Die socialdemokratische Idee und der socialdemokratische Gedanke. ( Bravo.) Eine Diskussion findet nicht statt, der Parteileitung wird Decharge erteilt. Die parlamentarische Thätigkeit.
all
am
=
Näther berichtet, daß, nachdem die Tarifbereinbarung am 25. August| pflichtungen übertragen war, erstattete zunächst Bericht über ihre dieses Jahres in Kraft getreten fei, die Junung den Tarif bisherige Thätigkeit. Der Kaffenbericht ergiebt eine Einnahme von dadurch gebrochen habe, daß sie im Tarif im Passus 2 den 3542,45 M., der eine Ausgabe von 3511,35 M. gegenübersteht. Absatz" Neu anzustellende Monteure beziv. Rohrleger erhalten Von legteren entfallen 3250 M. auf Abzahlung der vorhandenen nach einer Karenzzeit von 14 Tagen einen Zuschlag von Schuld. Weiter ist dem Bericht zu entnehmen, daß die Beteiligung Ueber die parlamentarische Thätigkeit erstattet den Bericht daß 15 Proz.", gestrichen hat. Er, Redner, ist der Ansicht, an den Sammlungen eine äußerst geringe war. Nur die Reichsrats- Abgeordneter Rieger- Wien ( Vertreter der fünften Kurie und dem Tarif unbedingt festgehalten werden müsse, Kollegen in etwa 50 Betrieben Betrieben haben sich beteiligt, für Mähren . Die Thätigkeit im Parlament war nicht sehr um- der Tarif zu unterbreiten ist. Wird derselbe nicht anerkannt, dann schneller zu beseitigen, trat die Kommission mit den beiden DarlehusMontag, den 3. September, allen Unternehmern von diesen kaum die Hälfte regelmäßig. Um die Angelegenheit faffend, das ganze öftreichische Parlament ist nichts wert. Das muß einmütig die Arbeit niedergelegt werden. Kleinbürgertum erstirbt vor Grafenkronen und Bischofskappen in Bureau haben bis jetzt 33 Firmen die Bewilligung des Tarifs mit- daß der Holzarbeiter Verband und der Fachverein der MusikDem Verbands- gebern in Unterhandlung. Das Resultat dieser Unterhandlung war, Ehrfurcht und ist beglückt, wenn es dem Junkertum den Steigbügel geteilt. Darunter auch die Firma„ Deutsche Wasserwerke". Hier instrumentenarbeiter die Schuld an die Buchdrucker, procentual ihrer halten kann. Moderne freiheitliche Ideen werden in Oestreich nieder- erhalten die Helfer jedoch nicht den Zuschlag von 15 Proz. Auch Mitgliederzahl, übernehmen. gehalten, das Parlament ist ein getreues Spiegelbild des in Dest- bei dieser Firma müssen die Arbeiter Montag früh vorstellig werden für die übrige Schuld stattfinden. Nur wurde von seiten der Eine gleiche Regelung wird auch reich herrschenden Moraftes. Wir stehen deshalb mit leeren Händen und wird der Tarif nicht anerkannt, dann hat die Arbeitsnieder- Kommission vorläufig, um die Organisation der Musikinstrumen tenbor dem Parteitag und der Punkt der Tagesordnung sollte beffer legung zu erfolgen. beißen: Bericht über die unfreiwillige erzwungene parlamentarische Arbeiter wieder thatkräftig und widerstandsfähig zu machen, eine Unthätigkeit des socialdemokratischen Verbands. Zweifellos sind noch weitere Bewilligungen erfolgt, worüber Stundung verlangt. Diesem Verlangen jagten die Darlehnsgeber Das Parlament dem Bureau leider