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Die löbliche Regierung ist sich offenbar selbst noch nicht flar, was sie eigentlich thun soll.

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Die Verschlenderung der Schutzgebiete an private Ge sellschaften kam auf der Hauptversammlung der deutschen   Kolonial­gesellschaft in Koblenz   zur Sprache. Passarge Berlin   brachte die ie Beschwerden gegen das

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Kolonialamt vor, weil dieses deutsche   Schutzgebietsteile verschleudere.

foll, zu befunden. In einem freisinnigen Blatte, das durch heit gefunden zu haben, werden verdußt dastehen vor dem ebenso T Flotteneifer den Antisemitismus der Regierung zu überwinden glänzenden wie entscheidenden Sieg der Opposition und des Socialis gedenkt, liest man heute eine Zuschrift, die klagt, daß Deutsch- mus in den italienischen Neuwahlen, die ganz nach dem abgekürzten Land aus Mangel an einer genügend mächtigen Flotte nicht Verfahren, das unsrer Staatspfiffitusse Ideal ist, vorgenommen in den südafrikanischen Krieg einzugreifen vermocht habe. Bald worden find. Der erwachte Boltsgeist spottet solcher Spinweben werden vielleicht die verantwortlichen Weltmachtspolitiker der politischen Kleingeister und Kurpfuscher und zerreißt ihre festesten zu der Einsicht gelangen, daß eine starke Flotte nicht nur zur Rege wie morsche Zwirnsfäden. Verteidigung, sondern zu Eroberungen in fremden Zonen gut Und nun ein Bravo aus vollster Brust unsren Insbesondere griff er die deutschen   Mitglieder englischer Gesellschaften ist. Und da die Flotte durch die jetzige Vorlage zu solchen italienischen Brüdern. Sie haben Wort gehalten. an, namentlich den Dr. Scharlach- Hamburg, der einer der Direktoren der in London   refidierenden South- West- Afrikan- Company ist. Er Zielen noch nicht start genug, so muß sie weiter vermehrt Sie haben ihre Schuldigkeit gethan und sich ruft ihm schließlich zu: Sehen Sie mich mal an, Herr Dr. Schar­werden, ohne Maß und Ende. verdient gemacht um ihr ihr unglückliches, gelach, wenn Sie den Mut haben! Inmitten all dieser wüsten Ueberstürzungen des Marinis- nech tetes, ausgefogenes Vaterland und um die Dr. Scharlach( in höchster Erregung): Das werde ich nicht mus wird die Socialdemokratie ihre Politik der völterbefreiende internationale Socialdemo- thun! Das ist ja eine Frechheit, eine Ünverschämtheit!( Allgemeine Friedenspflege und der kulturellen Völker- tratie. Ohorufe und große Bewegung.) einigung um so nachhaltiger und ernster bethätigen.

Die Neuwahlen in Italien  

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Deutsches Reich  .

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haben am Pfingstfonntag stattgefunden, und der Pfingstgeist hat sich An der Schulkonferenz,

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Herzog Johann Albrecht: Ich ersuche dringend, alle Zwischen­rufe und beleidigenden Bemerkungen zu unterlassen!

Dr. Passarge erklärt, er habe nichts mehr hinzuzufügen. In fast einstündiger Rede verteidigt sich Dr. Sharlach. Er nehme das Recht für sich in Anspruch, ein ebenso guter Patriot und gesellschaft.( Beifall und starkes Bischen.).

ist die am Mittwoch beginnt, wird der Kaiser nicht teilnehmen. Er Kolonialpolitiker zu sein wie die anwesenden Mitglieder der Kolonial­hat eine Absage geschickt.

über das Land ergossen. Die Ruhe meldet der Telegraph nicht gestört worden. Als ob die Ruhe bei solchen Gelegenheiten jemals gestört wurde, wenn nicht die herrschende Partei mit ihrer Polizei Ruhestörungen macht, um das Wahlresultat zu fälschen. Und Herr Bellour, dessen Kazenjämmerlichkeit aus seiner sogenannten Programmrede- Programmlosigkeit ist auch ein Programm hervorgeht, war nicht in der Stimmung und auch nicht in der Lage, Nuhestörungen verüben zu können.

