Berichte aus Deutschland  

Hitler   und die Polen  

Bericht von der polnisch­deutschen Grenze

Die hitlerdeutsche Aktion gegen die Tschechoslovakei hat es Polen   möglich ge­

in der polnischen Bevölkerung an Popula­

Raubbau an der Reichsbahn

Bericht eines deutschen Eisenbahners

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Es ist uns der folgende interessante Be-| Die eingelaufenen Informationen berich- Reichsbahn, ist der Mangel an Maschine macht, sich das Teschen  - Gebiet einzuver- richt eines deutschen   Eisenbahners zuge- ten übereinstimmend, dass das Lokomotiv  - öl. Ueber den Mangel und dessen Auswi leiben. Die Freundschaftsbeziehung zu und Wagenmaterial bereits jetzt den Stand kungen beim Material kann sich ein A Deutschland hat dadurch aber keineswegs gangen: ,, Die Verhältnisse bei der Deutschen   vom Winter 1917-18 erreicht hat, Seit un- senstehender überhaupt keine genügende rität gewonnen. Im Gegenteil. Man hegt all- Reichsbahn haben sich in vielen Dingen gefähr 8 Monaten ist der Kupfermangel so Vorstellungen machen. Seit mehr als Ja Verhältnissen während des Krieges stark geworden, dass es nicht mehr mög- resfrist werden wichtige Lager der Lo tung, dass nach dem ,, Sudetensieg" Hitler 1917 und 1918 genähert, sie sind zum Teil lich ist, untauglich gewordene Feuerbuxen motiven nicht mehr vorschriftsmässig ge nun bald den Korridor und Danzig   fordern schon schlimmer. Anfang dieses Jahres hat mit Kupferbuxen zu ersetzen. Statt dessen Selbstverständlich werden die Lager, wird. Es gibt in Polen   sicher nicht viele die Reichsbahnverwaltung in der amtlichen benutzt man wieder wie 1918 eiserne, deren unmittelbar mit der Fahrt der Lokomoti Menschen, die die Beteuerung des Füh- Zeitschrift Die Reichsbahn", einen offi- Nachteile bekannt sind. Durch die damit zusammenhängen einigermassen unter rers", dass er innerhalb Europas   nun keine ziellen Bericht über die technische Situa- verbundenen Störungen werden die grossen gehalten. Alle übrigen Lager, deren Schmi Territorialwünsche mehr habe, irgendwie tion Diese Zeitschrift wurde daraufhin sofort seit Monaten im deutschen Bahnverkehr der der Deutschen Reichsbahn   gegeben. Verspätungen hervorgerufen, die auch jetzt rung nicht für den unmittelbaren Betrie ernst nimmt. Die deutschen Nazis in Polen  , die eine beschlagnahmt, so dass nur ganz wenig üblich geworden sind. Im Laufe eines Jah- dauernde Erhaltung von grosser Bedeutu res wird bei weitem mehr als die Hälfte zeitlang auf Weisung Berlins   eine gewisse Exemplare verbreitet worden sind. Zurückhaltung übten, haben ihre nach wurde jedoch ein Einblick in die kata- aller Lokomotiven mit eisernen Feuerbuxen Krieges wurde diese Unterlassung Lokomotiven Henleinmuster aufgezogene Tätigkeit wie- strophalen Verhältnisse der Reichsbahn ge- fahren. I erst im Sommer 1918 2 Regel. Selbstverständlich wird hierdur der voll in Fahrt gebracht. Sie wittern Mor währt. Für den technischen Zerfall der Reichs- Auf fast allen deutschen Stationen kann die Lebensdauer der Maschine sehr genluft. Welch besondere Auffassung die täglich folgendes Bild beobachten: begrenzt. Hakenkreuzler von Hitlers vielberühmter bahn liegen für jeden Eingeweihten die man Polenliebe haben, das geht unter anderm Gründe auf der Hand. Entscheidend ist vor Während die Wagen halten, kommt der V Einer der dunkelsten Punkte im Verke aus dem folgenden Bericht hervor, den uns allem der ungeheuere Rohstoffmangel, der Wagenmeister und kontrolliert den Zug. An der Reichsbahn ist der immer fühlbar ein an der polnisch- deutschen Grenze le- seit langer Zeit die ordnungsgemässe Er- den verschiedensten Wagen sieht man ihn werdende Mangel an Waggons. Es ist sch bender Genosse sandte: gänzung des Wagenmaterials verhindert seine roten Zettel ankleben. Er bezeichnet seit langem nicht mehr möglich, die ,, In Kattowitz   ist es zu Störungen des und besonders auch bei den notwendigen damit schadhafte Bremsklötze. Es vergehen Kohlenverladung angeforderten Waggo Gottesdienstes durch Nazi- Demonstranten Reparaturen bemerkbar wird. Hinzu tritt, keine 24 Stunden und die roten Zettel sind regelmässig zur Verfügung zu stellen. D gekommen. Gegen einen Geistlichen wur- was sehr oft übersehen wird, die Ueber- von den Wagen entfernt und die Wagen durch treten erhebliche Verzögerungen den während einer in polnischer Spra- lastung der Bahn durch Gratisbeförderung wieder in Betrieb genommen. Nicht etwa, der Produktion ein. Was jedoch in diese che gehaltenen Predigt Drohungen ge- zu Parteitagen dass der absolute Mangel richtet: ,, Warte nur, baid kommt der Hit- machungsähnlichen Veranstaltungen. Durch Der Aufsichtsbeamte der Betriebswerk- Tatsache, ler! Der wird dir Deutsch   beibringen!". die Beförderung dieser oft viele 100 000 stätten hat vielmehr die Wagen, trotz der Wagenmaterial dazu führt, die vorhandene Da die polnischen Behörden gegen die Menschen umfassenden Transporte, wird vom Wagenmeister bescheinigten Betriebs- nicht nur Naziagitation immer noch recht ener­

