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r. 138. 17. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 17. Juni 1900.

Volkswirtschaftliche Rundschau.

Welches Interesse hat unsre Großindustrie noch an Schutzöllen?

Die Flottenvorlage ist nach langem Hängen und Würgen nun endlich im Reichstag zur Annahme gelangt, aber das Resultat ist kein solches, das jene ehrlichen Enthusiasten, die von der Vermehrung der Flottenstärke eine bedeutsame Förderung unsrer industriellen Entwicklung und unsres Außenhandels erhoffen, sonderlichen Anlaß hätten, sich darüber zu freuen, vorausgesetzt, vorausgesetzt, daß ihnen nicht, wie manchem National- Socialen, weltpolitische Träumerei allen Sinn für eine nüchterne Betrachtung geraubt geraubt hat. Soweit überhaupt zu Anfang in der Agitation für Flottenvermehrung höhere nationale wirtschaftspolitische Gesichts­punkte hervortraten, sind sie gar bald vor dem Bemühen der zu­stimmenden Parteien verschwunden, die Vorlage zur Erreichung ein­feitigster Partei- und Wirtschaftszwecke zu verwerten. Es zeugt von einer fast lächerlich wirkenden Heuchelei, wenn aus Aulaß der An­nahme der Geschwadervermehrung selbst heute, nach all' den Ent­hüllungen der Kommissionsverhandlungen und versteckten An­griffe der agrarischen Presse auf die gräßliche" Flotte, noch

letzten Jahre 1897/98( für 1899 liegen teilweise noch keine statistischen Berechnungen vor): Einfuhr( ohne Edelmetalle). Werth in 1000 M.

An Nahrungs

und Genußmitteln

Die Zahlen sind, wenn man sie nebeneinander hält, außerordent­lich lehrreich. Durchweg hat die Einfuhr von Rohstoffen für die einzelnen Branchen in den 14 Jahren von 1884/98 start zugenommen, in mehreren Industriezweigen uni das Doppelte, in der Metall- und Kautschukindustrie gar um das Dreifache. Auch in der Holz, Schnitz­und Flechtindustrie ist, wenn man die importierten Halbstoffe den An Fabrikaten Rohstoffen hinzurechnet, die Einfuhr auf über das Dreifache gestiegen. Denn entspricht auf der andern Seite eine nicht minder starke Zu­nahme der Ausfuhr von fertigen Fabrikaten; besonders weisen die chenische Juduſtrie, die Stein, Thon- und Glasindustrie, die Kautschuk­industrie und vor allem die Metallindustrie mit Einschluß der Maschinen­und Kurzwarenindustrie bedeutende Steigerungen auf. Einen eigent lichen Rückgang hat nur die Leder, Wachstuch- und Textilindustrie genommen; die letztere aber nicht, weil die Zölle zu niedrig sind, fondern abgesehen von der allgemeinen Depression in dieser Branche gerade deshalb, weil den Webereien durch die hohen deutschen Garnzölle die unentbehrlichen englischen Garne enorm ver teuert werden.

981 098 904 165 965 855 1015 129

Jahr

An Rohstoffen für Industriezwecke

1890

1 767 391

1 397 059

die

1891

1 733 525

1 513 107

1897

2 100 137

1 614 705

1898

2 246 481

1 819 036

Ausfuhr( ohne Edelmetalle).

An Nohstoffen für Industriezwede

1890 1891 1897 1898

708 337

470 741

687 438

814853 856 326

438 804 515 657 504 099

2147 464 2 049 268

2 304 465

nationalliberale und reichsparteiliche Blätter bon den patriotischen Erwägungen der Reichstagsmehrheit und bon der hintansezung wirtschaftlicher Bedenken" zu schwatzen wissen. Läßt doch die Diskussion der lezten Monate nicht den ge= ringsten Zweifel daran, daß es die eigensüchtigsten Beweggründe sind, die Nationalliberale, Centrum und Konservative zum Gintreten für die Regierungsforderungen bestimmt haben.

