11. Sigung. Freitag, den 30. November 1900, 1 hr. Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Frhr. v. Thiel mann, Dr. Stoch.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung der Dent schrift über die Ausführung der seit 1875 erlassenen Auleihe: gejezze.
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Abg. Frigen( C.):
sehr unpassender Zeit thun. Ich sehe also in der ganzen Angelegen heit einen principiellen Fehler. Das Geld, das der Staat jegt aus Der Rebner beantragt leberteifung der Vorlage an die Budget Amerita geholt hat, wäre im Inlande zehnfach aufgebracht worden. tommiffion.( Beifall bei den Nationalliberalen.)
Reichsschah- Sekretär v. Tielmann:
Abg. Richter( frs. Wp.):
Es folgt die erste Beratung der Uebersicht der Reichs: Andgaben und Einnahmen für das Rechnungsjahr 1899. Abg. Dr. Bachem( 6.):
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Die Erfahrungen, die wir bei der China Expedition gemacht haben, müssen uns veranlassen, diese Uebersicht uns genauer anzu sehen. Es muß unterschieden werden zwischen außeretatsmäßigen Herr Büsing meinte, die Amerifaner tönnten jeder Zeit die und überetatsmäßigen Ausgaben. Die letzteren stellen lediglich Stüde wieder nach Deutschland zurüdwerfen, wenn es ihnen gerade lleberschreitungen von Summen dar, die der Reichstag schon bes paßt. Diese Gefahr liegt theoretisch vor. Daß die Amerikaner gerade willigt und in deren Schäßung man fich nur geirrt hat. Sch möchte an den Herrn Staatssekretär des Reichsschaßamts diese Schaganweisungen vorzeitig uns zurüdschicken werden, glaube Dagegen ist bei den außeretatsmäßigen Summen der Reichstag die Frage richten, welche Gründe dafür maßgebend waren, daß bei ich nicht, denn sie würden nur selbst dabei Kursverluste haben. Es überhaupt nicht gefragt worden, und es handelt sich darum, von der neuesten 80 Millionen Anleihe 4 prozentige Scha- ist dann nach meinen weiteren Gründen gefragt worden. Ein Grund welcher Höhe diese außeretatsmäßigen Posten find. Zür gewöhnlich anweisungen nach Amerika gegeben wurden. Das ist, daß ich im September voraussah, daß das Jahr 1901 nicht ohne hat es sich nur um einzelne und geringfügige Poften gehandelt nicht schwach entwickelte Selbstgefühl der Amerikaner ist eine größere Anleihe vorübergehen würde. Daher war ich der( Sehr richtig!) Etwas andres ist es natürlich mit dem diesmaligen dadurch ganz erheblich gesteigert worden und es liegt doch Meinung, daß es praktischer war, zunächst eine kleine Anleihe außer dritten Nachtragsetat. Daß bei diesem eine ausdrückliche Indemnitätsdie Frage nahe, ob nicht ebenso gut in Deutschland diese Anleihe halb Deutschlands zu begeben. Uebrigens sind wir nicht etwa hilfe- Nachfuchung notwendig war, darüber sind doch wohl alle Parteien hätte zur Zeichnung vorgelegt werden können. Ich glaube unter fuchend nach Amerita gegangen, sondern die Amerikaner sind zu uns dieses Hauses einig. Zwischen den Chinaforderungen und einem ge denselben Bedingungen wie dies in Amerika geschehen ist, hätte dies gekommen. Daß die Handelsbilanz der Amerikaner eine in der wöhnlichen Bosten besteht aber eine gewaltige Differenz und es auch in Deutschland sehr gut erfolgen können. Jept müssen wir Welt noch nicht dagewesene ist, ist ja richtig, ich wollte, wir wären fragt sich, ob sich nicht ein Einvernehmen finden läßt da 3 Millionen jährlich Zinsen nach Amerita