scheint über das Schicksal der Völker zu entscheiden. Der Krieg zerstört die Staatsmacht in den besiegten Ländern, erschüttert das Gefüge der Ge­sellschaft und öffnet den Weg für ent­schlossene festorganisierte Gruppen, sich der Gewalt zu bemächtigen und sie durch neu organisierte Gewalt zu behaupten. In Rußland   errichten Lenin   und Trotzki   mit Iflfe der zurückflutenden Soldaten ihre Äferrschaft. Im siegreichen Bürgerkrieg schaffen sie in der Roten Armee und in der GPU die Machtmittel ihrer unbeschränkten Gewalt. Zum erstenmal seit der französi sehen Revolution wird ein Staat neu ge­schaffen, in dem die persönliche Freiheit und alle politischen Rechte vernichtet sind. Freilich wähnten die Gründer, die Vernich tung der Freiheit werde nur ein vorüber­gehender Zustand sein, die wahre Demo­kratie schließlich kommen. Zum erstenmal auch waren Freiheit u n d S o z i a 1 i s m u s ge­trennt. Sollte der Sozialismus und war dies sein tiefster Sinn verwirklicht werden, um damit die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Menschen auch von ihren wirtschaftlichen Schranken zu befreien, so wurde jetzt die Freiheit ver­nichtet, der neue Untertan der totalen Staatsgewalt in einen Staatssklaven ver­wandelt, sein Denken zwangsweise ge­normt, in der vagen Hoffnung, daß Frei­heit und Selbstbestimmung den Versklav­ten einmal gleichsam als Abfallprodukt aus der Umorganisation der materiellen Pro­duktivkräfte zufallen könnte. Als ob je in der Geschichte Despoten sich selbst be­seitigt hätten und Sklaven Träger der Frei­heit geworden wären, der Stalinismus nicht die notwendige Konsequenz des Leninismus sein müßte. Aber der Sieg des Bolschewismus übte zunächst eine ungeheuere Wirkung aus. Zum erstenmal schienen die unterdrückten Massen, noch dazu rückständige unorgani­sierte Bauern und Arbeiter die Staatsmacht in dem größten Reich der Erde erobert zu haben. Nicht der unendlich mühselige Kampf der Arbeiterbewegung in den fortgeschrittenen Ländern, nicht Auf­klärung und Organisation hatten den Er­folg gebracht, sondern die rücksichtslose und geschickte Anwendung der Gewalt durch außerordentliche, zum Aeußersten entschlossene Führer. Man übersah die einzigartigen Bedingungen einer solchen Siegesmöglichkeit, die Schwäche des rus­sischen Bürgertums, dem jeder Rückhalt In städtischen Mittelschichten und einer wohlhabenden Bauernschaft fehlte, die Zerrüttung und Unterhöhlung des Herr­schaftsapparats, gegen den fast die ganze russische   Gesellschaft schon im Frieden in erbitterter und verachtender Opposition ge­standen hatte, die zur Revolte bereite Ver­zweiflung der landarmen Bauernschaft, und vor allem den Umstand, daß erst die Zer­schlagung der Staatsmacht von außen her den Weg freigemacht hatte. Man sah nur den Sieg, und was in Rußland   wirklich ge­worden war, mußte das nicht erst recht in den fortgeschrittenen Ländern möglich sein? In der Tat alles schien möglich, jetzt wo man an der Staatsmacht des größten Reichs den Rückhalt gefunden hatte. Die Stunde der Unterdrückten, hatte sie nicht endlich geschlagen? So mußte auch dlebolschewisti- sche Ideologie gewaltigen Einfluß gewinnen und zum selbständigen Faktor politischen Geschehens werden. Wir haben nicht die Absicht, den Einfluß der bolsche­wistischen Ideologie auf die europäische  Arbeiterbewegung zu verfolgen. Das grau­sige Trümmerfeld vom Ural   bis zum Rhein  spricht eine zu deutliche Sprache. Uns in­teressiert eine andere