Nr 272 BEILAGE

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NEUER VOIWÄRTS

Rasse, Christentum, Sozialismus

Judentum und Sozialdemokratie Von Friedrich Stampfer  

stes, dass er keine Rassen kenne, Nicht von Juden, nicht von Rom  beantwortet. Sie hat diesen Ausspruch,

4. September 1938

Mit Hohngelächter hat die nazisti- als das Wort von Mund zu Mund stets im Vorkampf gegen die antise- und in diesem Kampf die Bundeshilfe sche Presse den Ausspruch des Pap- ging:

wird gebaut Germaniens Dom...

ohne Unterschied der

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mitische Volksverdummung gestan- derer zu suchen, die ihrem Programm den, sie hat auch jene einzige Periode und ihrem Wesen nach in die gleiche der deutschen   Geschichte heraufge- Richtung drängen müssen. Es ist gar um ihn zu widerlegen, mit Bildern als die Los von Rom  "-Bewegung führt, in der die Juden überall im nicht kämpferisch gesinnt und steht kraushaariger, plattnasiger Neger il- mit Kirchenaustritten um sich griff, Staatsleben wirklich gleichberechtigt in seiner Geisteshaltung Tolstoi   viel lustriert und den Papst gefragt, ob er erst jetzt begann man sich klar darü- gewesen sind. Heute, wo die Juden näher als Marx oder Lassaile. seine Schwester einem solchen Mann ber zu werden, dass jede Judenhetze eine grausam unterdrückte Rasse dar- Gewiss, seine tatsächliche Haltung zur Frau geben wollte. im Geist schon eine Christenhetze ist stellen, kann über die Haltung der ist die bündigste Widerlegung der In der Tat, der Papst geht mit sei- und auch materiell gar leicht in eine Partei erst recht kein Zweifel sein: antisemitischen Ammenmärchen über ner Negation der Rassenverschieden- solche umschlagen kann, und nun sie sieht, wie ihr Programm und ihre das Verhättnis zwischen Judentum heiten bis an die Grenze die Grenze des Para- kehrte die Kirche auch ideologisch tief menschliche Gesinnung es ihr und Sozialdemokratie. Das Judentum doxen- doch ist das zu tun gerade wieder zu sich selber zurück. vorschreiben, zu den Verfolgten. als solches, so kann man mit gutem erlaubt. Sicher hat auch er nicht die Konsequent in der Ablehnung jeder So also steht die Sozialdemokratie Gewissen sagen, kümmert sich gar Unterschiede der Hautfarbe, der Kör- Rassenhetze waren die sozialistischen zu den Juden, aber es ist eine ganz an- nicht um die Sozialdemokratie, es ist perbildung, der Kulturstufe leugnen Arbeiter von Wien, wie überhaupt die dere Frage, wie diese zu ihr stehen Die in dem Kampf, der für die Freiheit wollen, die jedem Beobachter in die sozialistische Arbeiterbewegung in der dem Judentum entstammenden Füh- in Deutschland   und damit auch für Augen springen; er hat aber, wie es ganzen Welt. Eine spätere Zeit, die rer der Partei können für dieses Ver- seine Gleichberechtigung geführt wird, seines Amtes ist, bei seinem Aus- auf die Verirrungen der gegenwärti- hältnis keineswegs bestimmend sein, weit mehr Objekt als Subjekt. Es ist, spruch nicht an das Aeussere des gen mit Entsetzen und Verachtung denn der Eintritt in die Partei bedeu- soviel ich weiss, nie auf den Gedanken Menschen, sondern an ihr inneres zurückblicken wird, wird ihr dies zu tete für sie die Trennung vom Juden- gekommen, dass es durch eine akti­Wesen, ihre Seelen, gedacht. Hier aber hohem Ruhme anrechnen, Wenn die tum, wenn diese nicht schon zuvor vistische Organisierung seiner Intel­es für ihn keine Konzessionen ge- Kirche nur Gläubige und Ungläubige vollzogen war, und ein völliges Auf- ligenz, seiner internationalen Bezie­ben, wenn er nicht die Fundamente kennt, so kennt die sozialistische Ar- gehen in der Masse der grossen hungen und seiner Finanzkraft für die der Kirche in die Luft sprengen will: beiterbewegung nur Ausgebeutete und deutschen   Arbeiterpartei. Nur in Ost- Führer des Dritten Reiches   wirklich die Kirche kann die Menschen nur in Ausbeuter, Unterdrückte und Unter- europa hat es sich ereignet, dass Ju- der gefährliche Feind werden könnte, Gläubige und Ungläubige teilen, aber drücker; sie kämpft für die einen ge- den nicht nur als Proletarier oder der es nur in ihrer Phantasie ist. Es nicht in Weisse oder Schwarze, Rote gen die andern, ohne nach Rasse, Na- überzeugte Sozialisten, sondern eben scheint viel eher