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Friedensbemühungen.

bon

Münchener Brauhaus Aftien- Gesellschaft. O. Peters.

Loechel.

Die Lohnfommission.

R. Schüler. H. Carl. A. Seelbinder. Uns scheint, daß sich die Lohnfommission selbst keinen guten

zerstören konnten. Zur Verfolgung des flüchtigen Feindes Die Annahme der Rohnkommission, daß die Direktion mit ihr wurde eine aus Russen  , Japanern und Engländern bestehende nicht verhandeln wolle, war eine irrige; die lettere hat vielmehr die Die chinesische   Regierung versucht durch Verhandlungen mit den Kolonne nachgesandt, die aus Infanterie, Kavallerie und Korrespondenz mit der Kommission prompt erledigt. Vereinigten Staaten und England eine Beendigung des Kriegs- Artillerie zusammengesetzt war. Auf russischer Seite waren Die Vergütung von 3 M. für die Sonntags  - Du jour ist von zustands herbeizuführen. Der chinesische   Gesandte in London   über- 6 Mann gefallen, die Japaner verloren übr 200 Mann, Eng- der Direktion bewilligt. dagegen haben die Arbeits reichte am Sonnabend dem englischen Premierminister ein kaiser- länder und Amerita je 20 Mann. Die Verluste der Chinesen nehmer auf die Lohnerhöhung verzichtet, weil bedeutend. berloren außerdem liches Edikt, das Li- hung- Tichang zum Friedens waren fie 13 Geschüße, seitens des Münchner   Brauhauses höhere Löhne unterhändler ernennt. denen unsre Kosaken das eine nahmen. Die Kosaten gezahlt werden, als wie sie im Tarif festgelegt Am 6. August nahmen sind. Die Angelegenheit ist mithin in Frieden zur alljeitigen Unterdes hat Herr Loubet  , Prästdent der von einem radikalen nahmen auch das feindliche Lager. die Verbündeten um 4 Uhr früh die energische Offensive Bufriedenheit erledigt. Ministerium regierten französischen Republit, eine Ansprache an die gegen Yang- tfun auf beiden Ufern des Peiho auf. Nach einem nach China   abfahrenden Truppen in Marseille   gehalten, die von Marsch von 20 Werst bei 40 Grad Hize wurden die Schanz­drohenden Kraftworten gegen China   nicht hinter den Reden zurüd- werfe und die Stadt Yang- tsun selbst gestürmt und ge steht, die man in absolutistischen Monarchien zu hören Gelegen- nommen. Unsre Vorhut griff unter dem Befehl des Obersten heit hat. In deutschen   Regierungs- und Freisinnstreisen ist man, wie Modi die rechte Flanke der feindlichen Stellung an, be sich versteht, mit Herrn Loubet   einverstanden; man ist erfreut, daß mächtigte sich nach nach dreistündigem Kampf des Blazes und Dienst geleistet hat, indem sie die Oeffentlichkeit in Anspruch nahm Frankreich   sich nicht durch die spizbübischen Schachzüge der chinesischen   besetzte die Eisenbahnbrüde, die Bahnstation und zwei Schiffs in einer Angelegenheit, über die sie zur Zeit der Veröffentlichung brücken über den Beiho. Diplomatie irreführen lasse". Die angeblichen spizbübischen Schach  - griffen den Feind gleichzeitig in der Front an. Ihre Verluste sind Engländer, Japaner und Amerikaner noch sehr ungenügend informiert war. züge der chinesischen   Diplamatie" spiegeln aber nur die Schwierigkeiten noch nicht bekannt. Auf unserer Seite wurden 16 Soldaten und vormittag verhandeln. Die Sigung findet im Saal 7 des Gewerbe In Sachen der Fliesenleger wird das Einigungsamt Mittwoch, wieder, in denen sich die chinesische   Regierung durch die europäische 2 Offiziere verwundet. Die Chinesen waren 20 000 Mann start, gerichts statt und beginnt um 10 Uhr. Gewerberichter v. Schulz wird Angriffspolitik gegenüber ihren eigenen Boltsgenossen befindet. ihre Berluste sind schwer. Unire Truppen biwadieren bei Yang- gerichts statt und beginnt um 10 Uhr. Gewerberichter v. Schulz wird Vorsiz führen. Sie kann keinen Frieden schließen unter Bedingungen, die tsun. Der Gefundheitszustand ist ausgezeichnet. den Aufstand über das ganze Land ausbreiten würden. Washington  , 13. August.