Marques vom 7. August gemeldet: Die britischen Truppen rüden langsam gegen Machadodorp vor. Eine Kolonne geht von Middel burg , eine andre von Süden her vor. Die Boeren leisten den vom Süden her kommenden Truppen nur geringen Widerstand.
Gendarmen übergeben. Dieser führte ihn in das nahegelegene! Boerenkrieg. Dem„ Daily Telegraph " wird aus Lourenço Gefängnis ab, wo er bis 4 1hr morgens verbleiben muß. Dann wird er unter Bewachung ins Kantonalgefängnis von Lorquin verbracht. Endlich, um 6 1hr abends, befreit ihn ein telegraphischer Befehl des Kaisers. Von den ihm gewährten 48 Stunden hat der Pater also die Hälfte abfißen" müssen. Und das alles im Lande der besten Rechtsgarantien"!-
Wegen ,, Gutheißung des Attentats". In Wien fanden In Wien fanden drei Anarchistenprozesse" statt. Die Angeklagten sollen das Attentat auf König Humbert gebilligt haben. Die Wiener Arb.- 3tg." berichtet darüber:
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Zuerst wurde der bisher unbescholtene Pferdeknecht Kaspar Barga vorgenommen. Die Verhandlung gegen ihn war geheim, da er sich auch der Majestätsbeleidigung schuldig gemacht haben sollte. Barga ist ein junger Mensch, der nur gebrochen deutsch spricht. Er hat keine Schule besucht und ist fast Analphabet. Er vehauptet, daß er angetrunken war, als er die kritische Aeußerung machte. Zwei Zeugen bestätigten die Anklage. Sie hatten die Anzeige erstattet, weil sie den Varga ernst genommen hatten und fürchteten, daß er auch ein Attentat plane. Staatsanwalt v. leeborn fagte, es sei tief bedauerlich, daß es Menschen giebt, die solchen Thaten zustimmen. Menschen von solcher Gefühlsroheit müsse man denn auch für fähig erachten, selbst so schreckliche Thaten zu vollbringen oder wenigstens ihre moralischen Urheber zu sein. Der Gerichtshof schien diese Auffassung zu teilen und verurteilte den Varga zu achtzehn Monaten schweren Kerters und zur Landesverweisung. Der zweite, bisher ebenfalls umbescholtene Angeklagte Antonio Savioli lenguete, die in der Anklage inkriminierte Aeußerung gemacht zu haben, und will nur gesagt haben: Besser der König als ich selbst. Die Anklage wurde von zwei Zeugen unter Eid bestätigt. Toffali gab an, er habe mit den Kameraden gesprochen, was für ein braver Menſch der König war, und gefagt, man ſolle alle
Anarchisten köpfen. Darauf Savioli: Besser den König.
Savioli wurde zu vier Monat Arrest verurteilt. Der letzte Angeklagte Alois Vogrig war ebenfalls bisher gerichtlich unbeanstandet. Er soll in der Baracke der Bauunternehmung Rella, als ein Kamerad jagte: Mir scheint, der Vogrig ist auch ein Anarchist, gerufen haben:" Hoch die Anarchie!"" Vogig wurde zu fünf Monaten Arrest verurteilt.
Die Verschmelzung der beiden Organisationen
Partei- Nachrichten.
Ein Parteitag für beide Mecklenburg und die freie Stadt Lübeck wird am 2. und 3. September in der Stadt Lübeck abüber Agitation und Organisation sowie über die Presse verhandelt gehalten werden. Es wird neben den geschäftlichen Angelegenheiten Polizeiliches, Gerichtliches usw.
werden.
und Mundvorrat. Zwei fortschrittliche Mitglieder des Tsung- liYamen sind geföpft worden. Alle Angehörigen der amerikanischen Gesandtschaften befinden sich gegenwärtig wohl.
Diese Depesche Congers ist nicht datiert, doch wurde sie wahr scheinlich nicht vor dem 30. Juli und nicht nach dem 2. August abgesandt.
