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Nr. 173. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Zum Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten  . Entwickelung des chinesischen   Außenhandels im letzten Jahrzehnt.

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Vom Weltmarkt.

-

der Netto Import***) der Export***) die Gesamtsumme in Hailw.- Taels

in Hait.- Taels

in Haiti.  - Tacts

1898

Sonnabend, 28. Juli 1900.

mur

=

die

direkte

Entwickelung des chinesischen   Außenhandels im letzten geht. Der direktè Handel nach England stieg von 1890-1898 mur Jahrzehnt. Die in China   ausgebrochenen Wirren haben in den von 37,7 auf 45,7 Millionen H.- Taels, während der Wert des lezten Wochen vielfach zu allerlei Betrachtungen Anlaß gegeben über chinesischen   Handels mit dem übrigen Europa  ( ohne Rußland  ) sich Das Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten  . Es die Handelsentwickelung Chinas   in den letzten Jahren, seine Be  - von 14 auf 35 Millionen, der Handel mit Japan  ( ohne Formosa) ist in der kapitalistischen   Presse üblich geworden, jede Leistung unserer deutung als Absatzmarkt für die Industrie Westeuropas   und die fich von 12 auf 38 Millionen, der Handel mit den Vereinigten Diplomatie, die auch nur halbwegs nach einem Erfolg aussieht, mit Aussichten für eine baldige Erweiterung seiner Konsumfähigkeit. Staaten sich von 12 auf 29 millionen erhöhte. Allerdings muß zu Lobgefängen über die einzigartige Geschicklichkeit des Grafen v. Bülow Dabei sind, wie über seine socialen Einrichtungen, aus über seine Englands Handel der größte Teil des chinesischen   Handels mit zu begrüßen, und so kann es nicht verwundern, daß auch das Handelsverhältnisse gar seltsame Ansichten zu Tage gefördert worden, Hongkong   hinzugerechnet werden, doch gewinnen an diesem von Deutsch   amerikanische   Handelsabkommen, als die ersten untlaren felbst in Blättern, die in Börsen- und Handelstreisen den größten Songtong aus betriebenen Handel auch in steigendem Maße Indien  , offiziösen Mitteilungen und Andeutungen darüber in die Deffent- Teil ihrer Abonnenten haben und sich sonst meist über auswärtige die Straits Setlements, die Sunda Juseln, Australien  , Deutschland  lichkeit draugen, als nenes Glied in der Kette deutsch  - diplomatischer Handelsangelegenheiten gut unterrichtet zeigen. Diese Erscheinung istum und die Vereinigten Staaten  . Im ganzen genommen ist der Erfolge gefeiert und ihm eine weitreichende handelspolitische Be- so merkwürdiger, als über die Entwicklung des chinesischen   Außen- Rückgang des englischen Handels unverkennbar. dentung beigemessen wurde. Dieser Ueberschwang ist jedoch gar handels und noch manches Wissenswerte sonst die vom Statistical   Wenn auch vorläufig noch ziemlich unbedeutend, so doch in bald einer kazenjämmerlichen Ernüchterung gewichen, feit es sich Departement" der chinesischen   Seezoll- Verwaltung herausgegebenen rafchem Aufschwung begriffen zeigt sich der Handel des chinesischen  deutlich herausgestellt hat, daß es sich nur um einige kleine, Frant Statistiken*) wertvolle Aufschlüsse geben und überdies in den letzten Reichs mit Sibirien  . Im Jahre 1890 belief er sich nur auf reich, Portugal  , Italien   und Argentinien   längst eingeräumte Zoll- 20 Jahren eine ansehnliche Menge Broschüren über die Wichtigkeit 5,4 Millionen, 1898 dagegen bereits auf 13 Millionen H.