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bis zu ihrer Höchstbelastun gisch vorgehen, greifen die Nazis zu aller- die Eisenbahn wochen- oder monatelang untauglichkeit, wieder in Verkehr gesetzt, sondern weit darüber hinaus auszunutze hand Mittelchen und Tricks, die sie sich eines grossen Teils ihres Waggon- und Lo- Der Grund hierzu: Die Werkstätten ver- Das bedeutet eine sehr starke Herabsetzu übrigens meist nicht selbst ausgedacht, komotivmaterials beraubt, ohne dass es fügen trotz der Beschlagnahme der Eisen- der Lebensdauer des vorhandenen Waggo einen wirtschaftlichen Nutzen sondern zum Teil von den sozialistischen   irgend dem Reich übernommen bringt. Hinzu kommt die Unterbezahlung nötige Eisen, gitter auf den Friedhöfen nicht über das materials. Andererseits ist die Produktio Illegalen aus um die Bremsklötze zu er- neuer Waggons praktisch eingestellt, haben. So wurden z. B. in letzter Zeit in der Bahntransporte im Rahmen der ,, Kraft setzen. zahlreichen Orten gratis Bonbons ver- durch Freude"-Fahrten, die nicht nur kei­teilt, die aus einer pommerschen Fabrik nen wirtschaftlichen Gewinn bringen, son­stammten und auf der inneren Papier  - dern sehr viel Material verschleissen. Umhüllung die Aufschrift trugen: Es kommt der Tag, an dem die von den Westmächten an Polen   zugeteilten Ge­biete wieder deutsch   sein werden!"

Wirtschaft Ein anderer Grund für den raschen Nie- solchen dergang des technischen Apparates der Reichsbahn werden soll.

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gemacht, die einen Teil der Jugendlichen vom Ausland aus gegen Deutschland   agi- fordern. Es scheint um die Person Ein polnischer Eisenbahner, der von zur Arbeit bewog, weil die Frage generell tieren. Gdingen   nach Danzig   fuhr, wurde von Hit­geregelt werde.

