Nr. 148. 17. Jahrgang.
Kommunales.
Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Stadtverordneten: Versammlung.
14.
Freitag, 29. Juni 1900.
Magistrat erlitten hat. Herr Hugo Sachs hat durchaus das Alle diese Personen befinden sich in verzweifelter age. Magistrat erlitten hat. richtige getroffen, daß mir das Sujet der Veranstaltung nicht Der Mangel an fleinen Wohnungen macht es ihnen schwer und in gefällt. Ich ertenne die ungemein leichte Auffassungsgabe des vielen Fällen sogar unmöglich, zum Oftober ein Unterkommen zu 23. Sigung vom Donnerstag, den 28. Juni 1900, Kollegen Sachs an( Heiterkeit), aber so gar schwer war finden. Die städtische Verwaltung thut gut, sich beizeiten auf nachmittags 5 Uhr. das doch besonders nach meiner früheren Rede nicht zu begreifen. einen starken Andrang zum städtischen Familien. Die heutige Sigung ist die legte vor den Sommerferien, welche Daß ich damals schlecht abgeschnitten habe, ist sein Urteil, das für asyl für Obdachlose gefaßt zu machen und sonst Vorkehrungen zu die Versammlung während der Monate Juli und Angust macht. uns nicht maßgebend zu sein braucht. Herr Sachs würde gewiß mit treffen, die der bittersten Not zu wehren geeignet sind. Beber die Handhabung der laufenden Geschäfte durch die Mitglieder der üblichen Hurrastinimung auch die 100 000 m. bewilligt haben, Allerdings genügen diese Maßnahmen an sich feineswegs; als des Vorstands während der Ferienpause wird Bestimmung getroffen. wenn sie sofort gefordert worden wären. Wenn Sie uns einen Verfuch zur eigentlichen Abhilfe der Not wird sie überDen Entwurf zu einem Feuerwehr Dentmal auf dem schließlich immer unterschieben, daß wir für unfre daß wir für unsre Aus: haupt kein Verständiger betrachten können. Dazu bedarf es ganz Mariannenpla genehmigt die Verfammlung und fordert führungen Motive geltend machen, an die wir selbst nicht andrer Mittel. Ohne Zweifel hat die Gemeinde die Macht, in außerdem den Magistrat auf, die Umgebung des Denkmals glauben, so wird jede Diskussion unmöglich. Mir war in der That umfassender Weise der Wohnungsnot entgegenzutreten und die gärtnerisch ausschmücken zu lassen. Für die Herstellung der Mittel- Saran gelegen, der Gefahr möglichst vorzubeugen, die mir in dieser Rücksichtslosigkeit der Hausbefizer mit der Beit in ihre Schranken gruppe foll der Bildhauer Vogel gewonnen werden. Art der Aufstellung von Kostenanschlägen zu liegen scheint, und es zurückzudämmen. Aber wo foll der gute Wille zur Anwendung
Der vorläufige Entwurf zum Neubau eines neuen Wer ist höchstens ein Zeichen der Verlegenheit um wirksame dieser Macht herkommen bei einer Körperschaft, in der dem Grundwaltungs- Dienstgebäudes ist vom Ausschuß allseitig Gegengründe, wenn man meinen Ausführungen mit solchen befiz das verbriefte Recht eingeräumt ist, auf alle Fälle mit vollster Anerkennung aufgenommen worden, mur soll für Unterstellungen entgegentritt. Der Stadtbaurat Hoffmann hat die erste Geige zu spielen? durchaus auskömmliche Beleuchtung der Näume durch thunlichste die getroffenen Veranstaltungen als den Rahmen für die städtiVerbreiterung und Erhöhung der Fenster gesorgt werden. Auch der schen Behörden bezeichnet. Das ist sehr künstlerisch und sehr poetisch In den Corpsbekleidungsämtern, so berichtet man, wird eine projektierte Thurm, den einige Ausschußmitglieder bei einem lediglich gedacht, doch vermute ich, daß die ursprünglichen Absichten mit bedeutende Betriebserweiterung vorbereitet. Bisher werden in diesen Berwaltungszweden dienenden Gebäude als völlig entbehrlich be- dieser Anlage andre waren, und außerdem fände ich es doch weit vollkommen fabrikmäßig betriebenen Anstalten nur die Schuhwaren zeichnet hatten und fortlaffen wollten, wird zur Ausführung kommen, richtiger, wenn diejenigen, die das