aber fönnte es für Deutschland leicht auf der ganzen Linie zum Boultrieg kommen."
Was für das Doppeltarif- System mit festen Minimalfägen gilt, trifft nicht minder für einen Doppeltarif zu, unter dessen Minimalsäge in den Vertragsverhandlungen heruntergegangen werden kann, zumal wenn, wie jezt verlautet, dem Maximal und Minimaltarif noch ein Generaltarif zugefellt wird, indem für gewisse Positionen Doppelsäge in Form des Maximums und Minimums, für andre hingegen einfache Säge als Generaltarif aufgestellt werden. Das gäbe drei Tarife, zu denen dann vielleicht noch etliche ermäßigte Vertragstarife hinzufämen: eine Lösung der Tariffrage, die so ziemlich das komplizierteste böte, was auf diesem Gebiet ausgetiftelt werden könnte.
Wie
um
harmloseren eingestand. Ist das erstere ber Fall, dann müssen die Schuldigen unnachsichtlich festgestellt und gefaßt werden. Sollte aber, was wir freilich nicht für möglich halten, die Leipziger Boltszeitung" mit ihrer Behauptung recht haben, dann wäre unsres Erachtens nicht nur Herr v. Woedtke, sondern auch Graf Posadowsky unrettbar verloren. Aus zuverlässigster Quelle wird versichert, der Reichskanzler Graf Bülow habe alsbald nach seiner Ernennung dem Grafen Posadowsky die Hoffnung ausgedrückt, daß ihm dessen hervorragende Erfahrung und Sachfenntnis bei Führung seines verantwortungsvollen Postens gur Seite stehen würden. Wir glauben, daß Graf Bülow im Sinne dieser Worte handeln wird, solange es irgend geht, und möchten es also zunächst noch harmlos deuten, wenn, wie uns aus Berlin gemeldet wird, Herr v. Lucanus am Freitag im Reichsamt bes Innern einen Besuch gemacht hat. Wenn sich aber zeigen sollte, daß im Reichsamt des Innerit der Versuch gemacht worden ist, die Oeffentlichkeit über einen dunklen Punkt hinwegzutäuschen, so müßte darin mit einem Schlag ein Wandel eintreten, so gut an und für sich der Vertuschungsversuch gemeint gewesen sein möchte. Auch die Rücksicht auf den Triumph der socialdemokras tischen Ankläger dürfte in diesem Fall nicht von der schonungslosen Aufdeckung aller Verantwortlichkeiten abhalten.
und stellen sich so, als ob sie wunder was noch zu verraten hätten, lediglich damit der Skandal nicht im Sande verlaufe oder damit sich vielleicht irgend jemand herausloden laffe. Sie sehen, daß die erste Heze vergeblich war. Nun mußte etwas andres gesucht, die Angelegenheit mußte jeben Preis weiterbetrieben werden. Sie burfte nicht im Sande berlaufen. War sie doch ein gefundenes Fressen nicht nur für die Socialdemokratie, sondern für die Demokratie, für die Sensationsmacher, für die Freihändler,- fura, einen fo fetten Bissen burfte man sich ohne weiteres nicht entgehen lassen. Da mußte denn die falsche Datierung herbalten, die Leipz. Boltsztg." begann zu phantafieren, zu orateln, au erfinden, der„ Vorwärts" treibt das Geschäft weiter, und ein großer, wenn nicht der größte Teil der deutschen Preffe läßt fich dilpieren und am Gängelbande führen. Wie mögen ht te und am fich die focialdemokratischen Auguren entgegenlächeln, wenn sie sehen, wie ihre Mächen und Phantasien in der Presse, die sich sonst als Weltpreffe aufspielt, für bare Münze genommen werden! Der Mangel an Charakter, der vielfach an der deutschen Preffe beflagt wird, ist verhältnismäßig noch nicht so start wie der Mangel an Intelligenz. Der„ Vorwärts", der in ber gangen Angelegenheit noch etwas täppischer ist als die geriebenere Leipz. Volfsztg.", läßt deutlich erkennen, worauf es an Die Tägliche Rundschau" bekennt, daß ihr Vertrauen zu tommt. In seinem heutigen Leitartikel nennt er mehrfach die einer verhältnismäßig harmlosen Aufklärung dieses noch ganz Fernsprechnummer des Herrn Bueck, natürlich zu dem dunklen Punkts( des Datums) durch die letzten Erlebnisse start erZwet, daß