Seite: Die bolsche­wistische Ideologie mußte natürlich ihre stärkste Kraft ausüben in den Ländern »denaturierter Demokratie«, dort wo der Drang nach persönlicher und politischer Freiheit am wenigsten Wurzel geschlagen hatte. Das waren aber nicht nur europäische Länder; das waren die großen Kolonien, das waren die durch den Krieg aus ihrem geschichtlichen Dasein aufge­weckten Völker Asiens   und Nordafrikas  , die indische, chinesische und arabische Welt und auch manche mittel- und süd­amerikanische Staaten. In den letzteren er­hebt sich unmittelbar und fast ohne soziale Uebergangsstufen über einem verelendeten Landproletariat, das kolonial-feudalen Aus­beutungsmethoden unterworfen ist, und über einer halbpauperisierten, halb prole­tarischen, zumeist aus einer Mischimg von Indianern, Negern und Weißen entstande­nen, jeder Organisation noch widerstreben­den Massen in den Städten eine kleine Schicht Reicher, die die politische und wirt­schaftliche Macht monopolisiert haben. Zu­gleich fühlen sich diese Länder, die herr­schenden wie die beherrschten Schichten als Ausbeutungsobjekte des fremden, zu­mal des nordamerikanischen und eng­lischen Kapitals. Damit sind für die bol­schewistische Auffassimg die Voraus­setzungen für eine Revolution gegeben. Voraussetzungen, die am günstigsten zu sein scheinen in Mexiko  , am geringsten in dem am meisten fortgeschrittenen Ar­ gentinien  , während das größte Reich, Brasilien  , etwa in der Mitte steht. In der Tat beginnt nach der Oktober- Revolution die Sammlung all dieser oppo­sitionellen, sozialen und nationalen Be­freiungstendenzen unter bolschewistischen Losungen. Das Resultat ist das gleiche wie in Ost-, Süd- und Mitteleuropa  : nach kur­zem Aufflammen werden die kommunisti­ schen   Bewegungen unterdrückt und mit ihnen zugleich jede Form der Arbeiter­bewegung. Aber die Unterdrückung geht weit über die Grenzen hinaus, die in der Zeit vor dem Krieg, in der Zeit der Herrschaft der libe­ral-demokratischen Idee möglich erschie­nen. Denn der bolschewi­stisch e n Id e o 1 o g i e setzt sich jetzt die faschistisch- national�istische entgegen. Sie übernimmt die Lehre vom totalen Staat, die Leugnung der Demokratie, die Ver­neinung der geistigen und politischen Frei­heit Sie bleibt in der Grausamkeit der An­wendung nicht hinter ihrem Vorbild" zurück. Aber auch dort, wo halb- und ganzfaschistische Parteien sich noch nicht der Staatsmacht bemächtigt haben, be­ginnt die faschistische Ideologie ihren Ein­fluß auszuüben. Das Streben all dieser rückständischen oder unterworfenen Völ­ker geht nach nationaler Selbständigkeit, nach Begründung eines eigenen und un­abhängigen Staates. Träger des Kampfes ist die neu sich bildende einheimische Bourgeoisie und die Intelligenz. Die frem­den Oberherren, die Einflüsse des aus­ländischen Kapitals sollen beseitigt,(jazu alle Kräfte der Nation zusammengefaßt werden. Auch die bolschewistische Ideolo­gie war dort, wo sie Boden gefunden hatte, nationalistisch denaturiert worden. Aber die bolschewistische Ideologie droht be­ständig die kämpfende Nation sozial zu zerspalten, während der aggressive Natio- nalispus sie eint. Bürgertum und Intelli­genz übernehmen die neue Ideologie, die in den beiden europäischen   Großstaaten ge­siegt hat; nicht mehr an Rußland  , sondern an Italien   und Deutschland   suchen sie ihren Rückhalt. Die Unterdrückung und Aufpeitschung aller oppositionellen Tendenzen in den halb- und ganzkolonialen