Einzelbild herunterladen
 

19011

Br. 206. 17. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mithos, 5. September 1900.

find.

der

Parteitag

Da thingieren soll. Wenn sie es machen können, sollen fie es nur thun. gerüttelt werden. Geben Sie uns Vollmacht und wir werden den Vielleicht, daß diese Pferdekur dem blinden czechischen und deutschen Generalstreif organisieren.doc pada ibi zog es Bürgertum die Augen öffnet.( Heiterkeit.) Heute ist Sedantag. In sile Wölzer- Wien: An der Lethargie der Arbeiter ist nicht zum östreichischen Socialdemokratie. Deutſchland   unterbleibt die Feier, weil Deutsche und Franzosen in wenigsten die Parteileitung schuld. Es ist gar nichts Positives ge­China zusammen fämpfen. Sollte es denn ganz unmöglich sein, daß leistet worden. Wir müssen uns auf die Fraktion verlassen, wir Graz, den 2. September 1900. unsre deutsche und czechische Bourgeoisie gegen unsre Chinesen zu brauchen Generäle, es muß nach einheitlichem Kommando gehen. Erster Verhandlungstag. Nachmittag. fammen fämpft?( Große Heiterfeit.) is a 10 Top Die Massen brauchen eine Leitung, die aber war nicht vorhanden. Aus dem Bericht der Mandatsprüfungs- Kommission ergiebt sich Ich glaube aber nicht, daß von dieser Koalition ernstlich die Es ist Zeit zu Demonstrationen für das allgemeine gleiche Wahlrecht. die Anwesenheit von 99 Delegierten, von denen 85 stimmberechtigt ihm bisher nichts eingefallen, es wird ihm in Zukunft nichts ein Gemeinderäte gewählt werden, ist ganz wurst. Neuwahlen würden Rede sein kann. Körber genießt das Vertrauen der Krone, es ist Mit einer Mandatshascherei ist es nicht gethan. Ob zwei oder fünf Die unschuldig eingeferferten Opfer deutsch  - nationaler Nieder- fallen. Da ist er gerade der Mann, den wir in Destreich brauchen. uns ziemlich ungerüstet treffen.d tracht" in Saak werden vom Parteitag begrüßt; einstimmig wird( Heiterkeit.) Ich glaube nicht, daß er abgelöst wird. Wohl aber Simon Stark- Dachau: Die von Adler empfohlene Nationali beschlossen, eine Sammlung für sie zu veranstalten. scheinen wir vor der Auflösung des Parlaments zu stehen. Man täten- Berlegung halte ich nicht für die zu wünschende wirkungsvolle Es wird in die Tagesordnung eingetreten. spricht von einem Appell an die Wähler, an das Volk. Den Appell Parole. Den Neuwahlen hätte ein Gesamt Parteitag vorausgehen Ueber den Bunft: Parlamentarische Thätigteit ente ans Bolt wollen wir auch, aber der Appell an die heutigen privili- sollen, Wichtiger als die Nationalitätenfrage zu lösen ist es, die Spinnt sich teine Debatte. Einstimmig wird dem Socialdemokratischen gierten Wähler ist kein Appell ans Volt. Zu diesem aber gehört demokratischen Forderungen unfres Programms in den Vordergrund Verbande im Reichsrat( der Fraktion) für sein bisheriges Wirken Mut. Ehrlichkeit und ernster Wille. Mit der einfachen Auflösung ist zu stellen. Die Möglichkeit eines Generalstreits sehe ich nicht. Dazu das volle Vertrauen der Partei ausgesprochen. nichts gethan. Wir brauchen in Destreich eine Konstituante, ein ist die Industrie in Oestreich nicht entwickelt genug. Dagegen wird Der nächste Punkt der Tagesordnung ist die abdens Organ des Volts, das die von uns gewollte Umwälzung es uns gelingen, eine Bewegung für das allgemeine gleiche