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Freitag, 30. November 1900.
fähige Versicherungen gar nicht in dem Maße einführen, wie um Versicherungen handelt, der Konzessionspflicht entzieht. Die es ein großes Reich thun kann. In dieser Beziehung gilt der Gewerkschaften haben jetzt nur Unterstüßungspflicht für ihre Grundsay: Einheitliche Versicherung, für ein einheitliches Mitglieder; wenn sie Versicherungen einrichten wollten, dann 10. Sizung. Donnerstag, 29. November 1900, 1 hr. wirtschaftliches Gebiet. Also auch für das Deutsche Reich. würden sie mit Recht unter das neue Gesez fallen, vorläufig Am Bundesratstische: Frhr. v. Rheinbaben, Graf Posa- Sowie der Reichstag zusammengesetzt ist, fönnen wir aber nicht nicht. Herr Calwer tann also fein Mißtrauen der Regiebowsky. an die Durchsetzung dieser Forderung denken. Trotzdem würden rung gegenüber fahren lassen. Wenn der Redner in Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung wir einer Vorlage freundlich gegenüber wenn sie der Kommissionsberatung eine Formulierung findet, die es ermög des Gesezentwurfs über die privaten Versicherungs- Unter- wenigstens einen energischen Schritt in der Richtung der licht, daß der oben ausgeführte Gedanke in dem§ 6 zum Ausdruck nehmungen. Verstaatlichung machen würde. Haben wir doch ein großes fommt, dann glaube ich, daß die verbündeten Regierungen, so weit Abg. Dr. Opfergelt( C.)[ auf der Tribüne schwer verständlich]: sachliches Juteresse an der Regelung des Versicherungswesens. ich die Stimmung in Bundesratskreisen tenne, gegen die EinDie einheitliche Regelung des gesamten deutschen Versicherungs- Seit einem Jahrzehnt spielt in Deutschland die sogenannte Volks- führung eines solchen Baffus nichts einzuwenden haben werden. wesens ist eine Notwendigkeit geworden; schon 1878 hat das oder Arbeiterversicherung eine große Rolle. Es mögen gegen- In seinen weiteren Ausführungen polemistert der Redner gegen den preußische Abgeordnetenhaus diese Notwendigkeit ausdrücklich an- wärtig 22 bis 3 Millionen Policen mit einer Versicherungssumme von Abg. Dr. Lehr. Abg. Kirsch( C.): erkannt. Der Entwurf, wie er jegt vorliegt, ist aber noch ver- Arbeiter vorhanden sein. Der Schuß dieser Versicherten liegt in unfrem etwa 1/2 Milliarden Mart hauptsächlich in den Händen der befferungsfähig, und es wird unsre Aufgabe sein, in der Kommission Interesse. Jegt sind sie ungünstig gestellt, die Prämien sind zwar niedrig, kontrolle fürchtet. Diefelben Verhältnisse, die bei der Seemanns- OrdDie Ausführungen des Abg. Calwer zeigen, wie sehr er die Staatsdie Mängel zu beseitigen. Die einzelnen Verbesserungsvorschläge aber die Berwaltungskosten in den Volts- Versicherungsanstalten sind nung ausschlaggebend wurden, scheinen auch hier wieder aufgenommen des Redners bleiben auf der Tribüne unverständlich. so enorm hoch, daß die Versicherungssumme sehr gering ausfällt. zu werden: die Befugnisse des Reichstags werden zu Gunsten Abg. Dr. Lehr( natl.): 40 Proz. der Prämien werden durchschnittlich von den Verdes Bundesrats beschnitten. So möchte es die Regierung. Wir begrüßen den Gefeßentwurf als einen Schritt zur Herbei- waltungstoften im Jahre aufgefressen. Von diesem Gesichts- wir aber müssen es durchsetzen, daß möglichst viel durch den führung der Rechtsgleichheit in den einzelnen deutschen Staaten. punkt aus würden wir also dafür zu haben fein, das Reichstag gefeglich geregelt wird, so daß dem Bundesrat nicht zu Sehr bedauerlich ist es, daß die landesrechtlichen Vorschriften die Versicherungsanstalten unter strenge Aufsicht gestellt werden. viel Befugnisse verbleiben. Ich möchte die Kommission bitten, auch über die polizeiliche Ueberwachung des Abschlusses von Feuer- Wir gestehen auch zu, daß der Entwurf in dieser Hinsicht einige Be- diese Frage recht genau zu erwägen.( Beifall im Centrum.) versicherungsverträgen und der Auszahlung von Brandentschädigungen stimmungen hat, über die fich reden läßt. Für die Durchführung Hierauf wird der Entwurf einer Kommission von 21 Mitgliedern aufrecht erhalten bleiben sollen. Aus hier sind die Bestimmungen der Einheitlichkeit der Aufsicht sind wir durchaus zu haben, wir überwiesen.
