Chef

genen

laubt

Nr. 294 BEILAGE

1.

elving

Feder­

erhaf

agen.

ag ge neue

1. der den

nplex

An­

400

dass

en sie

inigen

s das

einen

ähern

e sol­

xt am

ekung

s eine

agen­

Konti­

entrale

r und

ppara

ber­

punk!

Pflugk  

n den

liess.

einiger

dem

zialde

ich im

ohand

e über

en.

nhagen

en ist,

g klei

annen­

o dar

n sich

eslicht

n Bild

rnatio

ng Vertre

ar wie

Nase

NEUER VORWÄRTS 5. Februar 1939

Architektur des Dritten Reiches

Dach gekommen. Für die neue

Das Mahnmal der Marmorbutter- Epoche/ Von Paul Westheim  Das Prachtstück, die neue Reichskanzlei, Rechnet man nach, so beträgt das Auf- Was freilich nur ein Schein ist, der trügt, flache mit noch und noch glitzerndem Marmor, marschgelände vom Portal an der Wilhelm- denn in Wirklichkeit kann an Dauerhaftig- Reichskanzlei und die Soldatenhalle scheint Mosaik und Kristallüstern, eine wahrhaft strasse bis zur Empfangshalle über 300 Me- keit kein Werkstein sich mit dem Eisenbe- man von der Stadt Berlin   einen Baudispens orientalisch- byzantinische Pracht, soll 300 ter, bis zum Arbeitszimmer des Führers" ton messen.Doch davon abgesehen, schreibt erhalten zu haben. Flaches Dach- und das Millionen Mark gekostet haben. ,, Steuer- mindestens 225 Meter. Es ist anzunehmen, Schrade, habe ,, die Verwendung des Werk- ist es wohl, was dem Berichterstatter der groschen des arbeitenden Volkes", wie die dass man das Diplomatische Korps durch steins auch eine sehr gegenwärtige Bedeu- ,, Frankfurter Zeitung   so aufgefallen ist Nazis zu sagen pflegten, wenn sie sich ent- einen Nebeneingang in der Vosstrasse einge- tung. Sie schafft in viel grösserem Umfange ist auf einmal gar nicht mehr Weltan­rüsteten über die Verschwendungssucht lassen hat; andernfalls werden die Regie- Arbeit, als es die reine Betonkonstruktion schauung", sondern wie bei Schinkel und des Systems", die darin bestand, dass rungen der diversen Länder bei der Aus- tun würde. Sie ist daher eine sozialistische bei Erich Mendelssohn auch eine bautech­Volksbäder Errungenschaft! Und mit dem und Schwimmhallen angelegt wahl ihres Berliner   Gesandten- und Bot- Tat". Was eine ganz neue Art von Sozialis- nische wurden, Erholungsheime für die Kranken- schaftspersonals gut daran tun, auf marsch- mus ist, ein steinerner Sozialismus. Als Kampf der NSDAP   gegen das artfremde kassen, Sport- und Spielplätze und sogar geübte Leute wert zu legen. Maske, als Maskerade vorgesetzt vor die flache Dach, damit scheints ungefähr so zu ( wie besonders Herr Dr. Schacht zu be- ,, Zur Stärkung dieser Autorität entstehen Wirklichkeit, vor die wirkliche Konstruk- stehen wie mit Brechung der Zinsknechi­Arbeiterwohnungen mit unsere Bauten!", hat Hitler   mal in Nürn- tion, scheint er eine artgerechte Abart des schaft und Enteignung der Bank- und Bör­Badegelegenheit ausgestattet wurden. Viel- berg gesagt. Dieser Autorität soll nützen, sogenannten Deutschen Sozialismus" zu senfürsten.

mängeln hatte)

Leuten zu

sich

Architekturmodell- Ausstellung

dem es heisst:

leicht, um jene satrapische Pracht wahrhaft was Sie hier in dieser Stadt sich erheben sein. volkstümlich zu machen und dem Volk auch sehen... Das ist die Tendenz, die diesen Uebrigens ist dieser steinerne Sozialis- Sklareks am Westwall den rechten Begriff davon zu geben, sollte Bauwerken zugrunde liegt!" Ohne sich des­man jeweils abwechselnd mit zu Herzen sen so ganz bewusst zu sein, enthüllte er mus im Zuge des immer schiefer gehenden Wenn das Juden wären gehenden Abbildungen davon die Lohntüten damit den eigentlichen Sinn dieser Kunst- Vierjahresplanes, bei dem immer grösseren Der Westwall ist für die Nazipresse ein und die Steuerzettel schmücken. Es wäre pflege. Es ist eigentlich gar nicht Kunst, Materialmangel und bei dem zur Kalamität immerhin eine zarte Aufmerksamkeit, den sondern Reklame, Marktschrei für das Sy- bereits gewordenen Fehlen von Arbeits- patriotischer Begriff geworden. Der West­auch wall ist die neue Siegfriedlinie, der West­geknöpft werden muss. zeigen, wofür ihnen das Geld ab- stem. Wenn Architektur nach Goethes Wort kräften total auch schon überholt, gefrorene Musik" ist, so ist diese neue schon ganz und gar nicht mehr soziale wall wird von den SA- Poeten angesungen, Tat", sondern bloss noch Arbeitskraftver- der Westwall ist die Lösung für das Pro­Wenn das Volk auch sonst nichts hat von Staatskunst gefrorene Reklametrommel. dem pompösen Schaustück als das erhe­Es ist die Tendenz auch dieser Luxus- geudung und Materialverschwendung. Abge- blem des Zweifrontenkrieges. Heilig der reichskanzlei, die für die Geschäftsführung sehen natürlich von der Grossmannsucht, Westwall, für die abkommandierten Ar­mit dieser Bauerei wie Ersatz- beitsdienstler ein mit Flüchen gepflasterter noch länger, direkt 50 Meter länger, und des Reiches eigentlich auch nur so neben- die Wall, für die Lieferanten ein derart vorzüg­noch unvergleichlich prachtstrotzender als bei ein paar Nebenräume enthält und die Grieche vorkommt. die Versailler   Spiegelgalerie ist, so hat ,, der in der Hauptsache ein repräsentives, mit In einem Bericht der ,, Frankfurter Zei- liches Schiebergeschäft, dass sich Bürkel Führer" selbst, seinen eigenen Worten zu- orientalischer Pracht ausstaffiertes Ehren- tung"( vom 11. Dezember 1938) über die Jüngst zu einem Aufruf gezwungen sah, in folge, auch nichts von dem orientalischen hallentheater ist. Mit Ueppigkeit, mit ,, ko- Münchner Prachtaufwand. Ausser natürlich das Plä- lossal" soll sie blenden. Das eigene Volk, notiert der Berichterstatter: München  , Zwei­sier, das berauschende Architekturtheater das über die Misere des Alltags, die die NS­am Königlichen Platz tes Kanzleigebäude inszeniert zu haben. Er, hat er in seiner Misswirtschaft ihm beschert hat, durch mit vorragendem flachen Dach", München  , Rede bei der Premiere gesagt, er als Privat- solche Mittel die schon längst nicht mehr neues Odeon ,, über drei Stockwerke erhebt mann, als ,, Volksgenosse", habe noch im- ziehen, sondern nur neue Erbitterung her- sich ein flaches Dach", Hohe Schule der mer seine alte Wohnung, bloss aber, wenn vorrufen hinweggeblendet werden soll. NSDAP   Chiemsee   ,,, die lange Front drei­Gäste empfange", die Gäste des deut- Das Ausland, das in den Glauben versetzt stöckiger flachgedeckter Gebäude", Berlin  schen Volkes". Es ist das teuerste Gasthaus werden soll, ein Reich, das seine Gäste neue Reichskanzlei ,,, auch hier ist die sta­der Welt: die Zeche freilich bezahlt das mit so byzantinischem Prunk empfängt, das tuarische Ruhe des flachen Dachs gewählt", deutsche   Volk. müsse doch ganz grossartig