Kommunales.
Berliner Partei- Angelegenheiten. Achtung, 6. Wahlkreis. Die Genossinnen und Genossen werden auf die am Sonntagabend 5/2 Uhr, Kolbergerstr. 23, stattfindende Versammlung aufmerksam gemacht, in der Fräulein Jda Altmann über: Erwerbsleben und Familienleben" referieren wird. Näheres siehe Inserat in der Sonntagsnummer. Die Vertrauensperson.
über seine widerlichen Neigungen und die verderbliche Wirkung seiner zu gewähren. Diese Petition foll an den Magistrat, die Stadt Millionen gezetert, als ob es sich trot Harmlosenprozeß, Buedbrief verordneten und an die Kommission zur Bekämpfung der Wohnunge und ähnlicher Dinge um eine Abscheulichkeit ohne Beispiel handelte. noth gesandt werden.
" 1
Ostelbische Schulzustände in Berlin . Die unglaublichen Zustände in der 241. Gemeindeschule( Scheringstr. 9) haben der Bolts- 3tg." zufolge den Schulinspektor Dr. Zwid veranlaßt, dort elf Schulflaffen zu schließen. Am Dienstag fand fich der Vorsitzende der städtischen Bau- Deputation, Stadtrat Schäfer, ein, der noch ein zwölftes Klassenzimmer als gänzlich unbrauch bar für den Unterricht bezeichnete. Diese zwölf Klassenzimmer find jetzt dem benachbarten Schulhaus in der Wiesenstraße zugewiesen worden, wo sie Nachmittagsunterricht von 2-5 Uhr erhalten. Wie uns berichtet wird, interessiert sich auch bereits das Kultusministerium für die eigenartige Schule. Es hat den Rektor aufgefordert, Bericht über die Maßnahmen zu erstatten, die zur Abhilfe der unhaltbaren Zustände getroffen werden.
Die Gewerbe- Deputation des Magistrate verhandelte am Aber das tritt zurüd, wo gegenwärtig die Verteidigung dank- Die Berliner Universität hat in diesem Winterhalbjahr die Mittwochabend über Petitionen des Vorstands der vereinigten baren Stoff zum Entrüften bietet. Hier tritt, so heißt es in einem höchste Besuchsziffer erreicht. Es find gegenwärtig 6673 Studierende Ortsvereine der Kaufleute zu Berlin und der ver- Antisemitenblatt, die Folge jener perversen Rechts einigten Berliner Ortsgruppen des deutschnationalen and lungs anschauung hervor, die sich je länger je mehr breit mache, daß teilung auf die vier Fakultäten ist folgende: Theologische Fakultät 366, Handlungs- immatrikuliert, rund 200 mehr als im vorigen Winter. Die Vergehilfen- Verbands wegen Errichtung eines faufmännischen es die Aufgabe eines Verteidigers sei, einen Angeklagten unterteilung auf die vier Fakultäten ist folgende: Theologische Fakultät 366, Schiedsgerichts in Berlin . Sämtliche, zur Sache sprechenden mit allen Ulm ständen und unter Anwendung aller Mittel frei- juristische 2859, medizinische 1312, philosophische 2636. glieder der Deputation erklärten sich im Princip damit einverstanden, zu machen, den Schuldigen der Strafe zu entziehen. daß sowohl die Unternehmer wie die Angestellten im Handels Nun ist es ja richtig, daß die Rechtsanwaltschaft in sehr vielen gewerbe in ähnlicher Weise zur Rechtsprechung in gewerblichen Fällen ihr Amt von diesem Standpunkt aus verwaltet, aber ebenso Streitigkeiten herangezogen werden, wie dies in Handwerk und wenig fann ein Zweifel bestehen, daß sie zu Anschauungen solcher Industrie bereits geschehe. Nur darüber gingen die Meinungen aus Art förmlich gedrängt wird durch das Berhalten der Gegenpartei, einander, ob eigne faufmännische Schiedsgerichte oder der Staatsanwaltschaft. Dabei sei vom Fall Sternberg die Ausdehnung der Zuständigkeit der Gewerbegerichte ganz abgesehen. vuf das Handelsgewerbe zweckmäßiger