Das italiens che Ministerium des Aeußern hat auf direktem Wege eine mit der Unterschrift des italienischen Gesandten in Pefing. Salvago Raggi versehene chiffrierte Depesche erhalten, welche kein Datum trägt und durch das telegraphische Bureau des Tjung- lidie Ermordung des deutschen Gesandten und berichtet, daß die Damen in Peking übermittelt ist. Salvago Raggi bestätigt darin belgische, östreichisch- ungrische und italienische Gesandtschaft geräumt seien. Das Personal der Gesandtschaften habe sich mit den Eine Beschlagnahme erlitt die„ Mannheimer Volksstimme". Miffionaren und den sonstigen fremden Staatsangehörigen in die britische Gesandtschaft geflüchtet, in welcher jegt 700 Ausländer verSie schreibt darüber selbst: Es scheine, als ob die katholischen Missionen int " Abel mit dem Sabel. Unter dieser Stichmarke brachten wir fammelt seien. Der Schutz derselben in unsrer Freitags- Nummer im kleinen Feuilleton einen der Norden der Stadt noch verteidigt würden. Wiener Arbeiterzeitung" und der Münchener Post" entnommenen werde von 30 französischen und 10 italienischen Marinesoldaten aushumoristischen Drahtgruß des Münchener Centrumsabgeordneten geübt. In der britischen Gesandtschaft seien noch auf 2 Wochen Borräte vorhanden. Sidenberger und den Auszug einer Predigt, die der moderne Der belgische Minister des Auswärtigen hat ein von Abraham a Santa Clara vor den Frauen und Jungfrauen Wiens über das Tanzen hielt. Die Predigt und der Drahtgruß scheinen 2. Auguſt datiertes Joostens, belgischer Gesandte" unterzeichnetes nicht den Beifall der fittenstrengen Mannheimer Staatsanwaltschaft Telegramm erhalten, welches folgendermaßen lautet: Bom 4. bis 16. Jumi haben wir mit acht öftreichischen gefunden zu haben, denn gestern morgen erschien ein Beauftragter der Polizei in der Redaktion der„ Voltsstimme", um die Beschlag- Marinesoldaten unsre Gesandtschaft verteidigt, doch konnten wir sie nicht retten. vorhandenen Exemplare der betreffenden Rummer mitzunehmen. französische Gesandtschaft liegt in Trümmern. Alle Fremden nahme die Freitagsnummer anzukündigen und Sie wurde niedergebrannt, ebenso wie die östreichische, holländische und italienische Gesandtschaft. Die Die" Volksstimme" soll sich wider den§ 184 Abj. 1 Reichsgesches von 25. Juni d. J. vergangen haben. Der befinden sich in der englischen Gesandtschaft, wo betreffende Paragraph handelt der Herstellung und sie von den chinesischen Truppen belagert werden. Berbreitung unfittlicher Schriften. Inwiefern in der Wiedergabe der vom 20. Juni bis heute sind von den Marinesoldaten und Freiz Predigt eines frommen Paters ein Sittlichkeitsverbrechen begangen willigen 58 getötet und 70 verwundet worden. Seit dem 17. Juli werden kann, das zu beurteilen überlassen wir den ultramontanen haben die Angriffe aufgehört. Die Lebensmittel sind fast erschöpft. Alle Belgier, die in Blättern. Sie mögen sich mit dem Herrn Staatsanwalt hierüber Wir hoffen, nächste Woche befreit zu werden. auseinandersetzen. Als eine Jronie des Schicksals muß es aber Peking ihren Wohnsiz haben oder hierher geflüchtet sind, befinden jedenfalls betrachtet werden, daß gerade eine Predigt als jittlichkeits- sich wohl. Die niederländische Regierung hat eine aus Beting( Tsung- ligefährdend erachtet wird und daß ein ſocialdemokratisches Organ
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- Ueber die Thätigkeit des Reichstage sollte der ReichstagsAbgeordnete Geyer in Blankenhain S.-W. reden. Die Polizei verbot die Versammlung aus dringenden Gründen des öffentlichen Wohls", weil die Versammlung nur den Zwed haben könne, ein startes Agitationsmittel für socialdemokratische Tendenzen zu bilden." Man darf also in Sachsen- Weimar die gefeßlichen Biele einer miffionenstarken, in allen Parlamenten vertretenen Partei nicht vertreten und man darf auch nicht über die Thätigkeit des Reichstags reden. Dafür haben wir Verfassungen.
