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Nr. 309 BEILAGE

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NEUER VORWÄRTS

21. Mai 1939

Geist und Kunst im heutigen Deutschland I

.

Ein Ueberblick über die Kulturverwüstung/ Von Julius Bab

III.

-

-

wie

angeht, jene, die es im besonderen Sinne entstammte, aber beleidigt durch den mit dem Menschen, seinem Wesen und Ausschluss seiner jüdischen Gattin,

ist die vollkommene Kapitulation der zen Epoche gewesen ist. Aber es wäre deutschen Wissenschaft vor der äusse- trotzdem falsch und töricht zu leugnen, ren Macht die schmerzlichste und häss- dass die deutsche Bühne noch heute lichste Erfahrung, die ein geistiger grosse schauspielerische Begabungen in Mensch in all diesen Jahren mit diesem ausreichender Zahl besitzt. Das Berli­Deutschland machen musste. Die besten ner Staatstheater, das in Gustav Gründ­ gens einen Direktor von ungewöhnli­

Wenn man als geistiger Arbeiter von Die deutsche Wissenschaft blüht noch seiner Geschichte zu tun haben, so ist Deutschland verliess, wohl der grösste Beruf soeben aus dem Lande gekommen in der Technik und scheint in der Tat das ein sehr trübes Kapitel. Vielleicht deutsche Menschendarsteller der gan­ist, das einmal unser Vaterland war, auf dem Gebiet der Ersatzstoffe in den und das nun alle Tage mehr das Land letzten Jahren noch einige bedeutende des Dritten Reiches wird, so wird man Dinge vollbracht zu haben. Es ist aber leicht gefragt: Wie steht es mit dem zu betonen, dass diese Leistungen gehen. Geist und mit der Kunst im heutigen im Grunde genommen alles was seit Deutschland ? Ja, fragen ist leicht, aber Jahren in Deutschland geschieht im antworten ist schwer. Es ist ungemein unmittelbaren Zusammenhang mit dem und vornehmsten dieser Gelehrten viel die Rede von Geist und Kunst in grossen Kriege steht, in dem sich das und ich rede hier garnicht von Juden, cher Regsamkeit und in Jürgen Fehling diesem Deutschland ; die Herren, die es Dritte Reich behaupten, durchsetzen sondern von Männern wie der Histori - noch einen wirklich genialen Regisseur beherrschen, und die ja ein grosses Kul- und beweisen will. Und auch hier ist ker Oncken, der Philologe Jäger, der hat, bietet auch heute noch zuweilen repräsentieren wünschen, bereits der Punkt zu erkennen, wo der Romanist Vossler sind ins Ausland ge- Vorstellungen allerersten Ranges. Aller­wissen sehr gut, was dazu gehört, und Kult des Körpers seine Unsinnigkeit er­Ermunterung, Unter- kennen lässt und den nahen Punkt er- gangen oder haben sich mehr oder weni- dings ist dieses Institut das einzige, das auischen stützung, Werbung für kulturelle Be- reicht, wo seine Leistungen sich selber ger freiwillig in den Ruhestand begeben. nicht dem Propagandaministerium, son­Aber die anderen! Da ist z. B. ein dern unmittelbar dem Ministerpräsi­früher anerkannter Fachmann für Ras- denten Göring untersteht, der in dogma­senfragen, der Ethnologe Fischer in Ber- tischen Dingen viel lässiger ist als sein lin: 1932 hielt er vor vielen hundert Kollege Goebbels . Doch ist durchaus Menschen einen Vortrag, in dem er be- nicht zu leugnen, dass es auch ausser­

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Hochschule wurde bereits vor

erinnert man sich, dass Geist und Kunst Jahresfrist betont, dass Deutschland bei am Ende eine Sache der Qualität ist, einem

dass man ihre wahre Entfaltung also von 10 000 neuen Ingenieuren nur noch durch keinen Massenauftrieb erzwingen 5 000 Studenten

