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Br. 152. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Barbareien vom Boerenkrieg.

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London , den 30. Juni 1900.

Mittwoch, 4. Juli 1900.

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Billen. Einen Teil davon habe man für den Generalstab besezt die Erstarfung der deutschen Organisationen erlaubte das. Judes und hergerichtet, warum habe man nicht auch einige für die franten sehe man, daß die zahlreichen englischen Delegierten meist nur in Soldaten benutt? Bei genügender Sorge für diese hätte man dies geringer Zahl den Sizungen beiwohnten. unbedingt thun müssen. Skandalöse Fälle von Vernachlässigung Nach einer längeren Diskussion, in welcher Callewarte. feien vorgekommen. Am 23. Mai hätten acht schwer verwundete Belgien und Picard England den deutschen Vorschlag bekämpfen, Soldaten nach 15 stündigem Transport von 6 Uhr morgens bis 3 Uhr wobei legterer darauf hinweist, daß die Deutschen mir je an einem nachmittags gleich Stückgütern auf dem Bahnhof vor Bloemfontein Kongreß unter dreien teilnehmen, wird auf englischen Vorschlag gelegen, ohne daß sich auch nur eine sterbliche Seele um sie beschlossen, den nächsten Kongreß 1901 in London abzu­fümmerte. Natürlich falle es ihm nicht ein, die heimische Regierung halten. Das genaue Datum soll vom ständigen Internationalen dafür verantwortlich zu machen, der Fehler liege in Süd- Komitee festgestellt werden. afrika - d. h. bei der Armeeverwaltung. Da sei etwas nicht so Wahlen zum Internationalen Komitee. Pickard gewesen, wie es fein mußte, und das müsse festgestellt werden, das wird einstimmig unter allgemeinem Beifall zum Generalsekretär mit diese grauenhaften Verstöße sich nicht wiederholten. wiedergewählt. Picard dankt und befürwortet eine Verbesserung Dies das Wesentlichste der Debatte. Die übrigen Redner des Komitees, eine wirklich allseitige internationale Vertretung ir brachten keine neuen Gesichtspunkte herbei, und schließlich verlief die demselben. Bisher hätten nur Lamendin- Frankreich und Callewarte: Diskussion in das übliche Parteigezänt. Der radikale Walliser , Mr. Belgien ihre Pflicht als Komiteemitglieder voll erfüllt. Es gelte, Lloyd George , suchte aus der Sache Kapital gegen Mr. Chamberlain den nächsten Kongreß besser vorzubereiten als bisher, die Tages­zu schlagen, was dessen Kollegen, Mr. Balfour, zu einer heftigen ordnung solle im voraus von den Vertretern aller Länder genau Antwort beranlaßte, auf die dann der Führer der Liberalen, Wr. durchberaten und festgestellt werden. Zum Schluß verspricht Picard Campbell Bannerman , replicierte. den Delegierten einen herzlichen Empfang in London im Jahre 1901. Zum General Schatzmeister wird Abraham England ge­wählt. Komiteemitglieder: England: Picard und Ashton, Stell vertreter Abraham; Frankreich : Lamendin und Evrard, Stellvertreter Beraut; Belgien : Cavrot und Callewarte, Stellvertreter Marville ; Deutschland Möller und Sachse. Die Oestreicher, die auf dem Kongreß nicht vertreten sind, werden ihre Komiteemitglieder später wählen.

