Die beiden Fritzen

Eine wahre Begebenheit

Fritz Rönnecke hatte die harten Prüfun­gen, die heute einem deutschen Studenten

Vorkriegsjugend

Sechzig Millionen Schuss im Jahr- Abbröckelnde Berufsschulen

Ausbildung verantwortlich gemacht wer­den kann. Daneben gebe es aber auch noch

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vor seinem Eintritt in die deutsche Hoch- Die vormilitärische Erziehung der deut- samkeit" erschiessen, und die Kinderoffi- ausbildung ein heilloses Durcheinander schule auferlegt sind, glücklich bestanden. schen Jugend wird gegenwärtig nach Kräf- ziere können zufrieden sein. Weit sorgen- herrscht. So erstrebe der Reichsinnungsver­Hitlerjugend, Arbeitsdienst, sportliche Lei- ten gefördert. Das Oberkommando der voller blicken die Berufsschulmänner in die band des Baugewerbes die Herausnahme stungskämpfe dieser blonde Jüngling mit Wehrmacht und die Reichsjugendführung Welt. Wie die ,, Deutsche Allgemeine Zei- seiner Lehrlinge aus den allgemeinen Be­der adretten Figur berechtigte zu den haben vereinbart, dass die Wehrerzie- tung" in ihrer Nummer vom 18. August ge- rufsschulen und ihre gesonderte Schulung. schönsten Hoffnungen in der nationalso- hung" der Hitlerjugend unter Mithilfe der steht, sind auf einer Berufs- und Fachschul- Neuerdings sei die Frage der, Provinzial­zialistischen Hierarchie. Vor allem war hin- Wehrmacht zu erfolgen habe. Gegenwärtig tagung des Deutschen Gemeindetages in Meisterkurse" aufgetaucht und niemand sichtlich der charakterlichen Stählung al- werden auf den sogenannten Führerschulen Berlin recht ernsthafte Warnungen laut wisse, ob diese Meisterkurse nun eigentlich les in bester Ordnung. Des Führers Worte der Hitlerjugend , besonders in den beiden geworden. Der Beigeordnete Meyer- Lül- kommunale Einrichtungen oder Sache des und die heroische Verwirklichung des ,, Reichs- Schiess- und Geländesportschulen" mann begann seinen Vortrag wie üblich mit Handwerks seien, d. h. wer zu zahlen hat grossdeutschen Traums waren ihm Glau- jährlich 30.000 Hitlerjugendführer im Ge- einer kleinen Fälschung, indem er behaup- und wer für den Erfolg oder Misserfolg der ben und Gebet. Er brauchte nicht erst aus- ländedienst ausgebildet, künftig soll die tete, gerichtet werden unter der Befehlsgewalt Zahl verdoppelt werden. Während des von Unterführern, denn er war es von Dienstes stehen die Jungen unter dem Be­innen her, voller Verachtung für die mor- fehl militärischer Ausbilder. Auch der bide Schwäche der westlichen Demokratien, Schiessdienst" der Hitlerjugend hat be­die den Menschen von seinem rassenbeton- reits grosse Fortschritte gemacht, und die ten Volkstum ablösen und damit entarten. deutschen Zeitungen verkünden stolz, dass Er wollte Historiker werden und sich spä- im letzten Jahr 60 Millionen Schuss abge­ter für neuere Geschichte habilitieren. geben worden seien. Inzwischen ist man Schon war er in den Formationen der SA bei einem monatlichen Verschuss von 7 ein beliebter Sprecher über weltpolitische Millionen Patronen angekommen. Das deut­Probleme, mit der Anwartschaft demnächst sche Nachrichtenbüro teilt mit:

Gauredner zu werden.

