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Nr. 195. 17. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 23. August 1900.

Partei- Nachrichten.

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Agitationskommission für die Provinz Brandenburg. J. A.: Karl Dimmid, Berlin S., Louisen Ufer 11.

Eine Parteiversammlung in Bielefeld sprach sich für die Fünfter Reichstags- Wahlkreis. Die Genoffen werden auf Beteiligung an den Landtagswahlen aus. die heute, Donnerstag, abends 81/2 Uhr, im Rosenthaler Hof, Ein Thüringer Parteitag", der in Arnstadt tagte, be- Rosenthalerstr. 11/12, stattfindende Versammlung aufmerksam ge­Dr. Weyl über: Die Novelle zum Krankenversicherungs- Gesez. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Genoffen Gäste haben Zutritt. Der Vorstand. Gäste haben Zutritt.

macht.

eines Steinmeg,

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Wer es noch nicht weiß, wie trefflich im Staate der Social­reform für die Armen und Elenden gesorgt ist, der kann es an diesem Bilde des Jammers sehen. Und diese christliche Kultur, unter deren Herrschaft Verhältnisse wie die vorstehend geschilderten gedeihen, soll nach dem heidnischen Often getragen werden!

Die Frau lief zum Armen­Genosse Saffenbach wird mit den Delegierten einen Rundgang durch das wollte ihnen nicht in den Kopf. Es habe alles seine Richtigkeit, die gesamten Räume des Gewerkschaftshauses unternehmen und auch vater und zum Amtsvorsteher. Auf die besagten 149 M. Habe der Mann ver­Zur Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen alle sonstigen Einrichtungen erklären. Wir glauben, daß es besonders wurde ihr gesagt. äußert sich die Bergische Arbeiterstimme in einer dem für unsre Provinzdelegierten von großem Interesse sein wird und zichtet. Die Frau bat, man möge ihr doch 30 M. geben, damit Parteitag gewidmeten Artikelreihe. Sie kommt zu dem Schluß: bitten daher um pünktliches Erscheinen. Der Parteitag selbst beginnt fie es war kurz vor Ostern wenigstens die dringendste Not der Familie lindern könne. Sie wollen sich wohl zum Feſt Wir müssen den Versuch, au den preußischen Landtagswahlen punkt 12 Uhr mit seinen Verhandlungen. Kuchen backen?" war die Antwort. Nach vielem Bitten erhielt in Form von Kompromissen teilzunehmen, nachdrücklich bekämpfen. die Der Rest von arme Frau endlich 20 Mark zurück. Sind jedoch Verhältnisse vorhanden, wo die Socialdemokratie aus 129 Mart wanderte unviderbringlich in den Geldschrank der eigner Kraft Erfolge erreichen kann, so möge der Versuch gemacht Gemeindekasse. Seit dem 1. April d. J. zieht die Gemeinde Brizz werden, er wird dann der Partei keinen Schaden bringen." regelmäßig die Hälfte der Monatsrente des Invaliden ein, und das soll so weitergehen, bis die ganzen Schulden getilgt sind, was der Rentenempfänger aber aller Voraussicht nach nicht mehr erleben ſchäftigte ſich hauptsächlich mit der Organisation der thüringiſchen wundung von 1870 Ansprüche an den Kriegsinvalidenfonds herleiten, wird. Da der unglückliche Mann glaubt, er könne aus der Ver­Reichstags- Wahlkreise. Bis jetzt besteht eine Agitationstommiſſion, die eine Anzahl