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Nr.

Ut. 233. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt, Sonnabend, 6. Oktober 1900.

Tokales.

Die Zahl der Wohnungslosen im Familien- Asyl des städtisches Obdache ist weiter gestiegen. Es sind bis gestern 22 Familien mit 99 Köpfen hinzugekommen, so daß Freitagvormittag im ganzen 409 Familien mit 1672 Köpfen dort beherbergt wurden. Eine dringende Mahnung an die Stadtverordneten- Ver­fammlung, schleunigst an die Lösung der Wohnungsfrage heranzutreten!

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bracht hatte, stand in der Nähe und plauderte mit Nachbarinnen. geraten, der noch im Keim erstickt wurde. Kleinere Wohnungsbrände Plötzlich schrien alle Knaben zugleich auf. Der Abträger hatte den erfolgten Alt- Moabit 125, Auguststr. 6 und Reichenbergerstr. 154. Wagen wieder bestiegen, und der Kutscher ließ die Pferde anziehen. Am Donnerstagnachmittag wurden mehrere Löschzüge zu Anf­Wagen getrochen war, um sich zu versteden. Als man es merkte, Invalidenstraße beordert. Zur felben Zeit brannte die Müllablades Niemand hatte gesehen, daß der kleine Willy Schmidt unter den räumungsarbeiten nach der Landwirtschaftlichen Hochschule in der war es schon zu spät, das rechte Hinterrad war über den Unglück- stelle in der Stralauer Allee. In der folgenden Nacht wurde die lichen hinweggegangen und hatte ihm den Hals und den Schädel Wehr zur Hilfeleistung nach Treptow gerufen, wo Lohmühlenstr. 19 zermalmt. Schreckensbleich stürzte die Mutter, die zunächst noch nicht ein Steinkohlenlager in Flammen stand. wußte, um wen es fich handelte, herbei. Als sie ihren Sohn er­tannte, war er schon tot.

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Im Hörfal der llrania", Taubenstraße, wird heute Herr Dr. P. Spies einen Experimental Vortrag über die Grundbegriffe der Mechanit, Kraft, Maffe und Bewegung" halten.

Im Cirkus Schumann sind heute abend verschiedene Debuts. Es treten die Colibris, die neuen kleinsten Menschen der Welt auf, ferner die Theater. An dem Meyerbeer Abend, den das Schiller

Wie sollte nun der durch. Vertrag gebunden war zum 1. April nächsten Jahrs richteten Aufforderung, der Aufnahme jener famosen Klausel in die

traurigen Ausgang nahm die gestrige Sigung der Friedenauer Ge In der Gemeinderats Sihung vom Tode ereilt. Einen meindevertretung. Der Geheime Regierungsrat im Reichsschatzamt, Start Wille, welcher in seiner Eigenschaft als Gemeindeverordneter der Sigung beiwohnte und wiederholt in die Debatten der bis 9 Uhr dauernden öffentlichen Beratung eingegriffen hatte, wurde plötzlich vom Schlag getroffen und sank lautlos vom Stuhl. Die Gemeinderats mitglieder bemühten sich vergebens um ihren Kollegen und ließen sofort Aerzte rufen. Diese konnten jedoch nur noch den Tod des Herrn Wille fonstatieren.