Gebieten ist für die Sowjets nie eine ideologische Ange­legenheit gewesen, sondern nur ein sehr realistisches Mittel ihrer Außenpolitik. Bis zum Sieg des Nationalsozialismus betrach­teten sie die Westmächte, vor allem Eng­land, als ihre gefährlichsten Feinde. Die Erregung der Gärungen in China   und In­ dien  , in Vorderasien und Nordafrika   war ein wirksames Mittel, die Stellung der gro­ßen Kolonialmächte zu schwächen, in des­sen Dienst auch die kommunistische Par­tei Frankreichs   sich stellen mußte. Jetzt treten Faschismus und Nationalismus darin die bolschewistische Erbschaft an und suchen die Ernte in die Scheuern zu bringen, deren Aussaat für sie die Außen­politik der Sowjets besorgt hat. Ihnen geht es nicht um Ideologie, sie vertreten keine Gesinnung: aber die nationalen Bewegun­gen, die sich gegen Frankreich   und Eng­land richten, können unter Umständen wichtige Faktoren werden in der großen Auseinandersetzung um die Neuverteilung der Welt. Deshalb scheuen sie vor keinem Aufwand der Propaganda zurück, um die Verbreitung ihrer Ideologie zu sichern, die alle Kräfte der kolonialen und halb­kolonialen Völker gegen England und Frankreich   mobilisieren soll. Der neueste Erfolg der faschistischen Ideologie ist ihr Sieg in Brasilien  , und damit ihr offi­zieller Einzug in Südamerika  . Man braucht an sich die Bedeutung der Umgestaltung Brasiliens   in einen»faschistischen Korpo- ratjonsstaat« unter Führung des bisherigen Präsidenten Vargas nicht zu übertreiben. Brasilien  , das zweitgrößte Reich der Erde, ist noch wenig von Eisenbahnen und Stra­ßen erschlossen. Die Zentralgewalt ist schon deshalb schwach und erstreckt sich in vielen Gebieten des zum Teil noch un­erforschten Gebietes kaum über den Um­kreis einiger Städte hinaus, wenn auch die Entwicklung des Flugwesens in neuerer Zeit zur Stärkung der Staatsmacht beige­tragen hat. Die Provinzen, manche von der Ausdehnung europäischer Großstaaten. besaßen bisher weitgehende Autonomie und werden auf sie um so leichter verzichten, als die wirtschaftlichen Gegensätze etwa zwischen dem Kaffeestaat Sao Paulo   und und einem an dem industriellen Ausbau so stark interessierten Gebiet wie Minas Geraes mit seinen Eisenlagern sehr groß sind. Der Totalität der Staatsmacht sind also von vornherein Grenzen gesetzt. Zu­gleich befindet sich das Land infolge des Zusammenbruchs der bisherigen Kaffeepolitik, die auch eine Währungs­entwertung nach sich zieht und bereits zur Suspendierung der Zinszahlungen an die ausländischen Gläubiger geführt hat, in einer schweren Wirtschaftskrise. Wie also das faschistische Experiment weiter ver­laufen wird, läßt sich schwer voraussehen. Aber die Ersetzung einer, wenn auch noch so denaturierten Demokratie durch den to­talen Staat zeigt den starken Einfluß der faschistischen Ideologie auf alle Gebiete, denn die Träger einer demokratischen Staatsentwicklung fehlen, sei es aus Grün­den ihrer geschichtlichen Entwicklung, ici es aus sozialen Ursachen es sind erst etwa 50 Jahre verflossen, seif in Brasilien  die Negersklaverei abgeschafft worden ist. Auch wird man die Tatsache nicht über­sehen, daß der Präsident Vargas, der vor sieben Jahren auf dem Weg einer der üblichen»Revolutionen« zur Macht ge­kommen war, seit fünf Jahren fast un­unterbrochen schon mit dem Belagerungs­zustand regierte und den Vorwurf, den ihm ein angebüch kommunistischer Putsch ge­boten hatte, rücksichtslos auszunützen ver­standen