Das Ereignis der Woche sind die Anklagen des Ab­geordneten Burdett Coutts wider die Krankenpflege im füdafrikanischen Heere. Mr. Burdett- Coutts war der Deffent­lichkeit bisher nur als der Mann der sehr viel älteren, sehr wohl habenden und wohlthätigen Lady Burdett- Coutts bekannt. Wie fein Bruder, der den Spiznamen Silomo" tragende Abgeordnete Sir Ellis Ashmead Bartlett ( er selbst nahm bei der Verehelichung den Namen seiner Frau an), sigt Mr. Burdett- Coutts im Parlament auf den Bänken der Regierungs- Partei. Doch ist er als Politiker wenig hervorgetreten. Seine Hauptthätigkeit gilt den Wohlthätigkeits- Unternehmungen feiner Frau, und für Zwede dieser Art war er nach Südafrika gegangen. Briefe von ihm an die " Times", in denen er seine Eindrücke schilderte, waren bisher anonymi erschienen, am Mittwoch aber brachte das Blatt einen von ihm unterzeichneten Brief, der wie ein Donnerschlag auf das Publikum herniederfiel. Bisher hatte sich dieses dem Glauben hingegeben, daß der Krankendienst in Südafrika musterhaft eingerichtet sei und mit aller nur denkbaren Fürsorge geleitet werde. Wohl waren hier und In der ganzen Debatte wurde eine Person mit Stillschweigen da in Korrespondenzen Fälle von Mangel an Lazarettwagen, Kranken- übergangen, auf welche jedoch verschiedene Blätter jezt und schon pflegern, Krankenbetten und sonstigen Utensilien aufgedeckt worden, früher als den Urheber der Vernachlässigung der Ambulanzen hin­aber sie wurden teils für Uebertreibungen, teils als Ausnahme- gewiesen haben: Lord Kitchener , der General - Quartiermeister des fälle angesehen, wie sie im Krieg unvermeidlich sind. Gegen Lord Roberts . Schon vom Feldzug im Sudan her, der ihm den diese lettere Auffassung namentlich richten sich die Antlagen des Lordtitel einbrachte, ist gegen Kitchener der Vorwurf großer Gefühls­Mr. Burdett- Coutts. Er deckt eine ganze Reihe von Fällen auf, losigkeit erhoben worden, und ihm werden jezt die Verfügungen zur wo nach seiner Darstellung Zeit genug war für zweckmäßige Ver- Last gelegt, dank deren in jener Epoche des Kriegs auf jenem sorgung der Kranten und Verwundeten, während thatsächlich es am Teil des Kriegsschauplatzes es am nötigsten zur Krantenpflege mangelte. Allernotwendigsten fehlte und Leiden unjäglicher Art die Lage der Bei Paardeberg soll er ohne Not- Cronges Armee war schon ein­Batienten verschlimmerten. Seine Schilderungen find wahrhaft ent- geschlossen und ihre Kapitulation unvermeidlich einen mörderischen seglich zu lesen. Kampf angeordnet haben, so daß Roberts, der am Abend nach dem Hier ein Beispiel. Es betrifft die Zustände in einem Feld- Kampf im Lager eintraf, ihm zwedloses Blutvergießen" vor hospital in der Nähe von Bloemfontein , zehn Wochen nach der Be- geworfen haben soll. Das mag stimmen oder nicht, jedenfalls ist es sezung dieses Orts: Kitchener, der bestimmte, daß bei den Transporten die Ambulanz­materialen fo lange auf ein Minimum reduziert wurden, bis die Kampfrequisiten in reichlicher Menge an Ort und Stelle waren. Daneben scheinen aber auch auf seiten des medizinischen Stabs der Armee verschiedene Nachlässe gemacht worden zu sein.

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Auf englischen Vorschlag wird den Organisatoren des Kon gresses, den Bureaumitgliedern und Uebersetzern der Dant des Non­greffes votiert. Die französische Delegation dankt den Engländern für ihre Initiative zu den internationalen Kongressen und speciell dem Bürger Pickard. Die belgische und die deutsche Delegation schließen sich dem an. Hué fügt noch hinzu, daß seine früheren Ausführungen betreffs des Kongreßdatums dahin gedeutet werden dürften, daß die deutschen Kohlengräber abseits von der inter­nationalen Bewegung stehen wollten. Sie sind nach wie vor bereit, für die Sache des internationalen Bergarbeiter Bundes mit Eifer

zu wirken.

