Nr. 187. 17. Jabrgang. 2. Beilage des„ ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

zeichneten fein.

Die Vertrauensleute.

Dienstag, 14. Auguft 1900.

( rund 46 Proz.), in der vierten Woche mit 548 Fällen( 56 Proz.) und schwere innere Verlegungen. Im Siechenhaus erhielt er einen beteiligt, und für die folgende Woche kamen bisher 476 Fälle zur Notverband und ein Lückscher Rettungswagen brachte ihn nach dem Meldung. Am 22. und 26. Juli, wo die Gesamtsterblichkeit mit 187 Krankenhaus im Friedrichshain.! und 170 Fällen ihren höchsten Stand erreichte, tamen auf die Kinder­Achtung, Parteigenossen! Heute, Dienstagabend finden in Behördlich beschlagnahmt wurde die Leiche der 11 Jahre den sechs Berliner Reichstags- Wahlkreisen Parteiversamm- sterblichkeit allein 109 und 110 Fälle. Von den Todesursachen standen alten Tochter Ella des Poſtſchaffners Friz aus der Weinstr. 17/18. an erster Stelle Magen- Darmkatarrh, Diarrhoe und Brechdurchfall, lungen statt. Auf der Tagesordnung steht: Stellungnahme zur in der dritten Juliwoche mit 42, 56 und 98 Fällen, in der vierten Während sie mit der Mutter am Mittag des letzten Mittwoch in der Konferenz für die Provinz Brandenburg und zum Parteitag in Juliwoche mit 65, 109 und 201 Fällen und in der darauf folgenden tochte eine Nachbarin, Frau Jahnke, im Freien auf einem Spiritus Mainz . Wir ersuchen um zahlreiche Beteiligung. Woche nach den bis jezt eingegangenen Meldungen mit 80, 100 focher und gab ihm neue Nahrung, während er brannte. Dadurch und 257 Fällen. An Hizschlag starben in der vierten Juliwoche entstand eine Explosion, und Ella F. lief aus Neugier hinzu aus Die Parteikonferenz für den Wahlkreis Teltow - Beeskow - wieder 6 Personen. der Nebenlaube. Dabei schlug ihr eine Stichflamme ins Gesicht. Storfow- Charlottenburg findet am 19. August, nachmittags 2 Uhr, Die Beerdigung der drei bei der Wasserfahrt in Weißensee Die Brandwunden waren derart erheblich, daß das Kind unter in Berlin , im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, statt. Als provisorische Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Die Organi Friedrich Meißner und des Schlossers Alex Kretschmer aus der ertrunkenen Personen, des Maurer Gustav Koth, des Arbeiters großen Qualen am Sonnabend früh starb. sation des Kreises. 2. Die Taktik der Partei bei den Landtags: Rostockerstraße vollzog sich am Sonntag, nachmittag um 4 Uhr, unter einem Schußniann ein etwa 60 Jahre alter Mann in einem Neubau Sterbend aufgefunden wurde am Sonntagnachmittag von wahlen. 8. Anträge zur Brandenburger Provinzialfonferenz, Wahl verhältnismäßig geringer Beteiligung auf dem Johannes- Kirchhof in der an der Greifswalderstraße, wo er vermutlich Zuflucht gesucht hatte. der Delegierten zu derselben. 4. Anträge zum Parteitag in Mainz , Jungfernheide. Die Särge waren am Sonnabend nach der Halle über- Der Zustand des unbekannten und obdachlosen Manns spottet jeder Wahl der Delegierten zu demselben. 