Nr. 297 BEILAGE

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erst

NEUER VORWÄRTS

26. Februar 1939

Grossdeutsch bedeutet Freiheit

Die neue Geschichtsfälschung der Nationalsozialisten

** *

Der echte grossdeutsche Gedanke ist selben Worte wie der ,, nationale" Freiheits  - die Berliner   Militärclique und Hofkamarilla deutschland" ist das nicht, was sich heute gleichzeitig national und revolutionär: er dichter Ernst Moritz Arndt  : Das ganze und für das sich schnell von den Schrecken unter der Fuchtel der Gestapo   von Schles­ist eine Frucht der Ideen der Grossen Fran- Deutschland soll es sein!" der Märztage erholende Gottesgnadentum wig bis zum Brenner erstreckt. Und das zösischen Revolution, wenngleich er im Friedrich Wilhelms IV. Aber die Kaiser- Schlagwort vom ,, Grossdeutschen Reichs­Kampf gegen die aus dieser Revolution ent­krone, die ihm dann von dem Frankfurter   tag", der am 30. Januar 1939 zusammentrat, ab. Sie ist für ihn eine ,, Schweinekrone", der Nazis. Dieser Missbrauch mit dem Be­im nem seiner Briefe heisst: Deutschland   von heute Presse-, Rede­Meister Bäcker und Metzger, und Lehrfreiheit, freie Rechtspflege und aber nicht von Gottes Gnaden kommen. freie und geheime Wahl: kurzum politische Für d'e ist aber der Schädel eines Hohen- und staatsbürgerliche Demokratie keinen zollern viel 100 000 mal zu gut. Sie ist Platz mehr haben. Das aber waren die For­schlimmer wie die Kölnische Narren- derungen der 48er, des Jahres der deut­kappe, denn die legt man ab nach dem schen Revolution, dessen nachträgliche Be­Fasching. und sie entehrt nicht, jene aber sudlung und Verfälschung wir als Erben brandmarkt". der deutschen   Freiheitstraditionen bekämp­

nicht

,, Ich rede für Deutsche   schlechtweg, von Deutschen   schlechtweg, nicht aner­kennend, sondern durchaus beiseite­setzend und wegwerfend alle die tren­nenden Unterscheidungen..."

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von

standenen Heere zuerst in Erscheinung tritt. Die grossdeutsche Idee war in diesen Parlament angeboten wird, lehnt er auch ist eine neue Lüge und Geschichtsfälschung Die Freiwilligen, die in die ,, Befreiungs- Jahren Gemeingut der fortschrittlichen kriege" zogen, wollten ihr Land nicht al- Kreise. Fichte, den die Nazis heute auch für eine Wurstprezel" und solle, wie es in ei- griff ,, Grossdeutsch" ist nur möglich, weil lein von der Fremdherrschaft befreien, in sich in Anspruch nehmen wollen, sprach ihnen glühte bereits der Glaube an ein dem freiheitlichen Bürgertum aus dem Her­neues, einiges Deutschland  , befreit auch zen, wenn er in einer seiner Reden er­von seinen Dutzenden von Potentaten und klärte: seiner elenden Kleinstaaterei. Die Freiheits­kämpfer gegen Napoleon   waren die ersten Träger des wahren grossdeutschen Gedan­kens. Doch die im Zeichen der Heiligen Allianz  " vereinigte Reaktion der Hohenzol­ lern  , Habsburger   und Romanoffs wollte von So werden die Hoffnungen der Männer fen müssen. Der Geist der Fichte, Arndt und des Frei- der Paulskirche zuschanden. Die Grossdeut­diesem Freiheitsdrang nichts wissen. Fried- herrn vom Stein war es auch, der über je- schen sind an Oesterreich irre geworden, rich Wilhelm III.   von Preussen hielt sich ner grossen Kundgebung schwebte, die im WO das Bajonett wieder schrankenlos an die Verfassungsversprechungen, Mai 1832 auf der pfälzischen Burgruine herrscht, Preussen aber unterwirft sich lie­gegeben hatte, und fand damit den Hambach stattfand. Hier kamen die süd- ber, aus Furcht, als Verbündeter der Revo­Die Gelehrtenfabrik Beifall der preuss'schen Konservativen. Es deutschen und rheinischen Demokraten zu- lution zu erscheinen, Oesterreich und muss Die Frage des akademischen Nachwuch­war Bismarck  , der noch 1847 im Vereinig-| ten Landtag die Legende bekämpfte, dass Freiheit zu demonstrieren. Im Zeichen der Demütigungen für Grossdeutschland und dann in Olmütz  ( 1850) eine der schlimmsten ses wird in Deutschland   immer dringlicher. die Preussen 1813 in den Krieg gegangen Farben seiner Geschichte hinneh- In ihrer Nummer 45 nennt die Essener   ,, Na­Schwarz- Rot- Gold proklamierte tionalzeitung" einige Ziffern, die vielleicht men. Vorher durfte es aber noch, getreu wären, um eine Verfassung zu erlangen..." Dr. Wirth die deutsche Republik und der seinem staatlichen Urprinzip, die sich in noch immer optimistisch, aber anscheinend So berichtet er selbst in seinen Gedanken Badenser Philipp Jakob Siebenpfeiffer er- Sundeutschland im Verlaufe der für Ein- ehrlicher sind als die meisten bisher zugege und Erinnerungen", in denen es weiter klärte in seiner Festrede:

