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Aus der Frauenbewegung.

Eine komische Art, der Forderung nach Anstellung von Frauen für die Fabrikaufsicht gerecht zu werden, scheint sich die sächsische Re­gierung zurecht gemacht zu haben. Dem Leipziger Tageblatt  " wird nämlich aus Chemiz berichtet:

Mittel zur Erfüllung seiner schweren und gebicterischen Aufgabe wir es allerdings für unsre publizistische Pflicht, der tiefen Entrüstung, Beitritt gewarnt und bei Nichtbefolgung dieser Vorschrift Entlassung in finden werde. Die Bündnisse Italiens   und feine ausgezeichneten die sich über das rachfüchtige Vorgehen der Großen" der Arbeiter Aussicht gestellt wurde. Unter den Arbeitern in den Eisenbahns Beziehungen zu allen Mächten geben dem Lande die Sicherheit ,, daß und des Publikums bemächtigt, Ausdruck zu verleihen. Das um jo mehr, wertstätten in Tempelhof   cirkuliert zur Zeit eine Petition, die dem feine nationalen Interessen bei allen Gelegenheiten gewahrt werden. als wir nicht erst noch eine authentische Klarstellung und Auslegung nächst an den Eisenbahnminister abgehen soll. Hierin werden die Die Thronrede hebt alsdann hervor, die neue Legislaturperiode müsse der Vereinbarung vom 28. Mai" abzuwarten brauchen. Diese hat Leiden der Unterbeamten und Arbeiter geschildert und eine Auf­sich beschäftigen mit der Verbesserung der Lage der Arbeiter, mit der Herr Oberbürgermeister bereits gegeben, indem er erklärte, daß besserung der Gehälter und Löhne sowie die Verkürzung der Arbeits­dem notwendigen Schuße für die industriellen und landwirtschaft- er die Wahl der Kommissionen seitens der Arbeiter als etwas ganz zeit gefordert. lichen Produkte des Landes, einem wirksamen Schuhe für Aus- Selbstverständliches" gehalten habe. Wer soll denn mun wanderer, mit einer Verminderung der fiskalischen Härten des Stener- noch auslegen? Die Direktion etwa? Diese legt die Ab­systems in den vom Budget gegebenen Grenzen, mit Reformen im machungen natürlich nach Stummschem Muster aits. Erziehungswesen, und in der Ausbildung von Justiz und Berwaltungsbeamten. Indessen wäre es ohne einen regelmäßigen Gang der parlamentarischen Einrichtungen eine vergebliche Hoffnung, day all dies sich verwirkliche. Um das Ziel zu erreichen, richtet der König in der Thronrede einen Appell an alle Männer von gutem Willen, die dem Vaterlande und der Krone ergeben seien, welche immer mit dem Vaterlande die gemeinsamen Geschicke teile. Ich habe eines Tages gesagt," so fährt der König fort, als ich mitten im allgemeinen Schmerz den Tod des großen Königs, meines Baters, bekannt gab, daß ich den Italienern darthun werde, daß die staatlichen Einrichtungen nicht untergehen. Es ist an mir, das geheiligte Versprechen zu halten, es ist meine Pflicht, diese Ein­richtungen gegen jede Gefahr, die sie bedrohen könnte, zu ver­teidigen. Es ist an Ihnen, so zu handeln, daß das Volk nach wie vor diese Einrichtungen als das sicherste Mittel zu seinem Glück betrachtet.

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Die Tägl. Rundschau" sieht die Sache etwas anders an; sie empfiehlt unter Umständen Repressalien gegen die Große" seitens des Publikums, indem sie schreibt: Der Gesellschaft scheint vielleicht mit infolge der bekannten Ministerreden der Kamm gewaltig geschwollen zu sein, denn sonst ,, Ilm   wiederholt aufgetretene Behauptungen, daß in Fabriken würde sie nicht jetzt, wo durch neue Einigungsverhandlungen ein mit weiblichen Arbeitern zum Teil beachtliche Mißstände auf sitt Ausstand vermieden werden soll, Del ins Fener gießen und frische lichem Gebiete herrschten, auf ihre Nichtigkeit hin prüfen zu Maßregelungen vornehmen, statt die alten aufzuheben. Vielleicht können, hat das Ministerium des Innern beschlossen, vom 1. Juli glaubt sie, daß sie dank der von ihr erhofften Haltung der Be- dieses Jahres ab weibliche Vertrauenspersonen für die staatliche hörden, mit Hilfe von Polizei und Militär bei einem zweiten Gewerbe- Aufsicht zu bestellen, welche die Aufgabe haben sollen, Be­Ausstand besser fortkommen wird, als beim ersten. In dieser schwerden, welche die Arbeiterinnen den mämlichen Gewerbe­Annahme dürfte sie sich gründlich irren. Die Abneigung des Aufsichtsbeamten nicht mitteilen mögen, entgegenzunehmen und der Publikums gegen die Gesellschaft wächst. fortgesetzt und es könnte Kreishauptmannschaft zu übermitteln. Dieser Verordnung gemäß sich leicht ereignen, daß bei einem Ausstand viele Tausende, denen hat sich der hiesige Rat vorbehalten, eine geeignete Person hierfür ein Zeitverlust nichts ausmacht, grundsäglich auf Benutzung in Vorschlag zu bringen." der Großen Berliner  " verzichten."