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Deutsches Reich  . Die Lage der Gesandten in Peking   erscheint unverändert. In der Antwort der amerikanischen   Regierung auf das chinesische   Konfektionsschneider- Aussperrung in München  . Die Kon Vom Kriegsschauplatze wird eine Umgebungsoperation Edikt, durch welches Li- Hung- Tichang zum Bevollmächtigten fettionäre weigern sich immer noch mit der Lohntonimission zu unter­seitens der chinesischen   Truppen gemeldet, die aber bisher nicht ge- heißt es, daß von für die Leitung der Friedensunterhandlungen ernannt wird. Handeln und verlangen, daß zunächst die Arbeit bei der Firma feinen allgemeinen Unterhandlungen Sappol aufgenommen werde. Da dies die Gehilfen abgelehnt haben, nügend beglaubigt ist. awischen den Mächten und China   die Rede sein könne, suchen die Unternehmer in Böhmen   Arbeitsfräfte anzuwerben, ob­so lange die Gesandten und die anderen Ausländer in Pefing sich wohl sie ca. 600 Schneider und Schneiderinnen auf das Pflaster ge­in der jetzigen gefährlichen Lage befinden. Die Vereinigten Staaten worfen haben. In der Person des Gastwirts Duded in Plu Das Edikt der chinesischen   Regierung von Li- Hung- Tichang lautet seien jedoch bereits ein Uebereinkommen zwischen den Mächten und men au bei Prösnis fanden die Unternehmer einen Agenien, in wörtlicher Uebersetzung: Jm gegenwärtigen Zwist zwischen China China zur Einstellung der Feindseligkeiten herbeizuführen unter der sich erbot, gegen entsprechende Gratififation Arbeitsfräfte nach und den Fremden herrscht ein gewisses Mißverständnis bei den fremden der Bedingung, daß es einem aus genügenden Truppen München   abzuschicken. Doch sei gesagt, daß die Lohnverhältnisse in Nationen, wie auch ein Mangel an gehörigen Maßnahmen bei massen bestehenden Entsatzcorps gestattet werde, unbelästigt in der Münchener Konfektionsindustrie die schlechtesten sind in ganz einigen Ortsbehörden. Das verursache den Abbruch freundlicher Beking einzuziehen und die Gesandten und übrigen Aus- Deutschland. Beziehungen, was schließlich nicht gut für die Welt sein wird. länder nach Tientsin zu geleiten, und zivar müßten für Wir ernennen hiermit Li- Hung- Tichang zu unsrem bevollmächtigten diesen Marsch die Sicherheitsmaßregeln und Truppenaufstellungen Der Lohnkampf in der Möbelindustrie in München  . Der Gesandten mit den Weisungen, den Regierungen der verschiedenen angeordnet werden, welche den die Entsagtruppen kommandierenden Münchener   Scharfmacherverband hat folgendes Cirtular an den beteiligten Mächte sofort auf dem Drahtwege die unverzügliche Generalen genügend erscheinen. Verband der Stuttgarter   Möbelindustriellen gesandt: Nachdem Einstellung der Feindseligkeiten vorzuschlagen, während der Unter- Washington, 13. August.  ( W. T. B.) Eine Depesche des wir in Erfahrung gebracht haben, daß in Stuttgart   eine große handlungen, die zur Lösung etwaiger Fragen erforderlich werden Generals Chaffee vom 10. Auguſt besagt: Wir sind gestern Bahl streifender Tischlergehilfen aus München   in den dortigen dürften, und die er unsrerseits zu leiten hiermit ermächtigt ist. Die in Hohaiwu angekommen. Hohaiwu liegt auf halbem Wege zwischen Geschäften beschäftigt sind, so ersuchen wir verehrl. Verband, diese verschiedenen Fragen sollen in befriedigender Weise erwogen und Tientsin   und Peking  . Leute sofort zu entlassen. In Rothenburg  , Regensburg  , Achdorf, über das Ergebnis der Unterhandlungen uns behufs unsrer Ge­Landshut, Siegsdorf  , Freising  , Bruc, Pasing  , Starnberg  , Traum nehmigung berichtet werden." stein, Resenheim und Unterwössen   haben die Tischler ebenfalls die Arbeit niedergelegt, weil ihnen zugenuitet wurde, Arbeiten für Münchener Unternehmer fertig zu stellen. Zuzug von Tischlern nach München   und Umgebung ist streng fernzuhalten.

