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Volksblatt. Freitag, 30. November

Ur. 279. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

Stadtverordneten   Versammlung.

=

33. Sigung vom Donnerstag, 29. November 1900, nachmittags 5 hr.

Die nengewählten Mitglieder Bezirksvorsteher Giese und Kaufmann Friedberg werden vom Vorsteher Dr. Langerhans

in längerer Rede in ihr Amt eingeführt.

Ju den Ausschuß für die die Wohnungsfrage betreffenden Beratungsgegenstände sind u. a. auch gewählt die Stadtverordneten Singer und Heimann. Vorsitzender des Ausschusses ist Stadtv. Mommsen, Stellvertreter Stadtb. Singer.

Nachträglich ist die Berichterstattung des für die Vorbereitung der

Neuwahl eines Stadtschulrats ( für Bertram) niedergesetzten Ausschusses auf die Tagesordnung gestellt worden. Der Ausschuß hat, nachdem offiziell fonstatiert worden, daß zum 1. April 1901 auch Stadtschulrat Fürstenau aus dem Amt scheiden werde, die Organisationsfrage generell besprochen und folgende Beschlußfaffung vorgeschlagen:

" Da das gesamte Schulwesen in Berlin   einen solchen Umfang angenommen hat, daß zwei Schulräte zur Leitung desselben nicht mehr ausreichen, so ersucht die Versammlung den Magistrat um eine Vorlage darüber, ob und welche Aenderungen derselbe hierin vor­zunehmen für geeignet hält."

Stadtv. Kreitling erklärt, zu seinem Bedauern den Ausführungen Singers beitreten zu müssen.

Vorsteher Dr. Langerhans: Was Singer gefagt hat, ist dem Sinne nach richtig( Große Heiterkeit), aber er hätte ja die Burüd verweisung an den Ausschuß beantragen können.

Stadtv. Dinfe: Ich bin nicht der Untergebene der Mehrheit des Ausschusses an dieser Stelle und lasse mir in dieser Beziehung auch von Herrn Singer feine Vorschriften machen. Ich konnte zu meiner Erklärung nicht früher zum Worte tommen.

Stadtv. Singer: Der Referent ist der Vertreter des Ausschusses und muß als solcher dessen Beschlüsse verteidigen. Der Leiter einer Bersammlung wie der unsrigen ist auch zur Wahrung der Rechte der Ausschüsse da, und es ist eine Beeinträchtigung dieser Rechte, wenn nach geschlossener Diskussion der Referent ſeinen Ausschuß im Vorsteher Dr. Langerhans bleibt auf seinem Standpunkte stehen.

Stiche läßt.

Bom Stadtv. Preuß läuft ein Antrag ein, die Sache an den Ausschuß zurückzuverweisen. Stadtv. Preuß begründet kurz diesen Antrag, der indes abgelehnt wird.

Der Antrag Cassel findet darauf die Mehrheit.

Der Vorsteher bringt das Dankschreiben zur Kenntnis, welches die Kaiserin Friedrich   aus Anlaß des Glückwunsches zu ihrem Geburts­tag an die Versammlung gerichtet hat.

Der Ausschuß zur Vorberatung der Vorlage wegen Weiterführung der Kaiser Wilhelmstraße bis zur Lothringerstraße

1900.

Der Vorsteher weist darauf hin, daß hiernach die Bersamm lung nur noch energischer auf der Durchführung des Projekts bestehen dürfte( Buftimmung). Obwohl Stadtv. Schwalbe unter Beifall die sofortige Annahme empfiehlt, beschließt die Mehrheit Ausschuß­beratung. Auf dem Grundstück des