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Dies die Thronrede. Ueber die Aufnahme, welche sie gefunden Von den Verhandlungen hört man zunächst nichts. Die Organi­hat, meldet der Telegraph nichts. Das ist ein beredtes Schweigen. fation hat sich an die Direktion gewandt und wird sodann an den Auffallend refigniert ist der Ton der Thronrede, die sonst nur Oberbürgermeister herantreten. Gemeinpläge enthält. Die Versprechungen sind die alten Ladenhüter aus den früheren Thronreden, und fast melancholisch klingt die Er­innerung an den ersten König Italiens  , der sich freilich nicht träumen ließ, daß der national- dhaftische Einheitsgedanke" binnen einem Menschenalter so vollständig abwirtschaften könne. Ein Zeichen der Zeit ist, daß ein immer beſtimmter auftretendes Gerücht den Vertrauensmann der Comorra und Maffia  , den ..italienischen Bismarc" Crispi als Nachfolger Pelloug' nennt

der Dynastie Savoyen  .

Crispi, nach Mazzinis prophetischem Wort: den Totengräber Ein späteres Telegramm aus der Deputiertentammer meldet die Wahl Gallos mit 242 gegen Biancheri hit 214 Glammen Das Resultat bewirkte Unruhe auf der äußersten Linken". Die geringe Mehrheit für den Regierungskandidaten beweist, daß die Bellongsche Majorität schon sich zu zerbrödeli beginit.-

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Spanien  .

Nene Unruhen. In Murcia   brach ein Aufruhr wegen der städtischen Verzehrungssteuer aus. Die Aufständischen bewarfen die Aufseher der Stener sowie die Bewohner der Stadt, welche diese Stener zählen, mit Steinen und zertrümmerten Fensterscheiben und Straßenlaternen. Es gelang der Gendarmerie die Menge zu zer­streuen.

Da der Ministerrat beschloffen hat, energisch gegen die­jenigen Berjonen vorzugehen, die sich weigern, Steuern zu bezahlen, dürfte die Straßenrevolte in Murcia  - nur das Vorspiel zu ernenten ernsteren Unruhen sein. Bekanntlich beabsichtigen die Gewerbe­treibenden auch ihre Fabriken und Läden zu schließen, sobald die Regierung gegen einen Steuerverweigerer vorgegangen sein wird. Afrika  .

Ermordung englischer Kolonialbeamter. Bathurst  ( Kolonie Gambia  ), 16. Juni. Bei Sannfamudi am Südufer des Gambia­flusses wurden die beiden auf der Reise befindlichen Kommissare Sitwell imd Silva sowie sechs sie begleitende Polizisten von Mandingos ermordet.

Thielen- Politik.

Wieder ein Gewaltakt der Großen Berliner  .

Die blinde Wut, mit der die Direktion gegen jedes Zeichen der Solidarität ihrer Angestellten vorgeht, hat ein neues Opfer gefordert. Diesmal ist es der dichtende Schaffner, welcher die Rache der Direktion zu fühlen bekam. Dem Mann ist folgendes Kündigungsschreiben zugegangen:

Große Berliner Straßenbahn. Journal- Nr. I 5841. An

Berlin   SW., den 14. Juni 1900.

den Schaffner Herrn Süste 1759

Bahnhof VII.

Nach einem Bericht des Vorwärts sollen Sie in einer Ver­fammlung am 12. d. M. ein Gedicht vorgetragen haben, in welchem wir 1. a. des Wortbruchs geziehen werden.

