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Polizeibericht. In der Nacht zum 30. v. m. vergiftete sich ein Bankbeamter in seiner Wohnung, in der Puttkamerstraße, und verstarb an dem darauf folgenden Nachmittage. Am 30. v. M. Morgens wurde auf dem Hofe des Grundstücks Spandauerstr. 30 in dem unverschlossenen Abort ein unbefannter, etwa 25jähriger Mann todt aufgefunden. Er hat sich anscheinend durch Cyankali vergiftet. Im Landwehr- Kanal, unter der Stadtbahn- Unter­führung wurde Vormittags die bereits stark verweste Leiche eines etwa 16jährigen Knaben angeschwemmt.

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Gerichts- Beifung.

In Spandau erscheint, wie in jeder Weltstadt, ein ffo- fab eines unschädlichen Färbemittels zu einer Maffe, die noch Zweitens scheint es nach dem Bericht in der Versammlung, genanntes parteilofes Organ. Dieses Blättchen wird, da der keine Wurst, also auch kein Nahrungsmittel sei, nicht als eine als wünschten die Unternehmer die Seher in gewissem Grade Besitzer als hochkonservativer Mann vom Schlage des verkrachten Verfälschung angesehen werden könne. Der Gerichtshof lehnte wohlerworbener Rechte au berauben. Aber thatsächlich ist das Deutschen Tageblattes die Forderungen der Seher nicht bewilligt diesen Antrag ab und erkannte nach dem Antrage des Staats- gerade Gegentheil der Fall. Zwischen Unternehmern und Sehern hat, von vier Lehrlingen hergestellt. Diese vier angehenden anwalts. besteht ein Tarif- Uebereinkommen, das, im September 1889 rati­Jünger Guttenbergs haben es fertig gebracht, 148 Sabfehler mit fizirt( bestätigt), beide Theile bedingungslos bis zum 1. Januar Silfe ihres Prinzipals in einer Nummer anzubringen. Das scheint Daß die Dampf Straßenbahnen dem Gesetz vom 3. No- 1892 band. Die Sezer bra chen dieses Uebereinkommen felbst den Spandauern über die Hutschnur zu gehen. vember 1838 über die Eisenbahn- Unternehmungen nicht unter- auf eigene Verantwortung, indem der Seherverband, um die liegen, hat das Kammergericht in einem neueren Erkenntniß aus- Annahme des Neunstundentages zu erringen, anordnete, gesprochen. Es heißt darin: Das Gesetz vom 3. November 1838 daß der Streit am 24. Oftober beginnen solle. Und bezieht sich seiner Ueberschrift und feinem gesammten Inhalte nicht allein dies- der Seherverband machte sich, um nach nur auf wirkliche Eisenbahn- Unternehmungen, nicht aber auf den Streit zu unterstützen, einer groben Verlegung seiner Straßenbahnen, felbst wenn sie mit Dampf betrieben werden, da Statuten schuldig, für die ihn die Regierung zur Rechenschaft folche zur Zeit der Emanation jenes Gesetzes noch nicht bekannt ziehen wird. De Unternehmer vertheidigen deshalb einfach ihre waren und auch dem gemeinen Wortverstande nach nicht zu den unbestreitbaren Rechte, die ungestüm und frivol vom Eisenbahn - Unternehmungen gerechnet werden. Eine analoge Aus- Verband der Setzer angegriffen werden. dehnung dieser Gesetzesbestimmung aber ist unzulässig, da sie Die Seher unternahmen den Kontrattbuch frivol, insofern als nicht ein Sonderrecht, sondern auch ein Ausnahmerecht darstellt. sie durch keinen Zwang, der in der Lage des Geschäftes begründet Die Bestimmungen des Gesetzes bilden den Inhalt der durch die gewesen wäre, zu diesem Schritte veranlaßt wurden. Der Neun­landesherrliche Konzessionirung demnächst zu Eisenbahnen er stundentag, der wahre Zweck des Streifes, kann nicht vom