dastehen. Berlin  , Soldatenalle und Runder Platz ,, wie Die Herren Diplomaten, die beim Neu- Programmwidrig war nur, dass der erste überall jedes einzelne Gebäude mit Flach­jahrsempfang die erste Gasttruppe waren, ernsthafte Staatsakt, mit dem symbolisch dach". Es wird noch versichert, dass wegen der man sich so in die Unkosten die Arbeit in diesem Reichskanzlei- Palais ,, Adolf Hitler   der eigentliche Planer und stürzen musste, werden gewiss Mund und begann: die Ausbootung Schachts war, das Anreger aller dieser Staatsbaukunst" ist. aufgesperrt haben vor dem, märchen- Problem der faulen Wirtschaft. Was da Warum, so fragt man unwillkürlich, macht haften" Pomp, mit dem das Reich aufwar- hinter der opulenten Fassadenkunst zulage der Berichterstatter der ,, Frankfurter Zei­Londoner City, in der Schweiz  , in Jugo- recht interessant. wenn es auch nicht so dieser slavien, in Brasilien   und wer weiss wo noch sehr danach angetan sein dürfte ,,, zur Stär- dass oben drauf ein, flaches Dach" kommt lich blieben ist: ,, Rauschende Akkorde" von französische   Journalisten den Pomp dieser nicht Dusseligkeit zu sein, vielleicht ist es ständigen Staatspolizei gemeldet werden." hellrotem, von dunkelrolglühendem" Mar- neuen Reichskanzlei als pompe funèbre" dem Mann aufgefallen, weil es ,, weltan- Die Preisstellen werden angewiesen ,,, alle mor, Marmorintarsien, Marmorsäle, eine bezeichnet haben, so war damit vielleicht schaulich" doch immer hiess, flaches Dach zurückliegend getätigten Geschäfte einer den, Gobelins, dutzendweise, stundenlang, che gemeint. nur die geschmackliche Seite der Sa- sei orientalisch- jüdisch", während wahr eingehenden Prüfung zu unterziehen", was haft germanisch- nordisch und überhaupt nichts anderes bedeutet, als Satan zur Kon­Goldbronze, golden schimmernd das Ad­Diese ,, neue Staatsbaukunst" bedient sich in der Seele des deutschen   Menschen ver- trolle Beelzebubs einzusetzen. Denn die lersymbol", Edelhölzer, Edelputz, Edel- naturgemäss der Mittel der modernen Bau- ankert" nur das steile Dach sei. Schiebergewinne sind nur möglich gewesen schleiflack, kristallene Lüster ,,, in schwin- technik. Eisenbetonkonstruktion usw. An­delerregenden Das Bauhaus in Dessau  , so versicherte die lurch Bestechung der Preisstellen, Domänen richterstatter des ,, Journal" feststellt, den Monstrebauten ja auch gar nicht aufführen. Macht sei, niedergerissen und dem Erd- ruptionssumpf tut sich auf. I wie der Be- ders liessen sich in so kurzer Zeit solche Partei, werde, wenn man erst mal an der der Nazi- Bonzerie. Der ganze braune Kor­reg übrigen der Schwindel nicht eben er- Aber Eisenbeton ist nicht vornehm". We- boden gleichgemacht werden. Nun, es ist Vergleich mit den berüchtigten Kriegsge­den die Herren Diplomaten im Stillen sich Die Griechen haben nicht in Eisenbeton ge- Schule benutzt worden; aber man hat doch Sklarz und Sklarek wohl das Volk zu dra­vielleicht gesagt haben ,,, was man alles auf- baut, da sie ihn einfach noch nicht kann- damit den zartbesaiteten SA- Seelen kein Ab. stisch daran erinnern würde, dass damals zum Stillhalten und seine Untertanen zum führen. Daher gilt Werkstein als das Gross­man seine Gläubiger ten; sie mussten ihre Tempel in Stein aufbruch geschehe, auf das Gropiussche Glas haus ein nordisches Dach aufgesetzt. Maulhallen zu zwingen versteht!" ,, Marmor- artigere. Für die Bank- und Börsenfürsten Berlin   wurde nach dem Umbruch" ein mit Korruption jeder Art öffentlich abrech­nennen die Leute drüben die Butter, der Gründerzeit, die für sehr grossartig wa- Ortstatut erlassen,