noch keine Mitteilung gemacht ist. In möglichste Berücksichtigung zu. Ueber diesen Bericht entspann fich liegt eigentlich schon seit drei Jahren im Todestampf, vielleicht der nun folgenden Diskussion wird seitens Redners das Verhalten eine lebhafte Debatte. hat es nunt bald Sämtliche Redner befürworteten die Abausgerungen. Wir haben weiter thun können, nichts der Kollegen in denjenigen Geschäften scharf getadelt, die mit ihren machungen der Kommission. Folgende von Martmann eingereichte als über das Narrenhaus Wiener Franzensring die Lauge unfres Spotts auszugießen und ein Ebenso sei das Verhalten der 45 Mann bei der Firma Grün, wo Kommission ist aufzulösen, und die Regelung den beiderseitigen voram Meistern verhandelt haben, ohne die Lohnkommission hinzuzuziehen. Resolution fand einstimmige Annahme:„ Die SchuldentilgungsSystem zu geißeln, das sich noch immer tonftitutionell nennt, in die neunstündtge Arbeitszeit bewilligt, jedoch 10 Stunden gearbeitet handenen Organisationen zu überweisen." Wahrheit aber nichts andres ist, als der Aneinanderschluß fortgesetter wird, auf das entschiedenste zu verurteilen. Schließlich gelangte der Verfassungsbrüche.( Sehr gut!) Bu herber Kritit bot das Mini- Antrag, daß überall dort, wo der Tarif nicht in seiner Faffung an- in ihre Organisationen diese zu festigen und sich felbst einen Rückhalt An den Musikinstrumenten- Arbeitern liegt es nun, durch Eintritt sterium Thun Anlaß; da der§ 14 sehr oft in Kraft war, fonnte erkannt, am Montag früh die Arbeit niedergelegt wird, und jeder zu schaffen. diese Kritit nicht oft genug einsetzen. Redner geht auf die einzelnen Rohrleger und Helfer 50 Pf. pro Woche zum Unterstützungsfonds zu Musikinstrumenten- Arbeiter einer nicht allzu rofigen Zukunft ent Trügen nicht alle Anzeichen, fo gehen auch die parlamentarischen Phasen ein und charakterisiert die einzelnen zahlen hat, einstimmig angenommen. Sämtliche Meldungen über gegen; die wirtschaftliche Miſere wird auch unser Gewerbe in arge Ministerien und das Verhalten der bürgerlichen Parteien. Er kommt Arbeitsniederlegungen sind im Verbandsbureau, Engel- llfer 15, I, fchließlich auf die bevorstehende Auflösung des Parlaments 31 zu machen. Sprechen und sagt: Wenn ich gläubig wäre, ich würde Gott auf den Knien danken, wenn dieses Parlament zu Ende geht, denn wir haben keine Luft, wieder hineinzuziehen. Man steigt nicht gern in einen Moraft.( Sehr gut) Kommen aber Neuwahlen, so heißt es für uns dafür zu sorgen, daß der große Moment fein kleines Geschlecht finden möge.( Stürmischer Beifall.) Nach diesem Referat tritt die Mittagspause ein.
*
=
Mitleidenschaft ziehen. Daß die Unternehmer diesen Zeitpunkt be mugen werden, uni uns in unfrer Lebenshaltung noch weiter herabzudrücken, bedarf keines Beweises mehr, das lehrt uns die Vergangenheit. Sorge daher jeder Sollege dafür, daß nicht später auf ihn der Vorwurf fallen kann, durch sein indifferentes Berhalten mit dazu beigetragen zu haben, daß unsre wirtschaftliche Lage wieder um ein Bedeutendes verschlechtert wurde.