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Ländern billigen die
in chen einzelnen wäre eru ſehr verſchieben und eine reichs gejer Versicherungen, bis zu einem gewiſſen Grade außerhalb des( Dentſchrift über die Ausführung ber seit dem Jahre 1876 craffenen ist eine einheitliche Regelung der Besteuerung angesichts der Rahmens dieses Gesezes bleiben. Auch darüber lassen wir mit uns Anleihegejezze, Uebersicht der Reichsausgaben und-Einnahmen für heute vielfach bestehenden Doppelbesteuerung von Versicherungs- reden, daß ein besonderes Aufsichtsamt für die Privatversicherungen das Rechnungsjahr 1899, Gefeßentwurf Stintelen, betreffend Alendegesellschaften. Mit den Bestimmungen über die Konzessionserteilung eingeführt wird. rungen des Gerichtsverfassungs- Gesezes und der Strafprozeß- Ordund eventuellen Zurückziehung sind wir im allgemeinen einverstanden, mung). Schluß 54 Uhr. nur darf der Passus nicht im Gesez bleiben, wonach die Konzession bersagt werden kann, wenn vom Standpunkt des Gemeinwoh13" Bedenken gegen den Zweck des Unternehmens zu erheben sind. Das ist ein viel zu unbestimmter Ausdruck.
Abg. Rettich( f.):
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Hunnenbriefe.
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Trogdem lehnen wir den Entwurf a limine ab, weil darin Nebenzwede verfolgt werden, die im Entwurf und in den Motiven allerdings nicht ausgesprochen werden.( hört! hört!) Das Bedenkliche an dem Gesez ist für uns, daß unter die Bestimmungen desselben fämtliche Arbeiterorganisationen fallen, Aus weiteren uns im Original zur Verfügung gestellten Briefen so weit sie Unterstügungen irgend welcher Art Reise- Unter- von Khalileuten citieren wir heute die folgenden Stellen: stügungen, Krankens, Invalidengelderzahlen. Dies wird möglich Auch meine Freunde schließen sich dem Antrag auf Kommissions- dadurch, daß man den Ausdruck Versicherung" zunächst überhaupt Hier( in Tientsin ) sah man zum größten Teil die Häuser beratung an. Die vielen Einwürfe, die gegen das Gesetz von seiten nicht definiert hat, und wird möglich auf Grund des ungeheuer weit niedergebrannt und eingestürzt und die Chinesen halten sich in den der Versicherungsgesellschaften erhoben worden sind, werden wir in gefaßten§ 6, der verlangt, daß die Erlaubnis für Versicherungs: noch übergebliebenen Häusern auf und werden von den kriegenden der Kommission zu prüfen haben, wir dürfen aber nicht vergessen, geschäfte nachgesucht werden muß von allen Nationen zur Arbeit des Tags über anfgegriffen und des daß vor allem die Interessen der Versicherten gewahrt werden fonen, Vereinigungen, welche die Versicherung ihrer Abends wieder ohne zu bezahlen und zu füttern fort müssen. Ich beantrage eine Kommission von 21 Mitgliedern. Mitglieder nach dem Grundfake der Gegenseitigkeitsbetriebe gejagt..." ( Bravo ! rechts.) wollen, wenn diese Vereinigungen auf eine geschlossene Mitglieder- Wir waren nicht im stande bei der Hize diese isten Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frf. Vp.): zahl nicht beschränkt sind und in der Form von Versicherungs- alleine zu transportieren und wir machten uns 6 Mann Wir haben eine ganze Reihe von Bedenten gegen die Vorlage. vereinen auf Gegenseitigkeit errichtet sind. Dieser§ 6 ist so weit auf den Weg und erstürmten ein Chinesendorf. Hier sah es sehr Vor allem verstehen wir es nicht, daß die öffentlichen Societäten gefaßt, daß unter ihn nicht nur die gesamten Arbeiter- traurig aus, denn vor Geruch und Leichen von Hunden von dem Gesetz ausgeschlossen sind. Dieser Schutz der