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verloren hat.

Ich hatte schon in Hubertusburg diesen Paragraphen sehr genau darf der Fortschritt gehen, gegen das, was weiter tommt, errichten Außig. Die Socialdemokraten des 6. Wahl. durchgegangen; ich habe mir ihn seitdem wieder sehr genan an- wir einen Danım! Nun gut, die aufgestauten Wasser müssen einen treises in Böhmen senden der deutschen Bruderpartei Herz­gesehen, und Der Tod des herrlichen Wilhelm Liebknecht b ich muß jagen; der Wortlaut ist ein solcher, daß er die eene bencher die lichen Trauerquß, Dentung, daß jeder Gefangene mit mechanischer Arbeit beschäftigt furchtbaren Ueberschwemmungen, die man in der Weltgeschichte Re- fchmerzt uns tief, weil wir mit Euch empfinden, was das internatio werden muß, geradezu ausschließt. Wenn es heißt: können auf volutionen nennt, die aber nicht von dem Volte gemacht werden, nale Proletariat an diesem wadern Kämpfer für Freiheit und Recht eine ihren Fähigkeiten angemessene Weise beschäftigt werden," so sondern von denen, die die Dämme gebaut haben. heißt das doch wahrhaftig nicht: müssen beschäftigt werden," und Meine Herren, ich gebe mich nicht nur keinen Illusionen über daß das können" heißt: es ist in das Ermessen der Gefängnisbehörde das Schicksal des Antrags hin, ich bin auch als Parteimann voll­gestellt, wird bewiesen durch den letzten Absatz: auf ihr Verlangen ständig gleichgültig in Bezug auf das Resultat der Abstimmung. Sehr find sie in dieser Weise zu beschäftigen." Wenn erst ein Verlangen lieb würde es mir für die gefangenen Genossen sein, wenn sie die des Gefangenen notwendig ist, um die Beschäftigung des betreffenden Luft der Freiheit auf einige Beit atmen könnten, aber unsre Partei Parteibertretung. Gefangenen obligatorisch zu machen, dann fann doch unmöglich die ist an Kampf und Verfolgung gewöhnt, und wir wissen, daß die Ver­Beschäftigung im allgemeinen für alle Gefangenen obligatorisch sein. folgungen uns nur fräftigen und rascher dem Ziel zuführen. Für Ich fragte: wie können Sie diesen Paragraphen so auslegen? Da Ginzelne, für die Männer, Sie getroffen werden, mag es oft hart sein, verivies man mich auf die Motive von Höinghaus: das Schicksal zu ertragen wissen, welches Das die Gefängnisstrafe unterscheidende Kriterion des preußischen Strafgesetzbuchs, daß, während die Insassen des Zucht- Stampfes hinzunehmen haben. Auf die Entwicklung unsrer Partei Hauses unterschiedslos zu den in der Gefangenanstalt hergebrachten und deren Fortschritte hat der Beschluß, den Sie über unsern Antrag Die Socialdemokratie

Arbeiten zwangsweiſe herangezogen werden müſſen, bei den in Gefängnissen detinierten Personen nur die Möglichkeit von Be fchäftigung zugelaffen wird, hat der Gefeßentwurf aufgegeben, und auch die zu Gefängnisstrafe Verurteilten die Beschäftigung in Gefängnissen vorgeschrieben.

Innsbrud. Am Grabe des edlen Kämpfers für die Befreiung des Proletariats, tranert mit der gesamten internationalen Arbeiterschaft auch die Socialdemokratie Tirols und sendet ſchmerz­erfüllt dem großen Toten den letzten Gruß. Die Landes­Lend. Die Arbeiter Pinzgaus fühlen mit Euch den schmerzlichen Hingang des tapferen und allverehrten Kampfgenossen Liebknecht und bringen ihr innigstes Beileid zum Ausdruck. Olmüz. Anläßlich des so schmerzlichen Verlustes, der die ges Beileid aus. Die organisierten Handelsangestellten in Olmüz. großen Borkämpfers der Emancipation der arbeitenden Menschheit Budapest . Von dem Hinscheiden Wilhelm Liebknechts, des aller Länder, aufs tiefste ergriffen, nehmen wir an der Trauer der deutschen Socialdemokraten innigsten Anteil. Die neuorgani. sierte Socialdemokratie Ungarns .