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Damen ), 8. Auguſt 4 Uhr 45 Min. datierte Depesche erhalten, welche
für authentisch gehalten wird. Die Depesche besagt, daß die niederländische Gesandtschaft am 22. Juni niedergebrannt sei und der niederländische Blinisterresident und der Sekretär der Gesandtschaft wohlbehalten seien und hofften in vierzehn Tagen befreit zu werden. Der japanische Konful in Shanghai hat eine Depesche empfangen, welche befagt: Die fremden Gesandten in Beling waren am 1. August wohlbehalten. Ein Angriff wird sofort erwartet. Es bleiben für jeden nur 25 Patronen, die Vorräte reichen für sechs Tage aus. Ein japanischer Gesandtschaftssekretär ist seinen Verwundungen erlegen.
Der Vormarsch.
Die" Times" berichten aus Shanghai vom 7. d. M. Es ist nicht zu vermeiden, daß jeder Tag, an dem der Vormarsch ver zögert wird, die Schwierigkeiten für die Entfaßtruppe bedeutend vermehren muß, da die Chinesen mit erneutem Vertrauen erfüllt werden. Chinesische Beamte haben die Mitteilung erhalten, daß Liping heng sich nach Tschiang schan bei Pao ting- fu begeben hat, um das Kommando über die Truppen von Tschili zu übernehmen. Ein Telegramm desselben Blatts meldet aus Tientsin vom
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zu diesem Zweck einberufenen Kongreß beschlossen worden. Nach dem principiellen Einigungsbeschluß, der Ende März 1. J. auf dem Kongreß Die deutsche Chinapolitik hat abermals einen Anlauf genommen, der im allgemeinen gemäßigten Richtung der Unabhängigen gefaßt um die Spize der Aktion zu gewinnen. Graf Waldersee hat worden war, war das Verschmelzungsvotum nur noch eine den Bosten eines Oberbefehlshabers der verbündeten Truppen Formfrage, die einstimmig bejaht wurde. Die gemeinsame Organi in China übernommen. fation trägt den Namen Socialistisch Revolutionäre Föderation". Die Bezeichnung unabhängig" wurde mit großer Ist diese Nachricht in diesem Umfang wahr, und ist Graf Mehrheit aus dem Titel ausgemerzt, da sie jeden Sinn verloren hat, Waldersee nicht etwa bloß zum Leiter der deutsch - russischen Campagne 2. August: Ueber die Frage des Vormarsches ist noch keine ja mißdentet werden konnte, seitdem ein Generalfomitee der Gesamt- ausersehen, so setzte diese Ernennung die Zustimmung aller beteiligten partei existiert, in welchem auch die ehemaligen Unabhängigen" Mächte voraus. vertreten sind. Die Bezeichnung„ revolutionär" fand keinen Widerspruch mehr, indem auch der rechte Flügel seit dem erwähnten März fongreß diese Bezeichnung im Titel führte.
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Graf Waldersee ist in hervorragendem Maße eine Verförperung derjenigen Chinapolitik, die an maßgebender Stelle vertreten wird; er ist zugleich Krieger und Beter, und darum wohl der Mann, der geeignet ſcheinen könnte, den Kreuzzug zu leiten.
Die Föderation soll umfassen politische Gruppen, Gewerkschaften, Genossenschaften und ganze departementale Föderationen. Sie wird geleitet von einen 28 gliedrigen Föderalrat, dem das Wie ist es aber zu erklären, daß die Uneinigkeit der Mächte Kontrollrecht über alle Mitglieder, Gruppen und Preßorgane der schließlich sich auf diesen deutschen Oberbefehlshaber geeinigt hat, Organisation zusteht. Der Förderalrat darf vorkommenden Falls wenn denn jene Nachricht zutreffend sein sollte? Wir hatten kürzlich fein Kontrollrecht durch entsprechende Maßnahmen bestätigen, die, ausgeführt, daß die Stellung eines Oberbefehlshabers foalierter mit Ausnahme des Ausschlusses, sofort vollstreckbar sind unter dem Mächte weniger ein strategisches als ein diplomatisches Amt sei, Vorbehalt einer Berufung der Betreffenden an den Kongreß. Ein Vor- und daß sie deshalb keine Auszeichnung und Ehrung, sondern eine schlag, die Erwählten( Deputierten, Gemeinderäte usw.) principiell vom sehr schwere und bedenkliche Belastung darstelle. Auf diesem Oberst Föderalrat fernzuhalten, weil dieser über jene die Kontrolle auszuüben tommandierenden ruht die Verantwortung der ganzen Unterhat, wurde abgelehnt. Andrerseits soll die parlamentarische Fraktion der Föderation in jeder Sigung des Föderalrates durch einen Delegierten nehmung, und wenn sie scheitert, wird die Nation, der er angehört, vertreten sein. Thatsächlich ist in den Rat kein einziger Deputierter zugleich belastet. Jusofern entspringt es einer vielleicht wohlgewählt worden, wohl aber zwei Pariser Gemeinderatsmitglieder, überlegten, aber nicht sonderlich freundlichen Tendenz der Mächte, wenn die Genossen Navarre und Gruest Moreaut. sie Deutschland reizen, sich in dem unabsehbaren chinesischen Abenteuer immer weiter zu exponieren.