Stand­theilten Privilegien und können daher auf Unternehmungen, die punkt Ihres Landes aus beurtheilt werden, wo diese Arbeitszeit diefer landesherrlichen Konzessionirung nicht bedürfen und sie schon in großer Ansdehnung eingeführt ist, sondern nur von einem auch nicht erhalten haben, nicht ausgedehnt werden. Daß die deutschen Standpunkt aus. In Deutschland find Gewerte in dem Gesetz den Eisenbahnunternehmungen zugesicherten Be- mit einem zehnstündigen Arbeitstag in der Minderzahl, Bei Erledigung von Schank Konzeffionsgesuchen ver- rechtigungen, wie z. B. das Expropriationsrecht, fowie die Der größere Theil arbeitet 11 Stunden und mehr, und selbst folgt das Polizeipräsidium und mit ihm der Stadt- Ausschuß die Handhabung der Bahnpolizei Unternehmungen, die die landes im Druckgewerbe giebt es noch fast 2000 Betriebe( meistens in Praxis, daß die Gesuche aller solcher Personen abgewiefen herrliche Genehmigung nach Maßgabe dieses Gesezes nicht kleineren Städten), die über 10 Stunden am Tag arbeiten. An werden, welche schon einmal wegen Diebstahls oder Hehlerei erhalten haben, nicht zustehen, darüber wird Niemand gesichts solcher Verhältnisse ist es platterdings Unsinn und Fri­bestraft worden sind, da Dann ,, die Annahme gerecht zweifelhaft sein. Die in dem Gesetz den Unternehmungen volität, wenn ein Gewerbe gewaltsamerweise den Neunstundentag fertigt erscheine, daß das Gewerbe von den Betreffenden auferlegten Pflichten bilden aber mit jenen, das gemeine zu erlangen sucht, und in diesem Sinne lautet das Urtheil ganz zur Förderung der Hehlerei mißbraucht werden würde." Der Recht durchbrechenden Befugnissen ein Ganzes, fie liegen Deutschlands , ausgenommen die sozialistische Partei. Bezirksausschuß, der in solchen Konzessionssachen die entscheidende daher auch nur den Unternehmungen, welche auf Grund jenes Instanz ist, hat sich neuerdings schon mehrfach auf einen anderen Gesetzes landesherrlich genehmigt sind, ob. Sollen sie anderen Standpunkt gestellt und ist fürzlich wieder in der Lage gewesen, Unternehmungen aufgelegt werden, so bedarf es dazu eines be­Diese etwas harte Praxis nicht auf alle Fälle gut zu heißen. fonderen Verpflichtungsgrundes. Ein Geschäftsführer P. war vor acht Jahren mit seiner Ehefrau wegen Hehlerei beziehungsweise Diebstahls zu drei Wochen bezw. 14 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Es handelte sich damals um eine von der Ehefrau angeblich gefundene, thatsächlich aber ge­stohlene Rette, welche der Mann in Gebrauch genommen hatte. Als der Ehemann nun Anfangs 1891 um Grtheilung der Schank­fonzeffion nachsuchte, wurde ihm diefelbe mit Rücksicht auf jene Vorstrafe versagt und der Stadtausschuß billigte die diesbezüg Aus New- York erhalten wir per Depesche die Mittheilung, liche Entscheidung des Polizeipräsidiums. Der Mann wandte fich mit einem Gnadengefuch an den Kaiser und als auch dieses daß, trotzdem die Lügennachricht, der Streit sei beendet, auch in keinen Erfolg hatte, mit einer Berufung an den Bezirksausschuß. Die amerikanischen Blätter ihren Weg gefunden hat, die Arbeiter In dem im Dezember vor demselben stattgefundenen Termine der Vereinigten Staaten große Unterstütungssummen beantragte das Polizeipräsidium lediglich die Bestätigung des erst be stimmt zusicherten. Das Geld wird telegraphisch instanzlichen Erkenntnisses, während der Vertreter des Klägers, R.-A.

Buchdrucker- Bewegung.