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Friedens Edikt.

Loubets gepanzerte Faust.

Bei der Feierlichkeit der llebergabe der Fahnen an die abreifenden Truppen in Marseille   sagte Präsident Loubet   in einer Ansprache: " Ich übergebe Euch die Fahnen für das Expeditionscorps. Bald werdet Ihr auf dieselben den Namen eines Feldzuges schreiben, der notwendig geworden ist durch die Verletzung unsrer Rechte, durch die Berkennung unsrer berechtigten Interessen und durch den brutalen Ansturm gegen alles, was Civilisation und Fortschritt in China  darstellt. Die Fahnen werden Euch an die hohe Aufgabe er­innern, die Frankreich   Eurem Mute anvertraut, die Aufgabe nämlich, von einem Lande, in welchem die Grundrechte der civili­fierten Staaten schimpflich verletzt worden find, die Züchtigung der Schuldigen zu erzwingen und ihm eklatante Genugtung für das Vergangene sowie die notwendigen Bürgschaften für die Zukunft vorzuschreiben. Die Fahnen werden Euch auch sagen, Daß in der zum Schuße der Civilisation gebildeten internationalen Armee' die Franzosen hinter niemand an Manneszucht, Ausdauer und Mut zurückstehen dürfen."

Amerikas   Antwort.

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Washington  , 13. Auguft. Der stellvertretende Staatssekretär dee ließ dem hiesigen chinesischen   Gesandten Wuting fang gestern abend die Antwort der amerikanischen   Regierung auf das Edikt der chinesischen   Regierung zugehen, durch welches Li- Hung Tschang zu Friedensunter handlungen ermächtigt wurde, und ersuchte den Gesandten, diese Antwort nach China   zu übermitteln. In dieser Antwort werden die bereits in dem Memorandum vom 8. d. M. erhobenen Forderungen wiederholt, außerdem wird entschieden betont, daß so lange feine Verhandlungen möglich seien, als China  sich diesen Forderungen nicht gefügt habe.

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Laffans Bureau meldet aus Washington  : Die Regierung be­reitet Maßnahmen zur Entsendung von 5000 Mann nach China  bor  . Diese Maßregel beweist die Ueberzeugung der amerikanischen  Regierung, daß der Chinafeldzug noch längere Zeit dauern wird. Immer schneidig.