der Wahlkreise Thüringens zusammenfaßt, über deren so hat er bereits im April v. J. ein dahingehendes Gesuch ein­Wirksamkeit aber von verschiedenen der beteiligten Organisationen Klagen erhoben worden sind. Der Grund zu dem die Genossen geleitet, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Aus der Leidensgeschichte eines Proletariers. Ebenso unerbittlich wie gegen den alten Invaliden ging der nicht befriedigenden Zustande wird im allgemeinen in Organisations­Weit nach dem Süd- Osten hinaus führte uns unser Weg nach Gemeindevorstand auch gegen dessen Sohn vor. Als dieser, der mängeln gesucht. Das Ergebnis der jetzigen Auseinandersetzungen Nixdorf die Hermannstraße entlang, an den stillen, schön gepflegten feinen geringen Verdienst als Arbeitsbursche für die Familie hergiebt, ist folgender Beschluß: Friedhöfen vorbei, bis die Häuser immer vereinzelter werden und in " Aus jedem, auf dem diesjährigen Parteitag vertretenen Wahl- großen Zwischenräumen öde Stättepläge mit dürren Wiesenflächen die Stener, zu der er veranlagt ist, nicht zahlen fonnte, wurde dieselbe freise wird ein Vertreter in die Thüringer Agitationstommiffion abwechseln. Trübe in Staub gehüllt liegt die Landschaft da. Die durch Lohnarrest eingetrieben. delegiert. Die Wahlen müssen bis spätestens 1. Oktober erfolgen. Ruhe wird nur durch den schnell dahinsausenden Wagen der elektri­Die Kommission hat die notwendigen Geschäfte zu erledigen sowie schen Bahn gestört oder der regelmäßige eintönige Hammer der hier seine Arbeitsstätte für Organisation in Thüringen vorzuschlagen. Die Geschäftsstelle der Grabdenkmäler aufgeschlagen hat, flingt an unser Ohr. Und je Kommission befindet sich in einem günstig gelegenen Ort Thüringens . weiter wir hinauskommen, umſomehr stimmen mit der Armut der Natur Drei von der dortigen Parteiorganisation gewählte Genoffen bilden auch die Menschen überein; ärmlich gekleidete Kinder tumuneln sich den geschäftsführenden Ausschuß. Eine Kopfsteuer von 1 Pfennig barfuß im Staube der Chaussee herum. Jetzt wenden wir uns, in Nochmals der berüchtigte" Schiedsspruch des Berliner nach dem Stimmenergebnis der letzten Reichstagswahlen bildet die Brig angelangt, der Jahnstraße zu. An einem Bretterzaun, der Einigungsamts. Uns wird geschrieben: Der Einsender der Berliner vorläufige finanzielle Grundlage der Kommission. Die Wahlkreise einen Hof von der Straße abgrenzt, fißt auf einem Schemel ein Notiz vom 22. August cr. über die Thätigkeit des berpflichten sich, den vierten Teil des auf sie entfallenden Anteils Manu, neben ihm stehen zwei Krücken an den Zaun gelehnt. Ein Einigungsamts ist in seinem Recht, wenn er bemerkt, daß der an den Kosten bis zum 1. Oktober an den geschäftsführenden Aus- Invalide der Arbeit. Denn daß wir einen Arbeiter vor uns haben, Maurerstreit vor dem Gewerbegericht durch Vergleich beendet ist. schuß einzusenden." dafür sprechen das von Wind und Wetter gebräunte, von zahlreichen Dennoch erfolgte auf Grund dieses Vergleichs im November v. J. Gemeindewahlen in Oestreich. In der Gemeinde Hard Furchen durchzogene Geficht, sowie die arbeitsharten Hände, und ein