sei. Unser Parteigenosse Nach idealer bürgerlicher Rechtsauffassung, wie sie zum Bürgerdeputierter Tugauer plädierte für Ueberweisung Beispiel General- Staatsanwalt Dr. v. Schwarze in seinem der Streitigkeiten im Handelsgewerbe an die Gewerbegerichte und be- Kommentar zur Strafprozeßordnung vertritt, hat die Staatsdauerte, daß dies leider nach dem jezigen Gefeß, betreffend die Gewerbe- anwaltschaft feineswegs einzig die Aufgabe, in Anklagefällen das gerichte, nicht zulässig sei. Er verwies auf die in dieser Sache vom Reichs- hervorzuheben, was gegen den Angeklagten spricht, sie soll viel tag wiederholt beschlossenen Resolutionen zu Gunsten faufmännischer mehr auch das, was zu seinen Gunsten ipricht, vertreten. Gerichte, sowie auf den dem Reichstag gegenwärtig vorliegenden wir glauben, daß auch staatserhaltende Kreise denjenigen mit Zum Fall Sternberg. Gegen Herrn Arndt und Fräulein Antrag der socialdemokratischen Fraktion, nach welchem die Gewerbe- gebührendem Gelächter antworten würden, der behaupten wollte, gerichte u. a. auch für gewerbliche Streitigkeiten im Handelsgewerbe daß von den deutschen Staatsanwälten ständig nach diesem an sich latho, welche einem hiesigen Blatte die bekannten Mitteilungen zuständig sein sollen. Nach in der Sternberg- Sache gemacht hatten, durch deren Veröffentlichung Nach längerer Debatte beschloß die selbstverständlichen Grundsatz gehandelt wird. Namentlich aus Deputation, da eine gefeßliche Erledigung der Angelegenheit politischen Prozessen lassen sich ungezählte Fälle dafür an öffentliche Stage erhoben. Justizrat Sello hat inzwischen sich Oberstaatsanwalt Dr. Jsenbiel beleidigt fühlte, ist gestern die demnächst zu erwarten, die ortsstatutarische Einführung führen, daß selbst dort, wo nach objektiver Rechtsauffaffung auch öffentliche Klage erhoben. eines kaufmännischen Schiedsgerichts nach den jezigen gesetzlichen nicht die Spur von Schuld aufzufinden ist, die Staats- wieder eine Erklärung abgegeben. Nach dem„ Kl. J." erklärte Herr Bestimmungen aber unzulässig sei, den Petenten abschlägigen anwaltschaft fich als Feindin, als Gegenpartei des Angeklagten sei und nicht das geringste gethan habe, was ihn seines Amts und Sello einem Freunde gegenüber, daß er völlig unschuldig Bescheid zu erteilen. fühlt und ihm zu schwerer Strafe zu verhelfen sucht. Woht jeder seiner Stellung unwürdig erscheinen lassen tönnte. Er bestreitet die Redacteur tann mit Beispielen hierfür aufwarten und uns felber ist aus eigner Erfahrung fehr wohl der drastische Fall gestern gemachten Aussagen des Kriminalkommissars Thiel, welcher erinnerlich, daß unser Kollege für ein Religionsvergehen verantwort- bereits viermal in diesem Prozesse seine Angaben gewechselt, während lich gemacht wurde, obgleich die Zeugenausfage mit einer gar nicht er nicht ein Jota zu seinen bisherigen Bekundungen hinzuzusehen oder von denselben zurückzunehmen habe. Er verhehle sich anzuzweifelnden Klarheit ergeben hatte, daß die inkriminierte Notiz nicht die Schwierigkeit seiner Lage; er wisse, daß in dem durch ein unglückseliges Versehen Dritter, von dem der Disciplinarverfahren Thiels Zeugeneid gegen ihn stehen werde, feine Ahnung hatte, ins Blatt gekommen war. Redacteur dessen Freund au allem fähig wären, Der Gerichtshof erkannte selbstverständlich auf Freisprechung, der daß Luppa und Staatsanwalt aber hatte, ohne ein Wort der Begründung einfach um sich selbst reinzuwaschen. Er habe in seinem Leben manche Unden