hatte. Aber wichtig bleibt es doch, daß die faschistische Ideologie jetzt in Südamerika   Eingang gefunden hat, und wenn der Versuch gelingt, wird das brasi­lianische Beispiel in anderen Staaten Süd­ amerikas   leicht Nachfolge finden. Das bedeutet auch für die Ver­ einigten Staaten   eine neue Situation. Am 1. Dezember hatte Roosevelt  in Buenos Aires   am pro-amerikanischen Kongreß die in der Demokratie verbunde- Xeurath In den knalügen Pressephotos der Hit­lerzeitungen vom Mussolini  -Besuch in Deutschland   sieht man den derzeitigen Außenminister von Neurath   mit hoch be­friedigtem Gesichtsausdruck bereits in der ihm jüngst verliehenen SS-Uniform einher­stolzieren. Auf die Verkrampfung der po­litischen Verantwortlichkeiten, die in die­ser»Beförderung«, bezw. Unterstellung liegt, haben wir bereits früher hingewiesen. Jetzt erinnert eine katholische Stimme, die des»Kulturkampfes« in Paris  , noch an eine andere, sicherlich nicht weniger wich­tige Nuance des Reflexes dieses Vorganges im SS  -Bereich. Die SS ist ja das eigentliche Exekutivorgan des Nationalsozialismus im deutschen   öffentlichen Leben, wie das ja auch aus unserer Veröffentlichung der Ge­heimrede Himmlers   vor den Offizieren mit aller Drastik hervorging. In ihrer Per­sonalunion mit der Gestapo   ist sie aber in der allervordersten Linie auch der Träger des deutschen   Kulturkampfes! Und so stellt denn der»Kulturkampf« mit Recht fest; »Mit jener Kapitulation der Wilhelmstraße vor der Partei... werden auch wieder ein­mal die eines Besseren belehrt, die die Le­gende glauben und verbreiten, der sogenannt konservativ-bürgerliche Flügel der Macht­haber wisse sich gegen die Partei zu be­haupten... Mhn braucht sich zwar nicht gleich vorzustellen, daß der Reichsaußen­minister nun, wenn er den päpstlichen Nun­tius empfängt, die SS-Uniform mit der Sleg- rune trägt. Wichtig ist, daß In Zu­kunft die Instanz, bei der der Nuntius etwa den päpstlichen Protest gegen Konkordatsver- letzungen durch die Gestapo  oder grobe Beleidigungen des Helligen Stuhls durch das »Schwarze Korps« vorträgt, iden­tisch mit dem Konkordatsver- letzer oder mit dem Beleidiger ist. Paktisch bedeutet die Geste nichts Neu­es. Aber die winzige Nuance, um die sie Tat­sachen doch weitertreibt, läßt den Zustand jetzt in einer zwingenden Sinnfälligkeit er­scheinen.« Bekanntlich sind gerade außenpolitische »Siege« vermittels eines Kulturkampfes nur in sehr geringem Maße zu erzielen. Das wußte und bekannte schon kein Geringerer als Napoleon der Erste. Warum also Herr von Neurath so siegesbewußt lächelt, wenn er sich jetzt öffentlich mit dem Totenkopf- Krätzchen präsentiert, ist nicht recht er­sichtlich. Es sei denn, der Herr von Neu­rath dünkt sich so viel staatsmännischer als ein Napoleon.,. nen Staaten Amerikas   als Friedenshort ge­feiert; der neue Kontinent kenne den Kampf zwischen Faschismus und Demokra­tie nicht; die Demokratie, die die Hoff­nung der Welt bleibe, werde in den beiden Hälften des amerikanischen   Erdteils stets ihre sichere Zufluchtsstätte finden... Noch kein Jahr ist vergangen und Roose­ velt   ist um eine Illusion ärmer. Wenn aber die neue Erfahrung den Präsidenten in seiner Ueberzeugung bestärkt, daß auch für die Vereinigten Staaten   die Zeit der Isolierung vorbei ist, wenn es ihm gelingt, auch dem amerikanischen   Volke die Er­kenntnis einzupflanzen, daß Friede und Freiheit keine isolierten europäischen  Angelegenheiten sind, dann