irgend eine Zeitung darauf hineinfalle und schüttert worden fet. eine Erklärung des Herrn provoztere. Unfres Erachtens thäte die Deffentlichkeit gut, sich nicht zum Hansnarren der Social demokratie zu erniedrigen. Wenn die Herren mit greifbaren Antlagen tommen, so mitssen sie beachtet werden; bloße Andeutungen aber bleiben, bis fie flargestellt und bewiesen find, Flunkereten ohne Wert. Was übrigens die Datierungs frage felbft anlangt, so wissen wir pofitiv, daß der Buecksche Brief nicht im Jahre 1898 geschrieben sein kann, sondern zwischen der Wir sind nicht so abgehärtet, wie die Kölnische Zeitung ", deren ersten und zweiten Lesung des Arbeitswilligen- Gesezes im Blut erst durch ein„ doppelspannige& Banama" in Wallung Jahre 1899 geschrieben worden ist. Wir glauben, daß Herr Bued nicht zögern wird, öffentlich zu erklären, daß die gesetzt wird. Uns genügt schon ein einspanniges Panama , Datierung feines Briefs in das Jahr 1898 entweder ein Berfehen ein einmal gebüdter"- um einen Ausdruck der Fränkischen oder der Fehler des Abschreibers, oder, was uns das wahrschein- Tagespost" zu gebrauchen- Posadowsky. lichste scheint, eine Fälschung war."
Welches das Ergebnis solchen Verfahrens sein würde, lehrt Frankreich , das nach Einführung des Doppeltarifsystems im Jahre 1892 bald in eine Reihe 8ollfriege berwickelt wurde, die seinen Außenhandel aufs schwerste ge schädigt haben. Dabei hat es in feinem einzigen Fall seinen Zweck erreicht, seinen Minimaltarif nur gegen besondere Zugeständnisse anderen Staaten einzuräument. Die Re gierung hat im Gegenteil verschiedentlich unter Die Säte bes Minimaltarifs heruntergehen und, da dies gefeßlich nicht zulässig war, wichtige Säge durch einen Att autonomer Gesezgebung reduzieren lassen müssen. Trotz dieser Nachgiebigkeit hat Frankreich nirgends wertbolle Konzessionen für seine HauptausfuhrArtikel zu erlangen vermocht, sondern sich mit Gewährung der einfachen Meistbegünstigung begnügen müssen. schädigend diese Zollverwicklungen auf den französischen Ausfuhrhandel gewirkt haben, weist das neueste Flugblatt der " Nation" treffend nach. Speciell der Verlauf des Bollfriegs mit der Schweiz ist außerordentlich charakteristisch. Dieser Bollfrieg hat länger als 2/2 Jahre gedauert. Der Erfolg war, daß die französische Ausfuhr nach der Schweiz von 250 Millionen Frank im Jahre 1891 bis auf 971/ Millionen Frant 1894 fiel. Die französische Weinausfuhr sant sogar während des Rollkriegs von 250 000 auf 30 000 pettoliter. m verwirrten Gemütszustand, in den die agrarische Presse in ihrer Jahre 1895 tam ein Abkommen mit der Schweiz zu stande, Angst um ihren geliebten Behn Mark- Zoll- Agitator, den Grafen infolgedessen Frankreich seinen Minimaltarif in 30 und zwar Posadowsky , geraten ist. Die Schweiz geAls die Deutsche Tageszeitung" den Artikel zu schreiben begann, fehr wichtigen Positionen ermäßigte. währte dagegen ohne irgend eine Bollermäßigung den war sie noch überzeugt, daß Herr Bueck nicht in der Lage wäre, französischen Erzeugnissen die einfache Meistbegünstigung. irgend eine Erklärung abgeben zu dürfen. Darum schrieb sie von Die einmal verlorene Stellung auf dem Schweizer dem täppischen Vorwärts", der die Telephonnummer des Herrn Markte hat Frankreich bis heute noch nicht wiedergewonnen. Bued genannt habe, damit irgend ein Blatt eine Erklärung des Seine Ausfuhr nach der Schweiz belief sich 1899 erst auf Generalsekretärs provoziere; aber man werde sich nicht zum Hans204 Millionen Frant gegen 250 Millionen in 1891, während narren der Socialdemokratie erniedrigen, und Herr Bueck werde es die Ausfuhr Deutschlands nach der Schweiz sich in der unter feiner Würde halten, auf solche Flunterei zu antworten. felben Periode von 185 Millionen auf 285 Millionen Mark gehoben hat.