aber sie werden mannha sie als das unvermeidliche Los des samte Socialdemokratie getroffen, drücken wir hierdurch unser tiefstes

faſſen werden, nicht ben geringsten wenn dieser Reichstag wird ihr Ziel erreichen, sie wird leben, aufgehört hat mit samt dem Reich, zu dem er gehört. Die Social demokratie ist eine Idee, die in den Berhältnissen wurzelt, und Ideen können nicht ausgerottet werden in der Person einzelner Individuen. Meine Herren, ich fann mir wiederholen, daß diese Auslegung Kertern Sie die dee der Socialdemokratie in der Perfon ihrer Ver- 8agrab. Trauernd stehen auch wir an der Bahre des dahin­nicht nur dem Wortlaut und dem Sinne des§ 16 in schroffster treter ein, erschießen Sie meinetwegen die Vertreter der Social- geschiedenen Genossen und Kämpfers für die Befreiung des ges Weise zuwiderläuft, sondern daß sie auch der in Sachsen gültigen demokratie, wenn es bei uns zu der Praxis, die in Frankreich herrscht, nechteten Proletariats. Die Parteileitung der Socialdemo Auslegung, wie sie Bebel und andern Gefangenen gegenüber ge- fommen sollte, Sie werden dadurch nur die Idee der Social- tratie Kroatiens. handhabt wird, wie sie Most selbst gegenüber gehandhabt worden demokratie stärken. Aus dem Boden der Verhältnisse heraus, in ist, schnurstracks zuwiderläuft; und es wäre sehr notwendig, daß hier dem unsre Partei wurzelt, werden neue Kämpfer erwachsen, von oben her eine Remedur einträte. Ich dächte, wenn man nach und diese neuen Kämpfer werden zuletzt moralisch und materiell einem und demselben Gesetzesparagraphen in Sachjen politische Ge- zu so gewaltigen Massen auschwellen, daß fie die Gegner erst fangene wie Gentlemen und hier in Prenßen wie Züchtlinge begeistig und dann, so weit es sein muß, auch physisch erobern werden. handelt, so muß etwas faul sein im Staate Dänemark , und diese Meine Herren, im Interesse der reformatorischen Entwicklung, Fäulnis zu beseitigen, ist dringend notwendig. welche Sie anstreben, nehmen Sie unsern Antrag an und bereiten Sie damit dem Rechtsgefühl des deutschen Volts eine Genug­thuung!

Meine Herren, ich erkundigte mich weiter und fragte unter andrem, ob Herr Majunke fünftig auch arbeiten müsse, und da wurde mir mit großer Schnelligkeit geantwortet: wenn Herr Majunke kommt, dann wird er ebenfalls arbeiten müssen", und ich muß be­merken: was man in Plötzenfee unter arbeiten" versteht, umfaßt weder geistige noch geistliche Arbeiten; Messelesen und dergleichen versteht man jedenfalls nicht unter arbeiten"; es muß dort mechanisch gearbeitet werden, und Herr Majunte wird beizeiten daran denken müssen, sich eine Beschäftigung, die ihm am besten tonveniert, auszusuchen.

( Heiterkeit.)