Antrag gestellt, den Angeklagten mit der schweren Strafe von schuldige zu Unrecht verurteilen sehen, gegen welche der Schein Am Mittwoch wurde unter zahlreicher Beteiligung der Partei drei Monaten Gefängnis zu belegen. Solche Fälle, die eines Geistes prach, so daß er sich des Ernstes der Situation voll bewußt sei. gäbe es einen genosse Wilhelm Scho del auf dem Gemeinde- Friedhof zu Pankow find mit der vielbeliebten Anwendung des dolus eventualis und wollte er den bevorstehenden Sorgen entgehen, so zur letzten Ruhe bestattet. Zahlreiche Kranzipenden der Pankower ähnlicher juristischer Apparate, laffen sich, wie gesagt, aus dem schmutzigen und befleckten Namen zurücklassen, und darum wollte er Ausweg aber, wählte er diesen, so würde er seiner Familie einen Genossen, der Kollegen aus der Feisterschen Buchdruckerei und andrer Aermel schütteln. Weiter kommt hinzu die Art, wie der kämpfen bis zur legten Patrone. Zwanzig Jahre habe Freunde legten Zeugnis ab von der Anerkennung feiner Wirksamkeit. Staatsanwalt zuweilen den Angeklagten persönlich behandelt, die Soune des Glüds ihm geschienen, und er baue zuversichtlich Wilhelm Schodel war nach dem Parteitag in Halle Vertrauensmann wie er feine Voreingenommenheit gegen ihn zu Tage darauf, daß auch diese Wolfe sich zerstreuen und er flecken- und für Pankow und Umgegend. Der Arbeiterverein, dessen Mitbegründer treten läßt. Da wird in einem Fall dem Verbreiter einer socialer war, verliert in ihm ein überzeugtes und thätiges Mitglied, demokratischen Broschüre nachgesagt, daß sich in dieser Verbreitung makellos aus diesem Unglück hervorgehen werde." welches allezeit auf dem Posten war. Sch. litt seit einem Jahre an eine ehrlose Gesinnung befunde, im andren Fall vertritt Vater der 16 Jahre alten Ehlert, ist im Kriminalgerichtsgebäude Der im Sternberg- Prozeß vielfach genannte Zeuge Ehlert, der, einer unheilbaren Krankheit; er hinterläßt fünf unmündige Kinder. der öffentliche Anfläger in einem Streifprozeß die Anschauung, Zum Besten der Hinterbliebenen findet am Sonnabend, den 15. De daß ein Streit an sich schon grober Unfug sei, im dritten wegen mehrfacher Erpressungen verhaftet worden. Die dem Ehlert zember, im Berliner Prater eine Vorstellung statt, deren voller Fall darf ein Staatsanwalt bon einem ehrenhaften Mann zur Laft gelegten Bergehen stehen in feinem unmittelbaren Zusammen Reinertrag den Hinterbliebenen zufäüt. Wir bitten die Partei- ungestraft behaupten, daß er einen unsinnigen Streit in bang zur Sternberg- Geschichte. genossen, die Vorstellung zahlreich zu besuchen. sceniert habe, ein gewiffenloser Mensch sei und bei dem Ausstande sein Schäfchen geschoren habe. Dann wieder plädiert der Staatsanwalt für die Verurteilung eines unbestraften Preßsünders mit dem Argument, daß diefem gleich beim ersten Fall die Freude an seinem Beruf durch eine möglichst harte Strafe verdorben werden müsse, und in andren Fällen wieder leitet der Staatsanwalt feine Nede mit der Bemerfung ein, daß er dem socialdemokratischen Redacteur gegenüber stets Anträge auf Gefängnisstrafe stelle. Gebiet beschränken, a wingen den Verteidiger ja förmlich, mit Diese Vorkommmnisse, die sich feineswegs auf das politische ähnlichen Waffen zu kämpfen, und wenn von derartigen Mitteln bei den Rechtsanwalten immerhin noch so selten die Rede ist, daß ihre Anwendung als eine auffällige Erscheinung betrachtet wird, so ist dies keineswegs dem Beispiel der Staatsanwalts schaft zu danken.