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Der Grund, den man zur Rechtfertigung des Streiks heran­zieht, daß Beschäftigung für die Arbeitslosen geschaffen würde, ift null und nichtig, da das deutsche Buchdruckergewerbe nur 2 bis 3 pet. stellenlose Arbeiter aufweist, und dann, weil es eine That­fache allgemeiner Erfahrung ist, daß jede Aufbesserung in den Arbeitsverhältnissen eines Gewerbes einen größeren An­Drang von Arbeitern in dieses Gewerbe nach sich zieht. Die Lohnerhöhung spielt nur eine untergeordnete Rolle neben jenem Grunde; aber auch aus diesem Grunde kann die Nothwendigkeit bes Streits nicht hergeleitet werden, da in Deutschland die Setzer und Drucker besser gelohnt sind, denn irgend eine andere Klasse von Arbeitern, von denen ein entsprechender Grad von Intelligenz verlangt wird. Eine Steigerung ber Söhne hat auch erst vor zwei Jahren stattgefunden, folglich ist die Behauptung, die Schriftfeger hätten vier Jahre auf eine Erhöhung zu warten ge­habt, ebenfalls eine unwahrheit.

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So findet der Streit auch feineswegs einen solchen Anklang unter den Setzern, wie man nach den Darstellungen des Herrn Leop. Meyer, auf die Härte aufmerksam machte, die in einer solchen angewiesen. Döblin in der Memorial Hall meinen sollte. Gegenwärtig stehen grundsätzlichen Bersagung der Konzession für Vorbestrafte liegen würde. Er verwies darauf, daß in dem konkreten Falle die Ge­Der Artikel der Leipziger Buchdruckerei Besitzer noch um 10 000 Seger und Drucker aus und 2-3000 haben bereits den Neunstundentag bewilligt. Aber wir ringfügigkeit der Strafe schon auf die Geringfügigkeit des Ver- Klinkhardt und Ramm, welchen dieselben in dem zu London 7000 gehens, welches noch dazu acht Jahre zurückliege, hindeute. Die erscheinenden Daily Chronicle" veröffentlichten, lautet in deutscher haben in Deutschland 36 000 Setzer und Drucker! Von diesen gehört nur ungefähr die Hälfte zu dem Verein( 18 000), und humane Praxis des Bezirksausschusses empfehle sich aus allge- Uebersetzung folgendermaßen: nur ein Drittel hat nach dem Neunstundentag verlangt( 12- bis meinen Menschlichkeits- Gründen und auch schon deshalb, weil so 13 000). Diese Ziffern erschließen das Geheimniß, weshalb die mancher dieser Vorbestraften sich aus Noth und Verzweiflung Unternehmer den Streit so gut auszuhalten vermögen; fie bieten wieder dem Verbrechen in die Arme werfen würde, wenn ihm die auch die Garantie, daß die Unternehmer im Kampfe siegen Gelegenheit zu ehrlichem Erwerbe abgeschnitten würde. Der werden! Bezirtsausschuß schloß sich diesen Gesichtspunkten an, hob das erfte Urtheil auf und ertheilte die nachgesuchte Konzession.

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" Bum deutschen Buchdruckerstreik. Die Frage von Seiten der Unternehmer.

An den Herausgeber des Daily Chronicle". Sir! In der von dem Londoner Gewerkschaftsrath am

14. Dezember nach der Memorial Hall, Farringdonstreet, ein­berufenen Arbeiterversammlung lieferten die deutschen Delegirten, die Herren Döblin und Heifler, vom Stande und den Ursachen des deutschen Buchdruckerstreits ein Bild, welches durchaus ein­feitig und in vielen Punkten unrichtig war.