Schiedsspruch, welcher nach den zwei durch ihre Anfeindungen ( Vorarlberg ) wurden in dritten Wahlkörper von sechs zu wählenden der hagere Körper deutet an, daß nicht nur schwere Arbeit, sondern der Gelverbegerichte bekannten Zeitungen ein berüchtigter" sein soll. auch Not und Elend Gemeinderäten fünf und im zweiten Wahlkörper unter gleichfalls haben. wodurch ist dieser Aermste zum Strippel geworden? Die darüber abgeben sollte, ob die Maurer durch die Sperre eines Banes am Lebensmart des Mannes gezehrt Es handelte sich darum, daß das Berliner Gewerbegericht ein Urteil sechs zu Wählenden drei Socialdemokraten gewählt. Antwort, die er uns giebt, verstehen wir nicht, denn seine Sprache den Vergleichsvertrag gebrochen haben oder nicht. Das Einigungs­Polizeiliches, Gerichtliches unv. ist lallend und undentlich, als ob ihm die Zunge gelähmt wäre. amt nahm damals an, daß die Arbeiter, welche ohne Verfahren vor Die guten und die bösen Kinder. Die Arbeiter- Gefang- Seine Frau, die soeben hinzukommt, giebt uns bereitwilligst Aus der fog. Achtzehner- Kommiffion den Bau gesperrt hatten, sich hier­bereine Westfalens haben am Sonntag in Haspe ihr Bundesfest ab- kunft, sie führt uns zunächst in die Wohnung. durch ins Unrecht gesetzt hatten, daß aber die Handlungsweise der­gehalten, das in vollster Harmonie verlief und den Teilnehmern Eine Stiche ist es, in die wir eingetreten find. Wenn der schad- felben eine entschuldbare wäre. Streng juristisch hätte man die eine bleibende Erinnerung hinterlassen wird. Dem Feste waren hafte Herd, der rohgezimmerte Tisch und der wadlige Schrank nicht Arbeitgeber nach der Sachlage mit ihrem Antrage abweisen schon vorher eine ganze Menge Schwierigkeiten gemacht worden und da wären, dann würde man nicht auf die Vermutung fommen, daß müssen. es ist nur der zähen Ausdauer der Veranstalter zu danken, daß es dieser Raum der Teil einer menschlichen Wohnung ist. Von der Nach den fraglichen Zeitungen wäre allerdings das Einigungs­überhaupt stattfinden konnte. Farbe, mit der Decke und Wände früher getfincht waren, find nur noch amt lediglich nur dazu da, jedem Antrage der Arbeitgeber statt­Ganz besonders interessant ist es aber, mit welcher Begründung spärliche Reste vorhanden, stellenweise ist sogar der Mörtel herabzugeben. Der Schiedsspruch, welcher etwa anders lautet, ist ein für das Fest die Polizeistunde auf 11 Uhr bestimmt wurde. gefallen und die nackten Mauersteine treten zu Tage. Nicht besser berüchtigter". Als nämlich das Vorstandsmitglied, dem ein Polizeikommissar diese Eröffnung machte, ihm sagte, wie denn das mit den andren Festlichkeiten am Orte in Einklang zu bringen sei, die bis in den Morgen hinein dauerten, erklärte der Herr Kommissar: Der Staat betrachte die Vereine gleichsam als seine Kinder und unterscheide hier zwischen guten und ungezogenen. Wie ein Vater die ungezogenen Kinder zu Hause lasse und die guten mit heraus­nehme, also verfahre auch hier Bater Staat. Die Arbeiter- Gefen vereine seien die ungezogenen Kinder und müßten deshalb um 11 Uhr Feierabend machen, während die bürgerlichen Vereine in unbeschränkter Weise weiter feiern könnten.