Reinickendorf . Nach langjährigem Kampfe ist es den Parteigenossen West Reinidendorfs an der Tegeler Landstraße endlich gelungen, zwei Säle zu ihren Versammlungen zu bekommen. Es find dies die Lokale von Kluge, Berlinerstr. 42, und Engel, Eichbornstr. 68. Infolgedeffen ersuchen wir die Genoffen von Berlin und Reinickendorf , uns in unsrer Agitation gegen die übrigen Saalinhaber dadurch zu unterstüßen, daß sie nur die beiden genannten Gastwirte bei ihrem Verkehr in Betracht ziehen. Im übrigen ist auf die Lotalliste zu achten. Der Vorstand des Socialdemokratischen
Wahlvereins.
Lokales.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung.
-
Erst wenn man dort sich zu der Anschauung bequemt, daß dem Staat wie dem öffentlichen Rechtsbewußtsein am besten bei einer objektiven Behandlung des Angeklagten gedient ist, fann auch vom Rechtsanwaltstand größere Zurückhaltung gefordert werden.
Prügeltollheit. Eine bedenkliche Krankheit ist beim Kasperle in der Deutschen Tageszeitung" ausgebrochen: die Prügelwut Der Unglüdliche schlägt blindlings um fich; sein neuestes Opfer ist der Rechtsanwalt Lehfeldt, von dessen 9jährigem Sohn es fälschlich hieß, daß er wegen Majestätsbeleidigung vom Gym najium fortgewiesen sei und daß der Kultusminister ihm den Uebertritt in eine andre höhere Schule unmöglich gemacht habe. Der Kultusminister hat diese Blamage befanntlich nicht auf fich geladen. In einer Polemit mit einem Hamburger Blatt heißt es nun in der Deutschen Tagesztg.": bei, da der
-
-
Eine Frivolität sondergleichen müssen die im Prozeß Stern berg berühmt gewordenen Sumpfpflänzchen befizen, wenn folgende Beitungsnotiz richtig ist: Vor einigen Tagen erschienen danach nämlich die Mädchen Woyda und Schnörwange in Begleitung eines Angestellten einer hiesigen Künstler- Agentur im Meßpalast, um sich dem Direktor desselben für sein Variété als zufünftige zugkräftige Stars" zur Verfügung zu stellen. Dem Wunsche der beiden Mädchen tonnte nicht entsprochen werden; wundern darf man sich aber nicht, wenn die beiden troßdem eines schönen Tags als die neueste„ Grand Attraction" irgend eines Brettls angekündigt werden.
Rohe Flegel scheinen auf der Wanseebahn zu hausen. Die Bahnverwaltung macht bekannt, daß in den Vorortzügen der Wannseezerschnitten, bahn seit einiger Zeit Fensterriemen & ußdeden während der Fahrt hinausgeworfen und Fenstervorhänge mutwillig in Brand gesetzt" würden. Publikum wird ersucht, an der Entdeckung der Thäter mitzuwirken. Die Bahnverwaltung fezt für deren Entdeckung eine Belohnung aus.