5. Streisangelegenheiten. Beschreibung. Sein ganzer Körper war mit zum Teil bis auf die sollen, müssen bis Mittwoch, 15. August, in den Händen des Unter- bestattet. Prediger Eggert hielt die Grabrede, nachdem ein Musik- Knochen reichenden geschwürartigen Wunden überdeckt, in denen sich Anträge, welche auf der Kreiskonferenz ihre Erledigung finden geführt worden. Koth und Meißner wurden zugleich und nebeneinander corps die Särge zur Gruft geleitet hatte. Auf der andern Seite bereits Würmer festgesetzt hatten. Die Polizei ließ den Bedauerns­des Friedhofs wurde Kretschmer ohne Beisein eines Geistlichen bewerten einem Krankenhause zuführen, wo er wenige Minuten nach graben. Sängerbunds mit dem Liede:" Zum Reich der Gräber". Der Ar­Ihn empfing an der Gruft ein Gesangverein des Arbeiter- der Einlieferung starb. beiter- Sängerbund hatte beschlossen, allen drei Personen, die bei dem Beim Erntefest erhängt hat sich am Sonntagnachmittag gegen Fest des Bundes in der fröhlichsten Stimmung plöglich ums Leben 4 Uhr der 48 Jahr alte Maurer Frizz Grünlich aus der Elsaßstr. 12 famen, eine besondere Ehrung zu bereiten. Dieser Vorsaz mußte in Neu- Weißensee. Er war schon früh mit Frau und Kindern nach anläßlich der Beerdigung des Genossen Liebknecht in den Hinter der Laubenkolonie in Wilhelmsberg gegangen, wo das Erntefest ge­Rigdorf. Heute, am Dienstag, den 14. August, abends 81/2 Uhr, grund treten. Es war nur eine Abteilung mit einem Kranz er- feiert wurde. Schon am Vormittag versuchte er, sich das Leben zu findet im Lokale von Lautner eine Mitgliederversaminlung des schienen. nehmen, wurde aber von seiner Frau dabei überrascht. Während Socialdemokratischen Vereins Vorwärts" statt. In derselben die Familie sich nachmittags im Garten aufhielt, schlich G. sich in Raubmord in der Laubenkolonie Nordend. Ein bezüglich die Laube, schloß die Eingangsthür ab und vernagelte die Fenster. hält Th. Megner ein Referat über:„ Weltmachtspolitik und Arbeiter- feiner Veranlassung fast unerklärlicher Mord wurde am Sonnabend Die Frau hörte dies und schlug Lärm. Als Nachbarn gewaltsam bestrebungen". Der Vorstand. in der Großen Laubenkolonie verübt, die sich zwischen dem Geſund - eindrangen, fanden sie G. wiederum erhängt und bereits bewußtlos Briz. Heute, Dienstag, den 14. August, findet hier eine Partei- brunnen und Pankow an der Behmstraße erstreckt und von der vor. Er lebte aber noch und wurde in einem Lückschen Wagen nach bersammlung statt, in der Reichstags- Abgeordneter Rosenow über Nordbahn durchschnitten wird. Dort wurde der 49 Jahre alte ,, die politische Lage und die bürgerlichen Barteien" sprechen wird. Staaker Wilhelm Michel in seiner Laube als Leiche aufgefunden. dem Krankenhaus im Friedrichshain gebracht. Der Vertrauensmann. Der Tod ist anscheinend durch Erdrosselung eingetreten, der Abgestürzt ist am Sonnabendnachmittag um 3 Uhr det Thäter, ein 39 Jahre alter Kutscher Leschinski, wurde ver: 30 Jahre alte Maschinenbauer Wilhelm Schrinner aus Borsigwalde , Am Donnerstag, den haftet. Michel, der unverheiratet war, lebte früher mit einer Frauens der auf dem Bahnhof Gesundbrunnen bei der Errichtung eines 16. d. Mts., abends 8 Uhr, spricht Friz 8 u bei! in einer öffentlichen person zusammen, die vor etwa zwei Jahren starb. Seitdem blieb Maschinenhauses arbeitete. Die Außenwände werden mit Eisen Berjanting in Pokal ber Bw. Sent bie baby Bum Delegenter er allein und haufte in einer elenden Laube der Kolonie, während er bekleidet und S. befand sich auf einem der einen Bruch beiber lands Weltpolitik". Außerdem steht Wahl von zur am Johlschen Weg 79 gemeldet war. Sein Heim, eine aus Fehltritts stürzte er acht Meter tief ab, zog sich Kreiskonferenz des Kreises Teltow- Beeskow auf der Tagesordnung. Brettern zusammengeschlagene Bude mit flachem Dach wurde Beine und innere Verlegungen zu und wurde auf seinen besonderen durch einen schmalen Gang in zwei Teile geteilt. Links Wunsch in einem Lückschen Krankenvagen nach seiner Wohnung