In einem Berliner  , offenbar offiziösen Telegramm der Köln  . Zeitung" wird ausgeführt, daß Deutschland   mit höchster Genug­thuung von den beiden Reden des Präsidenten Loubet   in Marseille   Kenntnis nahm. Loubet   bekunde den festen Willen Frankreichs  , sich mit voller Entschiedenheit ant der Arbeit der internationalen Truppen zu beteiligen und sich nicht durch die spizbübischen Schachzüge der chinesischen   Diplomatie irreführen zu laffen. Wenn den Chinesen noch etwas Verstand geblieben wäre, würden sie heute begreifen müssen, daß die bedingungslose Unterwerfung vor den Mächten das Einzige sei, was sie noch thun fönnten. Gegenüber der Besorgnis, Deutschland   treibe durch Uebernahme des Oberbefehls einer uferlosen Politik ent: gegen, versichert das Blatt, durch die Ernennung sei nichts geändert worden; im Gegenteil, Deutschland   sei nunmehr die Pflicht einer besonderen Sorgfamkeit und Vorsicht auferlegt, seine Pflicht ent­sprechend dem Vertrauen einzurichten, das die Mächte ihm entgegenbringen.

Die Lage der Gesandten.

Umgehungsmanöver der Chinesen.

" Daily Mail" meldet aus Tschifu  : Die chinesischen   Streitfräfte fonzentrieren sich füdlich von Tientsin  ; ihre Zahl beträgt 20 000 Mant. Sie beabsichtigen, Tientsin oder Taku anzugreifen, um den Rücken der Verbündeten zu bedrohen.

Letzte Meldungen.

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Als

Die Nache der Unternehmer. Es dürfte noch allgemein er­

Der Streik der Berliner Militäreffekten- Sattler ist am Montag früh ausgebrochen. Was in der Militäreffekten- Branche noch niemals der Fall gewesen ist, fast sämtliche Arbeiter haben die innerlich sein, wie sehr den Bergleuten des sächsischen Steinkohlen­Arbeit niedergelegt, nur 14 Personen sind im ganzen in den 11 in gebietes der Versuch mißglückte, durch eine Lohnbewegung ihre elenden Betracht kommenden Betrieben zurück geblieben. Die alten Stamm- öhne etwas zu verbessern. Auch sie wollten von dem Segen, der arbeiter, die Zuschneider, die Heimarbeiter, alle haben sich an- Unternehmer niederfällt, einen geringen Theil abbaben. Als dann ihre durch die ausgezeichnete Konjunktur in so reichem Maße auf die geschlossen. Wenn je ein Streit berechtigt war, so ist es dieser. Im Lauf Koalitionsrechte Gebrauch und stellten recht bescheidene Forderungen. Kameraden in Böhmen   streiften, machten auch sie von ihrem der Jahre ist die Lage der Militäreffekten- Sattler eine so elende ge- Sie mußten unterliegen, da den mächtigen Unternehmern die Staats­worden, daß, abgesehen von langer Arbeitslosigkeit Wochenlöhne von gewalt zu Hilfe tam, gedemütigt und voller Ingrimm lehrten sie in 12-15 M. nicht zu den Seltenheiten gehört haben. mun die Gruben zurück. Dieser Sieg" über ihre Arbeiter genügte aber eine bessere Geschäftslage fam, versuchten auch die Militäreffekten- Sattler, eine Besserung der Lage anzustreben. Sie den Unternehmern bei weitem nicht. Eine ganze Menge Arbeiter hatten im Lauf der Zeit einsehen gelernt, daß ein plögliches, über- wurden abgelegt, denen damit auch die Rechte an der Knapp­eiltes Vorgehen keine Aussicht auf Erfolg bietet. Es wurde deshalb ichaftstaffe ftrittig gemacht werden. 62 solcher abgelegter Bergleute in einer Reihe von Werkstellensizungen und Versammlungen die Lage haben einen Prozeß angestrengt, um die Rückzahlung der von ihnen Da das Berg- Schiedsgericht zu sorgfältig erörtet und die Organisation so ausgebaut, daß heute nur geleisteten Beiträge zu erwirken. noch ein geringer Teil der Kollegen unorganisiert ist. Auch die Freiberg   schon mehrere Kläger abgewiesen hat, wollen die 62 fich schwierige Aufgabe gelang, fast sämtliche Heimarbeiter dem Verband an das Ober- Landesgericht wenden. Von den Ausgesperrten haben zuzuführen In wiederholten geheimen Abstimmungen wurde darüber alle wenigstens 5, viele bis 35 Jahre lang Beiträge an die Pensions­entschieden, ob man eventuell zu einer Arbeitsniederlegung bereit taffe geleistet. Die größere Hälfte davon hat zu wiederholten Malen Arbeit auf andren Schächten nachgesucht, bis jetzt vergebens. sei. Das Ergebnis war, daß sich über 5/6 sämtlicher in Betracht kommender Kollegen für Arbeitsniederlegung aussprachen.