Bedürfnis haben, sich ein angefertigt, zu welchem Zweck Schuhmacher als Dekonomie Handals eine gerade heutzutage sehr notwendige Betonung des Gedankens rahmen zu laffen, auch für den Rahmen selbst bezahlen( Lebhafte werfer eingestellt sind; andre Lederwaren und die Bekleidungsstücke der Selbstverwaltung. Zustimmung und Unruhe), nicht aber die Mittel der Steuerzahler werden in diesen Etablissements nur zugeschnitten und zur VerDie Versammlung schließt sich den bezüglichen Ausschußanträgen dafür in Anspruch nehmen. Ich freue mich der principiellen Bu- arbeitung anderweit vergeben. Künftighin sollen aber in allen Beohne Debatte durchweg an. stimmung des Oberbürgermeisters und hoffe, daß man zukünftig bei der Ileidungsämtern sämtliche Uniformen hergestellt werden und aus diesem Auch der Vertrag mit den sechs Straßenbahn- Gesellschaften Ausführung solcher Projekte nicht mehr der Phantasie zu sehr die Grunde erfahren die Anstalten allenthalben bauliche Erweiterungen. wegen Ausführung der Reinigung der Schienenrillen gelangt ohne Bügel schießen läßt; denn nach dem diesmaligen Gang der Dinge Diese Umänderung wird allmählich ausgeführt, um den bei den Diskussion zur Annahme. ist der Kaiser von Oestreich auch der Stadt Berlin ein etwas teurer Eruppenteilen befindlichen Regimentsschneidern, deren Stellen dann Die Kosten für die Ausschmüdung des Pariser Bundesgenosse geworden.( Große Unruhe.) ebenso wie vor Jahren schon die der Regimentsschuhmacher aufBlazes und der Linden anläßlich des Besuchs des Kaisers von Oestreich in Berlin am 4.- 6. Mai 1900 haben nicht 50 000, sondern 98 700 M. betragen, find also um 48 700 M. höher als der Anschlag ausgefallen. Ueber die Begründung der Anschlagsüberschreitung haben wir das Wesentliche bereits mitgeteilt.
Die Vorlage wegen Herstellung eines Stih tunnels bom Stettiner Tummel nach den Vorortbahnsteigen unter den Geleisen auf der Westseite des Stettiner Bahnhofs wird angenommen.
Schluß 63 Uhr.
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Tokales.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung.
Unfug, schwere Beleidigung und sonst noch etwas tennzeichnet sich Als Aufruhr, Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch, grober nach heutiger Rechtsauffassung ein Vorgang, über den die offiziöje „ Nordd. Allgem. 8tg." berichtet: 8u stürmischen Scenen fam es gestern in den Räumen der Börje vor dem Eingang des für die Vertreter der Presse bestimmten Bureaus. Der Handelsredakteur einer hiesigen Tageszeitung hatte bracht. Als er nun gestern an der Börse erschien, machte sich der am Dienstagabend im Handelsteil seines Blatts Gerüchte über die angebliche Insolvenz einer hiesigen Firma zur Veröffentlichung ge8orn eines größeren Jntereffentenkreises wegen dieser Veröffentlichung Luft. Eine bunderttöpfige Menschenmenge umlagerte bas Journaliſtenzimmer, dessen Thür unter fuirufen und andren Wutausbrüchen fortgefest aufgerissen und wieder zugeworfen wurde. Nur mit Mühe gelang es einigen besonnenen Herren, den Sturm auf das Preßbureau zu verhindern. Der Tumult legte sich erst, als der Gegenstand der allgemeinen Entrüstung mit Hilfe einiger Angestellter der Börse durch eine Seitenthür hinauseskamotiert war. Das Gerücht über die betreffende Insolvenz wird als völlig unbegründet be
ein