die er

heisst:

Mir schien es unwürdig, dass die Na­tion dafür, dass sie sich selbst befreit habe, dem Könige eine in Verfassungs­paragraphen zahlbare Rechnung überrei­chen wollte."

Das Volk aber dachte anders.

sammen, um

-

heit und Freiheit geführten Reichsverfas­

,, Es lebe das freie, das einige Deutsch- sungskampagne" entwickelnden Aufstände land!... Hoch lebe jedes Volk, das seine mit brutalster Militärgewalt niederschlagen. Ketten bricht und mit uns den Bund der Auf den Wällen und in den Kasematten von Freiheit schwört! Vaterland Volks- Rastatt endete der Traum von deutscher  hoheit Völkerbund hoch!" Einheit und Freiheit. Friedrich Engels   hat Metternich   antwortete mit neuen ,, Ordon- dieser Revolutionäre in einem Aufsatz in Es war nanzen" und verschärften Zensurmassnah- der von Marx redigierten ,, Neuen Rheini­men, die jedes freiheitliche Leben in schen Zeitung" gedacht:

nicht damit einverstanden, dass es zwar die äussere Freiheit hatte erkämpfen dür- Deutschland   erdrosselten.

fen, nun aber weiter gehorsamer Untertan bleiben sollte. Ein zeitgenössisches Gedicht,

von 1813 zuge­

das einem Mitkämpfer schrieben wird, gibt diesem Gefühl des Be­trogenseins sehr deutlich Ausdruck:

O Gott! Wofür? Wofür?

Für Fürstenwillkür, Ruhm und Macht Für Hofgeschmeiss und Junker hinaus

zur Schlacht?

zum Strauss?

Für Most-, Schlacht-, Mahl- und Klassen

steuer ins Feuer?

Ich dächte, ich dächte..."

**

*

,,... Kein einziger hat gebettelt, kein einziger hat gezittert. Das deutsche   Volk wird die Füsiladen und die Kasematten von Rastatt   nicht vergessen..."

Aber der Gedankt von deutscher   Freiheit und Einheit liess sich auf die Dauer nicht Selbst einen Mann wie Ludwig Uhland  unterdrücken. Die mit der beginnenden In- bedrohte die preussische Soldateska, Uh­dustrialisierung einsetzenden sozialen Kon- land, der in der Paulskirche eines der flikte und der latente Gegensatz zwischen schönsten Glaubensbekenntnisse der Gross­Preussen und Oesterreich, den beiden füh- deutschen ausgesprochen hatte:

renden Mächten des Deutschen Bundes  , die

sich nur im Negativen, nicht aber in einer konstruktiven Lösung der deutschen   Frage einig waren, wirkten vorwärts treibend. Und aus dem revolutionären Elan des Sturmjahres 1848 entstand das erste und

