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Der Straßenfrawall in Hannover bildete abermals den Feuerstein und Kuckenburg abgegebene Erklärung, nach der sie in den Jener in den Eiswerken am Teltower See. Als gestern Namen sämtlicher Gastwirte Berlins mit den Vertretern der böhmi- mittag der Musikdirektor Herr nach Teltow heimfehrte, bemerkte er, Hintergrund einer Anklage vor der Hannoverschen Strafkammer, die schen Brauereien verhandelt hätten. Redner beantragte, die Ab- daß der Eisschuppen an einer Ecke brannte. Er benachrichtigte fofort fich gegen 20 Personen richtete. Es handelt sich um die Vorgänge Sämtliche Angeklagte sollen machungen für den Verband als nicht bindend zu bedie Feuerwehr in Teltow . Auch der Wehr in Groß- Lichterfelde wurde in der Nacht vom 9. zum 10. Juni. trachten und gegebenenfalls Berliner Pilsener zu verweldung gemacht. Um 122 Uhr wurde alarmiert und bereits um sich im Sinne des Landfriedensbruchs- und des Aufruhrparagraphen schänken. Nachdem in der Versammlung hervorgehoben wurde, 12 Uhr 38 Min. begann der Abmarsch. Unfrer Wehr, welche die erste an der Zusammenrottung beteiligt haben, wobei einzelne der An­daß sich die Vertreter der Pilsener Brauereien nicht streng an ihre an der Brandstätte war, folgten nacheinander die Wehren von Teltow , geklagten noch besonders hervorgetreten sein sollen. Abmachungen halten, wurde dem Antrage gemäß beantwis, Mariendorf und Zehlendorf . Das Wohnhaus des Besizers aufnahme bot ein sehr dürftiges Ergebnis für die Anklage. Vielfach schlossen. Die Versammlung nahm ferner Stellung zu den Ge- der Eiswerke, Kaatsch, war in großer Gefahr, da der sehr ungünstige wurde tonstatiert, daß die Polizei ganz planlos zu Verhaftungen werbegerichts- Wahlen und beauftragte die Wahlkommission, eigne Ostwind die Flammen schon auf das Dach geführt hatte. Das Haus gegriffen hatte und nunmehr bestimmte belastende Momente für Kandidaten der Gastwirte' aufzustellen. wurde rasch geräumt, der Dachbrand gelöscht. Die Flammen hatten eine ganze Anzahl der Angeklagten gar nicht vorgebracht werden

Die Beweis:

Die Versammlung der Anarchisten, die zu gestern einberufen mit ungeheurer Schnelligkeit bald das ganze Schuppengebäude er konnten. Das Gericht verurteilte 7 der Angeklagten zu Strafen in war, ist nachmittags 4 Uhr durch Verfügung des Polizeipräsidenten faßt. In Zeit von zwei Stunden ragten nur noch verkohlte Balken Höhe von 6 Wochen Haft bis zu einem Jahr Gefängnis. Gegen zwei wegen, Gefährdung der öffentlichen Ordnung und empor. Die wackern Feuerwehrmänner waren eifrigst bei der Arbeit Angeklagte wurde die Verhandlung vertagt und die übrigen wurden Sicherheit" auf Grund des§ 10 Il 17 des Allgenteinen Land- und hatten bald einen großen Teil des brennenden Holzwerkes freigesprochen und sofort aus der Haft entlassen. Man sollte meinen, rechts verboten worden. Auf der Tagedordnung stand das entfernt. Es war ein eigentümlicher Anblick: der blinkende, weiße daß schon die Voruntersuchung dies Ergebnis zeitigen konnte, vor Eisberg und in allen Rizen und Fugen gierige Flammen. Der allem ist es unbegreiflich, daß die Angeklagten in Untersuchungshaft Thema Attentate und Anarchismus. Nauck 1. Hartmann hatten nahe Teltower See spendete massenhaft Wasser, so daß schnelle Hilfe gehalten wurden. Der Prozeß dürfte der letzte gewesen sein, der schon vor einigen Tagen Schwierigkeiten wegen der Plakate gemacht; geschafft werden konnte. Der Brand ist durch Unvorsichtigkeit ent- infolge der Krawalle eingeleitet wurde. So weit zu übersehen, sind auf eine Anfrage beim Polizeipräsidium aber die Antwort erhalten, standen. Ein erst kürzlich angenommener Eisfahrer legte in eine 42 Verurteilungen und 43 Freisprechungen erfolgt, während in etwa daß die Plakate ruhig angeschlagen werden könnten. Um so er- Ede außen am Schuppen eine glimmende Eigarre. Dadurch geriet weiteren 40 Fällen das Verfahren eingestellt oder überhaupt nicht staunter war der Einberufer der Versammlung, als er gestern die dürres Gras in Brand; die Flammen ergriffen dann, durch den eröffnet wurde. Verbotsverfügung derselben Behörde erhielt. Man zieht allerlei Schlüsse aus diesen sich scheinbar widersprechenden Handlungen. scharfen Wind getrieben, rasch das Gebäude. Der Mann, welcher ge= ständig ist, wurde alsbald in Haft genommen.