Man ist noch nicht ganz im reinen darüber, ob das Stummsche oder ostelbische Schule ist.

Kongreß der Schneider und Schneiderinnen.

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fieht es in dent zweiten Raum, der Stube" aus. Drei äußerst Brot und Getreidepreise in Berlin . Nach amtlichen Er­dürftige Lagerstatten , eine altersgraue Kommode und ein roher mittelungen war der Preis von Roggenbrot für 1 Kilogramm in Holztisch bilden die ganze Ausstattung des Zimmers. Ein Heim Pfennigen( im Durchschnitt von 84 Bädereien) am 15. februar 1900 der bittersten Armut, wie es dürftiger und trostloser kaum gedacht 23,64 Bf., der niedrigste Preis 19,69 Pf., der höchste Preis 29,41 Pf., werden kann.

Ein Bild des Jammers und Elends, eine grelle Beleuchtung der socialen Fürsorge" im Klaffenstaat und eine Anklage gegen diesen selbst ist die einfache Schilderung, welche uns der unglückliche Invalide und seine Frau von ihren Verhältnissen geben:

zu beschließen.

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Der

am 1. März 1900 23,89 f., der niedrigste Preis 19,84 Pf., der höchste Preis 29,07 Bf.; Weizenbrot( Schrippen) für 1 Kilogramm in Pfennigen( im Durchschnitt von 34 Bäckereien) am 15. februar. 41,05 Pf., der niedrigste Preis 33,33 Pf., der höchfte Preis 47,39 Pf., am 1. März 40,58 Pf., der niedrigste Preis 31,55 Pf., Der bedauernswerte Mann ist jetzt 58 Jahre alt. Er hat 1870/71 höchste Preis 47,39 Pf. Roggenmehl Nr. 01 zur Hälfte Brutto mit den Feldzug gegen den Erbfeind" mitgemacht und eine Verwundung Sad, guter Durchschnittsbeschaffenheit, ab Speicher oder Schiff, für am Arm davongetragen. 1882 kan er nach Brig, wo er als Arbeiter 100 Kilogramm 18,67 M., Roggen guter Durchschnittsbeschaffenheit, den Unterhalt für seine Familie erwarb. Waren die Kost auch nur ab Spreicher oder Schiff für 1000 Kilogramm 140,06 M., Weizen mager und die Bissen knapp, so blieb die Familie doch von besonderen guter Durchschnittsbeschaffenheit, ab Speicher oder Schiff für Unglücksfällen verschont. Da im Jahre 1897 hielt die bitterste 1000 Kilogramm 149,06 m. Not ihren Einzug in das Heim des Proletariers. Ein Halle a. S., 21. August. In einer gefährlichen Sitnation befindet sich ein Arzt, der Die Debatte über den Punkt: Die politische und gewerkschaft- neunjähriger Sohn, der schon einige Monate lungentrant im Hause gelegen hatte, mußte im Oktober des genannten Jahres in das im bakteriologischen Institut in der Luisenstraße thätig war. Der liche Aktion in der Konfettion" wird fortgesetzt. Bon allgemeinem Streiskrankenhaus gebracht werden. Im Januar 1898 erkrankte eine junge Mediziner hatte sich eine Cigarre angezündet. Nun ist nach den Juteresse waren die Ausführungen des Straßburger Delegierten, vierjährige Tochter an Diphtherie . Sie wurde nach drei Wochen begleitenden Umständen anzunehmen, daß Milzbrandbacillen, mit der meinte, er könne von dem Lande, in dem der Diktaturparagraph währender Krankenhauspflege geheilt. Im Februar 1899 traf das welchen ein andrer Arzt experimentierte, an die Cigarre gekommen herrsche, nicht viel Gutes sagen. Es werden in Elsaß Lothringen Unglück den Ernährer der Familie selber. Als er sich eben zur sind und schließlich von dem Staucher in den Körper übergeführt Versammlungen ohne jeden Grund verboten. Ju Straßburg müsse Arbeit begeben hatte er war damals als Drescher bei einem wurden. Eine solche Milzbrandinfizierung führt fast ausnahmslos man, um ein Lokal zu einer Schneiderversammlung zu bekommen, Bauer