Die Müller und Mühlenarbeiter hielten am Sonntag nachmittag eine sehr gut besuchte Bersammlung ab, um über die Organisationsfrage schlüssig zu werden. Von den in Berlin sehr zahlreichen Berufsgenossen waren bisher nur etwa 50 in einem Verein organisiert, der aber mit der allgemeinen Arbeiterbewegung nur schwache Fühlung hatte. Bartels Lübeck referierte daher Im Verband der Barbiere sprach am 30. August in einer über das Thema: Wie stellen sich die Kollegen zum Centralverband? sehr start besuchten Mitgliederversammlung das Mitglied Wermie Von den in Deutschland vorhandenen 50 000 Mühlenarbeitern sind nur über„ Unfre Forderungen". Redner gab zunächst einen Ueberblick etwa 4000 organisiert. Redner bespricht die äußerst traurigen Lohn- über Zweck und Ziele der Gewerkschaften, kritisierte die schlechte Bädereibetrieben, auf Grund einer vor 5 Jahren von Central- wendigkeit einer fürzeren Arbeitszeit bei höheren Löhnen und und Arbeitsverhältnisse im Müllergewerbe, die, genau wie in den wirtschaftliche Lage der Gehilfen der Gehilfen und betonte die Notverband der Müller aufgenommenen Statistik der Oeffentlichkeit über- forderte zum Anschluß an mittelt werden konnten. Die gewöhnliche Arbeitszeit beträgt 14, 16 fehr lebhaft geführten Diskussion die Organisation auf. In der bis 18. Dauerschichten 36 bis 40 Stunden, bei einem ermittelten des Referenten ergänzt und eine dementsprechende Resolution an geführten Diskussion wurden die Ausführungen Genosse Heller beantragt, sofort eine allgemeine Agitation zur in Berlin 20 bis 27 m. pro Woche. Durchschnittslohn von 11,85 m. pro Woche, oder 714 M. im Jahr; genommen. In die Organisation ließen sich 22 Kollegen aufErringung des allgemeinen Wahlrechts einzuleiten, was einstimmig dagegen betrug bei einigen Aktiengesellschaften 34 bis 40 Proz. der frisier- Fachschule, sowie auf das am 28. Oktober stattfindende zehnte Der Unternehmergewinn nehmen. Nachdem noch auf die im September neu eröffnete Damenbeschlossen wurde. Nachmittags wurde die Presse in vertraulicher Sigung erörtert. Gesamteinnahme. Hierbei ist zu bemerken, daß die Kleinbetriebe Stiftungsfest aufmerksam gemacht wurde, erfolgte Schluß der VerFür Montagabend ist in der Industriehalle eine große öffentliche bereits seit Jahren an Zahl zurückgehen, d. h. in einem verzweifelten sammlung. Versammlung geplant, in der Bollmar und Segik sprechen sollen. Todeskampf mit dem Großkapital allmälig verbluten und zu Grunde
( Privattelegramm des Vorwärts".) Der Sonntagnachmittag mud der Montagvormittag wurden ausgefüllt durch die Berhandhungen über die Taktik, worüber Victor Adler referierte. Genosse Staret, Mitglied der Parteileitung, wirft den Vorschlag in die Debatte, den Generalftreit vorzubereiten. Dieser Vorschlag wurde von allen Seiten lebhaft bekämpft und betont, daß tüchtige Organisation im fleinen wichtiger sei wie unnüge Demonftrationen.
Versammlungen.
Devise Pardon wird nicht gegeben" die Lehren der Kirche gegenüber stellte. Ein Redner unternahm es, der Referentin zu entgegnen, daß der Walderfee- Triumphzug zur Sicherung des Weltfriedens notwendig wäre. Der Genoffin Ihrer war es ein Leichtes, dieſem Gegner nachzuweisen, daß der Weltfriede erst durch Verwirklichung des Socialismus möglich ist. In einer Reſolution stimmte die Verfammlung den Ausführungen der Referentin zu, Hierauf erstattete Genosse John über seine Thätigkeit als Gemeindevertreter Bericht; Genosse Grunow ermahnte die Versammlung, durch Anschluß an die politische Organisation und Beobachtung der Lokalliste die Intereffen der Partei zu fördern. Vor Eintritt in die Tagesordnung hatten die Anwesenden das Andenken Liebknechts in würdiger Weise geehrt.