n dem Urteil des Ober- Verwaltungsgerichts über die Ein bewegtes Leben führt der 33 Jahre alte Nachmiel Rigdorfer Stadtverordneten- Wahlen findet auch die Vossische Gartenberg, der aus Czernowviz stammt und vor fünf Jahren Zeitung" ein Haar. Das Urteil ftigt sich bekanntlich auf die nach Berlin fam. Gartenberg trat hier zunächst in Singspielhallen Meinung, daß der Gesetzgeber von mehreren Miteigentümern keinem als russischer Nationaltänzer" auf. Dann wurde er Hausdiener. Reiterin Walle. Lopzina und die Afrobaten Balaguer. ein besondres Recht habe erteilen wollen. Wir halten, so schreibt Da er jedoch die Abhängigkeit nicht liebte, so wurde er selbständig Theater Sonntag, den 7. Oftober, im Bürgersaal des Rathauses vers das freisinnige Blatt, diese Beweisführung für völlig verfehlt. Die und machte vor anderthalb Jahren in dem Hause Alte Jakob- anstaltet, wirken die Damen Hedwig Kaufmann, Margarete Heilbron und Bezugnahme auf die Gemeinde- Ordnung vom 23. Juli 1845 ist straße 86 einen Laden auf, in dem er russische Cigaretten verkaufte. Serr Scheden- Brühl mit. Zum Vortrag kommen Arien, Romanzen und unberechtigt. Allerdings bestimmt§ 35 dieses Gesetzes: Bon Zweimal brannte es bei ihm unter etwas verdächtigen Umständen, Duette aus den Hauptwerten Meyerbeers, den Hugenotten ", dem mehreren Personen, welche in ungeteiltem Besitz eines zum einmal im Keller, das zweite Mal in der Küche. Jedesmal Propheten" und der" Afrikanerin". Den einleitenden Vortrag hält Gemeinderechte befähigenden Grundstücks sich befinden, fann nahmen Hausgenossen den Brand zeitig wahr und löschten Dr. Leopold Schmidt. nur einer das Gemeinderecht ausüben. Beim Mangel einer ihn ohne die Hilfe der Feuerwehr, bevor er nennens gütlichen Einigung ist dazu zunächst der auf dem Grundstück selbst werten Schaden angerichtet hatte. Außer dem Ladengeschäft be Aus den Nachbarorten. wohnende Mitbesitzer berufen, hierauf der im Gemeindebezirt trieb Gartenberg noch einen ziemlich umfangreichen Kommissions- Schöneberg . Für Beibehaltung der Streitklausel aus. wohnende und dann erst die übrigen; unter mehreren Gleich handel mit Cigaretten. Diesen benutte er zu allerhand Betrügereien gesprochen hat sich die Petitionstommission der Stadte berechtigten entscheidet das höhere Alter und bei gleichem Alter das und Unterschlagungen. Vor vierzehn Tagen verkaufte er sein verordneten- Versammlung anläßlich der Beratung einer von zahl Los." Diese ganze Bestimmung hat mit dem vorliegenden Fall Geschäft. Den Hansgenoffen fiel es auf, daß er plöglich auch feine reichen Bürgern an den Magistrat und die Stadtverordneten ge­und mit der streitigen Rechtsfrage nichts zu schaffen. Denn sie handelt gar nicht von der Wählbarkeit. gab aber dafür eine harmlose Gefeggeber 1853 auf den Einfall kommen, als Hausbesizer könne Erklärung: Die Sachen kämen nur zum Tischler und Tapezierer, um Bauverträge, wie sie von der Hochbau- Deputation beschlossen wurde, nicht gelten, wer nicht alleiniger Befiger des Hauses oder einer Reihe aufpoliert und ausgebeffert zu werden. Bald aber stellte sich heraus, ihre Zustimmung zu verjagen. Die Angelegenheit tommt am Mon­von Häusern ist?