Der Kongres; schließt unter den Rufen: Hoch der internationale Bergarbeiter- Bund!" Versammlungen.

Es waren 316 Patienten, die Hälfte davon Typhustrante. Ihr Zustand war geradezu unbeschreiblich. Die Zelte waren glockenförmig und boten Schlafgelegenheit für sechs bis acht ge­meine Soldaten, sofern sie gesund und thätig waren. In vielen dieser Zelte num lagen zehn Typhustranke, dicht aneinander ge Von der versprochenen Untersuchung darf man sich nicht allzuviel padt, die Sterbenden neben den Genesenden, der im Stadium der versprechen. So wenig wie sie die Toten ins Leben zurückrufen wird, Krisis Befindliche hart an dem der Krisis Queilenden gedrückt. deren Leben hätte gerettet werden können, so wenig wird sie den Kein Raum war gelaffen, um zwischen sie zu treten. Vergegen- oder die Schuldigen zu Gericht bringen. Und zwar weil sich in wärtige man sich das und erinnere man sich, welcher Pflege folchen Dingen eine Schuld außerordentlich schwer beweisen läßt. Es Typhuspatienten bedürfen. Da keine Betten und Matraßen und sind da stets geteilte Verantwortungen, auf die man stößt, und ge- ,, Die städtische Verwaltung und die Arbeiterintereffen", nur 42 Tragbahren vorhanden waren, so folgt daraus, daß teilte Aufgaben der faßbaren Persönlichkeiten. Verschiedene ange- a) das Wahlrecht, b) die Steuerfrage, c) der Coatsverkauf 274 Patienten auf der Erde liegen mußten. Es herrschte großer sehene Aerzte, die den Striegsschauplatz besucht haben, haben den in den Gasanstalten, d) die Eintragung in die Wählerlisten, Mangel an wollenen Betttüchern, und kein Patient fonnte mehr Strantendienst für ausgezeichnet erklärt, besser als er noch in irgend e) die Straßenbahn, lautete das inhaltreiche Thema, worüber Stadt­als eins haben, zwischen sich und dem Boden nichts als eine wasser- einem Feldzug organisiert gewesen sei. Das mag für jene Kriegs- verordneter Genosse Borgmann am Montag in einer auch von dichte Decke. Der Boden ist hart wie Stein, und die Temperatur lager zutreffen, wo alles sonst glatt ging, alle Verbindungen nach Frauen sehr stark besuchten Volksversammlung bei Wernau in der fällt des Nachts bis auf den Gefrierpunkt. Abgesehen von andern Wunsch funktionierten. Aber ein System hat sich da zu bewähren, Schwedterstraße referierte. Bezüglich des Wahlrechts sei gerade in Gegenständen, die nicht erwähnt werden können, fehlte es gänzlich wo dies nicht der Fall ist, und da weisen die Vorkommnisse in letzter Zeit statt einer Verbesserung eine Verschlechterung des Ges an Lafen und Kopfkissen, oder was als Bettwäsche irgend welcher Bloemfontein auf ein schmähliches Defizit hin.- meindewahlrechts, in eine jogen. Kommunalreform", zu lugunsten Art hätte figurieren fönnen; nur das rauhe Betttuch rieb wider der Arbeiterschaft eingetreten, um das Vorzugsrecht der Geld­die von Fieberglut empfindlich gemachte Haut. herrschaft in der Gemeindevertretung auch fernerhin zu sichern. welche während der Mittagssonne, in diesen Belten herrschte, Die Verhandlungen über die Abänderung des Gemeindewahlrechts war erdrückend, der Geruch Uebelfeit erregend. im preußischen Landtag hätten recht deutlich den Beweis erbracht, lagen da, das Gesicht von Fliegen in schwarzen Haufen bedeckt, In der Vormittagsigung des fünften und legten Tags wird zu- daß es nur die Angst vor der Socialdemokratie sei, die zur Ver­zu schwach, die Hand zu erheben und sie wegzuwischen, vergeblich nächst die Einladung der französischen Konföderation der Arbeit ver- schlechterung des Wahlrechts Veranlaffung giebt. Dabei sei das bemüht, fie durch schmerzhaftes Verziehen der Gesichtsmuskel zu lesen, an dem von derselben im September laufenden Jahr's ver- jämmerliche Verhalten der freifimigen Parter wieder recht deutlich entfernen. Niemand war da, es für sie zu thun. Siebzehn anstalteten internationalen Gewerkschaftstongreß sich beteiligen zu Gaisel und Dr. Preuß gewesen, welche ganz offen erklärten, zu Tage getreten. Seien es doch die Stadtverordneten Rechtsanwalt Ordonnanzleute waren mit der halben Sektion des Feldhospitals wollen.( Beifall.) d. h. die gekommen oder für sie ausgehoben worden; dann waren zehn davon fortkommandiert und durch Angehörige der Krantenträger: Compagnie ersetzt worden. Diese Leute hatten aber andre Arbeiten zu verrichten als den Patienten die Fliegen vom Gesicht zu ver­treiben. Nachts waren nicht genug da, um zu verhindern, daß Patienten im Fieberdelirium aufstanden und in bitterer Kälte halbnadt im Lager herumwandelten. In einem Zelt, wo einige fchliefen und andre mit offenen, starren Augen dalagen, ächzte ein Opfer von Perforation" sein Leben aus, indem er sich auf seinen Nachbar am Boden hinwälzte. Die Leute hatten nicht nur andre sterben zu sehen, sondern auch zu fühlen."