Meine Herren, ich habe Ihnen mun furz die Vergehen vorgeführt, auf Grund deren die drei Reichstagsabgeordneten, deren Freilassung wir beantragen, jezt im Gefängnis fizen. Der Antrag so, wie wir ihn gestellt haben, ist durchaus gesetzlich. Wir berufen uns nicht auf den§ 21, aber der Reichstag hat unzweifelhaft das Recht, an den Reichskanzler eine Aufforderung zu richten; der Reichstag ist ja nicht bloß dazu da, Ja zu sagen zu dem, was ihm von oben her komman­diert wird, der Reichstag hat ja wohl auch das Recht, einen selbst­ständigen Willen auszusprechen. Und wenn der Herr Reichskanzler den Wunsch des Reichstags den einzelnen Regierungen zur Kenntnis bringt, so wird gewiß keiner der Einzelstaaten einen Eingriff in seine Rechte darin erblicken; furz, wenn der Reichstag will, fann er den Antrag annehmen, der durchaus gesetzmäßig ist. Ueberdies ist gerade hier in Berlin schon ein Präzedenz geschaffen worden. Im Jahre 1868 war der Reichstags- Abgeordnete v. Schweiger, wegen Majestätsbeleidigung verurteilt, in Haft. Vor Weihnachten jenes Jahres erhielt er Urlaub zur Erledigung von Familiengeschäften; die Reichstagssession kam heran, und der abgelaufene Urlaub wurde für die Dauer der Reichstagssession verlängert. Erst einige Zeit nach Schluß des Reichstags wurde Herr v. Schweitzer aufgefordert, sich in Rummelsburg wieder zu stellen. Es ist daher, was unser Antrag bezweckt, in einem früheren Falle schon geschehen, und zwar frei willig gewährt worden von seiten der preußischen Regierung. Wenn Regierungen ersucht werden, daß zu thun, was die preußische Regierung bei einer früheren Gelegenheit aus eigner Initiative gethan hat, so können dieselben sicherlich nicht einen Eingriff in ihre Rechte darin erblicken.

Kundgebungen der Traner.

Von den Trauer- Kundgebungen, die uns aus Anlaß des Ablebens von Wilhelm Liebknecht zugegangen sind, verzeichnen wir heute noch die folgenden:

Die Mitglieder des focialistisch republikanischen Vereins in Albi in Frankreich sind tief bewegt von dent schmerzlichen Verlust, der die deutschen Kameraden und die Socialisten der ganzen Welt durch das Ableben des großen Volfsvertreters ge­troffen hat. Sie nehmen teil an der allgemeinen Trauer und senden den deutschen Genossen ihre aufrichtigen Beileidsbezengungen.

Die Socialisten von Besançon senden der deutschen Socialdemokratie, die durch den Tod Liebknechts so grausam ge­troffen wurde, die Versicherung ihrer Trauer und ihrer vollen Solidarität.

Die unabhängige Arbeiterpartei in Denain übermittelt Euch die Ausdrücke ihres innigen Beileids beim Tode des großen internationalen Socialisten.

Herzliches Beileid des Deutschen socialistischen geseklubs in Paris .

Chriftiania. Der deutschen Socialdemokratie wird das tiefe Mitgefühl der norwegischen Arbeiterpartei über den Tod des großen Freiheitskämpfers ausgedrückt. Seines Birkens werden die nor­wegischen Parteigenossen immer mit Dankbarkeit gedenken.

Aus England. Die Versammlung der Shoreditch Branch der Socialdemokratischen Federation giebt ihrem tiefften Schmerz über den Tod des Kameraden Liebknecht Ausdruck.

Die Mitglieder des Stratford Zweiges des Social demokratischen Vereins in West Ham, England, senden den deutschen Arbeitern beim Ableben Liebknechts den Aus­bruck herzlicher Sympathie. Auch bei uns wird Liebknecht nicht ver­gessen werden.

Bern . Die socialdemokratische Partei, des Kantons Bern sendet der deutschen Bruderpartei herzlichen Trauergruß. Alle unsre Genossen deutscher, französischer und italienischer Zunge empfinden den Tod Liebknechts als eignen schmerzlichen Verlust. Namens des socialdemokratischen Partei a komitees der Arbeiterunionen: Bern , Biel , Burgdorf , Thun und Interlaken .

Den deutschen Genossen unser herzliches Beileid. Liebknechts Tod ist ein Schlag, der das gesamte internationale Proletariat ge­troffen. Liebknechts parlamentarische Wirksamkeit predigt den socia­liftischen Volksvertretern aller Länder: Treue den Grundsägen, Kon­fequenz in der Taktik! Die socialdemokratische Groß rats frattion des Kantons Bern und die social­de mokratische Stadtratsfraktion der Bundes­stadt Bern.