- Taels ermäßigungen auf Artikel handelt, die für die deutsche   Ausfuhr nach des chinesischen   Markts zusammengeschrieben worden ist, manche zum teil eine Folge der beträchtlichen Einwanderung der Chinesen den Bereinigten Staaten fast gar nicht in Betracht kommen. darunter allerdings von recht zweifelhaftem Wert. in Ostsibirien. Die erste Hoffnung, daß sich die amerikanische   Regierung ebenso Gewöhnlich heißt es, im Gegensatz zum japanischen, entwickele Wesentlich günstiger stellt sich das Resultat für England, wenn gegenüber Deutschland   zur Anerkennung des Meistbegünstigungsrechts fich der chinesische   Handel nur äußerst langfam, obgleich seit dem man. untersucht, wie sich seine Ausfuhr nach China   zu seinem Import verstanden haben, wie im Dezember 1898 der Schweiz   gegenüber, Friedensvertrage von 1858 eine ganze Reihe neuer Vertragshäfen von dorther verhält. Es zeigt sich dann, daß China   hauptsächlich deren Anspruch auf Meistbegünstigung allerdings viel flarer lag, ift dem Handel geöffnet worden seien. Mit der schnellen Zunahme des für England als Abfakgebiet für seine Fabritate in betracht kommt, bald zerronnen. Und ebenso wenig hat sich die Ansicht bestätigt, daß japanischen Ein- und Ausfuhrhandels hat allerdings der chinesische weit weniger als Bezugsquelle von Nohmaterialien und Lebens­es fich um Rollermäßigungen handelt, die über Abschnitt III des Wußenhandel nicht Schritt gehalten; aber von einer langiamen Ent mitteln. Die Die direkte Einfuhr aus England alt China Dingley- Tarifs hinausgehen, wie sie beispielsweise Argentinien   für widelung fann deshalb noch immerhin keine Rede sein, denn während betrug an 35 Millionen H. Taels, drei seiner wichtigsten Exportartikel, für Wolle, Häute und Zucker die Ein- und Ausfuhr Chinas   sich in 1870 nur auf ungefähr Ausfuhr Chinas   nach England 10,7 Millionen; auch zugestanden erhalten hat. Ein einigermaßen stichhaltiger Grund für 119 Millionen Haitwan- Taels**) stellte, betrug die Summe 1898 an wenn man den Handel über Hongkong   mit in betracht zicht, so Iche Hoffnungen war übrigens von vornherein nicht vorhanden, 369 Millionen. Dabei kommit in Betracht, daß die bedeutendste Zu ergiebt sich noch immer, daß England ungefähr das Doppelte au denn in den Depeschen heißt es, daß Mac Kinleynahme in die neunziger Jahre fällt. Es betrug nämlich Waren nach China   liefert, als es von dort empfängt. Dasselbe demnächst eine Erklärung erlassen werde, welche die be­treffenden Zollreduktionen in Kraft jeze. Zu solcher eigenmächtigen gilt für Japan   und in schwächerem Maße auch für die Vereinigten Staaten von Amerika  . Dagegen kommt für den europäischen  Ermäßigung der Zölle ist aber der Präsident nur berechtigt, venit es 1870 Sontinent China weit weniger als Absatzmarkt wie als Gin­fich um die im Abschnitt III der Dingley- Bill genannten Bofitionen 1875 faufsmarkt in Betracht. Während die europäischen   Staaten haudelt; für die ini Abschnitt IV des Tarifs vorgesehenen weiter 1880 ohne Großbritannien   und Rußland 1898 nach nach China   für reichenden Zollermäßigungen bis zu 20 Broz. auf alle zollpflichtigen 1885 9,3 Millionen Taels Waren lieferten, importierten sie von dort Gegenstände bedarf es nämlich einer Genehmigung des Vertrags 1890 für 25,9 Millionen. Relativ noch geringfügiger ist Nußlands durch den Kongreß und der Ratifizierung durch den Senat. Zudem 1891 Ausfuhr nach China  ; fein Export dorthin belief sich in 1898 nur auf aber bestimmt das Dingley- Tarifgesetz, daß solche Verträge auf 1892 1,8 Millionen H.