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Es ist also feine Rede zu erwarten, wie die auf der Schul­

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fonferenz vor 10 Jahren. Damals führte der Kaiser in der längsten Rede, die er wohl jemals gehalten hat, u. a. aus: Wenn die Schule das gethan hätte, te. was von ihr zu ver­Tangen ist und ich kann zu Ihnen als Eingeweihter sprechen, denn ich habe auch auf dem Gymnasium gesessen und weiß, wie es da zugeht, so hätte sie von vornherein von selber das Gefecht gegen die Socialdemokratie übernehmen müssen. Die Lehrerkollegien hätten alle miteinander die Sache fest ergreifen und die heranwachsende Generation so instruieren müssen, daß die­jenigen jungen Leute, die mit mir etwa gleichaltrig sind, also von etwa 30 Jahren, von selbst bereits das Material bilden würden, mit dem ich im Staate arbeiten könnte, um der Bewegung schneller Herr zu werden. Das ist aber nicht der Fall ge­wesen.".

Herr Pellour hatte ja schon thatsächlich seine Ohnmacht verkündet, als er zur Auflösung der Kammer Schritt. Die Kammer war ihm ja in ihrer erdrückenden Mehrheit vollständig zu Diensten allein er konnte mit seiner Majorität nichts anfangen. Zu schwach zum Diktator, ließ er das schon er: hobene Schwert sinken, und wagte nicht, die Ausnahmegesetze aufrecht zu erhalten. Er ergriff das Hasenpanier vor der äußersten Linken und löste die Kammer auf. Sein Zweck war dabei nicht sowohl die Die Schule habe nicht die Jugend angefeuert und ihr klar Regierungspartei zu stärkensie war ja numerisch start genug für gemacht, daß das neue Staatswesen dazu da wäre, um erhalten zu alles, was die Regierung wollen fonnte als die äußerste Linke, werden. Es entwickelten sich schon jetzt im Reich centrifugale vor der er ausgerissen war, zu schwächen, wo nicht zu zer- Tendenzen. Ich kann das gewiß genau beurteilen, weil ich oben stehe und an mich alle solche Fragen herantreten." Der Hauptgrund Besitzende) im Gymnasium gesessen haben und hauptsächlich auf den sei, daß seit 1870 die Philologen als beati possidentes( glückliche Lernstoff, auf das Lernen und Wissen, den Nachdruck gelegt haben, aber nicht auf die Bildung des Charakters und die Bedürfnisse des jezigen Lebens.

malmen.

Linke

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Wohlan, dieser Zweck ist nicht erreicht worden. Die äußerste insbesondere ihr Kern und ihre Kraft- die Socialistische Fraktion hat an Stimmenzahl und an Mandaten sehr erheblich gewonnen, weit über unser äußerstes Hoffen, und die Regierungspartei hat zwar einen Zuwachs von einigen Mandaten erlangt, allein auf Kosten der Mittelparteien, die im Grund die besten Stüßen der Regierung find. Den Hauptfeind gestärkt und sich selbst den Boden unter den Füßen weggezogen das ist für die Regierung das Facit des Wahlkampfs.

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Betrachten wir zunächst, um vergleichen zu können, die Parteis verhältnisse der vorigen Kammer. Sie war wie folgt zusammen­gesetzt: 296 Gouvernementale, 32 Dissidenten der Rechten, 104 fon­stitutionelle Linke unter Führung von Zanardelli und Giolitti, 71 egtreme Linke, hierunter 16 Socialisten.

In Italien   ist es bekanntlich Gesez, daß jedes Jahr im Juni die Wählerlisten erneuert werden müssen. Mit seiner Unteroffiziersschlauheit wollte Bellour das ausnüßen und setzte die Neuwahlen auf den ersten Sonntag des Juni fest, damit sie nach den alten Wählerlisten vorgenommen würden. Die seitdem gu gewachsenen Wähler, die wie überall, zumeist den Oppositionsparteien angehören, sollten dadurch um ihr Wahlrecht geprellt werden. Unfre Gemeinden ließen sich das aber nicht gefallen.

In Mailand   z. B. wurde die Absicht der Regierung ver­eitelt, binnen drei Tagen wurden die neuen Wählerlisten, deren Auf­stellung schon vorbereitet war, fertig gestellt. Die Gemäßigten in Mailand   hatten gegen die Aufstellung der neuen Listen beim obern Gerichtshof Einspruch erhoben, doch dieser erklärte sich für in­fompetent. So konnten mehr als 4000 neue Wähler in Mailand  ihr Wahlrecht ausüben.