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Die Hize, Die Leute

Der internationale Kohlengräber- Kongreß.

Paris , 29. Juni.

Zur Frage der Lohnzustände begründet Cadot- Frant- daß alle diejenigen, welche nicht mit" thaten" tönnen Arbeiter auch nicht mit raten" dürfen. Also nur der Geldsacks­reich folgende Resolution:" Die Grubenbesitzer haben den Kohlen- freisin, habe das Recht, in der Berliner Verwaltung mitjureden. gräber- Gewerkschaften ein Lohnbuch zuzustellen, worin neben dem Dem gegenüber sei es jedenfalls anerkennenswert, daß der Stadt­bezahlten Lohn die Arbeitszeit, Einfahrt und Ausfahrt inbegriffen, verordneten Vorsteher Dr. Langerhaus, aus Anlaß feiner angegeben wäre." Die Unternehmer hätten stets diese gerechte or- 80. Geburtstagsfeier, den ihn hierzu beglückwünschenden Social derung verweigert. Der gegenwärtige Zustand begünstige die Auf: demokraten erklärte, daß er gern die Gelegenheit benüße, es vor stellung von übertriebenen Durchschnittslöhnen, was dann zur Be- aller Oeffentlichkeit zu erklären, daß nur die Anwesenheit der tämpfung der Lohnforderungen der Arbeiter diene. Williams= England unterstützt den Vorschlag. In England Socialdemokraten im Roten Hause" im Interesse der Allgemeinheit gebe man den Gewerkschaften eine allgemeine Lohnstatistit, aber das entscheidend und gar nicht mehr zu entbehren sei. feit, mehr Einfluß in der städtischen Verwaltung zu gewinnent, nächsten Kongreß diese Forderung erlangt haben würden, und wünsche durch Beteiligung an den Wahlen, bei ständiger Kontrolle der genüge nicht. Er hoffe, daß die englischen Bergarbeiter bis zum ergebe fich für die Arbeiterschaft immer von neuem die Notwendig den gleichen Erfolg den Kameraden der andren Nationen. Wählerlisten.