Gleichzeitig wird auf den§ 3 des Organisations- Statuts des Kreises aufmerksam gemacht, wonach jeder Ort bis drei Delegierte entfenden kann, jedoch müssen dieselben politisch organisiert, in öffent­lichen Parteiversammlungen gewählt und mit Mandaten versehen Der Kreis- Vertrauensmann: Wilhelm Eberhardt, Charlottenburg , Wilmersdorferstr . 38 a.

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Johannisthal Niederschöneweide.

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Lokales.

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von dem Gang lag das eigentliche Wohnzimmer, das aber gebracht. noch in der Ausbesserung begriffen und daher nicht benutzt war. Der Dienelsche Orgelvortrag in der Marientirche am Mitt Rechts vom Gang, ebenso wie eine andre Stube durch eine Deffnung moch, den 15. August, mittags 12 Uhr, bringt unter Mitwirkung von Fräul. ohne Thür zu betreten, liegt ein zweiter Raum, der vorläufig alle Elisabeth Schumann , Frl. Ella Gerhardt, Hrn. 2. C. Breeuws, Hrn. Hans Bewohner aufnahm. Er ist ohne Fenster, zeigt gleich links Strey, Violinist, und Hrn. Alex. Curth Orget, Gesangs- und Violin­und Nach einem fünfeinhalbstündigen langsamen Gehen durch die vom Eingang einen Strohsad als Lagerstätte der Kompofitionen von Bach, Händel, Martini, Mendelssohn, Merkel, Alb. Straßen Berlins , verlangt der Körper gebieterisch nach Ruhe und ihm diagonal gegenüber liegenden Ecke einige Stiften. Hier Becker, Fr. Thomé, P. Blumenthal, G. Raphael und Dienet. Der Ein Stärkung. Die Gartenlokale und Restaurationen von Friedrichsberg, nächtigte Michel mit seinem Freunde Leschinski, einem tritt ist frei. Friedrichsfelde und der Frankfurter Allee waren bald überfüllt; Biegenbock und einem Hund in einer entsetzlichen Luft. In dem Feuerbericht. In der Zwischenzeit erfolgten mehrere Kleine jedoch der interne Teil der Zugteilnehmer, die Delegierten und die Mittelgang wurden Gartengeräte aufbewahrt. Auf dem die Bude Brände. Stralsunderstr. 64, Lübbenerstr. 23 und Waisenstr. 2 waren organisierten Genossen strebten zu Fuß, zu Wagen und umgebenden Hof befindet sich ein aus einer auf 4 Hölzern genagelten Zimmerbrände abzulöschen. Gipsstr. 15 wurde die Dachkonstruktion per Straßenbahn dem Engelufer zu, uni im Heim der Platte der Platte bestehender Tisch mit einer Bank, ein Verschlag, durch Feuer beschädigt. Fußboden und Balkenlage brannten Berliner Gewerkschaften den Abend zu verbringen. Man in dem auf einem eisernen Kocher mit Füßen die Reinickendorferstr. 14 a und Stolbergerstr. 9. Jm Apollo- Theater ent­fah wieder einmal, welchen hohen Wert ein Central Speisen zubereitet wurden, und an der andern Seite ein aus stand Sonnabendabend Feuerlärm wegen Sturzschlusses in der elektrischen Total der Berliner Arbeiterorganisationen hat. Bald war der große Brettern zusammengeschlagener Hühnerstall, in dem auch noch Leitung, doch blieb das Publikum ruhig, weil die anwesende Theater­und prächtige Bau in allen seinen Teilen überfüllt und vor dem Kaninchen Platz fanden.