Das meiste Juteresse richtete sich auf die Wahlkämpfe: in Mailand   zwischen dem Socialisten Maino und dem Präsidenten der Kammer Colombo  , der stets das Spiel der Majorität gegen die Rechte der Minderheit geführt hat; in Rom   zwischen Enrico Ferri  , dem Führer der Obstruktion und dem extremen Reaktionär Santini; in Florenz   zwischen dem neuen Zuzügler der extremen Linken, dem Dichter D'Annunzio   gegen Cambrai   diguy, dem Urheber des parlamentarischen Knebelgesetzes; in Neapel   zwischen dem Republikaner   Altotelli und Casale, dem Kandidaten der Camorra  ; und in Palermo  , wo die Maffia   den Mörder Rotarbartolos, den Massenverbrecher Pallizolo, Crispis Strcatur, wieder aufzustellen die Schamlosigkeit gehabt hat.

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,, Wenn ich nun zurückgreife auf die Schulen und speciell auf das Gymnasium selber, so weiß ich sehr wohl, daß in sehr vielen Kreisen man mich für einen fanatischen Gegner des Gymnasiums hält und mich auch zu Gunsten andrer Schulformen ausgespielt hat. Meine Herren, das ist nicht der Fall. Wer selber auf dem Gymnasium gewesen ist und hinter die Coulissen gesehen hat, der weiß, wo es da fehlt. Und da fehlt es vor allem an der nationalen Basis. Wir müssen als Grundlage für das Gymnasium das Deutsche   nehmen; wir sollen nationale junge Deutsche erziehen, und nicht junge Griechen und Römer." Dann forderte der Kaiser die Pflege des Nationalen in Ge­schichte und Geographic:

und ſed. Hoffmann sich gegen

Dr. Scharlach ausgesprochen hatte, wurde eine Resolution an genommen, welche den Reichskanzler ersucht, nur solche Gesellschaften auf Grund von Land- oder sonstigen Konzeſſionen zur wirtschaft­lichen Erschließung der Kolonien zuzulassen, in deren Verwaltung der deutsche Einfluß ausschlaggebend gesichert ist und ach dauernd gesichert bleibt.

Entrüstet man sich in der Kolonialgesellschaft wirklich ernstlich, daß die Kolonialpolitik nur eine Art privater geschäftlicher Aus­beutung ist, die das Reich subventioniert? ang iſt, die à

Die unüberwindliche Macht der Socialdemokratie wird wider die Absicht von dem Jahresbericht der Handelskammer zu Ruhrort   anerkannt. Es heißt darin:

Wäre der Socialismus, wie behauptet, lediglich oder Haupt­sächlich eine Magenfrage, so müßten ihm die gegenwärtigen Zeiten guter Konjunktur und ausreichenden Verdienstes einen Rüdgang gebracht haben. Dem aber ist keineswegs so; die Bewegung unter unsrer Arbeiterschaft, genährt genährt durch eine unermüd­liche Agitation, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Auch die Annahme, daß eben diese Agitation einiger Fortschritte verdankt, daß wenigen Verführern eine große Führer, jei es, welgent der Socialismus wesentlich feite Anzahl gedankenloser Verführter gegenüber stände, wäre falsch. Ihr widerspricht die Entschiedenheit in der Be wegung der Massen. Es hieße Illusionen erweden, wollte man durch diese unfachliche Tremmung der nicht so sehr unsre moderne Gesellschaft als die ruhige wirtschaftliche Entwicklung unsres Vater­lands schwer bedrohenden Erscheinung den Stempel fünstlicher Mache und innerer Unwahrheit aufdrücken." 1200

Man sieht: Auch den Federagenten des Kapitalismus dämmert allmählich ein wenig Erkenntnis auf. Man lernt, die Thatsachen anzuerkennen. Um so fomischer wirkt nach solchem Anfall von Ein­sicht dann das Rezept, das der Bericht wider die Gefahr vorschlägt. Man solle den Arbeiter über den Irrtum aufklären, daß ihm der Besitz versagt, die sociale Stufenleiter über ihm abgebrochen sei, Nein, wenn er nur hübsch sparsam und mäßig sei, fönne er es auch zu Ansehen und Würden im Reiche der Besitzenden bringen und brauche nicht mehr den Parteizehnten als einzig mögliche zinsbare Anlage zu betrachten. Die Sparsamkeit birgt also die Lösung der socialen Frage. Aber die nicht allein. Sondern auch der Staat muß ein­greifen. Etwa durch eine radikale socialpolitische Gesetzgebung? Ach nein, sondern vielmehr durch den Staatsanwalt, Gegen Stören­friede und Agitatoren... fann es nur ein Verhalten geben: eiserne Strenge, unnachsichtige Ahndung aller gegen unsre Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteten Handlungen und Versuche."