Der Föderalrat wählt aus seiner Mitte einen eigenen Verwaltungsausschuß.
8ugleich beweist die Entfendung Waldersees, Die Beiträge der Gruppen sind festgefegt auf 50 Centimes daß Deutschland in der That eine Politit treibt, ( 40 Pfennig) monatlich bis zu 25 Mitgliedern, 1 Frank bis zu die nach triegerischen Lorbeeren lechzt und dem 100 Mitgliedern und 2 Frank für eine mehr als 100 Mitglieder Traumbild nachjagt, in China das ersehnte zählende Gruppe. Zum Schluß, in der dritten und legten Sigung des Kongreffes, größere Deutschland zu erobern.
wurde ein Sympathie- Votum für die streitenden Pariser Droschken- Allerdings geht Graf Waldersee erst innerhalb zwei Wochen futscher beschlossen und eine Resolution, in welcher von neuem dem nach China , wird demnach vor Ende September dort nicht eintreffen. Willen der Föderation Ausdruck gegeben wird, die Einheit Niemand weiß, wie sich die Dinge alsdann gestaltet haben werden. der Gesamtpartei zu verwirklichen, und die andern Die augenblickliche Striegslage in China ist durchaus unklar. Sonderorganisationen eingeladen werden, mit aller Kraft in diesem Die Berichte über die Kämpfe bei Tientsin laffen nicht mit Sicher Sinne zu wirken. minder durch die Censur getrübt. heit erkennen, wer gefiegt hat. Die Depeschen sind mehr oder
In der Diskussion wurde noch betont, daß eine besonders starke Vertretung auf dem Internationalen Kongreß unnötig sei, dagegen hätten sich sämtliche Gruppen der Föderation auf dem unmittelbar Aus Peking kommen wieder neue authentische Lebenszeichen von nach dem Internationalen stongreß stattfindenden allgemeinen franzö- den Gesandten. Die Situation scheint dort unverändert. fischen Parteitag vertreten zu lassen.
Rußland.
Die Kohlennot ist auch in Rußland sehr groß. Auf den Staatsbahnen, namentlich im Süden, wird im großen Umfange mit Holz, in noch größerem mit Naphtharückständen( Massut) geheizt, die Gruben im Donezbeden sind nach den Untersuchungen einer eigens dazu ein gesetzten Kommission außer stande, vor 4 bis 5 Jahren genügendes Feuerungsmaterial zu liefern. Ebenso heizt man in Rumänien die Lokomotiven mit Betroleumrückständen, dessen Preis sehr gestiegen ist. Zum erstenmal wurden amerikanische Kohlen aus New Port News nach Kronstadt verfrachtet.
Imperialistische Korruption.