bestrebt, durch sein oder Gelbe. Semiten oder Arier. Der tion oder Religion zu fragen. Damit auch als Juden, als Angehörige einer Verhalten den Beweis seiner vollkom­Lehre von der Gleichheit der Men- hat sie die transzendentale Humani- unterdrückten Rasse, Anschluss an menen Harmlosigkeit abzulgen, was schen vor Gott   dankt sie die Kraft, tät der Kirche in eine diesseitige um- die grosse Bewegung nahmen, die für den Gegner allerdings nur ein Jahrtausende zu, dauern und über gewandelt und das Christentum prak- für die rechtliche Gleichheit aller Grund sein kann, es noch fester mit Grenzen, Berge, Meere hinweg Men- tisch gemacht. Was besonders die Menschen, seinen Nagelschuhen zusammenzutre­schen zu binden. Sie kann sie nicht deutsche Sozialdemokratie betrifft, so Klasse und der Rasse, kämpft. Aber aufgeben, ohne sich selber zu verlie- hat sie in ihr Heidelberger Programm auch hier waren es wieder fast ren. Aus der Ueberwindung der Lehre von 1925 den schönen Satz aus dem ausschliesslich nur die armen Juden, Nun kann man von den Juden, einer von einem, auserwählten Volk" ent- Dokument von Erfurt   wieder aufge- die diesen Weg fanden, während das kleinen Minderheit, bestimmt nicht stand das Christentum. nommen, sie bekämpfe nicht bloss die jüdische Bürgertum allem, was Sozia- sagen, was von der Arbeiterklasse mit Damit soll keineswegs gesagt sein, Ausbeutung und Unterdrückung der lismus heisst, misstrauisch, bestenfalls besserem Recht gesagt wird: ,, Seine dass die katholische Kirche   in der Lohnarbeiter, sondern jede Art der indifferent, gegenüberstand. Befreiung kann nur ihr eigenes Werk Ablehnung des Antisemitismus immer Ausbeutung und Unterdrückung, Gilt das für den Osten, so gilt es sein". Sie sind ein kleines Häuflein konsequent war, wie sie es jetzt richte sie sich gegen ein Volk, eine in noch weit höherem Masse für und bedürfen gar sehr der Hilfe aller 1st. Ganz besonders hat sie in Oester- Klasse, eine Partei, ein Geschlecht Deutschland   und für die ganze west- anständigen Menschen in der ganzen um den Kampf gegen den bür- oder eine Rasse". liche Welt. Das Judentum ist in der Welt, wenn sie wieder zu ihrem Recht kommen wollen. Aber so kann es auch gerlichen Liberalismus und die junge Damit stand ihre Stellung zum Ju- Zeit seiner grössten Katastrophe Sozialdemokratie besser führen zu dentum eindeutig bestimmt. Die Par- klassenmässig zerrissen und politisch nicht sein, dass sie dabei stehen und können, bei der antisemitischen Dem- tei hat nicht nur in völliger Vorur- desorientiert. Es ist weit davon ent- zusehen, wie die andern es machen. agogie ausgiebig Anleihen gemacht. teilslosigkeit einen Teil ihrer Führer fernt, für die Wiederherstellung sei- In dieser Zeit zählt nur, wer kämpft! Die christlich- soziale Partei Karl Lue- dem Judentum entnommen, nicht nur ner Gleichberechtigung zu kämpfen gers, die um die Jahrhundertwende Wien   beherrschte, eine Partei, die ka­tholische Geistliche und Hocharisto­kraten zu ihren Führern zählte, hatte auch schon ihren Streicher, der damals Schneider hiess und an toller Juden­hetze auch dem wildesten Rassen­antisemiten nichts nachgab. Freilich, Instruments zur Knebelung der Arbeiter­als er im Wiener   Reichsrat den An- schaft glaubte bedienen zu können, musste trag einbrachte, den ,, Geschlechtsver- erleben, dass sich das Instrument kehr zwischen Menschen und Juden" Herrn erhoben hat. Die ich rief, die als Sodomie zu bestrafen, mag er sich nischen Staat ihren Gegenstaat organisiert selber nicht ganz ernst genommen hatten, um die Republik   ganz in ihre Ge­haben; dass dieser Antrag einmal vom Burgenland   bis zum Rhein   Gesetzes- gewalt herabgesunken. Sie haben ihre kraft erlangen könnte, wird ihm selber Macht dazu ausgenutzt, sich von der Re­kaum in den Sinn gekommen sein. Publik mit Staatssubventionen über Was­Gleichviel, dieser Schneider war her- Reich soweit gesunken, dass sie sich vorragendes Mitglied einer Partei, die mit den Brocken, die beim Raub an ihren enger Verbindung mit der Kirche jüdischen Kollegen abfallen, für ihr Wohl­stand. Man begreift die neuesten Ex- propriation von Expropriateuren zugun­zesse des braunen Janhagels in Wien   sten anderer Expropriateure, die sich vor­besser, wenn man sich der Rolle erin­