Aehnliche Erfahrungen würden auch Deutschland nicht erfpart bleiben, selbst nicht, wenn die Regierung das Recht eingeräumt erhielt, bet ben Handelsvertrags- Verhandlungen nötigenfalls unter die Säße des Minimaltarifs herunterzugehen; es müßte denn fein, dieses Recht würde so weit ausgedehnt, daß die Ausnahme zur Regel wird, daß der Minimaltarif nur pro forma existiert. Was hat aber dann die Zwei- oder gar Dreiteilung des Zolltarifs überhaupt für einen Zweck?
Eine Prüfung dieses agrarischen Artikels verrät deutlich den
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Die ,, Kölnische Zeitung ", die bereits die nichts aufklärende Erklärung des Herrn Bued bringt, bemerkt dazu, wie uns telegraphiert wird,
,, diese Erklärung verderbe der Socialdemokratie ihre vaterlandslose Schadenfreude über ein angeblich doppelspanniges deutsches Panama ".
பதாக
Deutsche Kun Wie die„ Agentur Laffan" aus Beting vom 27. Oftober meldet, gehen die Deutschen aufs strengste gegen die verdächtigen Boger vor. Standgerichte sind an der Tagesordnung. Neulich wurden an einem Tage vierzehn Boxer hingerichtet.
In dem Briefe eines deutschen Soldaten, der mit den ersten Truppenteilen in Beting eintraf, findet sich, wie uns die Eltern des Soldaten mitteilen, folgende Stelle:
8. Gestern plünderten etwa 100 Chinesen einen unter deutschem Schue stehenden chinesischen Kaufmann. Wir fingen und etwa 90, banden sie mit den Zöpfen an ein Tan und erschossen die Bande.
So weit hatte das Blatt geschrieben, da erfuhr es im lehten Augenblick, Herr Bued beabsichtige doch sich zum Hansnarren der Von der Chinafahrt. Uns gehen zahlreiche Briefe von An Socialdemokratie zu machen und auf die Flunkereien zu antworten. verwandten der Chinasoldaten zu, mit dem Ersuchen, die darin geSofort schickte sich das Blatt in die neue Lage; es segte einen Geschilderten Mißstände, unter denen die Soldaten zu leiden haben, zu dankenstrich hinter das bereits Geschriebene und kündigte im veröffentlichen. Dies ist jedoch vorläufig in den meisten Fällen un -die möglich, da eine Prüfung der Angaben ausgeschloffen ift. Nur urkomischen Widerspruch mit der vorausgehenden Darlegung weniges fei aus einigen jüngst uns zugesandten Schreiben mitBuedsche Erklärung an. geteilt.
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Indessen diese Erklärung, so„ ausdrücklich" sie ist, entspricht nicht der Ankündigung der Deutschen Tageszeitung" fie entspricht vielmehr den berühmten Berichtigungen auf Grund des§ 11. Die Deutsche Tageszeitung" hatte verheißen, Herr Bueck werde nicht zögern, öffentlich zu erklären, daß der Brief nicht 1898 geschrieben sei, daß das in der„ Leipziger Volkszeitung" angegebene Datum entweder ein Versehen oder eine Fälschung sei.