,, das deutsche Berufsschulwesen ver- die ,, Werkschulen", die von grossen Indu­danke seine Entstehung und seine viel- strieunternehmungen errichtet werden und fach mustergültige Entwicklung zum die Berufsschulen in ihrem Bestand beein­grössten Teil der Arbeit, die Gemeinden trächtigen". Ueberhaupt seien alle mögli­

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vernehmen mit den Organisationen der chen privatwirtschaftlichen Organisatio­Wirtschaft und der DAF geleistet haben." nen, Industrieunternehmungen usw. an der Arbeit, eine gründliche Zersplitterung an­An die DAF war natürlich noch nicht zu zurichten. Der Weg ,, dürfe aber nicht zu denken, als der, mustergültige" Aufbau der einem atomisierten und privatisierten Berufsschulen durchgeführt wurde. Viel- Schulwesen zurückführen." ,, Zum Zwecke einer möglichst engen mehr leistete die Republik diese Arbeit, Der Weg scheint schon zurückgeführt zu unentgeltliche Verbindung zwischen HJ und Wehrmacht nachdem der Besuch haben, denn ohne Not erhebt kein deutscher werden die einzelnen Banne auf die in einer Berufsschule für Knaben und Mäd- Gemeindebeamter ein derartiges Klagege ihrem Bereich liegenden Truppenteile chen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr schrei. Sieben Millionen Schuss lösen sich Bataillone, Abteilungen usw.) hingewie- durch die Weimarer Verfassung für ver- monatlich aus den Flinten der Kinder und sen. Diese Truppenteile sorgen im Rah­men des Möglichen für die materielle und bindlich erklärt worden war. Dagegen ist Halbwüchsigen. Hätten die verantwortli­personelle Betreuung nicht nur bei den es den nationalsozialistischen Erneuerern chen deutschen Erzieher das Pulver erfun­Lehrgängen, sondern für alle den gemein- offensichtlich gelungen, die Einrichtung den, das da verschossen wird, so würde samen Zielen dienenden Angelegenheiten gründlich auf den Hund zu bringen. Den ihnen vor ihrem eigenen Erziehungswerk ( besonders auch bezüglich der Schwimm- Worten des oben erwähnten Redners war himmelangst werden. ausbildung). Derselbe Truppenteil stellt zu entnehmen, dass bedenkliche ,, Abbrök­auch für den jeweiligen Bann den Ver- kelungstendenzen" im Berufsschulwesen zu bindungsoffizier und dessen Stellvertreverzeichnen sind, dass es den kommunalen In Spanien ist nunmehr die zweijährige Körperschaften an den nötigen Mitteln für Dienstzeit eingeführt worden. Die nicht

Da trat eine jähe Wendung in seiner Lebenskurve ein. Die Auslandsstelle der NS - Studentenschaft war auf den begabten jungen Mann aufmerksam geworden. Eines Tages erhielt er die Anweisung, sich als Student an einer bedeutenden südfranzösi schen Universität anzumelden. ,, Pg. Rön­necke", sagte ihm der Leiter der örtlichen studentischen Auslandsstelle ,,, Ihnen brau che ich Ihre Aufgabe nicht zu erklären. Ge­wiss, es ist kein reines Vergnügen, Ihr Wis­sen in einer Umwelt zu erweitern, die Ih­nen zuwider ist. Ein deutscher Student im Auslande hat heute viel mehr zu tun. Er Auf diesem Gebiet fehlt es also an nichts. schulische Zwecke fehlt und dass, während zum Heeresdienst eingezogenen jungen Män­soll durch seine beispielhafte Haltung für Man kann täglich in den deutschen Zeitun- die ,, vormilitärische Ausbildung" der Kin- ner sollen zum Arbeitsdienst herangezogen Deutschlands Jugend zeugen und vor al­lem: er soll die Ohren spitzen und beobach gen lesen, dass kleinere und grössere Jun- der immer straffer organisiert wird, auf werden. Alles streng nach deutsch - italieni­ten, beeinflussen und berichten, wie es im gen einander ,, im Spiel" oo er ,, aus Unacht- dem Gebiet der nichtmilitärischen Berufs- schem Muster. Feindeslande aussieht."