Stadtv. Hugo Sachs: Das nennt Herr Singer fachlichen Stampf! gehoben werden, eine Uebergangszeit zu gewähren. Mit den Unter den Taufenden, die sich gedrängt haben, um beim Empfang tegimentsschneidern hören natürlich auch die von ihnen betriebenen des Kaisers Franz Joseph dabei zu sein, haben sich auch Werkstätten, zu denen jetzt noch 24 Militärschneider bei jedem Resehr viele seiner Genossen befunden. Herr Singer aber steht aiment gehören, auf, zu existieren. Die ganze Arbeit wird dann den auf dem Standpunkt des Vorwärts", daß diefe Taufende Corps- Bekleidungsämtern überwiesen. Abg. Singer: Mit der Ueberschreitung von faft 50 000 m. lediglich aus solchen bestehen, die immer dabei sind, wenn etwas tritt jezt etwas an die Versammlung in offizieller Gestalt heran, los ist, die zuſammenſtiömen, um etwa den Brand eines Waren was schon bei der ersten Vorlage der Oberbürgermeister angedeutet hauses sich anzusehen.( Nuf: Hinrichtung!). hat, Er hat sich wohl damals schon gesagt, daß die Summe von 50 000. für die Ausführung der bezüglichen Pläne nehmigt. Die Ueberschreitung wird mit großer Mehrheit nachträglich ge nicht hinreichen würde. An der Ueberschreitung ist jetzt Die Borlage betreffend die Festsetzung einer neuen Fluchtnichts mehr zu ändern; anders aber liegt es mit der linie für die Südostfeite der Alten Jakobstraße Frage, ob der Magiftrat nicht zu erfuchen sei, bei der Aus- zwischen Oranien- und Stallschreiberstraße wird auf Antrag es nicht wieder dahin kommen zu lassen, daß ein Anschlag um die Erwägung ziehen soll, ob nicht die Verbreiterung bis zur Dresdener arbeitung solcher Pläne etwas mehr Vorsicht walten zu lassen und tosenow mit der Maßgabe angenommen, daß der Magistrat in Anschlagssumme selbst überschritten wird. Es scheint mir auch nicht sehr straße in Aussicht zu nehmen ist. angemessen, eine Vorlage wie diese jetzt dadurch schmackhafter zu machen, bab man zunächst eine niedrige Beranschlagung eintreten läßt. Man weiß auch nicht, woraus der allgemeine Bewilligungseifer sich erflärt; sollte ein Grund dafür darin liegen, daß die schönen Bilder bon dem Einzuge an Gerechte und Ungerechte gesandt wurden, so daß sogar der Teil der Versammlung, der sich sonst als äußerste Linke, abgesehen von uns, aufzuspielen liebt, ebenso bewilligungseifrig ist wie die übrigen? Bei den Brückenbauten ist bekanntlich die entgegengesezte Erfahrung gemacht worden; man machte hohe Anschläge und nach her traten folosiale Ersparungen ein, welche ebenfalls zur BeIn der gestrigen Gigung, der letzten vor den Sommerferien, anstandung der Voranschläge führten. Der Magistrat spricht von führte die bedeutende lleberschreitung des Koſtenzeichnet." außergewöhnlichen Umständen, welche die Ueberschreitung herbei- anschlags, die bei der Herstellung des Straßenschmid s Wir sind gespannt, ob diese Vorgänge ein gerichtliches Nachspiel geführt hätten; davon ist uns nichts bekannt. Die Arbeitsfür den östreichischen saiser stattgefunden hat, zu einer haben werden und denken dabei an die Strenge, mit der von hiesigen Löhne jener Zeit waren doch kein Geheimnis. Man hat, recht angeregten Debatte. Unser Genosse Singer ging mit Gerichten solche Personen abgestraft worden sind, die während des wie es scheint, irgend eine Summe genannt, um nur die dem Ausgabe Gifer" des Magistrats scharf ins Straßenbahner- Ausstands ihrer mur zu erklärlichen Angelegenheit schnell bei uns durchzudrücken. Man konnte doch auch Gericht und sprach die Vermutung aus, daß der Magi- Entrüstung in Scheltworten auf die Streitbrecher und die Direktion im Magistrat von vornherein wissen, daß eine einfache Ausschmüdung ftrat sich im Monat April nur deshalb zunächst auf die Luft machten. des Pariser Plages mit den Ansichten und Wünschen der maß- Forderung von 50 000 M. beschränkt habe, weil er so eher eine gebenden Stelle nicht harmonieren würde. Thatsächlich ist denn auch Wiehrheit in der Versammlung finden zu können glaubte. Singer hiesiges Blatt meldet, im Hinblick auf die beim Giftmord- Prozeß Der Bekämpfung der Wahrsageret wird, wie die Ausschmückung in dem byzantinisch- orientalischen Stil( Unruhe) wies darauf hin, daß durch ein solches Verfahren geradezu da Janide zu Tage getretenen Erscheinungen von der Berliner das Endergebnis gewesen. Doch