Und was wird unter solchen Umständen aus dem Meist begünstigungsrecht? Frankreich fann die durch den Frankfurter Frieden eingeräumte Meist begünstigung nicht entzogen werden; Herr Bueck aber hat in seiner ausdrücklichen" Eres hat ein unbedingtes Anrecht nicht nur auf die Säße des Minimaltarifs, sondern auch auf die Ermäßigungen flärung die Versicherung, auf die es allein ankam, nicht abder einzelnen Und Vertragstarife. wie gegeben, er hat mit keiner Silbe feinen Brief und dessen soll unfre zollpolitische Stellungnahme gegenüber England Datum erwähnt. Herr Bueck spricht nich seinem Brief, sondern von der fein? Soll ihm nur der Minimaltarif oder auch die besonderen Vergünstigungen der Vertragstarife zugestanden Angelegenheit, auf die sich die Angriffe der Leipziger Volkszeitung" werden? Eine Vorenthaltung der letzteren würde zwar beziehen", diese Angelegenheit habe sich August 1899 zugetragen und England schwerlich zu Gegen Zollmaßregeln veranlassen, es sei unwahr, daß sich ein ähnlicher" Vorgang 1898 abgespielt entschieden aber die größerbritischen Zollbund- babe. In dieser famosen Erklärung ist eine Behauptung ohne der Vorgang im Jahre 1898 war pläne fördern und, gleich Kanada , eine Reihe andrer weiteres zugegeben: dem„ ähnlich", den Herr Woedtke bekannt britischer Kolonien dazu veranlassen, die bisherige gleiche Boll sicherlich nicht Herr Bued hat damit überflüssigerweise etwas berichtigt, behandlung deutscher und englischer Waren aufzugeben und hat. England Vorzugszölle einzuräumen. Dabei find wir taum was niemand behauptet hat und was zu behaupten findisch gewesen in der Lage, die englischen Kolonialerzeugnisse, von denen wäre. Dagegen versagt er völlig in der Hauptsache: anstatt sich zudem manche als Rohstoffe von der deutschen Industrie kaum über das Datum seines Briefs auszulaffen, spricht er von der Anentbehrt werden können, vom deutschen Markt auszuschließen. gelegenheit", er meint damit diejenige, die das Reichsamt des Auf dem Wege über England würden wir den größeren Zeil Innern gebeichtet hat. doch erhalten, oder soll auch zur Förderung der Handelsbeziehungen" noch das chikanöse amerikanische Syftem der Ursprungsattefte und konsularischen Beglaubigungen eingeführt werden?
Der Weg der vom Reichsamt des Innern gemachten Vorschläge führt notwendig in eine Sackgasse, aus der es später fein Ausbiegen, nur einen Rückzug giebt. Die Stoften des verfehlten Experiments aber hätte schließlich vornehmlich die breite Maffe zu tragen.
Politische Nebersicht.
Die ganz bestimmte Versicherung der ,, Leipziger Wolfs. zeitung", daß der Bueck- Brief am 3. Auguft 1898 gefchrieben fet, ist somit durch diese Erklärung über die ,, Angelegenheit" in feinem Punkt erschüttert. Es ist ein Ausweichen, aber leine Entgegnung!
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Aber auch darin muß sich Herr Bued irren, daß sich die„ Angelegenheit", welche Herr Woedtke amtlich geschildert hat, im August 1899 zugetragen habe. Wir haben schon gestern die Unmöglichkeit dieser Behauptung nachgewiesen. Herr v. Woedtte fonnte nicht im August 1899 12 000. für eine zu beginnende Agitation fordern, weil diese Agitation damals bereits erledigt war. Wir führten gestern aus, daß die Gelben Hefte" schon seit Anfang Juli überall verbreitet waren. Wie wir unfrem Frankfurter Parteiblatt entnehmen, geschah diese Agitation im Juni, die Zuchthaushefte des Reichsamts des Jnnern wurden z. B. dem„ Homburger Kreisblatt" Während die gesamte reaktionäre Presse- mit einer Ausnahmeichhon am 25. Juni 1899 beigelegt. Rimmt man eine sehr beschleunigte den Fall Bueck Bosadowsky- Woedtke aus der Welt zu schweigen Herstellung dieser Druckschriften an, so würde man als spätesten fucht, hat der Generalsekretär des Centralverbands die ewigen An- Termin der„ Anregung" zur Agitation die Mitte des Juni annehmen fragen fatt bekommen und nach 60stündiger Ueberlegung sich zu der tönnen. Wie sollte also sechs Wochen später Herr v. Woedtke diese folgenden dunkel stilisterten Erklärung aufgerafft: ,, Angelegenheit" inscenieren.