en. In

ipresse

,, mate­

Ausland

s sei.

vischen

en Be

er per

rein

es Zei

le alles

ne aller

probter

braunen

er der

ubzuges

ulkorb

digeren alismus usgeber

iussern,

er Red

n eine

vollzogen

zur Ge

stätigen i gefah

re gern

Red.)

ationale deren z

male Ge

interna­

der fa

pft wer

te Rede

nen Be

eur, Ge

und Lei

Churchill,

Kriegs

and Char

esse vor

Tiege zu

e einige drehung drekord

en kaum

Willen, nicht.

er wird

va Berg

noch als

m sozia Eltern

das ein­

6. 1. 39.)

Ausmassen",

stellen kann, wenn

,, Ein gewisser Brass in Kaiserslautern  , in Gemeinschaft mit einem gewissen Metz  , beide Parteigenossen, haben bei Lieferungen von Ausrüstungsgegenstän­den für die W- Arbeiter Gewinne erzielt, die in ihrer Höhe und der Art, wie sie erzielt wurden, nur mit jenen der be­rüchtigten Kriegsgewinnler zu verglei­chen sind. Dabei ist besonders bemer­kenswert, dass Brass als Textilwaren­händler sich in diesem Falle mit Beschaf­fung von Eisenwaren befasste. Die bei­den wurden wegen Verstosses gegen die Preisstop- Verordnung in eine Gesamt­strafe von 100 000 Mark genommen und gleichzeitig aus der Partei entfernt." Gezeichnet: Bürckel  , Neustadt a. d.

Weinstrasse, den 6. Januar 1939. Zum

neuen Staatsbaukunstbauten fest Schlusse werden die Kreisleiter verantwort­dafür gemacht ,,, dass Vorkommnisse

regt zu haben scheint ,,, Erstaunlich", wer- nigstens nicht für kleinbürgerliche Begriffe. nicht niedergerissen,

butter"

die Butter

vielmehr als SA­

In

oder ähnlicher Art sofort der zu­

Warum der

winnlern"? Weil der Vergleich mit den

noch die ordentlichen Gerichte eingriffen und nachprüften, und dass die Demokratie

die sie neuerdings zugeteilt kriegen, weil ren und die deshalb den mehr hermachen- Dach verboten wurde. Als orientalisch- nämlich so vielerlei beigemengt ist, dass den römischen Barock bevorzugten, hatte dische Entartung, die von Leuten wie Men von marmorartigen Streifen ein Bankpalais erst die erforderliche Vor- delssohn eingeschleppt worden sei. Was Was aber, wenn die Brass, Metz   und Pege durchzogen scheint. Symbol, wie die neue nehmheit, wenn es in Hochrenaissance und zwar nicht stimmte, denn das flache Dach jüdische Lieferanten wären? Das Pogrom­Reichskanzlei ja sein soll, ist sie mit ihrem in Sandstein aufgeführt war. Inzwischen ist in Berlin   nicht von Mendelssohn   einge geschrei ist nicht auszudenken. Marmorstreifglanz gewiss das gigantischste hat man begriffen, dass eine Bauerei, die führt worden, sondern schon hundert Jahre

Weltausstellung

war bekanntlich im Loeser­

durch das das flache alles weitere von Hitlers   Partei vertuscht

ihre moderne Baukonstruktion hinter über- früher von Schinkel. Da Schinkel auf dem rial verbirgt, nicht Architektur, sondern

Der Deutsche Pavillon auf der Pariser Rommenen Formen und vorgesetztem Mate- Nürnberger Parteitag zum ersten germani Wolff- Stil gebaut, eine Zigarrenkiste hoch- Maskerade ist. Der Architekt Hubert Schra- hätte es eigentlich nahe gelegen, sich auch kant: der Turm, gigantischer Schornstein de, der für einen Leipziger Verlag ein Bich mal etwas mit seiner Architektur zu befas mit Säulen garniert, und eine Zigarrenkiste

kam in Wegfall, dafür sind in einer Art lan­

schen

Baumeister" ernannt worden war.

lein über die ,, Bauten des Dritten Reiches  " geschrieben hat. hats offenbar auch begrif- kung zu machen gewesen, dass Schinkel wenn er nicht gerade Kirchen und Kirchen

sen und da wäre die überraschende Entdek.

längs daran geschoben: die Ausstellungs- fen. Aber da ,, der grösste Baumeister aller halle. Das war architektonisch die ganze Zeilen" die Betonkonstruktion seiner Ar- türme baute, immer mit flachem Dach ge-| Architekturidee. Bei dem Erweiterungsbau chitekturmammute mit einer Werksteinver- baut hat, der Reichskanzlei hat dieser Zigarrenkisten­Stil erneut seine Weihe erhalten. Der Turm kleidung zu maskieren liebt, so muss Schra- Bauakademie in Berlin   usw.

manns

de das gegen die bessere Einsicht des Fach­

Der zu entschuldigen versuchen.

z. B. Neues Museum   in Berlin  .