Von russischen Genossen:

Es ist noch ein Gesichtspunkt vorhanden, von dem aus die Sache betrachtet werden muß: es handelt sich darum, dem Rechtsgefühl des Boltes eine Genugthung zu geben. Die Männer, deren Freilassung wir jetzt beantragen, sie sind von dem Volke mit großen Majoritäten gewählt worden, sie haben mit dem Mandat sich den Vertrauensbeweis von Tausenden und Abertausenden erhalten; keinem dieser drei Männer ist ein entehrendes Vergehen nachgewiesen worden, auf keinem ruht auch nur entfernt der Makel einer entehrenden Handlung. Sie sind verurteilt, hinter Gefängnismauern zu ſigen, statt hier im Reichs­tage deutscher Nation ihren Rat und ihre Stimme abgeben zu können. Meine Herren, während diese Männer ohne Flecken und ohne Tadel wegen Worte, die, wenn im Reichstag gesprochen, straflos gewesen wären, jezt im Gefängnis fizzen müssen, erleben wir das Schauspiel, daß Männer, die, um ein Wort zu gebrauchen, welches neuerdings in einem Prozeß von einem der Ihrigen gebraucht ward, mit dem Aermel das Zuchthaus gestreift haben", hoch stehen im Vertrauen der Tief erschüttert, betrauern die russischen Studierenden höchsten Staatsbeamten, ja teilweise in den gesetzgebenden Körpern in 3ürich den plöglichen Tod des unermüdlichen Kämpfers fürs mitsprechen können Männer, die in die Gründerstandale verwickelt wohl und die Befreiung der Unterdrückten. waren, Männer, deren Namen nicht makellos aus der königlichen Unter­Die, Russische Freie Preise" in London bekundet suchungskommission hervorgegangen sind. Meine Herren, auf der einen ihre tiefste Trauer über den Verlust des Genoffen Liebknecht. Seite die Straflosigkeit für das, was das Volk für ein Verbrechen hält, auf der Die Gruppen russischer und russisch - jüdischer andren Seite die strenge Bestrafung von Handlungen, die feiner von Socialdemokraten in Paris schließen sich an mit tiefem Ihnen den Mut haben wird, als Verbrechen zu bezeichnen. Darin, Schmerz der internationalen proletarischen Trauer um den un­meine Herren, liegt eine Verlegung des Rechtsgefühls des Volks, ermüdlichen Kämpfer Wilhelm Liebknecht . und wenn Sie für unsren Antrag eintreten, so geben sie diesem ver- Thun. Alles Jrdische ist vergänglich, aber der Name Liebknechts legten Rechtsgefilhl in gewisser Beziehung eine Genugthung. Sie wird in den Herzen aller Socialisten ewig leben. Russische beweisen damit dem Volke, daß der Reichstag nicht will, daß es auf Studenten. dem Gebiet der Gerechtigkeit zweierlei Maß und Gewicht gebe: leichtes Gewicht für den Reichen, für den Gründer, für den Adeligen, für den hohen Staatsbeamten und schweres Gewicht für den Proletarier, für das arbeitende Volk und dessen Vertreter.

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in

Belgien . Die deutschen Socialdemokraten Brüssel betrauern mit der ganzen socialistischen Welt das Dahin­scheiden des Freundes und Genossen.

Rumänien . Wir weinen mit Euch schmerzlich am Grabe Lieb­nechts. Die Socialisten in Galat.

demokraten trauern um den großen Führer des internationalen Amerika . Milwaukee, 11. August. Die hiesigen Social­Proletariats.

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Meine Herren, ich gebe mich über unsern Antrag durchaus keinen Illusionen hin. Die Annahme bedeutet ein Mißtrauensvotum gegen das jetzt in Deutschland gegen unsre Partei, überhaupt gegen Minoritäts­parteien beobachtete System, welches darin besteht, daß man die Minoritätsparteien, namentlich die Socialdemokratie, durch Ver­Der Echo du Peuple", Arbeiter Gefangverein in folgungen jeder Art, Maßregeln jeder Art Prozesse jeder Art nieder- Brüssel , empfindet mit Euch den Schlag, der uns alle getroffen. zuwerfen sucht. Durch Annahme unires Antrags verurteilen Sie es, Italien . Im Auftrage der Socialistenversammlung, die gestern daß der Staat durch mechanische Oppressivmaßregeln den thörichten hier in Alessandria tagte, sendet den Ausdrud des innigsten Kampf gegen Ideen führt; sie verurteilen damit die herrschende Beileids um den Tod des tapfern Kämpfers. Redaktion der Idea Polizeiwirtschaft, Sie verurteilen die Versammlungsauflösungen, die Nuova". Unterdrückung der Preßfreiheit; Sie verurteilen es, daß man ums so gut wie außerhalb des Gesetzes gestellt hat; und, meine Herren, wenn Sie dies thun, schaden Sie etiva Jhrem eignen Interesse da= durch? Wahrlich nicht.