- Taels, seine Einfuhr von China   auf 17,8 Millionen. Grund des Abschnittes IV nur innerhalb des Zeitraums von zwei 1893 Vielfach ist in letzter Zeit von dem blühenden Kunsthandwerk Jahren nach Infrafttreten des Dingley- Tarifs eingegangen werden Chinas   gesprochen worden, von seinem Ueberfluß an kleinen Er­dürfen, also nur bis zum 24. Juni 1899. zeugnissen einer vorgeschrittenen Kunstindustrie, der durch den Bau von Eisenbahnen neue Absatzwege eröffnet würden. Diese Auffassung beruht auf ganz irrigen Vorstellungen. China   ist hauptsächlich Agrar­staat, und demnach bilden Nahrungsmittel und Rohstoffe denn auch seine Hauptausfuhrartikel; die Menge der ausgeführten Fabrikate Wie weit an diesen Summen die einzelnen Länder beteiligt sind, spielt gegenüber der Rohstoff- Ausfuhr eine durchaus bescheidene Rolle. " Zur Ausgleichung des Handels der Vereinigten Staaten   mit läßt sich schwer angeben. Einmal infolge der englischen Registrations Von dent Export Chinas   während des Jahres 1890 im Werte von fremden Ländern und ihren Kolonien, welche die folgenden Artikel methode, nach welcher alle Waren, die von englischen Häfen ein- 87,1 Millionen H.- Taels entfallen nur ca. 7 Millionen auf eigentliche treffen, als englische Waren, alle, die von Vorderindien eintreffen, Fabrifate, von dem Export in 1898( 159 Millionen H.- Taels) nur oder einen derselben erzeugen und nach diesem Lande ausführen als indische eingetragen werden, auch wenn sie eigentlich deutschen, 13 Millionen. Selbst die Ausfuhr an chinesischem Borzellan und Weinstein oder rohen Weinstein oder rote Weinhefe, Branntwein oder andere aus Körnerfrüchten oder andren Materialien hergestellte franzöfifchen, belgischen Ursprungs 2c. find; zweitens, weil unter den Steingut ist ziemlich unbedeutend; fie stellte sich 1890 auf 617 491, oder andere aus Körnerfrüchten oder andren Materialien hergestellte Importen und Erporten, die von Hongkong   eingehen resp. nach dort 1898 auf 1501 307 H.- Taels. oder destillierte Spirituosen, Champagner und alle andren oder destillierte Spirituosen, Champagner und alle andren ausgeführt werden, sich viele Waren befinden, die deutscher, indischer, Die wichtigsten Ausfuhr- Artikel sind Seide, Thee, Bohnenkuchen, Schaumweine, nicht moussierende Weine und Wermut, Gemälde und Statuen, wird der Präsident ermächtigt, nach In- Ländern weiter befördert werden. Sodann aber führen die Tabellen Federn 2c. amerikanischer, australischer Herkunft oder von Hongkong   aus nach diesen Bohnen, Rohbaumwolle, Häute, Buder, Tabat, Wolle, Del, Papier, Der Seiden- Export stellte sich 1890 auf 37,3, 1898 auf krafttreten dieses Gesetzes und danach von Zeit zu Zeit mit den von den europäischen   Herkunfts- und Bestimmungsländern nur Eng- 62,8 Millionen H.- Tacls. Auf Stückware kommen davon jedoch Regierungen jener Länder, welche die obengenannten Artikel oder land und Rußland   einzeln auf, alle übrigen Länder Europas   werden nur 5,1 bezw. 9,7 Millionen H.- Taels; die weitaus größte Menge einen derselben nach den Vereinigten Staaten ausführen, zum zusammengefaßt unter der Bezeichnung Kontinent von Europa   ohne der Ausfuhr besteht in Rohjeide und gesponnener Seide. Zweck des Abschlusses von Handelsverträgen, in denen gegenseitige Rußland  ". Das sind Mängel der Statistik, die einen genauen Ein- Der Thee- Export ist in den letzten Jahren stationär geblieben; and gleichwertige Zugeſtändnisse zu Gunsten der Erzeugnisse und blick erschweren, mit denen nun aber einmal gerechnet werden muß. 1890 betrug er 26,6, 1896 25. 1897 23,1, 1898 28,9 millionen Fabritate der Vereinigten Staaten   zugestanden werden, in Unter­handlungen zu treten; Stellt man unter Festhaltung dieser Rubrizierung die Einfuhr- H.- Tacls. Die Ursache ist in dem zunehmenden Theebau Indiens  wenn die Regierung eines Lands und Ausfuhr- Zahlen der Jahre 1890 und 1898 zusammen, so ergiebt und vornehmlich Ceylons zu suchen, welcher der chinesischen   Thee­oder einer Kolonie, die die obengenannten Artikel oder sich nachfolgender Anteil der verschiedenen Länder an dem chinesischen   fultur starte Konkurrenz macht. Vergleicht man die Thee- Ausfuhr cinen derselben erzeugt und nach den Bereinigten Außenhandel. von 1890 mit der von 1898 so ergiebt sich folgendes Resultat: Ausfuhr in H.- Taels