Aus alledent

Als dann später Regen eintrat, lagen die Patienten bis zu drei Zoll tief im Schlamm. Mittlerweile waren die ausgebildeten Ordonnanzlente sämtlich abberufen worden, von geschulten Kranken- Die französische Resolution wird einstimmig angenommen. pflegerinnen war nichts zu sehen, drei Aerzte mit fünfundzwanzig In geradezu unerhörter Weise habe sich der Freisiun in der Hierauf beginnt auf belgischen und französischen Vorschlag die städtischen Verwaltung an der Arbeiterschaft durch Verschleiß der unwissenden, ungeschulten gemeinen Soldaten, die meisten davon Besprechung der Lohnverhältnisse in den einzelnen Coatsmengen an die Großunternehmer versündigt, wodurch eine Ver selbst Retonvalescenten, hatten den Krantendienst zu versehen, Ländern, des Verhältnisses zwischen Lohn und Profit, sowie des teurung bis über 100 Pro3. erfolgte, angeblich eine Folge der während die Zahl der Kranken auf 500 gestiegen war. Das ganze Steigens der Kohlenpreise und der Profite feit 5 Jahren. Lager bei Bloemfontein sei eine Besthöhle gewesen. Kohlennot. Redner schildert hierbei, wie er aus eigner Anschauung Pépin Belgien führt detaillierte Zahlenangaben an, aus denen in der Gasanstalt in der Danzigerstraße wahrnehmen mußte, daß den Man kann sich denken, welchen Eindruck diese Schilderung im hervorgeht, daß die Löhne, obwohl in den letzten Jahren gestiegen, fleinen Geschäftsleuten, angeblich wegen Mangels an Arbeitern, Coats Publikum gemacht hat. Daß Mr. Burdett- Contts sie nicht um doch erheblich hinter dem Steigen der Produktion und der Profite vorenthalten, den Großunternehmern aber solche überlassen wurde! bloßer Sensationshascherei wegen veröffentlicht hat, geht daraus zurüdgeblieben sind. Daher fordern die Belgier eine Lohnerhöhung Den grellsten Widerspruch aber mit dem Interesse der Einwohner­hervor, daß er schon Anfang Juni an die Regierung über seine von 10 Proz. für die Männer und 15 Proz. für die Arbeiter ober Den grellsten Widerspruch aber mit dem Interesse der Einwohner­schaft beweise das Verhältnis der Stadt zur Großen Berliner Erfahrungen Mitteilung hatte gelangen laffen und ebenso dem Tage. Feldmarschall Roberts geschrieben halte. Die Regierung ist denn Straßenbahn, die durch ihr ganzes Verhalten den gerechten Hasley England ist nicht in der Lage, detaillierte Zahlen zu Haß der Bevölkerung erregte. Um diesen Uebelständen vorzubeugen, auch schnell daran gegangen, die zwischen ihr und Roberts über diese geben. Die Unternehmer verheimlichten systematisch den Betrag des hätte die Stadt es versucht, eigne Straßenbahnen auf ihrem Sache gewechselten Telegramme zu veröffentlichen und hat ihre Profits. Im Durchschnitt seien die Löhne seit 1888 um 45 Broz. Grund und Boden zu errichten, wozu aber eine staatliche Konzession Hand dazu geboten, daß die Sache im Parlament zur ausgiebigen gestiegen. Die gleitende Lohnſkala gestatte die Erhöhung bis zu erforderlich war, die indes verweigert wurde.( Große Besprechung tommen konnte. Nachdem sie schon am Donnerstag 60 Broz. 70 000 schottische Bergleute haben eine Erhöhung von Heiterkeit.) Auf einen einen dagegen gemachten Einwand, mit flüchtig erörtert worden war, ist sie gestern- Freitag- Gegenstand 75 Broz. gegenüber 1888 erlangt. Der Lohn schwanke in England inveis auf die Hochbahn von Siemens u. Halste, wurde einer langen und heftigen Debatte gewesen. durchschnittlich zwischen 61/2 bis 8 M. pro Tag bei einer Arbeitsdauer entgegnet, daß diese auf Allerhöchsten Wunsch" genehmigt fei. Diese Debatte hat so viel ergeben was übrigens auch schon von 4 bis 5 Tagen pro Woche. die Robertsschen Depeschen zugestanden daß die Schilderungen Evrard Frankreich beschränkt sich auf die Bemerkung, daß Daß aber die Große Berliner ihre weitere Konzession von 1919 des Mr. Burdett- Coutts in der Haupfache richtig sind. Der Unter- die Lohnzustände in Frankreich denen Belgicus ähnlich wären. Die bis 1949 vom Polizeipräsidenten auf Veranlassung des Ministers des staatssekretär für den Krieg, Mr. Windham, räumte ein, daß die Ver- Franzosen hätten eine Erhöhung von 10 Proz. erlangt, aber das Jumern erhalte, tennzeichnet am besten, in welchen Verhältnissen wundeten und Kranken bei Bloemfontein bis zu einem gewissen genüge nicht, man müſſe eine Erhöhung von 20-25 Proz. an- verwaltung der Gemeinden befinden. Jedenfalls darauf sich und beklagenswerten Grade schrecklichen Erduldungen ausgesetzt ge- streben. stügend hätten die Unternehmerproßen im Baugewerbe den gemacht mit der Streitklanjel, die glitch­feine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, daß die Stadt, nur gestüt auf das Juteresse der Wähler, eine Berbesserung der Verhältnisse zu Gunsten des Einzelnen wie der Gesamtheit herbeizuführen und zu fördern vermag, wenn durch Beteiligung an den Wahlen die arbeitende Bevölkerung selbst regen Anteil nimmt.