öffentlichen Organisationen, sondern noch vielmehr fällt; zum Gesellschaften bedeutet einen Schritt zur Verstaatlichung und Beispiel zwei Personen verabreden sich, daß sie Zeit ihres und Menschen war kaum durchzukommen. Wir erstürmten Monopolisierung des Versicherungswesens, die ja vielleicht Lebens gegenseitig die Garantie übernehmen, im Gefahrsfall mindestens an 30 noch stehende Häuser und hatten nach einer Stunde den Herren auf der äußersten Linken für einander ganz erwünscht wäre. materiell einzutreten. Sie gehen auf das Arbeit ca. 16 Chinesen zusammen. Dann konnten wir vor Gestant nicht Die allgemeine Einführung der Konzessionspflicht war ja durchaus Standesamt und schließen eine Ehe und bilden damit eine mehr weiter und trieben das Volk wie das Vich, denn ohne wünschenswert, es hätte aber flar in dem Gesetz ausgesprochen Personenvereinigung, die eine Versicherung auf Gegenseitigkeit ab- zu schlagen oder mit dem Gewehr zu stoßen war dieses Volk werden sollen, wie die Gesellschaften ihre Normen fassen müssen, schließt.( Große Heiterkeit.) Und diese Vereinigung braucht auch nicht mitzukommen. Auch wurde einer welcher den Versuch damit ihnen nicht die Konzession versagt wird. Solche Kautschul- nicht einmal auf eine geschlossene Mitgliederzahl beschränkt zu sein, machte auszureißen, vor den Augen der andern bestimmungen wie diejenige: die Konzeffion fann im Intereffe des wenn man an den kommenden Zuwachs denkt.( Erneute große fchoffen.. Gemeinwohls" verfagt werden, haben nicht den geringsten Wert und Heiterkeit.) Vor allem wird also jede Gewerkschaft in Bu Hier in Peking gehen wir wenn wir irgend etwas haben tönnen leicht gemißbraucht werden. Wenn zum Beispiel ein Ver- funft die Erlaubnis der Aufsichtsbehörde nachsuchen müssen, ficherungsanstalts- Besitzer der socialdemokratischen Partei angehört, und sie kann ihr versagt werden. Sie muß einen Fonds wollen, in ein noch bewohnbares Haus und nehmen den soll ihm dann die Konzession mit Rücksicht auf das Gemeinwohl nachweisen, dessen Höhe von der Aufsichtsbehörde bemessen Chinesen vor der Nase weg, was wir haben wollen. bersagt werden? Ueber die Präventivkontrolle haben wir allein in wird. Auch Kaution tann von ihr verlangt werden. geht es mit alles und wenn einer was sagt, so giebt cs Hessen- Nassau fünf verschiedene Gesetze. Diese Kontrolle ist aber alles Dinge, wodurch man die sonst schon geringe positive Thätigkeit gleich Hiebe..." durchaus wertlos.( Sehr richtig! bei den Freifinnigen.) So ist aber der Gewerkschaften von vornherein unmöglich macht. Mit dem Aus den Hunnenbriefen, die wir in andren Blättern finden, auch gefährlich und chifanös für die landwirtschaftliche Bevölkerung. preußischen Versicherungsgesetz sind die Arbeiter- Organisationen schon seien folgende weitere Proben mitgeteilt: Die Fälle tommen häufig vor, daß, wenn Einwendungen erhoben in Konflitt gekommen.( Sehr richtig! links.) Doch in diesem Gesetz werden, der Bauer wochenlang dafizt. Er erhält im Schadensfall ist bestimmt, daß dann eine Versicherung vorhanden vorläufig nichts und muß warten, bis die Entscheidung kommt. ist, wenn der Versicherte ein flagbares Recht gegen Genau so ist es mit der Auszahlung, auf die der Bauer rechnen den Versicherer hat. Als Mitte der 80er Jahre die ersten Keime der muß und die er dann erst nach Wochen erhält, wenn eine Entscheidung Gewerkschaftsorganisation vorkamen und die Polizeibehörde nicht getroffen worden ist.( Bravo ! bei den Freisinnigen.) wußte, wie sie dieselben niederhalten konnte, da versuchte fie, ihnen auf Grund dieses Gesetzes beizukommen. Im Frühjahr 1886 Abg. Schrader( frs. Vg.)