§ 16 der Städte- Ordnung für die östlichen daß Gartenberg alles verkauft hatte und mit seiner Frau abgereift tag im Plemum der Stadtverordneten- Versammlung zur Sprache. Provinzen und§ 15 der Städte- Ordnung für die Rheinproving, ist, wahrscheinlich nach Amerika . Gläubiger, die nun mit Forderungen Ein neues Ruhmesblatt für die nach liberalen Grundsägen geleitete jene vom 30. Mai 1853, diese vom 15. Mai 1856, lauten über von 1000 W., 3000 M. 2c. tamen und pfänden lassen wollten, hatten junge Stadt! einstinmend: Die Hälfte der von jeder Abteilung zu wählenden das Nachsehen. Jetzt sucht der Staatsanwalt den Flüchtigen durch Stadtverordneten muß aus Hausbesigern( Eigentümern, Nießbrauchern Steckbrief. Eine unbegreifliche Handlungsweise hat sich der Staatsb. und solchen, die ein erbliches Besizrecht haben) bestehen." Es ist Beitung" zufolge der Bäckermeister S. in Wilmersdorf zu Schulden Das Polizeipräsidium teilt mit: Vor einigen Wochen hatte lommen lassen. Seit einem Jahre betrieb er in einer frequenten dem Gesetzgeber sicherlich nicht beigekommen, daß er damit etwas ein junger Handlungsgehilfe inter mißbräuchlicher Benutzung der Straße am Bahnhof eine gutgehende Bäckerei und alles deutete anordne, was im Gegensatz zu§ 52 der rheinischen Gemeinde- Firma des Warenhauses H. Tie in einem hiesigen Blatt eine darauf hin, daß er bald zum Wohlstande gelangen werde. Was war Ordnung von 1845 steht. In dem alten Gesetz wird vorgeschrieben, Annonce veröffentlicht, laut welcher Verkäuferinnen, Lageriſtinnen, natürlicher, als daß ihm Kredit in hohem Maße eingeräumt wurde 1 daß die Hälfte der Gewählten Grundbefizer, in den neuen Gefeßen, Comptoiristinnen bei hohem Gehalt zum 1. Oktober gesucht" wurden. Seit gestern Mittag ist der Mann plöglich verschwunden und mit daß fie Hausbefizer sein müssen. Hätte er gewollt, daß unter Saus- Offerten mit Photographie follten im Postanit 2 niedergelegt werden. ihm seine Haushälterin, die bei ihm seit längerer Zeit in Stellung befizer etwas andres verstanden werde, als alle Welt darunter ver- Die genannte Firma erhielt Kenntnis von der Annonce und benach war. Hausbewohner sahen den Mann den Weg zum Bahnhof ein­steht, so hätte er es gefagt und sagen müssen. Alle Welt aber hält richtigte die Kriminalpolizei, welche den Abholer der Briefe festnahm. schlagen, seitdem ist jede Spur von ihm verschwunden. Da auch die von zwei Personen, die gemeinsam 3 oder 10 Häufer besitzen, jede Bei seiner Vernehmung erklärte der Betreffende, er habe teinerlei Haushälterin nicht aufzufinden ist, so nimmt man an, daß die für einen Hausbesitzer. Richtig kann nur der allgemeine Grundsatz sein, daß nach den Betrug beabsichtigt, sondern nur sich in den Besitz von Damen - beiden gemeinsam gehandelt haben. Nachträglich stellt sich auch thatsächlichen Verhältnissen im Einzelfall zu prüfen ist, welches Maß ca. 300 Bewerberinnen, welche ihre Adresse, zum Teil mit Photo- Summen angepumpt hat. Das gutgehende Geschäft führt der Hauss Photographien sezen wollen, um damit zu renommieren. Von heraus, daß S. seine Lieferanten und sonstigen Bekannten um hohe von Miteigentum nötig ist, um die Eigenschaft des Hausbesizers zu graphic und Rückporto einsandten, hat bis jetzt nur ein fleiner Bruch wirt auf seine Rechnung weiter. Was den S. zu dieser leichtsinnigen begründen. Daß nach Maßgabe dieser Prüfung die Rigdorfer Ge- feil die frankierten Bewerbungsschreiben abgeholt. Lettere fönnen That veranlaßt hat, ist gänzlich unbekannt. wählten nicht als Hausbesitzer zu betrachten waren, mag zugegeben täglich, auch Sonntags, in den Vormittagsstunden von 9-12 Uhr werden. Hat das Ober- Verwaltungsgericht das ausschließliche und bei der Kriminalpolizei, Zimmer 43, in Empfang genommen werden. alleinige Eigentum an dem Hause als Voraussetzung der Wählbarkeit aufgestellt, so muß diese Entscheidung nötigenfalls durch die