dies beiläufig; in der Haupt- Geldbewilligungsrecht der Bersammlung ge Kriminalpolizei eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Das das Endergebnis gewesen. Doch dies beiläufig; in der Haupt- ichmälert werde. Am Magistratstisch standen zur Verteidigung Treiben der den Behörden nicht unbekannten Kartenleger und Wahrsache haben wir das geltend gemachte budgetäre Bedenken. anschläge finde ich vollständig berechtigt; der Magistrat war bemüht Oberbürgermeister Kirschner und der Stadtbaurat Hoffmann. Glide verschärften Kontrolle unterworfen, die fich in erfter Reihe auf die Oberbürgermeister Stirschner: Das Verlangen genauer Bor - der Kostenüberschreitung hinter einander gleich zwei Stämpen anf der Treiben der den Behörden nicht unbekannten Startenleger und WahrGlück fager männlichen und weiblichen Geschlechts wird neuerdings einer und wird stets bemüht sein, diesem Grundfaz gemäß zu handeln. licher als Herr Kirschner, der einfach zugeben mußte, daß verschärften Kontrolle unterworfen, die fich in erster Reihe auf die Im vorliegenden Fall ist die Ueberschreitung aber aus den an der Magistrat die Mehrkosten bereits im April Feststellung richtet, ob die modernen Großstadt- Prophetinnen durch gegebenen Gründen entstanden. Wenn ein so großes Wert in orausgesehen habe, war Herr Hoffmann. Der Herr Vorspiegeling falscher Thatsachen sich eines Betrugs oder der Beifolcher Kürze hergestellt werden muß, mußte mit einer Schnellig- Stadtbaurat brachte die Lacher auf seine Seite, als er durchmierten hilfe zu einem solchen schuldig machen. Ja, wenn die Polizei den feit gearbeitet werden, welche eine ganz genaue Berließ, daß der Straßenschmud eigentlich mehr zur Aberglauben aus der Welt schaffen könnte! anschlagung unmöglich machte. Dem leitenden Baurat ist unter der Berberrlichung der städtischen Behörden von Unter dem schweren Verdacht des Mords ist in Berlin der Hand die Sache als eine immer umfangreichere und Loftspieligere Berlin als des Kaisers von Oestreich bestimmt Arbeiter Trinfus verhaftet und am Dienstag nach dem Gubener nahegetoinmen; fchon bei den Vorverhandlungen mit Unternehmern gewesen sei Diefer Schmuck habe gewissermaßen den Gefängnis übergeführt worden. Er soll eine Verwandte, die gegen fahen wir die Möglichkeit auftauchen, daß die geforderte Summe Rahmen abgeben follen für die städtischen Behörden, die ihn einmal vor Gericht ungünstig ausgesagt hatte, vor längerer Zeit nicht ausreichen würde. Zur Zurückziehung der Vorlage und zur den Staiser begrüßten; und ein solcher Rahmen müsse in der Umgegend von Guben ermordet haben. Borlegung eines andern Voranschlags reichte die Zeit nicht hin; deshalb wohl würdig gestaltet werden. Der Ton, in habe ich damals schon offen und ehrlich erklärt, daß höhere Beträge welchem Herr Hoffmann das sagte, Klang etwas eigentümlich fast Die Beleuchtung des Wassersturzes im Victoriapark durch vielleicht erforderlich sein würden. Den Vorwurf der mala fides muß, als wolle er die Stadtverordneten- Versammlung damit verdie farbigen elettrischen Scheinwerfer tonnte am Mittwochabend ich also entschieden zurückweisen, auch die Vermutung, als seien wir potten. Aber diese Absicht darf wohl schon deshalb nicht wegen eines Betriebsunfalls nicht stattfinden. Es war ein Bruch etwa von Sr. Majestät dem Kaiser veranlaßt worden, über die gebei ihm vorausgesezt werden, weil sein Spott sich ja gerade des Wasserdruckrohrs, wodurch das Wasser vom Maschinenhause aus plante Ausschmüdung hinauszugehen. Die Zeitungsnotizen über die gegen diejenigen Mitglieder der Versammlung gerichtet hätte, in die Höhe getrieben wird, erfolgt, so daß die Wasser nicht fließen Audienz, die Herr Hoffmann und ich beim Staiser gehabt haben, sind die den teuren Nahmen für das lebende Bild, in dem fie