[ sehr schwer verständlich]: tam an eine größere Reihe von Organisationen die AufAuch wir bedauern es, daß die öffentlichen Versicherungs- forderung, sie sollten um Erlaubnis für ihre Unterstüßungsanstalten nicht in das Gesetz mit einbezogen worden sind. einrichtungen einkommen. Co erging auch ein Urteil Das bedeutet eine ungerechte Bevorzugung dieser Gesellschaften. Es des Oberlandesgerichts in Naumburg , welches sich auf die Seite der herrscht überhaupt eine zu große Bevorzugung der Einzelstaaten zu Bolizei stellte und das preußische Gesez so auslegen wollte, Ungunsten des Reichs, wie die verschiedensten Bestimmungen über daß die Gewerkschaften die Gewerkschaften darunter fielen; nur das Oberdie Erhaltung landesgesetzlicher Vorrechte beweisen. Auch ich bin verwaltungsgericht und Kammergericht hielten daran fest, daß unter Gegner der Zusammensetzung des Aufsichtsrats, wie die Vor- teinen Umständen die Gewerkschaften unter das Gesetz zu stellen seien. lage sie vorschlägt, aus denselben Gründen wie die Herren Am 3. Januar 1889 erging ein Urteil des Ober- Berwaltungsgerichts, Vorredner. Es ist mit Recht darauf hingewiesen worden, in dem sich eine Stelle findet, die ziemlich direkt gegen die Praxis wie große Mängel auf dem Gebiete des Besteuerungswesens bestehen. der Verwaltungsbehörden gerichtet war. Es heißt da: Nach dem Hier wird die Kommission mit den Aufräumungsarbeiten zu thun gewöhnlichen Sprachgebrauch find solche namentlich unter Berufshaben. Ich hoffe, daß die verbündeten Regierungen einen Teil der genossen nicht selten vorkommende Vereine, welche aus einem von den Ausstellungen gern berücksichtigen und die sich herausstellenden Mitgliedern zusammengebrachten Fonds im Bedürfnisfalle ihre MitSchäden beseitigen werden. Nach dieser öffentlich rechtlichen Regelung glieder unterstügen, nicht Versicherungsanstalten". aber, so hoffe ich, möge baldigst eine privatrechtliche Regelung des Versicherungswesens erfolgen.( Bravo ! bei den Freifinnigen.)
Staatssekretär Graf Posadowsky:
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In dem ultramontanen Wiesbadener Boltsblatt" wird folgender, Tientsin 2. Oftober, datierter Brief veröffentlicht:
Patrouille stehen wir genug und mancher Chinese läßt nachts sein Leben, wenn er sich innerhalb des Lagers erblicken läßt; denn unbarmherzig wird jeder niedergeschoffen oder gestochen, der fich blicken läßt. Wenn wir Posten stehen, haben wir geladen und aufgepflanzt. Die ganze Nacht kracht cs! Morgens findet man überall Leichen, sowohl von Chinesen, als auch von europäischen Soldaten; denn Boger treiben sich genug umber. Wir haben vro Mann 150 Patronen. Bei Tag lassen wir die Chinesen arbeiten. Alles müssen sie thin. Cine Tracht Prügel ist ihr Lohn. Esel und Wagen haben wir ge= lagert, um unsre Sachen zu transportieren."
Briefs vom 15. September: Nach der„ Ostdeutschen Volkszeitung" lautet der Schluß eines
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" Jetzt haben wir uns mit den Lumpen schon einzurichten gewöhnt, fie müssen uns zur Kurzweil alles machen. Verfchiedene begriffen ganz gut; andre wieder nicht, nun, dafür haben wir hier sehr schöne Rohrstöcke, die helfen fofort."
Lauschaer 8tg." veröffentlicht: In dem an den Apotheker Das Schweigegebot wird auch durch einen Brief bestätigt, den Lauscha gerichteten Brief heißt es: und drangen dann bis Tientsin vor. Ich würde Ihnen die grausamen Zustände gern mitteilen, aber leider dürfenteine Kriegsgeheimnisseheimgeschrieben werden...."