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und SA  - Führung im Industriegebiet leristen angepöbelt. Sie machten sich über lichen, ein Führer der Hitlerjugend aus kleiner Machtkampf ausgetragen die Polen   lustig und erklärten, dass der Biskupitz, forderte kategorisch seine Ent- Der Kreisleiter in Schutzhaft den. Mutz befindet sich in seiner Wohnun Führer demnächst Posen, Pommerellen   und lassung, er lasse sich im Betriebe nicht Die Kreisleitung Beuthen SS der Arbeits- wo einige SA  - Leute stets Wache stehen. Danzig   ,, heimholen" werde. Als es darauf- blamieren und wenn man ihn nicht entlas- front hat in der Presse mitgeteilt, dass der hin zu einem Wortwechsel kam, warfen die sen werde, so werde er das schon erzwin- Kreisleiter Mutz in Urlaub gegangen sei. Nazis den Polen   aus dem fahrenden Zug. gen. Alles Zureden half nichts, als ihm die Wenige Tage darauf wurde auf einem Die Agitation für die Der Mann trug aus diesem Gedankenaus- Direktion die Entlassung verweigerte, er- Mannschaftsabend bekannt, tausch" mit den deutschen Bundesbrüdern griff er einen Hammer und zerschlug die grosse Geldsummen unterschlagen hat. Der Die Besetzung des Sudetengebiets lebensgefährliche Verletzungen davon." Verpackung einer Kabelleitung, die für die schlechte Lebenswandel von Mutz ist be- noch nicht beendet, als durch Die in Deutschland   lebenden Polen   ha- Wehrmacht   bestimmt war und bereits auch kannt. Er hat in bekannten Lokalen des Plakate Deutschlands   Recht auf Kolonie von der Wehrmacht   als transportfähig ab- Industriebezirks mit seinen Freunden Sauf- durch den Bund deutscher Osten  genommen war. Die Direktion rief jetzt die gelage abgehalten, wobei es zu Prügeleien Kolonialgesellschaft reklamiert

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ben ein Memorandum abgefasst, in welchem sie feststellen, dass sich seit dem Abschluss des deutsch  - polnischen Minderheitenabkom- Wehrmacht   an, es erschien die Gestapo   und und in Bohreck sogar zu Revolverschiesse- Zweigstelle Ratibor   der Kolonialgesellsch mens die Lage der Polen   im Reich nicht verhaftete den Jugendlichen und zwei sei- reien unter den ,, Freunden" verbessert, sondern vielmehr ganz wesentner Mitarbeiter. Bis auf den heutigen Tag leiter Ring hat auf dieses Treiben des Mutz der und es heisst, dass man Betriebswe kam. Kreis- wirbt wieder eifriger denn je um Mitglie lich verschlechtert habe. Gegen jeden Po- ist nicht bekannt, wo sich die Verhafteten wiederholt an Parteistellen hingewiesen, bungen vornehmen wird, ja dass man len, der sich offen zu seiner Nationalität befinden. aber man hat gegen Mutz nicht eingegriffen, bekennt, polnische Zeitungen liest, seine Nun kam der ganze Betrieb in Aufregung, weil er eine besondere Nummer beim Ober­

auffordert. ausdrücklich darauf verwiesen,

In einer Führerversammlu

dass

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zu Meldungen zum Dienst in den Kolonie Kinder in eine der wenigen Minderheits- denn jetzt nehmen die Forderungen nach präsidenten und Gauleiter Dr. Wagner hat. der Kolonialgesellschaft in Gleiwitz   wur

man werde es so machen, wie der Junge, burg kam es wieder zu Prügeleien, und der

die Kolonienfrage

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zu erwarten. Die Verhältnisse in Frankreic

stützung usw. Gottesdienst darf nur noch tober erliess die Direktion der Deichsel- Mutz einfach verhaften und hält ihn bis auf Frankreich   sei ein ernsthafter Widerstan der seine Entlassung erzwang. Am 26. Ok- Sturmbannführer der SA   in Beuthen   liess kommt. Weder von England, noch v

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schulen schickt, werden schärfste soziale Lohnerhöhung kein Ende und jeder droht, Nach einer Saufszene im Café Hinden­Druckmittel angewandt. Man nimmt ihm den Arbeitsplatz, die Arbeitslosenunter­in deutscher Sprache abgehalten werden. werke einen Aufruf, in dem der Belegschaft heutigen In dem Memorandum wird schliesslich fest- mit Verhaftungen gedroht wird, wenn über Schutzhaft. Mutz ist ausserdem in die Un- seien völlig zerrütet und gestellt, dass die Polen   im Reich in vieler die Vorgänge im Betriebe irgend etwas be- terschlagungsaffaire des Stadtrats Pala­Hinsicht eine ähnliche Behandlung erfah­sei zerfallen. Um sich gegen die Bolsch richtet werde. Lohnforderungen könnten schinski verwickelt, der gegen 135 000 Mark ren wie die Juden. Wahrlich: die Freundschaft Berlin­nicht berücksichtigt werden, denn das Stadttheatergelder, Reisegelder nach Polen   Frankreich   gern auf Teile des Gebiets Werk sei ein militärischer Betrieb. und Gelder der SS veruntreut hat. Man Afrika   verzichten und dann werde Warschau   entbehrt nicht eines gewissen Wer sich also den Anordnungen irgendwie sagt in SS  - Kreisen in Beuthen  , dass Ober- England klein beigeben müssen. Seltsamkeitsreizes! ,, Schickt man das Schaf widersetzte, sei ein Staatsfeind. Verschie- präsident Dr. Wagner Mutz auf keinen Fall zum Wolf, wird es gefressen", sagt ein dene Vorgänge im Betriebe könnten nur das schutzlos lassen wird, während die Sturm­altes polnisches Sprichwort Werk staatsfeindlicher Elemente sein, die führer von Oberschlesien   seine Beseitigung wahrscheinlich.