schicken und in 4 Jahren auch in einer so glücklichen Lage. Leider ist das nicht der Fall und für, unter welchen Umständen außeretatsmäßige Posten einer Indennitäts Nachsuchung bedürfen. Ich würde als eine solche die ganze Summe zurüdgezahlt haben. Ferner möchte ich darauf fromme Wünsche helfen da nicht. aufmerksam machen, daß wir im Lauf der letzten Jahre 3 prozentige Forderung bezeichnen erstens Ausgaben, die unvorhergesehen waren; Anleihen emittiert haben. Daher wäre es intereffant zu erfahren, zweitens, daß die Summe unbedingt und sofort ausgegeben werden ob die verbündeten Regierungen beabsichtigen, dauernd wieder zum tommen sollte. Höchstens könnte man beim Etat eine Resolution ihretwegen den Reichstag berufen sollte. Ich möchte da auf einige Ich wüßte nicht, was bei einer Kommissionsberatung heraus- mußte, und drittens, daß sie nicht so erheblich ist, als daß man 4 prozentigen Typ zurückzukehren. Endlich lohnt sich wohl auch die Frage einer weiteren Erwägung, ob man nicht zu verlosbaren An- faffen, die die Wünsche des Hauses in Bezug auf die Anleihen zum Punkte in der vorliegenden Uebersicht aufmerksam machen, bei denen Ausdrud bringt. Was die Frage der amortifierbaren Anleihen an mir diese Bedingungen nicht vorzuliegen scheinen. Einmal ist bei leihen übergehen soll. Dies gestattet erstens, einen höheren Kurs fangt, fo bin ich ganz entschieden für die Aufrechterhaltung des einem Posten: Justandhaltung von Schiffen und ihres Inventars, erzielen, und die Staatsschuldentilgung wird dadurch obligatorisch gemacht. Diese Frage interessiert auch weitere Vollstreise. Erst vor jezigen Zustands. Die Uebersichtlichkeit der Schuldentilgung würde die Summe von 15 Millionen um 1 million überschritten sonst erheblich leiden. Einig sind wir ja alle darüber, daß worden, fodann find furzem hat die öluische Zeitung" dargethan, daß es sich sehr die Anleihe auch hier hätte begeben werden können, aber der Zeit 11 000 m. ausgegeben worden. zum Ersatz für ein Futtermagazin empfehlen würde, dreiprozentige Staatsanleihen als verlosbare An- punkt furz vor dem 1. Oftober war allerdings für Deutschland Ersatz Da fragt sich doch, ob der so plöglich und unbedingt notwendig leihen herauszugeben. außerordentlich ungünstig. Es ist gesagt worden, daß die Amerikaner In einem dritten Fall handelt es sich um den Neubau eines in Reichs- Schatzsekretär v. Thielmann: die Summe wieder an uns zurückschicken können. Das ist doch aber Bulvermagazins. Für den Entwurf werden 7000 m. gefordert. Ich möchte die Fragen des Herrn Vorrebners in umgekehrter ein ganz phantafievoller Gedanke, daß plößlich die vielen Taufende Wenn aber erst die Kosten für einen Entwurf ausgegeben sind, so Reihenfolge beantworten. Ich glaube nicht, daß das Publikum tilg- amerikanischer Obligationenbefizer zu gleicher Zeit ihre Obligationen liegt darin schon eine gewisse Berpflichtung des Reichstags, später bare Obligationen, deren Tilgung schließlich erst nach einem Menschen nach Deutschland verkaufen sollten.