Nene Waffen Wenn man einem Jäger und Krieger der Bronzezeit erzählt hätte, dass jene Stämme, die nun nicht gerade an den Kupfergruhen sassen, sich vielleicht ihre Waffen auch aus Eisen machen könnten, so hätte uns der etwa so mitleidig angesehen, wie gewisse Statistiker die deutschen Versuche zur Melallautarkie. Es muss aber einmal allen Ernstes klargestellt werden, dass jene pseudowissenschaftliche Beckmesserei, die von unserer Seite gegen alle Versuche, gewisse Rohstoffe durch andere zu ersetzen, getrieben wird, sich zumindest dadurch auszeichnet, dass sie von sehr wenig oder auch von einseitiger Sachkenntnis getrübt ist. Es muss erkannt werden, dass die Parole nicht in alle Ewigkeit lauten wird Hier Kupfer und Demokratie und dort Diktatur und Magnesium. Wir müssen uns von dem engstirnigen Konservativismus freimachen, der davon ausgeht, dass Margarine ein schlechter Ersatz von Butter, und Kunstseide ein schlechter Ersatz von- Seide ist, einer Ideologie, die darin schon einen Prüfstein der Zivilisation sieht, ob die Kleidung von den Motten oder vom Holzwurm gefressen wird. Die auf diesem Gebiet geübte Methode, technische Leistungszahlen durch schlechte Witze zu ersetzen, muss aufhören. Glauben wir denn ernstlich, dass der mit der gründlichen deutschen Technik koallierte deutsche Faschismus ein Gegner ist, der nicht als voll genommen werden braucht! Besonders die Bestrebungen zur deutschen Melallautarkie sind am aller- schärfstcn zu beobachten, weil sie aufs engste den unmittelbaren Zusammenhang mit der Aufrüstung halten. Die Gefahr liegt hier darin, dass Deutschland durch Materialknappheit gezwungen ist, sich Sondcrmaterialien zu schaffen, deren Erforschung andere Länder nicht betreiben brauchen. In der Aufrüstung bedeuten aber Sondermaterialien besondere Waffen. Das Wort Ersatz hat auf diesen Gebieten seinen Sinn vollständig verloren. Besondere Waffen kann bessere Waffen bedeuten. Mit aller Aufmerksamkeit, ohne' die geringste Vorangenommenheit müssen deshalb von uns alle deutschen Entwicklun gen auf dem Gebiet der Rüslungsmetalle beobachtet werdi a. Qualitative Analyse ist notwendig. Quantitative Statistik allein kann die gefährlichsten Illusionen erzeugen. Das Kupfer-Syndikat greift an Während des Weltkrieges glaubten die Franzosen ihre neuen aerodynamischen Infanteriegeschosse„Modell fran�ais D" aus reinem Kupfer herstellen zu müssen. Die Deutschen sahen sich geradezu vom Weltkupfersyndikat angegriffen. Es war, als wenn jemand mit Geld schiessen würde Deshalb wurden die Geschosse auch aufgesammelt. Heute sind die Stahlmantelge- schossc mehr als ein trsatz dieser Munition. Man kann das angeführte Beispiel nicht für entscheidend halten und auf die bekannte Unersetzbarkeit des Kupfers für die Granatführungsringe hinweisen. Gerade die Artillerie im Trommelfeuer ist aber einer der ersten Kupferverbraucher im Krieg. Dieser Einwand ist richtig. Deshalb kann man an ihm am allerbesten die Vergänglichkeit konservativer Anschauungen nachweisen. Vor etwa einem halben Jahr standen der deutschen Granatenerzeugung nicht mehr genügend Kupferführungsringe zur Verfügung. Gewisse deutsche Kupferreserven durften nicht angegriffen werden, sie waren für den Ernstfall reserviert. In dieser Situation begannen die deutschen Munitionsfabriken Granatführungsringe aus einer Aluminiumlegierung zu verwenden. Es zeigte sich jedoch,"Hass das neue Ersalzmaterial zu hart war und den Drall der Geschützrohre zerstörte. Die Rohre waren bereits nach wenigen Schüssen soweit ausgeleiert, dass sie zu streuen begannen und die Zielgenauigkeit