Ge­Ein hoffnungsvoller Jüngling. Ein aufregender Vorfall jezgebung aufgehoben werden. Dabei ist wiederholt daran ereignete sich gestern abend in einem Theater Etablissement in zu erinnern, daß der Entwurf der Städte- Ordnung von 1875 das Vorrecht der Mittenwalderstraße. Daselbst tvitt feit einiger Zeit eine junge der Hausbesitzer in der Wählbarkeit als ungerecht und unvernünftig Sängerin, Fräulein Alma F., auf, die sich beim Bublifum, nament­überhaupt beseitigen wollte und dieser Vorschlag des Ministeriums lich aber bei der zahlungsfähigen Herrenivelt großer Beliebtheit er Bismarck- Eulenburg weder in der Kommission, deren Vorsitzender freut. Zu ihren Verehrern gehörte auch der Sohn eines im Süd­der heutige Finanzminister war, noch in den Kammern irgend welchen often wohlbekannten Hausbesizers M., der die junge Dame feit Widerspruch erfuhr. Tangem schon mit Geschenken jeglicher Art förmlich überschüttete. Man sieht, der Boff. 8tg." liegt weniger der Rigdorfer Fall Die Direktion des genannten Etablissements gab indessen der Dame auf den Magen, als die Sorge, daß der in Betracht kommende Teil den wohlmeinenden Rat, keine Geschenke mehr anzunehmen, denn Nene Heilkurse für stotternde Kinder der Schöneberger der Hausbesizer im allgemeinen durch das neue Urteil zu kurz der Verehrer scheine über seine Berhältnisse zu leben. Dieser Volksschulen sollen im Laufe des Winterhalbjahrs hier eingerichtet kommen könne. Selbstverständlich ist der Appell an die Gesetzgebung Nat verwandelte sich dann in die Androhung sofortiger Ent- werden, da die Ergebnisse der beiden bereits abgehaltenen Kurse sich in den Wind gesprochen. Tassung im Fall des Zuwiderhandelns. Als M. mu wie als sehr günstig erwiesen haben. Nach den von der Schuldeputation gewöhnlich gestern abend nach Schluß der Vorstellung an einer von angestellten Ermittelungen befinden sich in den hiesigen Volksschulen Nein, er gefällt mir nicht, der neue Burgemeister. Dies ben Künstlern veranstalteten Kneiperei teilnahmi und während der zur Zeit 27 Kinder, die für einen erstmaligen Kursus in Betracht ist das Leitmotiv eines Artikels der Nat.- 8tg.", der in der vor- felben der Dame seines Herzens ein kostbares Armband überreichen gestrigen Einführungsrede des Bürgermeisters Brindmann die Stelle wollte, wies diese der erhaltenen Weifung gemäß dasselbe zurüd. von der Uebernahme des Straßenbahnbetriebs bedenkliche Der eraltierte junge Mann glaubte nun, daß sich ein andrer in das militärische Behörde, tritt im Lauf dieses Monats in Wirksamkeit. Das Beschaffungsamt, die in Spandau errichtete meite Sorgen macht. Das Blatt tritt inbrünstig für die Große Herz der Angebeteten gefchlichen habe und geriet darüber derart in Sie hat( wie schon mitgeteilt) die Aufgabe, für sämtliche Militär­Berliner ein und meint: Wir glauben, daß die die in But, daß er sofort sein Taschenmesser zog und sich damit auf Fräu werkstätten die Bestellungen an Rohmaterialien auszuführen; bisher Berlin , als die Controverse das letzte Mal zur Ent- lein&. ftürzte, um sie zu er st echen. Nur dem sofortigen Ein besorgte dies die Direktion einer jeden Fabrik selbständig für sich. scheidung stand, gefaßten Beschlüsse im allgemeinen das für schreiten der übrigen Gäste, die dem Rasenden nach hartnädigem Dabei ist es nun öfters vorgekommen, daß die gleichen Materialien erfte eine Stadt von zwei Millionen Einwohnern Richtige getroffen Stampf das Messer entwanden, war es zu danken, daß die Ueber- von den verschiedenen Fabrifen zu verschiedenen Preisen