Jahr

Wert in 1000 M.

An Nahrungs­

und

Genußmitteln

Vergleichen wir einige der 8iffern. Es betrug die Einfuhr an An Fabrikaten Rohstoffen für die chemische Industrie 1884 143 Millionen Mark, 1898 177 Millionen Mark, die Ausfuhr an Rohstoffen dieser Branche 1898 39 Millionen Mart . Dagegen stieg der Wert der ausgeführten Fabrikate von 226 Millionen Mark in 1884 auf 339 Millionen in 1898.

2 396 141

Aehnlich liegt das Verhältnis in der Asbest-, Stein, Thon- und Glasindustrie. Der Wert der Einfuhr an Rohstoffen belief sich 1884 Gleich auf 28 Millionen Mart, 1898 auf 50 Millionen Mark.

108 Millionen Mark.

zeitig stieg die Ausfuhr an Fabrikaten von 79 Millionen auf Eine noch weit günstigere Entwicklung zeigt die Metallindustrie. Die Einfuhr von Rohstoffen Die Einfuhr von Halbzeug 81 Millionen Mark

Es betrug:

1884 1898

.

252

Die Ausfuhr an Rohstoffen

78 Millionen Mark

8 Millionen Mart 11

Die Ausfuhr an Halbzeug 141 Millionen Mark

1884

1898

239

"

"

"

106

"

"

"

"