88 175 413 127 093 481 134 003 863

63 693 268 67 803 247

55 294 866

68 912 929

79 293 452

77 888 587

64 884 879

87 144 480

100 947 849

135 101 198

102 583 525

151 362 819

116 632 311

1894

162 102 911

128 104 522

1895

171 696 715

143 293 211

1896

202 589 994

202 828 625

131 081 421 163 501 358 159 037 149

So stand es für den, der die Bestimmungen des Dingley- Tarif fennt, von vornherein fest, was seitdem offiziös bestätigt worden ist, 1897 daß es sich nur um die verschiedenen, andren Ländern bereits ein­1898 geräumten Bollermäßigungen handelt, die im nachstehenden dritten Abschnitt des Tarifs erwähnt sind:

Staaten ausführt, ein Handelsübereinkommen mit den Vereinigten Staaten abzuschließen oder Zugeständnisse zu Gunsten der Erzeng nijje oder Fabritate derselben machen sollte, die nach Ansicht des

209 579 334

Es betrug:

Präsidenten gegenseitig und gleichwertig sind, so ist der Präsident Der Import von Großbritannien  ermächtigt, während der Dauer eines solchen Uebereinkommens Der Export nach

oder Zugeständnisses durch Proklamation die Erhebung der in

diesem Gesetz erwähnten Zölle von den genannten Artikeln, Der Import von Hongkong  die aus einem solchen Lande oder aus einer solchen Kolonie nach den Vereinigten Staaten   ausgeführt werden, außer Kraft zu setzen..."

Für Frankreich  , Portugal  , Italien   find als weinproduzierenden und auf die Weinausfuhr angewiesenen Ländern die Zollreduktionen von

Der Export nach

gewissem Wert, für Deutschland   bedeuten sie recht wenig, denn der Der Import von Europa   ohne Rußland Wert der genannten von Deutschland nach den Vereinigten Staaten Der Export nach und Großbritannien  ausgeführten Artikel betrug in den letzten Jahren nur etwa 1 Proz.

unsrer Gesamt- Ausfuhr dorthin und wird sich auch in den nächsten

11

Der Export nach

"

Jahren kaum neunensivert heben, denn mit Frankreich   können wir Der Import von Japan  )

in den wichtigeren dieser Artikel doch nicht konkurrieren. den Zöllen für jene Erzeugnisse der deutschen   Industrie, die

118 988 134 186 716 176 157 177 039 153 060 292 214 237 961 234 951 712 237 684 723 267 995 130

290 207 433 314 989 926 333 671 415 366 329 983 368 616 483

1890 H.- Taels

1898

H.- Taels

10 715 952

24 607 989 13 095 284 37 703 273 72 057 314 32 930 551

34 962 474

45 678 426 97 214 017 62 083 512 159 297 529

104 987 865

1890 S.- Taels 2471 075 11 629 886

1898 H.- Taels

9 397 792 25 929 114 35 326 906

Schwarzer Thee Grüner Thee Staub Thee.

3 700 488 40 959

1890 20 579 818

1898 19 445 225

4451 138

1 883

2 136 720 205 465

4 352 144

426 439 202 653

Echwarzer Ziegelthee Grüner Ziegelthee

Thee- Tabletten.