bezogen haben, und daß daran auch künftig im Princip festfallene mit einer leichten Fleischwunde davon kam. Mit Rücksicht wurden. Damit solche Preisdifferenzen vermieden werden, sollen bie zuhalten ist." Man wird sich erinnern, daß zur Zeit des Ausstands die Meldung des Vorfalls bei der Polizei Abstand genommen. auf die Angehörigen des jungen Messerhelden wurde von einer Bestellungen fünftighin von einer Centralstelle aus einheitlich ge­National- Zeitung" so eifrig das schreiende Unrecht der Großen regelt werden. Das Beschaffungsamt tritt zunächst nur als Berliner verteidigte, als ob sie selber in der Direktion säße. Ein herber Verlust hat einen armen Mann vorgestern be- Provisorium in Thätigkeit; das Personal, bestehend aus Offizieren Der Kuriosität halber erwähnen wir noch eine Handelsnachricht troffen. Der Händler Trunsch, Rückerstr. 2, Hof 4 Tr., verlor gestern und militärischen Beamten, wird bis auf weiteres zu dem Amt des Berliner Tageblatts", wonach die Brinkmannsche Rede bei den in der Markgrafenstraße seine ganze Barschaft im Betrage von 23 m. kommandiert. Erst vom 1. April 1901 ab wird es eine etatsmäßige Attien der Großen Berliner einen Kursrudgang bewirkt hat. Vielleicht veranlassen diese Zeilen, den ehrlichen Finder, das Geld Behörde sein. Idem Eigentümer wieder zuzustellen. Groß- Berlin unter der Fuchtel der Großen Berliner . Eine bedeutende Erweiterung des Machtgebiets der Berliner Ein sinkender Henkahn verursachte Freitag gegen Abend eine Straßenbahn steht bevor. Wie eine Korrespondenz mitteilt, find alarmierung der Feuerwehr nach dem Alexander- Ulfer. Hier war Verhandlungen zwischen der Direktion der Straßenbahn- Gesellschaft der mit circa 1500 Centner Hen beladene Kahn des Schiffers Gark und der Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen angeknüpft, ans Havelberg beim Paffteren der Sandkrugbrücke verunglückt, und welche den Verkauf der Berliner Ostbahnen, d. h. der Bahn vom zwar dadurch daß er einem entgegenkommenden Kahn answeichen Schlesischen Bahnhof nach Stralau und durch den Spreetunnel nach wollte, dabei aber gegen einen Pfeiler fuhr. Hierbei erhielt das Treptow an die Große Straßenbahn zum Ziele haben. Auch die Borderteil ein starkes Leck, durch das das Wasser in Menge ein-) Gerfte, gut gepflasterte und zur Zeit bereits in der Ausführung begriffene Bere drang. Dem Schiffer famit seiner aus Frau und drei Kindern be längerung der Bahn nach Köpenick an der linkten Spreefeite würde stehenden Familie blieb nichts andres übrig, als schleunigst die sich dann an die Große Straßenbahn übergehen. Diese Gesellschaft mit Wasser füllende Kabine zu verlassen. Er begab sich würde dann im Osten bis Köpenick vordringen. Im Westen wird sie feiner Angabe, der wir die Verantwortung überlassen müssen im Laufe der Jahre ihr Bereich durch die westliche Vorortbahn bis nach dem nächsten Polizeirevier, will aber dort mit dem Nitroh Potsdam und durch die Berlin - Charlottenburger Gesellschaft bis Bemerten abgewiesen sein, daß die Sache die Hen Spandau ausdehnen. Polizei nichts anginge. Unkundig mit den Berliner Ver- Erbsen hältnissen, eilte der Mann hin und her, bis nach fast zwei Stunden Speisebohnen ihn jemand auf die Feuerwehr aufmerksam machte. Diefe erschien infen auch auf erfolgte Alarmierung sofort, tonnte aber nicht mehr helfen, da nicht mur der ganze Kahn, sondern auch die über ihn hinaus­reichende Heuschicht teilweise unter Wasser stand. Hat die Polizei dem Mann denn nicht rechtzeitig die Feuerwehr zur Hilfe schicken

