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Kommunales.
お Stadtverordneten Versammlung.
OUT
36. Sigung vom Donnerstag, 20. Dezember 1900, nachmittags 5 Uhr. Der neugewählte Stadtv. Kuhlmann wird zu Beginn der Sigung in fein Amt eingeführt. Darauf erfolgt die Wahl von Ersagmännern in die durch den Tod des Stadtv. Spinola in verschiedenen städtischen Verwaltungsförpern vakant gewordenen Pläge.
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Gewählt wird u. a. in die Armendirektion Stadtv. Fried berg, Stadtv. Hinge( Soc.) erhält nur 25 Stimmen; in die Krankenhausdeputation Stadtv. Baumeister Körte, gegen den Stadtv. Dr. Freudenberg( Soc.) mit 29 Stimmen in der Minderheit bleibt.
Für eine Reihe von Rechnungen wird Entlastung erteilt und von den Jahresabschlüssen der Gaswerke, des Viehmarkts, des Schlachthofs, der Fleischbeschau und der Urbanhafenverwaltung pro 1899 Kenntnis genommen.
In das Kuratorium des Friedrichs- Gewerbe- Stipendiums wählte die Versammlung den Stadtv. Giese II durch Zuruf. Darauf berichtet Stadtv. Glazel namens des betr. Specialausschusses über die Vorlage, welche Reformen im Gebiete der offenen Armenpflege( Zuziehung von Armenpflegerinnen, Bildung von Armenkreisen behufs Decentralisation der Verwaltung usw.) zum Gegenstande hat. Der Ausschuß hat die Vorlage mit einigen mehr redaktionellen Aenderungen angenommen; die Versammlung tritt den Ausschußvorschlägen ohne Debatte durch
weg bei.
Die Ausdehnung der Krankenversicherung auf die Hausindustriellen soll jetzt endlich durch Orts statut erfolgen und zwar nach Maßgabe eines schon 1896 von der Gewerbedeputation aufgestellten Entwurfs. Ueber die Einzelheiten ist schon Mitteilung gemacht Stadtv. Wallach( A. L.) beantragt Ausschußberatung, da der Sagungsentwurf an erheblichen Untlarheiten Teide, die beseitigt werden
worden.
müßten, wenn nicht Arbeitgeber wie Arbeitnehmer davon Nachteile erfahren sollen. So sei die Zuständigkeit der Kassen mehrfach im Dunkeln gelaffen. Eine Verzögerung werde durch die Ausschuß beratung nicht eintreten.
genommen.
Prediger Griese hat die Schnörwange im Konfirmations: bestehen könnte, daß Sternberg im Fall Woyda schuldig ist, unterricht gehabt. Sie hat einmal im Verdacht gestanden, im so wird dieser Zweifel gelöst durch einen Brief der MarKindergottesdienst einer andren Person 50 Pf. gestohlen zu habent, garete Fischer an die Pfeffer. Dieser Brief giebt ein vollzurüdgestellt worden, weil von der Staatsanwaltschaft gegen sie ein bemüht sich, zu gestehen und stoßweise herauszubringen, was vorhat es aber bestritten. Sie ist vom Zeugen in der Konfirmation fommenes Bild von dem Seelenzustand der Schreiberin; sie Verfahren wegen Diebstahls eingeleitet worden war. Sie ist dann gekommen ist. Ein Erpresserbrief ist dieser Brief nun und nimmer. aber ganz weggeblieben. Die Zeugin Schnörwange giebt zu, daß Es ist geradezu eine Kühnheit gewesen, diesen Brief als Entlastungssie nicht eingesegnet sei. mittel benutzen zu wollen. Man hatte nämlich gesagt, wenn der Frau Semler, welche als ehemalige Hausnachbarin die Brief zuerst der Verteidigung in die Hände gefallen wäre: dieser Schnörwange tennt, fann befonders Wichtiges über das Mädchen Brief belastet. aber weil ein Komplott besteht, so ist er nicht bekunden. Sie weiß nur, daß dasselbe ein lockerer Vogel ist. nicht wahr und entlastet deshalb. Auf so etwas wird sich, Zeuge Steinte ist der Pfleger der Schnörwange. Er giebt glaube ich, das Gericht im Leben nicht einlassen. Aus den Umständen, derselben das Zeugnis, daß sie eine sittenverdorbenes Mädchen sei. wie der Brief gekommen und gefunden worden ist, kann absolut Ihre Mutter, gegen welche Üngünstiges nicht zu sagen ist, geht handeln, kein andrer Schluß gezogen werden, als daß der Vater ist dem Trunke ergeben; den Eltern das Erziehungsrecht ständnis enthält. Deshalb ist er der Schlußstein in dem Gebäude, er ein Ge entzogen. Der Zeuge hat das Mädchen im Frühjahr 1899 in das das ich Ihnen vorgeführt habe, um die Schuld des Angeklagten im Magdalenenstift gebracht, von dort ist sie aber wieder zurück- Fall Woyda nachzuweisen. gegeben worden, weil sie die andren Mädchen verführe. Ueber ihre Unglaubwürdigkeit weiß der Zeuge nichts.