Vor allen Dingen müssen wir in der vaterländischen Geschichte Bescheid wissen. Der Große Kurfürst war zu meiner Schulzeit nur eine nebelhafte Erscheinung; der Siebenjährige Strieg lag bereits außerhalb aller Betrachtung, und die Geschichte schloß mit dem Ende des vorigen Jahrhunderts, mit der französischen  Revolution. Die Freiheitskriege, die das Wichtigste find für den jungen Staatsbürger, wurden nicht durchgenommen. Warum werden denn unfre jungen Lente verführt? Warum tauchen so viele unklare, konfuse Weltverbesserer auf? Warum wird So vereint sich die Eparagnes mit dem Scharfmacher Stumm, immer an unfrer Regierung herumgenörgelt und auf das und mit dieser Verbindung wird die unüberwindliche Macht der Ausland verwiesen? Weil die jungen Leute nicht wissen, wie Socialdemokratie überwunden werden. unsre Zustände sich entwickelt haben, und daß die Wurzeln in dem Zeitalter der französischen   Revolution liegen."

Des weiteren sprach der Kaiser von der Ueberbürdung und der Ueberproduktion an Gebildeten.

" Die sämtlichen sogenannten Hungerkandidaten, namentlich die Herren Journalisten, das sind vielfach verkommene Gym­nafiaften, das ist eine Gefahr jür uns. Dieses Uebermaß, das jetzt schon zu viel ist, gleichsam ein Rieselfeld, das nicht mehr auf nehmen kann, muß beseitigt werden. Ich werde daher kein Gymnasium mehr genehmigen, das nicht absolut seine Existenz berechtigung und Notwendigkeit nachweisen kann. Wir haben schon

genug."

Zum Kapitel: Schutz vor Schuhleuten"! wird uns aus Elsaß- Lothringen   geschrieben: Es muß in der That schon weit gefomunen sein mit den Uebergriffen der Polizei­gewalt gegenüber der persönlichen Freiheit des Staatsbürgers, wenn bereits zweifelhaft ordnungs- und regierungsfreundliche Staats­stüßen in eben solchen Presorganen ihre warnende Stimme gegen diese Mißstände erheben zu müssen glauben.

Unter der Spigmarke, Verhaftung und Handfessel" berichtete man dieser Tage dem reichsländischen Ableger der Kölnischen Zeitung  ", der streng gouvernementalen Strap­burger Post", von hochgeschäßter juristischer Seite" über Erinnert sei schließlich noch daran, daß der Kaiser am 4. De- einen empörenden Polizeinbergriff, dessen Opfer ein zweiund­zember von dem damaligen Kultusminister v. Goßler rühmte, daß sechzigjähriger, völlig unbescholtener Arbeiter, cin der deutsche Staat und das Königreich Preußen seit langen Jahren Familienvater mit sieben Kindern, war. Anlaß zu dieser Maßregel keinen so tapfern, hingebenden und hervorragenden Kultusminiſter gab die Thatsache, daß anfangs Mai d. J. ein Soldat vom Bild des Kaisers mit der Unterschrift Sic volo, sic jubeo", so will wieder eingefangen worden war. Der Flüchtling war bei seiner gesehen hat. Am 18. Dezember erhielt dann Herr v. Goßler das Infanterie- Regiment Nr. 60 in Weißenburg   desertiert, bald aber ich, so befehle ich. Festnahme in Civilkleidern, die er nebst Speise und Zehrgeld von einem Manne in der Nähe des Dorfes Lembach erhalten haben wollte. Dabei hatte der Deserteur als Kennzeichen für den Helfer auf der Flucht unter anderm angegeben: blaue

Eine an diese Unterschrift geknüpfte familiäre Kritik soll dann den Anlaß zur Entlassung Goßlers gegeben haben.-