( Sehr richtig! bei den Frei auch den Bau zu bewilligen. In dem Etat für 1901 ist denn auch alter würde hervortreten können, an der Börse erheblicher bewerten finnigen.) schon eine erste Baurate für dies Pulvermagazin gefordert. Ich würde als die Konsols. So lange sich die Verhältnisse Die Begebung der Anleihe in Amerika hat auch den Vorzug, meine, die Rechnungskommission wird diese Posten genau zu prüfen also nicht verschieben, bin ich dafür, es bei den Konsols daß unsre Obligationen im Auslande eingeführt werden. Für den haben, und der Reichstag hat, nachdem sein Budgetrecht in so weitau belaffen. Dazu bestimmt mich auch der Umstand, Fall plöglichen großen Geldbedarfs wird es uns daher immer gehender Weise wie bei der China - Expedition gemißachtet ist, allen daß wir infolge des Flottengesetzes noch für mindestens leichter werden, einen Teil der Anleihe im Ausland unterzubringen. Grund, diese Uebersicht mit größter Sorgfalt zu prüfen. ein Jahrzehnt sehr erhebliche Anleihen aufzunehmen haben; und ich Daß die Börse über die Begebung der 80 Millionen- Anleihe in weiß nicht, ob es nüglich sein wird, mit der einen Hand das Geld Amerifa nicht besonders erfreut war, ist schließlich nicht verwundervom Publikum zu nehmen, um ein Bruchstück dieses Gelds durch lich, denn den Herren Bantiers entgingen dadurch die Provisionen. amortisable Obligationen dem Publikum wieder herauszuzahlen.( Bravo ! linfs.) Außerdem könnte diese Frage nur geregelt werden, bei einer Reichsfinanzreform, vor der wir heute noch nicht stehen, wenn ich auch ihre
Abg. Dr. Arendt( Rp.):
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Ich bin in der sehr seltenen Lage, den Ausführungen des Herrn 4- oder 3prozentigen Typus anlangt, so kann ich erklären, daß ein allem, daß nur die Bantiers dadurch geschädigt sind, daß die Durchführung für sehr wünschenswert halte. Was die Frage des Abg. Richter fast ganz zustimmen zu können. Auch ich glaube vor Beschluß darüber an den maßgebenden Stellen noch nicht ge: Anleihe in Amerika und nicht bei uns begeben wurde. Obwohl ich faßt ist. Ich persönlich würde es nicht für richtig halten, nun mit dem Abg. Richter vom finanzpolitiſchen wie vor valid, volkswirtschaft jegt zum 4 prozentigen Typus zurückzukehren. Denn wenn auch gegen lichen Standpunkt aus die Anleihe in Amerifa für nüßlich halte, so wärtig die Industrie erheblich minder gut fituiert ist als vor einem fann ich doch nicht so weit wie er gehen und glauben, daß uns diese Jahr, so ist es doch möglich, daß der Tiefstand, der sich jetzt an- Begebung über einen guten Herft hinübergeholfen hat. Von einer Trag meldet, in nicht allzulanger Zeit überwunden ist. Endlich zu der weite der Begebung in Amerita, wie sie der Reichsschatzsekretär Sternfrage: Weshalb wurde die 4prozentige Echaganweisung der und der Abg. Richter für möglich halten, daß dadurch eine Erhöhung So Millionen- Anleihe nach Amerita gegeben? Das furz zu sagen des Diskonts vermieden worden sei, bin ich absolut nicht überzeugt. ist kaum möglich. Ich denke im Laufe der Diskussion die vielen Das eine steht allerdings fest, daß unser deutscher Geldmarkt vollGründe, die dazu bestimmten, nach einander vorzuführen. Jest tommen seine Selbständigkeit gegenüber dem Ausland verloren hat. will ich mich auf den Hauptgrund beschränken. Das beste Mittel, uns über unsre Geldschwierigkeiten hinweg zu helfen, wäre eine wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich , die ja jetzt, da Deutsche und Franzosen gemeinsam fämpfen, auch durchaus zeitgemäß wäre.
Reichsbankpräsident Dr. Koch( sehr schtver verständlich):
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Unterstaatssekretär Dr. v. Aschenborn:
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war.
