»ersten« NatioimlsoziaGsten ernannt zrr werden, mit»Kraft und Stoff« als Vor­läufer von Kraft und Freude. So deutlich wie Rust hat sich bisher keiner der Hüter der nationalsozialisti­schen Weltanschauung zum»absoluten« Biologismus bekannt. Es ist die Wieder­erweckung der tierisch-biologischen In­stinkte im mystischen Gewände und als Wissenschaft verkleidet, worin die Rasse als erbliches Fatum geistert. Bei jedem Universitätsjubiläum in Deutschland   be­gegnen sich heute die Bekenner der prähi­storischen Aera, die sich mit letzter Mo­dernität maskieren. Zum Glück ist es ge­wiß, daß die deutsche   Philosophie diese Epoche ihrer Ausrichtung nach zoologi­schen Prinzipien unter dem Druck der Dik­tatur als das unbegreiflichste Phänomen des 20. Jahrhunderts analysieren wird, sobald der deutsche Geist wieder atmen und leben kann. H o w a 1 d. Zwei deutsdie Zeltimgsleidien Süddeutsdie Monatshefte" und Heber seeausgabe desHamburger Fremdenblattes" IVobelpreisträger Planck dem»Reib!« geopfert! Ihn löste Poge Auwi   in der Kaiser-Wilhelm- Gosellschaft ab. Deutschland   berühmtester Physiker, der Nobelpreisträger Max Planck   mußte kürzlich vom Vorsitz der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft  der Wissenschaften zurücktreten ein Amt, das ihm Harnack   hinterlassen hatte. Kein Nachruf des offiziellen Braun-Deutschland hat den scheidenden Gelehrten geehrt; in der na­tionalsozialistischen Presse war nur der knap­pe Vermerk des Rücktrittes zu lesen. Wa­rum, da doch wohl Max Planck  , eich auf sein Fachgebiet beschränkend, nie eine be­scheidene Geste oppositioneller Grundhaltung zum System zu machen für gut befunden hat­te? Nun der weltbekannteste deutsche Ge­lehrte ist gläubiger Protestant und so etwas wie ein Gehirn- und Charakter-Antipode des Reibi... Sein schlimmster Verstoß gegen die »guten Sitten« im Dritten Reich   aber möchte wohl darin bestehen, daß er vor einiger Zeit eines der nicht-katholisdben Mitglieder der neugebildeten päpstlichen Akademie der Wissenschaften wurde! Hiblerdeutschland will akademische Stiefelputzer für das totale Regime, möglichst mit allem SS  -Graden; wer diesem»Stil« auch nur passiv sich ent­zieht, wird degradiert und geächtet, gleich welcher nationalÄc und weltb ärgerlichen Ver­dienste er sich auch rühmen könnte. Die Nachfolgesohaft in der Leitung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft   hat übrigens der Stuttgarter Industrielle Bosch angetreten, der sich jetzt mit seinem Standesgenossen Krupp von Bohlen   in den Doppelvorsitz teilt. Die Ge­sellschaft ist damit auch personell zum Pa­tentbüro für braune Vierjahrespläne offen- kundig und symbolisch genug abgestempelt. Daß Pege Auwi, Wilhelms einstmal bis auf ein kümmerlich genug erworbenes Dokto­rat mißratener vierter Sprößling,»alter Kämpfer« und braune Versammlungskanone, nunmehr neben anderen berüchtigten Nazi- Partedfiguren auch ins Kuratorium der Ge­sellschaft eingezogen ist, mag einem solchen Patentbüro zu besonderem Nutz und From­men sein! »Ihr Erscheinen eingestellt so heißt jedesmal der bündige periodische Sachver- raerk ans dem Dritten Reich  , wenn Joseph Göbbels   wieder einmal eine deutsche Zeitung zu Tode kuriert hat haben dieses Mal die »Süddeutschen Monatshefte« und die Ueber- seeausgabe des»Hamburger Fremdenblattes«. Beide Amputationen am»deutschen Geist« bedürfen ob der besonderen