Verivaltersfrau Grabowsti bekundet, daß alle Augenblicke" über die Schnörwange von den Leuten erzählt wurde, daß sie gestohlen habe, sich herumtreibe usw. Etwas Bestimmtes, namentlich über die Unglaubwürdigkeit der Schnörwange, tann Zeugin nicht sagen.
Die Fälle Callis und Teichert.
Der Fall Callis hat als solcher auszuscheiden, aber er Gide bekundet, daß sie mindestens sechs- bis siebenmal mit ihm charakterisiert doch den Angeklagten. Die Callis hat unter dem zusammengekommen sei, und auf die Verteidigung haben die Scenen, Sie sich abgespielt haben, insoweit Eindruck gemacht, daß die ErDie Bekundungen mehrerer andrer Zeuginnen zu demselben flärung abgegeben wurde, Sternberg wolle das nicht weiter be Thema sind ohne Belang. streiten. Die Callis hat ausgesagt, daß sie nur deshalb die UnAuf Befragen des Rechtsanwalts Fuchs schränkt die Zeugin wahrheit gesagt habe, weil man ihr in Aussicht gestellt hatte: Wenn Schnörtvange einige früher von ihr abgegebene bestimmte Aussagen, Du schwören mußt und fällst mit der Geschichte herein, dann bedie zu Ungunsten des Angeklagten ausfielen, dahin ein, daß sie diese kommst Du Geld und gehst ins Ausland. Daten mur vom Hörensagen, von der Sauermann 2c. habe. Die Teichert lügt. Sie hat nach dem Bilde Sternberg ursprüngVors: Sind Ihnen von irgend einer Seite 8000 m. geboten lich erkannt und sagt jetzt, er ist es nicht. Sie braucht ja nicht 8eugin: Nein. Staatsanw.: Von Wolf und zu schwören! Sie hat 500 m. bekommen; ihre Eltern leugnen, daß der Stabs ist doch auf Sie eingewirkt worden? Beugin: Wolf fie die 500, M. bekommen hätten. Das mag sein; die Teichert ist hat mir täglich das Fahrgeld hierher gegeben. Er hat mir außer- eben eine verdorbene Person und es kann ja sehr leicht sein, daß später mein Gutes haben. dem gesagt, daß ich die Wahrheit sagen solle, ich würde sie die 500 m. mit ihren Freundinnen verjurt hat oder sonst irgend Staatsanwalt: hat nicht schon ein verdorbenes Mädchen; Sternberg hätte sich sagen ein Abnehmer ihr davongeholfen hat. Die Teichert war damals müssen, daß sie auch unter vierzehn Jahre alt sein könne, und er hat sich dies auch gesagt. Es liegt also mindestens der dolus
worden?
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Bolf Ihnen laut gesagt, sie möchten die Wahrheit sagen und eife hinzugesetzt: Sie brauchen ja den Angeklagten nicht zu tennen. Beugin: Ja.- Die Zeugin wird bereidigt. Angell. Sternberg: In der Stadt ist das Gerücht verbreitet gewesen, daß die Thatsache, daß die Zeugin drei Tage nicht zu finden sei, auf Machinationen von mir befreundeter Seite zurückzuführen sei. Ist davon irgend etwas wahr? Beugin: Nein. Da von allen Seiten auf weitere Beweisaufnahme verzichtet wird, wird diese endgültig geschlossen, und es ergreift das Wort zur
Staatsanwalt Braut.