ganz unzulässig herabsetzten. Das war vor einem halben Jahre, und in manchem Archiv werden diese Tatsachen noch ruhen, um zu geeigneter Zeit gegen die deutsche Ersatzstoffwirtschaft zu zeugen. Wie diese Archivtatsachen aber ofl nur ein unzulängliches Demonstrationsmittel gegen den technischen Fortschritt überhaupt darstellen, das zeigt uns gerade dieses Beispiel wieder. Heute hat die Rüstungsfirma Krupp in einigen Patenten auch auf diesem Gebiet den Zusianri der Kinderkrankheiten überwunden. Sic erzeugt Granatringe aus Eisen. Es ist allerdings ein durch Spezialverfahren erzeugtes, schwammiges, leicht verformbares Eisen. Von ihm wird behauptet, dass es den Nachteil des Kupfers, sich im gezogenen Teil des Geschützrohres abzulagern, nicht mehr besitzt. Die Firma Krupp sagt, dass ihre Eisenkarbonyl- Führungsringe die Abnützung der Geschütze stark herabmindern. Die Granatringe aus dem neuen.Material sind Krupp unter der Nummer 645 335 patentiert. Der Gefahr, dass bei der Massenerzeugung im Kriegsfall auch schlechteres Material unterlaufen könnte, begegnet Krupp in einem früheren DRP 642 787, das den Granatführungsringen auch eine günstigere konstruktive Form gibt. Abschied vom Messing Vielen von uns ist die amtliche Beschlagnahme der Messinggriffe, der messingnen Wasserleitungshähne und Türschilder eine Kriegsmassnahrae, die eng mit den anbrechenden Kohlrübenzeiten verknüpft ist. In Wirklichkeit ist dies eine einmalige, ge- Autarkiebestrebungen beim Verschleissma- terial zurückgehen. Gerade deshalb müssen diese Zusammenhänge ausserordentlich scharf beobachtet werden. Ein Gegner, der Maschinengewehrmunition verwendet, bei der nichts als die Kugel aus Metall ist und bei der Ladestreifen und Hülsen—, aus Papiergewebe und Papierpresstoff— nach dem Feuern einfach weggeworfen werden, dieser Gegner ist taktisch durch die souveräne Beherrschung des Munitionstransport- Problems überlegen. Werden Maschinengewehrgurte sehr weitgehend in dieser Richtung umkonstruiert und allzu leicht ausgeführt, so be- fühlsmässige Verbindung, die nur unserer steht die Gefahr, dass die Gurte schon bei Generation eigen ist. Kohlrüben werden noch eine vorläufig unbegrenzte Zahl von Sommern wachsen. Messing wird auch ohne geringem Schleudern und Rucken abreis- sen. Um trotzdem an dem Maschinengewehr heutiger Konstruktion so leicht konstruier- Krieg im Hausgebrauch bald so selten; le Gurte verwenden zu können und um da- werden wie altes Zinn. Die Erschöpfung; üei zugleich genügende Garantie eines glat- der Wellzinklager, also einem wesentlichen ten Ladeverlaufs zu haben, wird in Italien Bestandteil des Messings, wird innerhalb Deutschland eine Neuerung am Maschi- von zwanzig Jahren erwartet. Dann können auch die sogenannten reichen Nationen ihre Türschilder abschrauben. Im Krieg wird der entscheidendste Mes- singverbrauch durch die Patronenhülsen der Infanterie- und Maschinengewehr-Munition hervorgerufen. Im Weltkrieg hat Deutschland dieses Material auf zwei Wegen zu ersetzen gesucht. Einmal wurden eiserne, verkupferte Hülsen verwendet. Dieses harte Material zerstört jedoch sehr bald den Mechanismus der Gewehrschlösser. Deshalb hat man auch versucht— ähnlich den Jagdpatronen— Presspapierhülsen im Metallspritzverfahren zu verkupfern. Dieses llülsenmaterial wäre vor allem bei dem Massenverbrauch der Maschinengewehre ideal. Die besondere Art des Werkstoffes wird aber hier vielleicht eine vollkommene Neukonstrunklion des Lademechanismus fordern. Neuartig maschineller Palronen- transport, zusammen mit elektrischer Zündung kann völlig neue