Fritz Rönnecke hatte verstanden. Einige Wochen später packte er die Koffer und

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fuhr nach dem Midi. Die vorgefassten Mei- Herzen die Würde und Höhe eines Ange- Wärme von ihm aus, und Fritz Rönnecke bin? Heute, wo ich Dich näher kenne, be­nungen, mit denen er ausgerüstet war, bo- hörigen der auserwählten Rasse zu dämp- fühlte sich im Beisammensein mit ihm greife ich, warum die gleiche Stelle, die ten ihm in den ersten Wochen und Monaten fen vermag. Fritz Rönnecke trat in engere vor weiteren Anfechtungen seiner inneren Dir den Auftrag gab, von mir gefordert hat einen ausreichenden Schutzwall gegen Beziehungen zu französischen Altersgenos- Haltung gesichert. Fritz Brinkmann lehrte Dich zu beobachten. Deine Berichte sind politische und rassische Infektion. Mit äus- sen. Er begann mit ihnen zu diskutieren, ihn wieder ein echtes und unbedingtes aufgefallen." Und so gestanden denn die serstem Befremden vermerkte er die Diszi- die Köpfe erhitzten sich, Rönnecke sah sich Heil Hitler" zu sagen. Aber auf einen Ge- beiden Fritzen einander, dass jeder des an plinlosigkeit des Studiums, die schlappe auf einmal in die Wirrnis der Ideen und danken kam er ganz und gar nicht: dass deren Wächter sein sollte, ob er die Sache Haltung der Kommilitonen, ihr ungeniertes des politischen Meinungsaustausches ver sein Namensvetter die gleiche propagandi- seines Volkes mit dem gebührenden Eifer und geschwätziges Nebeneinander und Ge- strickt grade das, was zu vermeiden er stische Mission haben könnte wie er. und der Unbedingtheit der Lehre vertrat. geneinander. Es fiel ihm allerdings auf, sich vorgenommen hatte. Er gestand sich ,, Brinkmann, ich kann Dir nicht alles sa- Aber so ist es vorgekommen, dass die dass man seine kühle Zurückhaltung nicht mit Schrecken, dass er an solch ungehemm- gen. Du brauchst nur studieren. Ich habe beiden Studenten sich auf einmal verraten so seriös nahm, wie er es, ein deutscher ten Aussprachen Gefallen fand. Aber er es schwerer als Du." In seiner Tasche kni- fühlten und der Begriff von Treue erschüt Student mit totalitären Ansprüchen in je. empfand auch, dass bereits die Teilnahme sterte ein Schreiben der Auslandsstelle, tert wurde, der ihren Stolz und ihren Glau dem Betracht, angenommen hatte. Sein er- an solchen Diskussionen, die seine eigene dass er den Neuankömmling überwachen ben an die Sache ihres Volkes bewahren ster Bericht an die Auslandsstelle fiel zur Meinungsfreiheit voraussetzten, in einem und über sein Verhalten Bericht geben sollte, und so ist es weiter vorgekommen, vollen Befriedigung der Auftraggeber aus. dass die beiden keine Freude mehr an der ,, Wir haben uns mit dem Rönnecke nicht gewissen Widerspruch zu den Anweisun- solle. Bootsfahrt hatten und bald wieder am getäuscht", meinte der Leiter. Er beobach- gen stand, nach denen er sich befehlsge. beiden Fritzen in einem kleinen Boot aufs Rathausturms schickte die letzten Klänge der Stadt anlegten. Das Glockenspiel des tet scharf die Dekadenz der französischen bezustand zwischen Dilemma und Gewis­Meer hinaus. Das Wasser spiegelte die tau­pagandistisch für uns zu wirken. Die Kar­im Grunde eine grade Natur war, so fiel Heimat. Da öffneten sich die Herzen die- ligen Giebel der alten Stadt:, 0 mon riere ist ihm sicher." bereits der zweite Bericht an die Auslands­len Kleidern und sangen die Lieder ihrer Das war im Frühjahr 1938. Fritz Rön­stelle der NS - Studentenschaft viel weniger Heimat. Da öffneten sich die Herzen die­necke fing an, gewandter zu parlieren, ihm ergiebig und gradlinig aus. 100.000 Zeichnungen und Malereien deut ser beiden jungen Menschen, die mehr zu scher Schulkinder sollen nach Japan das sich nahe bei der Stadt sonnenglitzernd Vierzehn Tage später erlebte er eine hassen als zu lieben in die Fremde gekom- schickt werden. 140.000 Arbeiten japani­in allen Verlockungen an den Jüngling aus freudige Ueberraschung. Ein zweiter deut- men waren, und der Mecklenburger Fritz scher Kinder sind bereits als Gegengabe dem Norden verschwendete. Es war die scher Student, Fritz Brinkmann aus Ro- begann zu reden: Rönnecke, es drückt unterwegs. Es geht nichts über den kultu Zeit, wo junge Menschen dem Zauber er stock, traf ein. Mit seinem breiten Meck- mich schon lange. Hast Du Dir nie Gedan- rellen Austausch rassen- und artverwand. strömte eine anheimelnde ken darüber gemacht, weshalb ich hier ter" Völker. liegen und die ungewisse Sehnsucht der lenburgisch