Die Einfuhr Chinas   besteht vornehmlich in kleinen Fabrikaten, Baumwollenwaren, Opium, Metallen( meist Halbzeug). Der Wert diefer Waren betrug nach den Angaben der Zollverwaltung:

Metalle

14 100 961 7 388 685 4 832 437 12 221 122

8 676 057 8 164 748 11 840 805

27 376 063 16 092 778 43 468 841 17 163 312

Verschiedene Fabrikate Baumwollwaren

1890 87 144 480

1898

89 353 602 H.- Taels

Opium

45 020 302 28 956 329 6 872 084

77 618 824

29 255 903 9 787 077

29 150 083

durch den Dingley- Tarif am härtesten betroffen worden sind, für Der Import von den Vereinigten Staaten  die Fabrikate der Textil- und Konfektionsbranchen wird nichts ge- Der Export nach den ändert. Auch die Zuckerfrage", der Streit darüber, ob die amerika­ nische   Regierung berechtigt ist, vom deutschen   Prämienzuder neben dem gewöhnlichen Zoll noch einen der Ausfuhrprämie entsprechenden Was den Handel mit Rußland   aubetrifft, so wird unterschieden, Ausgleichszoll zu erheben, oder vom deutschen   Zucker nur der ge- ob er auf dem Seewege, von Odessa   aus, vor sich geht, oder auf wöhnliche Zoll erhoben werden darf, wird durch das neue Abkommen dem Landwege über Kiachta oder über die Mandschurei  : nicht berührt.

Im Grunde genommen bleibt alles beim alten; einige kleine

Bollreduktionen find gewährt, aber auf Artikel, die Deutschland  

ftets nur in einen Mengen nach den Vereinigten Staaten   aus- Import von Odessa  geführt hat. In gewisser Hinsicht ist unsere Position sogar Export nach

"

Ueberraschend ist die Steigerung der Einfuhr von Baumwoll­11 986 771 varen. Lieferanten für den chinesischen   Markt sind hauptsächlich England, die Vereinigten Staaten von Amerika  , Judien und Japan  . England liefert hauptsächlich bessere weiße Waren, Amerika   und Japan   versorgen China   mit Mittel- und mit ordinärer Ware( billigere Shirtings, Sheetings und Drelle). Das eingeführte Garn, dessen Wert sich in 1898 auf nicht weniger als 38,3 Haifw.- Taels( circa 115 Millionen Mart) belief, tommt fast ausschließlich von Britisch­Indien und Japan  ; die englische   Garn- Einfuhr hat fast alle Be deutung verloren.

1898

H.- Taels

1 454 281

5 004 991

6 459 272

Wie hoch Deutschland   an der chinesischen   Ein- und Ausfuhr beteiligt ist, läßt sich aus den schon genannten Gründen aus den Tabellen der Seezoll- Verwaltung nicht ersehen; nach der deutschen  Handelsstatistik stellten sich die Einfuhr aus China   in das Zollgebiet und die Ausfuhr aus leyterem nach China   folgendermaßen:

1890

H.- Taels 687 305

8 711 960

noch schlechter als vor drei Jahren nach Jukrafttreten der Dingley­

4 399 265

Bill. Damals hatten wir wenigstens die Möglichkeit, uns durch zoll­politische Zugeständnisse die Vorteile der im Abschnitt IV des Tarifs Import von Sibirien   via Kiachta  genannten Zollvergünstigungen zu sichern, heute nach Ablauf der Export nach

665

4 527 848

vom Gesetz bestimmten Abschließungsfrist ist auch dies außerordentlich erjchwert.

4 527 848

210 521 616 774

9 795 790 9 796 455 299 142 2 997 426

1805 1896

Einfuhr von China  27,0 Min. Mart

41,8

"

45,3

87,1

"

"

"

1897

57,5

32,3

89,8

827 295

3 296 568 1898

"

"

"

"

"

39.5

48,0

87,5

"

"

"

"

29,0

50,6

79,6

"

"

"

Ausfuhr nach China  

Gesamt

35,4 Mill. Mart 62,4 Mill. Mark

"

Import von Sibirien   über Mandschurei  Die Schuld an diesen schönen Erfolgen" liegt an dem Fest: Export nach halten unsrer Regierung an hohen agrarischen Schußzzöllen. Daß Amerika  , nachdem ihm erst jüngst durch das vom Reichstag an­zum Schutz der einheimischen deutschen genommene Gesetz