In der Annahme, daß dieser Bericht zutreffend, fündigen wir Ihnen das Dienstverhältnis zum 30. d. M., indem wir Sie hier­mit von Ihrem Dienst sofort entbinden.

Das Ihnen noch zustehende. Gehalt wird Ihnen seitens der Hofverwaltung ausgezahlt.

Die Direktion

der Großen Berliner   Straßenbahn. Kühler.

Kühlewein.

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Man scheut sich nicht, einen Wortbruch zu begehen. So etwas nimmt der Unternehmer- mit wenigen Ausnahmen nicht so genau, wenn es sich um ein den Arbeitern gegebenes Versprechen handelt. Wehe aber dem Arbeiter, der solche Handlungsweise mit dem echten Namen bezeichnet. Er wird rücksichtslos auf das Pflaster gelegt, sollte er auch, wie der Schaffner Süste was nach dem Juhalt seines Gedichts, sowie nach seinem ganzen Auftreten zweifellos erscheint- zu den staatstreusten and pflicht­Arbeitern gehören. bewe vir boshaft wären, könnten wir wünschen, daß die Direktion in dieser Weise fortwütet, denn durch ein derartiges Vor­gehen müssen doch den geduldigsten Leuten unter den Straßenbahn­Angestellten die Augen geöffnet werden und sie zu der Erkenntnis kommen, daß die Große Berliner nicht selbst bewußte Männer, sondern nur willenlose Stlaven be schäftigen will.

baben.

Socialpolitische Studien scheint man in der sächsischen Regierung nicht zu betreiben, sonst würde man an dieseAngelegenheit nicht mit einer solchen Naivetät herantreten.

Sociales.

der Bau­

Die Neue Berliner   Omnibusgesellschaft tritt in die Fußstapfen der Großen Berliner   Straßenbahn und geht ebenfalls mit Maßregelungen gegen Angestellte vor, die sich durch Baukontrolle. Der geschäftsführende Ausschuß des Innungss Vertretung der Interessen ihrer Kollegen, migliebig" gemacht verbands deutscher Baugewerksmeister hat den Wunsch ausgesprochen, Omnibusgesellschaft ihren Angestellten auf deren Forderung eine zu der polizeilichen Beaufsichtigung der Bau Wie wir feiner Zeit berichteten, hat die Neue Berliner   daß die Vertrauensmänner der Baugewerks Berufsgenossenschaften geringe Aufbesserung der Gehaltsstala zugestanden. Die Gesellschaft ausführungen herangezogen werden. Da den Polizei­was allerdings nicht aus Wohlwollen, sondern aus Kluger Be fontrolle nicht in hinreichendem Maße zur Verfügung stehen, so ist war fo gescheit, es nicht erst zum Streit kommen zu laffen, behörden vielfach technische Sträfte bei Ausübung rechnung geschah. Jezt läßt sie den Schaffner Hiltmann, der der Minister der öffentlichen Arbeiten, wie die Nordd. Allg. 3tg." mit­damals als Wortführer ſeiner Kollegen mit der Direttion verhandelte, teilt, grundsäglich damit einverstanden, daß der gegebenen An­und der nichts vom Ascherschen Geist in sich hat, dafür büßen, daß regung entsprochen wird, wenn die Beteiligung der Vertrauens­er nach Abschluß der Lohnbewegung seine Kollegen zur Erfüllung männer in der Weise erfolgt, daß sie neben den berufenen polizei­lichen Organen thätig sind und sich besonders die autßerterminliche ihrer Organisationspflicht anhielt. Am 8. Juni ließ die Direktion der Nenen Berliner   Omnibus- lleberwachung der Bauausführungen angelegen sein lassen. Wir gefeilschaft auf dem Depot, wo Hiltmann bedienstet war, ein Plakat haben gewiß nichts dagegen einzuwenden, daß die Berufsgenossen­schaften zur Baukontrolle mit herangezogen werden, denn sie haben anschlagen, welches lautet: ein getuisses materielles Interesse daran, daß Banunglücke möglichst vermieden werden. Noch wichtiger aber ist die Beteiligung der Arbeiter an der Baukontrolle; sie sind es, die bei liederlichen Bauten ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel jezen.

Dem Schaffner Hiltmann ist zu eröffnen. daß er in einer Weise die Aufmerksamkeit der Direktion auf sich lenkt, die nicht sehr empfehlend für ihn ist und bei Wiederholung sehr unangenehme Folgen für ihn haben würde. Gerade weil Hiltmann soeben mit dem Vertrauen feiner Kollegen und der Direktioit beehrt wurde, müßte sein eignes Gefühl ihn weisen, ein gutes Beispiel zu geben. Gegen Ränkeleien würde die Direktion ohne viel Zögern geeignete Mittel ergreifen.