Das Strafmaß. Ist der Angeklagte also schuldig, so tritt die Frage nach mildernden Umständen und nach dem Strafmaß heran. Richter gefunden, und Der Angeklagte Sternberg hat das vorige Mal milde es fann im Fall Woyda auf eine höhere Strafe, als das vorige Gericht festgesetzt hat, nicht erkannt
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es hätte wollen, er hat uns dagegen in dieser Verhandlung eine Sternberg hätte leicht Aufklärung verschaffen können, wenn er Sorte Menschen vorgeführt, auf deren Kennzeichnung ich nicht näher eingehen will. Und mit welchen Mitteln ist gefämpft worden? Bestechung und Beeinflussung
Stadtv. Borgmann( Soc.): Herr Wallach fennt wohl die ganze Borgeschichte der Vorlage nicht, sonst würde er solchen Antrag nicht stellen. Keine Vorlage ist so gründlicher Unter suchung unterworfen worden wie diese; seit 1895 haben wir Schuldfrage umausgesezt über den Gegenstand in Beratung gestanden. werden. Aber das muß ich sagen, wenn irgend einem feine mildernden Umstände zugebilligt werden können, dann ist es der 1898 ist die eingesetzte gemischte Deputation zu dem Resultat ge- Er beschäftigt sich eingehend mit der Glaubwürdigkeit der Haupt- Angeklagte Sternberg. Wer sich so verteidigt, wie sich Sternberg tommen, daß der erste Entwurf der Gewerbedeputation von zeugin Frieda Woyda und kommt zu dem Resultat, daß Stierstädter verteidigt hat, geht der mildernden Umstände unter allen Umständen 1896 der zutreffende und zweckmäßigste sei. Die der Vorlage trotz des verübten Ehebruchs in seinem Wirken in der Woydasache verlustig. beigegebene Denkschrift erörtert erschöpfend alle Einzelheiten; es ist sich als ehrenhafter und pflichtgetreuer Beamter bewährt habe. Das Der Staatsanwalt kommt auf die Art zu sprechen, wie Sterndoch auch sonst kaum möglich, irgend eine gesetzliche Bestimmung ins ganze Auftreten der Woyda nach ihrem Umfall zu Gunsten Stern- berg in dem Prozeß seine Millionen spielen ließ. Der Staatsanwalt Leben zu rufen, welche gegen je de Auslegungskunst abfolut gefeit bergs zeige von Reue über die angeblichen früheren unwahrheiten hätte die Anklage erhoben, der Gerichtshof vielleicht eine halbe ist. Die Hausgewerbetreibenden und die Unternehmer wie die Ar- leine Spur. Nun käme der von den Sachverständigen als Thatsache Stunde beraten, und der Angeklagte wäre abgeurteilt worden beiter werden fich schon in furzer Zeit in die Sache hineinfinden. hingestellte fittliche Defekt dieses Mädchens in Frage. Es falle die wenn der Angeklagte nicht Sternberg, sondern vielleicht ein armer Wie es besser gemacht werden soll, hat Herr Wallach nicht verraten. Möglichkeit in Betracht, daß sie sich frei die bekannte Geschichte Fabritarbeiter gewesen wäre! Der Ausschuß fönnte sich auch gar nicht so gründlich mit der erfunden habe, daß sie Einbildungen nachhänge. Vorlage befassen, wie die Vorinstanzen. Wir haben auch nicht bis Von derartigen Einbildungen fönnte man ja reden, wenn es sich zum 1. April Zeit, wie Herr Wallach meint, sondern die Vorlage um Klatsch mid Tratsch handelte, bei dessen Weiterverbreitung jeder muß noch vom Oberpräsidenten genehmigt werden. Es handelt sich immer noch ein bißchen hinzufezt. Von derartigen Dingen ist aber hier um eine socialpolitische That. Lehnen Sie den Antrag auf hier doch gar keine Rede. Frieda Woyda hat über ihre Erlebnisse Einsetzung eines Ausschusses ab. mit feinem Menschen gesprochen ein ganzes Vierteljahr lang. Dann der Lage komme, mit dem Vorredner durchaus übereinstimmen zu sollten plöglich die paar schmutzigen Bilder, die sie bei der Fischer ge: Thüren des Gerichtssaals, um die Beamten zu beobachten. Was Stadtv. Lüben( Frakt. Spinola): Ich bin zum erstenmale in ist sie eines Tags von einem Schußmann abgeholt worden und nun von Zeugen waren an der Tagesordnung, die Detektivs des Angeklagten drängten sich in der unverschämtesten Weise bis an die können.