Das
Beschlagnahme. Am Mittwochmittag wurden in der Verlagss buchhandlung Hermann Walther ( Jnh. Friedrich Bechly) die noch vorhandenen Exemplare der Broschüre des Verlagsbuchhändlers PerthesGotha„ Eine moderne Gründergeschichte" beschlagnahmt." In der Broschüre wurden bekanntlich eine Reihe Personen, die an der„ Gründung" der Verlagsbuchhandlung F. A. Berthes in Gotha beteiligt waren, u. a. der Gothaische Staatsminister a. D. Excellenz v. Strenge, in einer den betreffenden Personen unliebsamen Weise au die Oeffentlichkeit gezogen.
2 000 000 Mikrophone hat die Oberpoftdirektion in Auftrag gegeben, von denen erst eine fleine Anzahl geliefert ist. Es handelt sich hierbei um eine neue Art von Sprechscheiben, die nach und Die neuen Darin stinmen wir dem Hamburger Blatt bei, daß der Bursche nach zur allgemeinen Einführung gelangen sollen. nachhaltige und in regelmäßigen 8 wischenräumen sich Mitrophone find bedeutend empfindlicher als die bisherigen bekannten wiederholende körperliche Büchtigung in ausgiebigster Weise Systeme. at
"
verdient. Ob freilich der Water sich dazu entschließen werde, Eine Reform der Kriminalpolizet foll abermals geplant erscheint uns fraglich. Der Bube würde wohl nicht auf solche sein und zwar aus Anlaß des Falls Sternberg. Der Kaiser habe Gedanken gekommen sein, wenn sie ihm nicht zu Hause fich über die Angelegenheit Vortrag halten lassen. Wie viele Male nahegetreten wären. In diesem Falle würde die Strafe ist die Kriminalpolizei eigentlich schon in den letzten Jahren revon Rechts wegen den jüdischen Vater treffen formiert worden? müssen."
Das war in der That ein echter Pyrrhussieg", den die sich noch immer freisinnig nennende Mehrheit der Berliner Stadtberordneten- Bersammlung gestern davongetragen hat. Sie ist über den Antrag der socialdemokratischen Fraktion betreffend das Gemeinde Wahlrecht nach dem Vorschlage des zur Vorberatung der Angelegenheit eingesetzten Ausschusses zur Tagesordnung über gegangen angeblich deshalb, weil die ganze Sache feinen Zwed habe, in Wirklichkeit deshalb, weil die Bertreter des Freisinns überhaupt gegen die Tendenz dieses Antrags find. Die gleich zeitig abgegebene Erklärung, daß die Versammlung eine Aenderung des Gemeindewahlrechts zum 8wed der Einführung des gleichen, diretten und geheimen Wahlrechts für notwendig hält, ist belanglos, da dabei der Vorbehalt der Seßhaftigkeit des Wählers und einer Steuerleistung gemacht wird. Der von focialdemokratischer Seite zu dem Vorschlage des Ausschusses gemachte Bufazantrag, diesen Vorbehalt zu streichen und zu gleich das allgemeine Wahlrecht zu fordern, wurde ebenfalls abgelehnt. Die Gründe, aus denen die Arbeitervertreter in der Versammlung zu ihren Anträgen gelangt sind, wurden von unserm Genossen Freudenberg in einer interessanten Rede, die auch des Eindrucks auf die Gegner nicht zu verfehlen schien, ausführlich dargelegt. Bon freisinniger Seite sprach nur ein einziger Nebner, Stadtv. Marggraff, für die socialdemokratischen Anträge. Als markantefter Vertreter der in der Versammlung tonangebenden Schattierung des Freisinns erschien Herr Jacobi auf dem Plan. Der Rechtsanwalt 2. möge sich also vor Kasperles Peitsche in Das Opfer eines Unfalls ist die 52 Jahre alte Rentnerin Der Herr zeigte sich geradezu entrüstet über die Behauptung, daß Acht nehmen. Begierig find wir, etwas über die Anzahl der Prügel Fräulein Pauline Katz aus der Linienstr. 