Nicht genug also, daß die Lohnbewegung niedergedrückt wurde, so daß die Unternehmer nichts von ihren Profiten abzugeben hatten, sollen nun die Arbeiter auch noch ausgehungert werden, als Strafe. dafür, daß sie es wagten, von ihrem Recht der Koalition Gebrauch auch noch die petuniäre Hilfe entzogen wird, die sie wenigstens für zu machen. Nebenbei sorgt eine rückständige, veraltete Gesetzgebung dafür, daß den so gemaßregelten, außer Arbeit gebrachten Arbeitern den Augenblick vor dem größten Mangel schützen könnte.

Juzwischen wurde versucht, mit den Unternehmern zu einer fried lichen Einigung zu gelangen. Es fanden eine Anzahl Sizungen der zu gleichen Theilen aus Unternehmern und Arbeitern bestehenden daß die Lage ihrer Arbeiter eine elende sei und daß die aufgestellten Zwanziger- Kommission. statt. Hier erklärten die Fabrikanten selbst, Forderungen: Neunstündige Arbeitszeit, 45 Pf. Stundenlohn, 25 Broz. Erhöhung für Ueberstunden und eine Erhöhung der Accordsätze im Ein neues Gewerbegericht. Der Kreistag des Kreises Mörs  großen ganzen berechtigt iei. Einzelne Fabrikanten erklärten, wenn ihre Konkurrenten bewilligten, würden sie es ebenfalls thun. Aber hat darauf gedrungen, daß in der Stadt Mörs   ein Gewerbegericht hierbei blieb die Tat folgen lassen. errichtet werden sollte. Dasselbe tritt nun am 1. Oftober in Wirf­Als mult Herr v. Schulz, der Vorsitzende des Berliner   famkeit. Es war dies auch für den industriereichen Kreis eine Not­Gewerbegerichts, seine Vermittelung anbot, wurde diese von unsrer wendigkeit. Seite sofort angenommen. Auf die Aufforderung des genannten Herrn Ausland.

eu.

niemand wollte

an die Unternehmer stellten sich vier Herren, die erklärten, die Vermittlung Die Bewegung der Angestellten der Great- Eastern Elfen. des Gewerbegerichts anzunehmen, wenn ihre Konkurrenten dasselbe bahn. Die feste Haltung der Angestellten hat die Direktion ver thäten. Diese Erklärung erfolgte am Freitag; aber bereits am anlaßt, von ihrem hohen Roß etwas herabzusteigen. Sie hat die Sonnabend ging dem Gewerbegericht die Mitteilung zu, daß die Delegierten der ersteren ohne Unterschied anerkannt Fabrikanten die Anrufung des Gewerbegerichts ablehnten.

Nunmehr blieb nichts andres übrig, als die Arbeit niederzulegen und dieses geschah am Montagmorgen. Die Anzahl der Streitenden tann erst im Lauf des morgigen Tages genau festgestellt werden, jedenfalls sind es mehr als 400.