Als Lord Roberts , so wird der Frankfurter Zeitung " aus London geschrieben, Pretoria genommen hatte, meldeten die Telegramme aus Südafrika , daß die transvaalsche Boltsstem" ihr Erscheinen eingestellt habe. Jezt erfährt man über Holland , daß das Bureau derselben geschlossen ist und die Redacteure teils geflohen, teils eingeferfert sind. Wer dieses Blatt fennt und Jahre lang gelesen hat, wird nicht verstehen können, warum das Blatt unterdrückt ist, und noch weniger begreifen können, warum die Redacteure zur Flucht getrieben oder gar eingefertert sein sollen. Die" Boltsstem" war in erster Linie ein großes Geschäfts- und Annoncenblatt und daneben auch, was der Name besagt, eine Boltsstimme, die in zahlreichen Einsendungen aus den Kreisen des Volkes wie auch in den redaktionellen Leitartikeln und Mitteilungen das wiedergab, was das transvaalsche Volk dachte und empfand. Seine politische Haltung stimmite mit der Politik der Transvaalregierung überein, doch war das Blatt trozdem fein offizielles Regierungsorgan. Seine Leitartikel gingen, soviel wir gesehen haben, auch in der letzten Zeit nie von dem guten Zone ab, der sie immer kennzeichnet, und wenn sich heftige
Auflagen gegen die Regierung des feindlichen Landes und gegen die Urheber des Kriegs in den Spalten der Volksstem" fanden, so war das Beweismaterial dafür mit deutlicher Quellenangabe und meist wörtlich der„ Truth", dem„ Manchester Guardian", dem„ Morning Leader"," Reynolds' Newspaper" und andren vielgelesenen englischen Blättern entnommen.
Die imperialistische Gewaltpolitik führt zum Umfturz aller freiheitlichen Grundsätze, die Englands Stolz waren.-
Vom ersten Legationssekretär der deutschen Gesandtschaft in Telegramm, datiert Tsinan , 4. August, eingegangen: Beting v. Below ist im Auswärtigen Amt diese Nacht folgendes
Seit 21. Juli Lage unverändert, weder Massenangriffe der Truppen auf uns noch Granatfeuer, nur vereinzeltes Gewehrfeuer. Der Gesundheitszustand der Gesandtschafts: mitglieder ist verhältnismäßig gut. Die Verwundeten find auf dem Wege der Besserung, Cordes ist hergestellt.
Below."
Aehnliche Meldungen sind von den andren Gesandten eingetroffen. Im englischen Unterhaus teilte Brobrit am Mittwoch mit:
Regelung erzielt. Die Verzögerung kommit dem Feind zu gute, welcher Berstärkungen erhält und seine Stellung bei Beitiang bes feftigt. Wahrscheinlich werden jept 15 000 Mann erforderlich sein, um" Peking zu erreichen. In Peking stehen 25 000 Chinesen. Engländer, Amerikaner und Japaner dringen auf Aufnahme des Vormarsches, Russen und Fran aber Einwendungen, da ihnen 30sen erheben genügende Transportmittel fehlen. Die Kämpfe bei Tientsin . Ueber die Schlacht bei Peitfang bringen die englischen Sensations. blätter Berichte, die sie ebenso erfunden haben, wie früher das Massakre in Peking .
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Ein von dem östreichisch- ungrischen Kriegsschiff Benta" ein getroffenes Telegramm befagt: Peitfang am 5. Auguſt genommen, chinesischen Truppen flüchteten; von der Zenta" nahmen 60 Mann am Stampfe teil, visher keine Verluste derselben bekannt. Diese Einnahme von Peitjang hat aber nicht den Wert eines irgendwie beträchlichen Erfolgs. Die Chinesen scheinen sich in einer uneinnehmbaren Position zu befinden, die stark genug ist, um den Vormarsch zu hindern. Die Mächte haben 1000 Mann bei Beitfang verloren. Man weiß nicht einmal, ob die Truppen freiwillig Tientsin verlassen haben, um nach Peking zu marschieren, oder ob sie von den Chineſen genötigt worden find, Tientsin aufzugeben. nach einer allerdings sehr unbeglaubigten Nachricht rücken 15000 Chinesen auf Tientsin los.
Im englischen Unterhaus wurde folgendes Telegramm des enga lischen Konteradmirals aus Tichifu vom 6. Auguſt mitgeteilt: „ Die Verbündeten, etwa 12 000 Mann start, griffen heute früh energisch die chinesische Stellung bei fifu etva zivci Meilen von Tientsin an. Die Chinesen wurden vertrieben und zogen sich nordwärts zurück, verfolgt von den Verbündeten, die darauf Peitsang besezten. Transporte folgen den Truppen zu Wasser und zu Lande. Der Vormarsch auf Peking hat begonnen.
Die Ausbreitung des Aufstands.