Das Ortsftatut II vom 7. März 1877, betreffend die Ber­pflichtung der Anlieger bei Nenpflasterungen, ist von der städtischen Baudeputation einer durchgreifenden Revision unterzogen und das abgeänderte Statut dem Magistrat zur Geneh­migung unterbreitet worden. 81

Die nächste Feldbriefpoft nach China geht von Berlin am Freitag, den 12. Oftober, ab. Briefe und Karten, welche den An­schluß erreichen sollen, find so zeitig zur Post zu geben, daß sie bis spätestens Freitag um 10 Uhr dem Marine Postbureau vor liegen.

foniment.

Marktpreise von Berlin am 4. Oftober 1900 nach Ermittlungen des fgl. Polizeipräsidiums. Weizen, gut D.- Etr. anittel gering

Roggen, gut

"

mittel gering

"

mittel

Startoffeln, neue, D- Ctr. Rindfleisch, Keule 1 kg

bo. Bauch

Schweinefleisch

Kalbfleisch Hammelfleisch Butter

1,60 1,20 1,30 1

"

"

1,60 1,10

1,60 1,

"

1,60 1,20

"

15,60 14,90 14,80 14,10

2,80 2,

gering

"

14, 13,40

Gier Karpfen

60 Site

4-

1 kg

2,80 1,20

nacht) Safer, gut gering

15,80 14,90 Aale

mittel

14,80 13,90

Bander

13,80 12,90

Hechte

"

6,66 6,-

Barsche

"

"

7,30 5, Schleie 10, 25, Bleie 45, 25, Krebse 70, 30,

2,-1,- 1,80 2,40 1,20

0,80

1,40 0,80

per Schot 20,- 2,50

"

+) frei Wagen und ab Bahn

2,60 1,20

2,60 1,20

-

Getreidemarkt schwache Tendenz unter dem Einfluß der rückgängigen Produktenmarkt vom 5. Oftober. Auch heute zeigte sich auf dem Notterung an den nordamerikanischen Börsen und der Fortdauer starter Bu­fuhren aus dem Juland, die besonders in Weizen stattfanden. Es wurden wirkten Deckungen und etwas höhere Bester Roggennotierungen eine leichte starfe Realisierungen für laufenden Monat vorgenommen. Späterhin ber Erholung. Hafer war vernachlässigt. Rüböl blieb behauptet. Spiritus wurde 50,50 M. oder um 10 Pf. höher bezahlt. Bitterungsübersicht vom 5. Oftober 1900, morgens S. br.

Barometers

ftand mm

Wind

Sunpa

Windstärke

Wetter

2wolfig

Temp. n. C.

5° C. 4° N.