612 Mill. Mr.

Sie rechnen auf gute Bezahlung für ihre patriotischen Dienste, speciell bei der im Reichsamt des Innern betriebenen Ausarbeitung Die beiden Tabellen illustrieren treffend das junkerliche Gerede des neuen Zolltarifs und den späteren Verhandlungen über die vom deutschen Agrarstaat und von der Fähigkeit der deutschen Land­neuen Handelsverträge, die an die Stelle der am 31. Dezember 1908 wirtschaft, den einheimischen Markt selbst genügend mit den nötigen ablaufenden heute giltigen Verträge treten sollen; und ganz un- landwirtschaftlichen Produkten versorgen zu können. Deutschland ist zweifelhaft ist die Regierung in ihrer Herzensgüte gern bereit, diesen zu einem Rohstoffe und Nahrungsmittel importierenden und agrarischen Zollerhöhungswünschen der Konservativen und des Cen - Industrieprodukte ausführenden Industriestaat geworden. Während trums willig Rechnung zu tragen. die Gesamtsumme der Einfuhr an Rohstoffen für industrielle Ver­Daß unter diesen Umständen langwierige Kämpfe um die neuen arbeitung und an Nahrungsmitteln sich im Jahre 1898 auf 1898 Handelsverträge bevorstehen, ist sicher. Wie sich beim Fleischeinfuhr- 4065 Millionen Mark stellte, betrug die Einfuhr an Fabrikaten Dagegen betrug die Ausfuhr: verbot, bei der kürzlichen Erneuerung des Handelsprovisoriums mit nur 1015 Millionen Mark, also noch nicht den vierten England und bei der Kostendeckung der Flottenvermehrung erwiesen Teil. Dabei ist eine Zunahme der Rohstoff- und von Maschinen, Instrumenten, Apparaten 141 hat, ist im Reichstag eine starke Mehrheit für eine reaktionäre schuß- Nahrungsmittel- Einfuhr und ein Rüdgang der Fabrikateneinfuhr von Fertig- Fabrikaten der Metallindustrie 189 Min. M. 267 Mill. M. zölnerische Wirtschaftspolitik vorhanden; und wer noch daran deutlich nachzuweisen; 1890 belief sich beispielsweise der Anteil der 83 von Kurzwaren, Spielsachen 2c... zweifelte, den wird inzwischen die Erklärung des Centralvorstands Rohstoffe an der Gesamteinfuhr auf 41,4 Proz., 1898 auf 41,3 Broz., 413 Mill. M. der nationalliberalen Partei eines Bessern belehrt haben, daß bei für Nahrungsmittel stellte er sich auf 32,7 Proz., bezw. 33,4 Proz., Wir sehen Deutschland hat 1898 an Rohstoffen für die Metall­der bevorstehenden Feststellung des Zolltarifs und dem Abschluß für Fabrikate auf 22,9 bezw. 18,7 Proz. Die Rohstoff- Einfuhr ist fünftiger Handelsverträge die Intereffen der Landwirtschaft durch sich also, prozentuell berechnet, gleich geblieben, die Nahrungsmittel- industrie weit über dreimal so viel eingeführt, wie einen höheren Zollschutz für landwirtschaftliche Erzeugnisie Einfuhr hat um 0,7 Proz. zugenominen, die Einfuhr von Industrie- ausgeführt; dagegen übertrifft die Ausfuhr an Halbzeug die Einfuhr besser gewahrt werden müssen als bisher". Sicherlich ist Erzeugnissen ist hingegen in dem furzen Zeitraum von acht Jahren um das Dreizehnfache, und ferner ist in dem Zeitraum von dieser Beschluß der jedem kräftigeren äußeren Druck nachgebenden um 4,2 Proz. gefallen. Noch deutlicher tritt die industrielle 1884/98 die Ausfuhr von Fertig- Fabrikaten um ca. 200 Millionen Partei zum Teil dem Wunsch entsprungen, sich ihre ländlichen Entwicklung hervor, wenn man von der Rohstoff- und Nahrungs- Mark oder beinahe 50 Broz. gestiegen, wobei noch in Betracht Mandate, die vielfach nur mit Unterstützung von agrarischer Seite mittel- Einfuhr die Ausfuhr abzieht und ebenso von der Ausfuhr an kommt, daß die größte Steigerung auf die Fein- Fabrikation, auf Maschinen, Instrumente, Apparate, entfällt. Diese fast beispiellose zu halten sind, zu retten; schon wiederholt hat sie sich aus diesem Fabrikaten die Einfuhr: Entwicklung fieht gerade nicht danach aus, als ob die Metallindustrie Grunde zu den weitgehendsten Konzessionen verstanden, aber ebenso eines erhöhten Bollschutes bedarf, und doch sind die Eisen­ficher ist, daß unter den rheinischen Großindustriellen, speciell im fuhr über die Ausfuhr.. 1068 Min. M. 1390 Mill. M. Industriellen diejenigen, die am meisten zu einem Bündnis mit den Centralverband deutscher Industrieller, in dem die nationalliberale Ueberschuß der Nahrungs Agrariern geneigt sind. Fraktion so viele Hochvermögende Gönner hat, die schutzöllnerische mittel Einfuhr über die Strömung immer mehr an Breite gewinnt. Es soll das alte Spiel Ausfuhr wiederholt werden. Um für sich hohe Schutzölle auf bestimmte Fabrikate der Metall- und Textilindustrie bewilligt zu erhalten, bequemen fich die Industriellen dazu, den Agrariern und insbesondere dem Bund der Landwirte Schlepperdienste zu leisten und für Er­höhung der Lebensmittelzölle einzutreten.

Amerika

Ueberschuß der Rohstoff Gin

Dagegen Ueberschuß der Fabri taten Ausfuhr über die Einfuhr

Industr . d. Fette, fetten Dele u. Mineralöle Chemische Industrie u. Pharmacie Asbest-, Stein-.Thon,

Glas Industrie ... Metall- Industrie:

1890

1898

926

1815

H

"

1166

"

"

1381

"

Werte in 1000 Mart

"

Es würde heute verfrüht sein, an einzelnen Artikeln den Nach­weis führen zu wollen, wie völlig entbehrlich der ihnen eingeräumte Bollschutz ist; dafür wird sich noch genügend Gelegenheit bieten, sobald erst genauere Angaben über den neuen Zolltarif vorliegen. Einige furze Gegenüberstellungen der betreffenden Ein- und Ausfuhr­ziffern der Eisenindustrie mögen deshalb vorläufig genügen. Es betrug in Werten von 1000: Die Einfuhr 1891

von Eisenerz 19.448

"

1898 54 484

Noheisen 13 054 19 619

Die Ausfuhr 1891 6104

1898

8615

7231 10 136

Dagegen wurde an Eisen- Fertigfabrikaten

eingeführt

( in 1000 M.)