gem Schlauch, der sich hinter der 422 Me- Werkstein, meint er ,,, erscheine dauernder". also auch auf das orientalisch- jüdische"

ter langen Fassade hinzieht, diverse Zigar­renkisten aneinandergereiht. 1. Kiste ohne Deckel drüber der Ehrenhof 68 Meter lang, 26 Meter breit, 2. Kiste Vorhalle mit Säulen­garnitur, 3. Kiste 46 Meter lang, 20 Meter breit die Mosaikhalle, 4. Brasilpackung in runder Dose: der ,, Runde Raum", Durch­

der

Der neue germanische Baumeister ist nun

Spukgeschichte

messer 15 Meter, 5. Kiste die ,, Lange Halle" Das Haus vom Giebel bis zum Keller 146 Meter lang, 12 Meter breit, 6. Kiste, ist nordisch herb und wohl gerauht, quer dazu gestellt und nicht mal richtig auf es wurde nicht für einen Heller Achse, der Empfangssaal", 25 Meter lang Holz oder Eisen eingebaut. und 17 Meter breit. Alles glatt hintereinan- Das Haus ist stolz und artbewusst. weg, ein endlos langer Darm, mit Mar- Nur manchmal, so um Mitternacht, mor und Mosaik tapeziert, das ist das ,, Ar- da träumt es in verschämter Lust chitekturwunder". Seitlich angeklebt an ron eines Holzzauns Märchenpracht. die ,, Lange Halle" wie ein Bahnwärterhäus­

chen

am Schienenstrang liegt noch das Und Bilder hängen an den Wänden,

Arbeitszimmer des Führers", das man in von vorn und hinten neue Kunst. Ermangelung einer wirklichen Architek- Aus blondgelockten Eheständen turidee nicht hineinzukomponieren ver- erwächst des Kinderreichtums Gunst. stand, und an der Ecke der Wilhelmstrasse, Die Wände tragen's stumm und stark. wo das Borsig- Palais erhalten werden sollte, Nur heimlich, so im Dämmerfall, gibts um den Ehrenhof herum auch noch bedecken sie sich mit Franz Marc  

Büroräume.

and einem Dorfbild von Chagall  .

Und vor den Wänden steht ein Flügel, der ist der deutschen   Märsche voll. Der Feind bekommt nach Noten Prügel und Preussen siegt in Dur und Moll. Der Flügel hält sich hart im Zaum, doch in des Mondes stillem Schein, da packt es ihn. Er füllt den Raum mit Mendelssohn und Rubinstein.

Und in dem Zimmer wohnen Leute, die sind am Morgen braun wie Lehm und heulen mittags mit der Meute und opfern abends dem System. Sie eilen, wenn die Trommel wirbt, und träumen doch um Mitternacht, dass recht bald

und dass

bald zerkracht.

nete, während im erneuerten Deutschland  

wird.

Hochzeit mit Erpressung Die Nationalzeitung", Essen( Nr. 27) be­richtet stolz:

,, Als ein sehr nützlicher Beitrag zu die­sem Ziel( der Volksaufklärung) hat sich die im Herbst 1936 begonnene Verteilung von Gutscheinen bei den standesamtli­chen Eheschliessungen erwiesen. Der Gutschein, den der Standesbeamte jedem neuen Ehepaar aushändigt, berechtigt zum einmonatigen Freibezug einer selbst zu wählenden Zeitung, die am ersten ehe­lichen Wohnsitz erscheint oder dort stark verbreitet ist. Der Gutschein verliert seine Gültigkeit drei Monate nach dem Tage der Eheschliessung. Im Altreichsgebiet sind bisher rund 1,5 Millionen solcher Gutscheine ausgegeben worden. Ueber fünfzig Millionen Zeitungen sind auf diese Weise als Hochzeitsgeschenk der deut­ schen   Zeitungsverleger den jungen Fami­lien ins Haus geliefert worden. Und es hat sich in der Praxis gezeigt, dass der weit überwiegende Teil der neuen Haushaltun­gen auch nach Ablauf des Geschenkabon­nements Zeitungsbezieher blieb."

Zumal jeder, der die Zeitung wieder ab­bestellte, als Staatsfeind verdächtigt und entsprechend behandelt wurde. Das Ge­schenk der deutschen Zeitungsverleger" kommt das deutsche   Volk teuer zu stehen, und dass die Standesbeamten unentgeltlich als erpresserische Agenten der nationalso­zialistischen Verlage zu fungieren haben, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem gros­sen Korruptionsgemälde.