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tonte, dass die Kreuzung zwischen Ju- halb dieses Staatstheaters, dass die Mittel kann. Diese Qualität aber ist an die Hochschulen hat. Und das sei auch kein den und nichtjüdischen Deutschen aus- hat, allererste Kräfte in grosser Zahl zu gezeichnete Resultate Resultate geliefert habe! sammeln, noch hervorragende Abende Freiheit gebunden; denn immer, in je- Wunder, denn im letzten Jahrgang seien Schauspielkunst in Deutschland handelt es sich um einen Versuch des geworden. Dies ist interessanterweise sichtige und nicht ganz klare Formulie- gibt. Jeder Abend z. B. an dem Paula der Wissenschaft wie in jeder Kunst. von 16 000 Abiturienten 10 000 Offiziere 1933 begann er sich auf äusserst vor- der Geistes, die Welt aus innerstem Gefühl ein Punkt, rungen zurückzuziehen, und heute sind Wessely, die zwischen Wien und dem neu zu gestalten. wo die Kriegsbegeisterung denn nur mit Sol- seine Reden und Aufsätze der unge- Deutschen Theater in Berlin wechselt, trüblesten Billigung aller Nationalsozia- auftritt, ist unleugbar ein grosses Er­vorgeschrieben ist, wenn die Ergebnisse daten kann man längst keinen Krieg listen sicher. Diese Sorte von Wis- lebnis. alles wissenschaftlichen und künstleri- mehr führen. Die einzige Stelle im neuen senschaftlern tritt heute zusammen zu Doch ist zu betonen, dass die Wessely stehen, so ist jede wissenschaftliche und die Entwicklung zu bremsen sucht, ist Tagungen, in denen ,, objektiv" von vornherein fest- Deutschland , die das sieht und zuweilen aber schon längst vor dem Dritten Reich be­mit vorgeschriebenem Resultat die kannt und geehrt war, und dass in den künstlerische Bewegung im Grunde ge- denn auch die Generalität! Hohe Offi­nommen langweilig und unecht, gleich- ziere sind charakteristischer Weise auch Judenfrage untersucht wird, und dabei letzten sechs Jahren keine annanered gültig und tot. Und wie sollte das nicht die einzigen, die in diesem Deutschland finden sich dann Philosophen", die be- gleiche Kraft dieses Ranges aufgetreten so sein im Dritten Reich , das den gan- sich gegen den katastrophalen Rückgang weisen, dass Spinoza ein kaltberech- ist. Es gibt auch Gründe zu bezweifeln, nender Schurke und der Vater alles li- dass die jüngere Generation sich zu sol­zen geistigen Betrieb seinem Propa- des Schulwesens auszusprechen wagten. beralistischen Unheils gewesen sei. Das cher Höhe entwickeln wird. Der eine gandaministerium unterstellt hat, und Diese Jugend, der Geist und Wissen die Förderung, ja die Duldung jeder dauernd als etwas Zweitklassiges hinter ist derselbe Spinoza, von dessen Brief- besteht in der wir wird. Der eine Wissenschaft und Kunst davon abhän- Körperzucht und Parteigesinnung darge- interessanteste Buch, was man in der schaffung der Kritik! gig macht, dass sie das nationalsoziali- stellt wird, und deren Unterricht immer stische Ergebnis liefert. Dass es in mehr Stunden an Kriegssport und Par- liebe lesen kann." Derselbe, dessen und so charakteristischen Einfall gehabt presse gibt, dass es absolut sinnlos ist, lich in den Volksschulen sowohl wie in heiligen Manen" Schleiermacher eine wie dieses staatliche Verbot der Kunst­die deutschen Zeitungen, die nicht nur den höheren Schulen einen Bildungs­den Inhalt, sondern auch die Betonung stand, der schon heute den Generälen

Deutschland

genau

nur

zeln zu zitieren, hat allmählich auch das Offiziere Ausland begriffen. Aber es wird nicht scheint.. lange dauern, so wird man erkennen,

Es

vollkommen unzulänglich das gibt

Wort, da

der

-

von Dr. Goebbels vor zwei wechsel Göthe gesagt hat, es sei ,, das Jahren verfügten erstaunlichen Ab­Vielleicht hat

einen so tollen

Locke opfern wollte... kritik! Ein Organ, das sich der Geist in Von der grenzenlosen Fügsamkeit jahrhundertelanger Entwicklung ge­dieser gesinnungslosen Gehirne gegen schaffen hat, um das übergrosse Ange­

deckt

-

dass es eine amtliche deutsche Einheits- deutsche preussische Schullehrer von sik" im Gegensatz zu der arischen ent- ganzen Entwicklung ausschalten lassen. dichtung und ein Einheitsgeschichts- 1866 den Krieg gewonnen habe. Es ist buch gibt, die zu unterscheiden im nicht unwahrscheinlich, dass der deut- gedruckt lesen, dass ein völkischer Ma- zunächst vergnügt, dass sie nicht mehr Grunde genau so überflüssig ist.

in

II.