Stationen

Barometer

ftand mm

Winds

rigtung

Windstärke

Satisfattion. Ein angeheiterter junger Herr passierte, wie die fönnen? Tgl. Rosch." meldet, vorgestern Nacht die Neue Winterfeldstraße und Eine Diebes- und Hehlerbande ist Donnerstagabend von der rempelte die ihm Begegnenden an. Ein Arbeiter aber holte aus Kriminalpolizei festgenommen worden. Es bedurfte langer Be­und versezte ihm eine schallende Backpfeife. Herr, sind Sie fatis- obachtungen, um die ganze Bande überführen und unschädlich machen fattionsfähig?" schrie ihn jener an." Ja woll, aber nur auf Ohr zu können. Ein Kaufmann Sommerfeldt, der in der Kochstraße ein Ohr- zu feigen," lautete die Antwort, und ehe noch der Gemaßregelte möbliertes Zimmer bewohnte, fiel der Kriminalpolizei dadurch auf, etwas zu erwidern vermochte, hatte er bereits eine zweite fißen. daß ihn häufig Leute mit Bateten besuchten und daß er regelmäßig Inzwischen war schon ein Auflauf entstanden, es kam ein Schuß- selbst größere Bafete wieder wegtrug. Die Beobachtungen führten mann und brachte die beiden nach dem zuständigen Schöneberger zu der Feststellung, daß Sommerfeldt mit einem Kaufmann Polizeibureau. Hermann Haase, der ebenfalls ein möbliertes Zimmer bewohnte, in enger Verbindung stand. Sommerfeldt war Hehler, Haase und dessen Frau Schlepper, die ihrerseits wieder mit den eigentlichen Dieben, einem Hausbiener Sommerfeldt und einem winemde 761 SSW 4Regen 10 Haparanda 748 N Bruder Haases, einem Hausdiener Fritz Haase, in Verbindung standen. Hamburg 752 2 Hiermit war aber der Ring noch nicht ganz geschlossen. Der Hehler 745 S Ein schwerer Unfall im Straßenverkehr hat sich am Kaufmanns Liebermann, der in einem Haufe des Scheunenviertels Wien Sommerfeldt hatte wieder einen Hauptabnehmer in der Person eines Grants./m. 764 SS 2 heiter München 768 23 764 SW Donnerstagabend wieder zugetragen. Vor dem Hause Dennelvig ein Lager unterhielt. Nachdem alle Zweige des unsauberen Treibens straße 19 hielt auf einen Augenblick ein Kohlenwagen von Miersch durch lange und mühsame Beobachtungen aufgeklärt waren, konnte 4. Sohn aus der Stegligerstraße 50. Der Kutscher faß auf dem die Kriminalpolizei gestern abend die Schlinge zuziehen und die lich frischen südwestlichen Winden. Bod, nur der Abträger hatte auf taum zwei Minuten den Wagen gauze Bande auf einmal fangen. In dem Liebermannschen Lager berlassen, um aus einer im Hause gelegenen Schankwirtschaft zum fand man eine große Menge von Waren aller Art, die die beiden Abendbrot etwas Wurst mitzunehmen. Um den Wagen herum spielten der 3 Jahre alte Sohn Willy des Dienstmanns Schmidt aus Hansdiener gestohlen haben. dem genannten Hause, sein elfjähriger Bruder Frizz und noch drei andre Knaben aus der Nachbarschaft. Sie hatten schon vorher Ver­stecken gespielt und sich nun fofort an den Wagen herangemacht. Frau Schmidt, die ihren Kindern das Abendbrot auf die Straße ge­

Feuerbericht. Nach der Drontheimerstraße 3c wurde die Wehr am Freitag gerufen, weil hier in einer Räucherkammer Feuer aus­gebrochen war, das jedoch in furzer Zeit beseitigt werden konnte. Auf dem Anhalter Güterbahnhof war in einem Keller Holz in Brand

Berlin

760

762 SSW 2 bedeckt

12 Petersburg 11 Cort 14 Aberdeen 14 Paris

2wolfig

Wetter

4616. bed.

Temp. n..

4 Regen 3wolfig 3 wollig

9

9

13

768 Still wolkent 7 Welter Prognose für Sonnabend, den 6. Oktober 1900. Warm und zeitweise heiter, vielfach wolfig mit etwas Regen und ziems

Briefkaffen der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet Montag, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr abends statt.

Dienstag

2. 29. 1. 1 M. 8 Pf. täglich. 2. Sie kann auf einmal gezahlt werden aber auch in Raten. 3. Ein Antrag Ihrerseits ist erforderlich. F. F. Abdruck unmöglich. Brief unter gewünschter Adresse.