Siechenhauses

in der Fröbelstraße sollen im Hause V1 Kellerräume zu der vorhandenen Pläge notwenig ist. 3ohnzweden hergerichtet werden, da eine weitere Bermehrung Die Kosten sind auf 15 100 m. veranschlagt. In der Debatte, die sich noch gegen 9 Uhr 15 100 m. veranschlagt. In der Debatte, die sich noch gegen 9 Uhr über diesen Gegenstand entspinnt, führt u. a. Stadtv. Wurm eine Reihe hygienischer Bedenten gegen die Herrichtung von Kellerräumen zu Wohnungen ins Feld. Es sei nicht angängig, Näume, in denen Gasöfen brennen, als Schlafräume zu verwenden, wenn feine Ableitung für das verbrannte Gas vorhanden sei. Auch würden diese Wohnräume der offenen Fenster entbehren. Stadtrat Mielenk sucht diese Anstände zu entkräften. Stadtv. Mommsen: 230 ein Gasofen aufgestellt ist, muß für Ventilation gesorgt sein, ein Techniker, der das nicht thut, gehört auf gehängt(!). Die Vorlage wird angenommen. egen eingetretener Beschlußunfähigkeit wird die Sizung abs gebrochen. SHED THO

*

Die geplante Erweiterung der Baupolizei- Ordnung für Der Gegenstand wird vorweg erörtert. die Vororte soll, wie es heißt, den Landgemeinden in erster Linie Oberbürgermeister Kirschner: Im Magistrat sind wir darüber ganz oder teilweise den ländlichen Charakter bewahren, Häuser­flar geworden, daß Herr Vertram eine so große Arbeitskraft gewesen ist, daß es fraglich ist, ob sein Nachfolger allein die Arbeit bewältigen hat sich nach zwei Sigungen mit 10 gegen 5 Stimmen gegen das fasernen von ihnen fernhalten und den Bau kleinerer, gefunder tann. Der Magistrat hat nun nicht die Absicht, die Verstärkung der sogenannte Cohn- Seelingsche Projekt und mit 9 gegen 5 Stimmen Wohnhäuser auch für Minderbemittelte fördern. Für die ( Entwurf des Stadtbaurats Städte Charlottenburg und Schöneberg   ist die landhausmäßige Be Arbeitskräfte durch die Schaffung einer dritten Stadtschulrats- für das Magistratsprojekt 4a stelle zu gewinnen. Das Kollegium ist schon so zahlreich. Strause) entschieden. Legteres sieht statt der früher in Erwägung bauung bereits vor acht Jahren in manchen Bezirken vorgeschrieben geradlinigen Verlängerung im Zuge der Koblant worden, damit nicht alle Stadtteile so dicht bebaut werden, daß es nicht wohl weiter vermehrt werden fann; aber es gezogenen läßt sich sehr wohl ermöglichen, z. B. eine neue Arbeitskraft straße eine gabelförmige Verlängerung vor, da zugleich mit der daß die Allgemeinheit schweren Schaden erleidet. Einen großen für das Fortbildungs- und Fachschulwesen zu gewinnen, die unter Aufteilung des Scheunenviertels entsprechend den Forderungen Einfluß auf die Stellungnahme der staatlichen Behörden sollen Fest­der Oberleitung eines Stadtschulrats dieses Ressort verfähe.( Sehr der Polizeibehörde neue Verkehrswege aufgeschlossen werden stellungen des Statistischen Amts der Stadt Charlottenburg ausgeübt richtig!) Auch andre städtische Verwaltungen verfahren so. Heute müßten. An der Gabelung soll ein Platz angelegt werden. Nach haben, aus denen sich ergab, daß die Sterblichkeit der Kinder schon über diese Frage zu entscheiden, wäre verfrüht; zuvor müssen den vom Stadtbaurat vorgelegten Tagen würde das Projekt Cohn in den am dichtejien bewohnten Bezirken ganz riesig ist, während in die Personen der beiden Schulräte feststehen. Seeling bei durchweg 22 Meter Breite der Hauptstraßen um den besseren" Gegenden so überaus günstige Berhältnisse herrschen, Stadtv. Singer( Soc.): Ich bitte, dem Ausschußantrag zuzumindestens 3 Millionen teurer fein als das Projekt des Magistrats; daß eine niedrige Durchschnittsgiffer erzielt wird und Charlottenburg   um stimmen, der durch die Ausführungen des Oberbürgermeisters nicht im übrigen ist gegen das erstere hauptsächlich geltend gemacht diefer befferen" Gegenden willen für eine der gesundesten Städte erschüttert ist. Wir müssen auf dem Gebiet unires Schulwesens eine worden, daß es die Gabelung innerhalb der ehemaligen Thore gilt. Amtliche Erklärungen, auch über die Einzelheiten, fehlen noch. größere Anzahl leitender Männer haben, darüber war auch im Aus- stattfinden laffe und feinen Platz vorfehe. Dem Krauseschen Projekt Der Volls- Zeitung" zufolge soll die landhausmäßige Bebauung ichuß feine Meinungsverschiedenheit. Bei den folossalen Wer ist dagegen zum Vorwurf gemacht worden, daß es 10 spitze Eden eingeführt werden in: Birkenwerder  , Hermsdorf  , Hohen- Neuendorf.  