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wesen find, deren vollen Umfang diejenigen vielleicht nicht ganz Die deutsche Delegation verzichtet aufs Wort.

Ju der hierauf folgenden Besprechung, an der sich BI it cher, nbe und Völd er beteiligten, wurde auf die gegenwärtigen Mietssteigerungen, auf die Abgabe von Pries" in den Gasanstalten anstatt an Arme an die Großunternehmer, sowie auf die Ver­schiedenheit der Lehrbücher in den Berliner Gemeindeschulen hingewiesen. Borgmann erwiderte u. a. darauf, daß die bedauerliche Verschiedenheit der Lehrbücher, welche gerade den Arbeiterfamilien durch fortwährende Neuanschaffung hohe Ausgaben verursachen, jedenfalls mindestens so lange dauern werde, als Herr Stadtschulrat Bertram das Berliner Schulwesen leite. Es sei ja auch bekannt, daß die Herausgeber der Lehrbücher durch die Neu­anschaffung einen hohen Gewinn erzielen.

erfaffen, die noch keinem Arieg beigewohnt haben." Aber Als Mittel zur Erkämpfung einer Lohnerhöhung schlägt die gleichen Versuch licherweise vom Magistrat abgelehnt wurde, Redner Schließt die Ursache sei nicht in mangelnder Fürsorge zu suchen. belgische Delegation den internationalen Generalstreit Von der heimischen Regierung sei nichts gespart worden, der Bergarbeiter vor. die Armee mit allem auszurichten, was Bu aus Glower England spricht sich gegen den Generalstreik aus. reichender Krankenpflege erfordert war. Der medizinische Stab Im übrigen verweist er auf den Lohn von 8 M. pro Tag als ein hätte mit Aufgebot aller Kräfte gearbeitet und die Heeres- vorerst hinreichendes Lohnminimum, das auf dem Kontinent ait­leitung ihr möglichstes gethan, den Krankendienst auf der Höhe des zustreben wäre. menschlich zu Leistenden zu halten. Aber es kämen im Krieg eben Cotte Frankreich befürwortet den Generalstreit im Falle der Fälle vor, wo alle Berechnungen zu Schanden würden. Man solle Verweigerung der Lohnforderungen. Die Engländer hätten einen sich nur vergegenwärtigen, wie die Dinge bei Bloemfontein lagen. Fehler gemacht, als sie sich nach dem Streit von 1894 auf die Ein­Die Armee sei in Eilmärschen vorgerüdt, um den Gegner an neuer richtung von Versöhnungsämtern eingelassen hatten. Das binde Sammlung zu verhindern. Im Rücken dagegen seien alle Ver- ihnen die Hände für den Fall eines internationalen Streits auf dem bindungen unterbrochen gewesen, die Eisenbahnen zerstört und die Kontinent. Die Bergarbeiter seien der Schlüssel zur Emancipation Brücken demoliert, so daß bei den ungeheuren Entfernungen die des Proletariats. Transporte außerordentliche Zeit in Anspruch nahmen. Dabei sei Die deutsche Delegation erklärt furz, den Generalstreit nicht das Haupterfordernis doch gewesen, die Armee