Die drei Grundsätze, die Herr Dr. Bachem anführte, unter; schreibe ich durchaus und in der That wird nach ihnen auch bisher schon die Notwendigkeit außeretatsmäßiger Forderungen geprüft. Daß die Chinavorlage aus dem Rahmen der gewöhnlichen zugeben. Berwaltungsthätigkeit herausfällt, wird auch der Herr Vorredner: Was die einzelnen von ihm angeführten Fälle anlangt, so stehen bei dem Fuitermagazin den Ausgaben auch Einnahmen der Militärverwaltung in gleicher Höhe gegenüber. Solchen Forderungen weiter wie: Neubau eines Bulvermagazins, ist schwer Widerstand zu leisten, denn es kommt mehrfach vor, daß Pulvermagazine in die Luft fliegen. Im dritten Fall handelt es sich nur um eine überetatsmäßige Fordeung, mit der sich also der Reichstag im Princip einverstanden
erklärt hat.
Abg. Dr. Sattler( natl.):
Ich erblicke in der Thatsache, daß die Regierung die Mehrausgabe in der Uebersicht selbst als außeretatsmäßig bezeichnet hat, das Anerkenntnis, daß sie zu der Ausgabe nicht berechtigt war und Wenn ich Herrn daß sie deshalb nachträglich Indemnität erbittet. Bachem in dieser Kritik also nicht beitreten kann, so bedauere ich: doch, daß er diese Gelegenheit nicht benutzt hat, die Vorlegung eines Komptabilitätsgesetzes für das Reich zu verlangen. Wir brauchen ein solches Gesetz für die Reichsfinanzen noch viel nötiger als in den Einzelstaaten und bei der liebenswürdigen Stimmung, die herrscht, hoffe ich, daß sich ein gegenwärtig folches Komptabilitätsgefeg für das Reich leicht herbeiführen läßt. Ueber die Form der Rechnungsführung habe ich einige Beschwerden vorzutragen. Bei der Begründung der Mehrausgabe von 1/2 Millionen für das Linienschiff Kaiser Karl der Große" wird auf die Mehr- und Minderausgaben bei 27 Schiffen Bezug genommen und hinzugefügt, daß eine eingehende Begründung der Ueberschreitung sich nicht mehr geben lasse. Da wird vom Reichstag doch eine gar zu große Gemütlichkeit verlangt. Ich möchte die Ober Rechnungstaminer auffordern, sich nach jedem einzelnen often recht genau zu erkundigen.
Bei dem Goldabfluß z. B. nach der Pariser Weltausstellung war es angebracht, um das Gold mehr im Inland zu halten, eine notwendige Anleihe einmal im Auslande zu begeben. Daß die Papiere auch daß aus Amerifa wieder zurüdlommen, halte ich für ausgeschlossen. Die Papiere find dort in festen Händen. Also auch die Reichsbank fann sich dem Urteil anschließen, daß die Begebung der Anleihe in Amerika durchaus nüglich war. Abg. Dr. v. Siemens( frs. Bag.):
Man hat stets
Unterstaatssekretär im Reichsschazamt Aschenborn erividert, daß etwas ungehöriges hier vorliegt, habe Dr. Sattler selbst nicht behauptet, im wesentlichen laufe der Streit auf die verschiedene BeAbg. Rickert( frs. Vg.) verlangt ebenfalls eine genaue Prüfung der Rechnungen. Geh. Marinerat Berendt: Es ist von allen Rednern anerkannt
Abg. Richter( frs. Bp.): dnes