mag der brasi­lianische Staatsstreich sich vielleicht als die Kraft bewähren, die stets das Böse will und stets das Gute schafft Auf jeden Fall ist das brasilianische Ereignis ein neues Beispiel für die E x- p a n s i o n s k r a f t der faschisti­schen Ideologie, mag diese auch bei der Uebert ragung auf Länder mit anderer politischer und sozialer Struktur mannig­fache Modifikationen erfahren. Wie einst die demokratische wird jetzt die faschisti­sche zur selbständigen Kraft; sie ver­drängt rasch die bolschewistische gerade aus dem kolonialen und halbkolonialen Be­reich, wo sie noch am ehesten fortbestan­den hatte; sie treibt den Nationalsozialis­mus auf die Spitze und vereinigt so zu gemeinsamem Angriff alles, was aus der Niederwerfung der großen Demokratien des Westens Befreiung oder Bereicherung erwartet. So wird sie zu einem wichtigen Umsturzhebel der Außenpolitik, und zu spät erkennen die Demokratien, deren Re­gierungen stur und angstvoll den Kampf der Ideologie vermeiden wollen, daß es sich nicht um Ideologien handelt, sondern um harte Realitäten, nicht um Ideale, sondern um die Existenz und den Besitz der Nationen. Dr. Richard Kern. Tödlidi beleidigt Die»Frankfurter Zeitung  « meldet: »Die Große Strafkammer des Hamburger Landgerichts verurteilte den 56jährigen früheren Rechtsanwalt und No­tar Dr. Theodor Wohlfahrt wegen fortgesetzter vollendeter Rassensch am. d e in fünf Fällen zu insgesamt zehn Jah­ren Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der jüdische Angeklagte er­klärte in der Verhandlung, daß er sich keine Gedanken darüber gemacht habe, ob die Frauen, mit denen er verkehrt habe, jüdisch oder deutschblütig gewesen seien. Für Jüdin­nen habe er ganz allgemein kein Interesse gehabt. Auf die Frage des Vorsitzenden, was er sich als Folge dieser Einstellung im Hin­blick auf die bestehenden Gesetze gedacht habe, erwiderte der Angeklagte, daß er d i e heutige Verhandlung erwartet habe. In der Urteilsbegründung erklärte das Gericht unter anderem, daß es sich bei dem Angeklagten um einen Mann handle, der von der fixen Idee be­sessen sei, daß er durch die Nürn­ berger Gesetze   tödlich beleidigt worden wäre. Anders könne sein ganzes Verhalten nach 1933 gar nicht erklärt wer. den. Er habe gewußt, daß er Volljude sei, und in ungeheuerer Dreistigkeit die Nürnber­ ger Gesetze   mißachtet. Er habe damit gegen ein Grundgesetz des deutschen   Volkes ver­stoßen, dem mit allen Mitteln Nachdruck ver» schafft werden müsse.« Das gcs. gesdi* LandsdhaDsblld In Verden   wurde einem Einwohner von der Behörde eine höhere Geldstrafe zudiktiert, weil ein von ihm errichteter Neubau »in bezug auf die Anforderungen an das Landschaftsbild von dem genehmigten Bauplan abgewi­chen und dadurch das Land- schaf tsblld gestört war.« So steht es wörtlich in der»Westfälischen Landeszeitung« vom 6. November.(Zerstö­rung des deutschen   Sprachbildes ist welter erlaubt) Das Amtsgericht* an das der Bau­herr appellierte, ermäßigte zwar die Polizei­strafe,»weil der Verurteilte guten Glaubens gehandelt haben könne«, wies aber im übri­gen den Einspruch zurück. Die nationalsozia­listischen Stadtväter von Verden   haben der Stadt also eine vielversprechende neue Ein­nahmequelle erschlossen. Wenn Partei- bauten das Landschaftsbild stören und es liegt offenbar in ihrer Natur das zu tun so wird nicht die Partei, sondern die Landschaft gestraft. Manchmal durch Baumentzug, manchmal nur mit Verachtung