Da die Geschäftslage eine gute ist, hoffen wir auf baldigen Erfolg. Die Berliner   Arbeiterschaft bitten wir, uns in dem aufge­drungenen Kampfe zu unterſtüßen. Das Streitlokal befindet sich in den Ärminhallen, Kommandantenstraße 20. Die Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. Der Vorstand des Verbands der Sattler. J. A.: Joh. Sassenbach.

nur die Bedingung gestellt, daß der Delegierte Unwinder Agent des Eisenbahner- Verbandes der nach dem Beschluß der Generalversammlung der Angestellten alle Delegationen als Ver­trauensmann begleiten sollte, lediglich die Delegation be gleite, deren Beruf er selbst angehöre. Dafür wolle die Direktion den Delegationen jedesmal Exemplare des sten graphischen Protokolls der gemeinsamen Verhandlungen zustellen. Auf diesen Vorschlag sind die Delegierten eingegangen und haben sich nur vorbehalten, daß von jeder Delegation ein Mitglied fich Noten machen soll, um sie nachher mit den Protokollen der Direktion zu vergleichen. Die Verhandlungen zwischen der Direktion und den der Delegationen find zur Zeit im Gange und verlaufen, wie es heißt, durchaus ruhig und sachlich. Die Delegationen bringen alle Be­schwerden vor, welche die verschiedenen Dienstgruppen auf dem Herzen haben. Dadurch nehmen die Sigungen ziemlich viel Zeit in Anspruch und ist ferner eine Verzögerung des Entscheids der Direktion unver­meidlich. Doch herrscht die Meinung vor, daß der Ausstand nunmehr vermieden ist.

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Brüffel, 13. August. Die bei den Erdarbeiten am Hafen ven Brüssel beschäftigten Arbeiter sind in den Ausstand getreten. Sie verlangen Erhöhung ihres Lohns und Entlassung der holländischen