Aus Oestreich- Ungarn . Die vaterlandslose Rotte des Wiener 9. Bezirks spricht der. deutschen Bruderpartei ihre innigste Teilnahme zu dem Verlust eines ihrer unerschrockensten Vorfämpfer für die Befreiung des unterdrückten Proletariats aus. Wahlverein Alsergrund Wien .

Der Alte.

Der alte Liebknecht zieht mun auch Hinab zu den Nebellüsten

Des Schattenreichs der Tapferste Der deutschen Journalisten.

Die alten Freunde erwarten ihn, Die ganze Schwefelfohorte Der Revoluzzer, festgeschmüdt, Steht an der Höllenpforte.

Sie haben lang schon seiner geharrt, Sie fragten sich oft beklommen: Wo bleibt er nur? Nun heißen sie Ihn frohbewegt willkommen. Der Senior Struve lacht ihn an: Wir haben längst trompetet Und Trommel geschlagen Was hat er sich verspätet?

Herr Rekrut,

Und Heder spricht: Was hingst Du denn An der Oberwelt so zähe?

Ist wieder was in Baden los,

Oder sonstwo in der Nähe?

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Ach was brummt Herwegh - nichts ist los! Kommi', tonim' in den Klub der Roten

Und höre bei einem Gläslein Styr Die Gedichte eines Toten.

Der greise Engels läuft herbei, Umarmt ihn freudig und munter, Dem falten fritischen Marg sogar Rinnt eine Thräne herunter.

Sie ziehen ihn fort Bist feierlich eingeladen- Jezt sind wir endlich einmal komplett, Die roten Kameraden.

tomm' in den Klub..

Nun ist der letzte Platz besetzt, Nun haben wir Dich endlich Haft lange warten lassen es war Uns allen unverständlich.

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Ja nim, sagt Liebknecht , Arbeit gab's In all den langen Tagen,

Mir hat der Tod den Gänsefiel Aus der starren Hand geschlagen. Hat Recht gehabt! Keine Feder war Da scharf genug geschliffen, Oft hätt' ich, wie in der Jünglingszeit, Mein Kampflied lieber gepfiffent. Wie damals- Oh, die alte Zeit Erneut sich mit ihren Schrecken, Es geht barbarisch, humisch zu Unter diesen Pfefferjäden.

Und schlimmer stets und wilder stets, Es ist keine Rast, kein Frieden, Es giebt noch viel, ach, viel zu thun Ich bin nicht gerne geschieden. Und doch

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trog Junkern von Kraut und Schlot, Troy Zionswächtern und Pfaffen- Es fehlt an neuen Kämpfern nicht Und nicht an neuen Waffen!... Da springen die alten Herren empor, Hei, wie sie die Käpplein schwingen Hoch Achtundvierzig! schallt's im Chor Und die Gläser flirren und klingen.

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( Aus der Wiener Wage".)

Partei- Nachrichten.

Agitation. Das oberrheinische Agitationsfomitee in SöIn hat in den letzten Tagen eine achtfeitige Flugschrift in einer Auflage Volksverrat", behandelt die Flotten-, Weltmacht- und Brot von 90 000 verbreiten lassen. Sie betitelt sich Volkswohl oder vertenerungspolitik und ist eine wuchtige Auflage gegen das voltsfeindliche und unfallüchtige Treiben des Centrums, das von einem Blatt der eigenen Partei, dem ultramontanen Aachener Bollsfreund", bezüglich feiner( Stellung zum Flottengesez des ordinären widerlichen, politischen Kuhhandels" beschuldigt wurde. Das Flugblatt wurde allenthalben von der rheinischen Bevölkerung gut aufgenommen und dürfte einen bedeutenden agitatorischen Er­folg haben. Gemeindewahlfiege in Oestreich. In Bösendorf ( Bez. Mödling) wurden bei den Gemeindewahlen am Dienstag vier Partei­genossen gewählt.