Die Ränkeleien" erblickt die Direktion darin, daß Hiltmann feinen Kollegen klar zu machen suchte, fie müßten, wenn ihnen die Errungenschaften der Lohnbewegung erhalten bleiben sollen, sich dem Verband der Transport- und Verkehrsarbeiter auschließen.

Einige Tage nach der vorstehenden Kundgebung erließ die Direktion an den Hofverwalter des betreffenden Depots folgendes Schreiben Nachdem zu unsrer Kenntnis gelangt ist, daß der Schaffner Hiltmann trotz des ihm von der Direktion bewiesenen Vertrauens neuerdings unter unsern Angestellten durch fortgesetztes Agitieren Unfrieden und Mißtrauen zu stiften sucht, wodurch Dienst und Disciplin leiden, und ferner Hiltmann durch ungebührliches Betragen im Dienste die Aufmerksamkeit und das Mißfallen des stellvertretenden Polizei- Präsidenten erregt hat, wollen Sie dem Hiltmann tündigen und ihn sofort seines Dienstes entheben. Berlin  , 14. Juni 1900. Neumant 11. Voigt. Darauf erhielt Hiltmann ein Schreiben, welches wörtlich also

Tautet:

Ant.

Herrn Schaffner Siltmann Nr. 579

#

Sier

Laut Direktion Verfügung vom 14. 6. 00. fündige ich Ihnen fofort vom Dienste und haben morgen Ihre Sachen und Aboine ments- Blocks abzugeben. Berlin  , 14. Juni 1900.

Die Hofverwaltung. Claasen.

In dem oben mitgeteilten Schreiben der Direktion ist davon die Nede, daß Hiltmann das Mißfallen des stellvertretenden Polizei präsidenten erregt habe. Damit verhält es sich folgendermaßen: Während des Streits der Straßenbahner machten einige Kentscher und Schaffner der Neuen Berliner   Omnibus- Gesellschaft, als sie mit ihren Wagen am Alexanderplatz   hielten, ihren Umut gegen die vorüberfahrenden Streitbrecher der Straßenbahn in erregten Worten Luft. Hiltmann trat herzu und mahnte seine Kollegen zur Ruhe, indem er zu ihnen sagte: Kollegen, verhaltet Euch ruhig und schimpft nicht. Streitbrecher find es, das ist richtig, aber sagen dürft Ihr das nicht, sonst fönnt Ihr bestraft werden!

Deutsche   Streifstatistik. Nach der soeben erschienenen amtlichen Uebersicht der Streits im 1. Quartal 1900 wurden in dieser Zeit 330 Streits begonnen. Sie erstreckten sich auf 1922 Betriebe, in denen 81 151 Arbeiter beschäftigt waren. Die höchste Zahl der gleich­zeitig feiernden Arbeiter betrug 35 606, darunter 1738 gezivungen feiernde. Von den betroffenen Betrieben waren 943 zu völligen Stillstand gebracht worden.

Beendet wurden im 1. Quartal 303 Streifs, darunter 42 ,, die schon vor dem 1. Jantar 1900 begomien worden waren. Eine Neuerung bringt die Statistit insofern, als sie über den Ausgang der Streits Mitteilung macht. Danach endeten 67 mit einem vollen, 91 u einem teilweisen Erfolge, während 145 erfolglos ver liefen. Wie weit diese Angaben auf Zuverlässigkeit Anspruch haben, läßt sich nicht nachprüfen, da man nicht weiß, nach welchen Grundsägen bei der Beurteilung des Ausgangs verfahren wird und, auf welche Informationen sie sich stützen. Jedenfalls wird man nach den gemachten Erfahrungen gut thun, sie mit Vorsicht auf­zunehmen.

Bemerkenswert ist, daß man die Unterscheidung der sogenannten Scontrattbrüchigen gänzlich aufgegeben hat. Man hat wohl ein­gesehen, daß dafür fein socialpolitisches, sondern nur ein polizeiliches Interesse besteht. Das ist geeignet, das Vertrauen in die Objektivität der Untersuchungen zu heben.