Die Sequestration der Zentral- Invalidenkasse des Vereins ist ebenfalls unrichtig dargestellt und zu falschen Schlüssen benutzt Das Färben der Wurst ist eine bei den Berliner Schlächtern worden. Die Maßregel ist nicht von der Regierung ergriffen worden, so tief eingewurzelte Unfitte, daß die Gerichte sich trotz aller Ver­sondern sie ging von dem zuständigen Gerichte aus und wurde da burch veranlaßt, daß die lokale Leitung des Fonds die in den Fonds urtheilungen immer wieder mit diesem Vergehen, daß als Nah­rungsmittel- Berfälschung angesehen wird, zu beschäftigen haben. Diese Darstellung hat ihren Weg in einen großen Theil der zu zahlenden Gelder zu Gunsten des Streits zurückbehielt, so daß Gestern stand der Schlächtermeister Ferdinand Bergmann Presse Großbritanniens , darunter auch in Ihr gefchäztes Blatt man, um die Bestimmung des Fonds zu erfüllen, den Kapitalstock Dieferhalb vor der 88. Abtheilung des Schöffengerichts. Es ist gefunden. Der vom Verband der Buchdruckerei- Befiger aur hätte angreifen müssen. Ueberdies hat man mit der Sequestration ein Bosten Schlackwurst bei ihm beschlagnahmt worden, der ge- Führung des Streits gewählte Ausschuß hält es umsomehr für des Fonds lediglich der Benutzung des Fonds zu Streifzwecken ständlich mit einer flüssigen Farbe verseht war, die von der feine Pflicht, auf diese Darstellung zu antworten, als es vorbeugen wollen. Die, welche zu dem Fonds gesteuert haben, Firma Joachimsthal unter dem Namen" Carnit" in den Handel für ihn nicht gleichgiltig fein fann, wie wie das englische haben alle Ursache, sich mit dieser Absicht zufrieden zu erflären. den Streif denkt, welchen die Buch- Wenn sich die Sezer trotzdem über diese Maßregel beklagen, so gebracht wird. Der Gerichtschemiker Dr. Bischoff bezeichnete Publikum. über jene Farbe als eine ammoniatalische Rarminlösung, die allerdings druckereibefizer selbst aufs Tiefste bedauern und deshalb den ist dies nur der sicherste Beweis, daß ein Ueberfall auf den Fonds feine gesundheitsschädlichen Eigenschaften habe. Der Angeklagte Herausgeber achtungsvollſt bitten: die Spalten seines Blattes der geplant war zum Nachtheil der an dem Streit nicht betheiligten Setzer. wollte mit der Farbe nur eine Probe gemacht haben, die folgenden Gegendarstellung zu öffnen: Schließlich geben wir hiermit öffentlich die positive Versiche sich nicht bewährte, als die Wurst nach einiger Zeit Erstens wurde in der obenerwähnten Bersammlung geleugnet trog Des Zufazes eine graue Farbe daß der Buchdruckerstreit einen politischen Charakter trage, und rung ab, daß die Unternehmer, die im Widerstande geschlossen habe er fie bei Seite gelegt und nicht für den Verkauf bestimmt. versichert, daß er sich auf durchaus gewertschaftlichem Boden verharren, nicht allein wünschen, sondern unzweifelhaft im Stande Dr. Bischoff hob hervor, daß man einen Unterschied machen bewege. Aber es ist durch den Eingriff der sozialdemokratischen sind, ihre Position fest und entschlossen dem gemeinsamen An­müsse zwischen Konfervirungs- und Färbemitteln. Zu den ersteren Partei und ihres hervorragendsten Führers Liebknecht , Mitglied Sturm der Streikenden gegenüber zu wahreu, bis dieselben nach­feien Salz, Salpeter und Hauch zu rechnen, und es gäbe wohl des Reichstages, der es für nöthig hielt, die Sache der Streifer geben; denn da, wie schon oben bemerkt, mehr als 20 000 Seger feine Wurst, die ohne eines dieser Mittel hergestellt werde. Das der Versammlung in der Memorial Hall zu empfehlen, erwiesen, und Drucker dem Ausstand fern geblieben sind, so find noch Grauwerden der Wurst sei eine Erscheinung, deren Ursache noch daß die Partei den Streif als einen Hauptfaktor zur Förderung genug Arbeiter den vom Streit Bedrohten zur Disposition ge nicht ergründet sei, die graue Färbung, die trotz der Konfervirungs- ihrer politischen Pläne betrachtet. Daß die Partei den Streit blieben. Der Streitfonds, der nach dem Berichte des Vereins der mittel eintrete, bedinge aber feineswegs, daß das Fleisch weniger nur aus diesem Grunde unterstüßt, hat sich weiter dadurch gezeigt, Buchdrucker bei Beginn gegen 62 509 2ftrl. betrug, ist in dem schmackhaft geworden, oder gar verdorben fei. Ueber diese Ver- daß dieser selbe Herr Liebknecht als Mitglied der zweiten fruchtlosen Kampfe bereits aufgebraucht; und wie die Dinge änderung im Aussehen der Wurst solle das Publikum durch den Kammer des sächsischen Landtages in der Sigung vom 19. No- ftehen, ist es so gut wie gewiß, daß die in England und ander­wärts gesammelten Arbeiterscherslein denselben Weg wandern Zusatz von Farbe hinweggetäuscht und in den Glauben verfegt vember folgende Erklärung in Betreff des Streits abgab: werden. werden, die fragliche Waare fei erst frisch hergestellt. Darin Unter den gegenwärtigen wirthschaftlichen Verhält liege eben das Unstatthafte des Farbezusages. Der Staatsanwalt niffen würde es eine gewissenlose hat sein, die Der Zentralausschuß der Buchdruckerei befizer. hielt es nicht für glaubwürdig, daß der Angeklagte nur versuchs- Arbeiter in einen Streit zu drängen, aber die Herren halten weise den Farbezusatz gemacht, er beantragte gegen denselben uns jeder Gewissenlosigkeit durchaus fähig; es würde auch eine eine Geldstrafe von 20 Mart. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt to loffale Dummheit sein." Gin Mann, der eine solche Dr. Flatau hielt feineswegs für erwiesen, daß der Angeklagte Meinung über einen gegebenen Streit abgiebt, kann nur von die Wurst in Verkehr hatte bringen wollen und beantragte event. politischen Motiven geleitet sein, wenn er zur Unterstützung dieses die Bernehmung anderer Sachverständigen darüber, daß der Zu- felben Streits auffordert.

