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Vom chinesischen Kaiserhof.

Wie es scheint, wird der chinesische Hof weiter ins Innere des Lands verlegt. Aus Shanghai wird nämlich gemeldet: Nach richten aus amtlicher chinesischer Quelle zufolge hat der chinesische kaiserliche Hof Befehl gegeben, den Palast in Tscheng- tu, Provinz Szetschwan, für den Einzug des Hofs in Stand zu setzen. Zur Ab­wechselung wird die Kaiserin Witwe auch wieder einmal, wie schon so oft, tot gesagt. Der deutsche Oberbefehl.

und gab die Vorsitzende bekannt, daß die nächste Versammlung am] Andrerseits ist der Optimismus bezeichnend, mit dem von anti­Montag, den 12., bei Keller, Koppenstr. 29, stattfindet, in der Herr femitischer Seite der Gerichtsspruch ins Auge gefaßt wurde. Die Dr. Bernstein über Wohnungshygiene fprechen wird. Staatsbürger- Beitung" schrieb gestern abend:

Verein der Frauen und Mädchen Schönebergs. Montag, den 12. November, abends 81/2 Uhr, im Klubhause( großer Saal) Hauptstraße 5-6, Generalversammlung. Vortrag des Fräulein Salomon über: Arbeiterinnenschutz. Es ist Pflicht eines jeden Mit­glieds, zu dieser Versammlung zu erscheinen. Gäste willkommen. Der Vorstand.

Sociales.

Wir halten einen Meineid für möglich, aber nicht für wahr scheinlich und hegen zu den Geschworenen das Vertrauen, daß sie ohne Voreingenommenheit nach der einen oder der andren Richtung lediglich auf Grund ihrer eigenen Wahrnehmung den Urteilsspruch abgeben und nicht auf Grund jener, oft recht vagen Deduktionen, mit denen die Staatsanwaltschaft und ihre Zeugen, Unter­Wie bekannt, wurde seiner Zeit gesagt, daß der Zar von fuchungsrichter und Kriminalbeamte, während der zwölftägigen Rußland die Kandidatur Waldersees zum Weltgeneraliffimus be fürwortet habe. Jezt ist nun das französische Gelbbuch erschienen. Nach Verhandlungen auf die Geschworenen einzuwirken sich bemühten." diesem wäre der Gedanke, Walderfee zum Höchstbefehlenden zu d Aus den Plaidoyers ist wenig Bemerkenswertes nachzutragen. ernennen, ursprünglich vom Kaiser Wilhelm ausgegangen. Die Bourgeoislegende von den arbeitsscheuen Stromern Rechtsanwalt Heyer, der Verteidiger der Berg sprach der Familie Der Botschafter Montebello drahtet nämlich am 8. Auguſt aus wird wieder einmal durch die Statistik über den Besuch der Her- Lewy die Glaubwürdigkeit ab. Der Alibibeweis der Familie Petersburg Minister Delcaffé, der deutsche bergen zur Heimat" in Mecklenburg- Schwerin und-Strelih glänzend Lewy am 11. März sei freilich geführt, aber wenn dieser Staiser hat den Baren wissen lassen, daß er die Absicht hätte, widerlegt. Nach diefer Statistik wies die Zahl der durchreisenden Alibibeweis auch ausreiche, um von den Genannten den Verdacht den Oberbefehl über die deutschen Truppen in Gäfte 1899 gegen 1898 einen Südgang von 14 Proz. auf. Auch im China dem Feldmarschall Grafen Waldersee zu übertragen, und Jahr 1898 war bereits eine beträchtliche Abnahme der Reisenden der Thäterschaft zu nehmen, so bleibe doch die Möglichkeit bestehen, er hat gefragt, ob man in Rußland einen Einwand gegen das Vorjahr zu konstatieren gewesen. Diesen in die Augen daß der Lewysche Keller zur That hergegeben worden sei, und daß dagegen erheben würde, daß der Oberbefehl über die verspringenden tausalen Busammenhang zwischen geschäftlicher Kon- die Lewys alsdann bei der Beiseiteschaffung der Leichenteile mit­bündeten Streitkräfte ihm anvertraut werde. Raiser Ritolaus junttur und Arbeitslosigkeit muß selbst die Medl. 8tg." anerkennen, gewirkt haben. Der Verteidiger beantragte die Freisprechung der hat erwidert, daß er in Anbetracht der schweren Beleidigung, die indem sie schreibt: Deutschland durch die Ermordung seines Gesandten in China zu­gefügt wurde, und des hohen militärischen Rangs des Grafen Waldersee in dieser Ernennung für seine Person feine Un zuträglichkeit erkenne.