ausgiebig mit votieren zu können. Nahrung und Munition ausgerüstet ausgerüstet zu halten, das fei Hierauf wird über die gedruckte Resolution abgestimmt, in einmal im Krieg das wichtigste und auch das humanste welcher lediglich von der Schaffung einer allgemeinen Bewegung Erfordernis. So sei es unvermeidlich gewesen, daß der der Bergarbeiter aller Länder, sowie von den Mitteln, einen Erfolg Ambulanzdienst zeitweise zurücktreten mußte. Bei alledem sei zu erzielen" die Rede ist. Die Resolution wird angenommen. Der Vorsitzende Wünsch giebt noch bekannt, daß in nächster Zeit jedoch die Sterblichkeitsrate nicht übermäßig hoch gewesen; von DasDatum des nächsten kongreffe 3. Die Franzosen in allen Bezirlen des 6. Wahlkreises wie in Berlin Versammlungen den von typhösen Krankheiten Befallenen feien in Bloemfontein beantragen den September 1901. Die Engländer erklären, im Sep mit der gleichen Tagesordnung stattfinden werden. Gleichzeitig weniger gestorben, als in allen früheren Feldzügen; die Rate der tember wegen des internationalen Gewerkschaftskongresses fich nicht ersucht, er Männer wie Frauen, für Verbreitung des Borwärts", tödlichen Ausgänge sei nur unwesentlich höher gewesen als in den beteiligen zu können. heimischen Feldhospitalen, nämlich 21 Broz. gegen 20,4 Proz. Im Hué Deutschland schlägt vor, den nächsten Kongreß 1902 ab- Beitritt zum Wahlverein, sowie zur Kontrolle der Wahllisten thätig übrigen erflärte die Regierung, daß fie, in Uebereinstimmung mit zuhalten. Alljährliche Kongresse feien nicht mehr nötig. Die Sach- au ſein. Feldmarschall Roberts, die Beschwerden einer unparteiischen Stom- lage sei bereits geklärt. Er unterschätze die Bedeutung der Kongresse Die Stuccateure hielten am Montag eine öffentliche Ver misfion von Sachverständigen zur Untersuchung überweisen würde. nicht, im Gegenteil danke er den Engländern, die 1890 die sammlung in den Arminhallen ab, in der die Lohnkommission über Mr. Burdett- Coutts, der nach Mr. Wyndham sprach, bestritt, daß Initiative zu den internationalen Kongressen ergriffen hätten. Aber das Ergebnis der Verhandlungen mit der Kommission der Unter­bie tlägliche Behandlung der Kranten in Bloemfontein und auf dem man habe schon diesmal gesehen, daß immer dieselben Fragen und nehmer berichtete. Nach dem Bericht, den der Vertrauensmani Weg dahin unvermeidlich gewesen sei. Bloemfontein habe eine ganze dieselben Resolutionen behandelt und angenommen werden. Die Daschütt erstattete, sind die bisherigen Verhandlungen refultatios Anzahl öffentlicher Gebäude und von ihren Inhabern verlassener Deutschen tönnten auch, wie die Engländer, 50 Delegierte schicken; verlaufen., Troz Gründung der Unternehmer- Vereinigung ist eine