-Michel arbeitete auf dem H.schen Bau in der wache den Schaden schnell beseitigte. Bei einer Vorstellung der Thoreingang bemühten sich noch Hunderte um Einlaß. Verlief sich Swinemünderstraße und lebte ausfömmlich. Leschinski, der nicht Feuerwehr vor Offizieren der Artillerieſchule verunglückte Montag dieser erste Ansturm auch allmählich, so war doch bis in die tiefe ernstlich arbeitete, wurde von Michel mit erhalten, der sich nicht ent- vormittag auf der Hauptwache in der Lindenstraße der elfjährige Nachtstunde noch alles dicht besezt und da auch Küche und Keller schließen konnte, ihn zu entfernen ungeachtet der Ratschläge, die ihm Sohn des Schmiedemeisters Walther, Beuthstr. 4. Der Knabe jah ihr Bestes boten, so werden die auswärtigen Delegierten aus dem von verschiedenen Seiten zugingen. Am Sonnabendmorgen, um von einem Balkon neben dem Kletterhause dem Löschmanöver zu, schönen Heim der Gewerkschaften gewiß den besten Eindruck mit nach 7 Uhr wurde Michel gesehen, wie er für den Ziegenbock Gras holte. als unglücklicherweise ein Schlauch aus der Höhe herabfiel und ihn Hause genommen haben. Im großen Saale ordneten Er hatte auf dem Bau durch einen Fall infolge von Krämpfen eine mit hinabriß. Er wurde nach der Charité gebracht. die Berliner Genossinnen die Kranzschleifen und Wid- Kopfwunde erhalten und war zu Hause geblieben. Später zwischen 8 und mungen, die von den Blumenspenden entfernt worden waren, 9 Uhr erschien Leschinski bei dem Gastwirt Heinrich Lenz, der in der um noch einmal ausgelegt zu werden. Bei einem Rundgang durch Kolonie eine Wirtschaft betreibt, um für 10 Pf. Schnaps einzuholen. die Räume sah man eine Fülle bekannter Gefichter, die alten Partei Auf eine Frage der Wirtin nach dem Befinden Michels gab er führer, die Organisatoren und Agitatoren für unsre Bewegung aus unklare Auskunft. Bald darauf sah Lenz, wie mehrere Männer den Deutschland und aus der ganzen Welt. eine große Familie, die Ziegenbod eiligst an einem Strid fortführten, und dies erregte seinen Zur Kennzeichnung gewiffer Abzahlungsgeschäfte lieferte heimgekehrt ist von der Bahre ihres toten Hauptes und die sich nun Verdacht. Als er nun in der Laube Michels nach diesem suchen eine Verhandlung, die gestern vor der fünften Berufungs- Straf­anschickt, zu neuen Kämpfen und Siegen zu schreiten. Leschinski verwehrt. fammera andre Personen hinzutamen und sich Eingang er des Landgerichts I stattfand, einen bemerkenswerten Bei Als darauf trag. Die unverehelichte Minna Gosch, eine arme Plätterin, hatte verschafften, fanden sie Michel in einer Ecke seitigen Raumes auf dem aus Mauersteinen bestehenden Fuß- sich von einem Reisenden der Firma Gr. überreden lassen, sich eine boden tot zwischen zwei Kisten liegend, auf. Er lag auf der goldne Damenuhr zuzulegen. Dieselbe wurde ihr mit 70 M. be­rechten Seite; an seinem Halse war eine tiefe Strangulations- rechnet, 7 M. sollte sie anzahlen und den Rest der Schuld in Ueber einen recht betrübenden Unglücksfall, der sich am marke sichtbar. Leschinski hatte die sämtlichen Habseligkeiten seines Monatsraten von 5 M. tilgen. Sie hatte bereits im ganzen 19 m. Sonntag im Trauergefolge für unsren verstorbenen Genoffen Wohlthäters zusammengepackt und zum Teil in die Taschen gesteckt, bezahlt, als sie eines Tags Wäsche zu einem Kunden brachte, der Uhrmacher war. Diesem zeigte sie voll Stolz das Liebknecht ereignete, erhalten wir Kunde. Im Zuge des 4. Wahl auf Leschinski, der verhaftet wurde. Der vermutliche Mörder wurde um damit in aller Stille zu verschwinden. Sofort fiel der Verdacht Kleinod. Der