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Gendarmen

Und nun zu dem Resultat der Sonntagswahl, so weit es uns vorliegt. Unser italienischer Korrespondent telegraphiert uns: Rom  , 5. Juni, nachm. Glänzender Triumph der äußersten Ausnahmegesehe gegen die Verkehrsarbeiter fordert Hose, weißes Halstuch, Epaten 2c. Diese Angaben genügten Linken. Ueberall Vermehrung der socialistischen Stimmen. In täglich mit wachsender Frechheit die" Post", nachdem auch in den beiden Gendarmen von Lembach, die mit der Gruierung Mailand   alle reaktionären Kandidaten geschlagen. Colombo, der andren Städten die Straßenbahner in den Ausstand treten. Das des der Beihilfe zur Fahnenflucht Beschuldigten beauftragt waren, Mann der Geschäftsordnungs- Guillotine und Vigoni, der frühere Blatt hegt: am 18. Mai den Straßenwärter Schw. aus Klimbach, während er Maire unter dem Belagerungszustand, find auf der Strecke geblieben, Daß radikalliberale Blätter für die Ausnahmestellung, welche auf der Straße Weißenburg- Lembach beschäftigt war, für verhaftet alle Socialisten wiedergewählt; mur Bissolati noch in Stichwahl. die Socialdemokratie nach ihren gesamten Grundsätzen im öffentlichen zu erklären, inn ihn dem Untersuchungsrichter in Weißenburg   vor Neugewählte Socialisten: Maino, Vigna, Todeschini, Monte­Leben einnimmt, kein Verständnis haben, ist eine beklagensiverte That- zuführen. Ohne weiteres legte dabei der eine der beiden Beamten martini, Borciani, Rondoni, Rigola, Zerboglio, Noe, Marchesano, fache, und sie ist geradezu unbegreiflich. Wenn einmal durch die dem Mann eine Handfeijel an das rechte Handgelent, Lässigkeit und deplacierte Nachsicht der Behörden obwohl Schw., im Gefühl seiner völligen Unschuld, die Erklärung ab. Albertelli. Ferri ist doppelt gewählt. Desgleichen Costa. Wir eine Verkehrsstodung größten Stils eintreten follte, gab, er werde freiwillig und gern mitgehen. Auch hatte find in zwölf Stichwahlen. Die Republikaner   rüden in die neue dann würden dieselben Elemente, die heute aus rein doktrinärem der Verhaftete wie gesagt, ein Mann von 62 Jahren Stammer mit 27 Abgeordneten den 8 gewonnen Freiheitsdusel den auf die Abwendung der Gefahr bedachten Be­und sie haben gegenüber keinerlei Widersetzlichkeit an 5 Stichwahlen; die Radikalen haben 32 Mandate- 6 gewonnen­hörden in den Arm fallen möchten, natürlich mit aller Macht den Tag gelegt, sondern nur in bestiminten, aber durchaus 5 Stichwahlen; die äußerste Linke zusammen zählt in der neuen nach der Staatshilfe rufen. Wer aber bei Zeiten an die angemessenen Worten den ihm gemachten Vorwurf zurückgewiesen. Kammer 85 Mitglieder Seite der Behörden tritt, der muß sich von ihnen den Halstuch und Spaten wurden dem Manne weggenommen, worauf ein Gewinn jetzt schon von 18. Wir Vorwurf reaktionärer und gewaltthätiger Gesinnung gefallen man ihn nach Weißenburg   abführte. Dies geschah, obwohl der Vers rechnen durch die Stichwahlen auf 95 zu kommen. Die Mailänder lassen. Indessen wir scheuen ihn nicht und wiederholen Consortoria( Clique), die an der Spize der Reaktion steht, ist aufs deshalb nochmals: Unnachfichtliche Bekämpfung jeder Lieb: Haupt geschlagen. Die Florentiner Realtionsclique hat zwei äugelei zwischen Verkehrsangestellten mit der Social­Stichwahlen und ist durch die Socialisten bedroht. Sogar demokratic ift eine moralische Pflicht der Behörden." in Süditalien   hat unsre Partei herrliche Siege davon Die ausgebeuteten Angestellten der Verkehrsinstitute sollen also Der Untersuchungsrichter vermochte aus den Aften sofort die getragen, trotz der dort herrschenden enormen Corruption. gewaltsam daran gehindert werden, um eine Verbesserung ihrer Schuldlofigkeit des Verhafteten festzustellen; er meinte mit Recht, Ballizolo, der Kandidat der Maffia  , ist gefallen. Die konstitutionelle basselbe Blatt zeigt, deffen Hintermann die Erschließung neuer wohl in großer Anzahl auf dem Lande zu finden sein. Zudem sollte Lebenslage zu kämpfen. Wunderbar, wie verkehrseifrig sich jetzt Männer mit blauen Hosen, weißem Halstuch und Spaten würden Opposition ist ziemlich gleich geblieben, sie hat Size gelvonnen Verkehrswege und verloren. Die Wahlen haben die politische Ueberlegenheit des gewußt haben. wie des Mittelland- Kanals- perfid zu verhindern nach Angabe des Deserteurs der Unbekannte ein Mann von 40 Jahren sein, Schw. aber ist 62 Jahre alt; der Gesuchte sollte Nordens über den Süden wieder gezeigt, aber auch daß im Süden die Opposition wächst und der Socialismus Fortschritte macht. Die Bus ihren ehemaligen Parteigenoffen Professor Hans Delbrid, weil er follte bartlos fein, Schiv. aber trägt Schmurrbart mit Stugbärtchen, Einen Schildhalter der Socialdemokratie nennt die Post" schwarzes Haar haben, Schw. ist aber bereits stark ergraut; jener nahme unſrer Stimmen übertrifft alle unfre Erwartungen. Die Regie- in der Beurteilung der Heinzecampagne das Berdienst der Social- furz, man konnte von vornherein annehmen, daß der Straßenwärter rung ist unmöglich geworden; sie kann der mächtigen Strömung im demokraten anerkannte. Und die Kreuz- Zeitung  " vermißt ausrichter entließ deshalb den Schw. mit der Weisung, am andern Tag mit dem Schuldigen keineswegs identisch ist. Der Untersuchungs­Lande nicht widerstehen. Pelloux wird gehen oder gegangen diesem Anlaß bei den Gelehrten und Künstlern die Weite des richter entließ deshalb den Schw. mit der Weisung, an andern Tag Blids, die sie befähigt, die Folgen ihrer Reden und Handlangen zu zuführenden Deserteur zu konfrontieren. Dies geschah und es stellte wiederzukommen, um ihn dann mit dem qus dem Arrest vor­übersehen." Warum haben sie auch nicht die Weite des Blicks und des sich dabei hernus, daß dieser und der Verhaftete sich Gewissens, die den Herren Gröber, Stöder und Zedlig eigen von Haut und Saaren nicht tannten. tümlich ist?