änderungen des Schulwefens infolge des Wachstums der Stadt in zeigt gegenüber nur 5 des Projekts Cohn- Seeling. Der Ausschuß Lebnis, Potsdamer Forst, Rosenthal, Rubleben, Spandauer Forst den letzten Jahrzehnten und besonders bei der Ausdehnung unires hat auch den Antrag, mit dem Cohnschen Finanztonsortium wegen und Tegel  - Schloß. Teil- Baubeschränkungen sollen, abgesehen von Charlottenburg   und Schöneberg  , eintreten in Dalldorf, Düppel, Fortbildungs- und Fachschulwesens, welches sich von Tag zu Tag des Verkaufspreises in Verbindung zu treten, abgelehnt. weiter entwickelt, müssen fräftige und Stadtv. Baumeister Stapf( alte Linke) tritt gegen das Krausesche Friedenau  , Groß Lichterfelde  , Lankwiz, Mariendorf  , Neuendorf, energische Männer die Spize gestellt werden. Es sollte ausdrücklich Projeft IVa und für das Cohnsche ein. Die zehn spigen Winkel Rieder Schönhausen, Bankow  , Schmargendorf  , Stegliß, Stolpe  , ausgesprochen werden, daß, soweit die Versammlung in Frage feien ein Fundamentalfehler des ersteren, auch sei der Plaz nach Südende, Tegel  , Tempelhof  . Wilmersdorf   und Zehlendorf  . Außerdem fonimit, man für alle Steformen eintritt, welche notwendig diesem Projekt viel zu flein und gewähre keinen Raum für das dort wird eine große Zahl von Ortschaften im Osten und Südosten der find im Interesse der Schule selbst und ihrer Besucher. Im Aus- projeftierte Denkmal. Die Kostenberechnung des Stadtbaurats laffe das Reichshauptstadt von der Erweiterung der Baupolizei- Ordnung be­schuß ist die Frage der Vermehrung des Magistrats ventiliert worden. Cohn- Seeling- Projekt als unverhältnismäßig teuer erscheinen, für die troffen werden. Auf einen Umstand ist dabei schon jezt hinzuweisen: Es wäre doch wohl kein Unglück, wenn das Kollegium um einige Zukunft fomme es aber lediglich darauf an, welches Projekt die Soll die Reform die erhoffte Wirkung erreichen, so muß mit ihr auch eine Herabsetzung der Eisenbahn- Vororttarife Hand in Hand Mitglieder vermehrt würde. Bedauern muß ich, daß der Magistrat Berkehrsfrage zweckmäßiger gelöst hat. Stadtbaurat Krause: Es handelt sich hier allerdings um Auf- gehen, und was die Haupsache ist, eine wirkliche Wohnungs­uns seine Meinung nicht in einer besonderen Denkschrift mitgeteilt hat. Es handelt sich um die Abänderung der Organisation eines der teilung des Scheunenviertels vor allem aber doch um die Schaffung neuer, reform muß den Minderbemittelten" auch Gelegenheit bieten, wichtigsten Zweige der städtischen Verwaltung; da hätten wir doch besserer Verkehrswege. Die Ringstraße wird bei dem Projekt Cohn für erschwingliches Geld den Gesetzen der Hygiene gemäß wohnen die Mitteilung seiner Ansicht ohne Provokation von unsrer Seite mit der Linienstraße in Verbindung gebracht, so daß an dieser zu können. Wie weit sind wir aber davon noch entfevit! erwarten dürfen. Die Mitteilungen des Oberbürgermeisters Areuzung ähnliche Zustände entstehen würden, wie sie jetzt am reichen für unfre Entscheidung nicht aus. Er meint, wir tönnen Rosenthaler Thor vorhanden sind. Nach dem Projekt Cohn sind 154, Aenderungen erst vornehmen, wenn die beiden Stellen besetzt sind; nach Projeft IVa nur 117 Grundstücke anzukaufen. Ich habe ich behaupte im Gegenteil, wir müssen diese Organisationsfrage ent thatsächlich bei meiner Rechnung auch gleiche Verkaufspreise an­scheiden, bevor wir die Personen wählen, denn wir müssen doch genommen. iviffen, für welchen Arbeitszweig wir die Personen wählen. Wenn je ein günstiger Beitpunkt für eine solche Organisationsänderung da war, dann ist es der jetzige Moment, wo beide Schulratsstellen frei