Kenner versicherte ihr, daß man derartige freises befand sich auch der 54 Jahre alte Bildhauer Theodor Uhren für 16 M. in der Fabrik taufen könne. Nun noch am Abend von dem Kriminalinspektor Klatt vernommen. ließ die Gosch, die selbst des Schreibens nicht kundig war, an die Stohl mit seiner Frau. Sichtlich wurde es dem eifrigen Partei- Leschinski leugnet die That. Er will um 7 Uhr früh fortgegangen Firma Gr. schreiben, sie verlange, daß das Geschäft rückgängig ges freund schwer, den langen Weg mit im Zuge auszuhalten und es sein und um 8 Uhr bei der Rückkehr M. als Leiche gefunden haben. macht werde, denn sie wolle nicht für einen Gegenstand, der 16 M. stellten sich mehrfach Zeichen der Ermattung ein. Den Zuspruch, Die Strangulationsmarte sei wohl durch den Fall auf die Kaften entwert sei, 70 m. bezahlen. Sie blieb trop wiederholter Erinnerung zurückzutreten, beachtete er nicht, er wollte nicht zurückbleiben standen. L. habe sich das Eigentum des Toten zueignen und verschwinden ohne Antwort. Darauf riet ihr jemand, fie solle die Uhr für 12 v. und harrte mit übermenschlicher Anstrengung an seinem wollen. Leschinski macht den Eindruck eines stumpfsinnigen, aber nicht den verfeßen und den Pfandschein der Firma einsenden. Sie habe dann Play aus. Als fich der Zug der Bärwaldstraße, Ede eines gewalttätigen Menschen. Der Ermordete besaß an barem Gneisenaustraße, näherte, schwankte plötzlich der Brave und fiel Gelde mur 30 Pf., feinen Wochenlohn hatte er auf dem Bau noch nur einen Verluft von 7 M., die von der Firma als Aus­nicht erhalten. Leschinski hat vermutlich die That an Michel be- gleich für die Mühewaltung berechnet werden könnten. Die Gosch zur Erde. Schnell brachte man den Unglücklichen in ein nahe gelegenes Lokal und von da, da er sich nicht erholte, zur Unfall sonst wohl irgend ein Laut gehört worden wäre. Michel konnte da angenommen wurde, daß sie wußte, daß diese Art der Selbst­gangen, während dieser wiederum von Krämpfen befallen war, da folgte dem Rat, erhielt eine Anklage wegen Unterschlagung und wurde vom Schöffengericht zu drei Tagen Gefängnis verurteilt, station. Hier konnte leider nur konstatiert werden, daß ein Herz- fich des gefährlichen Burschen nicht nur nicht entledigen, sondern schlag seinem Leben ein Ende gemacht hatte. Welch ergreifendes mußte sich von ihm noch obenein Mißhandlungen gefallen laffen, legte Berufung ein. Er machte im gestrigen Termine geltend, daß hilfe unerlaubt war. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Werthaner, Bild eines edlen Pflichtbewußtseins, einer Liebe für die Arbeitersache, wie Zeugen aussagen. die selbst die schwersten Anstrengungen mit großer Selbstüberwindung Durch einen elektrischen Wagen die rechte Hand zermalmt ertragen will! Treu bis in den Tod, so ist er dahingeschieden, wurde Sonntagmittag dem Steinsezer Bodo Freier aus der Reinicken­geehrt und geachtet von seinen Freunden wegen seines bescheidenen Wirkens, seiner Aufopferung der Partei und Familie gegenüber. Nun ist auch er den Weg gegangen, auf dem er seinen so hoch­verehrten alten Liebknecht begleiten wollte. Die Beerdigung dieses braven Parteifreundes findet am Donnerstag, den 16. d. Mts., nach­mittags 4/2 Uhr, vom Trauerhause Weidenweg 20. nach dem städtischen Friedhof in Friedrichsfelde statt.