werden."

So unser italienischer Korrespondent, der selbst mitten im Kampf gestanden hat.

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Da er nicht von Verlusten der konftitutionellen Opposition spricht, scheint es mit der vermehrten Regierungsmajorität, von der die Tele­gramme reden, sehr windig bestellt zu sein. Ueber die Kanalvorlage berichtet Schweinburg: Der Wahlkampf war ungewöhnlich lebhaft die Zahl der Es fann als feststehend gelten, daß die Vorlage in dieser Kandidaturen größer als bei irgend einer früheren Wahl. Die Sommertagung nicht mehr an den Landtag gelangen wird. Dagegen äußerste Linke sandte 282 Kandidaten in den Wahlkampf: 64 Radi- follen Ergänzungen im Gange sein, den Landtag im Spätherbste, etwa zu derselben Zeit wie den Reichstag  , zu berufen tale, 71 Republikaner, 147 Socialisten, während auf der Rechten das und als einzigen Verhandlungsgegenstand die Kanalvorlage einzu Verhältnis ungefähr das gleiche war. bringen. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß dem Abgeordneten Unfre deutschen Staatspfiffikuffe, die sich eingebildet hatten, in hause über diese Absichten der preußischen Staatsregierung demnächst bierzehntägigen Wahlagitationsfristen den Stein konservativer Weis- I Mitteilung gemacht werden wird,

haftete schon unterwegs dem Wächter der Ordnung aus seinem Arbeits­fontrollbuch nachweisen konnte, daß er zu der von dem Deserteur bezeichneten fritischen Zeit auf einer gerade entgegengesezten Stelle beschäftigt gewesen war.

So weit der Hergang dieser Verhaftung, an den der juristische Gewährsmann des Straßburger Blattes mun folgende Fragen fnüpft: Warum hat man diesen Mann, der in der ganzen Gegend als Ehrenmann im Arbeiterkleide befaimt ist, auf einen so wenig begründeten Verdacht hin einem Verbrecher gleich behandelt und ohne weiteres gefesselt? Hatten die Gendarmen Furcht, er, der 62 jährige Mann, möge ihnen entlaufen? Oder war Besorgnis vor­handen, er könne sich zur Wehr sehen, wo sie ihm doch mit Seiten­gewehr und Revolver gegenüberstanden? Kurz: wo liegt der recht fertigende Grund zu einer solchen Maßregel? Wer verfügt die Fesselung? Wer hebt sie wieder auf Der Gendarm?