Von den einzelnen Industriegruppen waren besonders stark beteiligt Bergbau und Hüttenwefen mit 34 begonnenen Streifs in 85 Betrieben und 12774 at Höchstzahl der gleichzeitig streikenden Arbeiter: Holzindustrie mit 58 Streifs in 826 Betrieben und 10 801 gleichzeitig Feiernden; Baitgewerbe mit 58 Streifs in 569 Betrieben und 3347 gleichzeitig Feiernden; Bekleidungs­und Reinigungsgewerbe mit 31 Streits in 268 Bettricben und 3140 gleichzeitig Feiernden.

Aussperrungen, die im ersten Quartal 1900 begonnen wurden, werden 6 verzeichnet und zwar die Holzarbeiter in Berlin   in circa 350 Betrieben mit circa 1700 gleichzeitig Ausgesperrten, Bautischler in Rigdorf ohne nähere Angaben, Holzarbeiter in Neu- Weißensee in 4 Betrieben mit 104 Ausgesperrten, in Magdeburg   in 1 Betrieb 3 Fassadenpuger, Cigarrenarbeiter in Köln  und die Schuhmacher in Tuttlingen   ohne nähere Angaben. Fünf Ansjperrungen waren noch aus dem vorigen Jahr im Gange, be­endet wurden im ganzen 7, so daß noch 4 in das neue Quartal mit hinübergenommen wurden.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Polizeipräsidium geladen und ihm mitgeteilt, daß ein Strafverfahren 83 11hr wochentags: 1. im Wahlbureau. Post str. 16, 2 Treppen,

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vont

In diesem Augenblick ging der stellvertretende Polizeipräsident, Arbeiter, Parteigenossen. versäumt nicht, Euch in die Listen Regierungsrat v. Friedheim, vorüber. Er ließ die Persönlichkeit zur Gewerbegerichtswahl eintragen zu lassen. Die An­Siltmains feststellen, aber selbst die für Beleidigungen von Streik- meldungen werden Wochentags von 5 bis 8.Uhr abends, Sonntags brechern sehr empfindliche Polizei konnte in dem Auftreten Hiltmanns von 12 bis 3 1hr nachmittags an folgenden Stellen entgegen ge­nichts Strafbares, 2. in der Turnhalle der 131./169. Gemeinde­aus Anlaß der genannten Angelegenheit gegen ihn nicht ein schule. Tempelhofer fer 2; 3. in der Turnhalle der 62. Ge­geleitet werde. meindeschule, Schmidstraße 38; 4. in der Turnhalle der Es ist doch recht sonderbar, daß gerade das Auftreten des Manns, 115./170. Gemeindeschule, Skaligerstraße 55/56; 5. in der der seine Stollegen vor etwaigen Ausschreitungen warnt und sie Turnhalle der 23. Gemeindeschule, Straußbergerstraße 9; zur Ruhe mahnt, nach der Behauptung der Omnibus Direktion 6. in der Turnhalle der 8./63. Gemeindeschule, Gipsstraße 23a; das Migfallen eines hohen Polizeibeamten erregt haben soll. 7. in der Turnhalle der 15. Gemeindeschule, Kastanien Diesen Grund führt die Direktion in ihrem Kündigungs- Utas Atlee 82; 8. in der Turnhalle der 118./127. Gemeindeschule, wohl nur deswegen ins Feld, weil sie selber fühlt, wie beschämendant jtraße 8; 9. in der Turnhalle der 113/128, Gemeindeschule, Die" Post", welche den Fall Rathmann" behandelt, freut sich, es ist, wenn man einen Arbeiter nur deswegen maßregelt, weil er urmstraße 86. Wir bemerken, daß die Liste der Anmelde­daß die Direktion hier ein Erempel statuiert habe. Nach ihr ist der anstellen möge, es handelt sich doch um nichts andres, als um die Aber wie sich die Direktion auch stellen in der Freitagsnummer nicht ganz vollständig angegeben war. Arbeitgeber auf seinem Eigentum Herr und König, der Maßregelung eines Angestellten wegen seines Eintretens für den Ärbeiter, der von seinem Koalitionsrecht Gebrauch macht, bie Organiſation, und da möchte wohl die Neue Berliner entlassen fanu, wenn er wvill. Im übrigen wäre es ein unfruchtbares Begimen, wollten wir veriuchen, mit der" Post" über Omnibus- Gesellschaft auch teil haben an den Lorbeeren, welche die die Menschenrechte der Arbeiter zu diskutieren. Für sie ist Aicher Große Berliner Straßenbahn auf diesem Gebiet zu ernten sucht. und Seinesgleichen das Ideal eines Arbeiters. So hezt das Organ Stumms die Direktion zu weiteren Maßregelungen.