an

Diese Antwort sieht einer Empfehlung" allerdings sehr wenig ähnlich.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

"

Es kann bald die Zeit kommen, und sie scheint sich schon zu melden, wo die Landstraßen und Herbergen sich wieder füllen mit solchen, die gerne arbeiten wollen, aber teine Ge­legenheit haben."

Nichtsdestoweniger werden dann die Mastbürger die Arbeitslosen wieder als Bagabunden" bezeichnen.

§ 2. Er bekennt sich ausdrücklich zur christlichen Welt anschauung und verfolgt seine Zwecke nach den Grundsägen des Christentums. Auch steht er auf dem Boden der heutigen Gefellschaftsordnung und steht mann haft au Kaiser und Reich.

Angeklagten Berg.

In Konig soll der Ausgang der vierzehntägigen Gerichts­verhandlung große Erregung hervorgerufen haben.

Gerichts- Beitung.

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am Arm

Zwei Cirkn8- Direktoren. Der unerquidliche Auftritt, der Auch eine Arbeiterorganisation. Das Organ der Glas- fich auf dem Anhalter Bahnhof zwischen den Cirkus- Direktoren arbeiter veröffentlicht die Sagungen des Arbeitervereins zu Busch und Schumann abspielte, war der Ausgangspunkt einer Bernsdorf D.-L. aus denen zur Charakterisierung dieser Privatklage, die von Busch gegen Schumann angestrengt worden war. Art christlich ordnungsbrüderlicher Vereinsmeierei einige Paragraphen Gestern gelangte die Sache vor dem Schöffengericht zum Austrag. Die Folgen der schlechten Lohn- und Arbeitsverhältnisse veröffentlicht seien: Kläger wurde durch Rechtsanwalt Marcuse , Beklagter durch Rechts­im Fleischergewerbe machen sich in jüngster Beit für die Meister antvalt Bronter vertreten. Zwischen den Parteien besteht recht unliebsam bemerkbar. Die Gesellen werden nämlich immer seit Jahren eine durch die Konkurrenz hervorgerufene rarer und die Zahl der Lehrlinge nimmt auch jährlich ab. Von den Spannung, die schon manchen Civil Prozeß hervor­der Schule entwachfenen Burschen scheinen nur noch wenige große gerufen hat. Direktor Schumann behauptet nämlich, daß Direktor Sehnsucht und Liebe für das Fleischerhandwerk zu haben. In Schlesien Busch, um ihn zu überflügeln, zu Mitteln greift, die sich hart an der ist die Ziffer der Fleischerlehrlinge vor allem besonders stark zurüd-§ 16. Der Vorstand besteht aus 9 Mitgliedern. Derselbe wird Grenze des unlauteren Wettbewerbs bewegen. Jm April d. J. hatten gegangen. Einige Städte, wie Breslau , Liegniß, Jauer 2c. weisen auf drei Jahre gewählt. Alle Jahre scheidet ein Drittel der Mit- beide Direktoren ihre Vorstellungen in Berlin beendet, Busch wollte für die legten 4 Jahre sogar eine Verminderung von 50 Prozent glieder aus. Die ersten beiden Male durch das Los. Selbständige nach Wien , Schumann nach Leipzig . Ein unglücklicher Zufall und mehr auf. Für das letzte Decennium beträgt der Prozentsaz Handwerker dürfen in den Vorstand nicht gewählt werden. Zum fügte es, daß beide Züge in der Nacht zum 13. April im Rückgange der Lehrlingszahl selbst 100 und darüber. Diese Borsigenden des Vereins mit Stimmrecht fann auch ein um 1 Uhr abgehen sollten. Die Direktoren der beiden Ge­Zeichen sollten den Fleiſchermeistern doch etwas mehr zu denken Mann, welcher nicht dem Handarbeiterstande an- sellschaften