Im vorigen Winter hatten wir während einer Periode von etwa 90 Tagen einen Diskont von 6 Broz. und später während einer Beriode von drei Wochen einen solchen von 7 Proz. In diesem Hause wurde der hohe Stand des Diskonts gerügt und die Regierung wurde auf das dringendste aufgefordert, ihrerseits alles zu thun, was die Wiederholung ähnlich hoher Diskonts vermeiden würde. Das war für mich der Hauptbeweggrund, mit den 80 Millionen nach Amerika zu gehen. Wir hätten, wenn wir die 80 Millionen in Deutschland begeben hätten, zu befürchten gehabt, eine bedeutende Erhöhung des Distonte des Distonts ein treten würde und es war daher dringend geraten, das Ausland heranzuziehen. Wir brauchten das Gold von Amerifa nicht direkt hierher zu bringen, sondern erreichten denselben Zweck, wenn wir es durch Wechsel über London bezogen. Daß wir uns gerade an Amerika wandten, lag an folgendem. Es ist in keinem Lande Ich will das hohe Haus nicht mehr langweilen, aber furz will der Welt gegenwärtig der Geldstand so gut wie in den Vereinigten ich doch noch auf die Frage der Begebung eingehen. Ich glaube das Staaten. Das liegt Amerika die thun zu müffen, m. H., weil wir gesehen haben, daß an diese Ausfuhr in in den letzten Jahren einen Toloffalen Auf- Operationen sich eine Reihe von Gerüchten geknüpft haben, die nicht schwung genommen hat, während die Einfuhr aus andren ganz unwidersprochen bleiben dürfen. Der Abgeordnete Richter Ländern dem nicht entsprach. Ein zweiter Grund, auf den der allerdings meinte, es handle sich nur um eine allgemeine Geldüberfluß in diesem Lande zurückzuführen ist, ist, daß durch das Bankierwut. Gesetz vom 14. März des Jahres, durch welches die Goldwährung dies Gefühl einen ganz andren Grund hat. Ein Gefühl des Tabels in den Bereinigten Staaten gesetzlich festgelegt wurde, den Rational hat sich in der gefamten Breffe bemerkbar gemacht. Warum? Ausbeutung, die man dem Dedungsverfahren beilege, hinaus. banken gestattet wurde, Banknoten zum vollen Kurs in Verkehr zu dem einfachen Grunde, weil es dem Lande nicht nüßlich ist, wenn fegen, was einem Gewinn von 80 Millionen Dollar gleichfommt. man ohne Begründung sich an das Ausland gewendet hat. Warum wir hätten, wie auch der Herr Abg. Frißen schon vorhin sagte, die hat denn die Sache im Ausland ein solches Erstaunen erregt? An worden, daß die Marineverwaltung formell richtig verfahren ist. 80 Millionen auch in Deutschland aufbringen können. Aber davon hielt fich ist es gar nicht verwunderlich, daß man in solchen Fällen an Wir haben nichts zu verschleiern und nichts zu verfehlen. Es würde uns der Gedanke ab: Wenn wir große Ansprüche an die Kapitalbanken das Ausland herangeht. Davor hat sich gegebenenfalls weder uns auch nichts nußen. Die Ober- Rechnungskammer würde doch stellen in einem Augenblick, wo so viele Anleihen schon im Gange Oestreich, noch Italien , noch Rußland gescheut, fogar jest in legter bahinter tommen. In der Rechnungskommission wird die Ver: valsind, so entblößen wir unseren Markt so sehr von Geld, daß gegen Beit England nicht. Der einzige Grund, warum unire Begebung tung die gewünschten Auskünfte und Erläuterungen gern geben. Schluß des Jahrs ein Springen des Diskonts von 5 Broz. auf ins Ausland Erstaunen erregt hat, liegt in dem gwiespalt, in den 6 Proz. oder noch höher nicht zu vermeiden ist. In diesem Dilemma fich unsre Finanzverwaltung begeben hat. Ich wünsche, daß die Etatüberschreitungen dem Reichstag sofort hielten wir es für besser, die Anleihe im Ausland aufzunehmen. besonderen Wert darauf gelegt, daß die Papiere im Inland Wenn wir es fertig bringen, daß wir den Dezember über mit einem ihren Wert behalten, daß nicht allzuviel Schulden im Ausland und