250 geworden. Am das allgemeine Wahlrecht für die Gemeindewahlen jemals eine zu erfahren, die unter der Devise für deutsche Art" an agrarische Sonntagnachmittag hatte sie Verwandte in der Weberstraße besucht freifinnige Forderung gewesen sei. Aber auch der linke Flügel des Freisinns Majestätsbeleidiger, fo an Rasperles Parteigenossen und machte sich abends um 7 Uhr auf den Heimtveg. Als sie von wollte von dieser Forderung nichts wissen. Die entschieden lapper ausgeteilt worden sind. der Weberstraße den Fahrdamm der Landsbergerstraße überschreiten wollte, um nach der Gollnowstraße zu gelangen, mußte sie einem Freifinnigen" in der Versammlung, die sich zuweilen die Der Austritt aus der Kirche und der Religionsunterricht Straßenbahn Wagen ausweichen. Dabei geriet fie unter einen tommunale Demokratie" nennen, wurden von Freudenberg auf Den Gegensatz hingewiesen, der zwischen den von ihnen zu der in den Schulen soll das Thema der ersten Versammlung sein, mit Omnibus der Linie Landsberger Thor- Hallesches Thor, dessen Bahlrechtsfrage vor den Stadtverordnetenwahlen abgegebenen Er- welchem die sogenannte Stirchenaustritts Rommission" Räder über sie hinweggingen. Mit furchtbaren Verlegungen wurde flärungen und ihrer jetzigen Haltung bestehe. Bei der Abstimmung wieder in die Deffentlichkeit treten will. Die Kommission beabsichtigt, die Berunglückte nach dem Strankenhause am Friedrichshain gebracht, traten von der„ Neuen Linken " nur Marggraff und Perls für den denjenigen Dissidenten, deren Kinder gezwungen sind, gegen ihren wo man Brüche des Schädels, des Oberkiefers, einer Schulter und Bufazantrag unsrer Genossen ein. Die übrigen Mitglieder dieser Willen am Religionsunterricht in den Schulen teilzunehmen, zu mehrerer Rippen feststellte. Eine Rettung des Lebens war nicht Frattion stimmten sämtlich mit denen um Jacobi und Caffel, denen empfehlen, an die Rektoren das Verlangen zu stellen, die Kinder dem mehr möglich. fie sonst so oft ihre unliberale Haltung" vorgeworfen haben( auch iüdischen Religionsunterricht zuzuweisen, ein Verlangen, Ein moderner Don Juan. Eine unerwartete Auf Stadtv. Ulstein, der sich damit in einen eigentümlichen Gegensatz welchem nach Entscheidung der Schuldeputation vom 22. Dezember klärung hat eine Weldung über das Verschwinden eines 1899( im Falle Hoffmann) Rechnung getragen werden muß. Architekten von Gravenhorst herbeigeführt. zu Perls brachte). Die Beratung des gegen die drohende Lebensmittel. Die Kirchenaustritts- Kommission, welche jedem Religionsdogma gleich schwundene, der sich das Adelsprädikat fälschlich beilegt, wird wegen Verteuerung gerichteten Antrags Kalisch gab dem Freifinn fritisch gegenüber steht, will durch diese Agitation Behörden und schwundene, der sich das Adelsprädikat fälschlich beilegt, wird wegen Gelegenheit, das aufs schärffte zu tadeln, weisen er sich eben selber Gesetzgebung zwingen, sich mit der Frage des Religionsunterrichts Heiratsschwindels und Bigamie verfolgt. Er verließ seine Frau nach fchuldig gemacht hatte den Mißbrauch der Gewalt durch eine der Dissidentenkinder zu befassen und Zustände schaffen, welche mit 15jähriger Ehe im Jahre 1896 und ging nach Amerita. Dort lernte er seine zweite Frau, die Tochter eines