Schncllfeuerwaffen- systeme schaffen, die letzten Endes auf nengewehr durchgeführt. Ein Metall-Führungsschlauch sorgt für glatte Zuführung der Gurte und verhindert jede Ueberbean- spruchung der leichten Bänder. Das deutsche Reichspatent 644 053 hält die Societa Italiana Ernesto Breda in Mailand . Material-Konservativismus Alle diese angeführten Beispiele zeigen, wie in der Kriegstechnik Material und Konstruktion eng verknüpft sind. Der Faschismus ist auf diesem Gebiet nicht einfach, unter Erzeugung einer Ersatzstoffpsychose in Deutschland , anzugreifen. Auf dem Feld des kriegstechnischen Materialersatzes besteht die Gefahr in erhöhtem Masse, dass man vom getrübten Blickpunkt des Material-Reichen selbst in eine leichtfertige Ersatzstoffpsychose verfällt, indem man mit der Devise.„Aller Ersatz ist schlecht" zugleich die Devise.„Alle Material-Neuerfindungen sind schlecht" aufstellt. Aus einem allzu gepflegten Material-Konservativismus könnte ein grosser Krieg ein überraschendes Erwachen bringen.-Kurt Doberer, Ing. Her neue Hilrer In der parteioffiziellen„Kulturzeitschrift" des Dritten Reiches , in den„Nationalsozialistischen Monatsheften"(Dezember 1937) veröffentlicht ein Herr Waldemar Ilartmann eine Studie über den grössten deutschen Maler unserer Tage. Wer das ist?... Geben Sie sich erst keine Mühe! Sie kommen-doch nicht drauf. Wir sagen es Ihnen lieber kurz und schmerzlos. Also: Deutschlands grösster Künstler unserer Zeit heisst— selbstverständlich— Adolf Hitler . Hatten, Sie etwa was anderes erwartet? Hitler hat bekanntlich einmal Maler werden wollen, ein richtiger Kunstmaler. Aber es wurde nichts daraus. Damals musste man noch Talent haben zu sowas. Begabung war damals wichtiger als Arierblut und Mil- gliedsnummer. Komische Zeiten waren das... Hitlern also mangelte es an Talent, er musste seine Künstlerträume an den Nagel unter Anleitung seines Zeichenlehrers zu! Hören wir uns einmal an, was Herr Hart- unter Anleitung seines Zeichenlehrers zu mann ein Untergebener des Führers, in der produzieren pflegt. Nie wäre jemand auf den Gedanken gekommen, diese„Werke" mit dem Begriff Kunst ernstlich in Verbindung zu bringen, wenn nicht... Heute also ist der Kunstmaler Hitler im Nebenberuf Diktator. Seine Bilder nicht bedeutend, nicht unvergleichlich zu finden, das kann gefährlich werden oder zu mindest der Karriere schaden. Herr Walderaar Hartnumn wird Karriere machen. Wetten das?...Er wird einen dik- ken Preis bekommen oder„Reichskunstbetrachter" werden oder sonstwas. Er hat nämlich die schlichte Feststellung gemacht, dass Adolf Hitlers Aquarelle nur zu vergleichen sind... womit? Auch das erraten Sie nicht! Also: Adolf Hillers Bilder„erinnern an Dürers strenge Aquarellkunst". Da kann man nichts dazu sagen. Das muss man hängen. Aber in schönen Mussestunden griff i still geniessen. Einem Max Liebermann hat- cr auch später noch öfter zum Pinsel, um ten sie das Malen verboten, einen Corinlh harmlos-primitive, dilettantische-Bildchen herzustellen, farbigen Zeitvertreib für den Haus- und Herzensbedarf des Urhebers, von gleicher Art und Qualität etwa wie die Tuschereien, die ein Durchschnitlsgymnasiast haben sie in die„Schreckenskammer" gehängt und die Tuschübungen des Adolf Hit ler stellen sie dem Werk Dürers gleich. Das ist das Dritte Reich des Volkes der Dichter und Denker... Zeitschrift des Führers über die Kunstleislungen des Führers erzählt: „Es. gibt Erlebnisse des Herzens, die wir uns scheuen zu zerreden. Zu diesen Erlebnissen gehören die Zeichnungen des Führers... Uns allen sind sie ans Herz gewachsen. Aber über sie zu