Die Parteigenossen und Genossinnen machen wir darauf auf merksam, daß die Schleifen der Kranzspenden noch einige Tage zur Ansicht im Gewrtschaftshause ausliegen.

dorferstr. 46. Er versuchte an der Ecke der Brunnen- und Ramler straße auf den Vorderperron eines in der Fahrt befindlichen Motor­wagens der Linie Marheinekeplatz- Gesundbrunnen zu springen, stürzte hierbei zu Boden und die Räder des Wagens gingen ihm über den rechten Unterarm, der ihm buchstäblich vom Körper abge= trennt wurde. F., der auf der Unfallstation XVII die erste Hilfe erhielt, wurde nach der Charité übergeführt.

die Angeklagte keineswegs das Bewußtsein von der Rechtswidrigkeit ihrer Handlungsweise gehabt habe. Der Zeuge Gr. erklärte, daß er für die Uhr in der Fabrit 27 M. bezahlt habe, der anscheinend hohe Aufschlag von 43 M. rechtfertige sich durch die häufigen Verluste und den zu gewährenden langen Kredit. Der Gerichtshof hob das erste Urteil auf und kam aus dem vom Verteidiger geltend gemachten Grunde zu einem freisprechenden Urteil.

A18 Leiche wiedergefunden, wurde der 12 Jahre alte Knabe Niedrige Handlungsweise. Das imposante Trauergefolge mar Kubasch aus der Landsberger Allee 16. Am 8. b. M. war er den Schlächtermeister Brüning aus Friedenau verkauft. Da im unsers unvergeßlichen Liebknecht nötigte auch den ehrlichen und an- von Hause fortgegangen, aber nicht zurückgekehrt, und die Eltern ständigen Gegnern Achtung und Anerkennung ab; sie beugten sich vor ständigen Gegnern Achtung und Anerkennung ab; fie beugten sich vor konnten sich den Verbleib nicht erklären. Am Sonnabendabend zog der Liebe und Verehrung, die die Arbeiterschaft dem Toten entgegen­brachte. Im allgemeinen gab sich dieses Gefühl durch eine stille Zurück- man die Leiche aus dem kleinen Teich im Friedrichshain . Auf welche haltung der Kreise tund, die mit uns keine Berührung haben. Nur über Weise der Knabe ins Wasser gekommen ist, bleibt ein Rätsel. eine freche Ungezogenheit wird uns berichtet, die wir mitteilen, um Aus dem Fenster sprang Montag früh gegen 4 Uhr der ein Stüd niedriger Gesinnung aus„ gebildeten Kreisen" zu kennzeichnen. 37 Jahre alte Kellner Otto Drudmüller, der verheiratet ist und am Bald nachdem der Zug des 5. Berliner Wahlkreises die Kirche mit Luisenplay 3 wohnt. Er war erst nach Hause gekommen, ein wenig der weggemeißelten Stamelinschrift passiert hatte, wurden mehrere Partei- angetrunken und im Begriff, sich zum Schlafen niederzulegen. Die freunde von einem Strahl schwarzer Tinte getroffen, die aus einem Ehefrau hatte ihm den Rock ausgezogen und mag wohl ein Wort Der vornehmen" Häuser am Kaiserin Augusta- Plaz mit großer des Mißfallens ausgestoßen haben. Blöglich sprang D. von seinem Behemenz herabregnete. Mehrere Personen wurden beschmußt. An- Sig empor rig ein Fenster auf und stürzte sich aus dem dritten Stock fcheinend muß die Tinte mit einer Spriße aus dem Fenster ge- auf den Hof hinab. Mit zerschmettertem Schädel und gebrochenen schleudert sein, da der Bürgersteig zu breit ist, um durch Heraus- Gliedmaßen blieb er tot auf der Stelle liegen. gießen den Zug zu erreichen. Wollte der dreckige Bursche aus Berlin W. einen Beweis seiner Roheit und schmuzigen Gesinnung