Die Attentate gegen gekrönte Häupter nimmt das Polizei­präsidium zum Anlaß, um auf die bestehenden Vorschriften über die Weldepflicht hinzuweisen und ihre strenge Beachtung besonders auch in der Fremdenbcherbung zu fordern!

Ein Einbruch wurde am Sonntagnachmittag im Comptoir des Möbelmagazins von R. Bartsch, Oranienstr. 73, verübt. Die Diebe find jedenfalls gestört worden und haben sich unter Mitnahme fast aller Geschäftsbücher entfernt. Zwei Bücher find in den Anlagen am Belle- Alliance- Plaz gefunden worden. Für die Auffindung aller übrigen Bücher, befonders des Kassabuchs, hat Herr Bartsch eine Be­lohnung in Höhe von 100 M. ausgesetzt.

Einen schaurigen Fund machte am Dienstagnachmittag der Briefträger Wilhelm Dirts in dem Hause Landsbergerstr. 76. Dort Jag ein in braunes Papier gehülltes Paket auf der Treppe, das der Beamte an sich nahm. Beim Nachsehen fand er die Leiche eines Kindes darin, die der Polizei ausgeliefert wurde. Die Nach forschungen nach der Mutter haben bisher kein Ergebnis gehabt.

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Gerichts- Beitung.

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Versammlungen.