gehen. In demselben Verhältnis vermehrt sich die Zahl der un- Ueber Weltmachtpolitik sprach unsre Parteigenoffin Emma gelernten Arbeiter. Diesen Umständen entspricht auch die in Ihrer am 28. August in Ober- Schöneweide. Brausender den letzten Jahren gesteigerte Zahl der Unfälle. Als kürzlich ein Beifall lohnte die Rednerin aus der von 700 Personen besuchten Arbeiter in der dreißigsten Arbeitsstunde verunglückte, meinte ein Boltsversammlung namentlich an der Stelle, wo sie der bekannten Die Heizungs-, Gas- und Wassermonteure und Helfer Herr Kommerzienrat, der Arbeiter sei betrunken gewesen. tvaren am Sonntagvormittag in Kellers großem Saal zahlreich ver- Die Beseitigung dieser Uebelstände könne nur durch eine starke sammelt, um den weiteren Bericht der Lohnbewegung entgegen- Organisation erzielt werden, weshalb der Referent zum Anschluß an zunehmen. Thormann berichtet zunächst über die Ver- den Centralverband der Müller Deutschlands aufforderte. Dem mit handlungen mit dem Verband deutscher Centralheizungs- großem Beifall aufgenommenen Vortrag folgte nunmehr eine recht Industrieller. Er führt etwa folgendes aus: Namentlich der lebhafte Besprechung, die damit endete, daß der Berliner Verein, Bunft 2 des Tarifs: Neueinzustellende Heizungsmonteure er laut einstimmigem Beschlusse, seinen llebertritt zum Verband erklärte. halten einen Stundenlohn bon nicht unter 50 bis 55 Das Eintrittsgeld für die bisherigen Vereinsmitglieder wird vom Pfennige. Neueinzustellende Hilfsmonteure erhalten einen vorhandenen Vereinsvermögen gededt, der Ueberschuß der Verbands Stundenlohn von 40 bis 45 Bf., Helfer einen solchen von 35 bis fasse überwiesen, wofür die Mitglieder alle Rechte der bisherigen 40 Bf., habe zu längerer Auseinandersetzung geführt. Wenn wir Verbandsmitglieder erlangen. Zur Ausführung dieser Beschlüsse 2c, aber in Betracht ziehen, daß dieses nur als Anfangslohn gilt, ferner wurden zwei Bevollmächtigte, ein Kassierer und drei Revisoren er auch nicht vergessen, daß wir erst eine ganz junge Organisation nannt. Die Versammlungen finden jeden ersten Sonntag im Monat find, dann können wir mit dem, was wir errungen haben, wohl zu- nachmittags 3 Uhr im Restaurant Manteuffelstr. 9 statt. frieden sein. Bu beachten ist ferner. daß, damit der Tarif auch Eine öffentliche Gewerkschafts Versammlung tagte am gegenseitig gehalten wird, eine aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern Die Bleiglaser diskutierten am Montagvormittag über die Aus- Dienstag in Rummelsburg bei Weigel, Türrschmidtstraße 45. bestehende Tariftommission gewählt ist, und ersuche er die Heizungs- sperrung in ihrem Beruf. Nach dem Bericht, den Hoffmann gab, lung das Andenken unsres Genossen Liebknecht in der üblichen Weise. Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, ehrte die Versamm Monteure, dem Tarif zuzustimmen. In der sich hier an- wird noch in einigen Werkstätten gearbeitet. Die Aussperrung er schließenden Disfuffion ist Franzet der Ansicht, daß dadurch folgte, wie aus einem früheren Bericht bekannt sein dürfte, weil fefselnder Weise schilderte er in Behandlung des Themas:„ Streifzüge Das Referat hatte Genoffe 23iesenthal übernommen. In der Lohn der Monteure, die früher bereits 50 Bf. 2c. hatten, jetzt sich bier Arbeiter veigerten bei einem Prinzipal die reduziert sein. Näther, welcher sunmehr das Wort ergreift, weist Arbeit wieder aufzunehmen, bei dem sie die Arbeit nieder- durch die Geschichte der Arbeiterbewegung" die Entwicklung der auf das Irrtümliche