gehendere ist als in Berlin , lehrte eine Verhandlung, die gestern vor Daß die Fleischuntersuchung im Kreise Telton eine noch ein­der 130. Abteilung des Schöffengerichts stattfand. Die Handelsfrau Döhle hatte in der Central- Markthalle in Friedenau eine Leber au Kreise Teltow die Verordnung besteht, daß auch die Lungen, Lebern und Köpfe der geschlachteten Tiere vom Untersuchungsamt gestempelt sein müssen, was in Berlin nicht geschieht, so mußte dies von dem Tierarzt Schäfer in Friedenau nachgeholt werden. Derselbe entdeckte an der Unterseite der Leber ein tuberkulöses Geschwür, welches darauf schließen ließ, daß auch das Innere mit Tuberkelbazillen durchsetzt war. Diese Annahme traf zu. Die Verkäuferin, Frau Döhle, erhielt eine Anklage wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittel- Geſetz. Sie entschuldigte sich im Termin damit, daß die verdächtige Stelle doch auch dem untersuchenden Beamten auf dem Viehhof sowie dem Schlächtermeister Brüning entgangen wäre, da tönne man von ihr, einer Frau, die sich auf die stattgehabte amtliche Unter­suchung verlassen habe, doch keine größere Aufmerksamkeit verlangen. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagte eine Aus der Schaukel stürzte am Sonntagabend um 8 Uhr der Geldstrafe von 5 M. Der Gerichtshof ging weit über den Antrag 17 Jahre alte Maurerlehrling Fritz Krenz aus der Greifswalder hinaus, indem auf 50 M. Geldstrafe erkannt wurde. Wer Nahrungs­straße 36. Er war mit den Eltern spazieren gegangenen und allein mittel gewerbsmäßig in den Verkehr bringe, habe auch die Ver., Die Sterblichkeit in Berlin , die sich in der dritten Juliwoche in das Wirtshaus Prenzlauer Allee 193 eingekehrt. Hier wollte er antwortung, für deren Güte und Unschädlichkeit zu tragen. Der auf 841 Sterbefälle belaufen hatte, ist in der vierten Juliwoche nach seine Künste im Schaufeln zeigen, ließ den Zuruf, sich zu setzen, un- Umstand, daß im vorliegenden Fall die Leber bei der amtlichen den mun vollständig vorliegenden Meldungen auf 979 Fälle gestiegen, beachtet und brachte stehend die Schaukel bis zu einer bedeutenden Untersuchung durchgeschlüpft sei, tonne die Angeklagte nicht entlasten, und für die darauf folgende Woche vom 29. Juli bis 4. August find Höhe. Als er sich nach oben geschwungen hatte, wurde ihm unwohl: fie habe selbst auch eine Untersuchung der von ihr vertriebenen bis jetzt 939 Fälle gemeldet. Die Kinder im ersten Lebensjahre er stürzte heraus, fiel mit dem Kopf auf die Umfriedigung und erlitt Waren vorzunehmen und würde sie dies mit der nötigen Sorgfalt waren an der Gesamtsterblichkeit in der dritten Woche mit 379 Fällen außer einem Schädelbruch eine Zersplitterung der linken Kniescheibel gethan haben, wäre ihr der Fehler nicht entgangen.

geben?