an

werden.

Stadtv. Caffel( Alte Linke): Meine Freunde halten die schleunige Wahl von Schulräten unbedingt für notwendig, damit die Ver waltung nicht im Stiche gelaffen werde. Vertretung durch andre Magistratsmitglieder ist ganz unthunlich. Es müssen geeignete, tüchtige Männer gewählt und ihnen tüchtige Hilfskräfte zur Seite gestellt werden. Der vom Oberbürgermeister angedeutete Ausweg scheint ja praktisch zu sein, eventuell sind auch wir für einen dritten Schulrat, aber wir halten die Frage noch keineswegs für spruchreif. Nachdem der Magistrat sich heute schon geäußert hat, ist die Annahme des Antrags überflüssig. Ich beantrage:

Die Versammlung fieht durch die heutige Erflärung den Ausschuß antrag als erledigt an und ersucht den Ausschuß, die weiteren Schritte zur Bornahme der Wahl eines Schulrats zu bewirken." Es fäme fonft lediglich auf eine Verschleppung hinaus.

Stadtv. Mommsen( Fraktion Spinola) stimmt mit der großen Mehrzahl seiner Freunde dem Ausschusse zu und hat nur leise Be­forgnisse, daß die Stadt mit dem Projekt sehr belastet werden wird. Er empfiehlt, die Ausführung auf dem Wege der Anleihe zu betreiben.

Stadtv. Hugo Cache fann sich noch immer nicht für das Brojekt IVa erwärmen. Er zieht das Projekt Cohn durchaus vor und nimmt den im Ausschusse abgelehnten Antrag wieder auf, mit dem Cohnschen Finanzkonsortium wegen der von diesem zu ge­währenden Verkaufspreise für die neuen Baustellen nach dem Magistratsprojekt zunächst in Berbindung zu treten.

Stadtrat Hirsekorn: Daß event. die Anleihe genehmigt wird, unterliege feinem Zweifel. Oberbürgermeister Kirschner: Herr Cohn hat uns zwar frei. gestellt, mit seinem Stonfortium zu verhandeln, aber was es uns bieten wird, wird uns nicht gesagt; wir sollen uns also gewiffer maßen dem Konsortium mit gebundenen Händen ausliefern. Das ist eine der Stadt unwürdige Zumutung.( Lebhafte Zustimmung.). Stadtv. Haberland, der von seinem Projekt der Verlängerung der Kaiser Wilhelmstraße zur Straßburgerstraße zurüdgekommen ist, empfiehlt jetzt das Krausesche Projekt, das ebenso zweckmäßig wie das Cohnsche und drei Millionen billiger sei.