des Borrebners hin. Es heißt im Tarif aus- legten, um nicht mit einem ihnen unsympathischen Arbeiter Kämpfe der unterdrückten Arbeiterklasse um bessere Lohn- und Arbeitsdrücklich, daß die im Geschäft thätigen Monteure, Hilfsmonteure und zusammen zu arbeiten. Das Vorgehen der Unternehmer wurde bedingungen. In der Diskussion erklärten einzelne Redner, daß fie Helfer bei neunstündiger Arbeitszeit mindestens den einer scharfen Kritik unterzogen und folgende Resolution angenommen: da die lokalen, durch Vertrauensmänner centralisierten Verbände den nicht die großen Industrieverbände als zweckmäßig betrachten können, Arbeitsverdienst wie bei bisher zehnstündiger Arbeitszeit haben Die Versammlung erblidt in dem Nichterscheinen der eingeladenen einzelnen Mitgliedern mehr Freiheit gewährten. Die Centralorgani müssen. Der Lohn würde also eine Steigerung um 10 bis Arbeitgeber ein Zugeständnis ihrer ungerechten Sache. Die Lohn- einzelnen Mitgliedern mehr Freiheit gewährten. Die Centralorgani 15 Prozent erfahren bezw. 5 bis 8 Pf. pro Stunde mehr fommission wird beauftragt, sollten Verhandlungen ein- fationen würden mehr und mehr Versicherungsvereine, wodurch der Klassencharakter verloren ginge. Genosse Neubert trat dem entgegen. ausmachen. Wenn seitens der Anwesenden die Annahme geleitet werden, dafür dafür zu forgen, daß die Ausgesperrten Der größte Fehler sei der, daß es noch immer Kollegen gebe, die des Tarifs erfolge, dann wird dem Central Verband für den ihnen entgangenen Verdienst entschädigt werden. Das persönliche Moment in jede Versammlung tragen. Genoffe deutscher Heizungs Industrieller seitens der Orts Verwaltung Desgleichen - beantragen die Ausgesperrten die Anerkennung Berlin des Deutschen Metallarbeiter: Verbands die Mitteilung der ihres Arbeitsnachweises. Bei denjenigen Meistern, die sich ver- Rosenkranz erinnerte daran, daß bei dem Streit zwischen dem TextilAnnahme zugehen und tritt der Tarif mit Montag, den 3. Septbr., pflichten, aus dem Arbeitgeberverband auszutreten und keine Arbeit arbeiter- Verband und dem niederrheinischen Weberverband die chrift in Kraft, so daß am Sonnabend, den 8. September, in allen Ge- aus Werkstätten annehmen, wo die Gehilfen ausgesperrt sind, feine lichen Verbände den lachenden Dritten gespielt haben. Der dritte schäften nach dem neuen Tarif bezahlt werden muß. Um eine Non- Ueberstunden während der Aussperrung leisten, fönnen die Gehilfen Punkt der Tagesordnung, Wahl eines Vertrauensmanns, wurde auf eine spätere Bersammlung vertagt. trolle zu haben, ob den Tarifvereinbarungen nachgekommen wird, weiter arbeiten. Mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung wurde foll am Montag, den 10. September, eine Bersanulung stattfinden, die von 110 Arbeitern besuchte Versammlung geschlossen. in welcher das Resultat festgestellt werden soll. Hiermit ist die Lohntarifs für Heizungsmonteure und Helfer. 1. Neunstündige Arbeitszeit einschließlich Materialempfang von morgens 7 Uhr bis abends 6 Uhr mit zweistündiger Bause. Die jenigen Firmen, welche als Mitglieder des Gesamtverbands deutscher Metallindustrieller bezw. eines jeiner Lokalverbände auf eine andre Arbeitszeit verpflichtet sind, behalten diesem Beschluß gegenüber freie
Diskussion beendet und erfolgt die einstimmige Annahme des folgenden
Hand.
2. Neueinzustellende Heizungs- Monteure erhalten einen StundenJohn von nicht unter 50-55 Pf. Neueinzustellende Hilfs Monteure erhalten einen Stundenlohn von 40-45 Pf.; Helfer einen solchen bon 35-40 Pf.