Die vorstehenden Ziffern sind in mehr als einer Beziehung Lehr­National Trichine die Fleischeinfuhr nach Deutschland   bereich. Sie zeigen, daß der Handel Chinas   mit England im Vergleich zu schränkt worden ist, sich zu besondrem Entgegenkommen dem des übrigen Europas  , Japans   und der Bereinigten Staaten zurück­bereit zeigen würde, erschien von vornherein wenig glaubhaft. Von den Vereinigten Staaten   werden nur dann wesent-*) Die in Betracht kommenden, von der Seezoll- Verwaltung liche Erleichterungen für die Einfuhr deutscher   Industrieprodukte zu herausgegebenen Schriften find: 1. Die Returns of Trade and erlangen sein, wenn wir uns dazu verstehen, unire Grenzen im Trade Reports", die aus zwei Teilen, einer jährlichen Uebersicht weiteren Maße ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu öffnen. über den Gesamthandel und einer Handelsstatistik der einzelnen Ven solchen Zugeständnissen find aber die sogenannten Mehrheits- Säfen bestehen; 2. die vierteljährliche Customs Gazette" mit parteien des Reichstags weit entfernt; im Gegenteil, das Quartalsübersichten; 3. die Decennial Reports". Agrariertum würde es jogar nicht ungern schen, wenn**) Der Kurs des Haitwan- Tacl ist, was beim Vergleich mit in ein frisch fröhlicher Zollkrieg mit der Union   ausbräche und Betracht gezogen werden muß, in den letzten Jahren bedeutend ge­dieser zur Einführung recht hoher Kampfzölle auf Produkte fallen; im Jahre 1890 galt es noch 5,29 Mart, jezt nur ungefähr der amerikanischen   Landwirtschaft führte. Dann ließen sich 3 Mart.

doch zum Wohl des notleidenden Junkertums die Preise so mancher***) In den obigen Ziffern ist der Wert des Warenhandels, der Lebensmittel noch etwas mehr in die Höhe treiben. Wie sehr den durch chinesische Dschunten vermittelt wird, nicht mit enthalten, da agrarischen Hähnen neuerdings der Kamm schwillt, zeigt die kürzlich diese der Kontrolle der See- Zollverwaltung nicht unterstehen. von der Korrespondenz des Bunds der Landwirte" aufgestellte Forde-) Die Zunahme des Handels mit Japan   ist nicht allein der rung, daß nicht der jegt geltende Getreidezoll von 3,50 m., sondern industriellen Entwicklung des letteren geschuldet; in der Import­der frühere von 5 M. als Basis für die Erhöhung der Getriebezölle summe für 1898 fteden 4 794 251 H.- Taels für Herfünfe von For zu dienen habe. moja, in der Exportsumme 924 629 H.- Tacls für ausgeführte Waren nach Formoja.

1898

Wie man sicht, ist unser Handel mit China   trok Weltpolitik und Siautschou in den letzten Jahren keineswegs gestiegen. Die Ausfuhr Deutschlands   nach China   besteht vornehmlich in Wollen- und Halb­wollenivaren, Farben, Metallwaren und Quecksilber, die Einfuhr aus China   in Thee, Bettfedern, Kampfer, Häuten, Fellen, Borsten, Gall­äpfeln, Bast- und Strohwaren.

8um Schluß noch eine Uebersicht über die Entwickelung des Handels in den sechs wichtigsten chinesischen   Häfen. Es betrug der Gesamthandel( Ein- und Ausfuhr):

Shanghais  

"

1890 52,5 Mill. H.- Taels 34,1

"

1898 88,6 Mill. H.- Tacts. 63,1

36,4

53,8

"

"

"

38,5

49,6

"

"

"

24,9 14,4

35,4

#

"

"

"

32,4

"

Tientsins Hankaus Kantons Swatows Nintschwangs Shanghai   behauptet seinen Platz als Metropole des chinesischen  Handels, aber sein einstiger Konkurrent, Kanton, tritt zurück und wird mehr und mehr von Tientsin und dem Yangtse- Hafen Hankan überflügelt. H. C.