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Die Arisierung  

Die deutsche Plutokratie, die einst sich des Nationalsozialismus als willfährigen

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Friedrich Stampfer  .

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Geister... Die Herren, die im republika­

walt zu bekommen, sind nunmehr zu Ob­jekten der nationalsozialistischen Staats­

ser halten zu lassen, sie sind im Dritten

verhalten belohnen lassen. Es ist eine Ex­

aussichtlich an diesen noch einmal bitter rächen wird.

fünfzig Jahren in Wien   gespielt hat, Industriegesellschaften sind Macht

ja, man kann die Vermutung nicht

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In den Aufsichtsratsposten der grossen und Einkommen kumuliert. Sie werden den Ju­den, aber nicht nur ihnen, sondern auch Elementen der

abweisen, dass auch der bekannte Ge- anderen unerwünschten gensatz zwischen Faullhaber und In- Plutokratie genommen, um denen gegeben nitzer in der Lueger  - Tradition des zu werden, an denen das Regime sein österreichischen Episkopats eine sei- Zeitschrift ,, Der Wirtschafts- Ring" vom 19.

ner Wurzeln hat.

Wohlgefallen haben darf. Die folgende, der

August 1938 entnommene Liste zeigt die Veränderungen, die in den grossindustriel­

Erst als der alldeutsche Georg Rit- len Aufsichtsräten in einer einzigen Woche ter von Schönerer  , Hitlers bewunder- vor sich gegangen sind:

ter Lehrmeister, stimmgewaltig auf Main  ), Dr. Ing. Max Ludwig( Berlin  ), dem Plan erschien, um Kirche und

Direktor Richard Merton  ( Frankfurt   am

Synagoge in eine Pfanne zu hauen, dem Aufsichtsrat der Stolberger Zink­

Ernst Schäfer( Brunskappeln) und Gene­ralkonsul Freiherr von Schön sind aus

A. G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Aachen  , ausgeschieden.

Wirtschaftstreuhänder Georg Boness ( Berlin  ) wurde in den Aufsichtsrat der Ottmuth Bata- Schuh- A. G., ( O. S.) ge­wählt, aus dem Dr. Jan A. Bata aus­geschieden ist.