fonnten. Das von dem Betriebsunfall nicht benachrichtigte Bublikum irrig; es ist von dieser Stelle teine Forderung, nicht einmal ein felber mitwirken wollten, bewilligt hatten. Uebrigens lachten auch strönte vergeblich zu Tausenden dem Kreuzberge zu. Gestern war Wunsch nach einer größeren Ausdehnung der projektierten Beran- gerade die loyalften Abgeordneten am lautesten über den Einfall des der Wassersturz wieder im Gange, und am Sonnabend wird auch die staltung verlautbart worden. Herrn Stadtbaurate. Ju das Gebiet unfreiwilliger Komit Beleuchtung wieder stattfinden. Stadtbaurat Hoffmann: Bei der Centennarfeier von 1897 geriet die Debatte, als die Stadtverordneten Sachs, stand die dreifache Zeit zur Verfügung; da konnte ein ganz specielles Spinola und Esmann dem Magistrat zu Hilfe eilten. Herr auf kaiserliche Anordnung im Tiergarten erbauten beiden Bolizei Was alles geweiht wird. Die Nat.- 8tg." berichtet: Die erreicht worden. Bei dem Einzug des Königs von Italien ist eine der Versammlung heraus nicht unwidersprochen bleiben; er, Herr wachgebäude find Donnerstag geweiht und besichtigt worden und Ueberschreitung von etwa 20 000 m. eingetreten; bei früheren ähn- Sachs, würde auch 100 000 Mart sofort bewilligt haben. Die Mehr werden vom 1. Juli ab in Benutzung genommen werden. lichen Veranlaffungen find vorher die Summen überhaupt nicht ver- tosten wurden schließlich mit sehr großer Mehrheit gegen die Stimmen anschlagt worden. Das ergiebt schon, wie schwierig eine zutreffende unsrer Genossen bewilligt. Dafür stimmten, wie im April, wieder Beranschlagung ist. sämtliche freifinnigen Frattionen der Versammlung,
jezt noch darüber Standal machen.( Heiterkeit.)
Wohnungsnot.
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Ein Pastor scheint die Weihe nicht vollzogen zu haben; wenig stens wird von der Anwesenheit eines solchen nichts berichtet. Gs scheint daher, daß auch ein Laie dieser Handlung fähig ist.
Sittlichkeitsvergehen. Wegen widernatürlicher Unzucht ist ein Schantwirt in der Müllerstraße verhaftet worden. Die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ist von der Ehefrau des Beschuldigten ausgegangen.
Stadto. Hugo Sachs: Die gegebenen Aufklärungen erscheinen auch die„ Neue Linke". uns völlig genügend. Herr Singer wird niemand glauben machen, daß er hier eine etatrechtliche Frage angeschnitten hat, denn in dieser Frage besteht überhaupt tein Streit. Der Oberbürgermeister hat ja schon Bom Beutezug der Hausagrarier haben wir diefer Tage mehrdanials angedeutet, daß vielleicht die Summe von 50 000 m. nicht fach berichtet. Die Mietssteigerungen übertreffen an Unverschämtheit ausreichen werde. Schon die Schonung des großen Röhrenneges alles bisher Dagewesene. Steigerungen un 25 Broz. sind bei Aus dem Reiche des Herrn v. Thielen. Traurige VerUns wäre die Vorlage auch schmachaft gewesen, wenn man damals feltenes; daß dieser Saz häufig noch überschritten wird, haben die Mann war feit 42 Jahren auf der Schlesischen Bahn beschäftigt und unter dem Pflaster des Pariser Plazes hat große Summen erfordert. Arbeiterwohnungen im bisherigen Preise von 200-350 M. nichts hältnisse haben den 68 Jahre alten Eisenbahnarbeiter Ernst Nehler aus der Graudenzerstr. 11 zum Selbstmord veranlaßt. Der alte schon die höhere Summe gefordert hätte.( hört! hört!) Wenn uns Mitteilungen gelehrt, die wir in der legten Zeit veröffentlichen arbeitete noch bis vor 14 Tagen. Dann flagte er über geschwollene früher Abbildungen von Denkmälern, Bauwerken 2c. zugegangen find, fonnten. Ohne Zweifel beruht das Vorgehen der Hauswirte auf Füße und die Brust, und mußte ausseßen. Sein verheirateter Sohn, hat Herr Singer feine Beanstandung ausgesprochen; hier gefällt ihm gemeinschaftlicher Berabredung, denn diesmal ist kein einziger bei bem er wohnte, leidet schwer am Magen. Er war ebenfalls bei bloß das Sujet nicht.