( Heiterkeit.) Der Ausschuß würde ganz unnüge Arbeit sehen hat, auf die Phantasie des Kinds so eingewirkt haben, daß sie wurde nicht alles aufgeboten, um die Wahrheit, nach der wir alle haben. Nehmen Sie die Vorlage ohne Umschweife an! Wir haben sich eine solche Geschichte vollkommen ausdenken konnte. Selbst wenn lechzen, zu verdunkeln! Was hat Sternberg durch die Art seiner Eile, daß die Sache zum 1. April zu stande kommt. man den Sachverständigen die theoretische Möglichkeit zugeben wollte, Verteidigung für Unheil angerichtet! Wenn er das alles dereinst vor Nachdem auch Stadtv. Rosenow für die neue Linke für Ab- so trifft es doch hier in dem praktischen, konkreten Fall nicht zu seinem ewigen Richter verantworten soll, was er über eine große lehnung des Antrags Wallach plädiert hat, wird der Antrag gegen Weshalb hat Frieda Woyda so lange geschwiegen? Sie sagt: aus Menge seiner Mitmenschen heraufbeschworen, dann wird ihm wohl jezt wenige Stimmen abgelehnt und die Vorlage unverändert an- Scham! Das dürfte nicht zutreffen. Der Frieda hat die Sache bei Menge seiner Mitmenschen heraufbeschworen, dann wird ihm wohl jezt der Fischer offenbar Spaß gemacht, fie wollte deshalb auch ganz den Verteidigertisch verlassen müssen, ein dritter hat ebenfalls ein schon die Last zu schwer werden. Man bedeute: zwei Anwälte haben Kleinere Vorlagen. gern bei der Fischer bleiben und sie hat keinen Grund gehabt, ihre Disciplinarverfahren zu erwarten: Rechtsanwalt Dr. Halpert, welcher Zur Errichtung einer weiteren städtischen Gasbereitungs- eignen Sünden einem andern zu beichten. Gewalt ist bei ihr nicht wohl wie eine Motte ins Licht geflogen ist, hat sich schwere Unananstalt soll vom Forstfistus für netto 41/2 Millionen Mart ein angewendet worden, das gebe ich ohne weiteres zu, das 45 Hektar großes Grundstück an der Oberspree zwischen dieser steht ja auch ganz deutlich in dem Brief, den Margarete nehmlichkeiten zugezogen. Luppa hat sich, um seinem Herrn zu und der Köpenider Landstraße erworben werden. Die Versammlung ausgeschlossen, daß Frieda Woyda bewußt gelogen hat, daß sie sich Kriminalfommissar Thiel, der Agent Wolff und Frau Stabs befinden Ist An der Straße 48B der Abth. XIII des Bebauungsplans vor die ganze Sache ausgedacht hat, so giebt es teine Motive für ihren sich in Haft, Popp und die Suchard find flüchtig. Und wer weiß, dem Frankfurter Thor foll für 301 980 M. ein zur Zeit un- Umfall, muß man zu dem Resultat kommen, daß welch weitere Folgen dieser Prozeß noch haben wird? Es werden noch bebautes Grundstück für Gemeindeschulzwede erworben Frieda Woyda damals nach bestem Wissen Erlebtes erzählt werden. Die Versammlung stimmt zu. Das würde aber nicht ausreichen zur Ueberführung schwere Strafthaten zur Erörterung eines Manns; fönnen die Aussagen eines solchen Kinds tommen, und ich hoffe, daß ich auch deren Verüber noch hier vor was meine Freunde ohne mein Zuthun für mich thun, verantwortlich gemacht werden." Wer solche Dienste leistet, wie Luppa fie geleistet hat, der weiß auch, wem er fie So Sternbergs Borleben, das u. a. durch die impulsive Aus- leistet, und er weiß auch, daß Sternberg Verbrechen Aus Anlaß des Wiederaufbaus der am 9. Juni cr. fage des Fräulein Pfeffer aufgedeckt worden sei. begangen hat, und er hat zum Verbrechen gegriffen, um den armen größtenteils niedergebrannten Heimstätte für genesende Männer Da haben wir denn alle die Beschuldigungen angehört, mit denen unschuldigen Mann zu befreien. Ein solcher Angeklagter, dessen in Heinersdorf wird die Errichtung einer Acetylengas - Anlage fie das Verlangen Sternbergs nach jungen Mädchen, die aber noch ganze Bergangenheit in moralischer und geschäftlicher Beziehung beabsichtigt, deren Kosten auf 3000 m. veranschlagt sind. Im Part nicht alte eiber von 15 und 16 Jahren sein durften", itrupellos, rüdfichtslos, anrüchig ist, der es gewagt hat, den Dollar der Heimstätte zu Blantenburg soll statt des zur Vergrößerung flar barlegte, ferner alle die scheußlichen Bumutungen, die er ihr selbst rollen zu lassen, gegen die staatliche Justiz mit seinem schnöden der Aufenthaltsräume projektierten Anbaus an den Speisesaal eine gemacht hat, als sie hungerte und darbte, und endlich die Frivolität, Mammon einzugreifen in einer Weise, die einem das Blut in die geschlossene Halle aus Fachwert, außerdem noch ein Kohlenschuppen