" Nimmer glaub ich das! Wie..."

Schneeflocken hinein in das rauschende Tropfengetriebe. perlernt. Trüb und trostlos leben sie hin. Luftig wirbelten sie dazwischen. Aber die Tropfen hielten ihnen helfen?" schlechte Nachbarschaft. Sie beschmuzten den Eindringlingen ihr weißes Gewand, und ehe sie sich's versahen, waren sie selber trübe, schwere Tropfen und fielen mißmuthig zu Boden.

Ein wenig ärgerlich wandte der Kecke sich ab. " Du verderbst mir die ganze Ankunft. Und wie Du griesgrämig dreinschaust! Ich wette, auch Du hast nur zu tlagen und zu flagen, wie all die andern!" Der Greis blickte ihn an:

genug verlernen."

oder er wendet es selber in Unheil."

Ergebenst

Bruno Klinkhardt. Hermann Ramm. Deutscher Buchdrucker- Verein. Beipzig, 20. Dezember.

Auf diese auffallend plump geschriebene Ers flärung ist zu erwidern:

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Wer will eisgrauen Barte. Der Alte sah furchtbar aus in seinem Borne. Der Jüngling blickte lange finnend vor sich nieder. Endlich hob er langsam den Blick.

Hör zu! Siehst Du diese gewaltige Laft? Das ist das Glend, welches ich über die Menschheit brachte. Und willst Du wissen, wie viele mir zu danken hatten für etwas? Hör an:

In einem Dorfe war's. Ein Bergwerk liegt dabei. Da sah ich, wie sie eben in der letzten Arbeitsstunde des Jahres aus dem Schachte viele Leichen herausschleppten. Ein Unglück war drunten geschehen. Unter den Todten

Und ist keiner, der mir hilfe, Glück zu stiften und Segen zu schaffen?"

Der Greis lachte auf, halb spöttisch, halb mitleidig. Komm mit!"

Und er schritt voran mit Gedankenschnelle.