trafen auf dem Bahnsteig vor den Wartesälen zu­geben. Hier und da sind ja die Meister zu einer besseren Einsicht gehört, gewählt werden. sammen. Es fam dem Herrn Schumann so vor, als werde gelangt, im allgemeinen wollen sie jedoch an der weitmöglichsten§ 18. Bei einer Auflösung des Vereins fällt er im Vorübergehen von Herrn Busch vorsätzlich gestreift, schon fusnügung der Arbeitsträfte festhalten und auch die Weißstände das Vereinsvermögen wohlthätigen Anstalten, wandte er sich um, um Herrn Busch zur Rebe zu ſtellen, im Logiswesen aufrecht erhalten, denn das Organ der deutschen der Kirche und Schule in Bernsdorf Q.-L. zu, worüber doch sein ihn begleitender Schwager ergriff ihn Fleischermeister, die Allgemeine Fleischer- 3tg.", macht täglich mehr der Verein mur im Einverständnis mit dem König und zog ihn mit den Worten: ch, laß doch!" ins Warte­Propaganda für die weitere Einführung über einander stehender lichen Kreis Landrate entscheiden kann. zimmer. Nach einiger Zeit wurde zum Einsteigen gerufen, Betten und für Beibehaltung der langen Arbeitszeit. Die Folgen Der Import deutscher Spielwaren beherrscht nach den Schumann trat wieder auf den Bahnsteig hinaus. Sein Weg wurde der Mißstände im Fleischergewerbe müssen sich daher erst noch drastischer zeigen, ehe diese Herren zur Einsicht und Aenderung ihres Nachrichten für Handel und Juduſtrie" in den für das große nochmals von Herrn Busch gekreuzt, der den Konkurrenten wie Bublifum bestimmten Artikeln in den Vereinigten Staaten fast es wenigstens Schumann vortam scharf und mit höhnischem völlig den Markt, während in den teureren Artikeln die deutsche Lächeln ins Auge faßte. Hierdurch gereizt, drehte Schumann sich Einfuhr belanglos ist. Die hauptsächlichsten Einfuhrartikel sind um und folgte dem Herrn Busch, der im Begriffe war, die Treppe Puppen und Nürnberger Spielzeug, womit Deutschland nicht nur den hinabzugehen. Auf dem untersten Treppenabffazz holte Schumann amerikanischen, sondern den Weltmarkt überhaupt versorgt. den Gegner ein, faßte ihn am Aermelaufschlag und fragte ihn: Was wollen Sie von mir und warum belästigen Sie mich?" Busch drehte sich um und im nächsten Augenblick schien die Situation bedrohlich werden zu sollen. Es schoben aber die beiderseitigen Freunde Körper zwischen zwischen die Streitenden und hinderten dadurch, daß es zu Thätlichkeiten kam. Es blieb bei einem Wortwechsel, der sich bis zum Abgang des ersten 8ngs fortsette. Nach mehrstündiger Berhandlung fam folgender Vergleich zu stande:" Der Beflagte spricht sein Be dauern darüber aus, daß er sich am 13. April d. J., zu wörtlichen Der Straßenbahn- Vertrag einer socialistischen Gemeinde. nnd thätlichen Beleidigungen gegenüber dem Direktor Busch Wie eine Kommune, in der die Socialisten die Wiehrheit repräsen hat hinreißen lassen und nimmt die demselben zugefügten Be­tieren, den Ausbeutungspraktiken einer Straßenbahn Gesellschaft leidigungen zurück. Er verpflichtet sich auch, die Kosten des Ver­einen Riegel vorzuschieben weiß. beweisen folgende Vertrags- fahrens zu tragen. Der Privatkläger nimmt hierauf die Klage bedingungen, die der Gemeinderat von Roubaix mit der dortigen zurück. Straßenbahn- Gesellschaft abgeschlossen hat:

Strebens tommen.

Deutsches Reich .

Maßregelung Magdeburger Eisenbahnarbeiter. Wie be­kannt, wurde am 22. Oktober in Magdeburg eine angeblich geheim gehaltene Versammlung der Eisenbahner von der Polizei überrascht. Es wurde angenommen, daß die Versammelten Mitglieder des Ver­bands der Eisenbahnarbeiter sind. Jetzt wird mitgeteilt, daß einige dieser Arbeiter gemaßregelt wurden.

Man hat in den Vereinigten Staaten Anstrengungen gemacht, das deutsche Fabrikat durch einheimische Erzeugnisse zu ersetzen, doch find diese Versuche trok des hohen Einfuhrzolls, dem die deutschen Spielwaren in den Vereinigten Staaten unterliegen, an der Wohl­feilheit der deutschen Fabrikate gescheitert. Auch die franzöfifche Konkurrenz hat die deutschen Waren nicht zu verdrängen vermocht, da die deutsche Puppenindustrie vorwiegend Hausindustrie ist, in der den Arbeitern nur sehr geringe Löhne gezahlt werden.

ihre

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Am Donnerstagvormittag wurde der Eisenbahn - Arbeiter Gustav Went, der seit 25. Februar 1899 bei der Magdeburger Eisenbahn­Direttion in Arbeit stand, plötzlich ohne Einhaltung der Kündigungs­frift entlaffen. Die sonst so sparsame Eisenbahn- Direktion zahlte ihm den Lohn für 14 Tage aus. Die Gründe der Entlassung wurden Wenk nicht mitgeteilt, obgleich er sich an mehreren Stellen bemühte, fie zu erfahren. Entlassen nach 14/ 4jähriger Beschäftigung, ohne vorherige Kündigung, wurde am Mittwoch durch die Werkstätten- Inspektion Buckau der königlichen Eisenbahndirektion Magdeburg der Dreher Franz Triebel. Triebel war Krankenkassen - Vertreter und 9 Jahre Arbeiter ausschuß- Mitglied in der Hauptwerkstatt Buckau. Gründe zu der Entlassung wurden nicht angegeben. Man hat es daher nicht nötig, 1. Die Gesellschaft darf von ihren Arbeitern und Angestellten Ein Gattenmord: Prozeß wurde am Freitag vor dem Schwur­nach Gründen zu der Entlassung zu suchen. Das den Arbeitern in der Woche nicht mehr als 56 Stunden effektiver Arbeit fordern, gericht Frankfurt a. D. verhandelt. Am 8. Juni 5. J. verstarb plöts gefeßlich gewährte Koalitionsrecht erkennt die Eisenbahn- Behörde was einer effektiven Arbeit von acht Stunden im Tage entspricht. lich der Schankwirt Karl Bath zu Frankfurt a. D. ohne vorherige nicht an, sie stellt die Arbeiter ihres Betriebs unter ein Ausnahme- Jeder Arbeiter hat nach 224 Arbeitsstunden Anspruch auf einen be- Krankheit. Die Sache wurde verdächtig, die Frau, die bei dem Ver recht, das einer Rechtlosigkeit der Arbeiter gleicht. zahlten Ruhetag. Der Turnus wird vom Betriebsleiter bestimmt. storbenen bis zur letzten Stunde gewesen war, wurde verhaftet und die Leichenteile des Ehemanns wurden nach Berlin an den Gerichtschemifer 2. Der Tagelohn der erwachsenen( über 18 