Trauerumstände. die Im Hintergrund der Gräber sichtbar sind, des zeitgenössischen politischen Nachrufes; es waren beide keine»gewöhnlichen« Zei­tungsleichen, wie die Reihe der anderen teils kleineren, teils mittleren Provinz-Moniteure meist katholischen, früher zentrümlichen Le­benslaufes, die auf dem jüngsten Totenzettel des»Reichsministeriums für Volksaufklä­rung« und einer wohlinstallierten»Reichs­pressekammer« stehen. Gewiß, die»Süddeutschen Monatshefte« waren schon lange eigentlich mausetot, bevor der braune Abdecker sie holte. Im offiziellen reichsdeutschen»Zeitungskatalog« von 1937 waren sie schon gar nicht mehr als unter den Lebendigen vermerkt und in dem von 1936 hatten sie bereits gestehen müssen, daß sie 902(in Buchstaben: neunhundertzwei)»voll­zahlende Bezieher« über»hauptsächlich Grenz- und Auslandsdeutschtum, Sozialismus und Bolschewismus« unterrichteten. Dieses letztere ist ihre eigene, den Katalogen zur Verfügung gestellte publizistische Pretentlon. Man wird den»Süddeutschen Monatsheften« noch in der Gruft nachfühlen können: mit solchen Markenartikeln war wirklich nicht mehr viel zu machen, seitdem eine hundert­mal handfestere Nazl-Hauskonkurrenz der Tchechophobie(siehe:»Grenzlanddeutsch­tum!«) oder die nordische Weltrettermission (siehe:»Sozialismus und Bolschewismus«!) mit bedeutend soliderem Geschäftssinn be­treibt. Wo das eine bescheidene Tippfräulein in den»Süddeutschen Monatsheften« nur ein paar gewissermaßen verlegene Exemplare unter Kreuzband monatlich packte, speien Ehcrs Rotationsmaschinen jetzt ganze Kilo­meter»Grenzlanddeutschtum« und»Bolsche­wismus« täglich aus, einschließlich der »Nationalsozialistischen Monatshefte«, die Herr Hitler   jeder Zoll ein Kaufmann so klug nach dem arteignen Vorbild in der Münchener   Nachbarschaft zu benennen wuß­te. Und was wäre der Professor Coßmann  ,| der die»Süddeutschen« besorgte, heute noch gegen den strahlenden Halbgott Rosenberg mit Blutörden und allen SS-Graden, der die »Nationalsozialistischen  « für ein oder meh­rere hunderttausend Pflicht- und Ehre-Abon­nenten hinausgehen läßt. Es kommt vor, daß die Henne ihr Kücklein im Nest zu Tode drückt Hier, bei den»Süddeutschen Monats­heften«, hat das Kücken, das ein Elefant wur­de, die Henne totgelegen! Herausgeber der»Süddeutschen Monats­hefte« war der Herr Professor Paul Niko­ laus Coßmann  . Sein Publizistentod ist jetzt so unerfreulich-kümmerlich, wie es sei­nem ganzen kümmerlichen politischen Leben entspricht; die Geschichte bewahrt sich im­mer ihre Logik und ihren Stil. Weil Herr Paul Nikolaus Coßmann   auf seinem Fachge­biet zu keinem halbwegs grünen Lorbeer­blatt kommen konnte er war Philosoph und Kürschners   ja wohl authentischer»Deut­scher Gelehrtenkalender« weiß bis heute nichts von ihm zu vermelden, als daß er ein­mal vor einigen Jahrzehnten»Elemente der empirischen Teleologie« von sich gab, besann sich der Denker auf seinen journalistisch- politischen Ehrgeiz. Das allein schon machte den Fall fatal. Er wurde hoffnungslos, als Herrn Coßmann dem Drang nicht mehr ent­gehen kannte, durch Aufspürung der»Dolöh- stößler« von 1918, die bisher immerhin nur eine schemenhafte und höchst nebulose Exi­stenz in gewissen Radauversammlungen des Escherich-Bayerh oder in Münchener   Stamm­tischgesprächen zwischen Weißwurst und vier Halben gespielt hatten, den weiß-blauen Cicero   in Catilinam!