1884 1885 1890 1891 1897 1898

1891 1898

17 454

24 990

D

Darunter:

ausgeführt

( in 1000 M.) 169 027

212 026

84 563 69 634 105 172 116 664 137 610 153 243 An Gisenbahnschienen( Bolljazz 2,50 M. pro 100 Kilogramm,

143 364 123 345 149 938 165 050 175 425 176 563

28 436 26 698 44 526 43 156 47 649 49 799

81 056 93 702 174 529 163 955 230 990 252 871

1891 1898

9

=

Brutto Verzollung)

eingeführt

( in 1000 m.)

1577 27

ausgeführt ( in 1000 M.)

14 285 13 038

An Eisenbahnachsen, Radeisen, Rädern, Buffern 2c. ( Bollfag 3 M. pro 100 Kilogramm, vertragsmäßig 2,50 M. für

7 661 7 122 11 270

8 092 11 848 11 101

1891 1898

75 722 77 628 104 388 90 778 188 316 163 705

Einen genaueren Ueberblick erhält man, wenn man die Rohstoff­einfuhr für Industriezwecke nach den einzelnen wichtigen Branchen Eine Notwendigkeit, die deutsche Industrie, und gar die rheinisch- ordnet und hiermit die Ausfuhr an fertigen Fabrikaten dieser westfälische Großinduſtrie, vor der Konkurrenz des Auslands mehr Branchen vergleicht. Um zu zeigen, wie bedeutend unfre in­als bisher zu schützen, kann nur der anerkennen, der die ganze dustrielle Entwicklung seit der Entstehung unsres jezigen Zolltarifs neuere deutsche industrielle Entwicklung absichtlich außer acht läßt. vorgeschritten ist, sind zugleich die Jahre 1884/85 herangezogen. Es Seit den Handelsverträgen von 1892 ist Deutschland auf allen wurden eingeführt an Rohstoffen: industriellen Gebieten mit Riesenschritten vorangecilt; sein Export an Industrie- Erzeugnissen hat enorm zugenommen und aus allen Industriestaaten, aus Frankreich , aus Belgien , aus erschallen bewegliche Klagen über die siegreiche deutsche Konkurrenz. Die Anfechtung der Caprivischen Handelsvertragspolitik ist, soweit sie von großindustrieller Seite kommt, nichts als politische Spiegel­fechterei. Hat diese Vertragspolitik auch die seit über fünf Jahre andauernde industrielle Prosperitätsperiode nicht bewirkt, so hat sie doch ganz wesentlich zu der industriellen Entfaltung beigetragen, wie sich ziffernmäßig an der rapide gestiegenen Ausfuhr vieler Produkte nach den Vertragsländern beweisen läßt. Im Gegenteil ergiebt sich bei näherer Vergleichung der einzelnen Ein- und Ausfuhrpositionen, daß die heute bestehenden Handelsverträge schon zur Zeit ihrer Abschließung( bekanntlich fanden die Handelsvertragsverhandlungen 1891/92 auf Grund eines aus der Mitte der 80er Jahre stammenden Bolltarifs statt) zum Teil durch unsre industrielle Entwicklung über­holt waren, daß vielfach noch Fabrikationen geschützt werden sollten, die des Schußes absolut nicht mehr bedurften, und daß aller Be­rechmung nach unsre Ausfuhr bei weniger ängstlicher Rücksichtnahme auf diese Industriezweige noch weit stärker gestiegen wäre, als sie in den legten sieben, acht Jahren ohnehin gestiegen ist. Das Be­streben, sich den einheimischen Markt zu sichern, ist denn auch am allerivenigsten das Motiv, das die durch den Centralverband deutscher Industrieller vertretene Großindustrie zu ihrer Haltung gegenüber den agrarischen Zollwünschen bestimmt; der ein­Heimische Markt gehört ihr zumeist ohnehin. Einerseits sind es Rücksichten auf die politischen Parteiverhältnisse, das Bestreben, die reaktionären Parteien zu stärken, um bei diesen Unterstützung in ihrem Kanipf gegen freiheitliche Institutionen, speciell gegen die Ansprüche der Arbeiterklasse zu finden, andrerseits die Absicht, durch Zollerhöhungen sich in den Stand gesetzt zu sehen, die Preise ihrer Fabritate für den ein heimischen Markt zu erhöhen, um sie auf den Aus= landsmärkten nach amerikanischem Rezept desto mehr erniedrigen und dadurch die ausländische Konkurrenz mit leichter Mühe unterbieten zu Industr . d. Fette, fetten können. Dabei wird absichtlich außer Betracht gelassen, daß jede deutsche Zollerhöhung in dem vertragschließenden Ausland eine entsprechende Gegenmaßregel hervorruft, 5. h. wenn einem Staat, der bisher nach Deutschland vornehmlich gewisse Waren exportierte, durch Zoll­maßnahmen dieser Markt und vielleicht noch bestimmte Auslands­märkte entzogen werden, er einfach ebenfalls seinen Zoll auf deutsche Fabrikate, die bisher bei ihm Eingang fanden, zu erhöhen trachten wird, also das, was die eine Industriebranche, sagen wir die Eisen­industrie, möglicherweise gewinnt, die andre, z. B. die Papier -, Leder­oder Kautschuckindustrie einbüßt.