Nun könnte es ja aber sein, dass die

sche Lehrer des Dritten Reichs den nächsten Krieg verlieren wird.

IV.

Es gibt noch einen anderen Grund,

die äussere Gewalt kann sich niemand bot produktiver Kräfte zu sichten, jeine übertriebene Vorstellung machen. ein solches Organ wird sich auf die Sie haben nicht nur die ,, jüdische Phy- Dauer nicht ohne schweren Schaden der im Herbst 1933 konnte man Vielleicht sind die naiven Schauspieler thematiker versicherte, der Unfug mit getadelt werden können; aber die bes­der angeblichen Unendlichkeit der Zahl seren von ihnen werden bald ergrimmt sein, dass die Oeffentlichkeit es ver­,, e" werde jetzt ein Ende nehmen das sei ein liberalistischer Rückstand! lernt, eine geniale Leistung von einer Es ist überhaupt nicht möglich durchschnittlichen und einer minder­( wenn anders das Wesen des Witzes auf wertigen zu unterscheiden. Dem Nach­

-

99

Wiederholung dieser einen Erkenntnis der ein allmähliches Absterben auch der Uebertreibung beruht), über den Zu- wuchs wird die unentbehrliche Sichtung weilig ist, dass aber doch wenigstens ein land erwarten lässt. Die Disziplin, die deutschen Geistes einen Witz" zu ma- fehlen. grossartiges Buch, ein grossartiges Bild hinter aller Technik steht, die höhere chen die nackte Wirklichkeit über­der verkündeten Weltanschauung ent- Mathematik und Physik, in der Deutsch - trifft alle Vorstellung. sprechen könnte. Aber leider ist auch land einmal führend war, ist jetzt im das nicht der Fall. Denn diese Weltan- Aussterben. Einige ihrer berühmten schauung verkündet ja allerwegen das Lehrer waren Juden wie Einstein, an­Blut als die herrschende Macht sie dere wie Schrödinger sind freiwillig ge­

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V.

Wie die historischen Schulbücher in

Dann aber ist doch nur für den Augenblick richtig, was ich vorhin sagte, dass nämlich die Wirkung des Schauspielers nahezu unabhängig ist vom Wert der Rolle, in der sie sich ent­faltet. Die Schauspielkunst als Ganzes wirklichen Grössen ist eigentlich aussehen wird, wenn die Studenten, de- Folge der Generationen, eine neue dra­schwung beziehen können, mit der der nur noch der sehr alte Geheimrat Planck ren Studienzeit kürzlich ein Federstrich matische Dichtung ihr neue Aufgaben Geist die Materie, denkend oder gestal- in Deutschland . Man erzählt, dass er vor um 30 Prozent gekürzt hat und die bietet. Damit aber sieht es im Dritten einigen Jahren eine Unterredung mit überdies mit Körpersport, Rassenlehre Reich ganz schlimm aus. Die Klassiker, Gerhard Hauptmann und Bernhard dem Führer hatte, um auf das drohende und Parteifeiern übermässig besetzt ist Shaw, die in keinem Winter fehlen dür­

feiert im Grunde den Triumph der Ma- gangen, weil ihnen die Atmosphäre des diesem Lande aussehen, kann man sich stockt und verdirbt, wenn nicht in der

über den Geist. Wie sollten aus Dritten Reichs nicht bekömmlich schien. denken. den seelischen Auf- Von

tend, bezwingt?!

Der

Linie

niederlegen,

Wie die medizinische Praxis

muss sich in Taten kundtun, die den Absterben seiner Wissenschaft durch- wie die medizinische Praxis in kur fen, die erhalten fast alleine den Spiel­Triumph des Körpers bedeuten; Schla- Abwanderung aller belangvollen Kräfte zer Zeit aussehen wird, das kann man gen und Töten gehört leider in erster hinzuweisen. Die fröhliche

sterung.