( Sehr richtig!). Es muß wundernehmen, Stadtteil, tein einziger Vorort im weiten Umkreise Berlins von der der Bahn, ist aber jegt arbeitsunfähig. Der alte Nehler, der wohl daß Herr Singer diese Frage wieder anschneidet, wo er schon bei Maßregel verschont geblieben. Und wenn es bei der einfachen für die Zukunft der Familie, die aus den Eltern und zwei Kindern der ersten Gelegenheit schlecht abgeschnitten hat. Steigerung noch sein Bewenden hätte! Eine ganze Anzahl HausLente direkt und indirekt verdient, ich weiß also nicht, weshalb Sie macht und allen Mietern, die ihnen aus irgend welchem Grunde nahm sich die eigne und die Strankheit seines Sohnes so zu Herzen, Stadtv. Spinola: An dieser Sunime haben viele Kleine befizer haben sich ben gegenwärtigen Notstand weiter zu nuge ge- besteht und in auskömmlichen Verhältnissen lebte, fürchten mochte, nicht behagten, die Sündigung zugeschickt. Keineswegs erstreckt sich allein schlief, die Bulsader an der rechten Hand öffnete und dann am daß er sich in der Nacht zu gestern im Berliner Zimmer, in dem er diese Maßregel einzig auf fogenannte zweifelhafte Mieter, auf Bettpfosten erhängte. Als ihm seine Schwiegertochter gestern morgen Familienväter, die aus erklärlichen Ursachen in besondere Not ge- den Kaffee bringen wollte, war er tot. rieten und daher mit den Zahlungen im Rückstande blieben. Es werden auch solche Parteien auf die Straße gejezt, die ihre Miete Wegen des Mords an dem Maurer Thiede hat gestern auf awar regelrecht bezahlten, aber dem Hauswirt ans andren Gründen der Chaussee zwischen Hirschfelde und Wesendahl eine Ortsbesichtigung nicht passen. In den meisten Fällen ist der Umstand, daß Kinder in der stattgefunden, an der ein Vertreter der Staatsanwaltschaft II, Familie find, ein genügender Grund zur Kündigung. Ist der Hausbefizer Amtsrat Herschner aus Buchholz bei Alt- Landsberg und KriminalStadtv. Singer: Herr Esmann hat Herrn Spinola noch gnädig, so drüdt er bei zwei oder drei Kindern noch ein Auge zu; tommiffar Damm teilnahmen. Der Raubmörder Krüger wurde überbieten zu sollen geglaubt. Ich gehe auf die Ausdrücke des fühlt er sich aber von besondrer Energie beseelt, so duldet er über zur Vernehmung an Ort und Stelle aus dem Untersuchsgefängnis legteren nicht ein; wenn von Staudal die Rede sein tann, hat haupt keinen Nachwuchs und nimmt entweder nur ältere Personen von zwei Kriminalbeamten nach der Mordstelle gebracht. Verhör höchstens er ihn gemacht. Wenn Herr Esmann meint, ich liebe es, auf oder junge, noch kinderlose Ehepaare unter dem stillschweigenden und Besichtigung führten zur Feststellung der näheren Umstände, Verdächtigungen auszustreuen, so muß ich ihm die Geschmadlofig Borbehalt der Kündigung in dem Falle, daß fie fich eines Familien unter denen Krüger sein Verbrechen verübt hat. feit des Ausdrucks ebenso überlassen wie den Nachweis seiner zuwachses fchuldig machen. In vielen Fällen erstreckt sich die Behauptung.( Stadtv. Hoffmann ruft: Streifflaufel- Schmerzen!) Kündigungsmaßregel auf Witwen, die sich mit ihren Kindern so Kollege Hoffmann nimmt mir das Wort aus dem Munde. Die gut es geht durchschlagen müssen, und von denen daher befürchtet fichtbare Erbitterung des Herrn Esmann führe auch ich auf den wird, daß sie vielleicht später einmal in die Lage kommen, im Mietegründlichen Abfall zurüd, ben er in Sachen der Streifflaufel beim zahlen nicht ganz prompt au sein.
Vorsteher Dr. Langerhans: Haben Sie gemeint, daß Herr Singer Standal macht?( Stürmische Heiterkeit; Stadtv. Spinola verneint.) Stadtv. Esmann: Kritisieren ist sehr leicht. Herr Singer streut gern Verdächtigungen aus nach dieser und jener Seite. ( Große Unruhe.) Ein Schlußantrag wird abgelehnt.