nach Europa zu bringen. Es wird von der Entscheidung Krügers nach Lage der Geseze unmöglich, daher müssen wir Deutsche dies rühmt würden, um die fo rentable Arbeitskraft des Weibs noch intensiver abhängig gemacht werden, nach welchem Ort sich das Schiff zu zur Bedingung unsrer Zustimmung machen. ausbeuten zu tönnen. Die socialistischen Frauen haben auch erkannt, daß begeben hat. Der Reichs- Postdampfer Herzog" ist mit Baffagieren voll bejezt in See gegangen. Van Kol bestätigt, daß schon in der Kommission dieser Forderung dieser Schuß nicht nur liege im Interesse der Frauen, sondern dem der Unter den Passagieren befinden sich zugestimmt und beschloffen worden sei, den Beitrag von der politi- gesamten Arbeiter lasse; wenn die Frau geschützt werde als hauptsächlich Holländer, Deutsche und Boeren, darunter der General- hen Organisation sofort im Voraus einzufordern. Arbeiterin, dann sei fie auch geschützt als Frau, als Mutter. Ihr Postmeister von Transvaal van Alphen, der Unter- Staatssekretär für Der Kongreß beschloß, 10 000 rants als finanzielle wirtschaftlicher Schutz sei auch die notwendige Voraussetzung ihrer auswärtige Angelegenheit P. Grobler und der General- Schazmeister Grundlage des Internationalen Sekretariats zu bestimmen. politischen Befreiung deshalb müsse die Frau auch teilnehmen an Malherbe. Auch eine Menge Gold in Barren wird mit dem Schiffe Auf Vorschlag Hyndmans wurde einstimmig Brüssel als dem Befreiungskampf der Arbeiterklasse, und zu dem Zweck müsse ihr fortgeschafft. Siz des Internationalen Sekretariats bestimmt, weil Belgien ein sowohl auf politischem wie auf gewerkschaftlichem Gebiete Beneutrales Land sei, weil die belgischen Socialisten im Brüsseler wegungsfreiheit gegeben werden.( Stürmischer Beifall.) Maison du Poeple schon heute eine Stelle haben, wo die internationalen Fäden zusammenlaufen, und vermöge des Umstands, daß dort im Hause sich auch die belgische Parteidruderei befinde, manche Ausgaben vermieden werden können.
Internationaler Socialisten- und Arbeiter Kongreß.
C
Paris, 25. September 1900. Bierte Sigung. Dienstagbormittag. Nach Schluß der geftrigen Sigung waren sofort die Kommiffionen zufammengetreten, ihre Arbeiten für die Plenarsizungen des Kongresses zu beginnen, damit der heutigen Sigung bereits eine Resolution zur Diskussion und Beschlußfaffung vorgelegt werden
tönne.
Vandervelde dankt für das einstimmige Bertrauensvotum, das der Kongreß den belgischen Arbeitern erteilt habe, und verspricht, am nächsten Kongreß den Beweis dafür zu liefern, daß die belgischen Socialisten dieses Vertrauen gerechtfertigt haben werden.
Van Kol beantragt im Namen der Kommission, den eben gefaßten Beschluß befr. das Internationale Sekretariat durch Annahme einer zweiten Resolution zu ergänzen: Neben dem Internationalen Sekretariat foll aus den parlamentarischen Fraktionen der verschiedenen Länder ein Interparlamentarisches Komitee
Um 10 1hr pünktlich eröffnet Hyndman die Sigung; ihm assistiert Costa, der Vertreter Italiens . Die gestern bestrittenen polnischen und amerikanischen Mandate sind vom Bureau einstimmig für gültig erklärt worden. als gleichberechtigte Kommission ernannt werden, um die Einheit Der Kongreß tritt in die Einzelberatung der Punkte der Tageslichteit der politischen Attion zu grantieren. In der ordning ein. Beit des internationalen Imperialismus und Militarismus sei es Bau Kol referiert über die Resolution zu Punkt 1 der Tages von höchster Wichtigkeit, daß in allen Parlamenten zu gleicher Zeit ordnung: ein gemeinsamer Protest erhoben werde, daß die Forderung, Ausführung der Beschlüsse der Internatio- bem Militarismus keinen Mann und Groschen zu bewilligen, gleichsam nalen Kongresse. Aufsuchung und Anwendung die internationale Proletarier- Barole werde. Und prattischer Methoden für die internationale auch in Bezug auf den Arbeiterschutz sollen durch gemeinsame Berständigung. Organisation und Aktion der gleichartige Forderungen in allen Parlamenten deren agitatorische Arbeiter und Socialisten. Werbekraft von der Tribüne der Parlamente erhöht werden.
Zur Begründung führt Van Stol aus: Die Vertreter aller Nationen Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Ebenso tvaren im Komitee darüber grundsätzlich einig, daß es sich darum der von Vandervelde vertretene Antrag des Socialdemo handeln müsse, ein Organ zu schaffen, das die internationalen Betratischen Studenten Kongresies, der letzter Tage in ziehungen zwischen den politischen und gewerkschaftlichen Organisationen Paris tagte: mit dem Internationalen Sekretariat zu verbinden die der verschiedenen Länder aufrechterhalte, enger zusammenfasse und so Gründung einer auch dazu diene, die auf den Kongressen gefaßten Beschlüsse
in die That umzufegen. Bisher haben die internationalen Kongreffe
Internationalen Bibliothek und eines internationalen Archivs,
Auch dem stimmte der Kongreß zu. Schluß der Vormittagssigung 121/2 Uhr.
*
zivar häufig schon die schönsten Beschlüsse gefaßt; dabei ist es aber wohin aus allen Ländern die socialistischen Berichte, Broschüren 2c. auch geblieben: die Thaten, die folgen follten zur Verwirklichung geschickt werden sollen, und dem Sekretariat den Auftrag zu er oder Durchführung der Beschlüsse, sind in den meisten Fällen aus- teilen, diese Sammlung mugbringend für die internationale Bewegung geblieben. Je heftiger der Kampf entbrannt zwischen der auszubauen. tapitalistischen und socialistischen Weltanschauung, je notwendiger es auch in allen Ländern wird, Reformen auf dem Boden der heutigen Gesellschaft zu erzwingen, umso notwendiger ist es, daß das klassenbewußte internationale Proletariat sich ein Organ schafft, das es befähigt, durch Berücksichtigung und Kenntnisnahme der in den einzelnen Ländern gemachten Erfahrungen dem Klassen Aus Ungarn ist als Delegierter Ferenczy erschienen; er fampf neue Straft und neue Schärfe zu verleihen. Die Kommission begrüßt den Kongreß und erklärt es aus den Verfolgungen, denen hat sich daher in der vom Referenten verlesenen( aber wegen die ungrische Socialdemokratie in jüngster Beit in so hohem Maße Mangels genügender Vorbereitung durch das Organisationskomitee ausgesetzt gewesen sei, daß nur ein ungarländischer Delegierter am nicht vervielfältigten) Resolution grundfäßlich auf folgenden Vor- Songreß teilnehmen könne. fdhlag geeinigt.
1. Schaffung einer dauernden internationalen Central fommiffion, die aus je einem Vertreter aller am Stongreß teilnehmenden Nationen bestehen soll und dessen Sekretariat in jenem Lande seinen Siz haben soll, in welchem der nächst e interitationale Kongreß tagen wird.
Fünfte Sigung. Dienstagnachmittags 2 Uhr.
Champy( Allemanist) unterstützt diese Resolution und weist auf die Erfahrung hin, die in den Ländern gemacht worden seien, wo der Achtstundentag bereits eingeführt sei.
Ueber den zweiten Teil: die Frage des Minimallohne, referiert der Belgier
Guede: Die Diskussion in der Kommission war lebhaft, leider aber auch manchmal etwas zerfahren, Zwei Meinungen standen sich schroff gegenüber, die Engländer, welche für die gesetzliche Festlegung des Minimallohns eintreten, und die Deutschen , welche das für unmöglich hielten und für im Widerspruch stehend mit der socias liftischen Auffassung. Darüber herrschte Uebereinstimmung, daß, wenn gesetzliche Festlegung möglich, dies zur Voraussetzung habe große, starte, einflußreiche Gewerkschaften. Damit ist für die Arbeiter die Pflicht gegeben, ungefäumt zur zur Gründung und zum Ausbau von gewerkschaftlichen Organisationen zu schreiten. Ein weiterer Streit entspann sich über die Höhe des Minimallohus.- Bei der Verschiedenheit der Lebenslage, der Lebensmittelpreise usw. müsse der Minimallohn in den verschiedenen Ländern, bez. jogar Städten ein verschiedener sein. Dagegen war die Kommission darüber einig, daß sehr wohl die verschiedenen Behörden 2c. es in der Hand hätten, bei Ausschreibung öffentlicher Arbeiten die Festsetzung eines bestimmten Minimallohns unter die Submissionsbedingungen aufzunehmen. Die Kommission schlägt folgende Resolution vor:
Der Kongreß erklärt: daß ein Lohnminimum festzusehen nur dann möglich sei, wenn dies durch starke Gewerkschaften geschieht, daß eine Lohnstufe nicht allgemein und gleich für alle Länder festgesezt werden könne, und daß sie in jedem Falle im Verhältnis stehen müsse zu dem, was auf breitester Grundlage zur Eristenz nötig sei;
er verpflichtet die Arbeiter, auf die Einführung dieser Reform zu dringen und Mittel und Wege zu ihrer Erlangung zu suchen, die der wirtschaftlichen und industriellen Lage ebenso entsprechen, wie der politischen und administrativen jeder Gegend;
er empfiehlt in erster Linie, um zu diesem Resultat zu gelangen, auf die Staatsgewalt und die öffentlichen Berwaltungen, die das Lohnminimum einzuführen im staude find, hinzuwirken, daß sie direkt bei den öffentlichen Arbeiten das Lohnminimum zahlen, wie auch die Unternehmer, denen sie öffentliche Arbeiten. übertragen, dazu verpflichten.
In der Debatte spricht nur
Molkenbuhr: Ich habe mich in der Kommission gegen den Minimallohn ausgesprochen, nicht deshalb, weil ich nicht jedem Arbeiter ausreichenen Lohn gönnte, sondern weil ich glaube, daß diese: Frage nicht durch die Staatsgesetzgebung und am wenigsten interDie Socialdemokrateu Australiens jenden ein national geregelt werden könne.( Sehr richtig!) Vor hundert Jahren. Begrüßungsschreiben und fügen einen ausführlichen Bericht über die hat diese Forderung in Baris eine bedeutende Rolle gespielt. Wan tapitalistische Entwicklung der Zustände in der Industrie wie Land- glaubte, durch die Festsetzung eines Maximums der Lebenswirtschaft bei, sie weisen namentlich darauf hin, daß dort große mittelpreise die Not beseitigen zu können. Man vergaß, daß der landwirtschaftliche Syndikate beständen, die, in den Händen englischer Lohn so sinten kann, daß er auch nicht ausreicht, gesetzlich festgesette Kapitalisten, die Bauern und Arbeiter aufs schändlichste ausbeuten. Bebensmittelpreise zu bezahlen. Heute sollen wir einen MinimalEs sei darum auch hauptsächlich Aufgabe der Gewerkschaften, für lohn fordern, ohne daß wir auf die Gestaltung der Lebensmittelsociale Steformen zu agitieren und ihre Mitglieder mit socialistischem preise einwirten tönnen. Und wie soll dieser Minimallohu festgesetzt Geiste zu erfüllen, sowie ihre ganze Agitation unter dem socialistischen werden? Von den Engländern war in der Kommission eine bes Gesichtspunkte zu betreiben. stimmte Summe genannt worden. In Rußland und Ostelbien mag diese Summe fabelhaft hoch erscheinen; in einzelnen Städten Ameritas würde sie nicht ausreichend sein. Eins aber giebt. es, was verlangt werden kann. Wo die Gewerkschaften einen minimallohn errungen haben, müssen wir fordern daz dieser Lohn von den Behörden bei allen Arbeiten, die sie
2. Schaffung von Geldmitteln zur Errichtung eines 3. Besoldeten Internationalen Sekretariat 3. Aufgaben dieses Sekretärs wären: Zusammenstellung aller bisher auf Internationalen Stongressen gefaßten Beschlüsse. Einforderung von Berichten über Stand und Entwicklung der politischen und Furnemont( Belgien ): Im Anschluß an den Beschluß der Vorgewertschaftlichen Organisationen der einzelnen Länder, Zusammen mittags- Sigung, der für die internationale Einigung von so hohem fassung dieser Einzelberichte zu einem Generalberichte, der Werte sei, beantrage er, am Freitag nach Schluß der Sigungen in veröffentlicht werden soll. Ebenso sollen ihm die Vorarbeiten für corpore nach dem Père Lachaise zu marschieren, die Juternationalen Kongresse, Vorlage der provisorischen Tages- um an der Mauer der erschossenen Kommunefämpfer einen Kranz ordnung übertragen werden; ferner die Veröffentlichung von niederzulegen. Neben den praktischen Aufgaben dürfen wir den ausführen, bezahlt oder den Unternehmern aufgelegt werde, Manifesten, in denen zu allen brennenden großen Tagesfragen, revolutionären Geist nicht vernachlässigen und deshalb müffen wir wenn öffentliche Arbeiten im Submissionswege vergeben werden. welche die Jutereffen des Proletariats berühren, Stellung genommen alle die Gedenktage feiern, aus deren Erinnerung das Proletariat werden soll. neuen Mut und neue Begeisterung schöpfen kann. Da bereits am Freitagnachmittag die Eizungen des franzöfifchen Einigungstongresses beginnen, findet diese Demonstration am Freitag vormittag statt.
Zur Erfüllung aller dieser Aufgaben sind natürlich Mittel notwendig für den Anfang dürften nach Meinung des Komitees 10'000 Fr. genügen, die von den einzelnen Nationen nach Maßgabe der Stärke und Größe ihrer Bewegung und Organisationen auf
Nach einer kurzen Pause gelangt Punkt 2
Gang allgemein betrachtet, müffen wir als Socialdemokraten nicht nur ein Eristenzminimum für diejenigen, die arbeiten, fordern, sondern für jeden Menschen, auch wenn er ohne Arbeit ist.( Sehr richtig!) Die ganze Frage ist nicht eine Frage für internationale: Kongresse, sondern für nationale Kongresse und noch mehr für die Gewerkschaften. Wollen wir aber hier eine allgemeine Regelung
vornehmen, dann müssen wir verlangen, daß allen Menschen ein Existenzminimum gesichert wird.( Beifall der Deutschen .)
Wurm erklärt, daß der Widerspruch der Deutschen in der Kommission gegen die Resolution sich aus einer ungenauen Uebersezung erkläre. Für den jetzt vorliegenden Wortlaut würden auch die Deutschen stimmen. Hierauf wird die Resolution über den Minimallohu ohne WiderEs folgt die Beratung über Punkt 10: 5 Die Maifeier. Referent ist
spruch angenommen.
gebracht werden müßten. Die Kommission hofft, daß diese finanziellen Internationale Gesetzgebung behufs Begrenzung der ArbeitsGrundlagen geschaffen werden. Früher war die Internationale nur der Traum fühner, großherziger Männer, die mit ihren Ideen zeit, Diskussion über die Möglichkeit eines Minimallohns in ihrer Zeit weit voraus geeilt waren, die in den Massen erst den Samen den verschiedenen Ländern ausgestreut, aus dem allmählich die heutige Internationale erwachsen zur Verhandlung, über dessen ersten Teil Wurm referiert. ist, die dem arbeitenden Proletariat in Fleisch und Blut über- Wurm: Die Kommission hat sich mit der Frage beschäftigt, gegangen und heute start genug sei, alle Macht des internationalen ob und wie die Arbeitszeit verkürzt und wie diese Berkürzung festProletariats zusammenzufassen und doch auch wieder elastisch genug, gelegt werden könne. Sie ist zu demselben Resultat wie der Pariser die Einzelrechte und Intereffen jedes Landes zu respektieren. Stongreß von 1889 gekommen. Die Verkürzung der Arbeitszeit muß Wenn der Kongreß diesen Beschluß durchführt, so trifft er damit eine durch Gesetz festgelegt werden, wenn sie einen Nutzen für die ArMaßregel, die internationale Aftion endlich einzuleiten. Die Sonne des beiter haben soll. Sie ist notwendig nicht bloß zum Schutz der Socialismus wirft ihre Strahlen siegreich über die ganze Welt. gegenwärtigen, sondern mehr noch der kommenden Generationen. Das Proletariat hat die Pflicht, seine Kraft zusammenzufaffen, die 1889 forderte der Kongreß als vorläufiges Mindestmaß der ArbeitsBömelburg- Hamburg : Bisher haben alle internationalen Welt des Kapitalismus zu überwinden, und ist stark genug, die zeit den Achtstundentag. Damit sollte aber natürlich nicht ausgedrückt Kongresie seit 1899 sich mit der vorliegenden Frage beschäftigt. Die neue Welt des Socialismus aufzubauen.( Großer Beifall.) sein, daß die Arbeitervertreter in den Parlamenten nicht für Ueber- Sommission war der Meinung, daß für uns heute kein Grund zur Der Kongreß tritt in die Diskussion über die Resolution ein. gangs- Bestimmungen mit längerer Arbeitszeit eintreten dürfen, weil Aenderung des Brüffeler und Londoner Beschlusses vorliege. Smith- Headingley( England): Die in Aussicht genommene wir principiell den Achtstundentag fordern. Die Verschlägt daher einstimmig folgende Resolution vor:„ Der Internatio Summe von 10 000 Fr. ist absolut ungenügend; sie reicht nicht fürzung der Arbeitszeit tann nicht allein durch die politische nale Stongreß zu Paris 1900 schließt sich bezüglich der Feier einmal zur Zahlung der notwendigen Drucksachen, die veröffentlicht Attion und und nicht allein auf gewerkschaftlichem Wege erreicht des ersten Mai den Beschlüssen früherer Stongresse werden müßten; mindestens 100 000 Fr. sind erforderlich, und es werden. Nur wenn Gewerkschaften und politische Organisation Hand Er erblickt in der Maifeier eine erblidt in der Maifeier eine wirkjame Demonstration giebt vielleicht ein Mittel, 500 000 aufzubringen. Wir müssen uns in Hand für dasselbe Ziel kämpfen, wird es errungen werden. für den Achtstundentag und in der Arbeitsruhe die wirt nur entschließen, auch Opfer zu bringen für das, was wir für not( Bravo ) Die Kommission hat einstimmig folgende Nesolution ge- famste Form der Demonstration." Zwei Nationen verlangten wendig halten, wenn jedes Mitglied der politischen und gewerkschaft faßt, die sie dem Kongreß unterbreitet: völlige Arbeitsruhe. Die Mehrheit lehnte eine Verschärfung lichen Organisation, wenn jeder socialistische Wähler jährlich nur Der Kongreß erklärt, der Resolution ab, weil die Voraussetzung zur Durchführung völliger 10 Pf. opfert, ist die finanzielle Frage gelöst. Ebenso wie die früheren Kongreffe, daß die Verkürzung der Arbeitsruhe: starke Gewerkschaften, noch fehle. Es muß daher überall Arbeitszeit, so wie fie vom internationalen Arbeiterfongreß zu für Stärkung der Gewerkschaften agitiert werden und die Notwendig Baris 1889 beschlossen wurde, fortgesetzt der Gegenstand der leit der Verkürzung der Arbeitszeit den Arbeitern mehr als bisher unaufhörlichen Bestrebungen aller Arbeiter sein muß; vor Augen geführt werden.( Bravo !)
Van Kol- Belgien : Gewiß find 100 000 Fr. schöner als 10 000, aber wir können unmöglich die ohnehin belasteten Gewerkschaften weiter belasten. Besser ist's: flein anfangen und dann weiter
ausbauen.
Anseele: Die Hauptfrage ist, Beit zu gewinnen zur Aufbringung der Mittel; wir wollen jegt abstimmen: Wollen wir das Sekretariat beschließen? Ja oder Nein? Wollen wir 10 000 Fr. dafür zur Verfügung stellen? Ja oder Nein? Die Art und Weise der Aufbringung der Mittel und die Bestimmung der Aufgaben fann später diskutiert werden..
und erklärt ferner, daß die Dauer der täglichen Arbeitszeit festgesezt werden muß, durch das Gesetz auf das vors läufige Höchstmaß von 8 Stunden für die Arbeiter aller Länder und Berufe;
er verpflichtet die Arbeiterorganisationen, darauf zu bringen, daß diese Reform nach und nach eingeführt wird, indem das politische und gesetzgeberische Vorgehen sich mit dem der Gewerkschaften vereinigt
an.
Nach Befürwortung einer schärferen Fassung durch Jounod ( Franzose) nimunt der Kongreß die Resolution einstimmig an. Der Kongreß wendet sich nun dem dritten Punkt seiner Tagesa ordnung zu: Notwendige Bedingungen für die Befreiung der Arbeit: a) Organisationsund Bethätigung des Proletariats als Klassenpartei; b) politische und wirtschaftliche Enteignung der Bourgeoisie; c) Vergesellschaftlichung der Produktionsmittel. Referent ist Dr. Ellenbogen- Wien:
nr
Mehrere Redner machen Einzelvorschläge zur Aufbringung großer Mittel; die Frage der Gründung eines Permanenten Frau Ziek: Im Auftrage der socialistischen Frauen Deutsch Internationalen Komitees mit einem befoldeten lands habe ich unsre volle Bustimmung zu dieser Resolution zu Sekretär wird einstimmig beschlossen. erklären, sowohl was die Verkürzung der Arbeitszeit als Man fonnte anfangs erstaunt sein, daß diese Frage überhaupt Betreffs der Höhe der Summe schlägt Hyndman ( Social- deren gefegliche Festlegung anbetrifft. Wir sind auch darüber auf die Tagesordnung gesezt wurde. Ist diese Frage doch nichts demokratische Federation Englands) vor: jede der 8 großen Nationen einig, daß, wenn es je eine hohle Phrase gegeben hat, andres, als die Frage nach der Verwirklichung des Socialismus. foll je 800 M., den Rest sollen die kleinen Nationen aufbringen. es die vom freien" Arbeitsvertrag ist. Es wird auch von Es ist aber vielleicht geschehen, um manche Üntlarheiten in den Ferri: In der Kommiffion wurde die Höhe und Aufbringungsart uns socialistischen Frauen begrüßt, daß man mit der gesetzlichen Reihen der Arbeiter selbst zu beseitigen. So wenig wie in der der Mittel eingehend erörtert; wir haben unterschieden zwischen Einschränkung der Arbeitszeit bereits den Anfang gemacht und damit Kommission können wir uns hier auf theoretische Diskussionen Wollen und Können, deshalb beschränkten wir uns auf 10.000 Fr., anerkannt hat, daß man von einer wirtschaftlichen Freiheit des einlassen. Hauptaufgabe der Socialdemokratie ist es, die wir von den großen Ländern sofort einfordern können, ihnen es Weibs nicht sprechen kann, so lange man sie nicht gegen die wirt- Proletariat zum Bewußtsein seiner Klaffenlage und seiner politischen überlassend, wie sie ihre Beiträge aufbringen. schaftliche Ausbeutung geschützt hat. Mit dieser geschichtlichen Ein- Macht zu erziehen. Diese Arbeit ist mühselig, aber sie muß erust, v. Elm: Wir Deutsche haben die finanzielle Frage in der schränkung habe man auch endlich anerkannt, daß die Ware Arbeitskraft fachlich gethan werden. Wir können nicht für alle Länder die gleiche Kommission von Anfang an in den Vordergrund gestellt und von nicht eine Ware wie jede andre sei. Es sei eine Binsenwahrheit, daß Formel vorschlagen, weil die Tattit in den einzelnen Ländern vers ihrer Erledigung unire Zustimmung abhängig gemacht. Auf die das Weib niemals fo getnechtet gewesen sei als unter der schieden sein muß. Selbstverständlich darf die Socialdemokratie nicht Dauer werden die 10 000 Fr. nicht ausreichen, aber diese Frage ist Herrschaft des Kapitalismus, niemals fei ihre geistige und förper- in den Wolfen schweben, sondern muß zu allen Fragen des Tages borläufig nebensächlich; wenn später mehr erforderlich, mögen spätere liche Straft so vollständig absorbiert worden, so daß die Gefahr und der Kultur Stellung nehmen. Unfre Resolution betont mehr als Kongresse entsprechende Beschlüsse faffen. Die Frage würde aber völliger Entartung drohe, wenn nicht endlich durch die Gesetz- früher die Bedeutung des Genossenschaftswesens, der Kampf für fofort Schwierigkeiten machen, wollte man damit anfangen die Mit- gebung weitgreifender Schutz für Leben und Gesundheit der fleinere Reformen, wie Hilfstassen, Krantentassen- Gefeße, aber alle glieder der Einzelorganisationen zu festen Beiträgen zu ver- Arbeiterinnen gewährt werde. Mit dem leztjährigen Beschlusse des diese Kämpfe dürfen nicht getrennt für sich geführt werden, pflichten; wir müssen darauf bestehen, daß die großen Parteitags, daß den Frauen höherer Schuß gewährt werden müsse, sondern nur auf dem gemeinschaftlichen Marsche aum Nationen nach ihren politischen Organisationen zu einem feien sie völlig einverstanden. Sie wüßten, daß die vielgerühmte Endai el. Wir dürfen diese Befreiung der Arbeiter festen Beitrag, der im Voraus zu leisten ist, verpflichtet Würde des Weibs", die vielgepriesenen, Tugenden des Weibs", ihre Klasse nicht erwarten bon plöglichen Ereignissen, werden; wir sind aber dagegen, daß die Gewerkschaften Bedürfnislosigkeit, Bescheidenheit, ja sogar ihre Mutterliebe unter der fie ift δας Produkt organischer Entwicklung zur Beitragsleistung herangezogen werden, das wäre für Deutschland Herrschaft des Kapitalismus ihr zum Verderben gereichen und nur ge- I die wir Tag für Tag vor uns sich vollziehen sehen.