Jahre alten) Ar- Dr. Jeferich gefchickt. Der Chemiter fand Arfenit in großen Mengen Die Buchbinder in Posen, die zu den schlechtbezahltesten Arbeitern der Stadt gehören, sind teilweise in den Streit eingetreten. beiter und Angestellten muß mindestens vier Frank betragen. Die Arbeit wurde in den schlechten bezahlten bezahlten Werkstätten, 3. Die Gesellschaft muß ihren Arbeitern und Angestellten, die und ebenso stellte der Kreisphysikus Dr. Schäfer Arsenvergiftung fest. Frau Path ist dem Trunke ergeben, das Zusammenleben der in denen Löhne bis herab, zu 9 M. wöchentlich gezahlt werden, von zur Waffenübung eingerückt sind, den Lohn unverfürzt ausbezahlen. Eheleute war ein höchst unglückliches. Die Frau will dem Manne, acht Mann niedergelegt. 4. Die Gesellschaft darf ihren Arbeitern und Angestellten keine Sie verlangen einen Minimallohn von 18 M. und die Verminderung der Arbeitszeit, die jetzt 11 Stunden Abzüge vom Lohn für die Unfallversicherung machen, fie muß viel- dem am Morgen des 8. Juni nicht recht wohl war, weiße Pulver gegeben haben, ohne zu wissen, daß es Gift sei. Sie wollte beträgt, um eine Stunde. Die Einigungsversuche der Arbeiter mehr die Versicherungsprämien aus Eigenem zahlen. schlugen fehl, da die Arbeitgeber zu den Verhandlungen gar nicht 5. Es wird eine Krankenkasse gegründet, um den von einem lediglich die Pulver als Medizin gegeben und selbst davon genossen haben. Dies hielten die Sachverständigen für unmöglich. erschienen. Als sie aber die Absicht der Arbeiter, zu streiken, sahen, Arzt der Gesellschaft als frank erklärten Arbeitern und Angestellten Die Angeklagte batte während der Krankheit ihres Manns Arbeitet, fie 17. unterhalten durch monatliche, von der Gefelicift Die Staffe with bewilligten fie 17 M. Minimallohn, nicht aber eine Verkürzung der auf zwei Monate den vollen Lohn zu sichern, Die Arbeiter legten deswegen die Arbeit nieder. unterhalten durch monatliche, von der Gesellschaft zu leistende Bei- feinen Arzt hinzugezogen und ist gegen diejenigen Leute, Organisiert find fast sämtliche Buchbinder der Stadt. träge, die ein Prozent der ansvezahlten Löhne betragen müffen. Die einen Arzt holen wollten, ausfallend geworden. Sie raffte alle Hab­Sollte diefer Beitrag ungenügend sein, so muß die Gesell- bat den Verstorbenen selbst eingeſargt. schaft ihn ergänzen, so daß die von den Delegierten der Ar- feligkeiten zusammen und verließ unter Schimpfen auf den beiter und Angestellten zu verwaltende Stasse fuiftionieren kann. Toten das Haus. Der Spruch der Geschwornen lautete auf schuldig Die Gesellschaft wird im Ausschuß durch einen Delegierten verder Tötung durch Beibringung von Gift, worauf die Angeklagte zu

Ausland.

treten sein.

10 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.