-

Hitlerjugend   streikt

Im Drahtwerk Deichsel- Hindenburg kam es am 15. Oktober bei den Jugend­lichen zu einem offenen Streik. Etwa 60 Jugendliche forderten eine Lohnaufbesse­rung. Der Betriebsleiter verwies die Jugend­lichen an die Direktion. Diese lehnte jede Lohnerhöhung ab, da sie dazu keine Ge­nehmigung erhalten könne. Darauf legten die Jugendlichen die Arbeit nieder. Der Vertrauensrat konnte nichts ausrichten. Die Jugendlichen forderten ihre Entlassung, die Direktion lehnte die Entlassung ab und drohte mit der Gestapo  , die auch nach ei­niger Zeit im Betriebe erschien. Nun er­wies es sich, dass die ,, Widerspenstigen" unter den Jugendlichen Angehörige der Hitlerjugend   waren und sich auf den Füh­rer beriefen, dass jede Arbeit auch einen entsprechenden Lohn bedinge. Die Jugend­lichen liessen sich nicht kleinkriegen, sie forderten eine Erhöhung des Stundenloh­nes. Die Direktion war dazu bereits bereit, nur der Vertrauensrat wehrte sich, da sonst der ganze Betrieb in Unordnung komme. Schliesslich wurde die Arbeitsfront mobill

sei

England in den nächsten Jahren eine

beiterregierung ans Ruder komme,

Aber selbst wenn

SH  

auch

käme, so würde man einen Krieg wage wenn sie Deutschland   nicht die Koloni wiedergeben werde. In dieser Versamml wurde auch gesagt, dass der Führer mit Demokratien nicht verhandelt,

Ich bin ein Deutscher  

Lied von deutschen Pogromen

Ich bin ein Deutscher, kennt ihr meine Farben, sie waren schwarzrotgold, jetzt sind sie braun.

In meiner Seele brennen alle Narben,

die brauner Pöbel anderen gehaun.

Ich bin ein Deutscher, könnt ihr mir verzeihen, ich hab nicht teil an dem, was da geschah.

Mich brennt die Scham, ich möchte schreien. Schreien. Mich schreckt im Schlafe all das, was ich sah.

Was wisst ihr denn in euren freien Ländern von all der Schmach, die uns das Herz zerfrisst. Wir stehen machtlos vor den Menchheitsschändern und sehen zu. Ihr wisst nicht, wie das ist.

Ich bin ein Deutscher, kennt ihr meine Schande... Ihr lächelt milde, macht mir taktvoll Mut und sagt, ihr zählt mich nicht mit zu der Bande. Schon gut. Ich danke sehr. Schon gut, schon gut.

dass

und da

die Westmächte sich nun zu entscheid

haben, ob sie

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Deutschland   wollen

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den Deutschland   könne heute bei setzung, die in allen Demokratien alles haben, und das ohne Krieg.

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Gange.

Dr. Wagner ist die Reichsarbeitsgeme schaft Ernährung aus dem Wald" gegr det worden, um den deutschen Wald Quelle von Nahrungsmitteln und Heilkri

ten besser auszunützen."

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Völkischer Beobachter"

Nr.

293

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Judengesetze in Danzig  . Gauleiter Fors hat erklärt, dass demnächst die deutsche  Judengesetze auch in Danzig   eingefü

werden. Der befohlene Pogrom Danzig   durchgeführt worden.

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