Antwort sich

allenfalls auch Strassen Nationen die Führung in der mathema- dunkeln

dazu; Berge sprengen, Wälder war: Dann werden eben einmal andere Aber wenden wir uns von dieser völlig weisung herausgebracht wird, versinkt bauen und Seen austrocknen sind die tischen Physik übernehmen. Leicht Kunst! Hier gibt es doch immer noch wie es gekommen ist. Denn nun haben Positiv gefärbten Zeichen dieser Begei- fertig ist der Führer mit dem Wort; Kräfte, die nicht sogleich zum Verstum- wir das Bereich der Dichtung betreten,

dieser Körperphantasie

-

-

plan. Was an gesinnungstüchtigen neuen Produkten auf behördliche An­

schon nicht mehr vorstellen. Ansicht zur Betrachtung der fast ausnahmslos so schnell und spurlos

Alles Massenhafte entspricht aber er dürfte ,, des Messers Schneide" men zu bringen sind und deren Ent­

sich in Monumenten entladen, wie die Tod dieser Wissenschaft das Absterben geistige Marschroute nicht sofort brach dern in jedem Augenblick die freie gei­Welt sie seit den Tagen der Pyramiden schöpferischer Technik zur Folge hat zu legen ist. Das gilt besonders von der rer Schönheit die Jahrtausende über- kraft des Volkskörpers dadurch in Mit- Schauspielkunst. Das zaubrische Wun­kennt, die ja auch keineswegs wegen ih und schliesslich Ernährung und Wehr- urtümlichsten der Künste, von

so wird sie noch zu spüren bekommen, wenn der faltung auch durch die vorgeschrieben in dem, nicht erst auf die Dauer, son­stige Zielsetzung Voraussetzung jeder schöpferischen Arbeit ist. Eine Liste verbotener Bücher ist von den

zum

-

der

dauert haben. Die kleinste griechische/ leidenschaft gezogen werden. Gewiss ist der körperlicher Verwandlung, das der deutschen Behörden für Böhmen und Mäh­Vase verrät mehr Geist und Kunst als es schwer, in der reinen Mathematik die Schauspieler vollbringt, lässt sich nicht ren herausgegeben worden. Die Leser im diese riesigen Grabmäler, die viele tau- richtige nationalsozialistische Gesinnung reglementieren. Es entfaltet sich an je- Protektorat sollen es nicht besser haben als sende ägyptischer Sklaven für den Kö­n Weg zusammentrugen. stellen, dass dieses Dritte Reich auch wesen des menschlichen Geistes schwer die deutsche Schauspielkunst durch die fan Zweig und vielen anderen nicht mehr Rein theoretisch kann man also fest- in jedem Fall heisst es das Einheits- fluss nehmen kann. Es ist richtig, dass nax, Ludwig Renn , Romain Rolland , Ste­nicht ein einziges grosses Kunstwerk, verkennen, wenn man glaubt, auf irgend Austreibung einiger hervorragender- ben. Ob man sie freilich zwingen kann, sich auch keine menschheitlich wichtige Lei eine seiner Entfaltungen verzichten zu discher Schauspieler bedeutenden Ver- anstelle der verbotenen Autoren die natio­stung der Geisteswissenschaft hervor- können, ohne

Ausdruck zu bringen( dass dem dem Objekt, an jeder Rolle und die die Leser im Reich, auch sie dürfen künf­Tüchtigen auch das nicht völlig unmög- Rollenauswahl ist es, zunächst allein, tig Werke von Gorki, Barbusse, Thomas lich ist, werden wir gleich sehen!). Aber, auf die die Gesinnungskontrolle Ein- Mann, Heinrich Mann, d'Ormesson, Perti­

an der

,, Espla

essel auf

bel.

bringen kann; aber sehen wir zu, wie es schädigen.

sich in der Praxis bisher erwies.

Was nun die Geisteswissenschaften berühmten

ohne Angst im Bücherschrank stehen ha­

Ganze schwer zu lust erlitten hat, und es ist richtig, dass nalsozialistischen Blubo - Leuchten zu Albert Bassermann , der einer alten und müte zu führen, steht auf einem anderen badischen Bürgerfamilie Blatt.

Ge­