Sie

Dänemark . In Randers find die am Hafen, auf den Lagerplägen, in den Fabriken und in den größeren Kaufmanns­geschäften beschäftigten Arbeiter in den Streit eingetreten. Der Verband der Arbeitsleute hatte in den Zeitungen der Stadt einen 6. Die Gesellschaft wird jährlich in die nationale Alters- Streitbrecher keine Beleidigung. Vor dem Essener Schöffen erhöhten Lohntarif veröffentlicht. Es handelt sich um eine Mehr verforgungstaffe 6 Prozent vom Lohn jedes definitiv angestellten gericht hatte sich am 7. November der Maurer Lübbering wegen forderung von 60 Dere bis 1 Strone per Woche. Der Arbeitgeber Arbeiters oder Beamten einzahlen. Davon zahlen die Arbeiter zwei Beleidigung eines Arbeitswilligen" zu verantwarten, 2. gab das verein wollte darauf nicht eingehen. Es find ca. 200 Arbeiter aus Prozent, die Gesellschaft vier Prozent. Die neuaufgenommenen Be- ihm zur Last gelegte Verbrechen", den angeblich Beleidigten Streik ftändig. diensteten müssen nach einem Jahr definitiv angestellt werden. brecher" genannt zu haben, umumwimden zu. Der Amtsanwalt be­Es ist hier der Verfuch gemacht worden, einen Chriftlichen Bugleich muß die Gesellschaft für sie an die nationale Altersantragte 80 9. Geldstrafe. Das Gericht erkannte unter Bund" zu gründen, dessen Mitglieder aus Arbeitern und Arbeitgebern versorgungskaffe 4 Proz. ihres bis zur Anstellung bezogenen Lohns folgender Begründung auf Freisprechung: Der angeblich Bes bestehen sollte. Des Bundes vornehmste Thätigkeit hat bis jegt leidigte war thatsächlich ein Streitbrecher, weil darin bestanden, Streitbrecher anzuwerben; aber man hat damit nicht 7. Ueber alle Streitigkeiten, die aus den vorstehenden Bestim- er entgegen dem Beschlusse der Organisation, der er angehörte, die viel Glück gehabt. Unter anbren haben auch zwei dänische Geistliche fich ganz ent- mungen entspringen, wird von einem Schiedsgericht entschieden, das Arbeit aufgenommen hat. Auch hat Lübbering in wahrung schieden gegen diesen Bund ausgesprochen. Der eine fagte: Es ist aur Hälfte von den Angestellten und Arbeitern, zur Hälfte von der berechtigter Interessen gehandelt. Gesellschaft ernannt wird. Bei Stimmengleichheit wählt das Schieds- Und ein solches Urteil wird in Essen, einem der Hauptsize des meine Ueberzeugung, daß die Gewerkschaftsbewegung Nugen gebracht gericht einen Obmann. Stann es sich auf niemand einigen, so wird Scharfmachertums gefällt! hat und ganz besonders auch die moralischen Eigenschaften ber Obmann von dem gewerblichen Schiedsgericht bestimmt. der Arbeiter erhöht hat. Lebt man fern von andern Menschen, so mag man thun, was man will. Lebt man aber mit so vielen zusammen, so hat man Rücksicht auf die Allgemeinheit zu nehmen vor die Arbeitsbedingungen

einzahlen."

ben anbern beeinträchtig en fant. Dan jou sich nigungen In dem Gerichtsdrama zu Kouizz Der Berhaftete iſt nummer in öffentlicher Gerichtsverhandlung ber­

würde."