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Die Affäre.
In einem an Bord des Dampfers Andalusia" geschriebenen Briefe wird von Soldaten, die aus Berlin stammen, lebhaft gellagt, daß mit den Liebesgaben, die zum Verzehren auf der langen Reise gespendet worden waren, gegenüber den Mannschaften gar zu sparsam verfahren werde. Bier, das reichlich auf dem Schiffe gewesen sei, wurde so lange gespart, bis es völlig sauer geworden war und in Port Said einfach ins Meer geschüttet werden mußte. In einem andren Brief von Bord der„ Sardinien ", der vor wird, heißt es u. a.:
Singapore geschrieben wurde und uns aus Süddeutschland gesandt " Diese schreckliche Size, die wir hatten im Roten Meer , davon macht Ihr Euch keinen Begriff; dann das warme Trinkwasser, auch erhielten wir kein Bier vom Arzt aus zu kaufen. In Aden setzten wir einen Kameraden aus, der sehr trant war, er starb aber schon vor Landung. Am 19. August früh 4 Uhr sprang ein Matrose über Bord und konnte nicht mehr errettet werden; hierüber munkelt man allerlei..., wird sich auch noch herausstellen, ob der Mann keinen andern Ausweg mehr wußte, als über Bord zu springen.
Lieber Bruder, glaube mir, von den 500 Mann, die bei uns auf Bord find, würden keine 50 mehr mitgehen, wenn fie die Verhältniffe gewußt hätten, ebenso ich würde mir das nicht mehr träumen lassen, denn so behandelt man teine Männer, die freiwillig fürs Baterland in den Ein jeder von uns Krieg ziehen und ihr Leben einsetzen... spricht von seiner eignen Dummheit, die er beging. Man be handelt uns wie die allerdümmsten Rekruten..
Ebenfalls zeigt das Schiff viele Sachen auf, die die Aufschrift tragen: Liebesgaben für die Chinaegpedition; leider Gottes werden diese Sachen sehr teuer verkauft. Während unsrer Fahrt sollten wir alle Sonntag 3/4 Liter Bier erhalten, einmal betamen wir es...
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Die Sehnsucht nach dem Staatsanwalt. Die Kruppschen Berliner Neuesten Nachrichten" fuchen fich in ihrer düsteren Lage durch eine kleine Denunziation zu trösten, ste schreiben:
„ Der„ Vorwärts" bringt es fertig, auch Moltte in einem drei Spalten langen Gewäsch zu verunglimpfen, in welchem die Hauptargumentationen Auszüge und Aeußerungen- französischer Schriftsteller find. Die Arbeitsleistung an sich ist denkbar niedrigster Art, aber die Tendenz dieser Mache legt doch abermals ein quo usque tandem( wie lang noch!") an die Adreffe der Behörden recht nahe."
Weil das Blatt nicht den Staatsanwalt gegen die Kritik der 12 000 Mart Affaire zu schicken wagte, richtet es an die Behörde das eigentümliche Verlangen, gegen eine streng historische, aftenmäßige Chronit des Lebens Molites einzufchreiten. Die Berliner Neuesten Nachrichten" scheinen zu glauben, daß es bereits Straf paragraphen zur Verhinderung geschichtlicher Wahrheiten gebe. Uebrigens lügt das Blatt, wenn es behauptet, die Haupts argumentationen des Artikels feien französischen Ursprungs. Die beiden wertvollsten Beiträge zur Charakteristik verdankte der Aufsatz Bismard und Moltke selbst. vielmehr zwei Deutschen Danach wären also dieje beiden die schlimmsten Beleidiger des neuen Nationalheros.