Und für Regal und für Zensur nur Ganz untertänigst zum Gefechte? Wer so die ,, in Verfassungsparagraphen bisher einzige wirklich grossdeutsche Par­zahlbare Rechnung" präsentierte, wurde lament, die Frankfurter Paulskirche  , deren von Metternich und seinen Schergen, die Mitglieder freigewählte Volksvertreter und

im Auftrage der Heiligen Allianz  " Europa   keine abkommandierten Funktionäre einer regierten, als ,, Demagoge" verfolgt: die Bur- mit staatlichen Machtbefugnissen ausge­schenschaftler, die Turner

-

Deutschtümelei oft etwas komisch wirkende

benen Zahlen:

,, Die Abiturientenziffern sinken, 1938 beliefen sie sich noch auf 78,8 p. H. der Zahl von 1937; stärker noch ist der Anteil der Abiturienten im Rückgang, die sich überhaupt der Hochschule zuwenden: er betrug 1931 noch 73,1 v. H., im Durch­schnitt der letzten Jahre dagegen weniger als 50 v. H.... Die technischen Berufe zie­hen nur noch 10 v. H. statt wie 1929 15 v. H. des inzwischen halbierten Gesamt­kontingents an Studierenden auf sich, wo­mit sie in der Grössenordnung hinter die Theologie rücken: bei den Juristen und Volkswirten kündigt sich bereits ein be­denklicher Rückgang an, und im Erzie­hungswesen fehlen heute bereits zwei Drittel der nötigen Volksschullehrerstu­denten. Woher nehmen?"

Eine westfälische Grosstadt, deren Na­die deutsche Presse schamhaft ver­,, Ich lege noch meine Hand auf die men alte. offene Wunde, den Ausschluss schweigt, hat sich entschlossen, den Nach­Oesterreichs. Ausschluss, das ist das auf- wuchsmangel durch eine seltsame Art der richtige Wort, denn wenn ein deutsches sogenannten Begabtenauslese zu lindern. Erbkaisertum ohne Oesterreich   beschlos- Vertreter der Schulaufsicht, der Hitlerju­sen wird, so ist nicht abzusehen. wie ir­gend einmal Oesterreich noch zu Deutsch­ land   treten werde".

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gend, der Berufsberatung und der Ge­meindebehörde setzen sich an einen Tisch, ,, um aus allen Schülern und Schülerinnen des 4. Grundschuljahres eine von wirt­schaftlichen Bedingungen unbeeinflusste Der Demokrat Uhland   konnte sich ein Auslese von Volksschülern für die höhe­,, Fürs erste rüsteten Totalitätspartei waren. ren Schulen vorzunehmen." solches Geschehen nur durch Einsatz des muss das Turnen wieder aus der Welt" In der Paulskirche   orientierte man sich Volkswillens vorstellen. Und tatsächlich Lehrer haben in diesem Gremium natür­schreibt schon 1818 Gentz, der engste Mit- bald nach der Stellungnahme zur deutschen   musste jede Spur arbeiter Metternichs von Demokratie ver- lich nichts zu suchen. Man begreift das, der in seiner Frage. Jetzt tritt der Begriff ,, Grossdeutsch" schwinden, bis Deutschland   und Oester- wenn man Näheres über die ,, Begabtenprü­bisher nur als Idee und verhältnismäs- reich geeinigt" werden konnten. Am fung" erfährt, die der Aufnahme in die Hö­Turnvater" Jahn und Ernst Moritz Arndt  , sig vage, wie die Gedankenwelt des vor- 13. März 1848 war Metternich   vor der Re- here Schule vorangeht. Laut ,, Nationalzei­der Biedermeier" überhaupt vor- volution aus Wien   geflohen, genau 90 Jahre tung" heisst ein Satz der dafür geltenden verdächtig, denn sie dachten gross- handen offiziell in Erscheinung. Die später, am 13. März 1938, wurde Oesterreich   Richtlinien wörtlich: den Panzerdivisionen des grossen