soll nicht weigern,

Wegen Mikhandlung eines Untergebenen wurde, wie wir bereits mitteilten, vor einiger Zeit der Unteroffizier Billnig von der 4. Schwadron des Garde- Küraffierregiments in Untersuchungs­haft genommen, stand, Truppe einem Fachverein beizutreten, mit der Motivierung, daß man damit ist gestern das Urteil gesprochen worden. Maßlof wurde au urteilt worden. Der Mißhandelte, Garde- Küraffter Seine, der fich vielleicht etwas Böses begehen könnte. Denn dann könnte man ja 1 Jahr, Frau Roß zu 2/2 Jahren Zuchthaus verurteilt, letztere zwar auf dem Wege der Besserung befindet, aber immer noch im auch nicht Staats-, noch Gemeindebürger sein, wenn jeder einzelne auch zu 3 Jahren Ehrverlust und zu dauernder Eidesunfähigkeit. Garnisonlazarett liegt, war dort kommissarisch vernommen worden. die Verantwortung für jede Handlung dieser Gemeinschaften tragen Die Frauen Maßlof und Berg wurden freigesprochen. Auch die Kameraden seines Beritts, die als geugen vor Gericht er Die Geschworenen bejahten die erste Schuldfrage in betreff des schienen, belasteten den Unteroffizier, der vom Lieutenant v. Tiebe Der andre Pastor äußerte unter anderm:" Es ist meine Angeklagten Maßlof und beide Schuldfragen in betreff der An- Festungsgefängnis, auf die ein Monat Untersuchungshaft mann verteidigt wurde. Das Urteil lautete auf drei Monate Meinung, daß die Borkämpfer der Organisation die tüchtigsten und rechtfchaffensten Arbeiter sind, während an den Streit geflagten Roß. Bezüglich beiber wird aber als strafmildernd zu angerechnet wurde. Auf Degradation wurde nicht erkannt. brechern oft ein moralischer Saten" gefunden wird. Es gegeben, daß, wenn sie die Wahrheit gefagt hätten, sie straf­liegt eine große Gefahr darin, mit einer ökonomischen Bewegung rechtliche Berfolgung zu befürchten gehabt hätten. Der den Namen Christi zu verknüpfen. Wir Geistlichen protestieren Staatsanwalt beantragt daraufhin gegen Maßlof 4, gegen Frau energisch dagegen, daß es Gottes Sache sein sollte, als Roß 9 Jahre Zuchthaus und außerdem gegen Maßlof 5, gegen Frau Streitbrecher zu arbeiten." Roß 10 Jahre Ehrverluft und ferner, daß gegen Frau Roß außer dem auf dauernde Eidesunfähigkeit erkannt werde.

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Der Bergarbeiter Ausstand im Minendistrikt von Roeur ( Frankreich ) ist beendet; die Gesellschaft, welcher die Minen gehören, hat eine Erhöhung des Arbeitslohns zugestanden.

Die vom Staatsanwalt beantragte Höhe des Strafmaßes, die faft an die traurigen Geschehnisse im Löbtauer Brozeß erinnert, wird wohl jeder mit Kopfschütteln vernehmen. Mögen auch niedrige Aus der Frauenbewegung. Motive die Angeklagten geleitet haben, so ist eine Strafe, wie sie Der Verein der Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse höchstens auf schweren Todschlag erkannt wird, doch in fein Ber­Bielt am Montag seine regelmäßige Vereinsversammlung ab, in der hältnis zu einer That zu stellen, von der die Geschworenen sich Frau Dr. Zeppler über Die Frau in der modernen Litteratur" einen gesagt haben, daß sie aus gewiß begreiflichen Gründen mildernde äußerst interessanten Vortrag hielt. Eine Diskussion fand nicht statt Umstände zugebilligt verdient.

Lehte Nachrichten und Depeschen. Weimar , 10. November. ( W. T. B.) Die vereinigten Goethebunde, vertreten durch Delegierte aus Berlin , München , Samburg, Dresden , Stuttgart , Darmstadt , Kiel , Mainz , Bremen Düsseldorf und Breslau trat heute hier zwed's engeren Zusammen schluffes zusammen unter dem abwechselnden Vorsize von Suder mann- Berlin und Hirth- München .

Lemberg , 10. November. ( W. T. B.) Seit dem 21. Oftober Erkrankungsfälle angezeigt, deren Charakter aber bis jetzt noch find hier 51 Personen am Typhus erkrankt. Heute wurden fünf neue zweifelhaft ist. Paris , 10. November. ( W. T. B.) Das Schwurgericht ver. urteilte Salfon zu lebenslänglicher Zwangsarbeit.

Verantwortl. Redacteur: Heinrich Wekker in Groß- Lichterfelde . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin . Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.