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Ein weites Gebäude stand vor ihnen, ein Gefängniß. Die Pforten sprangen auf vor den Geistern. Durch

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" Du bist rüstig. Dein Werk liegt noch vor Dir. Wohl war ein Jüngling, den trugen sie in das letzte Haus Lange, büftere Flure schritten sie hin, traten ein in eine Dir, wenn Du noch fröhlich sein kannst. Du wirst es bald des Dorfes und legten ihn zu den Füßen einer Belle. Auf hartem, dürftigem Bette lag ein Mann. Das alten, vergrämten Frau. Sie weinte nicht, fie flagte " Niemals! Niemals! D, ihr wußtet nur eure Macht nicht, still und ruhig blickte sie den todten Sohn an. Ihren Gesicht war hager und bleich von der Kerkerluft, das Haar nie recht zu gebrauchen. Sieh diese große, reiche Erde. Gatten hatte sie so verloren und ihre beiden andern Söhne. war ergraut, ob er gleich noch jung war. Siechthum hatte Und sollte fie nicht alle Wünsche und Hoffnungen der Jetzt war an den letzten die Reihe gekommen. Endlich seinen Leib entkräftet und gebrochen. Sieh ihn an!" Menschen befriedigen? Ist sie so arm, so färglich?" wandte sie sich um und lächelnd o wie furchtbar sie" Was hat er verbrochen?" fagte sie: Das alte Jahr meint es gut mit Die Erde ist schön, die Erde ist reich.-Aber die lächelte! " Er träumte von dem Glücke der Menschheit. Er sah Menschen find thöricht, die Menschen sind schlecht. Bereitest für keinen mehr... Nähm's auch mich noch, dann wäre es, fie konnte fröhlich sein und von allem Elend genesen mir; und jetzt habe ich doch für keinen mehr zu fürchten, bu einem ein Glück, gleich verstören es ihm die andern- alles gut! Und ich hab's gethan und mit einem Segen wenn sie ihm folgte, verwirklichte, was er in der Tiefe feines mitleidigen Herzens ersonnen hatte und hegte.- für mich verfchied ste Und wenn ich ihnen nun Alles gewähre, was sie Und ich tam an dem Hause eines Handelsherrn vorbei. Und fühn und stolz verkündigte er es ihnen. Viele be wünschen, was sie hoffen? Hab' ich nicht Macht, es zu Durch glückliche Spekulation hatte er all seine Konkurrenten griffen feine Pläne und jubelten ihm zu. Doch mehr noch thung beseitigt. Einige wurden Selbstmörder, andere vertamen verstanden ihn nicht und lachten: er ist ein Narr. Aber " Du hast Macht, es zu thun! Du kannst geben. Wie in Elend und Schande. Er aber erwarb dabei einen die Klügsten, die hörten seine Worte und sie machten ihnen sie Deine Gaben gebrauchen, darüber hast Du feine Macht, riesigen Reichthum. Und als ich vorbeiging, da saß er vor Angst; denn sie mochten keine neue, glücklichere Menschheit; Erfülle alle ihre Hoffnungen und Ihre Hoffnungen? seinen Büchern und rechnete. Und er lächelte wohlgefällig und da fie die Macht besaßen, so schlossen sie ihn in den Knabe, tennst Du sie? So- über die Million find wir weg. Das war ein gott- Rerker, damit er in seinen Mauern feine Träume verlernte. Aber er träumt noch immer. Sieh ihn." Die Meisten hoffen für sich, und es ist eitel Thorheit gesegnetes Jahr. Ich lob' es mir! was sie wünschen und ersehnen. Jch aber stürmte fort in Zorn und Trauer. Manche hoffen für die ganze Menschheit und die war all mein Dank. Und er gellte mir in die Ohren Menschheit verspottet und verachtet sie und stößt sie in die schlimmer als der wüthendste der Flüche." Rerker.

...

Aber Biele, unendlich Biele haben längst die Hoffnung

Das

Und grimmig schüttelte er die Fauft, und der Sturm heulte dazu und wühlte in seinem weißen Haar und dem

Ueber des Schlafenden Antlig flog ein stolzes, helles Lächeln, Seine Lippen öffneten sich, leise lispelten sie: Freiheit!-

Er träumt von der Freiheit aller Menschen, von einem Glücke, das nicht endet, so licht, so sonnig, wie bishe