„ Das Feuer der Artilerie wird schwächer dann gingen wir mit Hurra bor da springen sie vor Angst über die Mauern die 10 Meter hoch war. Das Bateileon ist verteilt worden um die Thore zu suchen da wir nun rein kommen, haben wir alles was uns in Weg gekommen ist, niedergeschossen und in Brand gesteckt. Das war sehr schön, da habe ich meinem Zorn ausgelaffen. Die Kerls habe ich durchgeftochen, daß das Bajonett hinten naus geschaut hat, das macht und Spaß. Wir haben 10 Verwundete und einen Toten gehabt und ein Leutnant von unsrer Kompagnie hat einen Schuß und einen Lanzenstich erhalten....
Nach dieser Entscheidung ist es um so auffallender, daß der§ 6 dieses Gesetzes wieder so weit gefaßt ist, daß auch Arbeiterorganisationen darunter fallen können.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Ich kann mich im allgemeinen auf die ausführliche Begründung Das würde sogar der Fall sein, wenn sie nur Streifunterstützung beziehen, die diesem Gefeßentwurf beigegeben ist. Die Ausdehnung der gewähren, denn schließlich sind die gesammelten Streitfonds für und auf Grund Regelung auf die öffentlichen Versicherungsanstalten ist nicht erfolgt fälle, bie man nicht voraussehen kann, für einen Briefe eines Freiwilligen aus Beting, 21. September seien folgeter Aus einem im Nürnberger Anzeiger" veröffentlichten mit Rücksicht auf die großen Schwierigkeiten, die infolge der eine solche Auslegung bietet vielleicht die Zusammensetzung des Auf- Stellen entnommen: der Gegenseitigkeit gesammelt. Nun fagt man, Schuß gegen territorialen Verhältnisse sich daraus ergeben würden. Die Hauptfache war die Herstellung der Freizügigkeit und Rechtseinheit für die fichtsamts. Ich sage, gerade im Gegenteil ist das Aufsichtsamt bon diesem Gesichtspunkt aus eine sehr gefährliche privaten Versicherungsanstalten, dies wurde von den Anstalten selbst Einrichtung.( Sehr gewünscht und diesem Verlangen kommt das vorliegende Gesez nach. Er kann Direktiven erteilen, die für die ganze Arbeiterrichtig! Socialdemokraten.) Eine Regelung der privatrechtlichen Seite des Versicherungswesens ist bewegung verhängnisvoll werden fönnen, es kann dazu borläufig nicht vorgesehen. Daß die Präventivkontrolle bon zweifelhaftem Wert ist, gebe ich durchaus zu. Die Statistik beweist energisch gegen die Arbeiterorganisationen vorzugehen, die Kassen tommen, daß in einer bewegten Zeit, wo der Regierung daran liegt, aber doch, daß eine große Anzahl Brände Spekulationsbrände sind. ( Sehr Man hat die Doppelbesteuerung gerügt. Gewiß tönnen in den dieser Gewerkschaften einfach konfisciert werden. Unter diesen Umständen richtig! bei den Socialdemokraten.) jezigen Zuständen große Härten liegen, aus taktischen Gründen aber sollten auch andre Parteien für ein derartiges Gesetz tein empfehle ich, diese Frage der Regelung durch ein Specialgefeß zu Interesse haben. Vielleicht hat man nicht gewußt, daß dies Gesetz überlassen. Allgemeine Regeln darüber aufzustellen, wie im einzelnen einer solchen Auslegung fähig ist.( Lachen bei den Socialdemokraten.) die Versicherung zu führen ist, ist ganz unmöglich. Hier soll der Privat- wußte man es aber, dann hätte man es offen fagen müssen, daß versicherungsrat eintreten, dem hervorragende Praktiker angehören werden. Wir sind bereit, über Aenderungen in der Kommission zu haben, unter dies Gesez beziehen will. Die Mißerfolge, die die man auch die Gewerkschaften, soweit sie Unterstügungs- Einrichtungen berhandeln, bitten aber nicht ganz neue Materien in das Gefes haben, unter dies festen Kampf gegen die Arbeiterorganisationen aufzunehmen. Speciell kann ich erklären, daß eine Einbeziehung erlitten hat, scheinen sie veranlaßt zu haben, nunmehr auf einem der öffentlichen Versicherungsanstalten in dies Gesez das Zustande Umwege ihr giel zu erreichen.( Sehr gut! b. d. Soc) Gegen diese kommen desselben gefährden würde.( Sört! hört! bei den Frei- Politik der Hinterthür müssen wir energisch Front machen.( Lebfinnigen.) hafter Beifall bei den Socialdemokraten.) Abg. Calwer( Soc.):