mäss zu richten hatte. Es war ein Schwe­

An einem windstillen Abend fuhren die

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Jugend. Und er fängt auch schon an, pro- sensbissen, der ihn verstrickte, und da er send Farben des Sonnenuntergangs wieder des provencalischen Liedes über die wink­

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Die Vagabundenseele gabe zurück..." Die sinnvolle Aufgabe wäre eine Bonzenrede, welch aufbauende The- die Phantasie an die Zacken der Sterne. seiner harren. Seine Vagabunden- Man zauste die Perrücken der Mächtigen die Arbeit am Ost- oder Westwall ,,, Brei- men Armer deutscher Dichter! Da sitzt er nun tenarbeit" in der NSDAP , oder besondere seele wird bestens betreut von Kraft durch und schrieb den Namen der Geliebten mit vor den gesammelten Betrachtungen zu Leistungen an der Erzeugungs- und Zeu- Freude, oder auf Dichterfahrten, die vom Flammenschrift ans Firmament. Denken Hamsuns Achtzigstem und versteht die gungsfront. Was also soll der deutsche Propagandaministerium organisiert, bezahlt Göbbels Schreiber tränenden Auges an all das zurück, wenn sie ihre Federn an Welt nicht mehr. Das liest er in deutschen Dichter mit solch wilden Festartikeln? Er und kontrolliert werden. Was soll er mit Festartikeln, in denen die grossen Monumenten der internationalen Blättern, dass dieser Norweger nicht nur kommt aus dem Staunen nicht heraus, denn innere Naturverbundenheit zeige, sondern das gleiche Provinzblatt, das dem Wiechert Schatten durch und durch nicht ausge- Literatur wetzen? dass er ebenso die Leute der ,, vagabundie- schon einen stillen Einsiedler übel nimmt, richteter, origineller Menschen mit all ih­renden Unbürgerlichkeit" liebe ,, Knut zitiert sogar Hamsuns grossen Sang auf den ren Für und Wider geistern? Will man ihn den Ersatzzwieback in den Mischkaffee Hamsuns schönste Neigung vor den unge- echten Dichter: völlig unglücklich machen? Und wie soll und träumt von einem Tage, da im Lande er sich diesen Hamsun erklären, der einem des Flüsterns plötzlich die Vagabunden­bundenen Kräften des Lebens", wie es in der ,, Frankfurter Zeitung " hiess. Der deut­nach kein sesshafter und steuerzahlender Norwegers Lieblingsfiguren auf den Index bräche. ,,... die Dichter sind ihrem Ursprung Regime seine Verbeugung machte, das des seele mit Hohngelächter durch die Dekrete sche Dichter aber soll die gebundenen, drei­Stand. Sie sind Vagabundenseelen, ja, das fach disziplinierten, dressierten, staats­sind sie, verwandt mit Leierkastenmän- setzt? Ein Missverständnis seitens frommen Kräfte besingen. Wagte er sich nern. Ach, sie sind ja nicht Hauseigner Dichters, der wohl Rohheit und Barbarei auch nur an eine milde Bohemenatur, so und Gewerbetreibende, sie haben kein mit Natur verwechselte, ehe er die Maske muss die in Schande sterben, ansonsten Kontor, sie arbeiten, wenn Gottes Gnade dieser technisierten, verherdeten Ersatz­auf sie fällt. Ein Dichter spart nicht gei- animalität erkannte. Oder der im Laufe geht kein Verleger an das Buch heran, weil zig seine guten Einfälle für sein nächstes der Jahrzehnte seinen Song auf die Leier­es im Dritten Reich keine Individualitäten, Buch, er streut sein Gold verschwende- kastenleute vergessen hat. Gott lässt einen sondern nur neu ausgerichtete Untertanen geben darf. Der Roman aller anders Gear­oder in einem Lied unter dem Balkon der teten hat schlimm auszugehen.