schreiben, das ist vielleicht der schwerste Auftrag, der dem deutschen Kunstschrifttum gestellt werden kann." Auf gut deutsch werden Aufträge nicht gestellt, sondern erteilt oder gegeben. Aber der Blubo -Jargon der„nationalsozialistischen Kunstbetrachter mag eigenem Sprachgesetz unterstchen. Wir nehmen immerhin zur Kenntnis, dass das deutsche„Kunst- schrifllum" den Auftrag erhallen hat, über die Bilder des Führers zu schreiben. Und das ist— zugegeben—„vielleicht der schwerste Auftrag". Freiwillig wäre an die Sache keiner herangegangen. „Darin mag für jeden Kunsfbetrachter eine allgemeine Lehre liegen, die grosse Lehre, sich allem schöpferischen Eigenlehen achtungsvoll zu nahen, nicht deuten zu wollen, was un deutbar ist, sondern Strömungen zu erklären, neigt auch Ruin dazu, dem rationalisG>chen Denken einige Schuld zu geben. Um diese angebliche Ent- seelung durch Intellektualismus und Rationalismus wird seit langem ein übertriebenes irreführendes Geschrei gemacht. Klares Vernunftsdenken hat noch nie zu innerer Leere geführt', wohl aber die Stoppuhr, das Fliessband, die Mechanisierung der Arbeit und des gesamten Lebens, Massenarbeitslosigkeit, die Unsicherheit der Existenz infolge der Technisierung, der wahnsinnige Widerspruch zwischen Güter fülle und Existenzunsicherheit. Das aber hat nicht der„Rationalismus" auf dem Gewissen, denn der hätte in den letzten Jahr zehnten ebenso gut zum Sozialismus führen können. Gerade das Anwachsen der Mystik in Europa scheint uns die Ueberlegenheit Wohlverstandener historisch- materialistischer Geschichtsschreibung zu beweisen. In der Abkehr von„liberalistischcr Vernunffs- lehre" spiegelt sich die Abkehr von der Anarchie der hochkapilalistischen Wirtschaft, die von politischen Narren und De- niagogen dem„liberalistischen Intellektua lismus", statt dem Wirtschaf tsliberalismns angekreidet wird. Der Schrei nach dem starken Manne ist ein Schrei gegen kapitalistische Anarchie. Daher die scheinsozia) i- stische Verkleidung faschistischer Diktaturen. Dieselben Menschen aber, die Beseelung in der Mystik und nationalistischer Romantik suchen, nehmen die entsetzliche Entseelung durch den Faschismus hin. Man darf höchstens fragen: Wie lange noch! Eine andere Quelle des Primitivismus und der Verherrlichung des Triebhaften bedeutet der Weltkrieg, der zu psychologischen Verwirrungen geführt hat, deren Reichweite heute noch nicht abzusehen ist, i Der Nationalsozialismus rühmt sich, aus dem„Fronterlebnis" entstanden zu sein. Dieses Fronlerlehnis aber bestand nicht nur aus den Emoftonen der Kameradschaft, sondern erheblich mehr aus technisiertem Massenmord und Vernichtung. Die animalische Wirkung auf die Jugend braucht nicht mehr bewiesen zu werden. Hans Ruin übergeht diese zwei Haupt momente. Er sagt ganz richtig, das einzige Mittel gegen die„Gefahren der Primitivität" sei der offene Angriff; man müsse„das Bö- se in seinen Schlupfwinkeln aufsuchen", womit er den Kampf gegen die Idelogie des modernen Despotismus aller Farben meint. Aber hier türmen sich einige Schwierigkeiten, denn der Faschismus bekennt sich weder zu seinen wirklichen Vätern, noch zu seinen Trieben. Er ist, grob gesprochen, eine nationalistische Lügenlehrc, die sich je nach Bedarf tarnt. Wird hier die eine Maske vom Gesicht gerissen, hat sie schon eine andere zur Hand. Das geht so hurtig wie beim Verwandlungskörper im Variete. Ruins Betrachtungen enden 1934. Inzwischen hat er erleben können, dass die braune Diktatur sich als beste Demokratie ausgibt, die nichts mit Primitivität zu tun haben will, sondern die Europas