mit der er ihr, die sich gegen diese Zumutungen mit dem Hinweis auf Schläfen treiben möchte, der seine Millionen benuẞt hat, um die hergestellt werden. das Zuchthaus sträubte, fagte:„ Na, was machen für Sie ein paar festen Säulen der Justiz ins Wanken zu bringen, dieser Mann, wenn Jahre Zuchthaus?" Das war Sternberg! Der Pfeffer wird gewiß er jetzt von der Justiz niedergeworfen wird, verdient teine niemand im Saale die Glaubwürdigkeit versagen! Kein Mensch wird mildernden Umstände, trotzdem die Teichert ein verdorbenes der Spuk- und Gespenstergeschichte des Angeklagten über das angeb- Geschöpf war, dem weder sittlich noch förperlich ein Schaden zuliche Stomplott glauben. Jetzt wird das immer klarer, nachdem wir gefügt ist. den Brief der Fischer an Fräulein Pfeffer kennen, dessen Existenz Sternberg sicher auch kannte.
giebt ohne Debatte ihre Zustimmung.
hat.
so
feine bündigen Beweismittel abgeben und fein Richter würde Gericht sehen werde. Sternberg erklärt:„ Ich kann nicht für das,
darauf allein verurteilen.
Die Vorlagen wegen Erwerbs von Straßenland für die zu fahrtsstraßen zu den geplanten Brüden im Zuge der verlängerten Manteuffel- und Eisenbahnstraße werden auf Antrag der Stadtvv. Lüben, Manegold und Frick einem Ausschuß Aber es tommen noch viele Momente hinzu. von 15 Mitgliedern überwiesen.
tönnen.
Die Strafanträge.
Für bauliche Veränderungen des Waisenhauses Alte Jakobstr. 33 werden 7400 m. extraordinär beantragt. Der Beginn der Arbeiten foll unverzüglich erfolgen, damit die vermehrten Räume zum 1. April 1901 in Benutzung genommen werden Stadtv. Tolksdorf( Soc.) erklärt sich namens seiner Freunde für Ich beantrage wegen des Falles Woyda die in der ersten die Vorlage, wünscht aber gleichzeitig zu wissen, wann der geplante Das ist aber noch nicht alles. Auch andre Beugen und die Instanz festgefeßte Gefängnisstrafe von zwei Jahren, wegen des und so dringend notwendige Um- und Erweiterungsbau der Anstalt Schnörwange haben uns Specialfälle von den unzüchtigen alles Teichert eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren, und auf den anstoßenden Grundstüden 34 und 35 beginnen wird. Handlungen des Angeklagten mitgeteilt. Der gegen die bitte, diese beiden Strafen zusammenzufaffen in eine GesamtEine Antwort vom Magistratstisch erfolgt nicht; die Vorlagen Glaubwürdigkeit der Schnörivange noch zuguterlegt inscenierte Sturm Zuchthausstrafe von drei Jahren. Außerdem beantrage ich gegen werden angenommen. war geradezu erschütternd". Im übrigen kann sich doch Herr Sternberg berkennung der bürgerlichen EhrenEine umfangreiche Vorlage des Magistrats beztvedt die Neu- Sternberg fiber das hier aufmarschierende weibliche Beugenmaterial rechte auf fünf Jahre auszusprechen. ordnung der rechtlichen Stellung und der Besoldungs - gar nicht beschweren. Die Schnörwange ist sicher keine Tugendperle, Dann komme ich zur Auta Wender. Sie hat sich fortwährend verhältnisse der Beamten und Angestellten bei den aber Geheiniratstöchter werden sich gottlob nicht mit ihm abgegeben als eine verkörperte Lüge hingestellt und sieht wohl nicht ein, daß städtischen Betriebsverwaltungen in Anlehnung an das haben! Er hat sich in dem Schlamm der Straße bewegt, eine Lüge dadurch nicht besser wird, daß man sie mit lächelndem Kommunalbeamten- Gefeß vom 30. Juli 1899. und wenn die Gestalten aus diesem Schlamm hervorgeholt werden Munde ausspricht. An ihrer Beteiligung kann kein Zweifel sein. und nun vor Gericht erscheinen, so kann er sich nicht darüber be- Ich beantrage gegen fie fechs Monate Gefängnis. schweren! Er verkehrte in dem der Unzucht dienenden Quartier der Margarete Fischer. Kein Mensch war zweifelhaft, daß er der Maler sei, schließlich hat es auch Margarete Fischer zugegeben. Er behauptet, er habe diese besucht, um mit ihr zu plaudern". Er hatte wohl in der Nähe noch mehr solche Blauderboudoirs gehabt. Sternberg sei doch ein gebildeter Mann, und niemand wird es ihm glauben, daß alba er wenn er auch einen unglaublich schlechten Geschmad gehabt hat, sich gerade eine Person wie Frau Miller zum Plaudern aussuchen wird. Margarete Fischers Brief.