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ren wollte.

recht ohnmächtiges Gebilde, raffte sich im- zu schaffende staatliche Neuorganisation reussisch- deutschen, Bruders" überrannt. mer dann zu Taten auf, wenn die Reaktion Deutschlands   einbeziehen, die ,, kleindeut- Thnen folgte die Gestapo  . Wo der Dema­einen neuen Schlag gegen die Freiheit füh- sche" Lösung sieht einen Bundesstaat unter gogenschnüffler Metternich

**

*

,, Die Begabtenprüfung hat zunächst unabhängig vom Zeugnis der Volksschule bestimmte Begabungsmerkmale zu ermit­teln; Rechtschreibung und andere Wis­sensgebiete werden erst in zweiter Linie gewertet."

aufhörte, da Preussens Führung vor. setzte Himmler wieder ein: er ist in der Anfang neigt sich die Wage zugunsten Tat Metternichs wahrer Nachfolger, nicht Oesterreichs  : am 29. Juni 1848 wird der als Vollstrecker deutscher   Einheit, sondern Was wirklich gewertet wird, bestimmen Deutschland   gleicht in diesen zwanziger Erzherzog Johann   zum Reichsverweser" als Unterdrücker jeder freiheitlichen Re- die im Begabtenausschuss vertretenen Hit­und dreissiger Jahren des vorigen Jahrhun- ewählt. Damit unterstehen ihm alle Trung des Volkes. derts einem geistigen Zuchthaus. Jede frei- penkontingente der Bundesstaaten. lerjugend- Führer, deren sehr jugendliches Das nationalsozialistische Deutschland   Alter ihnen erlauben dürfte, jeden falschen es sei der Respekt vor den ,, Wissensgebieten" und

heitliche oder auf staatliche Einheit abzie- hätte jedoch bedeutet, dass die preussische will den Eindruck erwecken,

drückt. In Mainz   wird die Zentralunter­

Das

lende Bewegung wird durch Beschlüsse und Armee unter den Oberbefehl eines Habsbur- Erbe der 48er Revolution und ihres gross- iede daraus erwachsende Hemmung in sich Ordonnanzen" des Bundestages unter- gers wäre

Stichungskommission" eingesetzt. Immer tol­ler wird die Demagogenjagd. Sie führt dazu dass viele der Besten ausser Landes gehen: Büchner, der Dichter des., Danton" und Be­gründer des ,, Hessischen Landboten  ", Börne und Heine und die vielen Ungenannten. die in dem freien Amerika   eine neue Heimat suchten und jenseits des Ozeans der deut­ schen  

Kleinstaaterei

entgehen wollten.

und Fürsten   willkür

Die deutsche   Gesinnung der damaligen Emigration bringt Börne sehr klor in einem seiner Pariser Briefe zum Ausdruck. Dal heisst es am 7. Februar 1832:

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ser war als die Judengasse, und hinter dem verschlossenen Tor das Ausland für Imich begann, genügt mir auch die Stadt nicht mehr zum Vaterland, nicht mehr ein Landgebiet, nicht mehr eine Provinz, nur das ganz grosse Vaterland genügt mir soweit seine Sprache reicht... Und weil ich einmal aufgehört habe, ein Knecht von Bürgern zu sein, will ich auch nicht länger ein Knecht von Fürsten   bleiben; ganz frei will ich werden!"

mein Geburtsort nicht grös­

Klarer kann der Freiheitsbegriff des ,, Vormärz  ", gebildet aus der Abscheu gegen Fürstenherrschaft und beschwingt von dem Streben zu einem staatlichen Ganzen, näm­

lich zu Grossdeutschland, nicht ausgespro­chen werden. Und, merkwürdig genug, der Emigrant aus der Frankfurter Judengasse  , der gerade erst die Fesseln des Ghettos ab­gestreift hat, findet für seine Ideen fast die­

ein unmöglicher Gedanke für deutschen   Freiheitsideals. Aber ,, Gross- lzu besiegen.

000

Das Urteil des Paris

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