Bereits im Geschäft thätige Monteure, Hilfsmonteure und Helfer erhalten einen Stundenlohn, daß der bisherige Arbeitsverdienst auch bei 9ftündiger Arbeitszeit mindestens erreicht wird. Infolge der Lohnbewegung bereits gewährte Zulagen tommen hierbei in An rechnung. mio 8. Ueberstunden von 8 Uhr abends bis 6 Uhr früh werden als Nachtarbeit mit 50 Proz. Buschlag bezahlt, ebenso die Arbeiten an Sonn- und Festtagen, diese aber ohne Zuschlag für Nachtarbeit. 4. Bei Accordarbeit wird der festgesezte Stundenlohn gesichert. oid 5. Landzulagen für Monteure 3 W. pro Tag, für Helfer 2 M. Die Landzulage wird auch bezahlt für Sonn- und gefeßliche Feiertage. Wird Kost und Logis gewährt, jo treten besondere Vereinbarungen ein. Die Reisezeit wird laut Lohntarif vergütet, jedoch ohne Zuschläge und Landzulage. Das Fahrgeld wird für die 3. Wagentlasse verrechnet. 6. Sobald die Arbeitsstelle 3 Kilometer vom Geschäft entfernt ist, wird das berauslagte Fahrgeld vergütet. Für Arbeitsstellen, welche mehr als 5 Kilometer entfernt find, ist Fahrgeld und Fahrzeit zu vergüten. 7. Am Bahltag findet die Lohnzahlung von 5 Uhr ab, und vor den Feiertagen von 4 Uhr ab, im Comptoir oder auf dem Bau statt. Die Vesperpause fällt an diesem Tage aus.
Lichtenberg . In einer Versammlung, die im Lokal von Schwarz wieder auf der Tagesordnung einer gut besuchten öffentlichen Ver- Gemeindevertreter- Sigung vom 16. August. Es handelte sich in Der Streik der Kisteumacher stand am Sonnabendabend tagte, sprach hier Genosse Grauer über die Vorgänge in der fammlung. Die Kommission empfahl die Aufhebung des Streifs, die Versammlung beschloß dagegen nach längerer Debatte, den Streit noch weiter zu führen, damit auch die Firmen Erdmann und Fugh zur baldigen Bewilligung des Tarifs gezwungen werden. Der in der vorigen Versammlung mit wenigen Stimmen gefaßte Beschluß, wonach während des Streits teine Ueberstunden gemacht werden sollen, wurde wieder aufgehoben, so daß es also betreffs der Ueberstunden bei dem bisher geltenden Modus bleibt.
Die Posamentierer Berlins hielten am 24. d. M. ihre regelmäßige Mitgliederversammlung ab, in der zunächst unires Genossen Liebknecht , sowie des verstorbenen Mitgliedes Weber gedacht wurde. Sodann verlas der Kassierer Schüler die Abrechnung vom II. Quartal. Die Gesamteinnahme betrug 271,51 M., Bestand von I. Quartal 111,69 M., macht zusammen 383,20 M. Die Gesamt ausgabe betrug 360,48 M., jomit bleibt ein Bestand von 22.72 2. Nach Aufnahme von acht Kollegen erstattete Friz Berger den Bericht voni internationalen Tegtilarbeiter- Kongreß.
jener Sigung, über die wir seiner Zeit berichtet haben, vor allem um die Einführung eines Gewerbegerichts und die Frage der Stadtwerdung Lichtenbergs. Ferner war die Behandlung der Ge meinde- Arbeiter von unsren Vertretern scharf gerügt worden. Nach dem eingehenden Referat über diesen Gegenstand, dem sich eine rege Diskussion anschloß, gelangte folgende Resolution zur Annahme: Die Versammlung nimmt mit Bedauern Kenntnis von der Aeußerung des Schöffen Lehne, der in bezug auf die städtischen Arbeiter äußerte: Wer seine Schuldigkeit nicht thut, fliegt raus". Die Versammlung erwartet, daß in der Folge bei Verfehlungen von im Gemeindedienst beschäftigten Arbeitern ale Strafmittel nicht die sofortige Entlassung als erstes in Anwendung komme, sondern nur als äußerst legte Maßregel dienen sollte. Im weiteren beauftragt die Versammlung die von den Arbeitern gewählten Gemeindevertreter, mit, aller Energie für schnellste Errichtung eines Gewerbegerichts einzutreten, um den Arbeitern in gewerblichen Streitig feiten auf schnellstem und billigstem Wege zu ihrem Rechte zu verhelfen.