Oberbürgermeister Kirschner: Wir brauchen doch wieder einen Schulrat, der im stande ist, das Gemeindeſchulwesen zu leiten, und dieses erfordert allein eine volle Arbeitskraft. Es bedarf alio eines Mannes, der hervorragend tüchtig ist für das Volksschulwesen. Für die gegenwärtige Wahl ist die Sache also vollständig spruchreif. So Stadtv. Alt wünscht, daß der Magistrat auf Grund des ist der historische Vorgang. Was weiter tommen kann, das lassen Sie die Sorge der zweiten Wahl sein.

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Lokales.

Die Stadtverordneten Versammlung

tönnen, daß

der Magiftrat,

der

COTS

hatte in ihrer geftrigen Sigung Stellung zu nehmen zu dem bei Gelegenheit der bevorstehenden Pensionierung der Borschlag, bie Leitung des städtischen Schulwefens beiden Stadtschulräte in andrer Weise als vorher 8 ordnen. Der zur Vorbereitung der Stadtschulrats- Neuwahl eine Vorlage zu ersuchen. Vorschlage den Magistrat um eingesetzte Ausschuß empfahl der Versammlung, zu diesem Herr Oberbürgermeister Kirschner war in der Lage, sofort erklären 311 fich mit dieser Herr Oberbürgermeister Kirschner war in der Lage, sofort erklären Angelegenheit bereits früher beschäftigt habe, von der Schaffung einer dritten Stadtschulrats Stelle nichts wiffent wolle. Ueberhaupt müsse man erst bie neuen Stadtschulräte haben, ehe über den Vorschlag einer Aenderung in der Verteilung der Ver­Angelegenheit von so hervorragender Wichtigkeit kurzerhand und mit waltungsgeschäfte entschieden werden könne. Diefem Versuch, eine leicht wiegenden Gründen abzuthun, trat unser Genosse Singer scharf entgegen. Aber bei der Mehrheit der Versammlung fand die Taktik des Oberbürgermeisters verständnisinnige Unterstützung. Die Mehrheitsfrak tionen haben sich, noch ehe der Ausschuß zusammentrat, bereits über den ihnen der Ausschußantrag natürlich unbequem sein. Als Herr Cassel die Nachfolger des Herrn Bertram geeinigt; unter solchen Umständen mußte Resolution beantragte, die Angelegenheit sei durch die Erklärungen des Cohnschen Projekts eine Vorlage betr. die Fortführung der Kaiser der Neuwahl gehen, da ereignete sich das in der Berliner   Stadt­Stadtv. Singer: Wir stimmen für das Magistratsprojekt, wir verordneten- Bersammlung wohl noch nicht Dagewesene, daß selbst der lieben die trummen Wege nicht, welche das Projekt Cohn- Seeling Ausschußberichterstatter( Herr Dinse) in seinem Schlußwort gegen den einschlägt( Große Heiterkeit), sondern halten den geraden Weg für Ausschußantrag sprach, den zu vertreten er von dem Ausschuß beauftragt den besten. Bei der ökonomischen" Weise, wie der Magistrat die war. In einer sehr erregten Geschäftsordnings- Debatte wahrte Singer Wohnungsfrage ventilieren will, ziehen wir auch deshalb das gegenüber den Mehrheitsfraktionen und dem diesmal ungewöhnlich wir wissen, daß dabei für 31 eigensinnigen Vorsteher Dr. Langerhans energisch die Rechte für 31 des Ausschusses. Die Beratung endete mit der Annahme Projekt IVa vor, weil Millionen weniger Häuser abgerissen werden. Was übrigens mit den 10 000 Menschen geschehen, welche aus den event. zu enteignenden Häusern vertrieben werden? Wir müssen iener Saltung des Magistrats gegenüber doppelt vorsichtig sein. Der Antrag Sachs verlangt, schon heute mit einem Finangtonsortium in Verbindung zu treten, das uns sagen soll, welche Preise es uns zahlen Stadtv. Singer: Herr Mommsen scheint mich mißverstanden will, wenn wir ihm die Grundstücke nach 3 oder 4 Jahren anbieten können. zu haben, und ich bin vermessen genug zu sagen, daß das nicht an Es geht doch nicht an, daß das Konsortium schon jetzt die Werterhöhung meinen Ausführungen lag.( Oh, oh!) Wir wollen diese Denkschrift des Bodens estomptiert, die inzwischen eintreten muß. Wir sind des Magistrats haben, um uns auf Grund derselben mit dem nicht dazu da, für Finanzkonfortien gute Geschäfte zu vermitteln. Stadtv. Rosenow( N. 2.) spricht sich namens seiner Freunde Magistrat über die aufünftige Organisation au berständigen, für das Projelt IVa aus. Der Engrosverkehr der Markthalle müsse bevor die Wahlen stattfinden. Ob Ihnen das gefällt, ist eine ganz andre Frage. Wir wollen das Pferd nicht beim Schwanz aber auf jeden Fall beseitigt werden. aufzäumen.( Sehr gut!)