nicht erst nach Ablauf des Rechnungsjahrs mitgeteilt werden.. Diskont von 5 Broz. aushalten, so haben wir das zum Teil mit gemacht werden. Wir haben uns offiziell etwas franthaft vom Aus- Mit Herrn Dr. Bachems Vorschlägen bin ich einverstanden! Ueber dem Umstand zu verdanken, daß wir die Anleihe in Amerika auf- land abgeschlossen. Alles haben wir im Jnland auf die Entwickelung die Abrechnung der Marineverwaltung war ich geradezu starr, genommen haben. der Industrie, die durch die Abwanderung aus dem Osten andrer- daß so etwas vorkommen kann. Was haben Sie gethan? Abg. Kanik( t.): feits wieder gestört worden ist, verwendet. Innerhalb 10 Jahren haben bei 16 Schiffsbauten Ueberschreitungen Die hauptsächlich zur Diskussion stehende Frage ist ja die, ob es des Etats stattgefunden, bei 11 ist die thatsächliche Ausgabe Durchaus befriedigt bin ich von der Erklärung des Herrn Reichs- richtig war, daß die Anleihe in Amerika begeben wurde, und da hinter dem Anschlage zurückgeblieben. Diese Summen sind num jetzt schazsekretärs, daß nicht daran gedacht wird, von den dreiprozentigen muß ich sagen: Ich glaube nicht, daß diese Frage so ungeheuer durcheinander geworfen worden und da die Ueberschreitungen die Konsols abzugehen. Dagegen haben mich die Erklärungen des Herrn Schapsekretärs im übrigen nicht befriedigt. Ich glaube doch, daß es Schapsekretärs im übrigen nicht befriedigt. Ich glaube doch, daß es wichtig ist. Wir sind immerhin ein so wohl organisiertes Land, daß Ermäßigungen gegenüber dem Ansatz übertreffen, so ist das Plus möglich gewesen wäre, die Anleihe von 80 Millionen in Deutschland die Frage, ob 80 Millionen so oder so behandelt werden, im Interesse einfach dem unschuldigen Karl dem Großen aufgelegt worden. unfres Lands keine Rolle spielt. ( Große Heiterfeit links.) Ihm werden die Mehrausgaben unrerzubringen, ohne daß ein höherer Diskont zu befürchten geeinfach aufgehängt. Warum gerade Karl der Große daran tvesen wäre. Im Februar 1899 nahmen wir unter Berhältnissen, glauben mußte, bleibt völlig unklar. Haben Sie das die den heutigen ungefähr gleich find, Anleihen von 200 Millionen Herr v. Siemens hat hier eine Verteidigungsrede für die Börse etwa ausgefnobelt?( Große Heiterkeit links.) Derartige Dedungen auf und diese Anleihe wurde um das 221/2 fache übergehalten. Herr Büsing sagte, die Hochfinanz habe teine nationalen find sonst nur bei Schiffen der gleichen Klasse vorgenommen worden. zeichnet. Ich glaube auch, daß die Rücksicht auf den Bellemmungen gehabt, ich glaube ihm das, ich bin sogar überzeugt, allmälig aber hat sich der Gebrauch ausgedehnt und nun werden hohen Bankdiskont nicht ausschlaggebend gewesen ist, die Anleihe die Hochfinanz hat nicht einmal nationale Gefühle.( Heiterfeit rechts.) alle Schiffe aller Klassen untereinander geworfen und die bewilligte nicht in Deutschland aufzunehmen. Wie die Amerikaner die Sache Daß der Schatzsekretär an den dreiprozentigen Konsols festhalten Summe im ganzen auf sie verrechnet. Das giebt dann bald auffassen, darüber schreibt der Berliner Börsen- Courier": Die will, ist mir recht. In einem Lande aufsteigender Kultur muß ein Rückwärts, bald ein Vorwärts. Dabei wird verschleiert, Amerikaner betrachten die deutsche Reichsanleihe als einen weiteren ber Lohn steigen