Die gestrige Beschlagnahme eines Flußdampfers in Tschin- fiang war durch den Kapitän des Kriegsschiffs Rosario" angeordnet, welcher den dortigen britischen Agenten anwies, dieses Schiff oder irgend einen andren Dampfer der" China Navigation er die Company" solange mit Beschlag zu belegen, bis halb der europäischen Niederlaffung wohnenden Europäer zu verGenehmigung zur Abfahrt erteilen werde, und die außer anlassen, sich in dieselbe zu begeben und auf ein eventuelles schnelles Verlassen der Stadt einzurichten. Diese Anordnung hat hier große Erregung hervorgerufen, da sich daraus ergiebt, daß das YangtseGebiet nicht sicher ist.
Graf Waldersee.
Aus Hongkong bringen die Times" folgende Nachricht von gestern: Infolge von Anzeichen von Unruhe in den Distrikten von Sanon und Tungkun, welche an das Kaulung- Gebiet angrenzen, Wir haben ein Telegramm in Chiffern von Macdonald find auf den Nat der Mandarine alle Missionare von ihren erhalten, datiert von Beting 3. Auguft, welches lautet: Jch habe Stationen zurückgezogen worden. In Kanton ist alles ruhig. heute Ihr durch den chinesischen Gesandten befördertes Nach einem Telegramm des" Standard" aus Shanghai treffen Chiffre Telegramm erhalten. Das Geschüßfener hat am 16. Juli die Marine- Offiziere aller in Shanghai vertretenen Mächte, Engländer, aufgehört, aber das Gewehrfeuer wurde seitdem von der chinesischen, Amerikaner, Deutsche , Italiener , Holländer, Franzosen und Japaner, durch Regierungstruppen und Boxers gehaltenen Stellung in in freundschaftlichster Weise gemeinsame Maßnahmen zur Verteidigung Zwischenräumen fortgefeßt. Wir erlitten dadurch geringe des Orts. Admiral Seymour ist der älteste Offizier, ihm zunächst Berluste, Folgende Engländer find getötet: Warren, folgt der holländische Kommodore. David, Oliphant und Kapitän Strouts, verwundet 26 Engländer, darunter Kapitäne Halliday und Wray und der Wie der Hannoversche Courier" meldet, fragte der Times- Korrespondent Morisson. Alle Verwundeten sind mit einer Ausnahme wohlauf. Die übrigen Engländer in der Gesandtschaft Kaiser Montagabend beim Grafen Waldersee aus Wilhelmshöhe befinden sich wohl, ebenso die ganze Besatzung. Der Gesamt- telegraphisch an, ob er, um den weiteren Differenzen zwischen den verlust beträgt 60 Tote und 110 Verwundete. Wir haben verbündeten Mächten in China wegen des Oberbefehls ein Ende zu unsre Befestigungen verstärkt und haben in der Gesandtschaft über machen, geneigt sei, nach China zu gehen, um dort den 200 Frauen und Kinder. Die chinesische Regierung verweigerte Oberbefehl über die Truppen aller Mächte zu übernehmen und der uns bisher die Erlaubnis, chiffriert zu telegraphieren." Hieraus Kaiser ihn für diesen Posten den Mächten in Vorschlag bringen ergiebt sich, bemerkt Brodrid, daß Macdonald wohlbehalten ist. föme. Graf Waldersee hat zugestimmt und reiste nach Wilhelms höhe zur Meldung beim Kaiser und Entgegennahne weiterer Ju ( Beifall.) Aus zuverlässiger Quelle verlautet, Generalfeldmarschall Graf von struktionen ab. Dagegen berichtet die Köln . 3tg." aus Berlin vom 7. August: Waldersee sei zum Oberbefehlshaber der verbündeten Truppen in
departement empfing, von dem amerikanischen Gesandten in Beting Ferner wird aus Washington telegraphiert: Das StaatsConger folgende Depesche:
Wir werden noch belagert, unsre Lage ift bedenklicher geworden. Die chinesische Regierung besteht darauf, daß wir Peking verlassen, doch würde das unser sicherer Tod sein. Die taiserlichen Truppen richten täglich Gewehrfeuer auf uns. Es fehlt uns nicht an Mut, doch haben wir wenig Munition
Es bleibt abzuwarten, ob es sich nur um einen Vorschlag bei den Mächten oder um eine bereits vollzogene Thatsache handelt. Die deutsche Regierung so weit sie in der Bülow- Presse ihre Ansichten darlegte hatte bisher stets erklärt, Deutschland ver
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