« zu spielen. War der Versuch einer solchen PCriminologie der Weltgeschichte bereits verräterisch genug'm Hinblick auf die geistige und charakteristi­sche Qualifikation dessen, der ihn machte. das Resultat war noch unendlich peinlicher! Denn Herr Coßmann   hatte sich stark ge­macht ein Gernegroß der Münchener   An­fänge des eigentlichen Nationalsozialismus   die deutsche   Sozialdemokratie durch Ver­leumdung erledigen zu können.»Einen hal­ben Meter vor dem Endsieg« hätte die unter­irdische Propaganda des»Sozialismus und Bolschewismus« Deutschland   1918 um den Siegespreis im Felde gebracht; Landesver­räter also säßen heute usw. usw... Die deutsche Sozialdemokratie, vertreten durch ihr Münch euer Parteiorgan, führte dann damals den berühmten»Dolchstoßpro­zeß« gegen Coßmann   dadurch, daß sie ihn gezwungen hatte, wegen Ehrenbeleidigung vor dem ordentlichen Gericht zu klagen und dort für seine Behauptungen, aus denen die Ehrenbeleidigung resultierte, einzustehen. Der Prozeß wurde zu einer der ganz großen Entscheidungen des Nachkriegsdeutschland, weniger vielleicht in der unmittelbaren poli­tischen Wirkung, als In der grundsätzlichen geistigen Klärung zwischen dem einen und dem anderen Deutschland  ; dem anständigen und dem unanständigen, dem durch den Krieg moralisch verlotterten und verwahrlosten und dem, was gestern noch da war und morgen wieder sein wird. Der Prozeß, der tagelang ging, ist in umfangreichsten Gerichtsproto­kollen für die Nachwelt erhalten. Er war um so notwendiger auch gerade vom Stand­punkt einer wahrheitsliebenden deutschen   Ge­schichtsforschung, als einige Jahre vorher die ähnlichen Klärungsversuche des Reichstags­ausschusses am Verhalten der damaligen Hauptzeugen, Hindenburgs und Ludendorffs, die mehr die eigene Reputation, als das deut­sche Wahrheitsinteresse zur Grundlage ihres Auftretens maohtem, sohedterten, weil gerade das Wesentliche unter Privatrenommistereien unaufgeklärt und verschleiert blieb. Das Ur­teil allea- kompetenten Sachverständigen, die damals in München   zur Vereidigung kamen, der militärischen und der zivilen, und damit das Urteil des Gerichts war: Nie hat es einen Dolchstoß gegen die deutsche Wehrmacht  im Kriege gegeben, erst recht nicht einen, den deutsche Sozialdemokraten geführt hät­ten; nicht die Politiker, sondern die Militärs haben die deutsche Sache im Kriege verloren gemacht! Es war Herr Coßmann  , der so tat­sächlich die historische Figur wurde, die er gerne hatte spielen wollen. Freilich wurde er es etwas anders, als er es sich gedacht hatte. Wenn Hitler   trotz jenes Münchensr Prozesses die Coßmannsche Thersites-Ge- sinnung als seine eigene in seinen Radauver- sammlungen weiter um sich schlagen ließ, so handelte er von da ab wider besseres Wissen und nach Moralbegriffen, die nichts mit denen zu tun haben, die sonst das Sittemgesetz auch im politischen Leben formieren soll­ten. Der andere Todesfall Ueberseeausgabe des»Hamburger Fremdenblattes« ist we­niger ins Komödienhaft-Menschliche, aber sicher im selben Maße ins Politische des deut­ schen   Nachkriegsschicksals verstrickt. Gene­rationen deutschen   Betätigungsdranges In der Welt und deutschen   Verbundenheitsge­fühls mit dieser Welt war dieses Papier ge­radezu sakramental. Das war immer mehr »Verständigung mit England« in drei Zeilen, auch wenn sie oft genug polemisch gegen den »Vetter« gehalten waren, als drei