beschäftigt erlitt er einen Schlaganfall und wurde, zur tödlich wirkenden Vergiftung. Augenblicklich ist man noch int 20 M. Miete bezahlen. Während der Schneiderbewegung habe man völlig gelähmt, in das Kreiskrankenhaus gebracht, wo auch der Ungewissen, da unter Umständen die Erkrankung erst nach einigen für 5 Versammlungen 100 m. bezahlen müssen. Aehnliche Klagen bereits erwähnte Lungenkranke Sohn hoffnungslos daniederliegt. Tagen eintritt. werden über Breslau laut. Die Delegierte Fräulein Grünberg- Berlin Wenige Wochen nach diesem Unglüdsfall mußte eine zehnjährige beschwert sich darüber, daß die Parteigenossen ihre Angehörigen in Tochter des bedauernswerten Mannes, die au Knocheneriveichung ist in diesem Jahre außerordentlich in Anspruch genommen, so daß eine Die Polizeiftation für Beobachtung tollwutverdächtiger Hunde der Konfektionsbranche nicht genügend zur Organisation an litt, im Strankenhause untergebracht werden, wo sich nun also Erweiterung der Station hat stattfinden müssen. Es dürfte wohl halten. Es wäre Pflicht der Parteigenossen, hier bessernd ein­zugreifen. Ein Antrag, zur Ausarbeitung einer Resolution, in au gleicher Zeit der Vater und zwei seiner Kinder befanden, während nur wenig bekannt sein, daß eine derartige Station von der Polizei welcher die wesentlich in Betracht kommenden Punkte berücksichtigt Der lungentrante Sohn starb im Mai 1899, die Tochter wurde nach Räumen des deutschen Tierschutz- Vereins. Alle Hunde, gleichviel, ob der Mutter daheim die Sorge für noch zwei andre Kinder oblag. unterhalten wird. Dieselbe befindet sich An der Stadtbahn in den werden sollen, eine Kommission zu wählen, wird angenommen. 11 Wochen wieder aus dem Krankenhause entlassen, und Bald nachdem wurde die Diskussion über diesen Bunft vorläufig nach fünfmonatlicher Behandlung mußte auch der unglückliche oder ein Tier gebiffen haben, werden, sobald der Vorgang zur diefelben für gewöhnlich bissig sind oder nicht, die einen Menschen abgebrochen. Mann im Juli 1899 Darauf referierte Seidmann Kiel über die Thätigkeit der Die ärztliche Kunst vermochte nicht, ihn wieder herzustellen, und er zur Beobachtung der oben erwähnten Station überwiesen. In dieser das Krankenhaus wieder verlassen. polizeilichen Kenntnis gelangt, von der Behörde beschlagnahmit und Gesellenausschüsse und wies darauf hin, daß diese Institutionen in ist dazu verurteilt, als hilfloser Strüppel sein sorgenvolles Dasein verbleiben die Tiere 5 Tage und werden in dieser Zeit durch einen der Innung zuweilen nicht in einer Weise zusammengekommen feien, die man als gefeßlich bezeichnen könne. Er empfehle aber die Be­Polizei- Tierarzt beobachtet. Innerhalb dieser Zeit müßte, wenn die teiligung an den Gesellenausschüssen, da nicht zu verkennen Zu Hause ist die Frau und drei ummündige Kinder, dazu der Krankheit bei dem verdächtigen Hund vorhanden, dieselbe unbedingt sei, daß dadurch einige, wenn auch kleine Vorteile für die wovon? Der älteste Sohn ist als Arbeitsbursche beschäftigt. fieche Mann, und diese vier Personen müssen doch leben, Aber zum Ausbruch gekommen sein. Es sei jedoch erwähnt, daß in den Bewegung erzielt würden. Mehrere Redner schildern in drastischen seinem knappen Verdienst unterstützt er nach Kräften die Familie. einziger wirklicher tollwutkranker Hund vorhanden war. Bon fünf Jahren seit Begründung der Station in derselben noch nicht ein Worten das ungerechtfertigte Vorgehen der Innungsmeister und Be- Die Frau arbeitet als Widelmacherin bei