Bauerngutsbesizers in Oberherrschende Partei. Daß die Vertreter des Freisinns in der der Glaubens- und Gewissensfreiheit der Verfassung im Einklang franten, fennen. Die Bekanntschaft führte nach kurzer Zeit zur The, der Berli er Stadtverordneten Versammlung in diesem Punkte nicht stehen. Als erster Redner ist der zweite Vorsitzende der hiesigen ein Kind entsproß. Die erste Frau, von deren Vorhandensein die zweite um ein Haar beffer find als die Agrarier im Barlament, das freireligiösen Gemeinde, Adolf Hoffmann in Aussicht genommen, feine Kenntnis hatte, liegt augenblicklich im Charlottenburger Krankentonate natürlich unsre Genossen nicht hindern, in der vor welcher den bekannten zehnjährigen Prozeß wegen des Religionsliegenden Frage Schulter an Schulter mit dem Freifinn zu unterrichts seiner Kinder führte, in welchem vom Kammergericht hause. Sie hat einen Beinbruch erlitten. G. fam im September nach Deutschland und wohnte mit seiner Frau in deren Heimat. Am marschieren. Die Stellung der Socialdemokratie zur Frage der Korn zwei ganz entgegen gesezte Urteile gefällt worden find. Die Kom- 19. v. M. fuhr er angeblich nach Braunschweig , unt eine Erbschaft sölle begründete Genosse Singer, in wuchtigen Ausführungen. miffion hat zu dem erwähnten Bwved besondere Formulare bruden Gegen den Antrag sprach der Bürgerparteiler Ulrich. Das laffen, welche den Antrag an die Rektoren der Schule enthalten und von 40 000 27. zu erheben, die ihm von seinem Vater zugefallen sein sollte. Es war dies jedoch Schwindel. G. fuhr in Wirklichkeit. berſtand fich bon selbst, aber ist immer wieder Lehr- unentgeltlich abgegeben werden. nach Berlin und verlegte sich hier auf den Heiratsschwindel. reich, zu sehen, wie diese Vertreter des Mittelstands", der fleinen Die Unersättlichen. Mit der Wohnungsnot beschäftigte fich Durch fein gewandtes Auftreten gelang es ihm, Zutritt zu einem Handel und Gewerbetreibenden, der kleinen Beamten usw. für die der Grundbefizerverein der Königstadt auf seine Weise. Nach einem a dligen lub zu bekommen. Ein Herrn v. S. vermittelte feine Auswucherung des Volts durch die Großgrundbefizer eintreten. Vortrage des Stadtverordneten Fähndrich faßte die Versammlung Bekanntschaft mit einem Fräulein v. D., die früher Gesellschafterin den Beschluß, eine Petition zu erlaſſen: welche 1. das Stadtverorb, abeliger Damen Bar. G. ging unmittelbar auf sein Ziel neten- Kollegium ersucht, der Erbauung von Arbeiterhäusern los. Ohne einen Pfennig Geld zu befizen, mietete er bei einent die Genehmigung zu verjagen; 2. den Magistrat zu ersuchen, Frl. H., bei dem auch Frl. v. D. wohnt, ein Zimmer. Seine erste bereitliegende Baugelände der Bebauung zu erschließen durch Anlage Sorge war nun, Geld zu bekommen, Frl. v. D. schaffte, weil ihr von bebauungsfähigen Straßen und 3. den Bauluftigen Baugelder angehender Bräutigam ohne Mittel die Erbschaft nicht erheben zu ( vielleicht aus der Sparkasse ) zu billigem 8insfuße unter Sicherheit tönnen vorgab, alles heran, was sie entbehren oder bekommen
248
Sittlichkeitsheuchelei.
Zu den vielen häßlichen Erscheinungen, die aus Anlaß des Sternberg Brogefies auftauchen, gehört auch die in einigen Blättern fultivierte Sittlichkeitsheuchelei. Die Person des Angeklagten als solche ist zwar ziemlich abgegraft und nur in Notfällen wird noch
Der Ver