Wahl­lignin gesetzliche Formen bringt. Will man das nicht, so recht zu entfachen. pufo pro hirden Parteitaktik. hison mi diombekommt man Neuwahlen, die Zeit der besten Agitation Seller: Wien   stellt den Antrag, die Parteileitung ist zu Dr. Victor Adler Wir müssen in einem Lande wirken, wo für uns. Für uns schaut etwas dabei heraus für beauftragen, eine neue Agitation für das allgemeine gleiche auch nur politisch zu leben eine große und schwere Arbeit ist. Rieger Deftreich aber gar nichts. Noch fanatischer, noch aufgeregter Wahlrecht sofort einzuleiten. Er schließt sich den Ausführungen hat hente den Todestampf des alten Destreich und seines Parlaments werden die Parteien ins Parlament einziehen, die Regierung aber, Winarstys an. Staret hat hier die alte Drohung des Generalstreits geschildert. Mir hat er freundlich die Aufgabe zugewiesen, die Zukunft nur die Regierung hat in Destreich kein Programm. Sie will ihre ausgesprochen. Wir haben schon zu viel gedroht und müssen uns zu prophezeien.( Heiterkeit.) Er hat das Prophezeien felber ein Ruhe haben( Heiterkeit) und Ordnung. Wie diese Ordnung, die hüten, Drohungen auszusprechen, die wir nicht wahr machen können. undankbares Geschäft genannt, ich halte es für ein so schlechtes, daß Verständigung zwischen Czechen und Deutschen  , aber bewirkt werden Ich verwerfe den Generalstreit nicht unbedingt. Jaurès  , gewiß nicht ich nicht geneigt bin, darauf einzugehen. Der Parteitag hat nicht soll, davon hat sie feine Vorstellung, fie tennt nur die Anlehnung an der Radikalsten einer in Frankreich  , steht ihm auch nicht grundsätzlich zu prophezeien, sondern die Sachlage flar ins Auge zu fassen. Neben die bestehenden Uumöglichkeiten. durgas ablehnend gegenüber. Wir fönnen ihn in die Diskussion werfen. der Schwierigkeit, sich überhaupt mit Defireich und seiner Politit ab- Wenn die Wahlen bevorstehen, dann ist es notwendig, daß unsre Die Hauptsache ist, daß die Stagnation in der Partei aufhört. zufinden, hat die Socialdemokratie die schwere Aufgabe, die Interessen gesamte politische Organisation ihren Mechanismus prüft und er( Bravo.) signi der Arbeiterschaft in diefer Situation zu vertreten. Während gänzt und sich bereit hält zum Kampf. Und das muß unverzüglich der Zeit der unglaublichsten Wirren hat die Organisierung und nach dem Parteitag geschehen. politische Erziehung der Arbeiter Destreichs nicht stille gestanden. Die wirtschaftliche Lage. Politisches Wirfen war uns nicht vergönnt, aber wir hatten genug zu thun, das Proletariat von der Ansteckung des östreichischen Marasmus und der östreichischen Fäulnis frei zu halten. Wir haben während der ganzen Zeit schwere Mühe gehabt, jene Stimmung der Währung ber Verzweiflung, die alle bürgerlichen Parteien ergriffen hat, jene Stimmung abfoluter Burschtigkeit", worunter alle Klassen in Destreich leiden, von den Arbeitern fern zu halten. Wenn die östreichische Arbeiterschaft voller Hoffnung in die Zukunft blidt, so fieht sie dabei allerdings nicht nach oben, sondern nach unten. Unfre Stimmung, die verzweifelt ist, wenn wir an die Herrschenden denten, wird hoffnungsreich, wir werden andre, arbeitsfähige und mit Erfolg arbeitende Menschen, wenn wir hinabsehen auf den Boden, auf dem die Partei selbst ruht, auf das Proletariat.

Bartel- Teplitz  : Adler war in seinem Referat sehr vorsichtig. Er wollte offenbar erst die Stimmung des Parteitags temnen lernen. Sein Schlußwort wird nun wohl kräftiger ausfallen. Wir bedürfen einer planmäßigen Agitation im ganzen Lande. In der Proving wartet man auf das Kommando von Wien  . Mit dem Generalstreit ist nichts zu machen. Nach dem verkrachten Bergarbeiterstreit in för helt für B Böhmen können wir für diesen Vorschlag Prügel bekommen. ebenso würde es mit den Textilarbeitern gehen. Ein Generalstreit würde ein Streit von Generalen, aber nicht von Massen sein. Anders steht es mit der Agitation für das allgemeine gleiche Wahlrecht. Die Demonstrationen dafür wollen wir machen, sowie von Wien   die Parole ausgegeben wird.( Lebhafter Beifall.)

=

of

Und

Auch in wirtschaftlicher Beziehung gehen wir schweren Zeiten ent­gegen. Wir stehen am Ende eines Stroms produktiven Aufschwings, der unerhört in der Wirtschaftsgeschichte ist. Destreich hat von diesem Auf­schwing so schwung so gut wie gar nichts gehabt, am wenigsten die öftreichischen Ar­beiter. Wir haben nichts zuzusetzen. Die schwere Krisis, an deren Vorabend wir stehen, werden wir mitempfinden, wenn wir auch vom Aufschwung nichts mitgenossen haben. Unfre gewerkschaftlichen Or­ganisationen werden eine ungeheure Summe von Widerstand zu entfalten haben, um die Lebenshaltung nicht herabdrüden zu lassen. Brettschneider- Wien  : Ich bin mit dem Referat Adlers zu Unire ganze Kraft wird in Anspruch genommen werden. Gins aber haben wir erreicht: das ruhige, einträchtige Zusammenleben der Arbeiterklasse frieden, ich arbeite nicht so sehr mit dem Gefühl, sondern mehr aus aller Zungen Oestreichs. Wir haben aus dem allgemeinen Ausdruck des ruhiger Erwägung. Große Bewegungen lassen sich nicht tommandieren, Dieſen taktischen Grundsay hat unsre Partei in den schwierigsten Internationalismus den festen Begriff eines selbständigen nationalen fie müssen von der Situation geboren werden. Freilich lassen sich Verhältnissen mit Erfolg geübt. Wir halten den Herrschenden einen Lebens und der Föderation gezogen. Auch in Zukunft werden wir Situationen mehr oder weniger gut ausnüßen.( Sehr richtig!) Die Spiegel vor, wir sprechen rücksichtslos aus, was ist; wir zeigen den frei bleiben von der Ansteckung des Chauvinismus. Unfre Fraktion Arbeitsunfähigkeit des Parlaments hat ihre Rüdwirkung auch auf Weg, der gegangen werden sollte. Wenn er nicht gegangen wird, so hat ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben.( Bravo  !) Aber was unfre Parteibewegung geübt. Ich halte den heutigen Zeitpunkt nicht beschränken wir unsre ganze Kraft darauf, die Arbeiterlasse zu or- nügt das alles. Wenn die Blindheit der bürgerlichen Parteien den für geeignet, mit der Bewegung für das allgemeine gleiche Wahl­gonifieren. Und nicht nur die politische, insbesondere auch die ge- Parlamentarismus in Scherben schlägt, dann müssen wir zusehen, recht von neuem einzusetzen. Und nicht nur die politische, insbesondere auch die ge­Seeliger Reichenberg: Dem Sturmblafen werden die Massen tschaftliche Organisation ist während der ganzen Zeit des poli-| daß aus den Ruinen etwas Bernünftiges gebaut wird. Wir allein tischen Krebsganges gewachsen. Der jungfräuliche Boden, der 1897 fönnen ans Oestreich nichts Bernünftiges machen, dazu ist die nicht folgen. Das Schlagwort vom Generalstreik bätte wicht werden Wenn wir die ausgesprochen es so nicht zu sollen. Ernsthaft ist es durch die Wahl aufgepflügt wurde, ist in Stultur genommen und Arbeiterschaft zu schwach, zu ſehr Minorität. bebaut worden. Wir haben große Fortschritte gemacht trotz der nächste Geschichte Destreichs nicht machen können, so find wir nehmen. Wir werden uns noch etwas in Geduld fassen massen, Schmutzkonkurrenz einzelner bürgerlicher Parteien, denen ein blöd auch nicht verantwortlich für sie. Geht Oestreich zu Grunde, so geht bis die Dinge reif geworden sind, d. 5. bis es den bürgerlichen Die Parteien selbst zu dumm geworden ist. Es giebt für uns heute finniges Wahlrecht ermöglicht, neben der Sorge für ihre Interessen es an den Sünden der herrschenden Klassen zu Grunde. nebenbei noch die Karikatur der Arbeiterfreundlichkeit zu pflegen. Arbeiterklaffe hat nicht mitgefündigt, fie hat nicht mitgewirkt an der andre Tallit, als die des Abwartens. flerifalen Verdummung, am Zurückhalten der wirtschaftlichen Ent­Refel- Graz: Ich Es ist schwer, in dieser Lage unsre taktischen Grundsäge für die wicklung und an der politischen Versumpfung dieses Landes: sie Zukunft zu erörtern. Wir wissen in diesem Moment überhaupt nicht, will auch nicht mit zu Grunde gehen.( Bravo  !) was der nächste Tag bringen wird. Es ist das eigentümliche Wir können unsre Taktik nur darauf einrichten, welche Fordes Schicksal unsrer Parteitage, daß sie immer in fritische Zeiten fallen, rungen wir an uns selbst stellen. Wir zeigen den Weg: die tvo niemand in Deftreich, am allerwenigsten die Regierung, gewißi nationale Trennung und Föderaliſation Desterreichs, die Beseitigung böhmischen Staatsrechts, das hat, was am nächsten Tag offizielle Politik sein wird. Nieger hat des feudalen östreichischen und recht: es tann uns nicht einfallen, den bürgerlichen Parteien in den allgemeine Wahlrecht. Mit diesem Rufe werden wir in den Wahl­Arm zu fallen, wenn sie das Parlament, ihr Parlament zerstören fampf gehen und viele werden mit uns erkennen, daß ein neues wollen. Aber gleichgültig ist uns weder das Schidjal dieses Parla Destreich gegründet werden muß auf der Selbständigkeit der ments, noch das Schicksal dieses Staats. Die östreichische Nationen und der Freiheit des Voltes! Das ist unsre Tattit. Arbeiterschaft verträgt sehr gut den Zerfall, das Aufhören( Stürmischer Beifall.) Oestreichs. Ich möchte sogar behaupten, fie verträgt selbst

( Bravo  !)

Die Diskussion.

feine refere rags, habe nicht gefunden, daß der Gedanke des allgemeinen gleichen Wahlrechts gerade jezt besonders großen Wieder­hall in den Massen findet.( Widerspruch und Sehr richtig!) Die Situation ist heute so, daß jeder etwas thun möchte, aber niemand recht weiß, was eigentlich geschehen soll. Ich glaube nicht, daß mit der Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts alles politische Elend in Destreich verschwinden wird. Destreich an sich ist ein Stiid politischen Elends; es ist ein unglücklicher Staat. Wir haben uns daran gewöhnt, immer von großen Dingen zu reden und darüber oft die Kleinarbeit vergessen.( Sehr richtig!). Wenn wir jetzt de­monstrieren, was erreichen wir damit? Allein können wir das Wahl­recht nicht ändern. Sind die Demonstrationen aber erfolgt und das allgemeine Wahlrecht kommt nicht, so enttäuschen wir nur ganz nut­den Fortbestand Oestreichs.( Heiterfeit.) Was sie aber nicht ver In der Diskussion nimmt zunächst das Wort Pernerstorffer: los die Massen. Ebenso geht es mit den Demonstrationen. Wiederholen trägt, das ist das ewige Schwanken zwischen Leben und Sterben, Wien  : Oestreich ist ein typisches Unglüdsland seit 300 Jahren, in fie fich zu oft, dann wird man fie oben gewöhnt und unten wird dieses Nichtsterbenwollen und Nichtlebenfönnen, diese Unfähigkeit, den dem die Völker von oben herab erwürgt werden. So schlimm wie man sie bald fad finden. Ich rate Ihnen, vorsichtig zu sein. geringsten politischen Fortschritt zu machen. Was ist in den legten heute hat's aber noch nie ausgesehen. Die Deutsch  - Nationalen rufen Barteileitung zu überlassen, welches Losungswort sie bei der Agitation drei Jahren gefchehen? Der Zeitungsstempel ist abgeschafft worden. Los von Rom", die Czechen rufen Los von Wien  ", die Prager  Gewiß eine sehr schöne Sache, aber unter vernünftigen Leuten in Deutschen   Los von Prag  ", und wenn ich jünger wäre, ich würde für die Neuwahlen wählen will. fünf Minuten erledigt. Bei uns aber tostete es eine ungeheuerliche rufen: Los von Oestreich".( Heiterkeit.) Der Referent hat nicht ge- großen Anzahl Begrüßungstelegramme wird die Sigung abgebrochen Ein Diskussionsschluß wird abgelehnt. Nach Verlesung einer Kraftanstrengung. Geschehen ist sonst rein gar nichts. fagt, wie er sich die Entwicklung im einzelnen denkt. Es ist das gar und die Distussion auf Montag früh vertagt. od nicht so schwer, denn bei uns fanu man mit tödlicher andid Sicherheit sagen, es wird auf allen Gebieten das dümmste geschehen. Die Entwicklung im großen, die Adler gezeichnet hat, wird nicht eintreten. Deshalb wollen wir hente den Herrschenden sagen, sie können thun, was sie wollen, die geschlossene socialdemo­fratische Partei ist nicht mehr vom östreichischen Boden zu vertilgen.

R

Die Nationalitätenfrage.

-

8 weiter Verhandlungstag, bormittags. Graz, den 3. September 1900. Bopp- Wien   führt den Vorsiz.

Die Diskussion über die ,, Taktik der Partei" wird fortgesetzt. Es sprechen sich noch eine Anzahl Redner gegen den General­

Wenn Sie die bürgerlichen Parteien nach ihrem Programm und ihrer Tattit fragen, dann erhalten Sie die Antwort: Oestreich muß deutsch   sein, oder: Oestreich muß slavisch sein; es giebt sogar Leute, die behaupten, Oestreich müsse östreichisch sein; die können sich aber nichts darunter vorstellen.( Große Seiterkeit.) Die Schivierigkeit Wir sind die Verächter aller heiligen Empfindungen der Völker". ist die, daß in diesem Lande Deutsche und Narren mit einander uns trifft der Vorwurf des Verrats dabei nicht, denn wir sehen streik und überhaupt gegen unnüße Demonstrationen aus und vers existieren müssen. Diese Aufgabe ernsthaft zu lösen, dazu nehmen tagtäglich den Verrat der Arbeiterklasse durch unsre herrichenden langen intensive Seleinarbeit in der Organisation. die bürgerlichen Parteien auch nicht den geringsten Anlauf. Wir Klassen. Auch das nationale Element wird am besten in Das Schlußwort hat find weit davon entfernt, die Schwierigkeiten zu unterschäßen, die der Socialdemokratie gewahrt, trot unfrer Internationalität. Dr. Adler- Wien  : Die Debatte ist über das Maß unsrer eignen ans wir in Oestreich mit der Nationalitätenfrage, d. h. damit haben, Wir werden freudig in den Wahlkampf ziehen, als fleine aber ge- fänglichen Erwartung weit hinausgegangen, zum mindesten an Umfang. daß Nationen in verschiedenen Stadien der Entwicklung und eng in schlossene Partei. Der Katholizismus hat unser Vaterland an den( Heiterkeit) Sie hat Vergangenheit und Zukunft in Betracht ge= einander geschoben, ein Reich regieren solle. Die Schwierigkeit Abgrund gebracht. Wir bekämpfen ihn, wir sind der einzige trodene zogen. Der Referent hat die viel bescheidenere Aufgabe, sie in dem fann durch Zuspigung der Gegenfäße, durch ihre Vergiftung, durch Boden im Sumpfe Oestreichs und werden von ihm aus den Kleri- engen Nahmen der Frage zurück zu führen: was ist heute, was ist die Auffiachelung des Chauvinismus bis zur Bestialität nicht falismus und Feudalismus zu belämpfen fuchen. Wir wollen ein jezt zu thun, was ist möglich, was erreichbar. Die Debatte hat sich gelöst werden. Mit den alten Formeln ist nichts mehr aus- starkes Fähnlein bleiben, das dieses verrottete Bolt wieder zu An- am breitesten mit der Bewegung zur Erringung des allgemeinen zurichten. Wenn Oestreich leben will, so muß eine gründ- fehen bringt. Wir wollen das Land von Grund aus umstürzen, wir Wahlrechts beschäftigt, und ein scheinbarer Widerspruch ist da hervor liche Umwälzung mit ihm vorgenommen werden. Verträgt es wollen es aus einem Lande des verkommenen Servilismus zu getreten. Die einen fagten: Das allgemeine Wahlrecht ist not­diese Kur nicht, so wird es wenigstens schnell sterben, während es so einer friedlichen und freiheitlichen Wohnstätte für uns umwandeln. wendig, wir müssen mit aller Kraft dafür eintreten. Und andrerseits einem Schidial entgegengeht, neben dem die Zustände in der Türkei  ( Bravo  !) heißt es: es ist nicht die Stimmung in den Massen für eine hoch­blühend find.( Bravo  !) Die Umwälzung muß darin bestehen, daß Krapfa- Wien meint, Adler und Bernerstorffer hätten die Ber  - gespannte Agitationsbewegung vorhanden. Diesen Widerspruch müssen Destreich erst in seine nationalen Elemente zerlegt wird, um dann hältnisse in der Partei etwas zu schön gefärbt. Die Genossen in wir lösen. in eine neue Einheit, wenn eine solche Einheit möglich ist, zusammen- der Provinz warteten jest zu fehr auf die Parole der Parteileitung Es ist wahr, daß zu keiner Zeit die Unmöglichkeit der heutigen gefaßt zu werden. Ohne diese Umwälzung fommen wir aus dem und griffen selbst zu wenig ein, auch seien wir zu empfindlich national Berfaffung so flar zu Lage lag, wie heute. Wenn nun die Arbeiter­Sumpf nicht heraus. Das Zweite aber muß sein, daß mit der alten geworden.( Seiterfeit.) Wir betonen fortwährend, daß wir gute schaft heute nicht so geneigt zu Massendemonstrationen ist wie 1893 Form der feudalen Monarchie, mit dem verkappten und offenen Böhmen   oder Deutsche find, aber es nüßt doch nichts. Deutsche sind, aber es nügt doch nichts. Die und 1897, so hat das folgenden Zusammenhang: Heute ist es nicht Absolutismus gebrochen wird! Die neue Zusammenfassung autonomer, Deutsch- Nationalen greifen uns doch an. Wir brauchen uns nicht zu so sehr die Not der Arbeiterklasse, als die Not des ganzen Reiches, nationaler Gebilde ist nur möglich auf ehrlicher, demokratischer Grund- schmeicheln, wir müssen gröber werden. Es ist eine Schande, daß die das allgemeine Wahlrecht fordert. Wir überschäßen uns nicht, lage.( Bravo  !) Oestreich braucht diese Revolution, um zu leben; wir berichten müssen, unsre Genossen sind hier und da gehauen wir wähnen nicht, daß die Socialdemokratie im stande sei, das berträgt es sie nicht, dann stirbt es nicht einen tragischen, schönen Tod, worden. Wir hätten hauen sollen.( Heiterkeit.) Wenn wir früher Reich zu beherrschen und die Grundlage zu geben für seine sondern verreckt elend auf dem Echindanger der Weltgeschichte.( Bravo  ) schon gehauen hätten, die Chriftlich- Socialen hätten nicht so Ober- Politit. Hätten wir Hätten wir die Kraft, vernünftiger würden wir's Das ist das Ziel, wofür wir fämpfen und dadurch unterscheiden wir wasser bekommen.( Heiterfeit.) schon machen.( beiterkeit.) ( Heiterkeit.) Nicht unfre materielle Kraft, die uns scharf von allen andern Parteien Destreichs. Der Jungczeche Winarski- Wien: Wir müssen, weil wir uns an alle Nationen Straft der Wahrheit dessen, was wir verlangen, muß uns helfen. Herold hat von dem Kampf auf Leben und Tod zwischen zwei zu wenden in der Lage find, das Signal zum Sturm gegen den Der Beweis dafür, wie recht wir haben, liegt offenkundig zu Tage. Nationen gesprochen. Wenn es wirklich so wäre, dann wäre das Absolutismus geben und den Kampf für das allgemeine Wahlrecht Nicht unsre Gewalt, mit der wir gegen das Alte anstürmen, tann Schicksal seiner Nation gefährdeter, als das der deutschen. Es ist aber von neuem aufnehmen. Die Agitation ist zum Schaden der Partei das Alte beseitigen. Was uns hilft, ist der allgemeine Bankrott, nicht klug und nicht wahr. Es handelt sich um das Herrschbedürfnis etwas eingeschlafen, sie muß von neuem entfacht werden.( Sehr das Zusammenbrechen des Alten. Dieser Zusammenbruch und nicht der Bureaukratie, der Bourgeoisie, der Feudalität, es handelt sich richtig!) So lange die Kurienwahlen egistiren, tann unsre parla- unser Angriff tritt heute in den Vordergrund. In diesem Sommer um schwere materielle Jnteressen, um sehr wichtige Dinge, die aber mentarische Thätigkeit nicht viel wirken. Wir legen dieser jetzigen haben wir in einer Reihe ausführlicher Artikel auf die Notwendigkeit zu machen sind, wenn man nicht gewaltsam zusammenhält, was nicht Thätigkeit zu viel Gewicht bei. Die Bewegung für das allgemeine gleiche des allgemeinen Wahlrechts nicht allein für die Arbeiterklasse, sondern beijammen bleiben will. Wahlrecht fann nicht ganz von selbst werden. Die Partei muß auch für den Staat hingewiesen. Aber Genossen, es nützt halt nichts, Wenn man diesen Maßstab anlegt, erscheint unsre Regierungs- wie 1897 Geburtshelferdienste leisten. Heute ist der Zeitpunkt für wenn wir allein gescheidt sind, die andern müssen es auch sein. politit sehr fleinlich und sehr unerheblich. Was will es sagen, wenn das erneute Einsetzen der Agitation für das allgemeine gleiche Wahl Wenn wir uns jahrelang bemühen, ihnen Verstand beizubringen, mit den Czechen unterhandelt wird, und wenn noch acht oder recht gekommen. Das Sturmfignal muß auf diesem Parteitag und es hilft nichts, dann wird man schließlich müde. Die Arbeiter vierzehn Tage Parlament gespielt wird. Die Schwierigkeiten gegeben werden.( Beifall.) sagen fich: Wenn Ihr uns nicht folgt, dann werdet Ihr schon sehen, bleiben. Von einem andern Ausweg wird noch gesprochen, bon Staret- Wien hält ein Losungswort für die Neuwahlen für not- wie recht wir haben; dann werdet Ihr in Marasmus zu Grunde einem Ministerium Alfred Liechtenstein  , von einer Majorität aus wendig. Es fragt sich, wie es lauten muß. Ich denke dabei an die gehen. Das erklärt unfre Stimmung. Klerifalen, Chriftlich- Socialen und Bolen, furz von einer Stoalition Organisierung des Generalftreiks.( Beifall und Widerspruch.) Für Destreich liegen die allgemeinen Losungen auf der Hand, aller rückständigen Schichten und Stände mit dem Meritalismus als Man wird mir wieder Phrase vorwerfen, aber mit dem bloßen Ver- und neue Entdeckungen find da nicht zu erwarten. Wenn der tommandierenden General, die gegen die czechische und deutsche langen des allgemeinen Wahlrechts ist es bei uns nicht mehr gethan. Reichsrat aufgelöst wird, werden wir mit größerer Wucht Bourgeoisie und gegen das czechische und deutsche Proletariat re- Die Arbeiter müssen aus ihrer Lethargie mit andern Mitteln auf noch als 1897 die Agitation aufnehmen. Kreise der

8081