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Geheimrat Gruner:
Die Annahme, daß, da die Vorlage einen starken Schritt zur Verstaatlichung des Versicherungswesens thut, sie deshalb von uns mit ( Burufe bei den Socialdemokraten: Denkschriftenmann!) Genugthuung begrüßt werden würde, ist schon deshalb irrig, weil die Zunächst muß ich dem Herrn Vorredner gegenüber betonen, Vorlage dem Gedanken der Verstaatlichung viel zu wenig entgegen- daß die Regierung es gerade für einen großen Vorzug des tommt, wenn sie auch durch Einführung der Staats aufsicht in gewiffer Entwurfs hält, daß er zur Frage der Verstaatlichung Beziehung einen Fortschritt darstellt. Keine wirtschaftliche Einrichtung des Versicherungswesens feine Stellung nimmt, fondern drängt ihrem innersten Wesen nach so auf Verstaatlichung wie gerade sich der Verstaatlichung gegenüber völlig neutral verhält. das Versicherungswesen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Was zweitens der Herr Abg. Calwer über seine Befürchtung, das Der Umfang der Versicherten muß möglichst groß sein; je größer gewertschaftliche Unterstützungswesen könne nach§ 6 tonzeffions die Zahl der Versicherten, desto feiner das Risiko, desto größer pflichtig gemacht werden, ausgeführt hat, ist nicht richtig. Es hat die Entschädigungsmöglichkeit. Ich wundere mich, den verbündeten Regierungen fern gelegen, zu un gunsten des Gedaß keiner der Vorredner diese Notwendigkeit der Verwertschafts- Unterstüßungswesens Paragraphen in die Vorlage zu bringen. Staatlichung betont hat. Sind doch bürgerliche National- Daß dieses Unterstützungswesen nicht von den Wirkungen des§6 ötonomen von dem Range Adolph Wagners gerade betroffen werden kann, war gar nicht nötig auszusprechen, für die Verstaatlichung der Versicherung eingetreten. Die Ver- da ein Urteil des Kammergerichts vom 19. November 1888 und des staatlichung tann auch nicht an den gegenwärtigen partikular- Ober- Berwaltungsgerichts vom Januar 1889 vorliegt, das ausdrückpolitischen Grenzen halt machon Ein kleiner Staat tann leistungs- lich das gewerkschaftliche Unterstügungswesen, da es sich dabei nicht
Der Würzburger General Anzeiger" steuert zu der Sammlung von Hunnenbriefen zwei Stücke bei. In dem einen, Beting, den 29. September datiert, liest man:
Alles ist zerschoffen und verwüftet. Die Dörfer sind niedergebrannt, da steht auch kein ganzes Haus mehr. Die toten Chinesen liegen so herum und verwesen, die ganze Luft ist verpestet von den erschossenen Chinesen. Wird auch keiner begraben. In dem Beiho- Fluß kommen die Leichen nach Hunderten angeschwommen und fäuft man Wasser daraus wie ein Stüd Vieh in der folossalen Hize. Das Wasser hat eine ordentliche Fetttruste von den verfaulten Leichen und dennoch ist man froh, daß man nur noch dieses Wasser zum Trinken hat, wenn es auch lehmentrüb ist. Bis unsre Liebesgaben bis Peting transportiert werden, dauert es furchtbar lange! Von Straße ist keine Spur. Wir gehen den ganzen Tag aufs Rauben, Morden und Plündern aus. Ich sehe so sehr schlecht aus. Vierzehn Tage lang nichts wie Blut gemacht und ging doch immer mit zum Gefecht. Bis jetzt habe ich fiebzehn Boger erfchoffen, zwölf in dem Straßenkampf. In der Festung da schoß einer auf mich auf 20 Meter und traf mich nicht. Ich hatte ihn aber gleich mit einem Schuß durch den Hals zu Boden gestreckt und vor lauter Wut st a ch ich ihm das aufgepflanzte Seiten gewehr in den Rücken und drückte noch einen Schuß Yos, wo er dann ganz zerfeht vor mir lag, daß ihm die Ge= därme zum Balg rausliefen. Wir sind überhaupt furchtbar grausam gegen die Kerls. Wer uns in die Finger