Stadtv. Kreitling: Die Erklärungen des Oberbürgermeisters verschieben die Situation ganz wesentlich. Gegen die Verteilung, wie er fie angedeutet hat, habe ich starte Bedenken; das Fortbildungsschul­wesen schließt sich doch weit inniger an das Volksschulwesen als an das höhere Schulwesen an. Der Antrag des Ausschusses wird keine Verzögerung zur Folge haben. Warum soll uns der Magistrat nicht nächsten Donnerstag feine heutige Erklärung schriftlich geben? Es ist auch nicht gleichgültig, wann wir organisieren. Stadty. Mommsen: Herr Singer und Herr Kreitling find doch zu bureaukratisch, wenn sie bie mündliche Erklärung des Magistrats noch schriftlich vor sich haben wollen. Der Ausschuß ist jetzt infor­miert. Nehmen Sie den Antrag Cassel an!

Damit schließt die Debatte.

Referent Dinfe erklärt, daß er als Urheber des Ausschußantrags nach den Erklärungen des Oberbürgermeisters den Antrag persönlich nicht mehr vertreten fönne.( Unruhe.)

Wilhelmstraße mache.

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der Resolution Caffel. Damit dürfte auch das Schicksal des Borschlags, der diese Debatte hervorgerufen hatte, befiegelt fein. wenn die um Caffel erst die beiden Schulratsstellen glücklich mit ihren Auserforenen besetzt haben werden, dann wird keiner von ihren Auserkorenen besetzt haben werden, dann wird keiner von ihnen mehr für sonstige Menderungen in der Leitung des städtischen Schulwesens zu haben sein.

Die denunzierende Aerztezuuft. and Daß unter den Aerzten ein Proletariat vegetiert, so elend wie nur in irgend einem der liberalen Berufe, ist eine wohl unbestrittene Thatsache. Mag es auch ſtart übertrieben sein, wenn berichtet wird, daß von den Hunderten in Charlottenburg   praktizierenden Aerzten Der Antrag Alt wird gegen etwa 6 Stimmen, der Antrag Sachs nur fünfzig es nach zehnjähriger Praris zu einem Jahres­einfommen von 500 Mart bringen, so wird die in den gegen die Stimmen von H. Sachs und Alt( Heiterleit) abgelehnt, bagegen der Ausschußantrag mit sehr großer Mehrheit anlegten Tagen in die Oeffentlichkeit gedrungene Mitteilung, wonach bei den jüdischen Gemeinden in Berlin   neuerdings mehr als fünfzig genommen. Unterstützungsgesuche von notleidenden Aerzten eingegangen find, wohl durchaus mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Der Bau eines eignen städtischen Amts