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In Knittelfeld waren die Wahlen im dritten Wahlkörper tassiert worden, weil sämtliche zwölf Socialdemokraten gewähit worden waren. Die Kassation hat nicht viel genügt, denn elf Social­demokraten wurden auch diesmal wieder gewählt.

Im Geiste an der Bahre unsres Liebknecht, entbieten wir Euch unser tiefempfundenes Beileid. Die Genossen des socialdemoder schweizerischen socialdemokratischen Partei unterbreitet den Or tratischen Wahlvereins in Wien .

Ich sprach bereits von dem Gegensatz zwischen Reform und Revolution. Dort drüben in England besteht die Redefreiheit, be­steht das Vereinsrecht in anderm Maße als hier, wird in anderm Maße ausgenugt als hier. Der Staat ist dadurch nicht nur nicht erschüttert worden, sondern umgekehrt, ein gesunder Fortgang der Entivickelung dadurch gesichert worden. Durch die Abstimmung über unsern Antrag entscheiden Sie gewissermaßen über die Frage: Ne- Schmerzlich betroffen von dem Verlust, den Ihr und mit Euch form oder Revolution. Revolutionäre Entwickelung ist die Ent- das arbeitende Bolk aller Welt erlitten, versichern wir Euch unsres wickelung, die produziert wird durch die Verfolgungen wie die, herzlichsten Beileids. Wie allen Arbeitern, wird auch uns Wilhelm welche jest gegen uns in Scene gefeßt find. Nicht wir sind es, die Liebknecht unvergeßlich bleiben. Die organisierten Hand Revolutionen machen, wie überhaupt nie Revolutionen von lungsgehilfen Wiens. unten gemacht worden sind; Revolutionen werden nur von Lieferschüttert von Liebknechts Tod senden wir Euch herzlichen ſeit es eine gemacht, und jede Revolution, Ge- Trauergruß. Die Wiener - ungrische Organisation. schichte giebt, ist darum ein Armutszeugnis für die Klagenfurt . Tiefste Anteilnahme an der Trauer um unsren Regierung, unter der sie ausbricht, eine Bankerotterklärung des von großen Toten. Redaktion des Boltswille", Klagen­ihr befolgten politischen Systems. Die Revolutionen werden dadurch furt. hervorgerufen, daß man die Minoritäten unterdrückt, daß man gegen Unser innigstes Beileid bei dem schweren Verluste durch den neue Ideen Krieg führt, daß man, statt den Staat stets den ununter- Tod unfres Liebknecht. Die Bezirksorganisation für den 5. Bezirk brochenen Veränderungen der Gesellschaft gemäß zu reformieren, in Wien . Repressivmaßregeln ergreift und sagt: bis hierher und nicht weiter

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Socialdemokratische Wahlerfolge in der Schweiz . Bei den nach dem Proporz in Alten stattgefundenen Gemeindewahlen bekam die socialdemokratische Partei drei Size im Gemeinderat. Schweizerische Partei Organisation. Das leitende Komitee ganisationen die Frage der Reorganisation der Partei, über die der nächste, im Herbst stattfindende Parteitag beraten und beschließen soll. Die Frage wird schon seit Jahren erörtert, aber es ist bisher noch nicht gelungen, eine geeignete Organisationsform für Die Schwierigkeit die socialdemokratische Partei zu finden. ganze besteht hauptsächlich in dem Vorhandensein des über das ausgedehnten Grütlivereins mit seinen ca. 12 000 Mitgliedern, der ebenfalls auf dem Boden der Socialdemokratie steht. Er ist ein ganz imposanter Repräsentant derselben, er ist aber eben doch ein Verein und keine Partei, deren Rahmen weiter gespannt sein muß. Mit der Partei neben dem Grütliverein ist aber eine vielfache Doppelspurigkeit unvermeidlich, die zwedlos Geld, Mühe und Zeit erfordert. Es foll daher eine Form für die Partei gefunden werden, bei der sie vollauf zur Geltung fommen tann, ohne der Bedeutung des Grütlivereins Abbruch zu thun.

Verantwortlicher Redacteur : Wilhelm Schröder in Wilmersdorf . Für den Inseratenteil verantwortlich: Tb. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .

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