Herr und König.

Angesichts dieses Umstands nimmt sich die Aeußerung der Soc. at? Praris", die in der Theorie ja immer für das Koalitionsrecht der Arbeiter eintritt, recht merkwürdig aus, in welcher sie uns der Auf­reizung" geiht. Das Blatt schreibt:

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Es

Dritter Wahlkreis. Der Wahlverein hält am Dienstag, den 19. Juni, abends 8 Uhr, im Lokal des Herrn Herzberg, Alte Jakob­Straße 75, eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht ein wissenschaftlicher Vortrag des Herrn Dr. Ratkowski. Außerdem Dis­kussion und Vereinsangelegenheiten. Gäste haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Die Versammlung wird pünktlich eröffnet.

Schöneberg  . Die Versammlung des Socialdemokratischen Vereins findet Montag, abends 8 Uhr, bei Obst, Grunewaldstr. 110 Achtung! Drechsler! Da mit dem 1. Juli die 3 wangs statt. Vortrag: Religion ist Privatsache. Genofie Küter. Ferner " Bei der großen Erregung, die unter den Straßenbahnern Bei der großen Erregung. die unter den Straßenbahnerninnung der Drechsler aus dem Vereinigten Inmungsausschuß" weisen wir auf die heutige Annonce, zehntes Stiftungsfest mit Recht herrscht, halten wir zunächst eine authentische zu Berlin   ausscheidet, so unterstehen die Drechslergesellen von betreffend, hin. Der Reichstags- Abgeordnete Friz Zubeil spricht die Klarstellung und Auslegung der Vereinbarung Schiedsgericht, sondern dem Gewerbegericht. diefem Zeitpunkt an auch nicht mehr dem Innungs Festrede. vom 28. Mai für geboten. Da diese durch die Vermittelung des ist also Pflicht aller Drechslergehilfen, sich in die Wähler- kratischen Vereins findet Mittwoch bei Witte, Berlinerstr. 40, ſtatt. Wilmersdorf  . Die nächste Versammlung des Socialdemo= Oberbürgermeisters zu stande lam, so ist damit das natürliche listen eintragen zu lassen. Diese liegen nur vom 16.- 29. Juni aus. Die Wichtigkeit der Tagesordnung Lokalfrage" erfordert zahlreiches Forum auch für eine solche friedlich- schiedliche Auseinandersetzung Wer es versäumt, sich in dieser Zeit eintragen zu laffen, kann bei Die wichtigkeit der Tagesordnung Lokalfrage" erfordert zahlreiches gegeben. Die Trambahner haben auch diesen Weg schon be- den im Herbst stattfindenden Wahlen sein Wahlrecht nicht ausüben. Erscheinen.. fchritten. Bis zur Entscheidung aber müßten sich beide Parteien Bom 1. Juli an sind auch alle klagen nicht mehr beim Imungs- Schmargendorf. Die regelmäßige Versammlung des Arbeiter­jedes provokatorischen Schritts enthalten. Eine Unter tügung der Straßenbahn- Verwaltung durch die Regierung würde Schiedsgericht, sondern beim Gewerbegericht anhängig zu Bildungsvereins findet am Dienstagabend im Wirtshaus Schmargen Der Gesellen Aussch 1 B. dorf statt. in der Bevölkerung den schlechtesten Eindruck machen und die machen. Situation wesentlich verschärfen. Ebenso gießt aber auch die Auf eine tiefgehende Unzufriedenheit unter den Eifen­Aufreizung durch die socialdemokratische Presse Oel   ins bahn- Angestellten, io heißt es in einer Lokalkorrespondenz, deuten Feuer." die Erfolge hin, die der Verband der Eisenbahner Deutschlands  " bei Das Blatt vergißt, uns die Stelle anzuführen, wo wir zum Streit den verschiedenen Kategorien der Angestellten erzielt hat. Die Organi gehegt hätten. Das ist nirgends geschehen. Im übrigen aber halten fation ist rapide gewachsen, trotzdem erst neuerdings amtlich vor dem

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Steglig Friedenau. Nächste Versammlung des Arbeiter­Bildungsvereins" am Dienstag bei Schelthase, Steglig. Rechts­anwalt V. Fränkt spricht über" Justiz- Irrtümer".

Köpenick  . Dienstag, abends 8 Uhr. findet in Kleins Hotel eine Volksversammlung statt. Referent ist Genosse W. Liebknecht.