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Aufruf an sämtliche Gewerkschaften Berlins   und Umgegend. Das Neutersche Bureau" meldet vom 6. dieses Monats Die Kistenmacher sind am 13. b. M. in einen allgemeinen Aus­aus Tientsin  : Zwei glaubwürdige Couriere, die Beking am stand getreten. Die Kommission der Berliner   Kistenmacher hatte 1. August verlassen haben, berichten, die Kaiserin- Witwe habe sich schon vor einem Jahr der Mühe unterzogen, mit den Fabrikanten die Gesandtschaften mit Lebensmitteln für einige Tage ver- Berlins   auf gütlichem Wege in Verhandlung zu treten, um einen sehen, Li- ping- heng jedoch habe nach seiner Ankunft einheitlichen Tarif einzuführen. Da die meisten Fabrikanten nach zwei Batterien auf der Stadtmauer in der Nähe der Gesandt  - dem Jahre 1895 die Löhne der Kistenmacher um 50 Proz. herunter­schaften auffahren lassen und die Gesandtschaften zwei Tage lang gedrückt hatten, so war es absolut nicht möglich, bei derartigen unter heftiges Geschüß- und Gewehrfeuer gehungerlöhnen für die Familie das Notdürftigste herbeizuschaffen. nommen.(?) Ein Missionar, der mit einer Abteilung den Versuch Wie die statistische Aufnahme ergeben hatte, kam der Durchschnitts- Arbeiter, denen sie vorwerfen, zu billig zu arbeiten. machte, Lebensmittel zu bewilligen, wurde getötet. lohn der Kistenmacher vor drei Jahren auf 17-18 M. Wenn z. B. ein Arbeiter nach dem Generalstreit von 1895 in der Hochsaison In Schweden   bilden sich immer mehr Arbeitgeber- Verbände. 30-33 m. verdient hatte, so ist der betreffende Arbeiter heute nicht So haben neulich in Göteborg   die Buchbindereibefizer bei einer Ver­mehr im stande, einen auch nur annähernd so hohen Lohn zu er ſammlung beschlossen, einen Allgemeinen schwedischen ringen. Ja in manchen Fabriken kommt es vor, daß ein Arbeiter einen Buchbinderei- Berband" zu begründen, der die Hauptstadt Tagesverdienst von 60-70 Bf. hatte. Da nun im vergangenen Jahre und das ganze Land umfassen soll. Der in Stockholm   bestehende Ein schwedischer die Verhandlungen mit den Fabrikanten refultatios waren, so waren Verein soll die Organisation schaffen. wir gezwungen, jetzt wieder( vor drei Wochen) mit den Fabrikanten Tischlermeister Verband" ist vor einigen Tagen ebenfalls Der bestehende Allgemeine in Verhandlung zu treten, um einen einheitlichen Tarif herbeizuführen. in Göteborg   begründet worden. Petersburg, 18. Auguſt.  ( W. T. B.) Vom Generallieutenant Die Verhandlung mit den Fabrikanten ist aber resultatlos verlaufen. Schwedische Buchdruckereiverein" hat eine Umorganisierung des Ver­Linewitsch sind dem Kriegsministerium unter dem 8. und 9. d. Somit waren wir genötigt, am 13. d. M. in den Ausstand zu bands beschlossen, und es wurde der Antrag gestellt, eine Ver nachstehende Meldungen vom Kriegsschauplatz zugegangen: Nach treten. einigung mit dem Gehilfen- Verbande einzugehen, die eine gemein wechselseitigem Einvernehmen der Chefs der Expeditionstruppen haben wir am 5. August mit Tagesanbruch unter meiner Leitung( ich wärtigen Kollegen, namentlich in den Städten: Stettin  , Hamburg  , Wir appellieren nunmehr an das Solidaritätsgefühl der aus- same Oberleitung erhalten solle. war der älteste Offizier) den Angriff auf die start befestigten Stellungen der Chinesen bei Beitsang begonnen. Beitsang liegt 12 Werst von Tientsin   auf dem Wege nach Peking  . Die Position war fernzuhalten. Sämtliche arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. durch eine ausgedehnte Ueberschwemmung noch mehr verstärkt Alle Briefe sind zu richten an Karl Judel, Andreasstr. 26 worden. Die Chinesen waren etwa 25 000 Mann stark und Die Kommission der Berliner   Kistenmacher. standen unter dem Befehl des Vicefönigs Tichung- Tichu. Um 10 Uhr früh war bereits die linke Flante der feindlichen Stellung und zwei Zur Angelegenheit der Brauerei- Hilfsarbeiter Eisenbahnbrücken von den russischen Truppen genommen und Münchener Brauhauses geht uns folgende Erklärung zu: besezt worden. Gleichzeitig hatten Japaner, Engländer und Die Endes- Unterzeichneten erklären unter Bezugnahme auf die Amerikaner mit den dritten ostsibirischen Schüßenbrigade des in Nr. 186 des Vorwärts" vom Sonntag, den 12. August gebrachte, Generals Stößel   die rechte feindliche Flante umgangen und das Münchener Brauhaus betreffende Notiz, folgendes: die Stadt Peitsang genommen. Die Chinesen zogen sich so Gine Maßregelung irgend eines Mitfahrers schnell zurück, daß sie nicht einmal die Schiffsbrücke mehr to der Arbeiters ist nicht erfolgt.

fernzuhalten. Sämtliche arbeiterfreundlichen Blätter werden um Bremen  , Leipzig   und Chemnit, den Zuzug nach Berlin   Lehte Nachrichten und Depeschen.

bei Wilke.

des

schiver erfranft sein. Sein Leiden, das anfangs für Kehlkopffrankheit Heidelberg  , 12. August. Freiherr von Stumm- Halberg soll gehalten wurde, hat sich, wie bürgerlichen Blättern gemeldet wird, als Krebs der Speiseröhre herausgestellt.

Paris  , 13. August.  ( W. T. B.) Gestern abend brach in Marseille   ein Ausstand des Schiffspersonals aus, der den Abs gang der Mehrzahl der Truppentransportdampfer verhinderte. Regierung hat aus dem Kriegshafen Toulon Marinemannschaften nach Marseille   beordert, um das Auslaufen der Truppentransports schiffe zu ermöglichen.

Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm Schröder in Wilmersdorf  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.