von

Dazu sei auch

Eine öffentliche Versammlung, einberufen vom Wahlverein im sechsten Berliner Wahlkreis, tagte am Dienstagabend in den Arminiussälen, Bremerstraße. Vor Eintritt in die Tagesordnung Zur Erhöhung der Kur- und Verpflegungskosten in den widmete der Vorsitzende Kiesel dem dahingeschiedenen Genossen hiesigen Krankenhäusern. Eine principiell wichtige Entscheidung siebknecht einen tiefempfundenen Nachruf, der von der Ber­erwirfte die Ortskrankenkasse der Gastwirte in Berlin in einem sammlung stehend angehört wurde. Redner die Thätigkeit des Dahingeschiedenen, die Charakterfestigkeit Prozeß mit der königlichen Klinik zu Berlin . Nach einer Verfügung des zuständigen Ministers ist vom und die Opferwilligkeit desselben, der nicht davor zurückgeschredt ist, 1. Januar 1900 ab für die hiesigen föniglichen Krankenhäuser der alle Zeit Leben und Freiheit für die Sache des arbeitenden Volks Verpflegungssatz für die dort befindlichen Kassenkranken von 2 M. in die Schanze zu schlagen. Alsdann hielt Stadtv. Ewald einen sehr auf 2,50 M. pro Person und Tag erhöht worden. Die Kaffe beifällig aufgenommenen Vortrag über Das städtische Parlament weigerte sich diese Mehrkosten auch für diejenigen Kranken zu zahlen, und die Socialdemokratie." In der Diskussion sprachen Wald und deren Aufnahme vor dem 1. Januar 1900 behufs Behand Schlenther. Kiesel ermahnt im Schlußwort die Anwesenden, die fung der Krankheit erfolgte, unter der Begründung, daß die Worte Liebknechts, die derselbe so oft gesprochen, zu beherzigen: Der damaligen Säße maßgebend sein müßten bis zur Beendigung sechste Wahlkreis solle dem Gegner zeigen, daß er nicht bloß die der Kur für die einmal aufgenommenen Stranken. meisten socialdemokratischen Stimmen aufzubringen vermag, sondern In dem von der königlichen Klinik angestrengten Prozeß schloß daß derselbe auch in Bezug auf politische Organisation an der Spike Beim Austragen einer Wette kam am Dienstagnachmittag fich das fönigliche Amtsgericht dieser Annahme an und begründete der politischen Arbeiterbewegung marschiert. Einer Pflichtverlegung machen sich diejenigen Arbeiter schuldig, die der politischen Organi um 51/2 Uhr der 42 Jahre alte Dienstmann Hermann Knitter aus dieselbe in dem Urteilstenor wie folgt: der Luisenstraße 5 um das Leben. Er hatte seinen Stand nahe an Parteien haben dadurch, daß Beklagte die Kranken dem Kläger fation fernbleiben. Die beste Würdigung der Thätigkeit unsres ver­der Marschallbrücke, wo auch Wegemesser- und Preisanzeiger- zur Aufnahme anbot und Kläger sie annahm, einen Vertrag über storbenen Kämpfers würde es sein, wenn wir bei der Ver­Droschken halten. Zwischen den Dienstmännern und Kutschern be- Handlungen geschlossen. Kläger verpflichtet sich dadurch zu gebung des parlamentarischen Erbes desselben dafür sorgten, steht ein freundschaftliches Verhältnis. Knitter hatte in einem Wirts- einer einheitlichen Leistung, also zu einem Werk zur Ver- daß sich die Zahl der abgegebenen Stimmen auf 70-80 000 steigert. haus am Schiffbauerdamm des Guten zu viel gethan und bot in pflegung und Behandlung der Kranken bis zu ihrer Ge- Dazu ist aber die Vorbedingung die politische Organisation. Mit dieser Stimmung einem unter dem Namen der lange Hein- nesung, er verpflichtete sich zur Wiederherstellung der Gesundheit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Socialdemokratie er­rich" bekannten Droschkenkutscher eine Wette von fünf Mart der Kranken, es liegt eine Werkverdingung vor. Beklagte war durch folgte der Schluß der gut besuchten Versammlung. dahin an, daß er( uitter) der Marschalldrücke aus den Vertragsabschluß verpflichtet, die zur Zeit der Aufnahme üblichen Die Luguspapier- Arbeiter und Arbeiterinnen hielten am in voller Kleidung nach dem Reichstags