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Stadtv. Singer erhebt auf Grund der Geschäftsordnung zur Untersuchung von Nahrungs- und Genußmitteln Selbst der Rechtsanwalts- Beruf dürfte nicht so überfüllt sein, Brotest gegen diese Erklärung des Referenten, der lediglich den sowie von Gebrauchsgegenständen ist von den städtischen wie der der Aerzte in den deutschen Großstädten. Während diese Ausschußantrag zu vertreten gehabt habe. Der Vorsteher hält den Referenten zur Abgabe einer solchen persönlichen Er- Behörden im Frühjahr beschlossen worden. Der Magistrat schlägt mun- im letzten Jahrzehnt um 40 bis 60 vom Hundert an Einwohnerzahl mehr vor, dieses Untersuchungsamt auf dem Grundstück am Mühlen zugenommen haben, ist im gleichen Beitraum eine Vermehrung der flärung für berechtigt; im Namen des Ausschusses habe er sie nicht damm zwischen Fischerstraße und Fischerbrücke für 440 000 m. zu Merateschaft um 91 bis 98 Proz. eingetreten. In Berlin   wohnten abgegeben. errichten, und übersendet zugleich das Programm für die innere voriges Jahr 2814 Aerzte, so daß ein Arzt auf 725 Einwohner fam, Hieran tnüpft sich eine umfangreiche Ausstattung und Organisation. in Charlottenburg   entfiel fogar schon auf 513 Einwohner ein Arzt. Geschäftsordnungsdebatte. Stadtrat Straßmann verliest ein am 28. d, M. eingegangenes Nun ist es tennzeichnend, wie für die meisten bürgerlichen Berufe Stadtv. Singer: Ich bedaure, dem Vorsteher widersprechen Schreiben des Operpräsidenten vom 21. November: Die Minister des so auch für den Aerztestand, daß eine Rettung aus der Not in Während das zu müssen und ich thue es nur des Präjudizes wegen. Es ist Stultus, der Finanzen, für Landwirtschaft und für Handel und bedauerlicher Südwärtserei gesucht wird. ganz unzulässig, daß ein vom Ausschuß bestellter Referent den Aus- Gewerbe haben die Errichtung einer staatlichen Anstalt zur Unter- Proletariat vorausschauend einer Gesellschaftsordnung die Wege schuß in so unerhörter Weise im Stich läßt. Herr Dinse hätte event. suchung von Nahrungsmitteln usw. für Berlin  , Charlottenburg  , Rig- ebnet, welche der wirtschaftlichen Entwicklung angepaßt ist, will die unmittelbar nach der Erklärung des Oberbürgermeisters sein Amt als dorf und Schöneberg   genehmigt und den Polizeipräsidenten mit der Mittelstandsbewegung, für die auch die Aerate. Die Errichtung der Anstalt Organisationen mit Leib und Seele schwärmen, in einem in Referent niederlegen müssen( Lebhafter Widerspruch), dann wäre der Errichtung vorzugehen beauftragt. Gegenstand an den Ausschuß zurüdgegangen, und dieser hätte einen erfolgt bloß probeweise und zunächst auf 3 Jahre; ihre Aufhebung die Gegenwart wie die Fauft aufs Auge passenden 8unftzwang in Erwägung gezogen werden, wenn der Anschluß ihr Heil finden. andren Referenten gewählt.( Andauernde Unruhe.) Sein Ver- wird In den letzten Monaten hat das Bünftlertum unter den Aerzten fahren war gegen alle Regeln der Geschäftsordnung, welche unver- an das städtische Institut finanziell vorteilhafter und fachlich unbe­denklich erscheinen sollte. nach atvei Richtungen hin besonders lebhaft eingejezt. Einmal im brüchlich gehalten werden muß.