Kultur rettet, niemanden gemordet hat, Vernunft und Geist wieder auf. den Tron hebt, nur den Frieden will, keine Verherdung treibt, sondern nichts als Persönlichkeiten züchtet. Ruin vergleicht den wiedererstandenen Caliban einmal mit Shakespeares Gewaltmenschen;„... dort hasst man, dort liebt man, mordet seinen Feind, verflucht dessen '"�ehkommen durch alle Geschlechter, dort sündigt man frank und frei..." Der Caliban von heute jedoch sündigt nicht frank und frei, sondern lügt und verleugnet und heuchelt und zeigt so schlechtes Gewissen von oben bis unten. Brutalität aus Schwä- 1 che. Nicht allein, dass der Hitlerismus„der Erfahrung zu wenig Spielraum gewährt", ist die grössle Gefahr für das Hakenkreuz, wie Ruin meint, sondern ebenso sehr seine Verleugnung des eigenenWesens, seine Prinzipienlosigkeit, sein Verrat an seinen Lehren. Das muss, auf die Dauer gesehen, seine Anhänger heillos verwirren und zu jeder gedanklichen Verteidigung unfähig machen. Diese Einwände und Ergänzungen können und sollen den Wert der Ruinschen Betrachtungen nicht schmälern. Sie bedeuten einen tapferen und klugen Angriff auf die ideologischen Bastionen des modernen Barbarismus, Angriff eines nordischen Humanisten, der auszog, um den Gegner Auge in Auge zu studieren und der zum Schlüsse die schärfste Verdammung aussprechen muss. R. G. �part,«part! Im Zuge des Vierjahresplans wird zur Ersparung von Roh-, Grund- und Urstof- fen hiermit angeordnet: 1. Die beim Kämmen der Haare anfallenden Schuppen(Schinnen, Grind) sind in jeder Familie zu sammeln. Zu diesem Zweck wird der benutzte Kamm nach dem Gebrauch enlschinnt, und zwar geschieht dies am rationellsten, indem man durch die Zinken des rechtshändig gehaltenen'Kammes einen linkshändig und zwischen den Zähnen straffgezogenen Faden hindurchzieht. Im Inter-.sse der Ersparung von Textilfasern ist ein öfteres Erneuern d,es Fadens als einmal vierteljährlich unstatthaft. Die gewonnene Masse wird in entlaustem Zustand von den Blockwarten gesammelt und eignet sich zur Herstellung eines sehr ansprechenden Christbaumschnees. Die bisher hierzu benötigte Watte wird den Kriegslazarctten zugeleitet. 2. Auf einer Seite verwendetes hygienisches. sogenanntes Toilettenpapier ist zunächst anderseitig zu verwenden und alsdann in besonderen Eimern zur Entko- tung aufzuheben. Jede gewissenlose Beseitigung des Papiers durch die Wasserspülung ist strafbar. Das nach einem neuerfundenen Verfahren enlkotete Papier eignet sich zur Widerbenutzung genau wie neues. Anspruch auf individuelle Rücklieferung des selbstbcnulzten Papiers besteht nicht. 3. Das beim Zähneputzen und Mundspülen benutzte Wasser wird Kläranlagen zugeleitet, wo die Zahnpasta zu neuem Gebrauch ausfilfriert wird. Der Niederschlag des Wassers ergibt ferner ein vorzügliches Entschleimungsrailtel für Propagandaredner des Göringplans. 4. Zwecks Minderung der Holzknapp- heit liefert jeder PG. das vor dem Kopf getragene Brett ab. Er erhält ein Ersatzbrett, bestehend aus zwei Nummern des „Stürmer" mit„Mein-Kampf'-Einlage. 5. Zur Ersparung von Grundstoffen werden die Gerichtsurteile, zumal die der Volksgerichte, nicht mehr mit Gründen versehen. Dadurch werden auch die Haare erspart, an denen jene bisher herangezogen werden mussten. 6. Wer alsdann noch wagt, über Mangel an Rohmaterial zu meckern, wird selber als„Roh"materiaI der Lagerkommandan- lur eines K. Z. zugeleitet und erhält volle Gelegenheil, sich zu überzeugen, dass es an Rohem in Deutschland keineswegs mangelt. MÜCKI.
Ausgabe
6 (17.1.1938) 239
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten