Ur. 231. 17. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 4. Oktober 1900.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Parteigenossen! Heute ist der letzte Tag, wo die Wähler­lifte zur Reichstags- Erjazwahl im sechsten Wahlkreise eingesehen werden kann. Wer die Liste noch nicht geprüft hat, versäume nicht, dies heute zu thun oder einen der gestern bekanntgegebenen Partei genossen hiermit zu beauftragen.

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Die Bedeutung der Reichstags Erfahwahl im sechsten Wahlkreise steht auf der Tagesordnung einer Voltsversamm Iung, die heute abend 8 Uhr in Weimanns Volksgarten, Bad­ftraße 55/56, stattfindet. Referent ist der Reichstags- Kandidat Genosse

Ledebour .

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Auf der Tagesordnung für die Sikung der Stadt Der Unterricht an der städtischen Fortbildungsanstalt am verordneten- Versammlung am heutigen Donnerstag, welche nach Dorotheenstädtischen Realgymnasium beginnt am 10. Ottober d. J. Er Schluß der auf 5 Uhr zur Wahl der Mitglieder und stellvertretenden erstreckt sich auf folgende Fächer: Deutsch , Französisch, Englisch , Kauf­Mitglieder des Bezirksausschusses anberaumten gemeinschaftlichen männisch Rechnen, Buchführung, Handelstunde, Kaufmännische Korrespondenz, Stenographie, Maschinenschreiben und Schönschreiben. Anmeldungen werden Sigung des Magistrats und der Versammlung beginnt, steht als täglich von 9-1 und von 6-7 und beim Beginn der Kurse von 7-8 Uhr wichtigster Punkt der Antrag des Stadtv. Barth und Gen., betreffend abends im chemischen Auditorium, Georgenstr. 30/31, entgegen genommen. die Verbreiterung des Fahrdamms der Potsdamerstraße und der Die Anstalt steht unter der Leitung des Direktors Prof. Dr. Schwalbe. Lüßowstraße bis zur Weichbildgrenze. Außerdem findet, wie schon mitgeteilt, in dieser Sigung, und zwar um 6 Uhr, durch den Herrn Oberbürgermeister die Einführung des Herrn Brinkwann als zweiter Bürgermeister und im Anschluß hierau die Wahl von 2 unbesoldeten Stadträten statt.

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Am Sonnabend dieser Woche beginnt in der Urania " Tauben­straße eine Reihe von Vorträgen des Herrn Dr. Donath über Physik. Den ersten, am Sonnabend, den 6. d3. stattfindenden Vortrag über die Grundbegriffe der Mechanit„ Kraft, Maffe und Bewegung" hat das Vorstands­mitglied der Gesellschaft Urania, Herr Dr. P. Spies freundlichst übers Schallwellen"," Speltralanalyse"," Photographie in natürlichen Farben", Die übrigen Themata dieses Cyklus lauten u. a.: Ueber

nommen. Elendsstatistik. Im Männer- Asyl des Asylvereins für Obdach: lose nächtigten im September 20 340 Personen; im Frauen Asyl 3729 Personen. Arbeitsnachweis erbittet der Verein für Männer Wiesenstr. 55/59, für Frauen Füsilierstr. 5.

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Die Lehrordnung der Volkshochschule Humboldt. Akademie für Zur Lokalliste. Der Arbeiterschaft Berlins , insbesondere des das am 10. Ottober beginnende Herbst- Vierteljahr ist erschienen. Es ents fechsten Wahlkreises zur Nachricht, daß der Inhaber des Gesellschafts­Die großen Zerstörungen, die die Gasexplosion in der hält auf 32 Seiten die ausführlichen Anzeigen von 85 Vortragscyklen und hauses Thalia, Gartenstr. 13, seine Lofalitäten uns zu Versamm Landwirtschaftlichen Hochschule angerichtet hat, wurden Unterrichtstursen aus allen Wissensgebieten, die an den fünf Berliner Lehrs lungen nicht mehr hergiebt. Gleichzeitig weisen wir die gestern vormittag von einer Baukommission, Branddirektor Giers- tätten: NW. Georgenstr. 30/31, W. Lützomstr. 84d, W. II. Architekten­Genossen nochmals darauf hin, bei Abschlüssen von Festlichkeiten die berg und einem Direktor der Magdeburgischen Feuerversicherungs- haus, S. Dresdenerstr. 118( nicht mehr Brinzenſtr. 51) und C. Weinmeisters Klausel einzufügen, daß, wenn die Säle uns zu Versammlungen Gesellschaft noch einmal gründlich besichtigt. Dann wurde mit den werden. Die Borlesungen im Architektenhause sowie die in den föniglichen straße 16/17 meist an den Wochenabenden für Herren und Damen gehalten nicht mehr hergegeben werden, die bereits abgeschlossenen Festlich- Aufräumungsarbeiten begonnen. Hierbei wird mit besonderer Sorg- Museen finden am Tage, die im taiferl. Bostamt Artillerieſtr. 10/11 aber teiten als hinfällig zu betrachten sind. Die Lotal- Kommission. falt zu Werke gegangen, da man von den Skeletten, ausgestopften abends statt. Für die neu errichtete Lehrstätte Charlottenburg erscheint Rigdorf. Heute abend 82 Uhr findet im Apollo Theater, Tieren und Modellen retten will, was noch zu retten ist. Um die eine besondere Lehrordnung in den nächsten Tagen, ebenso von der Hermannstr. 48/50, eine Wolksversammlung statt. Tagesordnung: Sammlung vor den Einflüssen der Witterung zu schüßen, haben Behrstätte Botsbam. Im Studienfahr 1899/1900 wurden in Berlin zu­1. Vortrag:„ Dennoch her mit dem Noten Hause" Referent: fich nach den erforderlichen Absteifungen Glaser daran gemacht, die fammen 218 Vortragscyflen und Unterrichtsturse von 6885 eingeschriebenen Reichstags- Abgeordneter Genosse Arthur Stadthagen . 2. Dis- aus den Fenstern herausgesprengten Scheiben wieder zu ersetzen. Die Ständigen) Hörern besucht. Alles Nähere enthält die neue Lehrordnung, die in einer Reihe bekannter Buchhandlungen, im Invalidendant" und in den fussion. Bahlreiche Beteiligung erivartet Das Wahlkomitee. Hochschule wird jezt von Beamten der Anstalt abgesperrt. Die Löcher Bureaus der Akademie: Nicolaische Buchhandlung, Dorotheenstr. 75, E. Haase, in der Kellerdecke hat man mit Bohlen zugedeckt. Potsdamerstr. 116a, Selmar Hahne, Prinzenstr. 54, Th. Fröhlich, Lands­Adlershof. Der Distutierabend des Socialdemokratischen Ar­beiter- Bildungsvereins fällt heute, Donnerstag, aus. bergerstraße 32, und Bureau des Architettenhauses für 10 Bf. täuflich ist. Der Naturwissenschaftliche Verein Humboldt" besucht am Sonns abend, den 6. Oktober, die Treptow - Sternwarte. Um 81 Uhr hält Direktor Archen hold einen mit zahlreichen Licht und Drehbildern aus­Beobachtung des Monds findet schon von 5 Uhr nachmittags an statt, und " Der Mond im Treptower Riesen- Fernrohr". gestatteten Vortrag: bleibt der Mond während der ganzen Nacht sichtbar. Die ermäßigten Vereinsbillets haben zu diesem Vortrag ihre Gültigkeit.

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Charlottenburg . Die Parteigenossinnen werden hiermit auf die am Donnerstag in der Gambrinus- Brauerei tagende Partei­versammlung aufmerksam gemacht, in welcher gleichfalls Bericht von der Frauenkonferenz in Mainz und Bericht und Neuwahl der weib­lichen Vertrauensperson erstattet wird.

Lokales.

Die Wohnungsnot

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Die

Schuhmacher- Fachschule. Der Unterricht für Meister und Gesellen beginnt am Sonntag, vormittags 9 Uhr, und umfaßt Modellkonstruktion mit besonderer Berücksichtigung der Krüppel- Beschuhung, Abgipsen von Füßen, Leder- und Warenlunde mit Vorführung fast aller Ledersorten und besonderer Berücksichtigung der Beschwerung und Fälschungs- Methoden. Aur Montag beginnt der Unterricht im Lesen, Schreiben, Rechnen, Zeichnen, Buchführung und außerdem ein technischer Kursus für Schaftstepperei. Der Unterricht wird erteilt Niederwallstr. 6/7, der technische Unterricht abends 2. Schumann, Wörtherstr. 45. 7 Uhr, der Fortbildungsunterricht abends 7½ Uhr ebendaselbst. Meldungen werden vorher entgegengenommen beim Dirigenten Schuhmachermeister

Ein Opfer der Wohnungsnot. In der Bernauerstraße 45 bewohnte seit einem Jahre das Cigarrenmacher Stangesche Ehepaar mit sechs Kindern eine Stube und Küche im fünften Stod. Das jüngste Kind, ein Knabe Paul, ist jetzt 21/2 Monate, das älteste 13 Jahre alt. Trotz ihrer sechs Kinder mußte die 38jährige Frau wiederholt in der Fabrik mitarbeiten, 11111 nur das zum Lebensunterhalt Allernotwendigste heranzuschaffen, zumal da der 42 Jahre alte Mann trinkt und daber seine Arbeits­fraft nicht voll ausnugt. Der eheliche Frieden war unter Da diesen Umständen oft gestört. er auch der Miete wegen mit den Leuten stets Schwierigkeiten hatte, so fündigte ihnen der Hauswirt zum 1. d. M. und erließ ihnen eine Schuld von 5 M. tritt immer furchtbarer zu Tage. Der Buzug zum städtischen Familien- Nun machten sich Mann und Frau auf die Suche nach einer neuen asyl für Obdachlose hat sich im Laufe des Dienstags noch bedeutend Wohnung, aber es wollte ihnen nicht gelingen, eine zu finden. Als vermehrt, so daß an diesem Tage die höchste Belegung 3- der 1. Oktober vor der Thür stand, packte die Frau die Verzweiflung. ziffer erreicht wurde, die das Ashl seit seinem Bestehen auf der Frau des Hanspförtners, nehme fie sich lieber das Leben. The fie ins Asyl für Obdachlose gehe, erklärte sie am Sonnabend zuweisen hatte. Folgende Zahlen geben ein Bild vom Umfange Diese Absicht hat sie wahrscheinlich alsbald zur That ge des Elends. Am Dienstag konnten 11 Familien mit 50 Köpfen, macht. Am Sonnabendnachmittag um 2 Uhr ging sie mit blieb somit am Nachmittag ein Bestand von 214 Familien mit am selben Abend schrieb sie ihrem Manne, indem sie ihn werftäglich von 42-52 912 Köpfen. Im Laufe des Abends und in der Nacht tamen hinzu um Berzeihung bat, daß er sie in diesem Leben nicht wiedersehen Aus den Nachbarorten. 113 Familien mit 454 Köpfen, so daß am Mittwochmorgen werde. Ihren fleinen Senaben nehme sie mit in den Tod. Stange benachrichtigte die Polizei von dem Verschwinden von Frau und Schöneberg als Großstadt. In die Reihe der Städte mit 327 obdachlose Familien mit 1366 Köpfen im Obdach ein- sind und verschwand dann am Montag unter Hinterlassung feiner mehr als 100 000 Personen ist Schöneberg mit dem 1. Oktober ein­quartiert waren. Für den gestrigen Abend wurde ebenfalls noch Kinder und seiner geringen Sabieligkeiten ebenfalls. Am Montag getreten. Im Jahre 1801 hatte es 524 Bewohner, 1858 erſt 2224 Zuzug erwartet, doch hofft man, daß der Hauptandrang vorbei ist. abend brachte die Polizei die fünf Kinder ins Waisenhaus. Die und im Jahre 1871 betrug ihre Baht 4555. Erst von diesem Zeit­Zu den 150 im Obdach verwahrten Wirtschaften sind noch 23 hinzu- Nachforschungen nach der Frau und dem Kind hatten noch keinen punkt ab beginnt das rapide Anwachsen der Bevölkerung. 1880 gekommen. Erfolg. Höchstwahrscheinlich hat die Bergiveifelte irgendwie auswärts wurden 8000, 1885 15 000, 1889 27 916, 1895 61 733 und Anfang an ihr Kind und sich Hand gelegt. Von dem Mann wird vermutet, dieses Jahres die Zahl von über 90 000 Einwohner ermittelt, die daß er sich in Kneipen herumitreibt. nunmehr innerhalb 3/4 Jahren die Höhe von 100 000 erreicht hat. Dementsprechend muß eine Vermehrung der städtischen Körperschaften um zwei unbefoldete Stadträte und 12 Stadtverordnete vorgenommen werden.

Poliklinik. Dr. F. Mainzer hat seine Poliklinik für Frauenkrankheiten

denen Wohnung besorgt worden war, entlaffen werden. Es dem jüngsten Kinde weg und kehrte nicht wieder zurück. Noch von Dorotheenstr. 8 nach Luisenstr. 17 verlegt. Die Sprechstunden sind

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Nach Mitteilungen des Polizeipräsidiums find am 1. Of tober d. 3. verlegt worden: Das Polizei Revierbureau 73 von der Steinmetzstr. 21 nach Steinmegstr. 28, das Polizei Revier­bureau 80 von der Greifswalderstr. 208 nach Immanuelkirchstr. 14 und das Polizei- Revierbureau 96 von Borndorferstr. 13 nach Born dorferstr. 29, Ede der Petersburgerstraße.

Die Beamten des Obdachs haben hart zu arbeiten gehabt, doch find sie sämtlich voll des Lobs über die Unglücklichen, die als Opfer der Wohnungsnot ins Asyl einkehren mußten. Trotzdem die vielen Hunderte in Aufregung, in Verzweiflung dort eintraten, trotzdem im traurigsten Sinne des Worts Kinder jammerten, Mütter irrten, trotz dem die Nacht, während der die meisten Armen kamen, das Elend doppelt schrecklich erscheinen ließ, ist es unter den Unglücklichen auch nicht zu der geringsten Störung oder Ausschreitung gekommen. Mit den im Asyl aufgenommenen Personen erschöpft sich selbst verständlich die Zahl der obdachlosen Familien noch lange nicht. Viele sind in Lauben, Ställen und Kellern notdürftig einquartiert, die glücklicheren haben auch bei befreundeten Familien Unterkunft erhalten, andre irren wieder auf der Straße umher. Die Amts­gerichte haben Egtrasigungen abgehalten, um die zahlreichen schleu­nigen Anträge, nach welchen Mieter ihre Wohnungen räumen sollten, durch sofort vollstreckbare Ermissionsurteile zu erledigen. Auch in den Nachbarorten ist das Wohnungselend groß; in Die That eines Wahnsinnigen versetzte gestern in der Zur Baukatastrophe an der Oberfpree. Es ist befremdlich, Charlottenburg hat man schleunigst noch Baracken errichtet, um die Mittagsstunde die Passagiere eines elettrischen Straßenbahnwagens daß auch im Laufe des gestrigen Vormittags noch feine Gerichtskommis Ueberfülle der obdachlosen Familien zu beherbergen. Vielfach ist der Linie Kreuzberg - Gesundbrunnen , sowie die Passanten der fion am Thatorte eingetroffen war. Ebensowenig hat die Baupolizei Rosenthalerstraße und der an sie grenzenden Querstraßen in nicht respektive die Baukommission bis jetzt eine lokale Besichtigung vor­angeregt worden, ob die großen, leerstehenden Kirchen nicht zu geringe Aufregung. Ein anständig gekleideter Mann versuchte in genommen, so daß die Aufräumungsarbeiten nicht in Angriff ge­dem nüßlichen Zweck der Einquartierung Obdachloser verwendet der Rosenthalerstraße am Hackeschen Markt in einem elektrischen nommen werden können. Auch die Staatsanwaltschaft hat die werden fönnten, doch versteht es Es liegt deshalb der Tote, noch sich, daß solches dem Straßenbahnwagen auf andre Passagiere zu schießen. Glücklicher Leichenschau noch nicht erledigt. offiziellen Christentum wie eine Profanierung erscheint. Wohl aber weise wurde er jedoch daran gehindert. Es gelang ihm, mit dem genau in derselben Lage im Arbeitsschuppen, wie er am Montag ist die Frage am Blag, ob Staat und Kommune es auf die Dauer Revolver in der Hand aus dem Wagen zu entkommen, und so lief nachmittag hingelegt worden ist. Aus diesem Grunde ist es auch verantworten können, daß fie den Hausbesitzern und der wüsten er denn durch die Gips- und Joachimstraße davon. Dort gab er noch fraglich, ob und wann die Leiche des Witt zur Bestattung frei Grundstücksspekulation zulieb in der Frage der Wohnungsreform mehrere Schüsse ab, ohne jedoch einen der Straßenpaffanten zu gegeben wird. auf die Erfüllung ihrer selbstverständlichsten socialen Pflichten ver- treffen. Schließlich gelang es einem ihn verfolgenden Schutzmann, zichten. in der Großen Hamburgerstraße zu schaffen. Die Persönlichkeit des den Thäter festzunehmen und nach der Wache des 13. Bolizeirebiers

Wie and Bernau bekannt wird, dürfte die neuliche vorzeitige Bandung des Luftballons für die wissenschaftliche Danerfahrt im Walde der Unterförsterei Woltersdorf noch ein gerichtliches Na ch Mit über tausend Mark durchgebrannt ist der 26 Jahre ipiel haben. Nachdem die Ballonhülle und der Korb mit der Aus­alte Buchhalter Nichard Schulz aus der Markusstraße, der seit einem rüstung geborgen waren, wurden sie vorläufig in einem Schuppen halben Jahre in dem Herrenkonfektionsgeschäft von Uhlhorn und aufbewahrt. Die von den Luftschiffern mitgenommenen Proviant Selußmain in der Kaiser Wilhelmstr. 37 angestellt war. Schulz vorräte machten aber die Begierde einiger Personen rege, die zur tassierte in der vergangenen Woche bei der Kundschaft ein und ver- Nachtzeit dem Schuppen einen Besuch abstatteten und eine große schwand am Freitag mit dem eingezogenen Geld. Wie hoch der Anzahl Büchsen mit Konserven, Fleischwaren und etwa 30 Flaschen unterschlagene Betrag ist, steht noch nicht fest. Daß es mehr als Wein stahlen. Bei den infolge dessen vorgenommenen Haussuchungen tausend Mart sind, hat man aber bereits ermittelt. Eine Spur des wurde ein Teil des gestohlenen Guts gefunden, so daß die Thäter wohl gerichlich werden verfolgt werden.dedez aldundeff Durchgängers ist noch nicht gefunden.

Manns konnte bisher noch nicht festgestellt werden.

Räubergeschichten. Bisher übte die agrarische Presse Eine Gasexplosion erfolgte Dienstagabend in einem Fleischer den Sport, Berlin als Sündenbabel hinzustellen. Eine Zeitlang laden, Brumenſtr. 84. Hier hatte ein Umzug stattgefunden, doch brachte die„ Deutsche Tagesatg." regelmäßig vom kladderabatsch" war der neue Mieter, Schlächtermeister Baumann, noch nicht ein­Mägden und Knechten vorlesen und sie von der Landflucht abhalte. vornehmen wollte und mit brennendem Lichte den Laden betrat, er damit der Gutsinspektor in Ostelbien sie den zähneklappernden gezogen. Als dieser vorgestern Abend eine Besichtigung der Näume Mägden und Knechten vorlesen und sie von der Landflucht abhalte. folgte eine heftige Detonation. Ausgeströmtes Gas war explodiert Nunmehr ist den Agrariern eine sehr gefährliche liberale Nunmehr ist den Agrariern eine sehr gefährliche Iiberale und zerstörte nicht nur das Schaufenster, sondern richtete auch sonst Stouturrena erwachsen. Und das hat mit seinem Dunkel im Laden und in den dahinterliegenden Wohnräumen Schaden an. Konturrenz, erwachsen. Und das hat mit seinem Dunkel der Neunuhrschluß gethau. Welche fürchterlichen Zustände diese gefeßliche Maßnahme entfesselt hat, erfahren wir aus einer in der Abgesehen von einer unbedeutenden Verlegung des neuen Mieters sind Personen bei dem Unfalle nicht beschädigt. " Magdeb. 8tg." veröffentlichten Berliner Korrespondenz:

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Gerichts- Beifung.

Der Gymnasiastenmord zu Konig wird am Freitag abermals bas dortige Bericht beschäftigen. Auf der Anklagebant hat der noch sehr jugendliche Präparand Richard Stück wald genannt Speisiger ans Jastrow zu erscheinen. Dieser war ein Freund des ermordeten d. J., an welchem Tage bekanntlich der junge Winter ermordet wurde, in Gesellschaft des letzteren gesehen worden sein. Aus diesem bertertianers Ernst Winter. Er soll am Nachmittag des 11. März Anlaß. ganz besonders aber um Auskunft zu geben, ob Winter mit dem Sohn des hiesigen Fleischermeisters Lewy, Moritz Lewy, be­freundet war, wurde Speisiger als Zeuge vor den Untersuchungsrichter, Amtsrichter Dr. Zimmermann gelaben. Speisiger hat nun vor freundet war, wurde Speisiger als Zeuge vor den Untersuchungsrichter, dem Untersuchungsrichter eidlich bekundet, daß Moriz Lewy mit Gestern uni 9 Uhr rasselten zum erstenmal in ganz Berlin Das Opfer eines Unfalls ist der 33 Fahre alte Maurer Aloys Erust Winter näher bekannt war. Nachdem der junge die Jalousien aller Schaufenster hernieder; in unheim Drauschte aus der Kaiser Friedrichstr. 68 zu Bankow geworden. Mann seiner Zeugenpflicht genügt hatte, begab er sich in das lichem Dunkel lagen die Straßen da, denn die tausende Der Mann stürzte vor einigen Tagen auf einem Neubau brei Stod Jelienewstische Lokal. In diesem saßen mehrere Berliner Zeitungs­und abertausende Flammen und Flämmchen, die sonst hoch ab, zog sich einen Bruch des Halswirbels und Schädelverlegungen forrespondenten, die gern über die Mordangelegenheit etwas ihr Licht aus den Schaufenstern auf das Trottoir und den zu und starb jezt im Lazarus- Strankenhause. Interessantes erfahren wollten. Sie machten sich daher mit Straßendamm warfen, waren erloschen. Zudem hatte sich ein Verdorbene Gänse. Am 1. Oktober wurden bei einem Speisiger bekannt, und dieser erzählte ihnen, was er beim Unter­außerdem Speisiger soll leichter Rebel Herniedergesenkt. Bald öffnete auch der Himmel Handelsmann in der Centralmarkthalle 27 geschlachtete Gänse im suchungsrichter ausgesagt habe. erzählt haben: Es habe auf ihn feine Schleusen( also auch der erklärte sich gegen den Neunuhr Gesamtgewicht von 134 kilo vorgefunden, welche vom Polizeiben Journaliſten als seien dem Untersuchungsrichter Ladenschluß!) und trieb die Menschenschar in die Kneipen. Die Tierarzt als verdorben erachtet und der Abdeckerei überwiesen den Eindruck gemacht, erwünscht, gewiffe Betimdungen nicht denn dieser habe Gastwirte und Budiker hatten zu Ehren des Neunuhr- wurden. ihu Ladenschlusses ordentlich illuminiert; der Montag war sobald die Sprache auf Lewy tam, heftig angefahren. Erschoffen hat sich gestern in der Nähe des Tegeler Gefängnisses Diese Unterhaltung gelangte zur Kenntnis des Untersuchungsrichters. sonst der stillste Tag in den Kneipen; in den Kneipen; gestern aber der Fahnenjunker Meiße, der beim Eisenbahn - Regiment diente. waren in Erivartung cines starten Besuchs in allen Der junge Mann hinterließ einen Brief an ein Fräulein M. W. in Speisiger wurde deshalb noch einmal zu dem Untersuchungsrichter Kneipen mittleren und niederen Genres, in denen fonst trübfelig nur wenige Flammen brannten, alle Lichter angezündet. Schöneberg , die Tochter eines sehr begitterten Herrn, in dem er geladen. Er soll nun eidlich in Abrede gestellt haben, daß er sich mann geäußert habe. Da außerdem Moriz Lewy, Fräulein Schmunzelnd rieben sich die Kneipeninhaber die Hände. Die urz mitteilte, daß ihn das Los zu sterben getroffen habe, und er instig über den Untersuchungsrichter, Amtsrichter Dr. Bimmer Zuchter und Fräulein Caspary eiblich bekundeten, daß Morig jungen Leute aus den Ladengeschäften hatten ja hente frei und eben daher seinem Leben ein Ende machen müsse. erst ihr Monatsgehalt bekommen. In den Restaurants mit D a men Feuerbericht. Mittwochmittag erfolgte Friedrichstr. 28 ein Leivh nicht mit Ernst Winter bekannt war, so wurde Speisiger bedienung waren alle Tische besetzt; die Kellnerinnen tonnten nicht größerer Kellerbrand, der bei starker Berqualmung nur unter wegen Verdachts des wissentlichen Meineids in Haft ge genug Bier und Schnäpse herbeischleppen. Die Tingeltangel Buhilfenahme von Rauchapparaten beseitigt werden konnte. 8u nommen. Da der junge Mann zur Zeit der That das 18. Lebensjahr Chantants waren bis auf den legten Blaz gefüllt, Wiener gleicher Zeit wurde die Wehr nach Elsasserstr. 30 gerufen, wo Betten noch nicht überschritten hatte, so kann er nicht vor das Schwurgericht Es ist jedoch die Anklage wegen wissent Cafés hatten die doppelte Losung. Mit schwerem Stopf und leichtem und Möbel in Flammen aufgingen. Im Lauf des Tags waren gestellt werden. Er hat sich deshalb Geldbeutel find heute gewiß viele junge Leute aufgewacht. Echon Reinickendorferstr. 2 und Invalidenstr. 30 noch fleine Kellerbrände lichen Meineids gegen ihn erhoben worden. die Erfahrung des gestrigen einen Tags hat gelehrt, daß der abzulöschen. In der vorhergehenden Nacht war ein öffentlicher am Freitag vor der Straffammer des föniglichen Landgerichts zu Neunuhr- Ladenschluß manchem Menschen zum Schaden oder gar Melder in der Tiergartenstraße böswillig gezogen, doch ist der verantworten. Epeifiger beteuert nach wie vor, daß er die Wahrheit Verderben gereichen wird. Thäter entkommen. Regale, Kisten und Verpackungsmaterial wurden gesagt habe. Dem Vernehmen nach hat sein Verteidiger eine große infftr. 29 eingeäschert, während gleichzeitig Belforterstr. 12 Wäsche Anzahl geugen geladen, die bekunden sollen, daß Moritz Lewy mit brannte. Ein fleiner Zimmerbrand verursachte außerdem noch einen Ernst Winter näher bekannt war. Unter den Zeugen befindet sich Alarm nach Chorinerstr. 59. auch ein Oberselundaner des dortigen Gymnasiums, Namens Mitulsti.

Ob die liberale Bresse annimmt, daß sie durch solche Fabeln das Gejezz rückgängig machen fann? Daß irgend ein Mensch den Unfim glaubt, wird sie doch selber nicht zu behaupten wagen.