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kratien ihre Kultur bestreitet, bringt Essener Organ seines Rivalen Göring

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französischer Regisseure wird bescheinigt dass sie sich um Filme bemühen, in denen mosphäre vermittelt wird...." Sie fürchten ,, Sie haben die Langsamkeit in ihren Filmschöpfungen sozusagen zum Postulat erhoben. Und erstaunlicherweise ist ihnen das Publikum willig gefolgt, wie es immer mitgeht, wenn es starken künstlerischen Willen spürt. Carné und seine Kamera I den verzichten auch bewusst auf faszi­nierende Dekorationen, auf gleissende Massenszenen. Ihre Helden sind einfache

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Während Goebbels in Venedig den Demo­Irisch aus in einem Scherz beim Glase völkisch infizierten Dichter nicht unge- lobende Betrachtung des neueren französi Damen. Das tut der Dichter. Er geht von straft achtzig Jahre alt werden. Gut so schen Filmschaffens. Einer Reihe junger Der Dichter seufzt. Kunststück, da hät­Hof zu Hof, er bekommt einen Schilling Aber dass der Individualismus dieses im­schelt man Hamsuns Zigeuner des Geistes in Gottes Namen, und er verneigt sich merhin liberalistisch Kokettierenden unbe­und senkt seinen Hut... Ist das Unglück fangen in denselben Spalten gefeiert wird, und der Seele, die ach! so bunt und schwei­einen Tag gross, so wird er obendrein in denen sonst nur der ,, positive Dichter", fend sind, mit einem Beruf zwar, aber mit verhaftet und hingesetzt, Werg zu zupfen. der dichtende Soldat gilt, dass dort plötz- sich nicht vor Längen: Neigung zur Eulenspiegelei. Was soll der Denn er hat sich sein Geld zusammenge- lich Werfe erstrahlen, die doch mit der Hitlerbarde mit solchen Typen? Ihre Spra­hökert mit seinem Talent, und er ist ein che, ihr hintergründiger Humor wären zu wurzelloser Mann, ein Landstreicher ohne verruchten Systemzeit begraben sein soll­ten: ,, Herrliche unbürgerliche Vagabunden­zeitgemäss, würden vom Publikum ver­Pass..." seele, Gaukeleien, die nichts sind als Kunst, schlungen, darum eben sind sie nicht auf­Ein wurzelloser Mann, so steht es dort, Quelle ewiger Kunst", darüber kommt bauend, und die Kritik würde sie minde­stens so annageln müssen, wie jüngst ein Landstreicher ohne Pass. Beinahe ein Emi- unser deutscher Poet mit Recht nicht hin­Provinzblatt, der ,, Magdeburger General- grant. Der deutsche Dichter stippt den Er- weg. Mischkaffee und Will man ihn verhöhnen, aufreizen? Ist anzeiger", sich von Wiecherts neuem Ro- satzzwieback in den man mit den Sätzen distanzierte: ,, Doch seufzt. Er darf ja in nichts wurzellos sein, es schon soweit, dass ein Mameluk den an­legt man das Buch trotzdem mit zwiespäl- Blubowurzeln muss er heucheln, die unten deren aufputscht? Ist es Meckerei, Rache tigen Gefühlen aus der Hand. Es überwin- zehn Meter tief und fünfzig lang verlaufen. für sechs Jahre Reichsschrifttumskammer? det die Verfallszeit, in der es beginnt, Zwei braune Bibeln muss er auswendig Ach, wie herrlich war das einst... Bunt nicht. Der resignierende Held Held bleibt kennen, die Ahnentafel muss in Schuss wie ein Leopard, farbig wie das Leben schliesslich allein und ohne sinnvolle Auf- sein, und alle drei Wochen erfährt er durch durfte man sein, verwegen und kühn schlug kung? Wie wunderbar lebendig wird

Werk

und volkstümliche Menschen, die aus den stätten und Maschinenhallen stammen."

Pariser Vororten, aus Garagen,

Und was ist das Geheimnis dieser

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