einem fleinen Cigarren hörden in dieser Frage und sind der Meinung, daß die Gesellenaus- fabrikanten. Aber diese Einkünfte reichen doch nicht aus; um den schüsse nur ein Deforationsstück der Innungen find. Die Regierung Hunger zu stillen. Was also anfangen? Habe den Gefellen und auch den Kleinhandwerksmeistern einen Leben wir nicht im Staate der Socialreform? Der Mann ver­Man müsse die Junungseinrichtungen ignorieren, fogar belämpfen, Betriebsunfall liegt nicht vor. Knochen hingeworfen, woran die Beteiligten lange zu nagen hätten. fucht zunächst, Unfallrente zu bekommen. Er wird abgewiesen, ein meinten einige Redner. Es gelangte aber eine Resolution zur An­nahme, in der ein Leitfaden für das Verhalten der Gesellen in den die Alters- und Invalidenversorgung! Aber wir haben ja noch die Krönung des socialen Gebäudes", Immungsinstitutionen gegeben wurde. Sodann gab Sabath Hamburg den Bericht der Breß- anfangs April dieses Jahres eine Juvalidenrente von jährlich Situationen gerichtliche Todeserklärungen mitunter führen fönnen, Nach vielen Bemühungen erhielt der arme Krüppel denn auch Eine Frau mit zwei Männern. Zu welchen sonderbaren fommission. Derselben sei in den letzten zwei Jahren feine einzige 135 M. zugesprochen. Monatlich 11,25 M. Wenn der Betrag auch Beschwerde über die Tendenz und den Inhalt des Fachblatts zu nur sehr gering iſt, in einem so ärmlichen Haushalt iſt es doch zeigt folgender Fall: Der Schneider 3. war vor vielen Jahren plöy ganz eine Pflicht gethan habe. Die Gesamteinnahme der legten zahlung entgegen. Da die Rente vom Tage des Unfalls an be- dann nach erfolgter Tobeserklärung ihres verschollenen Mannes den ganz feine Pflicht gethan habe. Die Gesamteinnahme der legten eine Hilfe, und mit froher Erwartung sah man der ersten Aus- lich aus Berlin verschollen und ist später gerichtlich für tot erklärt worden. Seine in der Artilleriestraße wohnende Frau heiratete 3ivet Jahre betrug 38 661,05 m, art, die Ausgabe 37 360,54 Mart, rechnet wird, so hätte die zur ersten Auszahlung tommende Summe Bauarbeiter B. Unlängst tehrte jedoch 8. hierher zurück und fand bleibt ein Bestand von 1300,51 Mark. Die Bücher, Belege und Abrechnungen find stets in bester Ordnung befunden Summe. 149 Mart! Da tonnte man sich doch wenigstens eine Beitnahme. Frau V. ist also jest in dem glücklichen Besitz von zwei und Abrechnungen sind stets in bester Ordnung befunden fich auf 149 Mart belaufen müssen. Für die Familie eine bedeutende bei seiner früheren Frau und ihrem jezigen Gatten freundliche Auf­Ein Anirag, die Fachzeitung von Hamburg nach lang ordentlich satt essen und den Kindern ganze Kleider an- Männern: eines offiziellen" Mannes und eines Ehemannes a. D.", dem Sig Siz des Hauptvorstandes Stuttgart au schaffen! verlegen, wird heftig bekämpft, da zu befürchten sei, daß der zum Ueberfluß noch für tot erklärt ist. der Hauptvorstand die Redaktion in seinem Sinne beeinflussen des Geldes traf ein Bescheid von der Landesversicherungs- Anstalt Arme, bedauernswerte Leute I Die Freude war verfrüht. Statt Der Unfall im Apollo- Theater ist glücklicherweise nicht so tönnte. Dagegen wird aber ins Feld geführt, daß es dem Haupt- Brandenburg ein, des Inhalts: Mit Ihrer Einstimmung ist die bis schlimm verlaufen, wie uns berichtet wurde. Der von einem herab­borstand niemals eingefallen ist und auch nicht einfallen würbe, 1. April 1900 fällige Stente ganz und wird von da ab die halbe fallenden Dekorationsgewicht verletzte Theaterarbeiter Willy