Bankier Alfred Kurzmeyer( Berlin  ) wurde dem Aufsichstrat der Brown Bo­veri und Co. A. G., Mannheim  , zugewählt, aus dem Dr. von Burgsdorff, Kommer­zienrat Julius Geyer und Generalkonsul Rudolf Löb   ausgeschieden sind.

Dr. Georg von Schnitzler   und Direk­tor Eduard Weber- Andreae( beide I. G. Farbenindustrie A. G., Frankfurt am Main  ) wurden dem Aufsichssrat der Kalle und Co. A. G., Wiesbaden- Biebrich, zugewählt.

Direktor Karl Siegfried Ritter von Georg( Metallgesellschaft, Frankfurt am Main  ) und Adolph Ratjen( Delbrück  , Schickler und Co.) wurden in den Auf­sichtsrat der Schlesischen Bergwerks­und Hütten- A. G., Beuthen  , gewählt.

Louis Hagen   und Dr. Hermann Sinnhu­ber ausgeschieden sind.

Direktor Georg Gasper ist aus dem Vorstand der Humboldt- Deutz- Motoren A. G., Köln  , ausgeschieden; an seine Stelle tritt Direktor Dr. Heinrich Gies­bert( zur Zeit Duisburg  ).

Generaldirektor Kesten( Gelsenkirchen  ) wurde dem Aufsichtsrat der Didier A. G., Berlin  , zugewählt, aus dem Rechtsan­walt Dr. Kempner( Berlin  ) ausgeschie­den ist.

Dr. Fritz von Opel  ( Rüsselsheim  ), Adolf Ratjen( Delbrück  , Schickler und Co. Berlin) und Direktor Max Hoseit ( Commerz- und Privat Bank, Berlin  ) wur­den in den Aufsichtsrat der Rudolph Karstadt A. G., Berlin  , gewählt, aus dem Direktor Gustav Nollstadt ausgeschieden ist.

Geheimrat Hans Otto Schmidt( früher Präsident der Bayerischen Landesversi­cherungskammer, München  ) wurde in den Aufsichtsrat der Bayerischen Rück­versicherungs- A. G., München  , gewählt, aus dem Geheimrat Martin Aufhäuser  ( München  ) ausgeschieden ist.

Bankier Augst von Finck( Merak, Finck und Co., München  ), Dr. Walther Frisch( Hardy und Co., Berlin  ), Staats- Unter denen, die aus den Aufsichtsräten finanzrat a. D. Hans Weltzien( Berliner   ausgeschifft worden sind, befinden sich, Handels- Gesellschaft) und Dr. Fritz Win- wie schon die Namen besagen, nicht nur termantel( Deutsche Bank, Berlin  ) wur­

den in den Aufsichtsrat der Gesellschaft Juden, sondern z. B. auch ein Arier wie für elektrische Unternehmungen A. G., Richard Merton  , der Leiter eines der internationalen Berlin  , gewählt, aus dem sechs frühere grössten Metallkonzerne. Mitglieder ausgeschieden sind. Die Gaben, die das Regime zu verteilen Direktor Krecke( Berliner   Kraft- und hat, werden also nicht nach Bedeutung, Licht- A. G.) und Dr. C. Wendt( Essen  ) sondern nach Gunst vergeben. sind aus dem Aufsichtsrat der Auto- Union  

Raub als Geschäftsprinzip A. G., Chemnitz  , ausgeschieden. Der Raub ist ein Geschäft, in dessen Be­Dr. Friedrich Karl Fessel und Regie- dingungen der Partner nichts dreinzure­rungsbaumeister a. D. Arthur Schalkau den hat, der die Ware hergibt. Nach die­( beide Norddeutsche Kabelwerke A. G.) wurden

dem Aufsichtsrat der Volta- sem Geschäftsprinzip wird bei der Arisie­Werke, Elektricitäts- A. G., Berlin  - Weid- rung der deutschen   Wirtschaft verfahren. mannslust, zugewählt, aus dem Bankier Es hat sich als unpraktisch herausge­