Ueber den hiesigen Arbeitsnachweis entspann sich eine rege Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Debatte. Ein Kollege aus Budapest wunderte sich, daß für die Referenten einverstanden. Die Versammelten verpflichten die der Arbeitsvermittelung in Berlin ein andres Reglement be: Arbeiterpartei angehörigen Gemeindevertreter. in der bisherigen steht als für den Central- Arbeitsnachweis für Deutschland . Ferner Weise weiter zu wirken und mit ganzer Energie für die Erwerbung beschwerte sich der Kollege, daß auswärtigen Posamentierern nach Berlin des Städterechts und die Errichtung eines Krankenhauses einzufeine Stellen nachgewiesen werden. Von verschiedenen Mitgliedern der treten. Arbeitsnachweis Kommission wurde der Kollege darüber aufgeklärt, Die Versammelten verpflichten sich ferner, Protest gegen die daß die Berliner Verhältnisse eine besondere Handhabung der Ge- bisherige Betternwirtschaft dadurch einzulegen, daß sie Mann für schäfte erfordern, und zwar weil in Berlin die Saisonarbeit vor Mann der hier am Orte bestehenden Organisation der Socialdemo herrschend ist und die Arbeit oft nur 8-14 Tage dauert, jowie auch fratischen Partei beitreten und bei der kommenden Wahl ganz ihre weil die Stellen, welche den Tag über einlaufen, spätestens den Pflicht und Schuldigkeit thun. folgenden Tag befezt werden. Auch hat sich ein Mangel an Arbeitsfräften hier noch nicht so bemerkbar gemacht, daß es notwendig war, auswärtige Kollegen hierher zu ziehen. Kommen jedoch Kollegen von außerhalb, so werden ihnen ebenso wie andern die Stellen der Reihe nach nachgewiesen. Auf Antrag Hane wurde folgender Para8. Auf den Bauten ist ein verschließbarer, mit Heizvorrichtung graph für das Arbeitsnachweis- Reglement angenommen: Die An: bersehener Raum zur Verfügung zu stellen. meldung arbeitsloser Kollegen hat persönlich zu geschehen und haben 9. Sämtliche Werkzeuge sind in gutem Zustande zu liefern, des- Mitglieder ihr Buch vorzulegen." Nach Erledigung einiger Untergleichen Eimer und Buzlappen. Hierfür erforderliche Auslagen stüßungsangelegenheiten wurde darauf hingewiesen, daß am Sonntag, werden vergütet. 2. September, eine Vorstellung in der„ Urania " stattfindet, für die 10. Maßregelungen wegen Durchführung des Lohntarifs dürfen Billets a 60 Pf. bis Sonnabend im Nachweis, Alte Jakobftr. 66, nicht stattfinden.( Angenommen, wenn gegenseitig.) zu haben find.
-
Berichtigung. In der Nr. 202 des Vorwärts" heißt es in einem Bericht über die Konferenz der Bahlstellen- Vorstände der Bauarbeiter Berlins : Nunmehr gründeten die Unternehmer einen für organisierte Arbeiter nutzlosen Central- Arbeitsnachweis." Dieses habe ich nicht gesagt, denn mit diesem Nachweis hat das Arbeitgeber= tum im Baugewerbe nichts zu thun. Gustav Behrendt.
Eingegangene Druckschriften.
Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Dies' Verlag) ist soeben das 49. Heft des 18. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Die Ortsverwaltung Berlin Die Musikinstrumenten- Arbeiter hielten am Dienstagabend Die Kolonialpolitik Frankreichs und der Socialismus. Von Paul Louis , des Deutschen Metallarbeiter Verband 3. im Gewerkschaftshause eine nur schwach besuchte öffentliche Ver- Was lesen die Arbeiter? Bon Konrad Haenisch.- Wohnungs- Desinfektion. Paris . Zur Lage der Hamburger Hafenarbeiter. Von Otto Passebl. Nunmehr wird in die Beratung über den Stand der Lohn- fammlung ab. Die vor zwei Jahren gewählte Kommission, welcher Von E. Sotal. Feuilleton: Die Grundidee von Tolstois„ Auferstehung". betwegung der Gas- und Wassermonteure und Helfer eingetreten. I die Regelung der noch vom 1896er Streit vorhandenen Ver- Von 2. Axelrod.
-