Ufer = hinüber Verpflegungssäge zu zahlen. Damit ist unter den Parteien ein Ver- Dienstag eine gutbesuchte Versammlung ab. Sherwat erörterte schwimmen werde. Der lange Heinrich nahm die Wette an, tragsverhältnis zu stande gekommen, das feine derselben einseitig in einem einleitenden Referat die auf die Luruspapier- Branche be­und Knitter gab, obgleich die Gastwirtin ihn von dem tollkühnen abändern darf. Kläger muß die Kranken zu dem bei der Aufnahme züglichen Forderungen des neuen Buchbindertarifs. Im Anschluß zu Unternehmen abzubringen versuchte, Uhr und andre Sachen ab, um gültigen Verpflegungsfat bis zur Genesung verpflegen. Beklagte den Ausführungen des Referenten schilderten die Redner die Lohn­gleich darauf über das Geländer der Marschallbrüde zu flettern und muß bis dahin den zur Zeit der Aufnahme gültigen Satz zahlen. und Arbeitsverhältnisse in dieser Branche. Wochenlöhne von 16 bis mit den Worten: Ich bin ein guter Schwimmer" in die Spree zu Beklagte hätte feinen Ermäßigungsanspruch, wenn Kläger den 18 Mart für männliche, 5-7 Mark für weibliche, die alsdann nebenbei springen. Er hatte nur einige Schwimmstöße gemacht, als er vor Verpflegungssatz nachträglich herabgesetzt hätte und Kläger fann noch Heimarbeit verrichten, find nichts Seltenes. Trotz alledem find den Augen zahlreicher Zuschauer untersant und nicht wieder auf einen später erhöhten Satz nicht von der Beklagten verlangen, von den Tausenden dieser Berufsgenossen nur wenige organisiert. tauchte. Die Leiche wurde bisher nicht gefunden. Knitter, der un beide find an ihren Vertrag gebunden. Demgemäß ist das weshalb bei der allgemeinen Teilnahmlosigkeit derselben jeder bis: Bon einigen verheiratet war, soll das Wagnis im vergangenen Jahre schon einmal nachträgliche einseitige Verlangen des Klägers, au Beklagte vom herige Versuch einer Lohnbewegung scheiterte. die deren Inhaber unternommen und mit Erfolg durchgeführt haben. 1. Januar ab den erhöhten Satz zu zahlen, unberechtigt, Beklagte Firmen wurde erwähnt, daß als Brämen für war nicht verpflichtet, die Kranten aus der Anstalt zu nehmen, wenn den Arbeitern einbehaltenen Strafgelder Viele Ein dauerndes Leiden hat die 42 Jahre alte Schneiderin sie den erhöhten Satz nicht zahlen wollte. Sie konnte aus dem ge- gutes Betragen" verwenden. Vertrauensleute wurden. Pauline Gottschalk in den Tod getrieben. Sie wohnte in der Ritter- schlossenen Vertrage die Weiterverpflegung zum alten Satz verlangen. einfach die um Arbeiter übrigen einzu ſtraße 34 seit fünf Jahren für sich allein. Am Sonntag hörte man lag deshalb auch in dem Schweigen und Weiterbelassen der schüchtern. Gegenwärtig seien zwar die Aussichten für das Ge­sie laut schreien, und der Hauswirt sorgte dafür, daß ihr eine Kranken beim Kläger kein Einverständnis mit dem erhöhten Satz, es lingen einer Lohnbewegung günstig, aber der Zeitpunkt jei versäumt, Schwester von der Jakobigemeinde geschickt wurde. Als diese am hätte zu dieser Vertragsänderung einer ausdrücklichen Zustimmung weil der Höhepunkt der Saison schon erreicht sei. Dienstagnachmittag die Kranke besuchen wollte, fand sie feinen ber Bellagten bedurft. Dies ist hier um so mehr anzunehmen, als erforderlich, daß für die Lugnsbranche ein besonderer Zarif aus­Einlaß. Ein Schloffer mußte die Wohnung öffnen; die Bewohnerin Beklagte jedenfalls die Kranken Ende Dezember, also in der rauheften gearbeitet werde. Die Versammlung erklärte sich schließlich mit faß in ihrem Bett mit einer Schnur um den Hals, die sie an einem Jahreszeit, nicht ohne Schaden für deren Gesundheit aus der einer Reſolution einverstanden, worin die Arbeiter und Arbeiterinnen Nagel der Wand befestigt hatte. Der Tod war bereits seit dem Krankenanstalt herausnehmen konnte. Kläger hätte, wenn er