A. Erze u. rohe un­edle Metalle B. Einfach bearbei­tete Gegenstände ( Halbstoffe). Holz, Schizz- und Flecht- Industrie: A. Rohstoffe. B. Einfach bearbei­tete Gegenstände ( Halbstoffe)... 40 648 55 670 86 754 87 589 159 697 195 105 Papier - Industrie.. 8 071 7 837 10 258 8 958 16 078 18 117 Leder-, Wachstuch- 11. Rauchwar. Industr. 106 022 98 512 94 325 98 890 136 547 141 479 Textil- u.Filz- Industr.

H

auch Konfettion 565 578 501 707 709 180 646 624'629 617 686 403 Kautschuk- Industrie 18 688 16 563 31 114 26 435 38 583 54 528 Es wurden ausgeführt an Fabrikaten

Werte in 1000 Mart 1884 1885 1890 1891 1897 1898

Dele 1. Mineralöle 23 212 17 931 18 605 21 426 18 021 19 527 Chemische Industrie u. Pharmacie 225 795 194 726 242 110 245 782 321 441 339 215 Asbest. Stein, Thon

100 Kilogramm) eingeführt

( in 1000 M.)

619

775

ausgeführt ( in 1000 M.)

7718

8247

An Drahtstiften( Bolsas 10 M. pro 100 Kilogramm)

1891

1898

eingeführt

( in 1000 M.)

5 5

ausgeführt ( in 1000 M.)

8202 7112

An groben Eisenwaren, roh und abgeschliffen, sowie Werkzeugen( Zolljazz je nach Qualität 6 bis 15 M. pro 100 Stilogramm): eingeführt ausgeführt ( in 1000 M.)

1891 1898

( in 1000 M.)

7 838

13 070

79 543

117 700

An feinen Eisenwaren, Guß- und Schmiedearbeit( Zoll­fag 24 m. pro/ 100 Kilogramum):

1891 1898

eingeführt

( in 1000 M.)

2688 3990

ausgeführt

( in 1000 M.)