Schröder beeinflussen zu laffen. Im Interesse einer einheitlichen Organisation Schuld dort abgezahlt ist, wollen Sie uns Mitteilung machen." Censur zu üben. Der Redacteur habe Rückgrat genug, um sich nicht Rente an den Gemeindevorstand in Briz gezahlt. Sobald Jhre ist nicht gestorben. Es läßt sich vielmehr hoffen, daß er am Leben erhalten bleibt, nachdem er eine Operation überstanden hat. und Agitation sei die Zusammenlegung des Verwaltungsapparats Ja richtig! Der Mann war ja durch seine und seiner Kinder und der Fachpresse notwendig. Hiermit wurde die Debatte ab= Durch einen Huffchlag getötet wurde der achtjährige Knabe Verpflegung im Krankenhause Schuldner der Gemeinde Briz ge- May Teß aus der Reinickendorferstr. 60 b. Beim Spielen auf der gebrochen. worden. Bis auf 1085 m. ist diese Schuldenlaft angewachsen, Straße war er vor Nr. 30 einem Gespann zu nahe gekommen und Im Laufe des Tags ist der Kollege Mathies aus London , der den Verhandlungen als Gast beiwohnen will, erschienen. Er und wenn es gilt, Schulden einzutreiben, dann macht kein Gläubiger hatte sich auch mit den Pferden zu schaffen gemacht. Eins der Halt vor der erbärmlichen Hütte der bittersten Armut. Jezt wurde begrüßt. Die Genoffin Selara 3ettin teilt in einem erinnerte sich unser Invalide auch, daß, noch ehe er den Bescheid ferde schlug aus, traf den Kleinen am Kopf und zerschmetterte ihm Begrüßungsschreiben mit, daß ein französischer Delegierter gewählt von der Landesversicherungsanstalt erhalten hatte, ehe er selber wußte, die Schädeldecke. Der Knabe wurde in das Kaiser und Kaiserin worden ist, der morgen eintreffen soll. ob ihm eine Rente zugesprochen würde, oder wie hoch dieselbe sein Friedrich- Krankenhaus gebracht, wo er Mittwoch früh um 14 1hr starb. werde, ein Herr von der Armenverwaltung da gewesen war, der dem Eine Zerschmetterung des Unterkiefers, Brüche au Ehepaar vorstellte, daß sie doch etwas" von der Rente an den beiden Beinen und Verlegungen am Kopf erlitt am Dienstagabend Gemeindevorstand zur Schuldentilgung abgeben könnten. Die Leute um 61/2 Uhr der frühere Weichensteller Josef Niedel aus der Falden­hatten auch ein Schriftstück unterzeichnet, ohne zu wissen, was darin steinstraße 13. Er war auf einem Bau in der Stralaner Allee steht. Sie glauben, daß sie sich verpflichtet hätten, mit einem beschäftigt und ging auf dem Nachhausewege über die Oberbaum Teil, vielleicht der Hälfte der Nente die Schulden bei der Gemeinde Brüde. An der Ecke der Bevernstraße bog ein mit Grünfutter zu tilgen. Aber daß sie von den 149 m. gar nichts erhalten sollten, beladener Bauernwagen ein und St. wollte noch vor ihm den Damm

gegangen, woraus hervorgehe, daß Redacteur Stühmer voll und

worden.

M

Tokales.

Parteigenossen Berlins und der Provinz Brandenburg . Die zum Provinzial Parteitag gewählten Delegierten werden gebeten, sich am Sonntag, den 26. August, vormittags puntt 10 Uhr, im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, einzufinden.

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Die Genehmigung einer Lotterie zur Erhaltung bes Botanischen Gartens als öffentlichen Park ist seitens der Berliner städtischen Behörden abgelehnt worden. Bekannt­lich hatte der Ausschuß angestrebt, daß die Differenz der Summe, welche der Finanzminister für die Ueberlassung des Terrains des Gartens verlangt, und dem was die Stadt Berlin dafür geben will, durch eine Lotterie aufgebracht werden sollte.

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