sich den der Luruspapierbranche aufgefordert werden, sich dem Deutschen Tage vorher eingetreten. erhöhten Krankenſatz vom 1. Januar 1900 ab sichern wollte, bald Buchbinderverband" anzuschließen. Ferner sollen in nächster Zeit Ein gefährlicher Fabrikbrand, der viele Menschenleben ge- bei der Aufnahme dies zur Bedingung derselben machen müssen, überall Werkstattversammlungen einberufen werden, um die Forde­fährdete, kam Mittwochnachmittag gegen 6 Uhr in der Celluloid - nachträglich darf er die Erhöhung der Beklagten nicht aufzwingen." rungen über die Aufstellung eines neuen Tarifs zu besprechen. waren- Fabrik von S. Hahn, Dresdenerstr. 82. zum Ausbruch. Das Vor Beginn der Tagesordnung ehrten die Anwesenden bas Der dehnbare Begriff des groben Unfugs war auch in Quergebäude des zweiten Hofs ist in den beiden unteren Etagen zu einem Strafverfahren gegen den Restaurateur Karl Köhn zur An- Andenken Wilhelm Liebknecht's durch Erheben von den Sigen. Arbeitsräumen, in den oberen Stockwerken zu Lagerräumen einwendung gebracht worden, und zwar auf Grund folgenden Sach­Der Centralverein der Bureau- Angestellten hatte seine gerichtet. Die Fabrik beschäftigt weit über 100 Personen, meist verhalts: Am 20. Mai, als in der Gegend des Rosenthaler Thors Mitglieder am Donnerstagabend nach Dräsels Festjälen zu einer junge Mädchen. Das Feuer entstand dadurch, daß eine elektrische Birne fich löste und auf einen mit fertigen Gelluloidwaren bedeckten einige Ausschreitungen verübt wurden, kam es noch nach 10 Uhr Versammlung berufen. Hans Nachtigal hielt einen Vortrag über die Die Möglichkeit, die Verbesserung der Lebenslage der Berufskollegen durch Tisch fiel. Im Nu stand der ganze Naum in Flammen, die unter dem Polizei wollte den Auflauf zerstreuen, wobei wieder Personen in die Gewerkschaftsbewegung zu erreichen. Reicher Beifall lohnte dem Arbeiterpersonal eine große Banit erzeugten. Einige Aufseher hatten jedoch die Geistesgegenwart, die Bedrohten auf die Not- die zunächst liegenden Schantstätten eindrangen, um dann später Redner für seine Ausführungen. In den weiteren Punkten der Tages­sich auf der Straße wieder anzusammeln. Der Polizeilieutenant ordnung wurde die Lokalfrage und eine Angelegenheit der Krankenkasse ausgänge zu verweisen. Da die Flammen bis zur Dachhöhe empor- Wegeli schlugen und auch in den oberen Stockwerken zündeten, so war die Wegeli erhielt den Befehl, mit 6 Schußleuten sämtliche in der Brunnen - erledigt. Am Schluß der Versammlung wurde noch aufmerksam ge­straße gelegenen Lokale zu räumen. Das Köhnsche Lokal, welches macht auf ein Schreiben eines älteren Kollegen, welcher die Berufs­Situation bei Ankunft der Feuerwehr sehr fritisch. Während mit sechs Schlauchleitungen vorgegangen wurde, drangen Sappeure in durchweg von anständigen, ruhigen Leuten besucht wird, befindet sich verhältnisse der Bureau- Angestellten in einer größeren Stadt im Hause Brunnenſtr. 4. Es war gegen 11 Uhr, als plöglich der Schlesiens schildert und aus dem folgende charakteristische Daten hier die brennenden Räume, um sich zu vergewissern, daß alle Personen Polizeilieutnant mit den Schußleuten das Lotal betrat. Wie die angeführt seien: in Sicherheit gebracht waren. Da Leichen nicht gefunden wurden, " Ich bin ein alter Bureauvorsteher seit dem 1. Juni 1884 Zeugen übereinstimmend befundeten, sind die Beamten mit ist jedenfalls niemand verunglückt. Die Ablöschung erfolgte nach Säbel gezogenem hineingetreten. Der Lieutnant trat und zwar war ich als solcher in Marklissa , in Neuwied a. Nh., einer halben Stunde. Der verursachte Schaden ist erheblich. ſeit Aber 1892 hier in G. den vor hinter rief Hirschberg, Potsdam dem Schanttisch stehenden Wirt, Ausbeutung der Schreiber überall zum Ein großer Brand in einer Fourage- und Getreide- ihm Feierabend!" zu und wandte sich dann mit den Worten überall dasselbe Elend. handlung alarmierte Mittwochabend mehrere Löschzüge nach Greifs- Raus! Raus!" zu den Gästen. Köhn erwiderte: Aber Herr Nußen des Prinzipals, d. H. Hungerlöhne, während der Prinzipal walderstr. 