28 159

37 365

An eisernen Maschinen, ohne Nähmaschinen( Zollsatz für Maschinen aus Gußeisen 3 M., aus Schmiedeeisen 5 M. pro und Glas- Industrie 79 368 69 318 80 689 78 771 110 093 107 957 100 Kilogramm, Brutto- Verzollung): Metall- Industrie

A. Einfach bearbei­tete Gegenstände ( Halbzeug)

82 658 64 937 80 187 91 572 127 473 140 603 B. Fertigfabrikate. 188 772 154 995 192 045 202 663 244 171 267 154 Maschin. Industrie

( auch Instrumente

und Apparate) 141 272 121 634 160 604 153 460 216 835 239 169 Kurzw., Schmuck,

1891 1898

eingeführt

20 476 39 850

ausgeführt 140 290 111 421

An Lokomotiven und Lokomobilen( 3olljazz 8 M. pro 100 Kilogramm):

1891 1898

eingeführt 3402 3807

ausgeführt

5 217

11 639

Es sind das nur einige der Artikel, für die ein Zollschutz völlig

Zum Zweck dieses schönen Experiments soll der inländische Kon­sument geschröpft, sollen der Arbeiterklasse die notwendigen Lebens­mittel verteuert werden. Deffentlich wird allerdings versichert, die Lage der deutschen Industrie, die unlautere Konkurrenz des Auslands, die Belastung der deutschen Industriellen durch die socialpolitische 27 000 m. eingeführt, aber für 13 038 000 m. exportiert haben, wenn Gesetzgebung und noch sonst allerlei erfordere einen ausgleichenden" wir nur für 5000 M. Drahtstifte vom Ausland bezogen, aber für Echuzzoll; doch die Handelsstatistik, die in dieser Beziehung weit zuverlässiger ist, als die größtenteils völlig vertlosen Ergebnisse der 7 112 000 M. dorthin geliefert haben, wenn wir nur für 13 Millionen bom Reichsamt des Innern veranstalteten Produktionsstatistik, straft Mart grobe Eisenwaren aus andern Industrieländern importiert, 21 579 18 116 11 624 13 536 17 540 16 035 aber für 118 Millionen Mark ausführten, dann vermag selbst der diese Angaben Lügen. Deutschlands Industrie ist in den wichtigsten Zweigen so weit, daß sie mit Erfolg den Konkurrenztampf auf dem B. Fertigfabrikate. 57 065 59 890 70 482 65 986 75 687 80 396 enragierteste Schutzöllner nicht zu bestreiten, daß unsre Industrie 28eltmarkt aufnehmen kann und des Zollschutzes nicht mehr bedarf. Papier - Industrie 60 331 66 797 73 675 70 298 79 628 80 842 bezüglich dieser Gebiete völlig konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt ist und des Bollschutzes entbehren kann. Eine Aufrechterhaltung oder Die nachstehenden statistischen Zusammenstellungen mögen das beweisen. Leder- und Wachstuch­Vergleichen wir zunächst die Ein- und Ausfuhr an Nohstoffen, Industrie 217 723 194 224 194 534 194 232 180 375 185 545 gar Erhöhung der Bollfäze bedeutet in diesem Fälle nichts andres, als den betreffenden Industrien die Möglichkeit zu ausbeuterischen Nahrungsmitteln( mit Einschluß des eingeführten bezw. ausgeführten Textil- u. Filzindustrie Viehes) und an Fabrikaten in den Jahren vor den letzten Handels- nebst Konfektion.. 856 297 751 526 909 479 811 878 776 829 762 803 Preistreibereien zu bieten, zur Schröpfung des deutschen fon­| H. C. vertrags- Verhandlungen 1890/91 mit den betreffenden Ziffern der Kautschuk- Industrie 19 397 21 497 22 844 20 119 29 278 44 549 fumierenden Publikums. Verantwortlicher Redakteur: Paul John in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin .

Spielzeug- Indust. 83 450 80 811 88 312 86 898 109 948 106 483 überflüssig ist. Wenn wir z. B. an Eisenbahnschienen 1898 nur für Holz, Schnitz- und Flecht- Industrie A. Einfach bearbei: tete Gegenstände ( Halbzeug)