Auf Vorschlag des Vorstehers, der darauf hinweist, daß die Beratung ohne Schaden bis zur Vorlegung des Etats für 1901 hinausgeschoben werden kann, wird der Gegenstand von der Tagess ordnung abgefeßt.
Schluß der öffentlichen Sigung gegen 7 Uhr.
Prozeß Sternberg.
87. Verhandlungstag.
Der heutigen Verhandlung wohnt Landgerichts- Präsident Braun bei.
Die neu geladenen Zeugen sind zur Stelle, ebenso die Zeugin Schnörwange, sie.
die gestern abend durch den Kriminalkommissar v. Trestow in einem Quartier in der Alexandrinenstraße ermittelt worden ist. Prediger Die stelt amp war als Zeuge darüber benannt worden, daß die Schnörwange die Kirchenkasse erbrochen habe, nicht eingefeguet worden sei und daß man vor ihren falschen Angaben allgemein Furcht hatte. Der Zeuge tennt die Schnörwange gar nicht und kann zu dem Beweisthema nichts sagen.
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Luppa ist plötzlich in augenblicklicher Verwirrung geflohen. Es liegt nahe, daß außer dem Verdacht der Begünstigung auch der Verdacht der Verleitung zum Meineide ihn trifft. Es liegt also Idealkonkurrenz mit einem andren Verbrechen vor, und da wir ihn nicht haben, so beantrage ich die Aussetzung des Urteils gegen ihn. Das kann ich aber fagen, friegen wir ihn, so wird er sicher mehr bekommen als ein Jahr. Gegen die Scheding beantrage ich 20 Tage wegen Begünstigung und drei Tage wegen der Beleidigung im Gerichtssaale, insgesamt drei Wochen Gefängnis.
Sternberg hat das Zeugnis der Margarete Fischer gefürchtet. Hätte die Fischer fich nur der Kuppelei schuldig gemacht, so hätte er Oberstaatsanwalt Dr. Jseubiel feine Furcht davor haben brauchen, als Zeuge aufzutreten. Die Wender geht auf die Strafthaten des Angeklagten nicht besonders ein, hat er nicht gefürchtet, denn er wußte: sie macht ein freundliches sondern kommt nach einer Lobrede auf seinen Amtskollegen Dr. Braut Gesicht und macht ihre Aussage, und dann bist du heraus. Aber auf die Verteidigung zu sprechen. die Grete" hat er nicht herhaben wollen. Hier wurde ihr Es sei fern von mir, hier irgend etwas Belastendes über die Zeugnis verlangt; die Kehrseite war ein Telegramm nach New York : Herren Rechtsanwälte zu sagen. Hier ist nicht der Platz dazu, und Richt herüberkommen! Der Staatsanwalt wird Dich nicht wieder ich will hier keinerlei Rückschlüsse auf die freie Advokatur 2c. ziehen, weglaffen." Thatsächlich hat man der Grete Fischer auch Geld dafür wie dies in der Preise geschehen ist. Das muß an andrer Stelle geboten, daß sie falsch aussagen solle. Wenn noch ein Zweifel erörtert werden.
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