9. Hier lagert die Firma Müller u. Sohn in einem Lieutenant, was ist denn los? Hier habe ich doch Feierabend zu ge- reich wird. Meine Gehälter als Bureauvorsteher betrugen sehr langen fünfftöckigen Speicher große Mengen von Heu, Stroh bieten, ich habe Stonzession bis 1 Uhr. Die Gäste müssen doch erst 60, 90, 100 und 120 m. pro Monat; mein Potsdamer Chef hatte Im Lauf des Tages waren noch verschiedene zahlen, Sie zahlen doch für mich nicht die Miete." Der Polizei- eine Rein- Einnahme von mindestens 36 000 M. und zahlte In meiner jetzigen " Sie scheinen mir ein netter Wirt seinem Bureauvorsteher bare 1440 m. so daß Heufuhren abgeladen, während noch mehrere beladene Wagen lieutenant erwiderte: ich ja ein höheres Gehalt, Er trieb Stellung habe auf dem geräumigen Hof standen. Gegen 7/2 Uhr stand zu sein und die Konzession nicht zu verdienen." auskommen kann, aber um etwas zu und wurde darin so fräftig von damit gerade ein Heubinder in einer Luke des zweiten Stocks, als er hinter dann die Gäste hinaus Hier in G. sind 21 Anwälte und sich eine Rauchwolte aufsteigen sah. Jedenfalls hatte sich das Heu seinen Schußlenten unterſtüßt, daß das Lokal in wenigen sparen, dazu reicht es nicht". selbst entzündet, und die Flammen züngelten dann schnell über Minuten geräumt war. Durch die Einwendungen, die Köhn gegen 6 Gerichtsvollzieher. Bei 2 Anwälten sind über 10 Angestellte, bei 6 Anwälten etwa 5-8 Angestellte. Die Gehälter der Bureau­über 200 Anwalt ganzen Raum, so daß bei Ankunft der Wehr dicker die Maßnahmen des Lieutenants erhob, sollte er sich des groben Qualm aus etwa zwölf Luken beziehungsweise Fenstern drang. Unfugs schuldig gemacht haben. Das Schöffengericht sprach ihn vorsteher sind bei einem Es wurden sofort noch Löschzüge nachbeordert, da man für frei, die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein. Gestern fand Termin Monat, bei einem Anwalt 200 Mark, bei 2 oder 3 An­die Sicherheit der angrenzenden Wohnungen fürchtete. Mehrere vor der achten Ferien- Straffammer des Landgerichts I unter dem wälten 150 bis 200 Mart, bei einigen 120 bis 150 Mart, Rohre, darunter zwei von Dampfsprißen gespeist, gaben unausgesetzt Vorsitze des Landgerichtsdirektors Müller statt. Der Polizeilieutenant bei den andern unter 120 M. Die Lebensverhältnisse sind nicht Wasser und schütten die Wohnungen, doch sprang das Feuer auch behauptete mit aller Bestimmtheit, daß er und seine Beamten die billige. Die Mieten sind teurer, ebenso Fleisch usw. Schulgeld in Säbel erst im Lokale bla blank auf den 3. Stock des Magazins über. Die vollständige Ablöschung Wirts auf Widerstand zu Anwalt mit 10 Angestellten, 1350 Prozesse pro anno, habe aber ein zog sich bis nach Mitternacht hin und ist der verursachte Schaden mußten, auf Grund der Gezogen hätten, als sie befürchten der Mittelschule 40 M. pro Kind und Jahr. Ich bin bei einem beträchtlich, denn was nicht verbrannt, ist durch Wasser entwertet. stoßen. Die Entlastungszeugen blieben dagegen ebenso bestimmt Gehalt von 200 m. noch nicht und glaube ein solches auch dabei, daß die Beamten mit gezogenem Säbel in das Lokal ge- taum zu erreichen, denn mein Chef schreibt Verdienen groß. stürmt und überhaupt sehr brüst aufgetreten seien. Der Staats- Als Gehilfen habe ich einen Mann von 25 Jahren, verheiratet, anwalt führte aus, daß die Freisprechung des Angeklagten feines- elf Jahre bei dem jezigen Chef. Dieser erhält sage und schreibe wegs gerechtfertigt sei. Als Bürger und zumal als Wirt hätte er 75 Mart pro Monat. Der Mann ist gut und arbeitet tüchtig. Ist fich der polizeilichen Anordnung ohne Widerrede fügen müssen. Bei das eine Bezahlung? Mein Chef hat eine Steineinnahme von den schweren Folgen, die unter den damaligen Verhältnissen durch 26-28 000 M. und legt für sein Bureaupersonal etwa 6000 M. an. sein Verhalten hätten entstehen können, beantragt der Staatsanwalt Davon sollen 16 Menschen leben, während er allein mit Frau und eine Haftstrafe von 14 Tagen. Der Verteidiger, R.