Nazi- er in der ersten Zeit ein Freund des Drit- Mitarbeiter greifen amerikanische Christen keine Nation auf Gewalt und Haẞ bauen. Gericht, der Zweiten des ten Reiches gewesen sei und auch in die- an, weil sie einen Film benützen, der die Not aus einem sem Sinne ein Buch geschrieben habe. Er christlicher Flüchtlinge wiedergibt, um ihnen von 1934 das letzte Wort wäre. Aber Sie ha­Landgerichtes Frankenthal, ben jede Versicherung, die Sie mir gemacht relativ harmlosen und unwichtigen Akten- hat Hitler   besucht, mit ihm korrespondiert zu helfen, und haben, verletzt. Dieser Brief ist nicht mit und Verhörkomplex gegen einen alten katho- und dabei alle möglichen Versprechungen lischen Pfarrer wegen» übler Nachrede im erhalten, die natürlich nicht gehalten wur­bösem Willen geschrieben und ich wünschte Sinne der Gestapo  - Mentalität sich noch, daß Sie auch diese Botschaft in dem > Sie hatten mich aufgefordert, inszenierte Konfrontation eines braunen schreibt Macfarland,» frei mit allen Pfar- In den vier Jahren, die Sie verlangt ha- Geiste empfangen würden, in dem sie ge­Großwürdenträgers, des Saar  - und Pfalz- rern zu sprechen. Aber kurz nach meiner ben, haben Sie, was Sie auch für das wirt- schrieben ist. Ich kann nicht glauben, daß > Gauleiters Bürckel mit dem Bi- Rückkehr wurden mehrere von ihnen ver- schaftliche Leben Deutschlands   getan haben Sie die verderbliche, tödliche Natur der finste­Dr. Ludwig haftet. von Speyer  , Der Pfarrer, dem ich Ihren mögen, seine christlichen Ideale vernichtet. ren Mächte erkannt haben, die Sie losgelassen Sebastian, planmäßig> entwickelte<. Wunch übermittelte, seinen Protest anzu- Als Schlußfolgerung aus meinen Studien kann haben. Schau- und vor allem Hörprozeß mit allen hören, wurde grausam überfallen ich nur sagen, daß Sie, sei es durch Billigung, erforderlichen Theaterrequisiten! Die Pointe und mißhandelt.<< sei es durch Duldung, war, den als Zeugen geladenen Bischof von dem gleicherweise natürlich Dann rechnet Macfarland dem» Füh­> als nur seiner Zeugen geladenen Gauleiter Partei- rere die ganzen Scheußlichkeiten ( zunächst nur politisch Christen- und Judenverfolgungen vor, um die mit dem Deutschland   meiner Studenten­Anklagezustand des mit folgenden Worten zu schließen: jahre verbunden waren, erlaubt haben;

schof

mandarin in den gemeinten)

und

die gut den.

Sie vergessen, daß Sie selbst für diese Demütigung Deutschlands   verantwortlich sind!

die Entweihung der Ideale von Ehre, An­stand, Treue und Menschlichkeit,

Ich hoffe noch, daß ich lange genug lebe, um in moralischer Hinsicht die Restauration des Deutschland   meiner Lehrer von vor über 40 Jahren zu erleben, eines Deutschland  , das Welt und der einst von der zivilisierten christlichen Kirche geachtet war.<<