Simon- Besuche beim»Führer« oder zwanzig Lon- don-Binladungen Neuraths. Hier war bisher noch etwas tätig von Ballins Geist, der im­merhin die Hapag aufbaute, und nicht von dem Ribbentropps, der es nur bis zum Ein­bau eines Privatkinos in seinem Botschafter­gebäude an bisheriger»Ge8taltungs«-Kraft gebracht hat. Wer denkt nicht an jenen Hamburger Kaufmann Stahmer, den die Re­ publik   zum deutschen   Vertreter in England nach dem großem Kriege machte und der dort in jenem Geiste, für den zuerst Ebcrt, dann Stresemann   die ganze innere deutsche Verantwortlichkeit auf sich nahmen mora­lische Vermögen erworben hat für seine Hei­mat, die heute Gangster am Roulette ihres borussisch-militaristischen Abenteuers wie­der verspielen und drauftun können? F. E. Roth. Politik im Kriege" Man kann, wenn man im öffentlichen Le­ben steht, seine Frau nicht überall hin mit­nehmen. Das Ist kein Fehler. Oeffent- liches Leben ist Kampf, Politik ist Krieg und der Soldat nimmt neben Gewehr, Patronen usw. ja auch nicht noch seine Frau mit ins Manöver oder gar in den Krieg.»Friderlcus«. Auto-Straße Ans den Aufzeichnungen eines SS  -Trupp- führers. Es war ein Tag wie keiner noch zuvor. Schon früh um fünf begannen sie zu blasen und Heil zu rufen. Alles war ganz Ohr. Wer gern noch schlafen wollte, kam ins Rasen. Uns freute das. Wir �hatten viel zu schleppen und trapsten wie das Vieh auf allen Treppen. Kaum aus den Häusern, brüllten wir schon laut und fingen gleich gewaltig an zu singen. Die Pauke, wenn man richtig auf sie haut, läßt rings die Fenster fast in Stücke sprin­gen. Man hörte richtig, wie das Kaff erdröhnte und wie die Zivilistenbande stöhnte. Es geht nichts über wahre Manneszucht. Sie haben uns geschliffen wie die Schweine, erst mal ein Eilmarsch mit Gepäck und Wucht »Ihr faules Saupack, spürt ihr eure Beine?« Bei dreißig Grad im Schatten:»Nieder! Krie­chen!« Wie männlich ist's, nach Schmutz und Schweiß zu riechen, Ach, wenn man so gebimst wird, welch ein Glück! Und mittags dann die Eintopf-Freßkanone, Kartoffeln, Sauerkohl, ein Knochenstück, von Fettigkeit und Kochkunst nicht die Bohne. Wir hatten noch ganz rabenschwarze Klauen, das half uns all den Dreck gesund verdauen. Dann aber kam der herrlichste Momang. Er selber! Er! Wir standen wie die Säulen, er stob im Zwölfzylinder an uns lang. Ich schniefte einmal auf, um nicht zu heulen. Wer von uns allen wagte das zu hoffen? Dann fuhr er weg und ließ den Auspuff offen. Wir atmeten den heldisch herben Duft, wir drängten uns begierig in die Nähe. Die Peitsche neben ihm der wär ein Schuft, der nicht in ihr das Herrschaftszeichen sähe, bereit, das letzte für ihn hinzugeben--- Es war der schönste Tag in meinem Leben. Der schönste Tag in meinem ganzen Le- ben! A. Lindhorst. Dramatiker gegen Diktatur Ebner Rice»Judgement Day«. Elmer Rico ist ein bekannter amerika­nischer Dramatiker. Seine Stücke»Street Scene« und»The Ad ding Machine« sind mit großem Erfolg über die Bühnen gegangen. Vor kurzem wurde ein neues Stück von ihm »Judgcment Day«(»Tag des Gerichts«) Im Londoner   Strand-Theater aufgeführt. Elmer Rice   hat diesmal das Theater im Sinne Schillers zur moralischen Anstalt ge­macht. Mit demselben Recht, wie die»Räu­ber« könnte auch sein neues Stück der Spruch »In Tyrannos!