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Fort mit den kranken Arbeitern,
Ich erkläre hiermit ausdrücklich, daß die Angelegenheit, Indessen die Frage des Datums des Briefs, die Herr Bueck nicht auf welche sich die bekannten Angriffe der Leipz. Bolfs zu erklären vermocht hat, wird seine Erledigung finden. Für die zeitung" beziehen, sich im Auguft 1899 zugetragen hat und daß Socialdemokratie ist es nur eine Frage zweiten Rangs, ob die„ Analle andren mit dieser Sache in Verbindung gebrachten Behaup- gelegenheit", auf die fich der Bued- Brief bezogen hat, wirklich im tungen insbesondere in Bezug auf einen angeblich ähnlichen August 1899 stattgefunden hat. Die unglaublichekorruption, Vorgang aus dem Jahre 1898 unwahr sind. zu der sich das Reichsamt des Jnnern felber be tannt hat, tann überhaupt nicht überboten werden. Durch die reichsländische Tagespresse hat die Oeffentlichkeit Berlin , den 80. Oftober 1900. Im Gegenteil giebt bie Auftlärung, wie sie die Berliner Korrefpondenz" erteilt hat, sogar Renntnis von einem Aftenstid bekommen, das auf die Auffaffung einen schlimmeren Thatbestand zu, als die Schlüffe aus den Feft gewiffer Kreise von den Aufgaben unsrer vielgerühmten Socialgeiet dem Vorstand der Gemeinsamen Orts Krantentasse für den ftellungen unfres Leipziger Parteiblatts ergeben würden. Und es ist gebung ein bezeichnendes Schlaglicht wirft. Dasselbe wurde von darum fast unverständlich, daß die agrarisch- konservative Breffe so eifrig Ranton Buchsweiler( Unterelfaß) an die Arbeitgeber bemüht ist, indem sie sich auf die Datumsfrage stürzt, die unbes Raffenbezirts gerichtet, um eine Befferung der angeblich un günstigste Deutung zu provozieren
H. A. Bued,
Generalsekretär des Centralverbands Deutscher Induftrieller."
Die Deutsche Tageszeitung", das tonfervativ- agrarische Blatt, das die Verschwörer des Schweigens als rebenden Kundschafter vorgefchickt hatten, war in der Lage, in der Dienstag Rachmittagausgabe bereits diese große Aktion ankündigen zu können; fie hatte geschrieben:
„ Es ist geradezu jämmerlich, welche Urteilslosigkeit, um nicht einen schärferen Ausdruck zu gebrauchen, iu einem Teile der deutschen Presse herrscht. Wer die gestern von uns besprochene neuerliche Veröffentlichung der socialdemokratischen Leip ziger Volkszeitung auch nur mit einigem Scharffinn und einigem Verständnis liest, der muß sich sofort darüber klar sein, daß in dem ganzen Artikel weiter nichts gethan wird als das, was der Volksmund auf den Strauch Die Herren wissen absolut schlagen" nennt. nichts mehr, sie machen nur allerhand dunkle Andeutungen
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Von den Aeußerungen der Presse seien heute die folgenden wiedergegeben: Der offiziös bediente Hamburger Kors respondent" meint:
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„ Es wird behauptet, der Buecksche Brief stamme wirklich aus dem Jahre 1898 und beziehe sich nicht auf das woedtkesche Verlangen von 1899. Darüber muß unverzüglich klar heit geschaffen werden und zwar muß sich diese darauf erstrecken, ob das Reichsamt des Junern von diesem früheren Fall gar nichts gewußt hat oder ob wirklich versucht worden ist, an dem ersten Fall vorbeizuschlüpfen, indem man den zweiten
günstigen Finanzlage der Kasse herbeizuführen, und hat den folgenden
Wortlaut:
Im Anschluß an beifolgende Vorschriften über das Verhalten der Mitglieder im Erkrankungsfalle ersucht der Vorstand die Herren Arbeitgeber abermals dringend, diese Vorschriften ihren Arbeitern mitzuteilen und bekannt zu machen, da es sich herausgestellt hat, daß dieselben vielfach mißachtet und umgangen werden, wodurch die Stasse sehr geschädigt würde und infolge der ganz anormalen Ansprüche an dieselbe die Beiträge erhöhen müßte.
Die Herren Arbeitgeber werden ferner erfucht, in 8ukunft nach Möglichkeit nur gesunde Arbeiter einzustellen, jedenfalls aber notorisch und periodisch frante, bes