und die Kapitalsrente finten. Das daß die Etat Ueberschreitungen bei einzelnen Bosten sehr Schritt zur amerikanischen Hegemonie auf dem Geldmarkt der Welt liegt im Interesse produktiver Arbeit. Die Herren von der erheblich waren und zwar gerade bei den Heinen Schiffen, und die Amerikaner ziehen daraus die Folgerung, daß die wirtschafts Hochfinanz stimmen der amerikanischen Anleihe zu. Vom Beim Kreuzer Bussard" ist z. B. über ein Viertel der ursprünglichen lichen Beziehungen Deutschlands zu Amerika fich immer fester Inüpfen. nationalen Standpunkt fönnen wir sie nicht gutheißen. Das deutsche Anschlagssumme mehr ausgegeben worden. Das Etatrecht des In einem andren Artikel sagt dasselbe Blatt: Die Vereinigten Bolt darf sich national von Amerika nicht beeinflussen lassen.( Bravo ! Reichstags ist gerade durch das Flottengeses außerordentlich Staaten tommen immer mehr in die Lage, sich zum Bankier von rechts.) beschnitten worden, und doch nimmt keine Verwaltung fo ganz Deutschland aufzuspielen. Abg. Büsing( natl.) hält dem Abg. Richter gegenüber aufrecht, geringe Rücksicht auf das Bewilligungsrecht bes daß die fleinen Stapitalisten durch die amerikanische Anleihe geschädigt Reichstags wie gerade die Marineverwaltung. Beim Schiffsbau sind allein 8 Millionen Etatüberschreitungen vorDie Begebung der deutschen Anleihe in Amerika hat viel Auf- worden seien. Woran liegt das? Abg. Dr. Hahn( wildkons.) polemisiert gegen den Abgeordneten gekommen. schen erregt. Es ist gesagt worden, daß Deutschland sich damit ein Da wird ein Anschlag geArmutszeugnis ausgestellt habe. Es kommt darauf an, ob sachliche Dr. Siemens und behauptet, daß die Thätigkeit der Börse dahin macht, eine Konstruktion ausgearbeitet, und später steht das Gründe für diese Begebung vorliegen. Ich glaube nicht, daß die geht, jede industrielle Krise noch zu verschärfen; die Börse hat es Schiff ganz anders da, als es aussehen sollte. Begebung der 80 Millionen im Inland einen Einfluß auf die Er- verschuldet, daß die Landwirtschaft nicht mit der Industrie fon- Marinekabinett ist die Order ergangen, wonach das Schiff nach neuen böhung des Diskonts hätte haben tönnen. Diese Furcht des furrieren kann, insbesondere bezüglich der Löhne, die sie zahlt. Redner Eindrücken ganz anders gebaut werden muß, als ursprünglich beabHerrn Reichsschatzsekretärs teile ich nicht. Dazu war die Summe empfiehlt die Einrichtung einer Central- Emissionsstelle, die die großen fichtigt war. Deshalb erklärte fich ja auch das Neichs- Marine- Amt doch viel zu Klein. Mit Einführung Dieser Anleihe Interessen des deutschen Volts auf dem Gebiet der Anlage seiner gegen die Reichswerften und zieht die Privatwerften vor. Der an der Berliner Börse aber werden alle Gründe für die Unter- Stapitalien wahrt. Die spekulierenden Bankiers nehmen hente natur- Hauptgrund ist der, daß die Privatwerften sich feine nachträgliche Menderung in der Stonstruktion mehr gefallen lassen, wenn der Vera bringung in Amerika hinfällig. Amerika tann sie ja zu jeder Zeit gemäß auf diese allgemeinen Interessen wenig Rücksicht. wieder übers Wasser hierher werfen, und das tann Amerita zu uns Damit schließt die Beratung der Denkschrift. trag abgeschlossen ist.( Sehr richtig! links.)
Abg. Büsing( natl.):
Abg. Lucke( B. d. L.):
Aus dem