« zieren. Nach der letzten Szene erhob sich das Publikum spontan zu brausenden Demonstrationen. »Judgement Day« spielt in einem Lande des südwestlichen Europa  . Der Diktator und Fuhrer   der siegreichen Nationalpartei heißt »Vesmc«. Edelrasse ist die slavische. Sie gilt als rein, wenn sie keine romanische, jüdische oder germanische Beimischung bat. Recht ist, was dieser slavischen Edelrasse nützt, und ihre Personifikation ist der Füh­rer der Nationalpartei. Darum lautet der landesübliche Gruß:»Heil Vesnic!« Aber noch ist die Opposition, die Volks­partei nicht tot; ihr gefangener, zum Tode verurteilter Führer, Alexander Kuman, be­sitzt im Lande noch viel Sympathien. Da erfährt die Welt eines Tages, daß auf den Diktator Vesnic ein Attentat verübt wor­den ist. Amtlich stellt sich die Sache so dar: Der Führer empfing die Frau des zum Tode ver­urteilten Führers der Volkspartei Alexander Kuman, Lydia, um von ihr ein Gnadengesuch für ihren Mann entgegenzunehmen. Doch erklärte der Führer, daß es für Volksver­räter keine Gnade geben könne. Darauf gab die Frau einem Mann, der sie auf ihrem Bittgang begleitete, einem Deutschen   na­mens Schneider, ein Zeichen; Schneider zog einen Revolver, feuerte auf den Führer und verletzte ihn am rechten Arm. Schneider und Lydia Kuman wurden sofort verhaftet, später auch der Sekretär der Volk spart ei, Georg Khitov, da einwandfrei festgestellt wurde, daß das verabecheuenswürdige Atten­tat von der Volkspartei angestiftet war. Das Stück spielt im Gerichtssaal und stellt den großen Schauprozeß dar, der gegen Lydia Kuman, Khitov und den Deutschen Schneider geführt wird. Schneider, durch Mißhandlungen verblödet oder durch Gifte betäubt, sitzt teilnahmslos da. Lydia und Khitov dagegen verteidigen sich mit Tempe- rament und Geschick. Sie sind unschuldig und können beweisen, daß sie es sind. Wäh­rend eingeschüchterte oder gekaufte Zeugen beschwören, daß sie am Abend vor dem Attentat die drei Angeklagten in einem Cafö beisammoositzend gesehen hätten, schält sich aus dem Beweisverfahren immer deutlicher die Wahrheit heraus: Schneider hat mit der Volkspartei nicht das geringste zu tun, das Attentat ist von dem brutalen und intrigan­ten Polizeiminister. General Rakowski, selbst inszeniert worden; der Schuß ist in den Spie­gel gegangen und der Arm, den der Führer mit heroischer Leidensmiene in der Binde trägt, ist offenbar völlig gesund. Das Beweisverfahren ist geschlossen, die fünf Richter beraten unter sich. Drei»"d von der Schuld der Angeklagten überzeugt oder tun wenigstens so. Einer kämpft für den Freispruch, der Vorsitzende schwankt. Der Richter, der für den Freispruch kämpft, ist ein Graf Slatarski, ein Konservativer, der noch an den Rechtsstaat glaubt. Lange dauert die Beratung der Richter, während das Volk und die ganze Welt in leiden­schaftlicher Spannung ihren Spruch erwar­ten. Da poltert in ihr Beratungszimmer der Polizeiminister, General Rakowski. herein. In drohendem Ton fordert Rakowski ein einstimmiges Todesurteil. Er sagt auch, warum er das tut. In einer Vorstadt ist es zu einer gefährlichen Erhebung gekommen. Die Polizei hat versagt und über die Köpfe der Menge hinweggefeuert. Der zum Tode verurteüte Führer der Volkspartei, Alexander Kuman, ist nicht, wie amtlich und fälschllcn behauptet wurde, im Gefängnis eines plötz­lichen Todes gestorben, sondern er ist ent­sprungen und organisiert inmitten seiner Anhänger den Aufständ. Die Regierung kann unter solchen Umständen eine Niederlage