-A. Dr. Schöps, einem Kind 26-28 000 M. Hat." widersprach dieser Auffassung aufs entschiedenste. Der Angeklagte, Charlottenburg . Die am Dienstagabend in der Gambrinus der ein ruhiges Publikum und keineswegs radaulustige Elemente in Brauerei tagende Parteiversammlung gestaltete sich zu einer feinem Lokale hatte, durfte wohl so viel Zeit beanspruchen, daß die Trauerfeier für den Genossen wilhelm Liebknecht . Gäste erst zahlen konnten. Dieser Fall zeige wieder, daß der Reichstags- Abgeordneter Zubeil hatte einen Vortrag über die Baragraph vom groben Unfug immer dann herangezogen würde, Thätigkeit des Reichstags zugesagt; mit Rücksicht auf den Trauer­wenn es schwer halte, ein Verhalten Statt dessen widmete Zubeil dem An­als strafbar zu fall fiel der Vortrag aus. bezeichnen. Er bitte das freisprechende Urteil zu be- denken des Verstorbenen einen warm empfundenen Nachruf, den die Der Angeklagte stellte noch den weitergehenden Bersammlung stehend anhörte. An die Familie Liebknechts wurde Adlershof . Der Kampf gegen diejenigen Wirte, welche der stätigen. Socialdemokratie ihren Saal zu Versammlungen zur Verfügung Antrag, die Sosten der Verteidigung der Staatstaffe aufzuerlegen. ein Beileidstelegramm abgesandt. Mit der Vertretung der Partei stellen, wird vom Amtsvorsteher v. Oppen fortgeseßt. Nachdem Der Gerichtshof lehnte den letzten Antrag ab, verwarf aber die Be- an der Beisetzung wurden die Vertrauensleute, der Vorstand des Das Verhalten der Polizei müsse als Wahlvereins und die Stadtverordneten beauftragt. erst gegen Lindenhayn in Grünau die Konzessionsentziehungs- Klage rufung des Staatsanwalts. Von den auf der Tagesordnung stehenden Punkten wurde nur erhoben und ihr vom Kreisausschuß stattgegeben wurde, ist am befugt und ordnungsmäßig angesehen werden, der Parapraph vom 6. d. M. auch dem Gastwirt Schmauser die Klage wegen Konzessions groben Unfug sei gegen den Angeklagten aber nicht anwendbar, denn der wichtigste, die Wahl der Delegierten zur Kreiskonferenz, ers entziehung zugestellt worden. Die Begründung, welche dem Schrift- es habe durch sein Verhalten keine unmittelbare Belästigung und ledigt. Gewählt wurden a asche, Baake und Frl. Vogel. stück beigefügt ist, enthält so viel linrichtigkeiten, daß bei einer Beunruhigung des Publikums stattgefunden. Es tönne dahingestellt Verband deutscher Barbiere, Friseure 2c.( 8weigverein Berlin ). näheren Prüfung sofort die Unhaltbarkeit der erhobenen Klage zu bleiben, ob die Anklage nicht von einem andren Gesichtspuntie aus Donnerstag, den 9. 5. Mts., abends 10% Uhr, Rosenthalerstraße 57 bei erkennen ist. hätte erhoben werden können. Schiller, Versammlung, Vortrag des Kollegen Schilling.

und Getreide.

den

Aus den Nachbarorten.

Die Kreiskonferenz für den Reichstags- Wahlkreis Nieder: Barnim findet am Sonntag, den 19. August, nachmittags 2 Uhr, in Runimelsburg bei Herrn Weigel, Türrschmidtstr. 45, statt. Adolf Garz, Kreis- Vertrauensmann.

abends

Brizz. Freitag, den 10. d. Mts., abends 82 Uhr, findet eine Versammlung des Voltsbildungs- Vereins statt mit der Tages- Gäste ordnung: Vortrag des Genossen Ratkowski über: Wie sollen wir uns ernähren, um uns vor Krankheiten zu bewahren?" Der Vorstand.

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